Herbst, Empörung, Grundsätze (1): Wellen

Es wird im nahenden Herbst und im kommenden Winter zu Protesten und Demonstrationen ernsten Zuschnitts kommen - nicht nur in Mitteldeutschland.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Man muß kein Hell­se­her sein, um das zu pro­gnos­ti­zie­ren. Bei Horn­bach, Obi und Hage­bau kos­tet eine Ton­ne Braun­koh­le, auf Palet­te gelie­fert, 1650 bis 1800 € – im Win­ter, vor neun Mona­ten also, waren es noch 250 €. Betrie­be erhal­ten Besuch von Leu­ten, die danach fra­gen, wel­che Sum­me man benö­ti­ge, um nach einem Pro­duk­ti­ons­stop “sozia­le Här­ten” abzu­fe­dern. Der Lei­nen­her­stel­ler, bei dem wir unse­re wert­vol­len Ein­bän­de für die 600 Lesern vor­be­hal­te­ne Mäan­der-Rei­he bezie­hen, ist auf­grund der Ener­gie­preis-Explo­si­on nicht mehr kon­kur­renz­fä­hig und hat die Pro­duk­ti­on eingestellt.

Wir haben sofort für die ver­blei­ben­den Bän­de der Rei­he das Lei­nen gehor­tet, es liegt im Lager bereit, aber weil wir das für das Papier der Buch­pro­jek­te des nächs­ten hal­ben Jah­res eben­falls so gemacht haben und in Vor­leis­tung gin­gen, sind wir nun auch dar­auf ange­wie­sen, daß es in den nächs­ten Mona­te gut klap­pen möge mit dem Ver­sand, denn auch unse­re Sub­stanz ist kein Füll­horn. Die Alter­na­ti­ve wäre gewe­sen, den nächs­ten Preis­schub der Papier­in­dus­trie zu akzep­tie­ren – kaum kal­ku­lier­bar, ein Ende der Ent­wick­lung ist nicht abzusehen.

Wir spre­chen hier über das Luxus­pro­dukt “Buch”, das – so hof­fen wir – für vie­le unse­rer Leser noch lan­ge zum täg­li­chen Bedarf gehört. In die­se Bran­che haben wir einen Ein­blick, ein Guck­fens­ter, und was wir hören und sehen und mit­ge­teilt bekom­men, sieht nicht so aus, wie man es sich wünscht: ruhi­ge, sta­bi­le Arbeits­be­din­gun­gen auf einem Qua­li­täts- und Prä­zi­si­ons­ni­veau, das einer über­rei­fen Indus­trie- und Dienst­leis­tungs­ge­sell­schaft ange­mes­sen ist, vor allem aber einem Land, das für die Güte sei­ner Ware (nicht mehr: für sei­ne Groß­pro­jek­te) noch immer Welt­ruhm genießt.

Ein Auf­stand ist unum­gäng­lich. Spre­chen wir also von der Ober­flä­che, spre­chen wir von den Hin­ter­grün­den, spre­chen wir über das, was pas­sie­ren müß­te. Spre­chen wir von dem, was geschah und geschieht: Die Zer­stö­rung der Bezie­hun­gen Deutsch­lands zu Ruß­land ist nicht die ers­te, son­dern die vier­te zer­set­zen­de Wel­le, mit der unser Land zurecht­kom­men muß, wenn wir nur die letz­ten 15 Jah­re betrachten.

Die ers­te Wel­le war die Ban­ken- und Euro-Ret­tung (2008 bis 2011), in deren Ver­lauf Deutsch­land Ver­bind­lich­kei­ten in Höhe von hun­der­ten Mil­li­ar­den Euro garan­tier­te und von vorn­her­ein damit rech­nen muß­te, daß es zu einer Mini­mie­rung des Risi­kos und einer Ablö­sung der Garan­tien (Stich­wor­te: ESM, Target2 usf.) nie­mals kom­men würde.

Die zwei­te Wel­le war die Mas­sen­ein­wan­de­rung, deren Vor­läu­fer mit dem Bemü­hen um Laut­lo­sig­keit kana­li­siert und abge­lei­tet wur­den, bevor der Damm brach. Die Vor­gän­ge von 2015 damals waren unter ande­rem so scho­ckie­rend, weil sie die abs­trak­te Ebe­ne der Zah­len und Bilan­zen und absur­den Ver­schul­dungs­zif­fern ver­lie­ßen und fünf Aspek­te verdeutlichten:

  • ers­tens die Macht der Pro­pa­gan­da, der Umdeu­tung von Begrif­fen und der sug­ges­ti­ven Bild­spra­che – alles nur mög­lich auf­grund einer sub­ti­len und fast lücken­lo­sen Gleich­schal­tung der steu­er­fi­nan­zier­ten und der gro­ßen regie­rungs­na­hen Häuser;
  • zwei­tens die Ein­mü­tig­keit der Alt­par­tei­en in ihrem Agie­ren gegen das Wohl des deut­schen Vol­kes: Die Flut jun­ger Män­ner wur­de nicht mehr als unab­wend­ba­res Ver­häng­nis, son­dern als gewoll­te Berei­che­rung verkauft;
  • drit­tens den selbst­zer­stö­re­ri­schen und zugleich begeis­ter­ten Gehor­sam, den der Durch­schnitts­bür­ger unter dem Ein­fluß der Pro­pa­gan­da die­ser gegen ihn gerich­te­ten Poli­tik entgegenbrachte;
  • vier­tens die völ­li­ge Hilf­lo­sig­keit der Oppo­si­ti­on, die zwar im Zusam­men­hang mit der irrever­si­blen Über­frem­dung ein Wider­stands­mi­lieu aus­bil­de­te, letzt­lich aber zuse­hen muß­te und bis heu­te nichts dage­gen tun kann. Denn der Vor­gang der mas­sen­haf­ten Ein­wan­de­rung in unse­re Sozi­al­sys­te­me, die Land­nah­me an sich, die Aus­brei­tung Frem­der Kul­tur nicht als inter­es­san­te Nische, son­dern mit Anspruch auf All­tags­do­mi­nanz – das alles hat ja nicht abge­nom­men, es läuft auf dem Niveau einer jähr­li­chen Groß­stadt ein­fach immer weiter;
  • fünf­tens die Skru­pel­lo­sig­keit, mit der Par­tei­en, Behör­den, Zivil­ge­sell­schaft und Medi­en die­se Oppo­si­ti­on ein­hel­lig dif­fa­mier­ten und kri­mi­na­li­sier­ten, ohne daß die staat­li­che Gewal­ten­tei­lung oder die media­le Macht­kon­trol­le noch irgend­wie hem­mend oder mäßi­gend gewirkt hätten.

Die drit­te Wel­le waren (und sind) die Maß­nah­men, die auf­grund der Erzäh­lung von der töd­li­chen Bedro­hung durch das Coro­na-Virus über uns ver­hängt wur­den. Ent­mün­di­gung, Aus­set­zung von Grund­rech­ten, Zer­stö­rung von Exis­ten­zen und von Selb­stän­dig­keit mit einem Feder­strich, Ent­wür­di­gung, Quä­le­rei, Angst­po­li­tik und letzt­lich Droh­ku­lis­sen zur Durch­set­zung von min­des­tens frag­wür­di­gen, sicher­lich sinn­lo­sen, eher gefähr­li­chen Impfungen:

Dies alles ging weder in einem gro­ßen Geläch­ter noch in einer bra­chia­len Ent­la­dung unter, son­dern wur­de aus­ge­hal­ten und aus­ge­stan­den und trieb absur­de Blü­ten des Zurecht­kom­mens und der Ver­ein­ze­lung, wie auf einer heil­lo­sen Flucht ohne Führung.

Die vier­te Wel­le – nun schiebt sie sich vor unse­ren Augen auf, und wir wis­sen, daß sie auf eine waid­wun­de und noch ein­mal dün­ner gewor­de­ne Schicht tref­fen wird, auf die­je­ni­gen näm­lich, denen nicht “gehol­fen” wer­den kann und die sich nicht “hel­fen” las­sen wol­len, son­dern ihrer Arbeit nach­ge­hen, etwas schaf­fen, auf­bau­en und hin­ter­las­sen, und zwar zum Woh­le ihrer Fami­lie und weit dar­über hinaus.

Wir machen uns berech­tig­te Sor­gen. Sor­gen um die Zukunft unse­rer Kin­der und Enkel, Sor­gen um den Fort­be­stand unse­rer Betrie­be, Sor­gen um unser Land. Am 8. Dezem­ber 2021 haben Sie geschwo­ren, dass Sie Scha­den vom deut­schen Volk abwen­den wer­den. Wir appel­lie­ren an Ihre Ehre: Erfül­len Sie die­sen Schwur!

Wir reden hier nicht von 1 oder 2 °C weni­ger Raum­tem­pe­ra­tur oder ob Schwimm­bä­der ihre Was­ser­tem­pe­ra­tur sen­ken müs­sen. Wir reden hier vom Ster­ben Deutsch­lands! Das erken­nen vie­le Men­schen in unse­rem Land, war­um Sie nicht?

Die­se Auf­for­de­rung brach­ten vor drei Tagen sechs Innungs­meis­ter des Saa­le­krei­ses in einem Offe­nen Brief an Bun­des­kanz­ler Scholz vor. Sie haben damit einem kur­zen Satz den Zugang zu einer Deu­tung geöff­net, die neben den vier genann­ten Wel­len auch Ereig­nis­se erfas­sen, die wei­ter in der Ver­gan­gen­heit liegen.

Vor allem ver­deut­licht der Brief, der ins­ge­samt sehr lesens­wert ist und hof­fent­lich Nach­ah­mer fin­det, einen wesent­li­chen Punkt: Es geht nicht um einen Auf­stand für die gefähr­de­te Kon­sum­frei­heit und für die Ein­lö­sung eines Wohl­stands­ver­spre­chens, auf das sich der Bun­des­bür­ger ver­ließ. Das, was geschieht, berührt längst eine tie­fe­re Ebe­ne, und dar­um muß es gehen, wenn wir uns auf den kom­men­den Herbst und Win­ter vorbereiten.

