Kritik der Woche (28): Stay away from Gretchen

Susanne Abels Roman Stay away from Gretchen rangiert nun in der 62. Woche auf der SPIEGEL-Bestsellerliste. Es geht um eine Flucht aus Ostpreußen.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Ist das nicht inter­es­sant? Vor kur­zem hat­te Chris­tia­ne Hoff­mann mit ihrer Repor­ta­ge Alles, was wir nicht erin­nern den Flucht­weg ihres Vaters aus Schle­si­en nach­ge­zeich­net. Das groß­ar­ti­ge Buch war für den Preis der Leip­zi­ger Buch­mes­se nomi­niert. Auch ich hat­te es begeis­tert bespro­chen. Sind deut­sche Flucht und Ver­trei­bung also nun wie­der Thema?

Betrach­ten wir es zunächst quan­ti­ta­tiv. Hoff­manns (rein authen­ti­sches) Buch hat 132 „Kun­den­re­zen­sio­nen“ auf amazon.de., meist (zurecht) posi­tiv. Frau Abels kol­por­tier­te Sto­ry hat 6.800 fast aus­schließ­lich stür­mi­sche Dau­men­hochs ebendort.

Betrach­tet man nur die­se Zah­len, könn­te man den­ken: Frau Hoff­mann (wenn­gleich ihr Buch wun­der­bar zugäng­lich les­bar ist) schreibt für eine irgend­wie intel­lek­tu­el­le Eli­te – Frau Abel schreibt für´s Volk. Das stimmt sogar. Und sagt alles. Wor­über? Wie Pro­pa­gan­da wirkt, wie gut unse­re Leu­te – vul­go: die Deut­schen – dar­in sind, ihr Gefühl zutrau­lich auf ein bestimm­tes Gleis set­zen zu lassen.

In die­sem Erfolgs­hit, dem Debüt­ro­man einer Frau Abel (über die man wenig weiß), geht es zuvör­derst um Tho­mas Mon­de­rath und sei­ne vier­und­acht­zig­jäh­ri­ge Mut­ter Greta.

In wel­chen lite­ra­ri­schen Gefil­den wir uns befin­den, wird mit den ers­ten Sät­zen klar: Ein Glas Coca­Co­la fällt um und bespren­kelt braun den Nach­rich­ten­spre­cher Tho­mas „Tom“ Monderath.

„In zwei Minu­ten sind wir live“ ruft der Auf­nah­me­lei­ter durch das Nachrichtenstudio.

Das sind so typi­sche Ers­te-Sät­ze ein­gän­gi­ger Unter­hal­tungs­li­te­ra­tur. Bald stellt sich zwei­er­lei her­aus: Der Köl­ner Pro­mi Tho­mas (abwechs­lungs­wei­se „Tom“ oder „der Nach­rich­ten-Jun­kie“) ist ein F***hengst, und sei­ne (nach wie vor sehr schlag­fer­ti­ge) Mut­ter glei­tet soeben in die Demenz.

Es ent­steht ein Tru­bel wie gemalt und wie ihn sich auch Lies­chen Mül­ler hät­te aus­den­ken kön­nen. Nur hät­te sie ihn nicht so aal­glatt und publi­kums­wirk­sam for­mu­lie­ren kön­nen wie Frau Abel.

Im Detail: Gre­ta Mon­de­rath, bis­lang hell­wa­che, „gefühlt“ (also: gemäß ihrem eige­nen Bewußt­sein) west­deut­sche Grei­sin, ver­fährt sich. Sie woll­te ein Ziel in Köln ansteu­ern, lan­det aber in Aschaf­fen­burg. Die Poli­zei fragt nach der Her­kunft: „Preu­ßisch Eylau“, sagt die Ost­preuß­in nach eini­ger Bedenkzeit.

Nun tun sich Scheu­nen­to­re auf. Kapi­tel­wei­se wech­seln wir von der Gegen­wart (2015) in Gre­tas Ver­gan­gen­heit ab 1939.

