Wer hat die Nord Stream-Pipelines gesprengt? (2/2)

Nehmen wir an, Putin stecke hinter dem Anschlag auf die Nord Stream-Pipelines.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Das ist natür­lich die Theo­rie, die von unse­rer poli­tisch-media­len Klas­se bevor­zugt und geför­dert wird, auch wenn es noch kei­ne Bewei­se gibt. Füh­ren­de Ang­lo-Medi­en sind bereits dabei, das Nar­ra­tiv von der rus­si­schen Täter­schaft unter Umge­hung aller Ele­fan­ten und Goril­las im Raum fest­zu­ma­chen, etwa die bri­ti­sche Times.

Die­se The­se zu begrün­den, bedarf es aller­dings eini­ger Gedan­ken­akro­ba­tik, im Gegen­satz zum Ver­dacht der US/­NA­TO-Täter­schaft, wo das “cui bono” glas­klar zu Tage liegt. Im Grun­de läuft alles, was momen­tan in die­se Rich­tung kur­siert, auf die Behaup­tung hin­aus, Putin habe mit der Sabo­ta­ge eine Art psy­cho­lo­gi­sche Kriegs­füh­rung betrieben.

Der Anschlag die­ne vor allem der Abschre­ckung und der Demons­tra­ti­on der eige­nen Macht. Putin habe “damit signa­li­siert, daß er die euro­päi­sche Ener­gie­infra­struk­tur nach Belie­ben beschä­di­gen kann und dies auch in Zukunft tun wird” (meint z. B. die­ses Fräu­lein vom US-Thinktank Stim­son Cen­ter, meint z. B. Car­lo Masa­la von der Uni­ver­si­tät der Bun­des­wehr München).

Ich nen­ne es die “Warn­schuß ins eige­ne Knie”-Theorie. Wer will, kann sie sich hier anhö­ren, und danach ent­schei­den, wie plau­si­bel sie ist. Sie klingt ein biß­chen nach einem “Mexi­can Stand­off”, in dem sich einer der Prot­ago­nis­ten in den Fuß schießt, um zu zei­gen, daß sei­ne Pis­to­le gela­den ist (ich weiß nicht mehr, von wem ich die­sen Witz geklaut habe).

Noch schlaue­re Hirn­akro­ba­ten sehen in dem Anschlag eine Art 4D-Schach, um Ver­un­si­che­rung zu stif­ten und den Nähr­bo­den für Des­in­for­ma­ti­on zu berei­ten, indem etwa der Ver­dacht auf den Hege­mon des Wes­tens gelenkt und das Ver­trau­en in die NATO unter­mi­niert wird.

Damit ver­wandt ist die Theo­rie, daß Putin Euro­pa kom­plett auf­ge­ge­ben hat, und “akze­le­ra­tio­nis­tisch” sei­nen kom­plet­ten Ruin vor­an­trei­ben, alle Brü­cken abbre­chen will.

Eine mil­de­re Vari­an­te ist, daß er die Gas­prei­se wie­der hoch­trei­ben will, und die euro­päi­schen Bevöl­ke­run­gen gegen ihre Regie­run­gen auf­wie­geln will. Dazu hät­te es jedoch gereicht, ein­fach die Gas­ven­ti­le auf unbe­stimm­te Zeit abzu­schal­ten, eine Stra­te­gie, die er bereits ein­ge­schla­gen hat.

Wie man es nun auch dreht und wen­det, unterm Strich kommt stets her­aus, daß Putin im Fall einer Täter­schaft einen lang­ge­heg­ten glü­hen­den Wunsch sei­ner Fein­de, der USA, der Polen, der bal­ti­schen Staa­ten und des sons­ti­gen “Sla­va Ukraina”-Teams erfüllt hät­te, mit dem Bonus, daß sie die­se Num­mer für anti­rus­si­sche Stim­mungs­ma­che ver­wen­den können.

Und ver­mut­lich ging hier auch ein ins­ge­hei­mer Wunsch der deut­schen Regie­rung in Erfül­lung, von deren Feig­heit und bes­ten­falls nur halb­her­zi­gem Ein­satz für natio­na­le Inter­es­sen man aus­ge­hen kann. Klo­novs­ky berichtet:

Heu­te im Bun­des­tag sag­te ein Spre­cher der Bun­des­re­gie­rung (in einer nicht­öf­fent­li­chen Sit­zung), egal wer die bei­den Pipe­lines gesprengt habe, jetzt kön­ne immer­hin nie­mand mehr im Win­ter für ihre Wie­der­in­be­trieb­nah­me demonstrieren.

Erin­nern wir uns auch an Mei­nungs­ar­ti­kel wie die­sen, erschie­nen in der Welt vom 18. August, Autor Felix Eick, Redak­teur für Wirt­schaft und Finan­zen. Dar­in heißt es:

Baut die Pipe­lines ab! Das wäre ein ulti­ma­ti­ves Zei­chen der Stär­ke gegen Putin.(…) Die Ener­gie-Siche­rung ist auf einem guten Weg – grund­sätz­lich. Jetzt müs­sen Deutsch­land und Euro­pa auf den ent­schei­den­den Pfad kom­men und ein star­kes Signal sen­den. War­um jeder Kilo­me­ter weni­ger Pipe­line mehr Frei­heit bedeu­tet. (…) Ohne Pipe­lines ist das Sys­tem Putin nichts.

