Krise, Corona, Kapitalismus und Profit (2)

von Florian Sander -- Politische Korruption gab es auch schon zu Zeiten der Industriegesellschaft, ebenso Lobbyismus und Privatisierung des Gesundheitswesens.

In ande­ren Län­dern war und ist alles das sogar in noch deut­lich stär­ke­rem Maße aus­ge­prägt (sie­he EU, sie­he US- und UK-Gesundheitssysteme).

Die sozio­lo­gisch inter­es­san­te und greif­ba­re struk­tu­rel­le Neue­rung, die die Aus­sa­ge „Die Kri­se heißt Kapi­ta­lis­mus“ frei­lich nicht weni­ger wahr macht, ist die eben­falls von Kai­ser beschrie­be­ne und oben bereits ange­deu­te­te Trans­for­ma­ti­on des Welt­wirt­schafts­sys­tems, die nicht ledig­lich einen Umschwung zu digi­ta­len Kom­mu­ni­ka­ti­ons- und Han­dels­we­gen bedeu­tet, son­dern die eine bin­nen­sys­te­mi­sche Hier­ar­chie des Welt­wirt­schafts­sys­tems schafft, die weit über die ter­ri­to­ri­al-poli­ti­sche Unter­schei­dung von Ers­ter, Zwei­ter, Drit­ter Welt bzw. Industrie‑, Schwel­len- und Ent­wick­lungs­län­dern hinausgeht.

Kai­ser beschreibt in sei­ner Stu­die unter dem Begriff des digi­ta­len Kapi­ta­lis­mus, wie die Glo­bal Play­er des Big Tech – Ama­zon, Goog­le, Face­book (jetzt: Meta), Apple, Micro­soft – kri­ti­sche Infra­struk­tu­ren des neu­en glo­ba­len digi­ta­len Mark­tes bereit­stel­len, die für wei­te Tei­le der übri­gen Wirt­schaft, sei­en es nun gro­ße oder klei­ne und mit­tel­stän­di­sche Unter­neh­men, unver­zicht­bar gewor­den sind.

Erst recht in einer Welt des Home Office (wovon etwa Apple beson­ders pro­fi­tiert hat), aber auch sonst: Etwa mit Blick auf Cloud-Kapa­zi­tä­ten, die Ama­zon ver­kauft, oder auf Wer­bung bei Metas Face­book und Insta­gram sowie bei Goo­gles You­Tube (S. 24ff.). Big Tech ist somit nicht ein­fach nur Markt­teil­neh­mer, son­dern wird selbst zum Markt bzw. zu sei­ner Infrastruktur.

Zugleich ist nicht nur die Welt­wirt­schaft, son­dern letzt­lich auch das welt­po­li­ti­sche Sys­tem, nach Luh­mann dif­fe­ren­ziert in natio­nal­staat­li­che Seg­men­te, von Big Tech abhän­gig, eben­so wie das glo­ba­li­sier­te Mas­sen­me­di­en­sys­tem. Das Bei­spiel Donald Trump ver­sus Twit­ter et al. demons­triert die­se neue Hier­ar­chie auf sehr ein­drück­li­che Wei­se, eben­so wie auch die Coro­na­po­li­tik von Big Tech: Die Glo­bal Play­er der sozia­len Netz­wer­ke deter­mi­nie­ren gera­de­zu scham­los das eta­blier­te Coro­na- und Impf-Nar­ra­tiv, nicht anders als im Fal­le der Woke- und Diver­si­ty-Ideo­lo­gie. Wer aus­schert, wird zen­siert oder gleich gelöscht. Die Can­cel Cul­tu­re ist das ein­drück­lichs­te Bei­spiel der eben nicht nur öko­no­mi­schen, son­dern auch poli­ti­schen und media­len Macht von Big Tech.

Der „Gre­at Reset“ beinhal­tet damit – und hier gelan­gen wir von der empi­ri­schen Deskrip­ti­on zur sozio­lo­gisch-theo­re­ti­schen Dia­gno­se – mehr als nur fort­ge­schrit­te­ne Digi­ta­li­sie­rung und Glo­ba­li­sie­rung: Er bedeu­tet nicht weni­ger als das Ende der Post­mo­der­ne, der funk­tio­nal dif­fe­ren­zier­ten Weltgesellschaft.

Ein äußerst instruk­ti­ver Arti­kel von Lorenz Bien in der 105. Aus­ga­be der Sezes­si­on, „Coro­na, Struk­tur und Psy­che“, hat die­se Weg­mar­ke in ande­ren Begrif­fen vor­weg­ge­nom­men und damit – ich beto­ne: rich­ti­ger- und tref­fen­der­wei­se! – eine iro­ni­scher­wei­se gera­de zu Beginn der Coro­na-Kri­se vor­ge­nom­me­ne Zeit­dia­gno­se des Autors die­ser Zei­len für inzwi­schen über­holt erklärt.

Die Post­mo­der­ne, die Ära der radi­kal­in­di­vi­dua­li­sier­ten Zer­fa­se­rung und Ver­wäs­se­rung, des blu­mig-libe­ra­len Diver­si­ty, der funk­tio­na­len Dif­fe­ren­zie­rung, in der das Pri­mat des poli­ti­schen Sys­tems zwar schon lan­ge nicht mehr gilt, aber die Poli­tik noch ein gleich­be­rech­tig­tes „Regu­la­tiv“ auf einer Ebe­ne mit dem Wirt­schafts­sys­tem ist, scheint vorüber.

Der digi­ta­le Kapi­ta­lis­mus ist inso­fern ein noch­mal radi­ka­li­sier­ter Kapi­ta­lis­mus, ein „ech­ter“ Spät­ka­pi­ta­lis­mus, der auf digi­tal-sub­ti­lem Wege ein Pri­mat des Welt­wirt­schafts­sys­tems über ande­re Funk­ti­ons­sys­te­me der Gesell­schaft wie Poli­tik und Mas­sen­me­di­en auf­baut und über die gewal­ti­ge Macht sei­ner sozia­len Netz­wer­ke nicht nur struk­tu­rell, son­dern ope­ra­tiv an die­se gekop­pelt ist. Das Welt­wirt­schafts­sys­tem dif­fe­ren­ziert sich auch intern neu aus: In ein Zen­trum (Big Tech, beglei­tet von Groß­ban­ken und Finanz­markt) und in eine Peri­phe­rie, die von die­sem Zen­trum und sei­ner von ihm bereit­ge­stell­ten Infra­struk­tur abhän­gig ist.