Kurz­fas­sung: Durch den aktu­el­len „Flüchtlings“-Zustrom öff­net sich Gre­ta erst­mals ihren eige­nen Erleb­nis­sen wäh­rend ihrer Flucht aus Ost­preu­ßen. Dadurch kann sie beson­ders gro­ßes Mit­ge­fühl mit den heu­ti­gen Migran­ten emp­fin­den, denn es sind ja ganz ähn­li­che Umstän­de! Auch ihre Erfah­run­gen damals waren schlimm. Ein­mal kamen sie bei einem deut­schen Bau­ern unter, den sie als mas­tur­bie­ren­den Voy­eur ertappte.

Wäh­rend die­ser gedank­li­chen Rück­bli­cke kommt Tom einem lan­ge­hü­te­ten Geheim­nis der Mut­ter auf die Spur: Er ist kein Ein­zel­kind. Sei­ne Mut­ter hat­te 1949 ein Kind mit einem GI gezeugt, das sie schließ­lich auf Druck der ras­sis­ti­schen deut­schen Nach­kriegs­ge­sell­schaft in ein Kin­der­heim geben mußte.

Die Lese­rin erfährt, was für ein groß­ar­ti­ger Kerl die­ser Befrei­er Robert gewe­sen ist: groß­zü­gig, klug, wit­zig, opfer­be­reit, mutig, „gut ein Meter fünf­und­neun­zig groß“ und „schwarz wie die Nacht“. Und er spricht total niedlich:

„Goo­den Tag, FROY-lain. Eash schpre­schen DOI-tsh.“

Ein Charme­bol­zen also, es lacht das Herz der Lese­rin. Und der Robert lernt total schnell die schwe­re Spra­che, es ist so lustig:

„Der Flie­der blüht schon.“ – „Der WHAT?“ – „Pap­per­la­papp!“ – „Pap­per­la WHAT?“

Oder

Ich habe neu­es Wort, sagt er. Er spitz­te die Lip­pen. „Glucks­pils.“ „GLÜÜÜcks­pilz!“, ver­bes­ser­te ihn Gre­ta in alter Gewohn­heit und starr­te atem­los auf sei­nen näher kom­men­den Mund.

Man liest hier VIELES in Groß­buch­sta­ben. Es ist eben eine Geschich­te des ÜBERSCHWANGS! Die Gre­ta hat­te soviel Glück eigent­lich gar nicht ver­dient. Als Kind war sie näm­lich eine über­zeug­te Natio­nal­so­zia­lis­tin gewe­sen. Den Nach­bars­kin­dern hielt sie damals, mit elf oder zwölf, von einem Hocker aus Reden:

Die höchs­te Ras­se ist die ari­sche. Wahr­rhaft grr­ro­ße Män­ner hat sie herrr­vorrr­gerr­racht: Lutherrr, Kant, Karrrl der Grr­ro­ße, RRRi­chard­Wag­ner – und natür­lich Adolf Hitlerrr.

Ja, ganz sicher. Und die Lese­rin neigt nach­denk­lich den Kopf; schlimm, schlimm. Über 70 Jah­re spä­ter hat die nun alz­hei­mer­kran­ke Gre­ta nichts von ihrem Tem­pe­ra­ment verloren:

„Tom!“, ruft sie, springt aus dem Roll­stuhl, hetzt ihm mit wehen­dem Nacht­hemd ent­ge­gen und stol­pert ihm in die Arme.

Ich darf ver­ra­ten, daß es noch eini­ge Pro­ble­me geben wird. Aber Gre­ta wird natür­lich ihre alte Lie­be und die ver­lo­re­ne Toch­ter wie­der­se­hen. Der Tom hat, wie sich her­aus­stellt, noch mehr Halbgeschwister!