Hat Putin Euro­pa und Deutsch­land nun ein paar Kilo­me­ter mehr “Frei­heit” geschenkt? Ist sein “Sys­tem” jetzt zu “nichts” zer­fal­len? Hat Euro­pa an “Stär­ke” gewon­nen? Wenn die Ant­wort ja ist, wie kann er dann als Täter in Fra­ge kom­men? Und gibt es womög­lich noch ande­re Mäch­te, die Euro­pa und Deutsch­land schwä­chen und kon­trol­lie­ren wollen?

 

Da die Pipe­line ohne­hin schon längst mora­lisch und poli­tisch “out” war, scheint sich die all­ge­mei­ne öffent­li­che Empö­rung nur recht ver­hal­ten ein­zu­stel­len. Die Sprech­pup­pen in der deut­schen Regie­rung und in der EU sagen ihre Sprech­pup­pen­sprü­che, die wie müde und heuch­le­ri­sche Pflicht­übun­gen klingen.

Scholz hat sich bereits dazu ver­stie­gen, die­se bei­spiel­lo­sen Atten­ta­te auf die kri­ti­sche deut­sche Infra­struk­tur lau­nig-infan­til als “Dop­pel­wums” zu ver­nied­li­chen, wäh­rend er den Niko­lo-Modus ein­schal­te­te und mal eben so aus der Hüf­te her­aus “einen 200 Mrd. Euro Abwehr­schirm” ver­sprach.

Es wird mit Sicher­heit kei­ne ernst­haf­te Auf­klä­rung des Anschlags geben, und selbst­ver­ständ­lich wird Ruß­land davon abge­hal­ten wer­den, sich an den Unter­su­chun­gen zu betei­li­gen oder eige­ne anzu­stel­len. Der Bericht von Gott­fried Curio aus dem Innen­aus­schuß im Bun­des­tag ver­heißt nichts Gutes:

Schon nur bei der Fra­ge der Zustän­dig­kei­ten in der Regie­rung die Ermitt­lun­gen betref­fend, herrsch­te Ver­wir­rung – offen­sicht­lich hat man gar nicht vor, sich um die Auf­klä­rung zu küm­mern. Schon gar nicht wird in alle Rich­tun­gen ermit­telt, son­dern nur in jene, die in das eige­ne Rußland=böse und USA=gut Nar­ra­tiv paßt – und dies tat­säch­lich auf Basis der Aus­kunft, man wis­se zwar eigent­lich noch gar nichts, aber man kön­ne jetzt schon davon aus­ge­hen, dass es die Rus­sen waren.

Auch bei den War­nun­gen des ame­ri­ka­ni­schen Geheim­diens­tes vor Anschlä­gen auf Nord­stream blieb die Infor­ma­ti­ons­po­li­tik der Bun­des­re­gie­rung man­gel­haft: weder wur­den danach Abwehr­maß­nah­men getrof­fen, um so einen Anschlag zu ver­ei­teln, noch wur­de über­haupt nur der Eigen­tü­mer von Nord­stream von der Gefähr­dungs­la­ge in Kennt­nis gesetzt. In Anbe­tracht des bis­lang größ­ten Anschla­ges auf die deut­sche Ener­gie­infra­struk­tur wur­de nur eines deut­lich: Inter­es­se an der Unver­sehrt­heit die­ser Pipe­lines bestand gar nicht und statt Auf­klä­rung soll bereits neue Pro­pa­gan­da betrie­ben werden.

Die gan­ze Wahr­heit wer­den wir nie erfah­ren, eben­so­we­nig wie über “9/11”. Und ver­mut­lich wer­den die Pipe­lines auch nicht mehr repa­riert wer­den (inzwi­schen wur­de übri­gens ein vier­tes Leck ent­deckt).

Ob das alles genü­gen wird, auch noch die letz­ten Trans­at­lan­ti­ker, revi­ta­li­siert durch den Krieg, wach­zu­rüt­teln und von ihren Illu­sio­nen zu befrei­en? Wie kann man den west­li­chen, ame­ri­ka­nisch domi­nier­ten Eli­ten in einen Krieg fol­gen, den sie selbst beharr­lich pro­vo­ziert und eska­liert haben? Wie kann man ihnen Ver­trau­en schen­ken, wenn sie selbst einen hybri­den Krieg gegen ihre eige­nen Völ­ker füh­ren, schlim­mer, als Putin es je zustan­de bräch­te und offen­bar auch gar nicht beabsichtigt?

Auf eine sehr merk­wür­di­ge Art befin­det sich Deutsch­land, das geo­po­li­ti­sche “Heart­land” Euro­pas, sie­ben­und­sieb­zig Jah­re nach Ende des zwei­ten Welt­kriegs erneut in der Zan­ge zwi­schen dem Hege­mon im Osten und dem Hege­mon im Wes­ten. Gibt man Putin die Schuld an der Nord Stream-Spren­gung, dann muß man auch zuge­ben, daß er damit Biden und den USA freund­li­cher­wei­se ent­ge­gen­ge­kom­men ist. Was für ein selt­sa­mes Bild ent­steht hier?