Die Unter­schei­dung von Gewinn und Ver­lust, also nach Luh­mann der Kom­mu­ni­ka­ti­ons­code des Wirt­schafts­sys­tems, ist Unter­neh­men nur noch mög­lich auf der Basis eben die­ses Zen­trums – ein Ver­zicht auf die Nut­zung sei­ner Markt-Infra­struk­tur wür­de unwei­ger­lich Ver­lust und damit die Unfä­hig­keit zur binä­ren Unter­schei­dung des dann ein­ge­fro­re­nen Codes bedeu­ten. Man wäre aus dem Wirt­schafts­sys­tem exklu­diert – Schritt für Schritt, zunächst nur im Effekt, am Ende fak­tisch und eindeutig.

Glei­ches gilt für Kun­den (Publi­kums­rol­le des Wirt­schafts­sys­tems): Men­schen wird es zuneh­mend unmög­lich gemacht, ohne digi­ta­le Infra­struk­tur zu kon­su­mie­ren – nicht nur durch Lock­downs, son­dern auch via abseh­ba­rer Bar­geld­ab­schaf­fung, Ster­ben des loka­len Ein­zel­han­dels etc. Big Tech wird „alter­na­tiv­los“ und erlangt dadurch ein sowohl bin­nen­sys­te­mi­sches als auch gesell­schaft­li­ches Pri­mat, das – mit Haber­mas gespro­chen – zu einer umfas­sen­de­ren Kolo­nia­li­sie­rung der Lebens­welt des Ein­zel­nen führt als dies im Kapi­ta­lis­mus des 20. Jahr­hun­derts noch denk- und vor­stell­bar war.

Mit dem Pri­mat der Big-Tech-Wirt­schaft auch über Poli­tik und Mas­sen­me­di­en beginnt, so beschreibt es Bien in sei­nem Arti­kel, zugleich wie­der ein Zeit­al­ter der „gro­ßen Erzäh­lun­gen“: Man sucht wie­der nach Wahr­hei­ten – dies­mal aber eben durch Wokeis­mus, Cri­ti­cal Race Theo­ry und der­glei­chen (Ideo­lo­gien, die dem links­li­be­ra­len Indi­vi­dua­lis­mus ent­sprin­gen, nicht sozia­lis­ti­schem Kol­lek­ti­vis­mus, wie es man­che Boo­mer-Seman­tik ger­ne nahe­zu­le­gen ver­sucht – die ste­ti­ge Wie­der­ho­lung macht es jedoch nicht wahrer).

Es ist kein Zufall, daß die­se Ent­wick­lun­gen, die auto­ri­tär mutier­ten Coro­na- und Impf-Regimes und die Big-Tech-Domi­nanz zeit­lich so zusam­men­fal­len: Die Sehn­sucht nach neu­en, links­li­be­ra­len Woke-Wahr­hei­ten wird durch die Coro­na-Neu­ro­se und die Mul­ti­pli­ka­to­ren-Funk­ti­on des Big-Tech-Pri­mats der Wirt­schaft radi­ka­li­siert; die in der Post­mo­der­ne immer grö­ßer gewor­de­ne Sehn­sucht nach „End­lich wie­der Wahr­heit und Ver­bind­lich­keit!“ bricht wie eine gesell­schaft­li­che Explo­si­on hervor.

Auch dies ist „Gre­at Reset“ und „gro­ße Trans­for­ma­ti­on“ – aber nicht, jeden­falls nicht pri­mär begrün­det durch die Ver­schwö­rung ein­zel­ner Strip­pen­zie­her, son­dern durch welt­ge­sell­schaft­lich-sozia­le und tech­nisch-digi­ta­le Dyna­mi­ken, die sich bereits seit Jah­ren und Jahr­zehn­ten vollziehen.

Die „Post­mo­der­ne“ einer funk­tio­nal dif­fe­ren­zier­ten Gesell­schaft ist vor­bei. Der „gro­ße Umbruch“ führt in einen semi-tota­li­tä­ren digi­ta­len Kapi­ta­lis­mus der Öko­no­mi­sie­rung des Poli­ti­schen, des Media­len und des Pri­va­ten, der digi­ta­len Kolo­nia­li­sie­rung von Lebens­wel­ten. Eine Radi­ka­li­sie­rung, frei­lich. Aber auch eine, die neue Spiel­räu­me und Ansatz­punk­te für eine leben­di­ge rech­te Oppo­si­ti­on eröffnet.

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Kommentare (35)

Gustav

21. Januar 2022 10:14

174.233 mal Covid als Ursache auf dem Totenschein
  17.371 mal Covid als alleinige Todesursache

Durchschnittsalter der Verstorbenen: 82,5

Lebenserwartung 79 (Männer), 82,9 (Frauen).

Das sind Zahlen für England und Wales bzw. UK, wobei die Herausgabe der zweiten Zahl zur Todesursache nur per Informationsfreiheitsgesetz ans Licht kam.

Dr John Campbell
https://m.youtube.com/watch?v=9UHvwWWcjYw

In Deutschland oder USA duerfte es nicht viel anders sein.

Fazit: wir wurden und werden mit falschen und dramatisierten Zahlen hinters Licht geführt.

 

RMH

21. Januar 2022 11:03

"die die Aussage „Die Krise heißt Kapitalismus“ freilich nicht weniger wahr macht,"

Auch durch Wiederholung wird diese eigentlich nur durch ihre Knappheit bestechende These nicht runder. Natürlich liegt ein Angriff von Monopolbestrebungen vor, der unter der aktiven Hilfe der Regierungen der Staaten vorgetragen wird. Am Ende steht jedoch im Kern ein Totalitarismus, der mit Newspeak wie Solidarität (= in Wahrheit Ausbeutung und Unterdrückung), Meinungsfreiheit (in Wahrheit: Meinungsunterdrückung), gesellschaftliches Engagement (= Blockwart, Gatekeeping, Selbstkontrolle etc.) etc. sich stark aus dem sozialistischen Werkzeugkasten bedient.