Denn das haben wir nun ent­schie­den: mit unse­ren Kräf­ten und Bezie­hun­gen und als nicht unwich­ti­ger Kno­ten­punkt des Wider­stands­ge­flechts dafür zu sor­gen, daß die Pro­tes­te nach­hal­tig, unver­söhn­lich und grund­sätz­lich wer­den. Wir wer­den dort sein, wo man uns braucht.

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Götz Kubitschek

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Kommentare (78)

Franz Bettinger

24. August 2022 14:07

Mutig.

Laurenz

24. August 2022 14:22

Ab dem 01.10.22 werden die Strompreise vermutlich um 40% steigen. Politisch traute man sich wohl nicht mehr zu. Öl- & Gas-Preise haben sich bereits mehr als verdoppelt, im Prinzip fast verdreifacht. Das führt zwangsläufig dazu, daß der Bürger am Einzelhandel, zu dem auch der Buchhandel gehört, spart. Sieht man am Einkaufsmanagerindex zB bei https://de.statista.com/

welcher krachend eingebrochen ist.

Das heißt, der Einzelhandel ist auch nicht in der Lage an seine Mitarbeiter einen Inflationsausgleich zu zahlen. Hinzu kommen enorme Verluste durch eine steigende Diebstahlsquote. Mittlerweile bekleben die Discounter nicht nur das teure Fleisch, sondern auch das häufig debattierte Billigfleisch mit einem Signalgeber.

Der GK-Artikel ist völlig klar & richtig in der Analyse, wie, in meinen Augen, auch in der Schlußfolgerung.

Rheinlaender

24. August 2022 14:41

Ich kann aus eigenem Eindruck bestätigen, dass in vielen, auch sehr großen Unternehmen in Deutschland die Erwartungen bzgl. der kommenden Monate schlechter sind als zu jedem anderen Zeitpunkt in den vergangenen Jahrzehnten. Die ungünstigsten Szenarien sind Katastrophenszenarien, während selbst die günstigsten Szenarien einiger Unternehmen von der gravierendsten Wirtschaftskrise seit der Nachkriegszeit ausgehen. Für sehr viele Menschen wird es ab dem Herbst um die Existenz gehen. Da nahezu sicher ist, dass sich die Energiepreise langfristig auf hohem Niveau bewegen werden, wird diese Krise wahrscheinlich nicht 2023 wieder vorüber sein, sondern könnte sich über Jahre erstrecken. Es könnte richtig ungemütlich in Deutschland werden.

Gracchus

24. August 2022 15:31

Mutig - und edel. 

Immer wieder erstaunlich, wie es Ihnen, Herr Kubitschek, gelingt, die richtige Tonlage anzustimmen. 

Grundsätzlich: Wenn schon nicht vermeidbar, so wäre wünschenswert, wenn die tiefere Dimension der Krise, die nicht nur eine materielle ist - GK hat einst von einer Wunde gesprochen, CS spricht von einem Riss -, sondern eine geistig-identitäre, zu Tage träte; anderenfalls wird es den Wendepunkt, den Krise begrifflich verspricht, nicht geben. Wo sich Identität und Wirtschaft verknüpfen, ist sicherlich der Mittelstand, der von Welle zu Welle mehr weggespült wird. 

Gegner-Analyse: Welche Strategie wird der Gegner anwenden? Auffällig, wie die MM Herbst-Proteste geradezu herbeischreiben, mit dem üblichen Framing natürlich; das Framing wirkt aber immer weniger. Warum lässt man Lauterbach/Buschmann mit unsinnigen Corona-Massnahmen weiter Öl ins Feuer gießen? Statt das Corona-Protest-Potential zu löschen, indem man alle Maßnahmen aufhöbe. 

Ein gebuertiger Hesse

24. August 2022 15:37

Was akut ausgesprochen gehörte, liegt nun vor. Man möge es mit nach draußen nehmen.

RMH

24. August 2022 15:42

Noch herrscht weitest gehende Sommerferienstimmung - aber die ersten Briefe von Stadtwerken und anderen Versorgungsunternehmen sind schon versandt.

Es bleibt abzuwarten, was für Folgen das hat. Eine allgemeine Unzufriedenheit kann man aber schon feststellen.

Die, die Geld haben investieren gerade massiv in ihre persönliche Energiewende (das ist auch ein Teil der Realität - die Lieferzeiten für Wärmepumpen, Wechselrichter etc. sowie die Auftragslage bei entsprechenden Handwerkern sprechen Bände). Die große Frage ist, was machen die, die nicht reagieren können? Das sind nach meiner Schätzung auf jeden Fall deutlich mehr, als es im letzten Winter an Impf- und Coronamaßnahmen- Kritiker waren. Was wird die Regierung noch an "Paketen" auf den Weg bringen können, die dann auch effektiv wirken und die Lage moderieren können? Wie lange können sich die Verantwortlichen noch mit der Ausrede "es ist ja Krieg" verstecken?

PS: "Unversöhnlich" ist man als Christ nie, auch dann nicht, wenn man auf einen unversöhnlichen Gegner trifft.

PPS: Ich sehe eine Wahrscheinlichkeit, dass Kanzler Scholz über den Winter ausgetauscht wird.

 

tearjerker

24. August 2022 15:47

Land und Leute sind arschalt und grösstenteils gestopft. Äussere Anzeichen für eine allgemeine sich aufbauende Unruhe sind bisher nicht zu erkennen. Mord-, Totschlag und andere aufgenommene Straftaten sind im Allzeittief. Unternehmer, Verbände etc haben während der staatlich verordneten Tätigkeitsverbote vor 2 Jahren nicht mal gemurrt. Die sonst schweigende Mehrheit hat ihnen noch unter die Nase gerieben, sie würden sich über die staatlichen Ausgleichszahlungen bereichern. Es kommt kaum noch jemand voran, weshalb die Dynamik eher in Richtung gesellschaftlich akzeptierte Herabsetzung derjenigen, die noch was auf die Reihe bekommen, weist. Damit sich das nicht ändert, hat man vor einigen Stunden die gesetzlichen Voraussetzungen für die notwendigen Bewegungseinschränkungen im Herbst/Winter geschaffen. Siechtum am Horizont, kein Ruhrkampf.

Joerg

24. August 2022 16:21

Etwaige Demonstranten sind bereits präventiv als "rechtsextrem" und - neuer Begriff! - "Delegitimierer des Staates" etikettiert worden. Ich bin immer wieder darüber entsetzt darüber, wie willig diese mediale Propaganda von ganz normalen, auch gebildeten, Menschen meines Bekanntenkreises übernommen wird.

kikl

24. August 2022 16:50

Das ist gut. Zwischenzeitlich hatte ich das Gefühl, dass man sich hier ziert, ein klares Statement abzugeben. 

Wenn es um's blanke überleben geht, wird auch niemand mehr aus Angst vor Kontaktschuld zu Hause bleiben. 

Mitleser2

24. August 2022 17:17

@RMH: "Die, die Geld haben investieren gerade massiv in ihre persönliche Energiewende (das ist auch ein Teil der Realität - die Lieferzeiten für Wärmepumpen, Wechselrichter etc. sowie die Auftragslage bei entsprechenden Handwerkern sprechen Bände)"

Ist klar, wer ein EFH hat und Geld dafür, wird PV auf dem Dach mit Batteriespeicher machen. Dann geht es sogar mit dem E-Auto zu erträglichen Kosten, und die Wärmepumpe kann auch weiterbetrieben werden, oder die Ölheizung.  Alle anderen schauen in die Röhre. Ist genau die weitere Spaltung der Gesellschaft in Habende und Habenichtse. Ob allerdings die Habenichtse wirklich irgendwie rebellieren ist zweifelhaft, bisher hat's nicht geklappt.

quer

24. August 2022 17:23

Sehr klarsichtig formuliert, was ich seit Feb. d.J. erwarte. Ich erwarte vom "Volk" allerdings nicht viel, weil Schlafmützen von Berufs wegen. Allerdings: Noch immer gilt: Beim Geld hört die Freundschaft auf. Darauf setze ich alle meine Hoffnung. GK: Ihr Wort in Gottes Ohr.

Blue Angel

24. August 2022 17:25

I.

Joerg, dieser Staat hat sich doch schon lange selbst delegitimiert. Alleine schon bezüglich der Kriterien, die einen Staat ausmachen.

Wie lange ein größerer Teil der normalen Menschen unserer jeweiligen Bekanntenkreise (es gibt wohl niemanden, der keine Indoktrinierten in seinem hat) einer Regierung noch vertrauen, die ihnen (spätestens) mittelfristig alles nimmt, bleibt abzuwarten. M. E. nicht mehr sehr lange. 

Herrn Kubitschek und allen, die eventuell von den Folgen seiner offenen Positionierung mitbetroffen werden könnten, möchte ich ganz herzlich danken: Dieser Artikel hat sicher nicht nur mir den Tag erhellt!

 

Blue Angel

24. August 2022 17:32

II.

Ja, die Zeiten sind dunkler und werden schnell noch dunkler werden. Die Risiken werden wachsen, insbesondere für Menschen, die durch ihre Bekanntheit sowieso schon lange "in der Schußlinie" stehen. Umso mehr und höhere Achtung verdient deshalb dieses (ja, ich nenne es so) Manifest.

"Wer vor etwas Angst hat, ist davon schon besiegt". Den Autor des Zitats kenne ich nicht, weiß aber, daß es einen wahren Kern hat. Wir haben nur noch wenig zu verlieren aber viel zu gewinnen. - Ich hoffe, Herrn Kubitscheks Beispiel wird auch weniger bedeutende Menschen motivieren, Stellung zu beziehen, Mut zu fassen, um sich, die Ihren und unser Eigenes zu verteidigen. - Danke!