Erin­nern wir uns an einen Arti­kel aus dem Glo­ba­lis­ten­blatt Eco­no­mist, der Mit­te Sep­tem­ber auf Deutsch im Focus erschie­nen ist. Man muß­te sich fast die Augen rei­ben, als man die Schlag­zei­le sah: “Putin ver­wirk­licht Mor­genthau-Plan und Deutsch­land droht Deindus­tria­li­sie­rung”. Aus dem Text:

Fast 80 Jah­re spä­ter könn­te es Wla­di­mir Putin gelin­gen, einen Teil des Pla­nes von Mor­genthau umzu­set­zen. Indem er das von der mäch­ti­gen deut­schen Indus­trie drin­gend benö­tig­te Erd­gas als Waf­fe ein­setzt, bringt der rus­si­sche Prä­si­dent die viert­größ­te Volks­wirt­schaft der Welt und ihren dritt­größ­ten Waren­ex­por­teur ins Wanken. (…)

Deutsch­lands größ­tes Pro­blem sind aber die explo­die­ren­den Ener­gie­kos­ten. Der Strom­preis für das kom­men­de Jahr hat sich laut BDI bereits ver­fünf­zehn­facht und der Gas­preis ver­zehn­facht. Im Juli ver­brauch­te die Indus­trie 21 Pro­zent weni­ger Gas als im Vorjahresmonat. (.…)

Hol­ger Schmie­ding, Chef­volks­wirt der Pri­vat­bank Beren­berg, pro­gnos­ti­ziert, dass ange­sichts der wohl noch eine Wei­le anhal­ten­den hohen Ener­gie­kos­ten zwei bis drei Pro­zent der deut­schen Indus­trie­un­ter­neh­men mit ener­gie­in­ten­si­ven Her­stel­lungs­ver­fah­ren ihre Pro­duk­ti­on ins Aus­land ver­la­gern wer­den. Ein Groß­teil der Indus­trie­be­trie­be wird sei­ne Pro­duk­ti­on in die­sem und im nächs­ten Win­ter drosseln.

Ste­fan Kooths vom Kie­ler Insti­tut für Welt­wirt­schaft warnt davor, dass „eine öko­no­mi­sche Lawi­ne auf Deutsch­land zurollt“. In Kür­ze wer­den die Kun­den deut­scher Unter­neh­men in aller Welt den Wider­hall zu spü­ren bekommen.

Man wird in dem Text ver­geb­lich eine Begrün­dung suchen, inwie­fern es nun Putin ist, der die Deindus­tria­li­sie­rung Deutsch­lands vor­an­treibt. Wie Wagen­knecht im Bun­des­tag rich­tig sagte:

Die hohen Ener­gie­prei­se, viel höher als in ande­ren euro­päi­schen Län­dern, sind doch nicht vom Him­mel gefal­len, die sind doch das Ergeb­nis von Politik.

Und zwar zu einem gro­ßen Teil der Sank­ti­ons­po­li­tik gegen Ruß­land. Wirk­lich “gegen Ruß­land”? Das war der schlaue Schach­zug des Wes­tens seit Beginn des Krie­ges: Putin bestra­fen, in dem wir uns selbst von den Ener­gie­lie­fe­run­gen aus Ruß­land abschneiden.

Das wur­de ziem­lich rasch mit Pro­pa­gan­da­kam­pa­gnen nach dem Mot­to “Frie­ren gegen Putin” gebut­tert, qua­si “inter­sek­tio­nal” unter­stützt mit Kli­ma­pa­nik- und “Nachhaltigkeits”-Slogans, in denen die Mas­sen auf kom­men­de Ein­schrän­kun­gen hin­kon­di­tio­niert wur­den, auf eine Wei­se, die ziem­lich genau den Mus­tern der Lock­down-Pro­pa­gan­da entspricht.

So hat “Putin” die Rol­le des Dämons “Coro­na” über­nom­men: Frü­her hieß es immer, “Coro­na” mache die­ses und jenes, trei­be den Mit­tel­stand in den Bank­rott, brin­ge das Kul­tur­le­ben zum Erlah­men, oder erzeu­ge Angst­neu­ro­sen und Sprech­stö­run­gen bei unse­ren Kin­dern. Es war aber nicht “Coro­na”, das all die­se Din­ge voll­bracht hat, son­dern es waren die Regie­rungs­maß­nah­men, die als völ­lig alter­na­tiv­los hin­ge­stellt und von arbi­trä­ren auf- und abstei­gen­den “Zah­len” abhän­gig gemacht wurden.

Und nun wird “Putin” regel­mä­ßig in die Schu­he gescho­ben, was haupt­säch­lich das Werk unse­rer eige­nen Regie­run­gen und Eli­ten ist. Das geschieht mit einer der­ar­ti­gen Offen­kun­dig­keit, daß man sich schon fast blö­de vor­kommt, sie zu bemer­ken und anzu­spre­chen, weil es gar so ein­fach, all­zu ein­fach erscheint.

Ich für mei­nen Teil habe sehr wenig Ahnung von Wirt­schaft. Aber sogar ich hät­te im Februar/März zwei und zwei zusam­men zäh­len und vor­aus­sa­gen kön­nen, daß die Sank­ti­ons­po­li­tik gegen Ruß­land zu einem mas­si­ven Schuß ins Knie unse­rer eige­nen Volks­wirt­schaf­ten füh­ren wird. Wenn ich tota­ler Dilet­tant dies kom­men sah, wie ist es mög­lich, daß Scholz oder John­son oder Macron es nicht sahen?