Eigentlich bricht sich hier ein echter "dritter Weg" der Machtausübung die Bahn. Die Vereinigung von internationalem oligarchischen Monopolkapitalismus, der überstaatlich angesiedelt ist, mit staatlich organisierten, sozialistischen Mitteln des Gesellschaftsaufbaus, der Ausbeutung des Einzelnen, der Bürgerkontrolle und Totalüberwachung.

Im Grunde genommen ist jeder Rechter mittlerweile ein wahrer Liberaler, insbesondere sind es die Neurechten, da sie die Freiheit wie die Luft zum Atmen brauchen.

Gustav Grambauer

21. Januar 2022 12:18

I

"Eine Radikalisierung, freilich. Aber auch eine, die neue Spielräume und Ansatzpunkte für eine lebendige rechte Opposition eröffnet."

Nun, dieses Thema müßte, mit Verlaub, ein wenig realitätsbezogener angefaßt werden.

Entschuldigung bitte, wenn ich so reingrätschen muß. "Bericht zur Lage der Nation" von Gustav Grambauer:

"Indianer, wenn dein Pferd tot ist, steig ab" - wer redet noch vom Great Reset, nur noch Schwab selbst, und ganz sicher nicht mehr im kleineren Kreis. (Bekanntlich verbringt er ja "nicht gerne Zeit mit Menschen", die ihn "geistig nicht weiterbringen".)

Der Great Reset hat sich doch als Rohrkrepierer erwiesen. Vorige Woche sind zwar doch wieder die Augusta-109 geschwaderweise von Kloten über unser Dorf in Richtung Alpen gedonnert, d. h. mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit hat es in Davos eben doch ein der Öffentlichkeit verheimlichtes Treffen gegeben - aber wenn, dann nur noch im Panikmodus!

Gustav Grambauer

21. Januar 2022 12:18

II

Die Rechte sollte doch eher mal die Feindsendermeldungen zum Beispiel über das Stalingrad 2.0 = Almatyi einsacken lassen. Bildlich gesprochen ist Marschall Schukow in zwei Jahren auf dem Dach des Reichstags. (Ich sage nicht, daß wir dann nicht ganz neue Probleme haben werden.) Merke an mir seit November, daß mich die (alte, transatlantische) "Irrenwelt" (Zitat Lukaschenko) kaum noch interessiert. Es geht keineswegs darum, die Fahne von Kriwoj Rog im Karnickelstall bereitzuhalten, aber man sollte seine Lebenszeit, wiederum bildlich gesprochen, auch nicht mehr an Aufregern wie den Großgermaniaarchitektur- und Verbrannte-Erde-Plänen des versinkenden Regimes abarbeiten.

Eher wird es langsam Zeit, für Gates, Clinton, Soros, Schwab und Lauterbach zu beten. So wie Kissinger sich vielleicht in diesen Tagen die Besetzung des Nürnberger Tribunals ausdenkt.

Gustav Grambauer

21. Januar 2022 12:19

III

Sander weiter: "Die Postmoderne, die Ära der radikalindividualisierten Zerfaserung und Verwässerung, des blumig-liberalen Diversity, der funktionalen Differenzierung, in der das Primat des politischen Systems zwar schon lange nicht mehr gilt, aber die Politik noch ein gleichberechtigtes 'Regulativ' auf einer Ebene mit dem Wirtschaftssystem ist, scheint vorüber."

Ja, aber niemand kann wissen, was nach dem Scheitern des Plans kommen wird, diese als unregierbarer Saustall eingestufte Zivilisation per Biowaffen oder notfalls per Weltbürgerkrieg zu genozidieren und dann die übriggebliebene Goldene Milliarde mit, euphemistisch, good governance "besser" zu "führen".

Das Wichtigste dabei: Der Messias, der sich gern ziert wie die Jungfrau vor dem ersten Stich, dürfte die Voraussetzungen, die er für sein Erscheinen erwartet haben dürfte, als nicht gegeben ansehen und somit Abstand von seinem Erscheinen nehmen. (Er bräuchte für seine Dramaturgie das ultimative Chaos, das er dann kurzerhand in Ordnung bringen würde, d. h. in einer (OVKS-)Welt ohne ultimatives Chaos machte sein Erscheinen gar keinen Sinn.)

Gustav Grambauer

21. Januar 2022 12:19

IV

Meine These im Gegensatz zu Barkhoff und weniger erarbeitet aus dem Wissen um den bei den Hindus bekannten Herrschaftskreislauf von

Proletariat ("Shudras") ->
Krieger (Adel) ->
Akademiker (Klerus) ->
Merkantilisten (Bourgeoisie) ->
erneut Proletariat usw.

sondern mehr noch aus meinen eigenen Beobachtungen der Anzeichen heraus: die Welt von morgen wird von Militärdiktaturen geprägt sein, die aber den Menschen bzw. Völkern - so wie sie sie in ihrem beschränkten Veständnis verstehen - gegenüber "wohlwollend" sein werden. Um dies in der gesamten Tragweite zu verstehen, muß man wissen, daß das für Mitteleuropa aller Voraussicht nach maßgeblich sein werdende russische Militär bei aller gegebener Kompetenz nicht sehr digitalitätsaffin ist.

Oder Putin erleidet einen Unfall, daran hängt in der derzeitigen heißen Phase alles.

- G. G.

Imagine

21. Januar 2022 12:54

1/3

Systemtheoretisch betrachtet, besitzen soziale Systeme spezifische Funktionslogiken.

Bei der kapitalistischen Marktwirtschaft ist elementar die Mehrwertgenerierung, kurz G --> G´. Der Verkauf einer Ware muss einen Gewinn abwerfen, es muss höher sein als die Produktionskosten bzw. der Einkauf.
 

Das System funktioniert nach dem Matthäus-Prinzip, wer Vermögen hat, kann sein Vermögen vermehren, ohne dafür arbeiten zu müssen.

Die Reichen werden immer reicher, die vermögenslose Arbeitsbevölkerung, die den gesellschaftlichen Reichtum erarbeitet, muss lebenslang arbeiten und wird zudem zunehmend ärmer.

