Faktenlage (8) – Die AfD im Wahljahr 2022

Gleich vier Landtagswahlen hat die AfD im Jahr 2022 zu absolvieren. Wo steht die Partei und was ist politisch zu erwarten?

Daniel Fiß

Daniel Fiß ist freier Publizist.

Im Wind­schat­ten des Krie­ges in der Ukrai­ne und der Coro­na-Kri­se ist selbst man­chem poli­tisch Inter­es­sier­ten in Ver­ges­sen­heit gera­ten, daß inner­halb der kom­men­den zwei Mona­te gleich drei Land­tags­wah­len statt­fin­den. Im Saar­land wird sogar schon am kom­men­den Sonn­tag gewählt. Im Mai fol­gen schließ­lich Schles­wig-Hol­stein und Nordrhein-Westfalen.

Die Wahl im letzt­ge­nann­ten Bun­des­land wird auf­grund sei­ner Ein­woh­ner­stär­ke auch gern als die “klei­ne Bun­des­tags­wahl“ bezeich­net. Im Sep­tem­ber fin­det das Wahl­jahr 2022 schließ­lich sei­nen Abschluß mit den Land­tags­wah­len in Nie­der­sach­sen. Wäh­rend die letz­ten bei­den Jah­re vor allem durch die star­ke Ver­an­ke­rung der AfD im Osten geprägt war, steht die Par­tei im Wes­ten jetzt vor völ­lig ande­ren Herausforderungen:

Die Maxi­mal­zie­le lie­gen in der Ver­bes­se­rung der vor­he­ri­gen Land­tags­wahl­er­geb­nis­se (ohne dabei kon­kre­te Zah­len zu nen­nen). Min­des­tens gilt es jedoch unter Beweis zu stel­len, daß die AfD in nahe­zu allen Lan­des­par­la­men­ten (Bay­ern, Hes­sen und Bre­men wäh­len erst nächs­tes Jahr) den Wie­der­ein­zug schafft.

Spä­tes­tens nach dem ernüch­tern­den Bun­des­tags­wahl­er­geb­nis hat es die AfD-Füh­rung jedoch nicht ver­mocht, kam­pa­gnen­fä­hi­ge Dyna­mi­ken und ech­te Auf­bruchs­si­gna­le in die Par­tei zu tra­gen. Inhalt­lich wirkt die Par­tei in der Öffent­lich­keit abge­schla­gen. Der Abgang von Jörg Meu­then bewirk­te nicht die erhoff­te Erlö­sung, son­dern ver­schob die par­tei­in­ter­nen Kon­flik­te ledig­lich auf ande­re Ebenen.

Auch vor und nach dem Ver­fah­ren gegen den Ver­fas­sungs­schutz ver­mied die Par­tei deut­li­che Aus­sa­gen und Posi­tio­nie­run­gen zum Inhalt des Ver­fah­rens. Ein signi­fi­kan­ter Mit­glie­der­schwund ist laut Stim­men aus den Kreis- und Lan­des­ver­bän­den jedoch noch nicht ver­nehm­bar. Die Par­tei wirkt in Bezug auf die Ver­fas­sungs­schutz­pro­ble­ma­tik gelas­sen aber gleich­zei­tig auch ermüdet.

Spie­gel­bild die­ser Träg­heit sind vor allem die Kam­pa­gnen zu den Land­tags­wah­len im Wes­ten der Repu­blik. Im Saar­land ist die Par­tei im Wahl­kampf kaum prä­sent. Durch inter­ne Strei­tig­kei­ten wur­de es ver­säumt, mit einer eige­nen Lis­te anzu­tre­ten. Nur über ein kom­ple­xes Wahl­kreis­ver­fah­ren, ähn­lich wie in Baden-Würt­tem­berg, kann die Par­tei auf einen Ein­zug hoffen.

In Schles­wig-Hol­stein wirkt die Kam­pa­gne ori­gi­nel­ler und Köp­fe und Spit­zen­kan­di­da­ten wer­den auf den Pla­ka­ten bes­ser prä­sen­tiert. Ech­te Wahl­kampf­ak­zen­te wur­den dort jedoch noch nicht gesetzt.

Die Kam­pa­gnen­vor­stel­lun­gen, Lis­ten­wah­len und Posi­tio­nie­run­gen erfolg­ten in allen Lan­des­ver­bän­den rela­tiv spät. Die Par­tei spielt ihr ein­ge­fleisch­tes Pro­gramm ab, wel­ches der Vor­stel­lung folgt, daß der Wahl­kampf immer erst sechs Wochen vor dem Wahl­ter­min in die hei­ße Pha­se geht und zuvor auf Spar­flam­me gefah­ren wer­den kann. Der saar­län­di­sche Lan­des­ver­band hat bspw. erst vor ca. fünf Wochen einen eige­nen You­Tube-Kanal aufgezogen.

Dabei zei­gen ver­gan­ge­ne Stu­di­en und Ana­ly­sen, daß die Wahl­ent­schei­dung zu Guns­ten oder zu Unguns­ten der AfD meist schon weit vor dem Wahl­ter­min fest­steht. Nur weni­ge Wäh­ler ent­schei­den sich kurz­fris­tig für die Par­tei. Eine anti­zy­kli­sche Stra­te­gie, die auch sol­chen Fak­ten Rech­nung trägt, ist in den aktu­ell lau­fen­den Kam­pa­gnen jedoch nicht zu erkennen.

 

Am inter­es­san­tes­ten dürf­te der Wahl­kampf in Nord­rhein-West­fa­len wer­den. Mit einer recht jun­gen Lis­te und gleich drei Kan­di­da­ten der Jun­gen Alter­na­ti­ve unter den ers­ten zwölf Lis­ten­plät­zen geht der Lan­des­ver­band neue Wege und wird im Fal­le des Wie­der­ein­zugs eine deut­lich ver­jüng­te Frak­ti­on auf­bie­ten können.

Ähn­li­che Öff­nungs­ten­den­zen für die Par­tei­ju­gend konn­ten auch schon zur Land­tags­wahl in Meck­len­burg-Vor­pom­mern beob­ach­tet wer­den. Mög­li­cher­wei­se hat man jetzt erkannt, daß die Par­tei hin­sicht­lich der Alters­ver­tei­lung ihrer Wäh­ler­schaft im Mit­tel­bau die stärks­ten Ergeb­nis­se erzielt und an den Rän­dern bei den ganz Jun­gen und ganz Alten am schlech­tes­ten abschneidet.

Am ehes­ten scheint sich das Mobi­li­sie­rungs­po­ten­ti­al jedoch in den jün­ge­ren Alters­klas­sen zu zei­gen, wäh­rend die Ü60-Gene­ra­ti­on in ihrer alt-bun­des­re­pu­bli­ka­ni­schen SPD und CDU-Wahl ein­ge­bun­kert ist. Ers­te Lan­des­ver­bän­de schei­nen jetzt erkannt zu haben, daß vor allem jun­ge Wäh­ler­grup­pen auch eine ent­spre­chen­de per­so­nel­le Reprä­sen­ta­ti­on über die Kan­di­da­tu­ren brauchen.

Legt man die Ergeb­nis­se aller ver­gan­ge­nen Land­tags­wahl­er­geb­nis­se und die aktu­el­len Umfra­gen neben­ein­an­der, so schnei­det die AfD in Umfra­gen im Durch­schnitt um 1,4% schlech­ter ab als zu ihren letz­ten Ergeb­nis­sen. Die stärks­ten Abwei­chun­gen zwi­schen altem Wahl­er­geb­nis und aktu­el­ler Umfra­ge zei­gen sich in Hes­sen und Brandenburg.