Hat Deutsch­land wirk­lich die “dümms­te” Regie­rung Euro­pas, wie Wagen­knecht sagt, dabei her­un­ter­spie­lend, daß die­se “Dumm­heit” gera­de Gene­ral­li­nie mehr oder weni­ger der gesam­ten west­li­chen Poli­tik gegen­über Ruß­land ist? Man­che ihrer Ver­tre­ter wir­ken tat­säch­lich außer­or­dent­lich dumm, wie die plap­pern­de Kind­frau Baer­bock (ein “Young Lea­der” made in Davos), ande­re eher ver­schla­gen-oppor­tu­nis­tisch wie Olaf Scholz (“Agen­da con­tri­bu­tor” des WEF) oder heil­los über­for­dert und vom Angst­schweiß gezeich­net wie Habeck (eben­falls ein Davos-Mann).

Die alte Fra­ge steht wie­der im Raum: Dumm­heit, böse Absicht, Kor­rup­ti­on, oder eine Mischung aus allem zusam­men? Die Zer­stö­rung der euro­päi­schen Wirt­schaft und Indus­trie, ins­be­son­de­re Deutsch­lands, macht jeden­falls den Ein­druck einer kon­trol­lier­ten Spren­gung: Gre­at Reset, Teil 2.

Mehr dar­über demnächst.

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Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (106)

Franz Bettinger

30. September 2022 08:48

@200 Mrd.-Abwehrschirm: Geld ist bedrucktes Papier, aus dem Nichts, ohne jeden Bezug zur Wirtschaftskraft geschaffenes Fiat-Money von staatlich lizensierten Geld-Fälschern (Großbanken). Dass Geld einfach so gedruckt werden kann, galt früher als V-Theorie. Mittlerweile ist das Fälschen eine weltweit anerkannte Methode. Es ist salonfähig, und so agieren die Geldfälscher nicht mehr gegen Kontroll-Behörden, sondern gegeneinander. Die Masse der Bürger hat das Ponzi-Spiel nicht durchschaut. Was hätte sie auch davon? Was hätten Truthähne davon, den Sinn ihres Daseins zu erkennen?

Franz Bettinger

30. September 2022 08:49

@Niekisch: Wen zuerst, und wen als letztes, wollen Sie mit einem Kaufstreik schädigen?

Franz Bettinger

30. September 2022 09:03

Kann man sich vorstellen, dass Truthähne aus Protest gegen das vermutete Erntedankfest in einen ähnlichen (Hunger-) Streik treten wie die Deutschen, die aus Wut darüber, dass Putin sie versorgen will, die sie fütternde Hand beißen? Menschen sind so blöd. Truthähne nicht. 

Franz Bettinger

30. September 2022 09:17

"Dummheit, Bosheit, Korruption?“ Warum handeln unsre Politiker so abartig diabolisch? Ganz einfach: Sie werden bestochen, aber mehr noch werden sie massiv erpresst. Je nachdem, an welchem hohen oder niedrigen Ast im Baum der Hierarchie sie baumeln, werden sie knallhart & brutal vor die Alternative gestellt zu gehorchen oder - finanziell oder auch physisch - unterzugehen. Dann führt man den Zweifelnden noch ein paar abschreckende Beispiele vor: Wulff, Edathi, Kurz ... bis hin zu Khashoggi. Seht doch, wie sie schwitzen, die Armen! Wer würde bei solchem Wind nicht einknicken?!

RMH

30. September 2022 09:17

Es wäre doch einmal eine schöne Aktion der IB, die ja für die Öffnung von NS2 demonstriert hat, eine Tauchertruppe (selbst hier im Forum sind ja offenbar genug Leute, die Kenntnisse haben - nautische Erfahrung gibt es aus dem Mittelmeer) zusammenzustellen und mit Kameras selber nachzusehen und live zu streamen.

Dann kann das Ganze "wer nicht glaubt, dass es die Amis waren, ist doof"- Gerede zur Abwechslung mal mit Fakten untermauert werden (mich wundert es ohnehin, dass noch keiner der sonst hyperaktiven Medien selber nachschaut. Noch nicht mal mit nem Hubschrauber fliegen die drüber, man bekommt immer die selber Bilder aus skandinavischen Militärquellen).

Hic rhodus ... und wer nicht mehr als cui bono liefern kann, hat sich ein bitte doch bisschen zurückzunehmen, auch wenn die MSM sich an diesen Grundsatz überhaupt nicht halten (nach dem, was M.L. in Teil 2 schreibt, war es doch am wahrscheinlichsten Deutschland selber - gute Kampfschwimmer haben wir, evtl. plappert mal einer, aber eben: Alles reine Spekulation!).

Adler und Drache

30. September 2022 09:35

Auf eine sehr merkwürdige Art befindet sich Deutschland, das geopolitische “Heartland” Europas, siebenundsiebzig Jahre nach Ende des zweiten Weltkriegs erneut in der Zange zwischen dem Hegemon im Osten und dem Hegemon im Westen.

 

Das ist eine tatsächlich auffällige und sehr seltsame Wiederholung historischer Umstände, leider nicht als Farce. Oder es ist keine Wiederholung, sondern nach wie vor gegebener Zustand, der nur überspielt wurde. 

Metahistorisch gefragt: Knallen uns diese Probleme heute an den Kopf, weil sie damals nicht gelöst, sondern lediglich auf Eis gelegt wurden?  