Die privatwirtschaftlichen Akteure setzen ihr Vermögen nur dort ein, wo es Profit bringt, also sich vermehrt. Eine Arbeitskraft wird nicht eingestellt, wenn sie keinen Mehr Mehrwert bringt bzw. entlassen, wenn sie diesen nicht mehr bringt.

Die kapitalistische Funktionslogik separiert die Gesellschaft in Gewinner und Verlierer. Und es gibt immer weniger Gewinner und immer mehr Verlierer.

Die Zeit ist vorbei, wo die Mitte noch am technologischen Produktionsfortschritt teilhatte und Wohlstandsvermehrung erlebte, heute driften immer mehr in Richtung Prekarisierung.

Trotzdem präferieren viele kleinbürgerliche Menschen aus der Mitte noch das kapitalistische System, weil sie nicht verstehen, wie es funktioniert und fälschlich glauben, dass es für die Mitte wieder bessere Zeiten geben wird.

Imagine

21. Januar 2022 12:55

2/3

Weil das System so funktioniert, wie es funktioniert, muss man die Arbeitsbevölkerung mittels Bewusstseinsmanipulation und Repression am Mitmachen halten, denn sie sind die Arbeits- und Nutzmenschen, welche die gesellschaftliche Arbeit verrichten und die Reichen immer reicher machen.

Zum zunehmenden Problem der Reichen ist geworden, dass die Systemzufriedenheit der Arbeitsmenschen rapide abnimmt. Deshalb muss man die Manipulation und Repression des Herrschaftsapparates erhöhen.

Genau dies ist der Grund, weshalb es jetzt im Herrschaftsapparat zu einem Wechsel von einem liberalen zu einem totalitären System kommt. Die Zeit der liberalen Toleranz gegenüber Oppositionellen ist vorbei. Deren Grund- und Freiheitsrechte werden von Politfunktionären des Kapitals ignoriert und abgeschafft. Es ist auch nicht mehr möglich, diese Rechte auf dem Rechtsweg einzuklagen, weil sich die Repression auch gegen die verfassungstreuen Funktionsträger des Rechtswesens richtet bzw. die wichtigsten Positionen von regierungskonformen Juristen besetzt werden.

Es ist völlig klar, dass es bei der Impfpflicht nicht um die Gesundheit der Bevölkerung geht, sondern um den Übergang zu einer totalitären Systemsteuerung mit dem Ende der liberalen Freiheiten für die arbeitenden Massen.
 

Imagine

21. Januar 2022 12:55

3/3

Deshalb stehen wir vor einem historischen Wendepunkt, vor einer Weggabelung zwischen dem Erhalt der Reste der liberalen und rechtstaatlichen Ordnung und einer totalitären Herrschaft einer verbrecherischen, transnationalen Mafia der Superreichen und ihrer Komplizen aka „Funktionseliten“. Totalitärer Staat bedeutet einen Funktionärsherrschaft, die eine äußerliche(!) Ähnlichkeit zu sozialistischen Herrschaft aufweist, welche jedoch keine gemeinwohlorientierte Ziele verfolgt, sondern deren Ziel es einzig ist, die Vermögen und die Macht der verbrecherischen Mafia zu erhalten bzw. zu vermehren.

Kickl hat gestern sehr deutlich gemacht, warum die gesetzliche Impfpflicht einen Meilenstein zu Beendigung der liberalen Gesellschaft und die Weichenstellung in eine allgemeine Sklaverei darstellt (https://youtu.be/v5gddaDVb0g).

MARCEL

21. Januar 2022 13:13

Treffende Analyse!

Joseph A. Schumpeter (1883-1950) sprach gegen Ende seines Lebens vom nahtlosen Übergang des Kapitalismus in einen postmodernen Sozialismus, für den die UDSSR nur ein primitiver, mißlungener Entwurf gewesen sei.

Die beiden ökonom.-politischen Systeme aus dem 19. Jhr. verschmelzen im 21. Jhr. zu einer unentrinnbaren Krake, die als solche gar nicht oder viel zu spät erkannt werden wird.

Was bleibt? Vermutlich ein radikaler Ausstieg in jeder Hinsicht oder mit Keynes gesprochen: "In the end we are all dead" (bevor die uns diesen Exit auch noch nehmen)

Laurenz

21. Januar 2022 14:20

Ich erachte die Analyse nur zum Teil als zutreffend.

"Die Global Player der sozialen Netzwerke determinieren geradezu schamlos das etablierte Corona- und Impf-Narrativ, nicht anders als im Falle der Woke- und Diversity-Ideologie."

Warum tun diese globalen Spieler das? Weil ihre Position so unangreifbar gefestigt scheint? 

Die Frage, die sich hier entscheidend stellt, ist, wie leicht sind Google, Amazon, FB, Disney, Microsoft, Apple, Tesla & Co. zu ersetzen?

Wenn Sie diese Frage beantworten können, wird die Debatte wesentlich leichter.

Denn, wie leicht sind 1A-Kugellager-Werke oder industrielle Nähnadel-Hersteller zu ersetzen?

Ich kann Ihnen stecken, nicht wirklich leicht, im Grunde von heute auf morgen gar nicht.

Man kann Autos ohne digitale Speicher-Kapazität bauen, aber kein Auto fährt ohne gescheite Lager. Und klar, wir können alle auch nackt zu unserem digitalen Arbeitsplatz fahren oder in Kartoffelsäcken, wie in Plastikplanen gehüllt.

Wieso unterstützen die BigTech-Unternehmen Hanseln, wie die Grünen oder die Sozis, unter deren Regentschaft die Gefahr besteht, daß BigTech häufiger im Jahr völlig aus der Welt fliegt?

https://www.zeit.de/gesellschaft/zeitgeschehen/2019-07/new-york-city-stromausfall-blackout-manhattan-fs

Und was diese BigTech-Konzerne ausmacht, hat doch mit Kapitalismus nichts mehr zu tun. Ich schlage Ihnen vor, lösen Sie erstmal die inneren Widersprüche auf und definieren Sie Selbst neu.

Laurenz

21. Januar 2022 14:36

@Gustav Grambauer

Stimme Ihnen explizit zu. 