Die der­zeit schlech­tes­ten Umfra­ge­er­geb­nis­se wer­den in Ham­burg (5%), Schles­wig-Hol­stein (5,5%) und in Nord­rhein-West­fa­len (5,7%) ver­zeich­net. Aus­ge­rech­net in den bei­den letz­te­ren Bun­des­län­dern wird jedoch in zwei Mona­ten gewählt. Das alles muss noch kein Grund für hek­ti­schen Alar­mis­mus sein. Aber es demons­triert doch eine gewis­se Impo­tenz in der AfD.

Auch die INSA-Wahl­kreis­kar­te zeigt, daß selbst die zu Beginn des Jah­res noch blau ein­ge­färb­ten Wahl­krei­se im Osten inzwi­schen wie­der von der CDU domi­niert wer­den. Natür­lich erreicht die Par­tei im Osten immer noch soli­de zwei­stel­li­ge Umfra­ge­wer­te. Doch vor Ver­lus­ten und Sta­gna­ti­on ist die Par­tei auch hier nicht geschützt.

Dies mag auch mit der bun­des­po­li­ti­schen Situa­ti­on zusam­men­hän­gen. So hat es die Par­tei in den zwei Jah­ren Coro­na-Kri­se nicht geschafft, sich ein Allein­stel­lungs­merk­mal als Frei­heits­par­tei und Lock­down-Kri­ti­ker auf­zu­bau­en, was auch von den Wäh­lern so wahr­ge­nom­men wird. Die­sen Part hat die FDP über­nom­men. Beim Ukrai­ne The­ma herrscht ein gesell­schaft­li­cher Kon­sens, der auch emo­tio­nal bei den Wäh­lern so stark gefes­tigt ist, dass es schwer fal­len dürf­te, ein etwas nüch­ter­ne­res Nar­ra­tiv zum Ukrai­ne-Kon­flikt zu platzieren.

Gene­rell scheint sich auch der Höhen­flug der SPD in vie­len Bun­des­län­dern wie­der ent­zau­bert zu haben, wäh­rend sich die CDU unter Fried­rich Merz lang­sam wie­der reha­bi­li­tiert. Noch vor weni­gen Wochen galt es als sicher, daß die SPD in Nord­rhein-West­fa­len den Minis­ter­prä­si­den­ten­pos­ten zurück­er­obern wür­de. Inzwi­schen sitzt die CDU jedoch wie­der auf einem kom­for­ta­blen Vor­sprung von 5%.

Bei den wich­tigs­ten The­men­schwer­punk­ten und Pro­ble­men in den jewei­li­gen Bun­des­län­dern ist das Haupt­mo­bi­li­sie­rungs­the­ma der AfD, die Migra­ti­on, auf die hin­te­ren Rän­ge ver­scho­ben wor­den oder sogar gänz­lich aus der Lis­te geflo­gen. Für ande­re The­men feh­len jedoch ein­fach die fach­po­li­tisch aner­kann­ten und medi­al prä­sen­ten Exper­ten und intel­lek­tu­el­len Zen­tren in der Par­tei, die die Kern­pro­fi­le der Par­tei inhalt­lich stär­ker in die Brei­te zie­hen könnten.

Bei den Kom­pe­tenz­wer­ten zu The­men wie Wirt­schaft, Arbeits­plät­ze oder Coro­na kommt die Par­tei nie über 2% hin­aus. In der Bil­dungs­po­li­tik trau­en der AfD sogar nur 0% eine poli­ti­sche Lösungs­kom­pe­tenz zu.

Die Kam­pa­gne in NRW zeigt dar­über hin­aus auch eine gewis­se Mut­lo­sig­keit. Die Groß­pla­ka­te wir­ken gestal­te­risch zwar anspre­chend und erschei­nen in der visu­el­len Funk­tio­na­li­tät abso­lut soli­de. Doch die Slo­gans und Begrif­fe wir­ken dann doch etwas zahn­los und erin­nern an eine Wohlfühlkampagne.

Die Balan­ce zwi­schen angriffs­lus­ti­gem und gewitz­tem Offen­siv­wahl­kampf und einer behä­bi­gen und defen­si­ven Agi­ta­ti­on wur­de spä­tes­tens zur letz­ten Bun­des­tags­wahl­kam­pa­gne zuguns­ten letzt­ge­nann­ter Tak­tik ver­scho­ben. Das oppo­si­tio­nel­le und wider­stän­di­ge Poten­ti­al scheint an eini­gen Stel­len tat­säch­lich aus­ge­reizt zu sein, doch mit belie­bi­gem und anschluss­fä­hi­gem Wohl­fühl­wahl­kampf fehlt es in einer Zeit umfas­sen­der poli­ti­scher Kri­sen­her­de an kon­kre­ten Abgren­zungs- und Allein­stel­lungs­merk­ma­len. 2017 war man hier zwar optisch und visu­ell deut­lich schwä­cher, aber inhalt­lich etwas krea­ti­ver und ein­falls­rei­cher in den Slo­gans und der Aufmachung.

Das wer­be­tech­ni­sche Para­dig­ma von „Deutsch­land. Aber nor­mal“ wur­de sti­lis­tisch und inhalt­lich auch in die dies­jäh­ri­gen Land­tags­wahl­kam­pa­gnen über­nom­men. Ob dadurch die Ent­ta­bui­sie­rung und Nor­ma­li­sie­rung der AfD gelingt, wer­den erst noch eini­ge Feld­ver­su­che zei­gen müssen.

Im letz­ten Jahr haben wir schließ­lich auch gese­hen, daß eine Kam­pa­gne wie in Sach­sen-Anhalt, die auf kan­ti­ge Wider­stands­rhe­to­rik und Fun­da­men­tal­op­po­si­ti­on setzt, eben­falls an ihre Gren­zen stößt. Weder die kom­mu­ni­ka­ti­ve Ost- noch West-Rezep­tur scheint die aktu­el­len Sta­gna­ti­ons­pro­ble­me der Par­tei aufzulösen.

Fazit:

Die dies­jäh­ri­gen AfD-Wahl­kämp­fe wer­den zäh. Grö­ße­re Mobi­li­sie­rungs­po­ten­tia­le, die über die eige­ne Kern­wäh­ler­schaft hin­aus­ge­hen könn­ten, sind für die Par­tei der­zeit nicht ange­zeigt. Die Stim­mungs­bil­der zu den aktu­el­len The­men wei­sen zwi­schen den Wäh­lern der Alt­par­tei­en und der AfD eine immer höhe­re Pola­ri­tät aus.

Die Span­nungs­fel­der sind also da und die AfD wird in ihrer Haupt­ziel­grup­pe nach wie vor als Gegen­part und oppo­si­tio­nel­le Kraft zum Main­stream wahr­ge­nom­men. Seit nun­mehr zwei Jah­ren fällt es der Par­tei jedoch schwer, neue Wäh­ler­räu­me und Poten­tia­le zu erschlie­ßen, sodass es wohl vor­aus­sicht­lich auch im Wes­ten auf das Ziel der Kon­so­li­die­rung und Res­sour­cen­er­hal­tung über arbeits­fä­hi­ge Land­tags­frak­tio­nen hinausläuft.