Adler und Drache

30. September 2022 09:38

@RMH

Es wäre doch einmal eine schöne Aktion der IB, die ja für die Öffnung von NS2 demonstriert hat, eine Tauchertruppe (selbst hier im Forum sind ja offenbar genug Leute, die Kenntnisse haben - nautische Erfahrung gibt es aus dem Mittelmeer) zusammenzustellen und mit Kameras selber nachzusehen und live zu streamen.

 

Wo denken Sie hin? Das Gebiet ist natürlich längst Sperrgebiet. Da kommt überhaupt keiner mehr hin, um irgendwas zu untersuchen. 

Waldgaenger aus Schwaben

30. September 2022 09:43

Scholz hat sich bereits dazu verstiegen, diese beispiellosen Attentate auf die kritische deutsche Infrastruktur launig-infantil als “Doppelwums” zu verniedlichen,

 

Werter Herr Lichtmesz,durch den doppelten Doppelwumms (mit 2 m) scheint bei Ihnen etwas durcheinander geraten zu sein. Infantil ist der Ausdruck zwar, aber Scholz meint damit das 200 Milliarden Paket, wie es klar im verlinkten twitter-Beitrag steht:

#Doppelwumms mit 200 Mrd. Euro Abwehrschirm: Wir senken die Energiepreise mit einer Strom- und #Gaspreisbremse und verzichten auf die #Gasumlage.

 

Rheinlaender

30. September 2022 09:48

Die Russland-Hypothese ist wesentlich einfacher als oben dargestellt. Ihr zufolge wurde der Angriff von russischen Stellen ausgeführt, um die jüngst wieder gefallenen Gaspreise in Europa hochzutreiben und über den Umweg unzufriedener Bevölkerungen Druck auf westeuropäische Regierungen auszuüben, die Unterstützung für die Ukraine einzustellen.

ML: Dafür muß man die Pipeline nicht sprengen, es reicht die Ventile zuzudrehen.

Eine Röhre von NS2 wurde nicht zerstört, damit die Option einer Öffnung der Pipeline v. a. in der deutschen Diskussion präsent bleibt. Die Amerikaner und einige andere wollten NS2 dauerhaft loswerden, aber genau dieser Fall ist nun ja eben nicht eingetreten. Auffällig ist aber in der Tat, dass man staatlicherseits scheinbar nicht so genau wissen will, wer der Urheber ist.

Die Folgen einer Unterbrechung des Gasimports aus Russland waren im Übrigen vorab bekannt, und es gab zahlreiche auch öffentliche Warnungen in diese Richtung, die in Berlin alle auf taube Ohren stießen.

Das "Rußland=böse und USA=gut-Narrativ" einfach umzukehren wie es Teile der Rechten jetzt tun, halte ich im Übrigen für verfehlt. Deutschland und Europa stehen zwischen drei Machtblöcken, die alle dazu bereit sind, ihre Interessen auf Kosten unserer Interessen durchzusetzen. Dem kommt man nur mit nüchterner Realpolitik bei und nicht mit politischem Moralismus.

Rheinlaender

30. September 2022 09:57

Momentan ist die Rechte in Deutschland in außen- und sicherheitspolitischen Fragen nicht sprechfähig. Das beginnt damit, dass für die Beurteilung des Geschehens wichtige Informationen wie den aktuellen Status der Pipelines offenbar nicht kennt und scheinbar auch nicht weiß, wo man solche grundlegenden, offen verfügbaren Informationen herbekommt, und endet damit, dass Konzepte munter durcheinandergeworfen werden. Bei dem oben als "hybride Kriegführung" bezeichneten Phänomen handelt es sich z. B. um "political warfare". Und ja, den betreiben sowohl Amerikaner als auch Russen als auch Chinesen gegen uns.

Niemand

30. September 2022 10:36

Bemerkenswert finde ich, dass vollkommen unabhängig von der Urheberschaft der Pipelinezerstörung nicht nur die Bundesregierung sondern die Führung aller Altparteien ihre absolute Machtlosigkeit zur Schau stellen. Man ist so machtlos, dass man sich noch nicht einmal traut, die Zerstörung der eigenen wirtschaftlichen Lebensgrundlage überhaupt zu thematisieren. Ich sehe hier einen wesentlichen Unterschied zur Coronapolitik, denn dort konnte man trotz aller Lügen Macht demonstrieren ("keine roten Linien") und das scheint - bestätigt durch einen Blick ins Reich der Menschenaffen - in einer Herde das einzige zu sein, was zählt. Diesem Gedanken folgend müsste, gemäß einem sogar noch vormenschlichen Trieb der Säugetiere im Rudel, selbst der "Normie" jenseits aller "logischen Argumente" schon instinktiv erfassen, dass das Personal vor ihm keinerlei Macht hat. Im Tierreich sind die Folgen bei so einer Lage bekannt.

Valjean72

30. September 2022 10:40

@RMH:

und es ist ein ewiger Fehler deutscher Nationalisten und ja sogar vieler etablierter Politiker Deutschlands recht arrogant (natürlich sind wir die Schlaubis, die know how habe und die doofen Russen haben nur ihre Rohstoffe - was für ein Klischee)

Ich hatte hier US-Amerikanische Geostrategen zitiert, wie bspw. George Friedman (s. hier). Wie Sie nun wieder versuchen daraus deutschen Nationalisten einen Strick drehen zu wollen, überrascht mich jetzt auch nicht so sehr. Sind Sie doch überzeugter Transatlantiker.