Das Gesicht unseres neuen weiblichen Außenministers bei den Gesprächen mit ihrem Kollegen, Herrn Lawrow, war doch wohl ernster, als sich das unser Böckchen, die keine 2 Sätze sauber rauskriegt, so gedacht hatte. Diese Gespräche werden vielmehr meiner Aussagen unter ELs Geo-Politik-Artikel entsprechen, als vielen lieb ist. "Ich habe 2k Hyperschall-Marschflugkörper, wie viele hast Du?"

Der Westen hat nur auf dem Papier den Russen irgendetwas entgegenzusetzen. Wenn in einem Konfliktfall mit der Ukraine der Westen eingreift, werden die Russen sofort den Konflikt auch auf den Westen ausdehnen, da es sich hier, nach Ansicht der Russen, um ihr eigenes Territorium handelt. Und Herr Lawrow wird Böckchen genau erklärt haben, was dann mit ihrem Amtssitz in Berlin passiert. Es kommt zum Ende des postfaktischen Zeitalters & einem Wiederaufleben der Geschichte & Habermas auf deren Müllhalde....

Imagine

21. Januar 2022 18:46

1/2

@RMH 21. Januar 2022 11:03
"die die Aussage „Die Krise heißt Kapitalismus“ freilich nicht weniger wahr macht,"
Auch durch Wiederholung wird diese eigentlich nur durch ihre Knappheit bestechende These nicht runder.

„Kapitalismus – führt zum Faschismus“ skandierten die Studenten in der 68-er-Bewegung. Sie wussten, warum, weil sie in politischer Ökonomie geschult waren.

Natürlich war das für Otto Normalo nicht einleuchtend. Denn er erlebte Liberalität und einen Wohlstandszuwachs für die arbeitende Bevölkerung wie noch nie zuvor in der Geschichte.

Aber er wusste auch nichts von Krisentheorie, von den Systemgesetzen, von Konzentration und Zentralisation, vom tendenziellen Fall der Profitrate, von der zwangsläufigen Inflation etc.

Markwirtschaft stellte er sich vor wie einen großen Wochenmarkt und den Staat als Wächter über die Marktwirtschaft..

Dass der Kapitalismus wie ein Ponzi-Schema funktioniert, also wie ein gigantisches Schneeballsystem, davon weiß vielleicht 1 Promille der Bevölkerung, und davon sind 90% Männer.

Imagine

21. Januar 2022 18:47

2/2

Wer „Mr. Dax“ gelesen hat, weiß, dass der Systemreset mit Entwertung von Geld und Assets unausweichlich ist.

Weil dies so ist und weil die herrschende Klasse mitsamt ihrer Funktionseliten oben und vermögend bleiben will, wird jetzt eine totalitäre Herrschaft etabliert, gewissermaßen „alternativlos“.

Warum „alternativlos“? Weil systembedingt jetzt ein fortschreitender und akzelerierender Prozess der Enteignung der Mittelschichten unausweichlich ist. Und voraussehbar ist, dass die von Deklassierung und Prekarisierung bedrohten, frustrierten Mittelschichten opponieren und zu „Wutbürgern“ werden.

Jetzt geht es darum, die gigantischen Staatsaugaben für die Kosten der Massenimmigration und die Pandemie hereinzuholen.

Dabei sind Steuererhöhungen tabu, denn da müsste man sich das Geld auch von den Reichen holen.

Die kleinbürgerlichen, ökonomischen Analphabeten freuen sich darüber, dass die Steuern nicht erhöht werden.

Daher keine Steuererhöhung, dafür Inflation sowie Null- und Minuszinsen.

Soviel zu: „Die Krise heißt Kapitalismus“.

Laurenz

21. Januar 2022 19:30

https://www.achgut.com/artikel/fauci_drosten_und_die_dynamit_mails_neue-form_von_wissenschafts_kriminalitaet

RMH

21. Januar 2022 22:25

@Imagine,

Lesen Sie doch bitte meinen Beitrag in Gänze und dann werden Sie ggf. wahrnehmen, dass ich gar nicht so viel anders argumentiere wie Sie in ihrem ersten Beitrag in Teil 3.

Am Satz die Krise heißt Kapitalismus stört mich nur, dass er eine parolenhafte Verkürzung ist. Da kommen noch ein paar mehr Ursachen dazu.

Umlautkombinat

21. Januar 2022 22:56

Wer „Mr. Dax“ gelesen hat, weiß, dass der Systemreset mit Entwertung von Geld und Assets unausweichlich ist.

An ihren Taten sollt ihr sie erkennen:

https://www.gerd-kommer-invest.de/wie-untergangspropheten-investieren/

Laurenz

22. Januar 2022 05:10

@Imagine (1)

Mit

"Mr. Dax"

habe ich früher Geschäfte gemacht, wie ab & an ein Bier getrunken. Er ist ein herzlicher Ehrenmann.

Allerdings, Imagine, zitieren Sie Ihn falsch.

"der Systemreset mit Entwertung von Geld und Assets unausweichlich ist."

Das hat Er so nicht/nie geschrieben. Entweder haben Sie beim Schreiben nicht mitgedacht oder es nicht verstanden, obwohl Dirk Müller explizit auch für die Blöden formuliert, damit möglichst viele Ihn verstehen. Dirk Müller schrieb, wenn, Geld & Anleihen, da es auch Assets, also zu deutsch Aktiva (in der Bankenbilanz) gibt, die nicht aus Anleihen bestehen. Und es betrifft natürlich auch die liquiden Passiva genauso. Nicht nur die Forderungen, auch die Verbindlichkeiten (Liabilities) werden wertlos. 

Desweiteren kann, muß das aber auch nicht global geschehen, gerade die Deutschen wissen ein Lied davon zu singen, zumindest diejenigen Deutschen, die sich mit ihrer eigenen Geschichte beschäftigt haben. Bei der brutalen Währungsreform von 1949 war meine Mutter 11 Jahre alt.

Auch Ihren Erklärungen bezüglich der Enteignung zugunsten des SiN-Lesers sind falsch. Ich hatte das neulich schon mal ausgeführt, aber Sie werden meinen Beitrag nicht gelesen haben.

Laurenz

22. Januar 2022 05:30

@Imagine (2)

Dirk Müller bezieht den "Währungs-Reset" auf den Zinseszins-Effekt. Irgendwann sind diejenigen, welche Wertschöpfung betreiben, also diejenigen, die arbeiten, nicht mehr in der Lage, die Zinsen für die durch Zinseszins angewachsenen Geldvermögen zu erwirtschaften.