Ein mög­li­ches Auf­bruchs­si­gnal könn­te im Som­mer geläu­tet wer­den, wenn es auf dem Bun­des­par­tei­tag zur Reor­ga­ni­sa­ti­on der Par­tei mit dazu­ge­hö­ri­gen Vor­stands­wah­len kommt.

Daniel Fiß

Daniel Fiß ist freier Publizist.

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (48)

RMH

25. März 2022 14:58

"Durch interne Streitigkeiten wurde es versäumt,"

Das ewige Problem der AfD! Das AfDler Lust am Streiten haben, ist prinzipiell gut - nur sollten sie ihre Streitlust auf die anderen Parteien fokussieren und nicht auf die eigenen Reihen. In Bayern sind aktuell wieder 2 Mitglieder der Landtagsfraktion ausgetreten, darunter einer der Vorsitzenden der Fraktion. Jetzt hat die Fraktion statt 22 nur noch 16 Mitglieder. 27% Mitgliederschwund in der Fraktion - unglaublich.

Im Saarland wird es ein erstes Warnsignal geben, so viel scheint klar zu sein. Aktuell, also im Jahr 2022, können in den anstehenden Landtagswahlen nur die gusseisernen Stammwähler die AfD über die 5% Hürde hieven, aber bestimmt nicht mehr groß die Inhalte noch die Personen.

Das VS-Verdikt wirkt schwerer, als man es sich vorstellen mag, ebenso die planmäßige Schikane gegen AfD- Mitglieder, insbesondere derer im öffentlichen Dienst, einschließlich Beamte. Die konsequente Ausgrenzung der AfD - regelmäßig abgesegnet durch höchste Gerichte - trägt Früchte, was man emotionslos zur Kenntnis nehmen muss. Die letzten Schlupflöcher werden konsequent zu gemacht.

AndreasausE

25. März 2022 19:00

Ich werde hier in S-H zum Wahlgang aufgerufen werden, und natürlich werde ich AfD wählen, wen sonst? 

Aber das ohne jede Begeisterung. Zugpferd war "die Fürstin", hat Talent, sieht klasse aus (auch das gehört dazu!), kann reden, reißt mit, aber sie hatte man wegen alberner Querelen abserviert.

Somit werde ich mich ins Wahllokal schleppen (oder ich mach Briefwahl, auch egal) und kreuze die Trümmertruppe an, irgendwie hat es eh alles keinen Sinn mehr.

Kommenden Montag wieder Spaziergang, das ist gelebte Lebensfreude.

Allnichts

25. März 2022 19:11

1/2

Was auch immer derzeit in der Partei passiert und wofür sie konkret eintritt: Es ist kaum wahrnehmbar. Die AfD wirkt beinahe wie verschwunden, es können keine Themen gesetzt, aber auch keine Deutungen zu vorhandenen Themen durchhgebracht werden. Ausser Otte war in diesem Jahr nicht viel und das interessiert längst niemanden mehr. Mit Omikron und lascherer Politik der Regierung fiel auch der Corona-Protest immer mehr als Betätigungsfeld weg.

Ungünstig für die AfD ist, dass sämtliche Landtagswahlen dieses Jahres in westlichen Bundesländern abgehalten werden. Selbst wenn in allen der Wiedereinzug gelingt, werden die Ergebnisse keinerlei Ruckwirkung auf die Partei ausüben können. Im besten Falle wird Stillstand festzustellen sein. Das Jahr 2024 mit Wahlen in Brandenburg, Sachsen und Thüringen birgt da ein ganz anderes Potential in sich, liegt aber noch weit entfernt.

Allnichts

25. März 2022 19:26

2/2

Den Bundesparteitag erwarte ich mit Spannung, obwohl ich alle möglichen Ausgänge des Richtungsstreites als schwierig ansehe. Für die Grösse und Bedeutung der Partei wäre es zuträglich, könnten sich beide Seiten zusammenraufen, das hiesse aber auch ein Weiter-so des Lauwarmen. Gewinnt eine Seite klar, gibt es grob formuliert entweder einen anschlussfähigen Liberal-Konservativismus oder eine neurechte Ostpartei mit jeweils vorerst an den Rand gedrängten Verlierer - möglicherweise aber auch beides, egal, wer als Sieger hervorgeht, weil der Verlierer nicht unter dem Sieger weitermachen kann und will. Die Partei scheint ja ohnehin so langsam zu zerfallen.

"Der Flügel" scheint bessere Chancen zu haben, doch fiele dann der Westen weg, während im Osten wohl kaum noch etwas hinzugewonnen werden kann. Manche Abgrenzung würde wohl beendet. Das könnte zur Klärung nicht nur in der AfD, sondern in der gesamten Rechten beitragen. Bundeskanzler wird man dadurch aber auch nicht.

tearjerker

25. März 2022 20:18

Die Kampagne sieht deutlich besser aus als die zur Btw. Jenseits davon muss die Alternative mehr polarisieren, sonst wird sie nicht wahrgenommen. Dazu muss sie nur die gegen sie gerichteten Kampagnen und Projekte spiegeln und mit der Leisetreterei aufhören. Wenn sie weiter so tut als wolle sie nur die bessere Union sein, wird sie keinen Blumentopf gewinnen und steht den notwendigen Veränderungen letztlich nur im Weg.

Nordlicht

25. März 2022 20:48

"... während die Ü60-Generation in ihrer alt-bundesrepublikanischen SPD und CDU-Wahl eingebunkert ist."

Für mich ist die AfD alternativlos.

Ich bin ohne große Hoffnung, dass sie etwas reissen könnte - aber welche sonst wählen? (Meine Zweitstimmen-Wählerhistorie: SPD 1966 bis 1987 bis 2004, einmal Merkel-CDU, dann FDP, AfD.)

brueckenbauer

25. März 2022 21:49

Langfristig kann eine Oppositionspartei sich nur halten, wenn sie im vorpolitischen Raum gut verankert ist, wie es die CDU in den katholischen Gemeinden, die SPD in den Gewerkschaften und ansatzweise sogar die FDP in den Freiberufler-Vereinigungen war.

Die rechtsoppositionellen Parteien haben sich da immer schwer getan - man kann aber die Relevanz z.B. der Studentenverbindungen nicht ignorieren.

Hier ist viel von Metapolitik geredet worden, die lokale "soziale" Arbeit in der "Vorpolitik" kommt dabei ein bisschen zu kurz (obwohl, zugegeben, der Verlag natürlich auch ein Teil der Vorpolitik ist). Ganz allgemein muss es in jeder Kreisstadt oder kreisfreien Stadt ein Haus geben, das klar als rechtsoppositionell gekennzeichnet ist - ständige, aber unaggressive Präsenz (anstelle von gelegentlicher Präsenz, die leichter als aggressiv interpretiert werden kann),

Laurenz

26. März 2022 01:02

Die Saar-AfD ist natürlich ein Desaster, was aber auch daran liegt, daß der beste Mann in Neuseeland weilt, ein Fahnenflüchtiger quasi.

@DF

Bis auf die Saar-AfD kann ich Ihren Artikel nicht ganz nachvollziehen. Ich persönlich finde die aktuelle Oppositionsarbeit, auch im NRW, recht gut, konstruktiv. Herr Dr. Vincentz & Herr Tritschler mögen jetzt keine Busenfreunde von Herrn Höcke sein, aber Sie sind wesentlich intelligenter, klarer im Kopf als Meuthen, Pretzell & die ganzen Hanswurste im Gefolge von reinen Karriere-Interessierten.

Millenius

26. März 2022 01:10

Die AfD ist in einem desolaten Zustand. 