Blue Angel

24. August 2022 17:42

Mitleser2, die relativ Wenigen, die es weiterhin schaffen, alle Unterhaltskosten für ein EFH mit PV o. ä. zu stemmen, werden m. E. spätestens mittelfristig mit Zwangshypotheken belegt und auf diese Weise enteignet: Die Globalisten machen keine halben Sachen und Privatbesitz, gar eine gewisse Versorgungsautonomie, sind für normale Menschen in ihrem "großartigen" Plan nicht vorgesehen. 

Alle, die sogar jetzt noch glauben, sich irgendwie wegducken zu können, befinden sich auf einem Irrweg. Das "teile-und-herrsche"-Prinzip würden sie erst verstehen, wenn es zu spät ist, sich noch gemeinsam zu wehren, wenn wir es ihnen nicht erklären. Dazu gibt es ja in jedem Bekanntenkreis täglich mehr Anlässe und Möglichkeiten.

Rheinlaender

24. August 2022 17:51

Die ersten beiden Wellen haben kaum jemand in Deutschland direkt getroffen, abgesehen vielleicht von Fällen wie den Frauen auf der Domplatte in Köln. Die Folgen der dritten Welle wurden mit enormem Einsatz staatlichen Geldes abgefedert. Die vierte Welle hingegen wird sehr viele Menschen direkt treffen. In wenigen Wochen wird es in Deutschland wahrscheinlich mehrere Millionen Menschen geben, die Mieten und Nahrungsmittel nicht mehr bezahlen können. Selbst wenn der Staat dies noch einmal mit einem noch größeren Mitteleinsatz abfedern könnte, wären die Probleme damit nicht gelöst. Viele Unternehmen werden aufgrund steigender Energiepreise und deutlich sinkender Nachfrage ab dem Herbst Probleme bekommen. Die Arbeitslosigkeit wird wieder steigen, und die Inflation wird gleichzeitig (auch getrieben von staatlichen Hilfen) wahrscheinlich zweistellige Werte erreichen. Soweit zum günstigen Szenario. Bei den ungünstigen kommt die Gasmangellage plus schwerer Rezession dazu, und bei den katastrophalen ein langanhaltender und großflächiger Stromausfall.

Der Gehenkte

24. August 2022 17:51

Dieser direkte, starke, männliche Zugriff begeistert mich immer wieder. Und dann der strategische Blick und die Kraft, der Mut, die Dinge auszusprechen. Wo gibt es das sonst? Grobe Klötze, aber paßgenau gearbeitet. Klar, im Belltower-Universum wird man das "unversöhnlich" registrieren und genüßlich ausweiden und den "Antidemokraten" verorten, aber die sollen zuerst mal so eine Stimme hervorbringen.

Es ist kein Zufall, daß die "Sezession" sich über 20 Jahre als Anker und Fixpunkt etablieren konnte; ohne die tragenden Persönlichkeiten, ohne GK und EK in erster Linie wäre dieses Projekt längst gescheitert.

Das unabhängig davon, ob die Prognose sich bestätigen oder ob es nicht doch wieder Federn und Rutschen geben wird, die den seit Jahrzehnten angekündigten Umschlagpunkt einmal mehr ablenken und abschwächen. Fakt ist: auf ewig kann es so in diesem Land nicht weitergehen.

(Sind mir fast ein bißchen peinlich diese Zeilen - mußte aber mal sein, man verzeihe, kann auch im Hintergrund bleiben.)

Karl

24. August 2022 18:49

@Gracchus

„… Auffällig, wie die MM Herbst-Proteste geradezu herbeischreiben,… … Warum lässt man Lauterbach/Buschmann mit unsinnigen Corona-Massnahmen weiter Öl ins Feuer gießen? …“

Dem stimme ich voll und ganz zu:

Die Drohkulisse der Demonstrationsszenarien im Herbst  wird ja geradezu systematisch aufgebaut, und alle springen auf den Zug auf. Die Inszenierung funktioniert. Der systematische Demokratieabbau ist offenbar noch nicht an seinem Ziel: „Aufstände“ böten beste Rechtfertigungen für weitere drastische Maßnahmen (Einsatz des Militärs?). In diese Falle zu tappen wäre naiv. Also müssten die notwendigen Schritte eingedenk dieser Überlegungen vollzogen werden. Mindestens Protest ohne Gewalt, aber ständig, ohne Angst. Neue Protestformen. Kreative Aktionen. Mut!

Gimli

24. August 2022 20:08

Ich hoffe, ich werde nicht gecanceled, wenn ich die Untergangsstimmung nicht teile. Die vielen internationalen Krisen seit 2000 sind Fakt und in internationaler Abstimmung nur in mühsamer Kompromissfindung lösbar. Leider haben wir ein internationales Regelwerk geschaffen, dass nur jeweilige Fach Experten überschauen. Das ist eben nicht mehr die kleine Welt aus helmut Kohls Zeit, daher dominieren in den Nachrichten erst 2/3 Welt News, dann Lokales. Das kostet Vertrauen in breiten Kreisen. Wir (Familie) begreifen aber die Chance, dass höhere Energiekosten endlich zum Maßhalten führen, zu nachhaltigem Verbrauch anstelle Konsums. Sich zurück zu nehmen ist uns in der sozialen Marktwirtschaft nicht gelehrt worden. Es wird bestimmt noch zu weiteren als Krise empfundenen Umwälzungen kommen - besonders durch die Digitalisierung, die den Menschen Freizeitstress bringen wird infolge Wegfalls körperlicher Arbeit. Viel Arbeit für Soziologen … aber keine Lösung mit alten Rezepten. 

Mitleser2

24. August 2022 20:35

@Karl: "(Einsatz des Militärs?)"

Sehe ich nicht. Das Problem sind Strukturen wie in Berlin, wo sich Linksgrüne damit brüsten, die Führung der Polizei etc. unter ihre Kontrolle gebracht zu haben. Man muss hoffen, dass dies in anderen Bundesländern noch nicht zu weit um sich gegriffen hat.

Heinrich Loewe

24. August 2022 20:59

Schön, daß Sie sich doch entscheiden, weiter aktiv zu wirken. Ich kaufe weiterhin meine Bücher in der Versandbuchhandlung Schnellroda.

Nachdem meine Frau und ich sechs Monate jeden Montag zur Verhinderung der Impfpflicht auf der Straße waren, zögern wir derzeit noch. Es gibt zu viele Schlaf-Schafe in Deutschland, die es anscheinend auf die harte Tour lernen müssen. Sollen die erstmal ihre Zeit aufwenden. Da werde ich langsam unduldsam.

Die Freien Bauern haben jetzt zum Investitionsstreik aufgerufen. Das ist die richtige Richtung. Lasst es Karacho gegen den Baum fahren. Es bringt nichts, die Eiterbeule frühzeitig zu lazettieren.

Blue Angel

24. August 2022 21:46

Gimli, hätten Sie vielleicht ein paar Ratschläge, wie sich diejenigen "zurücknehmen können", die in unserem Land jetzt schon kaum noch wissen, wie sie ihr Leben finanzieren sollen?

Der Gehenkte: Schön gesagt und kein bißchen peinlich, Karl: Zustimmung, Heinrich Loewe: Gute Idee der Freien Bauern, allen zusammen fällt ganz bestimmt immer noch mehr Kreatives ein.

 

Gracchus

24. August 2022 21:48

@Karl

Ebenfalls Zustimmung. 

 

 

Kurativ

24. August 2022 22:21

Es gab schon vorher Wellen ohne demokratische Konsequenzen. Der Ausstieg aus der Kernenergie, die so genannte Energiewende, Stuttgart 21, Libyen, Syrien, Irakkrieg, Serbien, Afghanistan, Doppelpass, das Internet seit den Enthüllungen von Snowden ohne weitere Maßnahmen der Nationalstaaten (außer Russland oder China), jahrelange Urherberechtsverletzungen von google/yt, Atomwaffensperrvertragsverarschung, die Beschränkungen des 2+4-Vertrags, die Einführung des Euros, die so genannte Widervereinigung und desses wirtschaftlicher Vollzug an den Firmen und Vermögen, der Umgang mit den Linken, vorher der Umgang mit den damaligen Grünen, u.s.w.

Und ich schätze auch bei den kommenden Protesten hat man schon die "Gewehre" geladen. In Form von Argent Provocateurs und Demonstrationsverboten

 

Karl

24. August 2022 22:26

@ Mitleser2 24.8.20:35

Sehe ich schon: vgl.folgenden Artikel: S. Bonath „Militärregime für alle Fälle“ Rubikon, 13.8.22

https://www.rubikon.news/artikel/militarregime-fur-alle-falle

Zitat daraus: „Nach Angaben des Bundesministeriums für Verteidigung (BMVg) soll die Bundeswehr fünf sogenannte Heimatschutzregimenter in Deutschland aufstellen. Das erste Regiment in Bayern ist bereits seit April 2022 im Dienst, zwei weitere sollen noch dieses Jahr in Mecklenburg-Vorpommern und Nordrhein-Westfalen an die Waffen gehen. Zudem sin solche Truppen in Berlin und Hessen geplant. Sie sollen den jeweiligen Landeskommandos der Bundeswehr unterstehen und zentral kommandiert werden.“

Kurativ

24. August 2022 22:36

Es geht immer noch schlimmer. Bisher konnte keiner über eine gegenseitige Nuklearwaffenauseinandersetzung auf europäischen Boden im US-Stellvertretermodus berichten. Weil es noch keine gab. Der zweite Weltkrieg hat wohl nicht ausgereicht, um die Europäer wachzurütteln. Oder er ist zu lange her. Ich kannte viel alte Menschen, welche über das Grauen des Krieges berichteten. Auch die Zustände der Weimarer Republik sind kaum noch nachvollziehbar. Und es ist unwarscheinlich, dass man den Film "Kleiner Mann was nun" im GEZ-Fernsehen bekommt. Dazu ist das "Klima" viel zu wichtig. Das wäre moderne "Wehrkraftzersetzung" für die herrschenden Klimaretter

Ordoliberal

24. August 2022 23:11

Wie oft hat man sich als Libertärer, Ordoliberaler oder Nationalkonservativer schon eingeredet, dass die kommende Krise endlich - endlich! - die Wende bringen werde?