Tom, dem beim Gedan­ken an „Blon­di­nen“ und ande­re schö­ne Frau­en immer noch „die Eier wan­dern“ (inter­es­san­tes Bild) wird sich end­lich ernst­haft ver­lie­ben, näm­lich in die vor­ma­li­ge Erek­ti­ons­brem­se Jen­ny, die sich gera­de ein Kind von der Samen­bank bestellt hat. Tom wird Ange­la Mer­kel auf­grund ihrer Grenz­öff­nung schät­zen ler­nen, dabei

hät­te ich einem eine rein­ge­hau­en, wenn er mir vor einem hal­ben Jahr gesagt hät­te, dass ich Mer­kel ein­mal verteidige.

Über­haupt hat Autorin Abel sicht­bar Gefal­len an rüden Wen­dun­gen. „Verf***te Sch***e“, „ver­fluch­te K***e“, „A*loch“ etc. wer­den hier ohne Stern­chen geschrie­ben. Es gibt Dreck­säue und gei­le Ärsche. Tom „pisst“ als Zei­chen sei­ner Abscheu vor den „Nazis“ den Arno-Bre­ker-Brun­nen an, und Jung-Gre­ta beißt einem (Wei­ßen), der sie beim Tan­zen küs­sen will, „mit vol­ler Kraft in die Zunge.“

Ganz offen­kun­dig: Die­ses Zeug kommt an bei der bun­des­deut­schen Lese­rin. Als Lecker­mäul­chen will sie den Kakao, durch den sie gezo­gen wur­de, natür­lich noch trin­ken – sonst wär´s ja umsonst gewesen.

Daß man in Aschaf­fen­burg nicht Frän­kisch spricht, son­dern Süd­hes­sisch, ist das gerings­te Ärger­nis an die­sem Machwerk.

– – –

Wer unbe­dingt mag, kann die­sen „Band 1 der Gret­chen-Rei­he“ ja irgend­wo bestel­len: Sabi­ne Abel: Stay away from Gret­chen. Eine unmög­li­che Lie­be. Dtv 2021, 528 S., 20 €.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (19)

RMH

7. Juni 2022 09:39

... und in Band 2 wird dann Tante Erna beschrieben, die vom bösen Russen vergewaltigt wurde, dessen Kind auch in ein Heim gegeben hat, wo es ganz fies sozialistisch-pro-russisch erzogen wurde und daher bei den Querdenkern und Pegida mitmacht, bis - na, wir wollen doch nicht zu viel verraten;) . Onkel Friedrich, obwohl selber als Widerständler 45 im KZ, wurde wiederum von den bösen Russen direkt in den Donbas zur Zwangsarbeit verschleppt, blieb dann wegen einer Ukrainerin in Mariupol und sein dort geborener Enkel führt jetzt die örtliche Partisanengruppe gegen die Russen an. Cousine Lina hat beim Work and Travel in Australien den unterdrückten Aborigine Koa, dem - obwohl er so toll zeichnen kann - die Aufnahme an der Kunsthochschule verwehrt wurde, kennen gelernt und kämpft gegen voreingenommene deutsche Beamte bei den Behörden, um ihn endlich nach Deutschland zu holen, obwohl eine ProfessorIn an der Berliner Kunsthochschule die Mappe von Koa "überwältigend" findet und ihm gerne einen Platz in ihrer Meisterklasse anbieten will.

Herrlich! Wäre gerne mal Teil eines solchen Creativ- Writing- Teams - kann dann gerne auch den Namen Susanne Kain haben. Klischees dreschen kann befreien! Es fehlt im oben skizzierten Plot noch irgendwas mit LGBTQ ... hm, aber da fällt einem schon noch was ein :)

kikl

7. Juni 2022 09:46

So kann Frau Abels Roman also das linke Tabuthema - Flucht aus Ostpreußen - Tabu, weil Deutsche niemals Opfer sondern immer nur Täter sind - wunderbar umdeuten. Dabei werden alle linken Klischees gleichzeitig bedient.