Um es kurz zu machen: Die AfD hat sich zu Tode gemäßigt. Im Westen weit mehr als in den Ostverbänden. Die Verantwortung dafür trägt der sog. "gemäßigte" Flügel, der sich um Jörg Meuthen versammelte, und den Bundesvorstand dominiert. Aber auch der rechte Flügel ist schuld, weil er den gemäßigten Flügel nicht hart bekämpfte - aber vielleicht war auch zunächst zu schwach. 

Der vom "gemäßigten" Flügel forcierte Kurs ist auf eine weitgehende Anpassung an die herrschende linksliberale-globalistische Meinungshoheit ausgerichtet.

Eine extrem angepasste Politik und Rhetorik, die erstens keine öffentliche Aufmerksamkeit erzeugen und zweitens den Diskurs – aufgrund  fehlender Unterschiede  zur Altparteien-Politik – ohnehin nicht allzu weit verschieben könnte.  

Beispielhaft zeigen dies auch die Wahlplakate im NRW-Wahlkampf. Die sind komplett nichtssagend. Niemand, aber absolut niemand, wird durch solche Plakate überzeugt, seine Stimme der AfD zu geben. 

Millenius

26. März 2022 01:35

@Allnichts

 

Was auch immer derzeit in der Partei passiert und wofür sie konkret eintritt: Es ist kaum wahrnehmbar. Die AfD wirkt beinahe wie verschwunden, es können keine Themen gesetzt, aber auch keine Deutungen zu vorhandenen Themen durchhgebracht werden. Ausser Otte war in diesem Jahr nicht viel und das interessiert längst niemanden mehr.

Das ist kein Zufall. Es ist viel mehr die logische, geradezu unausweichliche Folge des von Meuthen und seinem "liberal-konservativen" Gefolgschaft, die den AfD-Bundesvorstand dominieren, forcierten Kurses. Größtmögliche Anpassung. Ja nicht anecken! Bloß nicht provozieren! Dem Establishment – den Medien, dem VS – bloß keine "Angriffsfläche" bieten. Ein solcher Kurs läuft natürlich darauf hinaus, dass die AfD kaum noch öffentlich wahrnehmbar ist. Warum sollten die Mainstream-Medien auch darüber berichten, wenn Meuthen auf Facebook zum x-ten Mal den "Ökosozialismus" der Grünen beklagt, oder sog. "kontrollierte Einwanderung" fordert. Wer Aufmerksamkeit will, muss provozieren. 

Und eigene Medien mit großer Reichweite, die die Positionen der AfD positiv rezipiert verbreiten könnten, hat der vom Meuthen-Flügel dominierte Bundesvorstand auch nicht aufgebaut. 

Daniel Fiß

26. März 2022 07:19

Da missverstehen Sie die Intention meines Artikels. Mir ging es nicht um die Bewertung der Arbeit im Landtag oder die inhaltlichen Positionen. Ich versuche den Ist-Zustand anhand der demoskopischen Daten zu beschreiben und bewerte das Auftreten in den aktuellen Landtagswahlkämpfen. Um Beziehungen zu Höcke oder ein pauschales West-AfD "Bashing" geht es mir gar nicht. Ich benenne im Artikel sogar ausdrücklich, dass es im Osten für die Partei aktuell nicht besser aussieht. Siehe Brandenburg mit der höchsten aktuellen Negativdifferenz zwischen aktueller Umfrage und letztem Wahlergebnis (-6,5%) oder Sachsen und Thüringen wo die Partei inzwischen nur noch in wenigen Wahlkreisen ein Direktmandat erringen könnte.

Millenius

26. März 2022 07:42

"Siehe Brandenburg mit der höchsten aktuellen Negativdifferenz zwischen aktueller Umfrage und letztem Wahlergebnis (-6,5%) oder Sachsen und Thüringen wo die Partei inzwischen nur noch in wenigen Wahlkreisen ein Direktmandat erringen könnte."

 

Ja, aber auch dafür trägt der "gemäßigte" Meuthen-Flügel die Verantwortung. Natürlich schreckt es Wähler ab, wenn man den Landesvorsitzenden und Fraktionsvorsitzenden (Kalbitz) einfach so aus der Partei wirft.

 

Auch wirkt sich der völlig verfehlte Kurs des AfD-Bundesvorstandes längerfristig letztendlich auch auf die relativ erfolgreichen Ostverbände aus. Und - das muss man leider auch sagen - auch die Ost-AfD hat diesen fatalen Unterwerfungs- und "Mäßigungs"-Kurs in Teilen mitgemacht. Auch sie haben ihre Rhetorik "gemäßigt". Möglicherweise auch nicht ganz freiwillig, weil ein falsches Wort oder eine zu scharfe Kritik gleich mal Parteiordnungsverfahren nach sich ziehen konnte. 

Glast

26. März 2022 09:26

Das ist nun nicht essentiell und schon gar nicht für die programmatische Ausrichtung der Partei, aber als massiv störend empfinde ich die vielen emotiven Blindgänger in den Landesparlamenten und auch auf der kommunalen Ebene. Mit AfD-Ticket ins Parlament und dann die Fraktion verlassen und aus der Partei austreten. Gäriger Haufen hin oder her - das ist ein beschissenes Drama. Selbst in Thüringen mit Björn Höcke an der Spitze ist aktuell wieder die Fraktion geschrumpft. Von Fraktionen oder ehemaligen Fraktionen in Bayern oder Niedersachsen ganz zu schweigen. 

Haben sie, Herr Fiß, eine Idee, wie man solche verhaltensgestörten Blindgänger vorab aussortieren könnte? Hat ja nun wirklich nicht nur mit der anstehenden Beobachtung durch den Verfassungsschutz zu tun. Die Partei macht jedenfalls in dieser Hinsicht einen extrem schlechten Eindruck auf das Wahlvolk und die Konkurrenz grinst sich einen ab. 

Aber vielen Dank für die sachliche und auch dadurch sehr spannende Analyse - ein Gewinn für mich. 

Laurenz

26. März 2022 09:51

@Millenius

In der Fakedemie hat sich die AfD doch ganz ordentlich positioniert. Was den Krieg in der Ukraine angeht, so sehen Bürger selbst diese SPD-Kriegstreiber als Sicheren Hafen an. Gegen Blödheit hilft halt nichts. Allerdings wird dieses Jahr der materielle Schmerz noch vieles verändern.

Hajo Blaschke

26. März 2022 13:37

AndreasausE, in Schleswig-Holstein ist es wohl das Beste, nicht zu wählen. Diese Nieskitteltruppe um Nobis, Schnurrbusch und Co. schadet allem, was man sich unter AfD-Politik vorstellt. Ich würde es bedauern, wenn diese Figuren wieder in den Landtag kommen würden.

Volksdeutscher

27. März 2022 00:20

Der Beitrag von Herrn Fiß ist noch optimistischer als die Wirklichkeit aussehen mag. Wer mutig ist, der riskiere mal einen Blick auf die Homepage der Partei: Gähnende Langeweile mal Einfallslosigkeit hoch rhetorische Seichtheit = AfD. Nach Meuthens Abgang zersetzt der Meuthenismus die Partei von innen. Die Oppositionellen in der Partei wurden und werden nach und nach weggebissen. Was danach übrigblieb, sind mehr oder weniger Oppositionsdarsteller. Die Wähler werden abwandern und nach einer echten/echteren Alternative Ausschau halten. Ich empfinde die Person Gaulands, Storchs oder Weidels als eine zunehmende Belastung für die politische Entwicklung der Partei. Wie lang kann die AfD wohl mit dem gesinnungstüchtigen liberalen Klotz am Bein noch weitermachen? Denn mit ihm ist das Scheitern der Partei nur eine Frage der Zeit. Und Deutschland ist der Verlierer.