Wenn im Mittelalter ein großes Unglück über die Welt kam: Pest, Teuerung, Missernte, Barbareneinfall - hat man deswegen aufgehört, an den allmächtigen, gütigen Gott zu glauben? Warum sollten ausgerechnet die Deutschen, und auch noch ausgerechnet angesichts einer Wirtschaftskrise, aufhören, an den allmächtigen, gütigen Staat zu glauben?

Nichts wird sich ändern. Die woke Klimareligion hat den alten christlichen Glauben ersetzt. Die Priester und Bischöfe an den Schulen und Universitäten, in den Parteien und Redaktionen haben ganze Arbeit geleistet. Der Regenbogen ist das neue Symbol des unter einem Glauben geeinten Westens. Und wie jeder politisch gewordene Aberglaube wird er uns in Krieg und Knechtschaft führen.

Blue Angel

24. August 2022 23:18

Kurativ, alle die genannten Ereignisse (Ihre Liste ließe sich noch verlängern) potenzieren mit der Zeit das Widerstandspotential: 

Der Widerwille verschwindet ja nicht sondern bleibt (bei den noch Lebenden) erhalten, weitere Ereignisse erhöhen ihn und irgendwann ist das Maß dann voll. Erst recht, wenn es endgültig an die Grundlagen der Existenz geht und das ist spätestens jetzt der Fall. M. E. ist die kritische Masse inzwischen erreicht oder sogar überschritten. Deshalb auch die zusehends steigende Panik der Globalistenmarionetten.  

Franz Bettinger

25. August 2022 03:19

Es begann 2008 mit der Banken-Krise. Es folgte 2015 die Massen-Migration (Vorwand: Syrien-Krieg). 2020 ging die dritte Angriffswelle über uns, der Corona-Schwindel mit multiplen Beschränkungen, Lockdowns, Masken- und Impfpflicht. Die vierte Welle soll uns jetzt den Todesstoß versetzen. Ein Krieg, diesmal in der Ukraine, dient einmal mehr als Vorwand für Wirtschafts- und Energie-Krise und in Kürze für Massenarbeitslosigkeit, Inflation und weitere massive Staats-Verschuldung. All das ist (anders als das Klima) tatsächlich Menschen-verursacht: nämlich durch unsere Marionetten-Politiker - genauer gesagt durch die Puppenspieler des Tiefen Staates. Das ist der Feind. Man weiß, wo er wohnt und wer er ist. Das ist nicht wenig, in jedem Fall viel mehr als in den vergangenen 100 Jahren, in denen die aufeinander gehetzten Völker nicht wussten, wer wirklich im Hintergrund die Fäden spann. 

noahinside

25. August 2022 04:52

Wie immer ein absolut gelungener und lesenswerter Artikel von Herrn Kubitschek.

Kleine Anmerkung von mir, ich würde zu den „Wellen“ tatsächlich auch noch die Agenda 2010 und die Hartz-Reformen hinzuzählen. Sie hatten u. A. zur Folge, dass sich nicht nur ein beträchtlicher Teil der Anhängerschaft der Altpartei SPD von ihr abwandte und sie den Nimbus als Hüterin des Sozialen verlor, sondern sich auch ein gewisses Argwohn gegenüber dem Marktradikalismus/Neoliberalismus in der Bevölkerung breit machte, die dann durch die Finanzkrise nochmals verstärkt wurde, leider erstmal in die linke Richtung damals, hoffentlich schafft die AfD diesen Winter jenes Misstrauen in rechte Flüsse zu lenken.

Franz Bettinger

25. August 2022 05:33

@Karl: Ein Aufstand ist also eine Falle. Hm. Was wäre keine Falle? Im Bett liegen bleiben? Philosophieren? Die innere Emigration? Falls Louis XVI und seine Experten (zur Krisenbewältigung des Regimes) auch nur auf einen Aufstand gewartet hatten, um die Steuern hochtreiben zu können, so hatten sie sich, was das (kopflose) Ergebnis betrifft, ein bisschen verspekuliert. Und auch die Römer werden sich händereibend gefreut haben: „Lass ihn nur kommen, den Hannibal und seine Elefanten." Hannibal aber dachte wohl: Muss mal was anderes probieren als das, was bisher nie funktioniert hat. Ergebnis bekannt. Cannae.

Schobbepetzer

25. August 2022 07:54

Euro- und Asylkrise waren die beiden Themen, die die AFD erfolgreich nutzen konnte. Die Coronakrise hat die AFD weitgehend verschlafen bzw. die Gruppe um Meuthen falsch eingeschätzt.

Tu felix AFD bekommst wieder eine neue Chance, hoffentlich nutzt Du sie!

Es werden spannende Monate, aber ich bleibe dabei, für mich ist entscheidend was in den USA passiert im November. Kippt es da, dann ist alles möglich.

Franz Bettinger

25. August 2022 08:08

@BlueAngel (17:42), Sie haben Wichtiges gesagt. Wird der Punkt kommen, wo die Wut die Angst übersteigt? Der Punkt, wo man mehr zu gewinnen als zu verlieren hat? Sich mutig, klar und laut zu bekennen - damit beginnt alles. - Nun, K&K haben das ja schon immer gemacht. Andernfalls wären viele von uns auch nicht hier auf dem SiN-Blog. 

RMH

25. August 2022 08:53

"Und wie jeder politisch gewordene Aberglaube wird er uns in Krieg und Knechtschaft führen." (@Ordoliberal).

1.

Tausche "wird" durch "hat" und "führen" in "geführt" und wir sind bei der Realität. Wir sind aktuell im Krieg und in Knechtschaft sind wir schon lange. Mir persönlich fehlt aber die Phantasie, dass es zu großen Demonstrationen oder gar Aufständen kommen wird. Wer soll diesen denn bitte vortragen? Die demographisch sich halb schon im Pflegeheim befindenden Deutschen? Es kann sein, dass sich mancher Stadtteil in größeren Städten rasch brasilianisiert oder favelaisiert, sprich andere auch recht offen und nicht nur verdeckt die Kontrolle übernehmen - aber auch Brasilien kommt mit solchen Vierteln im Großen und Ganzen zu Recht bzw. hat sich damit arrangiert.

RMH

25. August 2022 08:53

2.

Bleibt die Sonderlage in Mitteldeutschland, wo Proteste über den Sommer hinweg zumindest am Laufen gehalten wurden (von wem denn? AfD? Hm ...). Hier könnte es zu einem Anschwellen kommen - aber derart, dass es kritisch wird?

Viele Fragezeichen also. Und wie ich anderen Ortes schon geschrieben habe: Man unterschätze nicht den Wohlstand in diesem Land. Der Speck von guten Jahren, Erbschaften, Friedensdividende & Co. Schon vor Jahren wurde geschrieben, die Schafschur steht bevor. Gut, dann werden sie danach eben ohne Wolle auf der Wiese stehen und Wiederkäuen und blöken - das Flies wächst nach, werden sie denken. Die AfD wird daraus meiner Meinung nach keinen Honig saugen können. Dieses halbtote Pferd wird dadurch nur noch ein bisschen länger beritten werden können - die ökologischen Nischen, in denen sich mancher eingerichtet hat, werden also nicht verschwinden, dies als kleiner Trost. Regime-Change in Deutschland? Sehe ich nicht, allenfalls die eine oder andere dramatisch inszenierte Rochade unter den Etablierten. Da müssen wir jetzt eben durch. Und was bleibet. stiften ohnehin die Dichter und nicht die Aktivisten.

Adler und Drache

25. August 2022 09:23

Nächstes Jahr wird die AfD 10. Pegida im Jahr darauf. Sarrazins Buch - das in mancherlei Hinsicht eine Initialzündung gewesen sein mag - hat bereits 12 Jahre auf dem Buckel.

Es ist ja nicht so, dass es bisher keine Kritik, keine Opposition, keinen Widerstand gab, dass alle nur geschwiegen und geduldet hätten. Mengenmäßig ist das Reservoir wahrscheinlich irgendwann ausgeschöpft, mehr werden es irgendwann nicht mehr. Wer den Braten bis jetzt nicht gerochen hat, wirds auch bei der nächsten Krise nicht.

Das Diskutieren, Demonstrieren usw. hat nicht viel gebracht. Trotzdem damit weitermachen? Kubitschek schrieb irgendwann sinngemäß, als Pegida auf dem Höhepunkt war, niemand möchte sich den 825. Abendspaziergang vorstellen - Pegida wäre eine Karikatur seiner selbst. 

Was bleibt? Entweder lasse ich den Widerstand los und akzeptiere, Teil einer untergehenden Welt zu sein und versuche, das Beste draus zu machen. Was wir erleben, scheint mir eher eine Rückkehr zum geschichtlichen Normalzustand zu sein. Oder ich schaffe es, meinen Widerstand auf eine andere, ernstere Ebene zu heben - kein Demorummel mehr, sondern schweigende, wartende Opferbereitschaft.  

Mboko Lumumbe

25. August 2022 09:54

"erstens die Macht der Propaganda, der Umdeutung von Begriffen und der suggestiven Bildsprache – alles nur möglich aufgrund einer subtilen und fast lückenlosen Gleichschaltung der steuerfinanzierten und der großen regierungsnahen Häuser"

ÖRR und Medien sind DER Schlüssel zur Meinungswende:
https://petitionfuerdemokratie.de/gez-zwangsgebuehren-sofort-abschaffen/

RotGrünBraun und insbesondere die Grünen haben über deren Medienmacht in Deutschland eine regierungswählende Mehrheit davon überzeugt, dass unser Land als Industrienation mit Wind und Sonne betrieben werden kann. Die LinksGrünen wollen Deutschland allerdings mit Wind und Sonne nicht als Industriestaat, sondern als sozialistischen Arbeiter- und Bauernstaat betreiben. Das sagen die sogar offen, aber nur Wenige nehmen das ernst. Schon die Nazis waren linke NationalSOZIALISTEN. Nazis raus!