Darüber hinaus bin alles andere als Freund eines von Polen angeführten Intermarums, welches u.a. oben erwähnter G. Friedman als positiv skizziert, eben um Deutschland von Russland abzutrennen.

Darüber hinaus erachte ich den polnischen Staat seit seiner Wiedergründung zum Ende des Ersten Weltkrieges als krass anti-deutsch verfasst und darin hat sich im Grunde genommen bis heute nichts geändert. Polen wurde und wird von den West-Alliierten in dieser Deutsch-Feindlichkeit unterstützt und ermuntert. So sehe ich das.

Valjean72

30. September 2022 10:41

Fortsetzung @RMH:

Ich erinnere hier an die kürzlich veröffentlichten und meiner Auffassung nach unverschämten Reparationsforderungen von Polen, sowie an den Tweet des ehemaligen polnischen Verteidigungsministers zur Sprengung der beiden Pipelines ("Thank you USA!").

Diese Sprengungen stellen einen kriegerischen Akt gegen Deutschland dar und wenn man sich dieser Tatsache bewusst wird, dann liegt die Schlußfolgerung nahe, daß sich der polnische Ex-Verteidigungsminister mit seinem Tweet als ein Feind Deutschlands zu verstehen gab.

Eine gedeihliche Kooperation mit Polen gut und schön aber nicht unter diesen (anti-deutschen) Vorzeichen.

Herr K aus O

30. September 2022 10:49

@Herrn Bettinger. Gegen Herrn Scholz dürfte einiges an Erpressungsmaterial vorliegen (Wirecard usw)

Es wird den Amis ein Einfaches sein, jedem Abweichler ein Dossier zu präsentieren, welches ihn wieder ins Glied zwingt. 

Einfachen Menschen wie Baerbock reicht ein Lob und eine riesige Moralindustrie (BLM, FFF usw) produziert Güter, die die Menschen bereitwillig konsumieren, gleichzeitig sichert die Stoßrichtung dieser “Güter” das Hegimonialstreben der USA.

Insgesamt habe ich den Eindruck, Deutschland ist in der Situation eines Wackelpuddings (Geschmackrichtung Waldmeister) zwischen zwei glühenden Vorschlaghämmern.

 

Valjean72

30. September 2022 10:53

Es ist angebracht diese Gaspreisbremse von 200-Milliarden-EURO in Relation zu setzen:

2021 hat Deutschland insgesamt rund 25 Milliarden Euro für den Import von Öl, Kohle und Gas an Russland bezahlt.

Focus.de (28.04.2022)

 

Es ist schon erstaunlich mit welch enormen Geldbeträgen die Bundesregierung so um sich wirft, zumal um lediglich "Symptome zu bekämpfen".

Die 100 Mia EUR Sondervermögen zur Modernisierung der Bundeswehr sind im Grunde genommen auch nichts weiter als ein Konjunktur-Boost für die US-Rüstungsindustrie.

Ich stimme Gotlandfahrer zu:

Eine tote Kuh kann man nicht melken.. Man lässt sie nur dann sterben - es ist ein Töten -  um sie nicht dem Feind zu überlassen.

 

RMH

30. September 2022 11:06

@Valjean72, wenn ich ein "überzeugter Transatlantiker" bin, was sind dann Sie? Ich beherrsche die englische Sprache ordentlich, mehr nicht. Daraus ergibt sich aber in etwa die selbe "Nähe", wie bei Leuten, die russisch in Wort und Schrift beherrschen, sind die dann auch gleich alle "Putinfreunde"? Im Übrigen verstehen Sie die Intermarium Theorie eben gerade nur aus der US-Perspektive, nämlich als Trennendes zwischen Deutschland und Russland, als starker, am besten noch US-nahestehender Puffer. Das war aber nicht meine Idee. Meine Idee ist die Partnerschaft aller Intermarium Länder einschließlich Deutschlands. Und ja, das größte Problem sind aktuell die Polen dabei, was aber genau daraus folgt, dass, überspitzt formuliert, fast jeder deutsche Rechte am liebsten Polen mit Russland wieder aufteilen will. So wird das dann natürlich nie etwas und die USA lachen sich schlapp. Genau aus diesem Denken drehe ich den "Strick" - in Schwaben/Bayern sagt man dazu, mit den großen Hunden ... Und das Deutschland nur noch ein Pinscher ist, der sich mit viel Glück noch in einen kleinen Pitty verwandeln kann, sollte man mit auf der Rechnung haben, bevor man davon träumt, dass das große Russland Deutschland jemals ernsthaft als Partner auf Augenhöhe sehen würde. Doch nicht das Russland, dessen DNA, dessen Staatsmythos nach wie vor am 09. Mai deutlich gezeigt wird - die sind genauso Siegerbesoffen wie USA/UK/FR etc.

Gracchus

30. September 2022 11:15

Es bleibt mysteriös. Man kann sagen: Wenn es nicht Russland, werden die Ermittlungen kein Ergebnis zeitigen. 

Gegen Russland spricht, dass es unsinnig ist, wenn Putin das Druckmittel aus der Hand gäbe. Es wäre in der Tat ein Schuss ins eigene Knie (auch wenn noch eine Pipeline benutzbar ist). Die Gaspreistheorie verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Ist das denn nicht nur ein kurzfristiger Effekt? Durch NS1 ist doch ohnehin nichts mehr geflossen. Warum hat man die ganz in der Nähe befindliche Pipeline Norwegen-Polen verschont?