Mitleser2

27. März 2022 10:19

@Volksdeutscher: "Die Wähler werden abwandern und nach einer echten/echteren Alternative Ausschau halten."

Welche soll das denn sein? Bei aller Kritik an der AfD, bei der derzeitigen Gesellschaftsstruktur gibt es keine absehbare Alternative. Warten Sie wenigstens den anstehenden Parteitag ab, dann wird man sehen.

Millenius

27. März 2022 11:39

@Volksdeutscher   In vielerlei Hinsicht haben Sie recht.

Ich würde aber Höcke und viele andere Idealisten nicht als Oppositionsdarsteller bezeichnen. Auch Gauland war bei der Entwicklung der AfD eher eine Positivfigur. 

 

Wer mutig ist, der riskiere mal einen Blick auf die Homepage der Partei: Gähnende Langeweile mal Einfallslosigkeit hoch rhetorische Seichtheit = AfD. Nach Meuthens Abgang zersetzt der Meuthenismus die Partei von innen.

Ja, das ist eine akkurate Beschreibung der gesamten Meuthen-Rhetorik. Diese Beschreibung trifft nicht nur auf die Homepage zu - sondern auf die AfD-Facebookseite (die ebenfalls vom Meuthen-Lager kontrolliert wird), die Redebeiträge und auch die Wahlplakate (siehe oben).

Das ist kein Unfall. Die wollen das so. Es ist genau das, was dieses Lager unter "Bürgerlichkeit" versteht.

 

 

Millenius

27. März 2022 12:07

@Volksdeutscher und andere:

 

Noch etwas grundsätzlich zur Ausrichtung der AfD:

Aus meiner Sicht waren die Betrachtungen zur Strategie der AfD hier auf SON teilweise zu verkopft und fokussierten etwas zu sehr auf strukturelle Dinge - etwa die Frage, welche sozialen Schichten die AfD umwirbt und welche wirtschaftspolitischen Kurs sie fährt.

Grundsätzlich wichtig Fragen - doch kam die Betrachtung der Rhetorik etwas zu kurz. Dabei ist in der Politik vor allem die Rhetorik entscheidend - das was gesagt wird und vor allem wie es gesagt. 

Die AfD hat - unter der Führung Meuthens und seines Anhangs - ihre Rhetorik in letzten 3 Jahren  "gemäßigt". 

Die AfD betrieb in den letzten Jahren eine öffentliche Kommunikation und Rhetorik, die Fehlentwicklungen verharmlosend und viel zu zaghaft kritisiert, und die herrschenden Eliten auch nicht wirklich direkt kritisiert. 

 

HagenAlternat

27. März 2022 13:37

Zuerst Dank an SEZESSION und D.Fiß, dass das Thema aufgegriffen wurde! Leider wird es nicht zu einer vertieften Diskussion in der Partei führen. Es mangelt auf allen Ebenen an Kommunikation. In Schleswig-Holstein haben sich in der Listen-Aufstellungsversammlung brutal mit ihrer Mehrheit die "Gemässigten" durchgesetzt. Die Zukurzgekommenen bei der Verteilung der Pfründen fühlen sich brüskiert. Und den Listenkandidaten (ehemals Meuthen-Anhänger) wird misstraut. Bleiben sie bei der Fahne oder schliessen sie sich einer zusammengekehrten Lucke-Petry-Meuthen-Werteunion an? (AfD-SH hat schlechte Erfahrungen mit Mandatären).

Und die Bedeutung von Metapolitik ("Wahlkampf ist immer" versus 6-Wochen-Intensiv) scheint nicht erkannt.

 

Dietrichs Bern

27. März 2022 13:44

"Wie lang kann die AfD wohl mit dem gesinnungstüchtigen liberalen Klotz am Bein noch weitermachen?".

Nun, dieser Stellungnahme vom Volksdeutschen, lassen sich 50% der Misere der Partei ablesen (abgesehen von der Frechheit, der liberalen Gesinnung das Verdienst diese Partei überhaupt gegründet und geprägt zu haben abzusprechen). Es bedarf nur minimaler Überlegung um zu erkennen, dass das "Prinzip Höcke" und ein "kernigeres Auftreten" auch im Osten der Republik den Zenit überschritten haben. Und wer rechtere Alternativen braucht, findet die ja unter den paar Gleichgesinnten.

Genauso wie die 50% Misere die dem Glauben einer Anbiederung an die (öffentlich-rechtlichen) Medien des endlich verschwundenen Selbstdarstellers, Gourmets und Liebhaber jüngerer Frauen, sich in Rauch aufgelöst haben.

Einstweilen ist die Lage eben so, ich werde im Mai trotzdem wieder die AFD wählen. Und die Themen etwa die Geschehnisse rund um sog. "Waffenverbotszonen", die wirtschaftliche Lage und die Inflation kommen mit Macht zurück. Dann wird man weiter sehen.

Gelddrucker

27. März 2022 16:13

@Laurenz:

Nichts für ungut, aber Begriffe wie "Fakedemie" und das Hantieren mit solchen haben die AfD sicher einige Wähler gekostet. Eine Handvoll dazugewonnen, und viele abgeschreckt. 

Der Krieg ist sicher auch übel für die Umfragewerte. Der Dummdeutsche denkt sich, wenn der eine "Nationalist" einen Krieg anfängt, tut das andere bestimmt auch. 

Gelddrucker

27. März 2022 16:20

@DietrichsBern:

"Die Lage ist halt so" und auf wirtschaftliche Ereignisse hoffen, die uns die Wähler in Scharen bringen. Extrem riskant.

Wo bleibt denn nun endlich die großangelegte Aufklärungskampagne über das Resultat des Bevölkerungsaustausches? Wo bleibt das penetrante Heranziehen des Völkerrechts um endlich den Leuten klarzumachen, dass wir nicht die Bösen sind? Wer macht den Leuten klar, dass die ganze Welt "rechts" tickt, und dass sie, wenn sie die eigenen Rechten bekämpfen, in einigen Jahrzehnten von anderen Rechten regiert werden?

Unsere besten Argumente fristen nach wie vor ein Schattendasein auf Sellner Telegramkanal und ähnlichen Kanälen, die keine Massen erreichen.

Millenius

27. März 2022 17:26

@Dietrich Bern

"Es bedarf nur minimaler Überlegung um zu erkennen, dass das "Prinzip Höcke" und ein "kernigeres Auftreten" auch im Osten der Republik den Zenit überschritten haben"

 

Das Prinzip Höcke konnte in den letzten Jahren gar nicht wirklich durchgeführt werden. Auch der rechte Flügel hat sich in den letzten Jahren "gemäßigt".  Auch ein Höcke hat sich Maulkörbe angelegt - oder anlegen lassen. Er stand ohnehin auf der Abschussliste der "Gemäßigten" im Bundesvorstand.

 

Und es geht nicht mal so sehr um ein "kerniges Auftreten". Es geht um eine realitätsnahe Rhetorik - darum das zu sagen, was ist

Beispielsweise eine politisch gewollte, ideologisch-untermauerte Siedlungspolitik, die die einheimische Ethnie zur Minderheit im eigenen Land marginalisiert, als "fehlgeleitete Migrationspolitik" zu beschreiben, ist eine gewaltige Verharmlosung. Aber genau das ist das sprachliche Niveau weiter Teile der AfD  in den letzten Jahren - und war auch schon immer die Sprache des "gemäßigten", liberal-konservativen Flügels. Und dann muss man sich auch nicht wundern, wenn die AfD immer weniger Menschen wählen. 