Die Proteste sollen an vielen Orten gleichzeitig und auch dezentral stattfinden. Möglichst keine greifbare Organisation und friedlich und gewaltfrei von Seiten der Demonstranten mit kurzen klaren Botschaften auf Schildern (z.B. NS2 öffnen oder GG Art. 20 Abs. 4). Regionaler und kommunaler Widerstand und öffentliche Benennung der Verantwortlichen und deren Umfeld. Deren Deckung nehmen und kein ruhiges Hinterland mehr für RotGrünBraun. Wendet deren linkische Methoden gegen sie selbst an. Hört auf, die Braven und Ehrbaren sein zu wollen, während sie Euch dämonisieren und Deutschland abschaffen.

Gelddrucker

25. August 2022 10:03

Wieso ist hier von irreversibler Überfremdung die Rede? Zum Teil ist sie wahrscheinlich reversibel.

Caroline Sommerfeld

25. August 2022 10:06

Ein Kommentar von Martin Barkhoff

Warum nicht aus den Fehlern der 68er lernen?

Bommi Baumann schilderte, wie die globalistischen Dienste
die 68er in die Gewalt drängten und „natschten“ (to nudge).
Dem wird ne Bombe in die Hand gedrückt, dem ne Knarre.

Man kam von der (ungekonnten) Gewalt nicht mehr los.
Es wurde immer schlimmer.
Und wie wunderbar spielten dann die RAF-Leute mit.
Damals wurde die ‚erste' Welle Polizeistaat aufgebaut.

Zurück zu uns:
Was kommt nach „ein bisschen Aufstand“?
Dass kein Personal bereitsteht, zeigt die AfD ganz krass.
Nicht eine weitere Niedergangsfront mit nachfolgender weiterer Depression
aufmachen. Aufstände und „Aufstände“ verbrauchen Kraft.
Sie geben keine Kraft.
Wenn man genug Kraft angesammelt hat, dann kann man sich sowas
leisten. Jetzt muss erstmal Kraft angesammelt werden. Das macht
man immer in der scheinbaren Ohnmacht.

Personalschulung in Ruhe.
Langfristig denken. Wunschfrei denken. Ersatzhandlungen vermeiden.
Gegenseitige Unterstützung in Stille.
Aushalten können.

Man hört und liest jetzt soviel Revolutionsromantik.
Das ist doch was für Kinder, oder?
Klingt nach abgegriffenen 68er Parolen.
Nicht nochmal !

Gracchus

25. August 2022 10:42

@FB

Karl bezog sich auf meinen Kommentar. Von im Bett liegen, war keine Rede. Lediglich der Hinweis, dass sich Politik, Polizei und MM für eventuelle Proteste wappnen, und ich vermute, dass dieselbe Strategie wie bei Corona gefahren wird, was möglich ist, weil sich der Aufstand im Rahmen halten wird. 

Beispiel: Es kommt auf einer Demo - womöglich noch provoziert durch die Polizei und womöglich nur am Rand - zu Gewalt; die Bilder von Gewalt und Ausschreitungen werden im ÖR rauf und runter gezeigt, das Anliegen der Demo verschwindet, und wir haben ein Rechtsextremismus-Problem.

So wird der Widerstand absorbiert und zermürbt. 

 

Karl

25. August 2022 10:44

@ Franz Bettinger

  1. „…Puppenspieler des Tiefen Staates. Das ist der Feind. Man weiß, wo er wohnt und wer er ist“

Wirklich? Ich bin wie Sie davon überzeugt, dass Politiker letztlich Marionetten sind, gelenkt – ja von wem? Das Schlagwort „Tiefer Staat“ definiert für mich nicht so konkret wer oder was „er“ ist. Ja sicher U. Mies hat dazu verdienstvolle Arbeit geleistet und diese Zusammenhänge etwas konkretisiert, doch „wo er wohnt und wer er ist“ erschließt sich mir daraus bei Weitem nicht.

  1. „Ein Aufstand ist also eine Falle.“

Eine Falle ist nur dann eine Falle, wenn man sie vorher nicht erkennt. Wenn allerdings verschiedene Szenarien durchgespielt werden können und auf jedes eine entsprechende Antwort und sich Einzelaktionen in eine Strategie einordnen, dann gibt eine Falle Anlass zu sorgfältigerer Planung. Sie sagen genau das Richtige: …“mal was Anderes probieren, was bisher nie funktioniert hat“. Das ist ein Ansatzpunkt: so zu handeln, wie es nicht erwartet wird.

frdnkndr

25. August 2022 10:50

@Sommerfeld/ Barkhoff

Danke und volle Zustimmung.

Ruhe bewahren, Übersicht gewinnen, Ohnmacht aushalten, keinesfalls provozieren lassen.

Ein wie auch immer gelagerter Aktionismus wird alles nur noch weiter verschärfen, aktuell bis mittelfristig sind bestenfalls Pyrrhussiege (siehe Sri Lanka etc...) möglich.

Wo es geht, verweigern, sich herausnehmen, nicht mitspielen. Klare Gedanken fassen, sich und seine eigenen, kleinen Kreise ordnen, nüchtern und vorallem menschlich bleiben, auch sich selber gegenüber.

Großartiges, Anderes scheint vorläufig nicht sinnvoll und befördert nur die Spirale, wird nicht nur einkalkuliert, sondern zum Zwecke der Eskalation gezielt gefördert.

Die seit Jahren zu Unrecht bei jeder Gelegenheit herbeigeredete Alternativlosigkeit scheint sich momentan tatsächlich in weiten Teilen eingestellt zu haben, leider. Aber auch das geht vorbei.

Allnichts

25. August 2022 11:15

Caroline Sommerfeld, Martin Barkhoff:

"Jetzt muss erstmal Kraft angesammelt werden. Personalschulung in Ruhe."

Bezeichnend. Im Grunde wurde von jeder irgendwie rechten Stossrichtung seit Jahrzehnten auf eine Entwicklung gewartet, welche die Loyalität der Menschen zum herrschenden System so sehr erschüttert, dass andere politische Vorstellungen überhaupt erst einmal auf breiter Basis eine Chance bekommen können, als ernstzunehmende und wirkliche Alternativen wahrgenommen zu werden, und nun, da sich das Aufkommen einer solchen Situation zumindest als sehr wahrscheinlich vermuten lässt, ganz unabhängig von den Fragen, wie sie sich konkret darstellen und welche Möglichkeiten eine Rechte überhaupt haben könnte, steht man allerortens da, als hätte es die jahrzehntelange Vorbereitungszeit nicht gegeben und als würde man gerade die ersten organisatorischen Schritte gehen. Es kann jetzt nicht die Lösung sein, den nächsten "Was ist eigentlich Metapolitik?"-Kurs abzuhalten. Das muss jetzt sitzen.

So sehr ich Lumumbes ewige Aussagen hinsichtlich "Nazis raus" usw. auch ablehne, aber in seinem Beitrag kamen wenigstens einmal Ansätze für konkretes Handeln zur Sprache. Das ist hier viel zu selten, sowohl in den Kommentaren als auch in den Texten.

Gelddrucker

25. August 2022 11:22

@frdnkndr

Darf ich mal fragen was Sie unter "langfristig" dann verstehen? Wenn das hier noch 20 Jahre so weiterläuft, ist nichts mehr zu retten bzw. nur noch durch einen Kreuzzug oder ähnliches, worauf ich persönlich wenig erpicht bin.

Ich stimme zu, dass kurzfristige, sinnlose Eskalationen im Kleinen nutzlos sind, und Ruhe bewahrt werden muss. Allerdings scheint mir die Strategie einiger zu sein, sich zurückzulehnen und darauf zu hoffen, dass es von alleine schon irgendwie so schlimm wird, dass eine Wende kommt. Diese Hoffnung bzw Spekulation halte ich für trügerisch und gefährlich.

Phil

25. August 2022 11:24

Dies alles noch einmal geballt zu lesen, legt sich schwer auf jede Seele, die noch deutsch ist.

Bis auf eine Kleinigkeit ("Impfung" (beschönigender Ausdruck für eine prophylaktische Gentherapie mit bedingt zugelassenen Stoffen) für Risikopersonen nicht unbedingt sinnlos) kann ich alles unterschreiben.

Es ist aber bitter, dass die meisten nicht weiterdenken als an ihr Portemonnaie, dass also das Protestpotential die tiefe Ebene nicht sieht und nie sehen wird.

Außerdem: Welche Macht hat die Straße in Deutschland noch?

Die Regierung und ihre Helfershelfer sind ebenfalls unversöhnlich und ihre Mittel von Zuckerbrot und Peitsche erprobt.

Ein Generalstreik wäre was...

Blue Angel

25. August 2022 11:39

I

Ihre Frage, Franz Bettinger, "Wird der Punkt kommen, wo die Wut die Angst übersteigt?"

würde ich mit einem klaren JA beantworten. Wenn vom allerbravsten Zugpferd oder Tragesel Schwereres verlangt wird, als es/er zu leisten vermag, wird auch so ein eigentlich williges Tier verweigern/verweigern müssen. Analog zu Menschen, die mit dem Rücken an der Wand stehen. Letztere erst recht, wenn sie vom Mut anderer inspiriert werden. 

Mboko Lumumbe, Ihre Vorschläge sind m. E. sehr gut. 

Natürlich erfordert jede Lage, jede Gefahr intensives Nachdenken, detaillierte Planungen für verschiedensten Szenarien, (auch innere) Vorbereitung und genaue Prüfung aller Möglichkeiten. Soweit d´accord mit alen, die selbiges vorgeschlagen haben...