Deswegen hat die Politik der 1. Weltstaaten die Zinsen & damit den Zinseszins abgeschafft.

(Darum zahlen nur noch explizite Risikowährungen, wie zB die türkische Lira, Zinsen, um Nachfrage in solche Währungen zu erzeugen. Eben weil ein deutscher Staatsschuldenberg von sagen wir 2.000 Milliarden Euro (2.000.000.000.000) bei 5% Zinsen (das Finanzamt nahm bis vor kurzem 6%) im Jahr 100 Milliarden (100.000.000.000) Zinsaufwand bedeuten würde, die der Steuerzahler hinlegen müßte. Bei diesem Zinsniveau wäre Euroland längst kollabiert.)

Auch bei der Enteignung der Mittelschicht haben Sie das entscheidende Momentum, die Inflation, als indirekte Steuer nicht benannt. Durch Inflation werden Geldvermögen, wie Geldeinkommen & natürlich Schulden entwertet, auf lange Sicht enteignet, natürlich auch die Geldvermögen der Reichen.

Laurenz

22. Januar 2022 05:46

@Imagine (3)

Das ist der Grund, warum wir seit der 0-Zins-Politik eine Immobilienblase & einen "inflationären" Aktienmarkt sehen. Massiv steigende Aktienkurse bild(et)en keine Wertsteigerung (der Aktiengesellschaften) ab, sondern die Inflation.

Die Reichen (Vermögensverwaltungen) machen seit mehreren Jahren durch ihre Investitionen ca. 15% Rendite, abzüglich der Inflation von sagen wir 5%, ist das ein Vermögenszuwachs von 10%. Das ist die Umverteilung, Imagine, von unten nach oben, von der Sie schreiben. Denn diejenigen, denen kein Geld überbleibt, um dieses zu investieren, vergegenwärtigen nur ihre Einkommensverluste durch Inflation.

Denn solange es keine (informellen) Enteignungen gibt, (wie zB in der DDR), sind Aktien, Grundstücke & Immobilien von der Inflation nicht betroffen.

Auch der übrig gebliebene Mittelstand investiert sein Geld in (Aktien/Immobilien) ETFs & Fonds um die Wucht der Inflation abzufedern.

Und wenn Sie (& alle anderen Kapitalismus-Kritiker) diese Zusammenhänge, die Mr. Dax in Seinen Büchern hervorragend beschreibt, nicht verstanden haben, bleibt Kapitalismus-Kritik, im Angesicht einer Öffentlichkeit, lächerlich. Lesen Sie Dirk Müller lieber nochmal, bevor Sie die Welt mit ihren sozialistischen Ideen beglücken. 

Denn eines ist doch klar, Klaus Schwab ist Marxist, so wie Sie auch.

Grobschlosser

22. Januar 2022 07:11

re Imagine : ich muss hier mal Partei für die "kleinbürgerlichen Menschen" ergreifen .Wotan sei Dank sind Sie und ich so viel klüger als die Kleinbürger - dennoch gelingt es uns nicht eben diese Gruppe zu mobilisieren - was vermutlich an der kleinbürgerlichen Denke der Kleinbürger liegt - was vermuten Sie Herr Imagine - wer schreibt hier Kommentare ? RICHTIG : Leute mit Ahnung , Zeit , Geld , Muße . Bildungsbürger ( ich bin Proletarier- der aber gefährlicher denkt als der Bursche mit seiner humanistischen Bildung ) .Konkret : der Linksbourgeois kann ungehindert den kleinbürgerlichen Kiez mit Goldstücken bereichern - er kann die Arbeiterschulen mit Gewalttätern fluten - niemand hindert ihn - sein Lebensraum wird verschont - seine Privatschulkinder gedeihen . Leiten Sie geeignete Maßnahmen ab 4 DIN A 4 Seiten bis Mo. 8°° Uhr . Ausführung .

Grobschlosser

22. Januar 2022 07:24

re Imagine : wenn es so ist wie von Ihnen beschrieben sollten wir den Verursacher klar benennen und politisch bekämpfen .

Sind Sie bereit die Inkubatoren des wirtschaftspolitischen Terrors zu benennen ? Nicht ? gut - dann haben wir die Diskursgrenze der brd erreicht , bitte alle aussteigen .

Tipp : hin und wieder ardzdf-Öko-TV gucken .Heute gab`s was über Moore . Moore als co2 Senke. Eine fanatische Oberschichttochter rollt die Augen , verzerrt das Gesicht - hat sie doch die Lösung aller Probleme , Felder fluten -mehr Moore müssen her - hier spricht die höhere Vernunft die ein Landwirt natürlich nicht begreift . 

wollen wir nicht mal wieder zum Raubtier werden - also : ich bin dabei . 

Grobschlosser

22. Januar 2022 07:35

re Imagine : der linksliberale Bildungsbürger kann besiegt werden - er muss besiegt werden wenn wir als Volk überleben wollen . Die Migrationspolitik der brd zielt auf die Verblödung der Arbeiterkinder ab - man kann es in Berlin überall sehen , erreicht das Migrantenmilieu eine kritische Masse setzt es knackhart seinen politreligiösen Anspruch durch - Bildung , Erziehung ist dann unmöglich - die deutschen Kinder werden gemobbt - sie bleiben chancenlos - lassen Sie uns darüber nachdenken wie wir die berliner Zustände in den bildungsbürgerlichen Wellnessbereich verlagern . Beteiligen wir die hübsch -hochbegabten Geigenkinder der linksgrünen Akademikerin an den Segnungen der Multikultigesellschaft .

Gustav

22. Januar 2022 10:17

@ Imagine

„Kapitalismus – führt zum Faschismus“ skandierten die Studenten in der 68-er-Bewegung. Sie wussten, warum, weil sie in politischer Ökonomie geschult waren.

Dumme Marxisten, sonst nichts!

1.) Der Kapitalismus in seinem ursprünglichen und korrekten Sinne bedeutet das Privateigentum an Gütern und Produktionsmitteln sowie den freien Wettbewerb bei der Versorgung mit Waren und Dienstleistungen. Der Superkapitalismus, der als in ganz wenigen Händen konzentrierter Finanzkapitalismus bezeichet werden kann, ist nicht nur grundverschieden vom Kapitalismus, sondern recht eigentlich dessen Antithese und nimmt früher oder später eine ausgeprägt antikapitalistische Natur an.