Dietrichs Bern

27. März 2022 17:53

@Gelddrucker "Die Lage ist halt so" und auf wirtschaftliche Ereignisse hoffen, die uns die Wähler in Scharen bringen. Extrem riskant."

Das sehe ich ja gar nicht anders, aber was ist denn mehr möglich? 

Dietrichs Bern

27. März 2022 18:01

@Millenius "Das Prinzip Höcke konnte in den letzten Jahren gar nicht wirklich durchgeführt werden"

Woran soll es denn bitte fehlen? Im Grunde hat er sich doch durch das beleidigte abhauen beim Sommerinterview unter lächerlichen  Drohungen selbst unmöglich gemacht und weder Denkmäler der Schande noch irgendwelche Ausbreitungstypen bei Kulturen haben die Afd über 50% gebracht. 

Volksdeutscher

27. März 2022 19:10

@Millenius

Ihre Zusammenfassung ist vollkommen korrekt. Leider gibt es hier immernoch Geister, die denken: Wenn man die AfD kritisiere, wolle man ihr schaden. Das ist ein Irrtum, denn welche meine Kritiken an der AfD hatte Meuthen und seinesgleichen in ihrem langjährigen schädlichen Benehmen gegen ehrenhafte Mitglieder der AfD beflügelt (Ironie aus)? Ob es Kritik von Kommentatoren oder fundiertere Erkenntnisse in Beiträgen der Mitarbeiter von SiN handelt: sie dienen allesamt dem einen Zweck, daß sich Politiker dieser Partei - sollten sie sich mal hierher verirrt haben -  darüber nachdenken und Schlüsse für etwaige, mögliche oder wahrscheinliche Handlungen ziehen. Wie Sie sehen, ich betrachte SiN zum einen Teil als sog. "Think Tank" der AfD. Es ist jedoch ein Elend in diesem Land, daß Leute nicht begriffen haben, daß Parteien lediglich eine untergeordnete und funktionale Rolle im politischen Leben spielen und nur für den einen Zweck da sind und Bedeutung haben, der deutschen Nation zu dienen. Diesen Zweck erfüllt die AfD immer weniger und deshalb verliert sie - leider Gottes - zunehmend an Bedeutung. All dies geht auf Kosten Deutschlands.

Volksdeutscher

27. März 2022 19:25

@RMH - "Das VS-Verdikt wirkt schwerer, als man es sich vorstellen mag, ebenso die planmäßige Schikane gegen AfD- Mitglieder, insbesondere derer im öffentlichen Dienst, einschließlich Beamte."

Vielleicht ist das so. Aber selbst, wenn das so ist, ist das nur eine faule Ausrede, eine billige Rechtfertigung dessen, daß man sich in die Passivität begeben hat. Die Wähler belohnen Ausdauer, Zusammenhalt, Einstand für ihr und unser Deutschland. Ausreden Wählern gegenüber, warum man nun plötzlich eine seichte Rhetorik fährt, warum man die praktische politische Tätigkeit herunterfährt, kommt bei ihnen nicht an und enttäuscht sie eher. Gerade in einer solchen Situation müßte die Partei ein "Allem zu Trotze" (Fatalismus mit Augen) als Schlachtruf wählen, denn sie muß nicht nur signalisieren, daß sie zu ihrem Programm steht, sondern auch, daß sie zu ihren Wählern steht und koste es ihren Untergang. Die Wähler sind ja von obigen Schikanen ebenfalls betroffen sind, nicht wahr? Wenn aber die Partei das nicht bringt, fühlen sich die Menschen mit ihren Idealen zurecht verraten.

RMH

27. März 2022 20:19

Na also, mit blauem Auge sind die "Blauen" im Saarland knapp in den Landtag gekommen.

Das ganze Gelabere vom "kernigen" Auftreten ist für die Tonne. Die AfD hat mittlerweile eine Grundsubstanz von 5% und die wählen die AfD mit und ohne "Kerniges". In Krisen macht der Rest der Wähler weniger Experimente und ohne "Lafo" wählten die Wähler der Linken wieder die SPD.

Waldgaenger aus Schwaben

27. März 2022 22:03

Ein mögliches Aufbruchssignal könnte im Sommer geläutet werden, wenn es auf dem Bundesparteitag zur Reorganisation der Partei mit dazugehörigen Vorstandswahlen kommt.

 

Wird nicht kommen und braucht es auch nicht. Die AfD hat sich als Wir-sind-gegen-alles-Partei etabliert. Sogar gegen die Aufrüstung der Armee, eine klassisches rechtes Thema, meinte Höcke stänkern zu müssen. Die nationale Begeisterung für ein überfallenes Volk, das sich gegen die Auslöschung seiner Identität (vom Angreifer Vernichtung der Nazi-Banden genannt) wehrt, teilt die AfD natürlich nicht.

Sie wird, wie seit Jahren, zwischen 10% und 12% ozillieren. Mit geringen Ausschlägen nach oben und unten. Sie wird nichts, gar nichts, gestalten oder ändern und hat sich in dieser Situation kommod eingerichtet.

Positiv an der Saar-Wahl (neben dem Einzug der AfD, zu dem ich gratuliere) sind die 10% Sonstige, vielleicht entsteht da im Gärkessel eine neue konservative-liberale Bewegung. Hoffen darf man ja.

 

Kurativ

27. März 2022 22:04

Mit der Selbstauflösung der Linken ist die AfD das einzige substanzielle Angebot einer Oppositionspartei. Wie die Linkspartei sich selber zerstört hat, sollte sich die AfD genau anschauen. Die Linke hat die Arbeiter verraten (Migration von billigen Arbeitskräften) und die Linke hat das Corona-Diktat mitgemacht. Zudem folgt die Linke bei der Einschätzung des Ukrainekonfliktes auch dem Mainstream, obwohl auch die einfachen Sozialhilfeempfänger, Arbeiter und Migranten vielmals kein Problem haben, hinter die Propaganda zu schauen, und auch die Rüstungsausgaben fürchten welche die Sozialausgaben mindern und die Steuern mehren.

Gelddrucker

27. März 2022 22:07

@Dietrichs Bern

Was mehr möglich ist, davon habe ich drei Beispiele in meinem Beitrag direkt unter dem von Ihnen zitierten Absatz genannt.

Laurenz

27. März 2022 22:20

@Gelddrucker @L.

Nichts für ungut, aber Begriffe wie "Fakedemie" und das Hantieren mit solchen haben die AfD sicher einige Wähler gekostet. Eine Handvoll dazugewonnen, und viele abgeschreckt.

Dummes Zeug, in Deutschland sind mehr als 3x so viele Menschen nicht geimpft, als die Bundes-AfD Wähler hat. Wer sich informiert, weiß eben Bescheid.  https://www.achgut.com/artikel/corona_an_oder_mit_oder_gar_nicht_die_schwurbler_hatten_recht

Wo bleibt denn nun endlich die großangelegte Aufklärungskampagne über das Resultat des Bevölkerungsaustausches?

Interessiert nur belanglose Minderheiten. Der Narzißmus vieler Teilnehmer hier sollte mal von diesen mehr reflektiert werden. Recht haben bringt keine Wähler.