Adler und Drache

25. August 2022 11:39

@Sommerfeld/Barkhoff: Ich denke darüber nach, was aus christlicher Perspektive meine Aufgabe ist - und das ist doch wohl, meine Frucht ausreifen zu lassen und mich nicht um die Früchte der anderen zu bekümmern.  

Blue Angel

25. August 2022 11:47

II

...Einfach still zuhause abwarten, bis man ggf. abgeholt wird... Beten und hoffen, daß das Schicksal einen womöglich vergißt, die Schergen zum nächsten Haus weitergehen, irgendwann vielleicht doch nochmal alles irgendwie besser wird und falls nicht, das Zugemutete tapfer ertragen...Entschuldigung, NEIN, das ist vielleicht eine Einstellung, die zu Märtyrern passt. Zu denen gehören Leute wie ich (sowas wie ein Gärtner) definitiv nicht. 

Alt und körperlich beeinträchtigt bin ich auch. Sogar *echte* Behinderte können aber ihr Teil beitragen, wenn sie nur bereit sind, ihren Platz und ihre Möglichkeiten zu finden und zu nutzen. Ich möchte hier nicht zu sehr in´s Detail gehen, aber es gibt derer genug...

Blue Angel

25. August 2022 11:55

III

Es geht hier schließlich nicht um sowas wie eine "Feldschlacht" sondern um Intelligenz, kluge Strategien, forcierten Einsatz von Fantasie und natürlich individuellen Möglichkeiten, über die der eine oder andere sicher in speziellem Maße verfügt.

Alle, deren Herz sogar (wahrscheinlich nachvollziehbar) davor verzagt, bitte ich um passiven Widerstand: Ignorieren Sie so viele Anordnungen und "Maßnahmen", wie Ihnen möglich ist. Auch das wäre schon hilfreich. 

Ohne jemandem zu nahe treten zu wollen, muß ich aber noch feststellen, daß die vielfache Unterschätzung von Neu-Rechten nach Lektüre mancher Kommentare doch etwas nachvollziehbarer erscheint. 

Jan

25. August 2022 11:55

Der einfachste und wirksamste Protest ist jener an der Wahlurne und schon der bleibt aus. Warum sollte es also auf den Straßen zu irgendwelchen Protesten kommen? Man muss nur die kommende Niedersachsen-Wahl anschauen: Auch dort wird das Altparteienkartell mit über 90% in Amt und Würden bestätigt werden. Warum sollten die Niedersachsen also im November oder Dezember auf die Straße gehen, um gegen eine Politik zu protestieren, die sie noch im Oktober mit überwätigender Mehrheit bestätigt haben? Das ergibt keinen Sinn. Zumal Altparteien und Altmedien schon mal vorbauen: "Wer im Herbst aufmuckt, ist ein Nazi". Das wirkt bei den meisten Leuten. Denn, wie ein Leser in einem anderen Forum vor einigen Wochen treffend bemerkte: "Die meisten Deutschen sind zwar nicht links, aber lieber tot als rechts". Steht der Rechte auf der Ansehensskala der BRD-Gesellschaft doch auf der vorletzten Stufe. Darunter kommt nur noch der Pädophile. Obwohl manche Grüne auch hier noch die Rangfolge vertauschen würden ;-)

Blue Angel

25. August 2022 12:50

Jan, was, außer Abwarten in sicherer Distanz, schlagen Sie denn alternativ vor?

Bezüglich Wahlen ist es so, daß bekanntermaßen viele (m. W. fast die Hälfte) der potentiellen Wähler gar nicht mehr wählen. Nach den ungeheuerlichen Vorfällen bei der letzten BT-Wahl, insbesondere in Berlin, ist der Nichtwähler-Anteil ganz sicher weiter gestiegen. Anmerkung dazu: Bei den letzten Wahlen habe ich nochmal (natürlich AfD) gewählt, inzwischen ist der letzte Glaubensrest an die Integrität solcher Veranstaltungen aber auch bei mir ge-, bzw. verschwunden.

Die meisten von uns haben vermutlich Kinder und viele sicher auch Enkel. Möchten wirklich so viele Kommentatoren bezüglich deren Zukunft einfach nur "Ruhe bewahren" und abwarten? - Mein Gewissen läßt das nicht zu und ich fühle mich nicht nur den eigenen Nachkommen gegenüber verpflichtet.

Entschuldigung, muß mich grade stark disziplinieren um nicht mehr zum Thema "Defätismus" zu schreiben. Logge mich deshalb besser erstmal aus.

 

Adler und Drache

25. August 2022 13:00

@BlueAngel: Sie haben falsche Vorstellungen davon, was ein Märtyrer ist. 

Mitleser2

25. August 2022 13:23

"Der einfachste und wirksamste Protest ist jener an der Wahlurne ..."

Die letzten Umfragen (immer vorausgesetzt sie sind glaubhaft) zu Niedersachsen sind von Juni/Juli und die Blockparteien bei 85%. Damals war die Energiekrise noch nicht so virulent in der Tagespresse. Wenn sich das Wahlverhalten bis Oktober nicht ändert (insbesondere Selbstaktivierung von Nichtwählern), sehe ich den Straßenprotest im nötigen Umfang auch nicht. Natürlich sind AfD-Wähler und potentielle Straßenprotestler nicht identisch. Aber wenn die Nichtwähler nicht aufwachen, werden sie auch nicht auf die Straße gehen. Und die 15% nicht-Blockparteienwähler sind zu wenig.

MARCEL

25. August 2022 13:54

Eine Art Tagesbefehl - tut irgendwie gut

Es ist insgesamt Neuland: Es kann alles oder nichts passieren, langsam oder schnell.

Zudem stehen sich Milieus, Segmente, Enklaven feindlich gegenüber, kaum ist ein gemeinsames nationales Empfinden (wie etwa in der Ukraine - auch wenn porös) herstellbar.

Oder vielleicht doch?!

Irgendwo las ich, es bräuchte den Mutigen, der den Menschen von seinem Mut abgibt.

 

 

Blue Angel

25. August 2022 14:02

Adler und Drache, "Märtyrer" war ein (zugegeben etwas schiefer) Euphemismus zur Verhinderung krasserer Bezeichnungen. 

Mitleser2, haben die historischen Vorbilder, auf die sich das gebildete/belesene Sezessions-Kommentariat (zu dem ich als sowas wie ein einfacher Handwerker nicht gehöre) sonst gerne mal bezieht, auch immer die Zahl ihrer potentiellen Mitstreiter prozentual berechnet? M. W. nicht, lasse mich aber gerne eines Besseren belehren. 

Sich mit umgehängtem Schild "Schluß mit Kriegshetze und Verarmung!" (o. ä.) an eine beliebige Straßenecke zu stellen ("Hier stehe ich und kann nicht anders", wer hat das nochmal gesagt?) oder auf den Parkplatz eines EKZ o. ä... Das vielfach, an den verschiedensten Orten und öfter...Wär doch vielleicht was, zu dem sich Zögerlinge aufraffen können sollten. Wenn (und da scheint´s zu hapern) sie zu und hinter dem *stehen*, was sie bewegt (falls es das tatsächlich tut). 

Schon wieder weg...

MARCEL

25. August 2022 14:04

P.S. @Sommerfeld/Barkhoff

Was aber, wenn "es" ohne uns passiert, weil wir gerade noch dabei sind, Personal zu schulen (ist das nicht auch eine Ersatzhandlung?) und wir überrollt werden?

Sicher: Dass dieses subjektlose, kraken- und sirenenhafte System keine Angriffsflächen für Aufstände bietet, ist auch klar (von der "Ruhestands-Mentalität" hierzulande mal abgesehen).

Dennoch: Revolutionen kamen stets zur Überraschung der Revolutionäre.

Allnichts

25. August 2022 14:58

Mitleser2:

Die Landtagswahl in Niedersachsen wird am 9. Oktober stattfinden, das sind gerade einmal sechseinhalb Wochen. Bis dahin werden die Auswirkungen der Krise aller Voraussicht nach noch nicht so schwerwiegend und stark spürbar sein, dass für diese Wahl irgendetwas zu erhoffen ist. Es dürfte eine Wahl wie jede andere auch werden, mit dem erwartbaren Ergebnis, aber eben auch ohne jede Aussagekraft dahingehend, ob durch die Krise ein Umschwung in Gang gesetzt wird oder nicht.

Ihnen persönlich will ich das nicht unterstellen, aber ganz allgemein habe ich den Eindruck, viele erwarten eine Entscheidung oder wenigstens den grossen Aufstand sozusagen mit dem Beginn der Heizperiode und dem ersten Laub am Boden. Eine solche Erwartungshaltung könnte nur enttäuscht werden. Es geht nicht einfach um den Herbst 2022, es geht viel eher um die Zwanziger Jahre dieses Jahrhunderts.

Gotlandfahrer

25. August 2022 15:19

1/2

Wir wissen zu wenig, um die Gegenwart genau zu verstehen.  Aber eines ist sicher:  Wir haben eine lange Reihe von gesteigerten Provokationen gegen den gesunden Menschenverstand und Angriffen gegen das Volk (das dies zum großen Teil nicht begreift) hinter uns und es nimmt weiter zu.  Wir befinden uns auf einem neuen Allzeithoch der Zumutungen.  Es stellt sich die Frage: Kann es noch gesteigert werden, kann es so bleiben oder kann es wieder zurückgehen mit den Provokationen?