Insofern ist es ein wertvolles Zeitdokument, allerdings nicht für die Flucht aus Ostpreußen, sondern ein Dokument über den bundesrepublikanischen Zeitgeist. Es ist eine Literatur des "fin de siècle", der Dekadenz und des Untergangs. Das System BRD ist am Ende und deshalb wird seine Propaganda immer dümmer. 

deutscheridentitaerer

7. Juni 2022 10:10

Das mit dem hessischen bzw. fränkischen scheint bezüglich Aschaffenburg nicht ganz eindeutig zu sein.

Zwar nicht der gängige unterfränkische Dialekt, aber: Rheinfränkisch, heißt es bei Google. Also doch eher fränkisch, was auch gut und richtig ist, handelt es sich doch um eine fränkische Stadt!

 
Kositza: Doch, es ist eindeutig. Rheinfränkisch hat mit fränkisch so viel zu tun, wie eine Wärmflasche mit gläserenen Behältern, die gemeinhin als Flaschen bezeichnet werden.

identitaer

7. Juni 2022 10:27

Ist ja wirklich ein ekelhaftes Propaganda Machwerk was sie da durchlesen mussten. Wirklich schrecklich wie dumm und platt das auch klingt dieses Gewäsch. Von sowas halte ich mich fern. Das die Volkspädagogen des Spiegel darauf abfahren ist verständlich. Die tun ja nichts anderes als diese linke Propaganda in unserer linken Gesellschaft weiterzugeben.

Niekisch

7. Juni 2022 10:37

"ganz ähnliche Umstände!"

Nein, wirklich nicht. Mehr ist dazu nicht zu sagen. 

Maiordomus

7. Juni 2022 11:31

Auch wenn ich die Mehrheit der von EK getätigten aus meiner Sicht stets kompetenten und oft angeschafften Buch-Empfehlungen , selbst die gelobten, mittlerweile ins Bücher-Brocky weitergegeben habe, bleibt diese Kommunikationsarbeit verdienstvoll. Was Schlesien und den deutschen Osten betrifft, habe ich noch körbeweise Bücher einer verstorbenen sehr guten Freundin von dort nach wie vor bei mir zu Hause, auch Bücher über die besagte Zeit, die ich jetzt aber noch nach wie vor bei mir behalte. Nach der Lektüre von doch seit 1953 über 10 000 Titeln, darunter vielfach sehr guten, nicht zuletzt von Autorinnen, die ich Schülern und Schülerinnen weiterempfehlen konnte, habe ich EKs Besprechung indes nicht ohne wirklich widerwärtige Gefühle gelesen. Umso mehr, als ich von meiner Schwägerin aus dem Schwarzwald authentische Berichte aus der Besetzung ihres Bauernhofes bei Rottweil durch Franzosen und Marokkaner vernommen habe, wiewohl "nur" als oral history von einer Frau, die Fernseh-Sendungen über die Epoche des 2. Weltkrieges noch heute nicht erträgt. Selbst auch bei gelungenen belletristischen Neuerscheinungen fällt es mir nicht leicht, sie unter die 1000 besten bisher gelesenen einzuordnen. Konnte mich bis anhin auch nicht überwinden, den neuen 900seitigen Roman anzugehen, der im sog. rechten Lager, so neulich von Matussek in der Weltwoche, durchaus noch für seine Verhältnisse überdurchschnittlich überzeugend besprochen wurde, nicht bloss als Empfehlung aus der selben Seilschaft. 

Laurenz

7. Juni 2022 12:17

@Deutscheridentitärer

Dialekt

Sie haben das gut erfaßt. Obwohl EK aus dem Main-Moloch Offenbach stammt & es besser wissen müßte (frei nach Badesalz: "Bin nie aus Offe'bach rausgekomme"), liegt auch die Gugel-Definition daneben. Im Raum Aschaffenburg (Aschebersch) bis Alzenau (Alsenau) spricht man eine kaum erträgliche Mischung aus Hessisch & Unterfränkisch. Ich kann das tatsächlich beurteilen. Hessisch spreche ich in verschiedenen Schattierungen perfekt, Unterfränkisch müßte ich erst üben, kenne es aber genau. Bin in Lohr am Main geboren, lernte dort sprechen, verbrachte dort die ganzen Ferien meiner schönen Jugendzeit.

kikl

7. Juni 2022 13:07

Von wem stammt den vermutlich, dass Dogma, dass Deutsche niemals Opfer sondern immer nur Täter sind? Qui Bono?