@Volksdeutscher @RMH

Sind Sie denn in der AfD? 

@RMH

Die Grünen kamen wieder nicht rein (23 Wähler fehlten), Die Linke flog wohl wegen des Abgangs von Oskar raus, somit konnte die SPD eine absolute Mehrheit generieren. Die Linke vernichtet sich interessanterweise gerade selbst. Interessant, nicht?

Waldgaenger aus Schwaben

27. März 2022 22:56

Sie wird nichts, gar nichts, gestalten oder ändern und hat sich in dieser Situation kommod eingerichtet.

 

Ich muss das verdeutlichen. Meine Aussage ist, dass die AfD den Anspruch aufgegeben hat, gestalten zu wollen. Natürlich halten sie die anderen Parteien von der Macht fern, aber es scheint mir, die AfD will auch nicht mehr.

Konkret: Statt die geplante, bessere finanzielle Ausstattung der Bundeswehr pauschal zu kritisieren könnte man ja konkret Vorschläge machen, wo Investiitonsbedarf besteht.

Gelddrucker

27. März 2022 22:59

@Laurenz:

Dass so viele Ungeimpft sind, hat oft nachvollziehbare Gründe, und nicht dass man an eine "Fakedemie" glaubt. Mit solchen Begriffen verprellen Sie Wähler

Das Resultat des Austausches interessiert eben nicht nur Minderheiten. Von welchen Minderheiten reden Sie da? Es wird nichts, aber auch garnichts so bleiben wie es ist, wenn hier andere Völker den Kontinent beherrschen. Und Sie sind der Meinung, das interessiert nur Minderheiten? Woran machen Sie das fest? 

RMH

28. März 2022 07:04

Im Saarland ging die Wahlbeteiligung um - 8,6% zurück! Die Nichtwähler sind damit nach der SPD die "Gewinner" der Wahl. Mal sehen, ob es hier trotz dieser kleinen Wahl noch eine Analyse von B.K. zum Thema gibt.

@Waldgänger: Best of the Rest unter den Sonstigen war wohl die "Tierschutzpartei" mit 2,6% (besser als die Linke!). Diese Partei kann ich persönlich nicht einschätzen, aber sie zieht schon seit einigen Wahlen in den Ergebnissen an und das Wort "Tierschutz" scheint bei jungen Wählern zu ziehen. Die Basis mit 1,7% hat wenig mobilisieren können und auch die freien Wähler scheinen außerhalb von Bayern keinen Durchbruch erzielen zu können (1,8%).

@Laurenz und alle, die es interessiert:

Ich war aus grundsätzlichen Überlegungen heraus noch nie in meinem Leben Mitglied einer Partei, so auch nicht in der AfD. Werde das als Ü 50 auch nicht mehr ändern, denn Leute meiner Generation und älter hat die AfD mehr als genug - ja, die AfD muss jünger werden und auch ein paar Frauen mehr, wären sicher kein Fehler.

PS: Das es LT-Wahlen im Saarland gibt, zeigt die prinzipielle Unfähigkeit in diesem Land zu echten Reformen. Denn eigentlich gehört das Saarland nach Rlpflz eingemeindet.

 

Jan

28. März 2022 10:36

 @ AndreasausE

"Zugpferd war "die Fürstin", hat Talent, sieht klasse aus (auch das gehört dazu!), kann reden, reißt mit..."

Ja, in der Tat. Das Ausbooten der Dame war ein großer Verlust. Vom Stil und Habitus präsentiert sie genau die bürgerliche Zielgruppe, wo die AfD immer hin will, ohne aber zur Anbiederung ihre patriotischen Positionen abzuschwächen. Sie passt sehr gut zu gewissen hanseatischen Wählerschichten in SH/HH, denen die Migrationspolitik zwar suspekt ist, die aber vor dem Schmudel-Image der AfD zurückschrecken. Farblose Typen wie Nobis können das mit der Strategie der Selbstverharmlosung nicht kompensieren. Das Aussehen und Image von Politikern wird immer wichtiger. Mit dem Aussehen von vor zehn Jahren wäre Scholz nie Kanzler geworden - zu teigig und schwammig. Jetzt sieht er gut im Anzug aus. Der grüne Hype um Baerbock und Habeck hatte auch mit ihrem telegenen Aussehen zu tun. Von daher habe ich das Potenzial von Meuthen auch immer als begrenzt empfunden. Das Image eines Politikers wiegt manchmal mehr als seine Worte und Taten. Stichwort Projektionsfläche für Sehnsüchte der Wähler.

Volksdeutscher

28. März 2022 13:20

@Jan

Das Aussehen eines Politikers als Wahlmotiv? Meinen Sie wirklich, wir würden schon  so weit (herunter)gekommen sein? Wäre solch ein Motiv zum Wählengehen nicht ein enormer Verlust an politischer Mündigkeit? Möglicherweise ist die von Ihnen geäußerte Annahme in der Tat ein Motiv bei einer bestimmten Sorte hirnloser Jungwähler. Aber kann denn Poitik ohne Inhalte auskommen? Werden diese erst dadurch glaubwürdig, notwendig und bedeutsam, wer mit welchem Äußeren sie vorträgt? Hatten F. J. Strauß, Friedrich Erhard, Jörg Haider, Pim Fortuyn ihren Erfolg ihrem Aussehen verdankt? Anders gefragt: Hätten sie politisch Erfolg gehabt auch ohne die Inhalte, die sie in ihrer Politik vermittelten? Falls ja, verraten Sie mir bitte: Wie soll ein Politiker aussehen, damit wir nicht noch weitere hunderttausend Neger und Araber nach Deutschland importiert bekommen? Wie soll er aussehen, damit unsere Grenzen endlich vor illegaler Migration verschlossen bleiben? Wie soll er aussehen, damit das Wahlvolk seine Stimme solchen Politikern gibt, die den Bau von Moscheen nicht fördern, sondern unterbinden?

Was diese Baerbock betrifft: Ihren "Erfolg" verdankt sie solchen Hintermännern, wie George Soros und solchen Wählern, die ihr in ihrer naiven, infantilen Art zu reden und sich zu benehmen spiegelbildlich entsprechen.

anatol broder

28. März 2022 19:17

@ volksdeutscher 13:20

«das aussehen eines politikers als wahlmotiv?»

du solltest psychologe werden.

was diese baerbock betrifft: wird der baer von soros unterstuetzt und der bock von den waehlern? umgekehrt kann es nicht sein, denn der gaertner ist ja schon da. ich habe noch weitere fragen, doch meine vom rosenschnitt wunden finger verlangen nach ruhe.

Mitleser2

28. März 2022 19:24

Saarland, eigentlich von der Größe her völlig unbedeutend, aber ein Schnappschuss mit Corona und Ukraine:

- Ehemalige Wähler von Die Linke haben SPD gewählt, das erklärt schon fast alleine den Zuwachs.

- Das Scheitern der Grünen wird im Mainstream totgeschwiegen

- 75% wählten die Parteien, die seit 16 Jahren für den deutschen Niedergang stehen. Die Schafe sind so indoktriniert, dass keine Änderung absehbar ist.

- Unter diesen Randbedingungen kann die AfD sein wie sie will, kantig oder weich, es wird keine Auswirkungen auf das Wahlverhalten großer Mehrheiten haben. Sie kann nur ihre Kernwähler erreichen.