Auf anderen - natürlich transatlantischen - Blogs wird die Täterschaft Russlands stursteif behauptet. Äusserungen von Zweifel führen dazu, dass man dort zensiert wird. 

Das kann in der öffentlichen Auseinandersetzung noch heiter werden. 

 

 

Volksdeutscher

30. September 2022 11:29

Zusammenfassung aus russischen und ungarischen Medien:

Marija Sacharowa, Presseprecherin des russischen Außenministeriums äußerte sich im Medienkanal Solowyow Live zum Vorfall. Sie erinnerte an Äußerungen von US-Beamten zu Beginn des Jahres über die Unterbrechung der Nord Stream 1 und 2-Pipelines, wonach Nord Stream 2 "nicht funktionieren werde". In der Sendung forderte sie Biden auf, die Frage zu beantworten, ob das, was am 25. und 26. September mit den Gaspipelines geschah, die Erfüllung jener Drohungen Washingtons sei. Sie betonte, daß es sich bei dem fraglichen Gebiet, über das viel spekuliert werde, z. B. ob es in neutralen Gewässern liege, in Wirklichkeit um die ausschließliche Wirtschaftszone Dänemarks und Schwedens handle. Bei diesen Staaten handle es sich um sehr NATO-orientierte Länder, die voll mit US-Waffen ausgestattet und vollständig von den US-Geheimdiensten kontrolliert seien, die die Situation dort vollständig unter Kontrolle haben. Die Sprecherin sagte, US-Präsident Joe Biden habe Anfang Februar Drohungen gegen Nord Stream ausgesprochen, und die Versuche der Pressestelle der US-Regierung, sich zu rechtfertigen, seien erbärmlich.

"Das sind nicht nur Worte, das sind Ziele, die von Washington als Bedrohung formuliert worden sind. Jetzt sollten sie auch deutlich machen: Haben sie die Drohungen vom Januar und Februar umgesetzt? Mehr ist nicht nötig", zitierte RIA Novosti Sacharowa in ihren eignen Worten."

 

Ein Fremder aus Elea

30. September 2022 11:45

Es ist falsch, sich auf die Strömungen zu konzentrieren, man muß die Dynamik im Auge behalten. Die Dynamik im Westen in den letzten nun bald drei Jahren war insgesamt auf Erpressung und Einschüchterung ausgerichtet, und auch wenn die Ukraine bisweilen, ich denke da an die Warnung an Zivilisten auf der Krim, sich nicht in der Nähe von Militärstützpunkten aufzuhalten, den richtigen Ton getroffen hat, so doch zu oft, etwa 5 Jahre Gefängnis anzudrohen, nicht. Und was Rußland angeht, so hat sich Rußland systematisch in diversen Staaten festgesetzt, das heißt in Georgien, Moldawien und der Ukraine, und aus der "Spezialaktion" ist mittlerweile ein "Befreiungskrieg" geworden, welcher durch jeden Mißton mehr legitimiert wird. Rußland zieht den Krieg in die Länge, weil es sich einen Stimmungsumschwung in der Ukraine und Europa verspricht. Wäre Rußland auf dem Rückzug und hätte keine weiteren Pläne, hätte Rußland den Brückenkopf bei Cherson aufgegeben (allenfalls aus Gründen des Schutzes von Cherson nicht, aber davon bin ich nicht überzeugt).

Franz Bettinger

30. September 2022 11:45

@RMH: Selbst wenn Sie (als Taucher oder Roboter) an das Leck auf 100m Tiefe herankommen könnten, würden Sie vor weißen Gas-Blasen (aerated water) nichts sehen. Kajakfahrer kennen das: Solche Verhältnisse herrschen unter Wasserfällen (aka: weiches Wasser, in das man sich viel lieber hineinstürzt als in luftfreies hartes). Visuell ist da nichts zu machen. Nichts, solange wie Gas strömt. 

Laurenz

30. September 2022 11:47

@Rheinländer (& RMH) (1)

Sie müssen doch uns hier auf der SiN für noch blöder halten, als Scholz das auf die Masse des Deutschen Volkes projiziert.

Rußland kann jederzeit Gaslieferungen stoppen. Wieso sollten die Russen dafür Leitungen sprengen? Vom geistigen Verständnis her, ist das eine respektlose Ignoranz ohnegleichen auf diesem Forum & braucht auch kein Wort irgendeiner Debatte. 

Eine Röhre von NS2 wurde nicht zerstört.

Alle 4 Röhren haben Lecks. Natürlich kann man das reparieren.

Rußland=böse und USA=gut-Narrativ" einfach umzukehren

Das tut doch gar niemand. Rußland mag einen slawischen Bürgerkrieg gegen die Ukraine angefangen haben, aber doch nicht gegen uns. Und unsere westlichen Werte verteidigt die Ukraine gewiß nicht. Und erleuchten Sie uns, worin unterscheiden sich russische Kriege von westlichen?