"Formed on 12 May 1945 from the Psychological Warfare Division of SHAEF (PWD/SHAEF), the ICD was led by Robert A. McClure,[1] with a mission defined as:

to provide the Germans with information, which will influence them to understand and accept the United States programme of occupation, and to establish for themselves a stable, peaceful, and acceptable government. Such information will impress upon the Germans the totality of their military defeat, the impossibility of rearmament, the responsibility of the individual German for war and atrocities, the disastrous effects of the structure and system of National Socialism on Germany and the world, and the possibility that through work and cooperation Germany may again be accepted into the family of nations.[1]"

https://en.wikipedia.org/wiki/Information_Control_Division

Es ist also ein Programm der psychologischen Versklavung.

Gotlandfahrer

7. Juni 2022 14:58

Erfolgshit

Ich las ErfolgShit und lag intuitiv richtig. Junges Altpapier halt. Was soll's: Je dümmer die Feinde, desto größer die Ehre.

Andreas Walter

7. Juni 2022 15:16

Das Buch: Eindeutig für Frauen konzipierte Propaganda oder sich am derzeit unterirdischem Zeitgeist billig bedienender Opportunismus.

Eine Lesung(Vorstellung?) im Mark Twain Center for Transatlantic Relations Heidelberg?

https://www.dtv.de/autor/susanne-abel-7875

https://www.mark-twain-center.com/1077187

Lach.

 

@kikl

Schau an schau an, Billi Wilder dort also auch ganz vorne mit dabei.

Billi Wilder, als Samuel Wilder in Sucha, Galizien, geboren, ist nämlich auch der oder ein Regisseur/Mitregisseur des Films Die Todesmühlen und wer Hanuš Burger war brauche ich hier glaube ich auch nicht zu erwähnen.

Es ist alles so offensichtlich.

Eo

7. Juni 2022 17:33

 

Wenn ich dit Buch wirklich
(bis zum Ende  - eher unwahrscheinlich) gelesen hätte, wäre ich wohl für eine Rezi mit zwei Worten ausgekommen -- nämlich: Kotz würg.

Übrigens, gemäß der Devise
von O. Wilde -- man muß einen Käse nicht zur Gänze aufessen, um zu wissen, wie er schmeckt.

 

Eo

7. Juni 2022 17:47

 

@ Laurenz

Aach nassauisch ?

Laurenz

8. Juni 2022 00:28

@Eo

Das müßte ich etwas üben, bin eher in der Region Meenz bis Frangford-Offebach dahoim. Aber Badesalz haben, wenn sie wollen, einigermaßen das harte R aus dem Raum Limburg drauf. Rein, was die Konsonanten R & K angeht, so ist das zum oberfränkischen Konsonantengebrauch vergleichbar. Leider ist die passende Badesalz-Präsentation etwas versaut. https://youtu.be/WNjfl4sJyiU?list=OLAK5uy_n7Wn4A0VpkRAh9CmnsN4553tsyPo778Pk

Oder Badesalz - Themenabend (00:00:32)

kikl

8. Juni 2022 07:11

@Andreas Walter

Richtig, nicht nur Billy Wilder. Hollywood wurde schon immer zur Verbreitung von Kriegspropaganda eingespannt.

Aktuell darf man sich die Neuauflage von Top Gun mit Tom Cruise reinziehen - Top Gun: Maverick. Damit der Film gedreht werden kann, bedarf es der Zustimmung des Pentagons. Ansonsten gibt's keine Drehgenehmigung auf den Flugzeugträgern. Als Gegenleistung wird das Drehbuch vom Pentagon genehmigt.