Waldgaenger aus Schwaben

28. März 2022 21:44

@RMH

Neben Sie zu den Freien Wählern und der Basis, die mit der Pandemie wohl verschwinden wird, noch die Familienpartei und die ÖDP dazu sind Sie schon bei ca 4,5 % im Saarland, bundesweit sieht es

Für eine neue konservative-liberale Bewegung wäre das Potential  schon da, aber in den besagten Parteien wimmelt es halt, wie in der AfD auch, von Sturköpfen, die keinen Millimeter Abweichung von der eigenen Meinung ertragen können.

Diese konservative-liberale Bewegung sähe ich nicht als Konkurrenz zur AfD, sondern eher als Brücke von der Mitte zu ihr. Schau mer mal.

 

 

heinrichbrueck

28. März 2022 22:11

@ Volksdeutscher
Urban Dictionary:
"It's not a bug, it's a feature."
"Excuse made by software developers when they try to convince the user that a flaw in their program is actually what it's supposed to be doing.
User: When I am on the item detail screen and click on "delete this item", the program returns to to the item overview screen and the item is still there.
Developer: Your access permissions don't allow you to delete items. It's not a bug, it's a feature."

Laurenz

29. März 2022 00:47

@Volksdeutscher @Jan

Das Aussehen eines Politikers als Wahlmotiv? Meinen Sie wirklich, wir würden schon  so weit (herunter)gekommen sein? 

Das war noch nie anders. Hitler, Brandt, Schmidt, Schröder & Kohl wurden von den Frauen gewählt. Bärbock redete sich halt um Kopf & Kragen. Da nutzt auch kein Aussehen irgendwas. Mit einem Habeck, der wenig & nur gecoacht redet, wäre Scholz nicht Kanzler geworden. Hans im Saarland war einer derjenigen, die in der Schule Hochwasserhosen trugen, genau der Typ, der immer verprügelt wurde. So jemanden, zumindest ohne Profil, in eine Wahl zu schicken, ist schon arg gehässig. Aber mit Merkelianern macht man kein Federlesens mehr.

Wagenknecht war vor den internen Parteiquerelen in der Beliebtheitsskala auf Nummer 1, mit Abstand. Hier paaren sich immer noch sehr gutes Aussehen mit Intelligenz. Auch Ihre gewisse Distanziertheit beeindruckt den Mob. Die Briten können das besser ausdrücken als wir. A lady, apart from them, the damned, touched by grace. Es gibt aktuell nicht viele Politiker in Deutschland mit einem Charisma.

Laurenz

29. März 2022 01:01

@Mitleser2

Oskar Lafontaine war schon mal Ministerpräsident des Saarlands (85-98), Was meinen Sie, wo die Linke bei der Wahl zuvor über 10% herholte. Der Abgang von Oskar kam genau zu dem Zeitpunkt, der wehtat. Oskar ist ein intelligenter Mann, das hatte Er ziemlich effektiv gedeichselt. Denn niemand will eine woke Die Linke wählen. Diese Partei ist auf dem Weg der direkten Selbstvernichtung. Deren Meuthenianer sind die Kippings. Gibt auch stupide Masos bei den Linken.

 

@Anatol Broder @Volksdeutscher

"Du solltest Psychologe werden."

Das hilft auch nichts gegen Ihre & @Ordoliberals Begriffsstutzigkeit, nicht zu verstehen, daß man nur mit (konservativer) sozialdemokratischer Politik in Deutschland an die Macht kommt. Merkel machte das über viele Jahre so, bis sie selbst Programm war. Und um die SPD aktuell zu schlagen, muß man sozialdemokratische Politik aus den 70ern machen. Dieses Verständnis fehlt immer noch vielen in der AfD, natürlich ebenso bei Die Linke, wie auf der SiN.

Ich habe noch weitere Fragen, doch meine vom Rosenschnitt wunden Finger verlangen nach Ruhe.

Naja, wären Sie noch jünger, hätten Sie die Röslein gebrochen. Das hätte allerdings den Vorteil, daß sie noch nichts von Ihrer Chat-Schreiberei wüßten.

Millenius

29. März 2022 01:15

@Laurenz

 

"Wo bleibt denn nun endlich die großangelegte Aufklärungskampagne über das Resultat des Bevölkerungsaustausches?

Interessiert nur belanglose Minderheiten. Der Narzißmus vieler Teilnehmer hier sollte mal von diesen mehr reflektiert werden. Recht haben bringt keine Wähler."

 

Wirklich nicht. Ich glaube, derjenige Teil der AfD-Wähler interessiert es sehr wohl. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass dieses Thema die Hauptmotivation derjenigen Menschen in Europa ist, die rechte Parteien wählen - auch wenn vielleicht alle sich des Ausmaßes dieser Entwicklung bewusst sind und es in angemessene Worte fassen können. 

 

 

Mitleser2

29. März 2022 08:59

Ich schrieb weiter oben "75% wählten die Parteien, die seit 16 Jahren für den deutschen Niedergang stehen. Die Schafe sind so indoktriniert, dass keine Änderung absehbar ist."

Deswegen kann ich auch nicht verstehen, dass Höcke auf Facebook schreibt: "Der Wähler ist nicht nur ein scheues Wesen, er verweigert auch zunehmend eine dauerhafte Bindung."

Das hört sich fast nach Wunschdenken und Realitätsflucht an. Schade.

 

Laurenz

29. März 2022 09:45

@Millenius @L.

"AfD-Stamm-Wähler"

Wir hatten das neulich schon mal. Wenn gemäß FJS niemand rechts der AfD ins Parlament einzieht, muß man nicht nach rechts rücken, für was denn? Und wie Sie anhand dem schlechtesten Pferd im Stall der AfD sehen, die AfD im Saarland, braucht man die Stammwähler nicht überzeugen. Als ob AfD-Wähler, im Gegensatz zu den Nicht-AfD-Wählern, nicht über das warum Ihrer Entscheidung reflektieren würden. AfD-Wähler wissen haargenau Bescheid. Und auch AfD-Wähler wären gerne Sympathisanten einer stärkeren Partei. Auf den Bund bezogen hat die AfD aktuell um die 6 Mio. Wähler. Wie kann man nicht begreifen, daß mit dem Thema "Replacement" nicht mehr daraus werden? Manchmal ist die Dämlichkeit hier echt zum verzweifeln.

Jan

29. März 2022 10:29

@ Laurenz

"Bärbock redete sich halt um Kopf & Kragen. Da nutzt auch kein Aussehen irgendwas".

Doch. Ihre Karriere ist ja nicht vorbei, sondern sie ist jetzt Außenministerin. Und schon gibt es im RND-Teil meiner Lokalzeitung einen großen doppelseitigen Bericht, wie Annalena als Außenministerin an Profil gewonnen hat. Es ist eine gelungene Stragtegie der Grünen, gutaussehnde Frauen in den 30ern und 40ern ins Rennen zu schicken, die aufgrund von drei Merkmalen - Geschlecht, Alter, Aussehen - geradezu immun gegen Kritik sind und daher ihren Karriereweg unbehindert weiterbeschreiten können. Aktuelles Beispiel: Anne Spiegel. Ein älterer Herr mit dem Aussehen eines Rainer Bütikofer hätte diesen Skandal nicht überlebt. Jung, weiblich, gutaussehend und linksrotgrün ist in unserer Mediendemokratie eine fast unschlagbare Kombination. Einer Franziska Giffey haben ihre Skandale null geschadet. Warum wohl nicht?

Einer wie Kohl würde mit seinem Aussehen heutzutage nicht mehr Kanzler werden.

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.