Zum „zurückgehen“: Das ist ausgeschlossen, denn wozu sonst die bisherigen Steigerungen, die nicht zufällig waren? Dem Ganzen liegt eine Logik zugrunde, die kein Zurück zulässt.  Einfach wieder ein bisschen mehr „alter weißer Mann“ zerbräche das Gesamtmodell.  Genauso verhält es sich mit „bleibt so“ – für uns ist zwar schon viel verloren, aber bliebe es lediglich so, existierten wir irgendwie weiter auf abschüssiger Bahn, jedoch ohne, dass das Maß an Befriedung derjenigen, die dies herbeiführten, hierdurch jemals voll sein könnte.  Wer es bis hier getrieben hat, will nicht nur nerven, schaden, und dann irgendwann gut sein lassen – der will etwas anderes.  Nur: Was?  Es wird also noch gesteigert werden so lange „es geht“.  Doch bis wohin geht es?  Geld, Lebensumfeld, Kultur, Körper, Energie sind bereits im Zugriff, die Nahrung kommt als nächstes – aber dann? Und wozu? 

...

Gotlandfahrer

25. August 2022 15:25

2/2

Zuvor hatte ich einen – Asche auf mein Haupt – nachvollziehbar gelöschten Link auf den Film "Der Exorzist" gepostet – das war gar nicht albern gemeint, ich meinte damit:  Hier wirkt etwas, das gesehen werden will.  Das von denen, die glauben, es sei mit ihnen, anerkannt werden will als etwas, was gegen sie ist.  Siehe endlich, ich bin Dein Feind! Sonst nicht das offene, frontale Höhnen.

...

Gotlandfahrer

25. August 2022 15:26

3/2

Es will Gegenwehr und nicht nur einseitig Gewalt ausüben. Es will siegen oder besiegt werden, es kann nicht kooperieren.  Deswegen ist es unerheblich was noch kommt, wie lange es dauert:  Es wird alle aus den Gräben treiben, niemand wird die Tür zumachen können.  So sicher wie das Amen in der Kirche.  Unsicher ist, ob darin bereits das Rettende liegt (und ob es wünschenswert wäre, so gerettet zu werden): Glaubt man gewissen „Bleibt-in-der-Ruhe-Kreisen“,  dann sind „die Bösen“ längst in Hand „der Guten“, die durch dieses Crescendo auch dem letzten klar machen wollen, warum deren vollständige Abräumung unumgänglich ist.  Dafür spricht die Irrwitzigkeit, mit der „die Bösen“ sich immer wieder selbst ad absurdum führen.  Dagegen, dass dies auf Hoffen und Bangen basiert und jeder Rücktritt nur Nachrücken ist.  Zudem:  Möchte ich ein Opfer sein, dass davon abhängig ist, durch eine „gute“ von einer „bösen“ Herrscherclique erlöst zu werden? Will ich also darauf warten, dass „das Militär“ übernimmt, um einen atemlosen Moment abzuwarten, ob die nun pro oder contra sind? 

Gelddrucker

25. August 2022 15:31

@Phil: Sie sagen "Ein Generalstreik wäre was..."

Wissen Sie wie die Rechtslage ist, darf man dafür in Deutschland "Werbung machen"?

Herold

25. August 2022 15:58

Ich finde so offene Briefe wie von der Kreishandwerkerschaft ja immer putzig, genau wie "friedliche Demonstrationen". Auch die Erinnerung an den Amtseid und das ewige Geblöke vom Grundgesetz auf den Opa-Demos passt da wunderbar rein: Wir sind harmlos, regier mir ins Gesicht, Daddy in Berlin.

Den Handwerkern fällt bestimmt, wenn sie sich mal ein bisschen anstregen, noch was besseres ein als nutzlose Briefe die niemand von Belang liest oder wenn, dann so wie bei einem meiner Arbeitgeber früher Briefe von Kunden behandelt wurden: Man suchte sich die lustigsten raus, die kamen an die Wand der Trottel und der Rest verschwand im Aktenvernichter.

Sollen sie halt mal den John Galt machen. Dann müssen die grünroten Schranzen nämlich selbst gucken, wer ihre Solarpanele aufschraubt, ihre Wallboxen anschließt und ihre Toiletten frei macht. Alle rausschmeißen und nur noch das machen, was man alleine kann, gerade so unter dem Existenzminimum. Vielleicht ein bisschen Nachbarschaftfshilfe für die Normalen, gegenseitig, ohne Bezahlung versteht sich. Dann schauen wir mal. Deutschland lebt vom dummen Mittelstand.

Franz Ferdinand

25. August 2022 16:01

Der Weg zu Veränderungen führt über die Funkhäuser.

Heinrich Loewe

25. August 2022 16:55

Bannon heute in seiner show: „Hey, Deutsche, wenn ihr es weiter hinnehmt, werden sie weitermachen. Wenn ihr nicht aufsteht. Ihr verdient, was ihr bekommt. Ihr habt die Chance an der Wahlurne. Nennt man Demokratie.“

100% richtig. Wenn 5.000 in Bautzen montags spazieren, dreimal hintereinander, bin ich wieder dabei. Vorher nicht. Vorher baue ich unsere Festung zu Hause weiter aus.

Niekisch

25. August 2022 17:06

"Man hört und liest jetzt soviel Revolutionsromantik.
Das ist doch was für Kinder, oder?"

@ CS +Barkhoff: Ganz einfach mal noch schnell vor dem Herbst lesen: Finkel, Alain, Aufstand. Er weist über die Geschichte nach, wozu die erwachsenen Deutschen in Notlagen oder Extremsituationen fähig waren. Und wenn Sie dann aktiv werden wollen: Kaufen Sie sich auf dem Flohmarkt eine nackte Schaufensterpuppe, setzen Sie ihr eine Pelzmütze auf, platzieren Sie sie vor dem nächsten frequentierten Platz oder Gebäude und hetzen die Leute auf! Hitze oder Kälte interessieren  J e d e n.

dojon86

25. August 2022 19:46

@Nikisch 17:06 Welche Deutsche ? Mag sein, dass ich alles zu pessimistisch sehe, aber ich sitze gerade in einer U-Bahn einer deutschen Großstadt und höre mit Ausnahme der Stationsansagen kein deutsches Wort.

 

Mboko Lumumbe

25. August 2022 19:47

@ Gotlandfahrer - Ihre Kommentare lese ich immer wieder gerne und mit Gewinn, danke für Ihr Mitwirken und Einbringen hier bei SiN. Wenn Sie mögen, so können Sie mal von Misfire den Song Fractured reinhören. Im übrigen hoffen wir das beste für uns und unsere Lieben. Gerne würde ich sagen, In Union we stand, all across the Land angesichts des politischen Overkill, doch dem ist leider nicht so. Fractured trifft es besser.

Jan

25. August 2022 20:36

@Blue Angel

"Jan, was, außer Abwarten in sicherer Distanz, schlagen Sie denn alternativ vor?"

Ich will niemandem den Spaß am Demonstrieren nehmen, weise aber auf die geringe Wirksamkeit hin. Nur weil ein paar Bürger mit Schildern auf der Straße stehen, ändert die Regierung nicht ihre Meinung. Natürlich sind ein paar Demos besser als keine Demos, nur darf man von ihnen keine politischen Veränderungen erwarten. Man denke an den Heißen Herbst '83 zurück: größte Friedensdemos aller Zeiten, trotzdem drückte Kohl eiskalt die Nachrüstung durch. Das ist Macht und politische Macht wird nur bei Wahlen verliehen. Und Politiker reagieren nur auf Macht, nicht auf Protestschilder, zumal wenn die Medien auf ihrer Seite stehen. Natürlich wird die AfD nicht regieren, aber wenn sie auf 25% kommt, kann sie von alleine Untersuchungsausschüsse starten. Erst dann tut Opposition den Regierenden wirklich weh. Die meisten Bürger wissen das wahrscheinlich gar nicht, daher ist es auch so ärgerlich, wenn die AfD durch Nichtwähler und Rückkehrer zu den Altparteien von 24% (SA) oder 15% (BaWü) wieder zurückfällt, anstatt auf 25% vorzurücken. Sowas muss in Zukunft aufhören. Mehr Wahldisziplin. Steigende Umfragewerte sind übrigens auch immer gut.

Adler und Drache

25. August 2022 21:24

@Blue Angel: Nein, "Märtyrer" ist durchaus der richtige Begriff. Oder glauben Sie, dass eine echte Wende (d.h. eine Wende hin zum Wahren, Wesentlichen, nicht einfach ein "Weiter so" unter anderem Vorzeichen) ohne Opfer erreicht werden könnte? Dass dies mit Parolen, Diskussionen, fairer Behandlung durch die Medien ginge? 

Glaubt das irgendjemand hier im Ernst?

Der Begriff ist richtig, Ihre Vorstellung von der Sache ist falsch. Es ist kein "Defätismus", ganz und gar nicht.  

dojon86

25. August 2022 21:36

@Franz Ferdinand 16:01 Richtig, wer die Medien hat, beherrscht die Innenpolitik. 

zeitschnur

25. August 2022 21:55

Die einen wollen "was Konkretes" vorgeschlagen bekommen, die anderen beharren auf antiquierten Methoden aus der Zeit der großen Demos der 70er und 80er.

Ich lese aus dem Artikel eher heraus, dass da jemand konsequent bleiben will ("unversöhnlich"), aber nicht weiß, was sich ergeben wird.

Wir sind mit unserem Latein in diesem System am Ende. Ich begreife nun erst wirklich, was dieses System schon immer war.

Als Christ ist mir klar, dass es wirklich das ist, wovon Jesus schon sagte, dass sein Reich nicht aus diesem System stamme (das griechische "kosmos" wird meist irreführend übersetzt). Dieses System, dieser "kosmos" ist mehr als nur ein ehemals Gutes, inzwischen eskaliertes Übel, es war immer schon von Übel, schon immer eine Verkehrung und das in jeder Hinsicht.

Ich erkenne immer mehr, dass ich da immer weniger mitmachen kann, denn ich nehme für mich in Anspruch, nicht aus diesem "kosmos" zu stammen, nicht mehr.

Aber es hat etwas Befreiendes, der Dinge harren zu können, täglich neu und mit einem seismografischen Geist für das, was ansteht, so wie es einem gegeben wird.