Es ist nämlich nicht möglich, Besitz und Kontrolle über Eigentum und Ressourcen immer mehr zu konzentrieren, ohne gleichzeitig die Zahl derjenigen, welche das Eigentum und die Ressourcen besitzen und  kontrollieren, zu verringern. Dementsprechend kann es keine riesige  Konzentration von Besitz und keine in den Händen einiger weniger liegende Kontrolle der Ressourcen geben, ohne dass der freie Wettbewerb behindert oder ganz abgewürgt wird.

Gustav

22. Januar 2022 10:22

@ Imagine

2.) Was wir im Westen seit langer Zeit erleben, ist die fortschreitende Degenerierung des Kapitalismus zu einer Form des Superkapitalismus - oder, konsequent formuliert, Antikapitalismus -, die, je weniger sie dem ursprünglichen Kapitalismus gleicht, desto auffallendere Ähnlichkeit mit dem Sozialismus oder Kommunismus aufzuweisen beginnt.

In den meisten Ländern der westlichen Welt, und insbesondere in den USA, ist vom Kapitalismus gerade noch genug übriggeblieben, um das Bild zu verwirren und den meisten Menschen die Einsicht zu erschweren, dass der Kapitalismus zusehends dem Superkapitalismus weicht. Anders gesagt, die Überreste des schwachen und dahinserbelnden Kapitalismus dienen einem allgewaltigen Antikapitalismus, der sowohl die Wirtschaft als auch die Politik beherrscht, als Tarnmäntelchen.

Moderne superkapitalistische Regime, wie das amerikanische und die kommunistischen, mögen wohl unterschiedliche Interessen haben und sich oft in den Haaren liegen, doch dies verblasst neben dem, was sie gemeinsam haben. Beide sind unerbittliche Widersacher des Nationalismus. Deshalb sind sowohl der Superkapitalismus als auch der Kommunismus ihrem Wesen nach revolutionär und Todfeinde aller politischen Systeme, die ihrem Wesen nach evolutionär sind.

Gustav

22. Januar 2022 10:28

@ Imagine

3.) Da der Nationalismus untrennbar mit dem kulturellen Erbe eines Volkes verbunden ist, ergibt sich daraus, dass alle Attacken auf den Nationalismus kulturelle Unterwanderung und Zerstörung mit einschliessen.

Der Grund, weswegen der westliche Superkapitalismus in ständiger Furcht vor dem Nationalismus lebt, lässt sich leicht erklären. In jedem beliebigen Staat ist die Grundfrage nämlich, ob es eine der Wirtschaft übergeordnete Autorität geben soll. Wer soll regieren - die Politik oder die Wirtschaft? Es unterliegt keinem Zweifel, dass der Nationalismus ungeachtet aller Gebrechen, die er geerbt hat, die Instinkte und den Willen der Bevölkerung widerspiegelt und dem Grundsatz huldigt, dass die Politik den Vorrang hat, während die Wirtschaft, so wichtig sie auch sein mag, ihrem Wesen nach der Politik untergeordnet sein muss.

Dementsprechend gibt es - und dies ist ungeheuer wichtig - nur eine einzige Waffe, die der Superkapitalismus erfolgversprechend gegen den Nationalismus einsetzen kann, nämlich eine sozialistische oder kommunistische Ideologie, welche die Kräfte der Unterwelt und des wurzellosen Intellektualismus mobilisiert und bei Bedarf als Rammbock gegen alle nationalistischen Ziele einsetzt.

Laurenz

22. Januar 2022 11:45

@Gustav, Imagine & FS

Der Terminus "Superkapitalismus" ist, in meinen Augen, nicht geeignet, eher irreführend. 

Was FS & viele andere hier beschreiben wollen, ist bisher kein Staatsmonopolkapitalismus, sondern ein Oligopol-Kapitalismus, zu deutsch schlicht Oligarchentum. Erinnern Sie Sich einfach an die 90er Jahre in Rußland. Dasselbe nur in global.

Imagine

22. Januar 2022 12:19

1/2

Max Otte spricht von einem „Krieg gegen die Mitte“. So erscheint es bei oberflächlicher Betrachtung.

Tatsächlich ist das System am Ende, und die herrschende Klasse will nur noch Zeit gewinnen und sich möglichst lange oben halten. Deshalb der Übergang zum Staatsterrorismus aka Totalitarismus.

Der blöden Mitte, die nicht das Systemproblem erkennt und an der kapitalistischen Markwirtschaft festhalten will sowie sich über die Negation von Steuererhöhungen freut, wird es nicht ewig gelingen, die Realität zu verdrängen und zu verleugnen.

Denn sie wird immer mehr über Inflation, Minuszinsen, Platzen der Immobilen- und Aktienblasen, durch Bankencrashs etc. enteignet werden.

Es gibt für die Mitte nur eine Richtung: abwärts.

Dazu kommen noch die Infrastrukturprobleme kaputtes Bildungssystem, kaputte Straßen und Brücken und demnächst kaputtes Gesundheitswesen sowie absehbarer Crash der Energieversorgung.

Gustav

22. Januar 2022 12:44

@ Laurenz

"Der Terminus "Superkapitalismus" ist, in meinen Augen, nicht geeignet, eher irreführend."

Ich denke, jeder der sich mit dem Finanz- und Geldsystem beschäftigt hat, versteht, was ich mit Superkapitalismus beschreibe.

Natürlich hätte ich ihn auch als die "mormonische Hochfinanz", oder "Rumpelstilzchens Geldmanufaktur" beschreiben können. Aber der Bruch bestimmter Tabus, sollte hier nicht unbedingt nötig sein.

Den Sachverhalt haben sie aber schon verstanden, oder?

Laurenz

22. Januar 2022 15:07

@Gustav @L.

"Kapitalismus-Verständnis"

Ich gehe davon aus, wir alle haben Sie verstanden. Wie ich aber schon unter dem Artikel zuvor erbeten habe, ist, daß wir hier bessere Definitionen brauchen. Wir machen uns sonst lächerlich. Wir sind hier nicht beim "Vorwärts".