Oskarpreisträger Frank Capra hat während des 2. Weltkriegs die Propagandaserie "Why we fight" gedreht.

Die Briten haben Alfred Hitchcock eingespannt, um "dokumentarische" Horrorfilme zu drehen.

Bei der "Dokumentation" und "Geschichtsschreibung" haben die Alliierten nichts dem "Zufall" überlassen. Hollywood steht dafür Pate.

kikl

8. Juni 2022 10:39

Der Missbrauch des Verfassungsschutzes zur Verfolgung politischer Opposition landet jetzt im Mainstream. In Bälde wird der VS die Bildzeitung und ihr Umfeld beobachten müssen. Julian Reichelt teilt gewaltig aus:

https://twitter.com/jreichelt/status/1534448465895477248

"Den Verfassungsschutz so zu politisieren, ist eine Gefahr für unser Land und für unsere Freiheitsrechte."

Wer beschützt Deutschland vor diesem "Verfassungsschutz"?

Andreas Walter

8. Juni 2022 18:19

@kikl

Der letzte Film, den ich mir darum im Kino, also bezahlend, im Leben angesehen habe, war Monuments Men (2014). Das war noch recht am Anfang meiner Transformation (ab Ende 2008). Zu dem Zeitpunkt war mein Auge aber bereits geschärft genug, um nur mein Begleiter und ich damals mehrfach an den "falschen" Stellen im Kino zu lachen. Ist auch lustig.

Radio, Kino, das Fernsehen, das Netz. Davor war es der Buchdruck und davor die Kirche.

Wissen Sie, mit wessen Kapital (Kredit für den Bau) auch viele der großen "christlichen" “Gotteshäuser“ in Europa vorfinanziert wurden? Schon im Mittelalter gab es nämlich auch Ruhm- und Habsüchtige, die sich nur um noch schöner zu Glänzen gerne etwas unter die Arme haben helfen lassen. Ganz offiziell, gegen Gebühren, doch hier und da zum Teil auch sehr diskret, für “kleine" Privilegien, Rechte und Gefälligkeiten. Sogar Bismarck.

Alles Dinge, die der kleine Mann aber gar nicht genau wissen möchte, um überhaupt noch ruhig schlafen zu können. Er muss ja, im Gegensatz zu den Pfeffersäcken, morgens immer pünktlich zur Arbeit erscheinen, will er sich und seine Familie weiterhin gut ernähren, ordentlich kleiden und bei Laune halten. Auch “seine“ Ilsebill, die sonst nämlich schneller weg ist, einen Anderen hat, als ein Kaninchen ... in seinem Bau verschwindet. That's life.

https://youtu.be/DhL6CC69da0

Eo

8. Juni 2022 19:00

@ Laurenz

Einspruch !
Das rrrollende Ärrr hat ma mehr aufm Westerwaal (entsprechend der Wegweisung 'in Rrrennerut rrreechts errrim') und dann noch um Wetzlar herum,
in Dörfern wie Lollar und Dollar, die auch so ausgesprochen werden ...

In meiner Gegend,
also wo ich herstamme -- ist an der Lahn (linke Seite), wird dagegen ziemlich viel
nasaliert, so auch die Lahn, die bei uss Loh (wie frz. on) heißt, während sie ab Wetzlar/Gießen Leeh sagen.

 

 

Laurenz

9. Juni 2022 00:03

@Eo @L.

Sei Ihnen unbelassen, ich kann nicht jedes hessische Kaff kennen :-)

Nordlicht

9. Juni 2022 15:40

@RMH (- etwas spät, weil auf Reisen gewesen):

Köstlich. Ich sehe die eifrigen Leserinnen direkt vor mir, mit Gesichtern aus der Verwandtschaft.

 

Und: "... heutigen Migranten empfinden, denn es sind ja ganz ähnliche Umstände!"

Derartiges Dummzeugs kommt von Leuten, die nie über ihre Region im Wessiland hinausgekamen.