Mir bleibt nur, dies als Concretum anzubieten, und wer nun die Augen verdreht, möge sich freuen, dass es ein Concretum ist, das ihn maximal herausfordert und weiterführen wird zum für ihn - in jedem Fall - Besseren. Es ist nicht wichtig, was die anderen machen.

Blue Angel

25. August 2022 23:08

Nein, Adler und Drache, natürlich glaube ich das nicht. Ebenso wenig glaube ich, daß die Globalistenmedien jemals "fair" mit Gegnern ihrer Besitzer und Herren umgehen würden. Auch Parolen, Diskussionen und "nur" Demos (@Jan) werden nicht reichen, hier noch was zu retten. - Da müssen sich *alle*, die sich dem entgegen zu stellen bereit sind, was die Globalisten mit uns normalen/einfachen Menschen vorhaben, schon noch mehr einfallen lassen. Das kreative und intellektuelle Potential dafür ist auf der rechten Seite vorhanden, eine Initialzündung gab es auch schon. Was also fehlt noch?

Schön, wenn es kein Defätismus ist. Man könnte aber leicht als solchen mißverstehen, was hier teilweise geäußert wurde. Das finde ich sehr schade. 

Ihren Vorschlag bezüglich "mehr Wahldisziplin", Jan, werde ich wieder in Erwägung ziehen sobald die Leiter verschiedener Wahlbüros (nicht nur aber insbesondere in Berlin), die Bundeswahlleitung und alle anderen, verantwortlichen Gremien, die so tun als ob es eine reguläre Veranstaltung gewesen wäre, die Voraussetzungen dafür (auch rückwirkend) schaffen.

Franz Bettinger

26. August 2022 00:00

@Marcel schreibt "Revolutionen kamen stets zur Überraschung" der Beteiligten. - Diktaturen leider auch. Wer in Rom hätte vor Cäsars Rubicon Überschreitung denn für möglich gehalten, dass nach der etablierten Res Publica mit Volkstribunen noch mal 30 Dynastien Gott- Kaisertum aus der Kiste springen würden! Und nun steht uns nach einem 70-jährigen Goldenen Zeitalter (pseudo-) demokratischer Verhältnisse erneut (und final?) eine ganz Neue Weltordnung ins Haus, die eine Diktatur sein wird. Wir sehen es kommen und stehen gebannt, gelähmt, wie das Kaninchen vor der Schlange.

links ist wo der daumen rechts ist

26. August 2022 01:37

Zeitläufe

 

Großwetterlage: Nach Spengler befinden wir uns ohnehin in der zivilisatorischen Endphase einer Hochkultur mit ihren Mischvölkern, die - ihrer ethnischen und biologischen Identität beraubt – im hypermoralischen Schlamm versinken.

Der Verlauf der von GK beschriebenen Wellen hat seine Richtigkeit, allerdings fand für D der Sündenfall bereits mit der falschen „Wiedervereinigung“ und der darauffolgenden neoliberalen Dampfwalze statt; aber wer von den jetzt wehklagenden Rechten hat den Mumm „Mea maxima culpa“ zu sagen oder einzugestehen, daß der Feind seit den „Ideen von 1914“ immer im Westen stand.

Wobei: ein Volk, das die Vertreibung von 12 – 14 Mio (und ca. 2 Mio umgekommen) Deutschen kaltblütig hingenommen hat, hat natürlich jedes Recht verwirkt, nach „ethnischer Homogenität“ zu krähen.

Bleibt die Tatsache, daß die Einschläge dieser Wellen immer näherkommen; jeder ist jetzt betroffen.

Der (Corona-)Krieg kommt ins Hinterland.

Atemberaubend ist nur das Tempo des Verfalls und die dummdreiste Aufrechterhaltung alter (Schein-)Gewißheiten, hier zu sehen am dümmlichen Grinsen des Journalisten und dem unsicheren Blick seiner Kollegin zu ihm hin:

https://www.youtube.com/watch?v=c7nS_OIykRY

Mitleser2

26. August 2022 09:09

Nur am Rande: Gabor Steingart ist zwar auch nur Mainstream, schreibt aber manchmal dort was "falsches": Deutschland muss sein Verhältnis zu Amerika neu und das heißt selbstbewusster gestalten.

Die Transatlantiker werden es natürlich ignorieren. Aber anderen dämmerts vielleicht doch.

das kapital

26. August 2022 09:10

Hallo Herr Kubitschek,

Sie gelten ja vielen als "zu rechts". Darum doppelt danke für diesen Artikel, der die Mitte der Gesellschaft trifft, betrifft und ganz und gar zutrifft.

Die Regierung hat dem Volk den Krieg erklärt.

Nicht nur den "Rechten", sondern allen 82 Millionen Deutschen. Und der Industrie.

Alle für Rechts zu erklären und dem Verfassungsschutz zum Fraße vorzuwerfen funktioniert nicht.

Wir haben ein System, in dem im Wesentlichen 20.000 Parteigänger und sonstige ahem Schleimer Nutzen haben.

Sie erzeugen auf dem Rücken des Volkes ihren Wohlstand, siehe z.B. Maskendeals im Umfeld von Jens Spahn, Firma Fiege und Co. Nichts anderes haben die im Sinn.

Wenn für den Wohlstand von 20.000 politischen Nutznießern ein ganzes Volk über die Klinge springen muss, dann wird das so organisiert. Egal. Hauptsache wir regieren, und können und die Jobs und das Geld zuteilen.

Ich kann gar nicht soviel essen, wie ich kotzen möchte.
(Max Liebermann zugeschrieben)

 

das kapital

26. August 2022 09:22

Hallo Herr Kubitschek,

eine Welle ist aus meiner Sicht ihrem geschulten Auge entgangen.

Diese Welle heißt "Energiewende".

Die Aufgabe der Politik heißt Daseinsvorsorge.

Am 3. Oktober 1990 hatten wir in ganz Deutschland eine funktionierende Energieversorgung.

Es war genug Strom, Gas, Öl und Kohle da, um Industrie, Gewerbe und Private damit bei bezahlbaren Preisen zu versorgen.

Hatte zwar gerade in Mitteldeutschland einen zu hohen Preis. Ganz Berlin wurde von schwefelhaltiger Braunkohle Ost vernebelt. Honecker, Mielke und Ulbricht aber haben es geschafft, die Aufgabe der Daseinsvorsorge zu erfüllen.

Die Parteien, die seit dem 03. Oktober 1990 regieren, haben bei dieser Aufgabe komplett versagt. Die kennen nur noch sich selbst und ihre Pfründe.

Das Volk und die Notwendigkeit der Daseinsvorsorge kennen die nicht mehr.

Sondern Sie zerstören dieses Land und die Existenzgrundlage von Bürgern und Industrie.

Alles, was seit 1945 aufgebaut worden ist, zerfällt zu Staub.

Das, was Mitteldeutschland seit 1990 erdulden musste, nämlich die Zerstörung der Industrie, wird jetzt für ganz Deutschland organisiert.

Das ist aus meiner Sicht die erste Welle. Die "Energiewende", die Deutschland ganz ohne verlorenen Krieg in Schutt und Asche legt. Das ist das Stalingrad der deutschen Parteipolitik.

 

Jan

26. August 2022 09:40

@Blue Angel

"Ebenso wenig glaube ich, daß die Globalistenmedien jemals "fair" mit Gegnern ihrer Besitzer und Herren umgehen würden".

Auf keinen Fall. Es geht nicht um faire Debatte, sondern um die Herrschaft über die öffentlichen Meinung. Wer die Medien beherrscht, beherrscht die öffentliche Meinung und nur so kann Politik die allgemeine Akzeptanz in der Bevölkerung erreichen. Kein Wunder, dass die Alliierten erstmal den Hugenberg-Konzern zerschlagen und danach sorgfältig neue Presselizenzen verteilt hatten. Alle ausgesuchten Verleger wussten, welches Lied sie fortan zu singen hatten, besonders Herr Springer. Damit legten die Amerikaner das Fundament, welches bis heute steht. Man schaue sich die Grafik des Transatlantik-Netzwerkes und ihre Verflechtungen mit den deutschen Medien an. Ist die mediale Schlagseite im Ukraine-Krieg so ein großes Wunder?

Auch in einer Demokratie, wo man den Bürgern freie Wahlen erlaubt, ist die permanente Beeinflussung der Bevölkerung entscheidend, so dass am Wahltag in der Summe die Kreuze an der richtigen Stelle gemacht werden. Also ist mediales Dauer-Framing nötig. Der Bürger muss immer wissen, was böse und unanständig ist. Kein Wunder, dass die zu erwartenden Proteste im Herbst schon mal richtig eingeordnet werden.

Adler und Drache

26. August 2022 10:12

@Zeitschnur:

Habe in den letzten anderthalb Jahren viel über die "Apokalypse" nachgedacht. Wenn man die Weltuntergangsängste und -bilder mal bei Seite lässt, was bleibt dann? Was ist das vom Wesen her? Ich meine: die Konfrontation, der ich nicht mehr entrinnen kann. Mir wird vors Angesicht gestellt, was ich getan bzw. woran ich mich beteiligt habe, und zwar so, dass ich weder nach links noch rechts, weder nach vorn noch hinten mehr ausweichen kann. Die Folgen vors Angesicht gestellt, ins Angesicht geworfen, ohne dass Ausflüchte oder Lügen noch möglich wären.

SELBSTVERSTÄNDLICH macht das hilflos. All die zu beobachtenden Reaktionen sind menschlich sehr verständlich - das hektische Suchen nach dem richtigen Hebel, mit dem man alles wieder auf "gut" stellen kann. Die falschen Messiasse. Die Radikalisierung. Die Infantilisierung. Depression und Wahn. 

Für jeden gibt es Wahrheiten, die er nicht sehen will, die er lange Zeit weggeschoben hat und nicht sehen musste. Nun geht das halt nicht mehr so, und alles, was uns einfallen könnte, geht auch nicht mehr. 

 

 

 

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