@Imagine

Sagen Sie bitte mal, sind Sie heute mit dem falschen Fuß aufgestanden. Sie schreiben quasi nur Schrott.

Der Schweizer Tourismus-Branche geht es blendend. Wir gehen doch mal schwer davon aus, daß de Schweizer Hoteliers das als erste wüsten, nicht?

https://gastrojournal.ch/home/pleite-hammer-duerfte-langsam-zum-schlag-ausholen

https://www.simagazin.com/si-magazin/themen/management-tourismus/skigebiet-innerkrems-insolvent/

"Es gibt für die Mitte nur eine Richtung: abwärts."

Im Westen nichts Neues.

Das war doch schon immer das grundsätzliche Ziel, das 1x1 marxistischer Revolutionäre. Nur wenn auch der Mittelstand/das Bürgertum nichts mehr an Besitzstand zu verlieren hat, ist man bereit für die Revolution. Nur ob sich diesmal die Leninisten durchsetzen werden, bleibt noch abzuwarten. Denn, mein lieber Imagine, unsere Freunde von der RotFront sind am Ruder, interessant, nicht?

heinrichbrueck

22. Januar 2022 17:24

Warum der Brückenschlag zu den Konservativen nicht gelingen kann. Das Konservativsein hat immer den Vorteil, den Feindbegriff nicht verstehen zu müssen. Der Konservative möchte Änderungen (Haltungen) herbeiführen, eventuell den Feind ändern (unmöglich) und der Gemeinschaft dienen. Das Kaiserreich belohnte eine solche Einstellung, die BRD-Demokratie nutzt sie aus (war in der Weimarer Feinddemokratie nicht anders). Die konservative Bewegung ist untauglich. Wer finanziert diese konservativen Demokraten? Dienst an der Zerschlagung; und wer aufmuckt, läßt sich relativieren. Die Zukunft wird nicht den Besiegten gehören. 

Imagine

22. Januar 2022 18:31

@Laurenz  22. Januar 2022 15:07
„Sagen Sie bitte mal, sind Sie heute mit dem falschen Fuß aufgestanden. Sie schreiben quasi nur Schrott.“

Wer schreibt hier Schrott?

Ihr erster Link stammt vom 27.10.21 und ist völlig veraltet.

Ihr zweiter Link betriff das das Skigebiet Innerkrems und dies liegt in Österreich.
Ihre Beiträge sind konfus und Sie wirken desorientiert.

Denn aktuell sie es in der Schweiz so aus:
„Skigebiete melden Rekord-Umsätze

Im Skigebiet gibt es keine Zertifikatspflicht, wie sie teilweise in den Nachbarländern gilt. Das sei für viele attraktiv, sagt Markus Berger, Mediensprecher von Schweiz Tourismus.“
https://www.srf.ch/news/schweiz/keine-zertifikatspflicht-deutsche-touristen-stuermten-schweizer-skigebiete

Imagine

22. Januar 2022 19:00

Wenn aus der AfD heraus antikapitalistische und prosozialistische Positionen vertreten werden, dann wirkt dies so realitätsfremd, wie wenn man glaubt, dass der Papst für freie Liebe eintritt. Es erinnert an den als Großmutter verkleideten Wolf im Rotkäppchen-Märchen.

Die AfD hat es noch nicht einmal geschafft, in größeren Umfang Oppositionswähler gegen die Merkel-Immigrationspolitik zu rekrutieren. Obwohl die Bevölkerungsmehrheit gegen die muslimische Massenimmigration war.

Auch bei der Anti-Corona-Politik kommt sie nicht über Symbolpolitik hinaus. Die entscheidenden Recherchen, Analysen und Aufklärungsarbeit machen andere. Über die Interessen und Ziele, die hinter der Corona-Politik stehen, wird nicht aufgeklärt und verbrecherische Politik wird nicht als solche benannt.

Wichtigstes politisches Nahziel ist gegenwärtig, die Impfpflicht zu verhindern und das Zertifikat anzuschaffen.

Es braucht einen kompromisslosen und mutigen Freiheitskampf, wenn man nicht unter totalitären Bedingungen leben will.

Jedoch kommt effektiver Widerstand von anderer Seite, nicht von der AfD.

Der_Juergen

22. Januar 2022 23:03

@Imagine 

Was Sie zu Covid schreiben, hat Hand und Fuss, aber in anderen Fragen hindert Ihr doktrinärer Marxismus Sie daran, die Fakten korrekt zu analysieren. Wie @Gustav richtig festhält, gilt es scharf zwischen dem alten, produktiven Kapitalismus – repräsentiert durch Unternehmer wie z. B. Henry Ford – und dem parasitären Finanzkapitalismus – besonders prägnant verkörpert durch die Rotschilds – zu unterscheiden. Irrtum vorbehalten, hat Marx, der sich die Finger gegen den industriellen Kapitalismus wundschrieb, die Rothschild niemals angegriffen. Schon vor ca. 30 Jahren sprach der katholische Traditionalist Johannes Rothkranz von einem Ungeheuer aus der Tiefe mit zwei Köpfen namens Marx und Rotschild. Dieses Ungeheuer schickt sich heute an, die Menschheit endgültig zu versklaven, wobei ihm der Covid-Betrug gegenwärtig als stärkste Waffe dient. Freilich hat das Monstrum diesen Krieg noch lange nicht gewonnen. Hoffen wir, dass @Gustav Grambauer recht behält und die Zukunft im Zeichen paternalistischer Militärdiktaturen stehen wird.

Die parlamentarische Demokratie hat so oder so ausgespielt; die Frage lautet nur noch, ob wir eine Diktatur der Volkszerstörer oder eine der Volkserhalter bekommen werden. Um es mit Juan Donoso Cortes zu sagen: Wir haben die Wahl zwischen der Diktatur des Dolchs und jener des Degens.

Mitleser2

23. Januar 2022 08:28

"Jedoch kommt effektiver Widerstand von anderer Seite, nicht von der AfD."

Das mag so sein, jedoch ist die AfD derzeit quasi führungslos. Meuthen auf dem Absprung, Parteitag abgesagt, ...

Die Bundestagsfraktion macht jedenfalls gute Arbeit. Hoffentlich gibt es bald eine Klärung bzgl. der Parteiführung.