Franz Bettinger

30. September 2022 11:51

@Alle Motivsucher: Fragen Sie sich eigentlich auch, wer ihnen morgens immer die Kloschüssel scheißt? Gibt es für Sie eigentlich überhaupt noch Dinge, die leichterhand zu erkennen sind? Bei der Bundeswehr gab's einen Spruch: "Greif dir mal an'n Sack, und schau ob du noch da bist!" 

herbstlicht

30. September 2022 12:05

@RMH, 30. September 2022 09:17

»selber nachschauen«

Soviel ich aus schwedischen Medien mitbekomme, ist dies nicht möglich; die Polizei ermittelt und die Stellen sind abgesperrt als Tatorte.  Außerdem bestehen die Warnungen der Seefahrtsbehörde: empfohlene Abstände 5 Nautische Meilen und 1000 Meter in der Höhe.  Ein großes Segelschiff passierte einige Kilometer neben den Lecks, sah das "Brodeln" auf seinem Radar (auf dem Foto des Bildschirms sah man, daß auf der Seekarte auch die Leitung eingezeichnet ist) und roch das Gas.  Anfrage bei der Behörde klärte die Ursache.

In Schweden sieht man auch wenig Chance, den Verursacher zu ermitteln.  Übrigens hat Schweden bereits 2005 auf die leichte Sabotierbarkeit der Leitung hingewiesen und dies als Bedrohung für sich aufgefasst; jedoch dann in den Bau eingewilligt, den Deutschen zuliebe.

Ein Fremder aus Elea

30. September 2022 12:08

Rheinlaender,

ja, Wikipedia sagt, daß NS-1 hinüber ist und NS-2 (noch) nicht.

Danke für den Hinweis. Allerdings verstehe ich nicht, wie an der südlichen Stelle Gas austreten kann, wenn die selbe Röhre weiter nördlich bereits gesprengt wurde.

Übrigens, weil ich noch ein paar Zeichen frei habe: Warum spricht der ukrainische Oberbefehlshaber davon, daß nun die Krim angegriffen werden müsse, weil dort der militärische Schwerpunkt liegt? Sicher wäre es am besten, wenn man es könnte, den Dnjepr westlich von Saporoschnje zu queren, Cherson abzuschneiden, die Front bis an die Landenge zur Krim zu verschieben und eine zweite gegen Donezk und Lugansk aufzumachen, aber warum sagt er "Wir müssen angreifen." und nicht "Wir greifen an." Wen will er überzeugen? Wen muß er überzeugen?

Laurenz

30. September 2022 12:19

@Rheinländer (& RMH) (2)

die Rechte die Beurteilung des Geschehens wichtige Informationen wie den aktuellen Status der Pipelines offenbar nicht kennt

Bitte Ihre Quellen, die uns unbekannt sein sollen.

und wer nicht mehr als cui bono liefern kann

Was liefert denn der Westen? Haben Sie, RMH, den Artikel nicht gelesen?

@Franz Bettinger

Unsere Schweizer Freunde hatten vor ein paar Jahren die Gelegenheit zu entscheiden, ob nur die Schweizerische Nationalbank (SNB) Geld schöpfen darf oder eben auch die privaten Geschäftsbanken. Die Schweizer entschieden sich für letzteres.

@ML

Auch wenn Sie von Sich Selbst schreiben, in wirtschaftlicher Hinsicht nicht bewandert zu sein, so kann ich Ihnen rückmelden, Sie haben diesbezüglich oder auch in anderen Themenbereichen, zumindest in meinen Augen, nichts falsches geschrieben. Ich poste Ihnen einen Artikel von Pepe Escobar, denn Sie, zumindest dem Namen nach, kennen dürften. Er beschäftigt sich im wesentlichen mit Geopolitik, insofern sind alle relevanten ökonomischen Daten im Artikel

 https://www.zerohedge.com/geopolitical/escobar-nord-stream-sabotage-propels-disaster-capitalism-new-toxic-level

Ein Fremder aus Elea

30. September 2022 12:20

RMH

"Und ja, das größte Problem sind aktuell die Polen dabei, was aber genau daraus folgt, dass, überspitzt formuliert, fast jeder deutsche Rechte am liebsten Polen mit Russland wieder aufteilen will."

Keine gute Ausrede bei NATO-Mitgliedschaft und US-Militärbasen. Aber sorgen Sie sich nicht, das machen wir doch schon längst, nur halt mit der Türkei und Katar usw., entsprechend unserer wirtschaftlichen Potenz.

JEDER, der sich bezüglich irgendwelcher Neuordnungspläne äußert, MUSS AUF JEDEN FALL Platons Nomoi gelesen haben, wenn sie praktische Relevanz haben sollen.

Ein Fremder aus Elea

30. September 2022 12:44

Volksdeutscher,

Θ gegen den Rest der Welt. Was würden wir nur ohne Zero Hedge machen?

Niemand,

ja, interessant in gewisser Weise, man kann die Situation als Krieg zwischen Nationen oder als Krieg zwischen Klassen verstehen.

Ich würde auch sagen, daß biologische Kampfstoffe nur in einem Klassenkrieg sinnvoll eingesetzt werden können, um die Armen und Schwachen loszuwerden. Gerade deshalb sollte man auch in keiner Weise mit diesbezüglichen Durchführungsstudien kooperieren.

Naja, jetzt liegt also die Hoffnung des Westens darin, einen konventionellen Atomkrieg zu führen, weil man den Klassenkrieg nicht gewinnen kann. Prost Mahlzeit!

(Wirklich... kann man ähnlich auf Rußland gemünzt umdrehen, nur daß Rußland schlicht nicht die Mittel hatte, diesen Wahnsinn loszutreten.)

Simplicius Teutsch

30. September 2022 12:57

@ Franz Bettinger, gutes Beispiel mit den Truthähnen!

Und ja, das frage ich mich auch: „Warum handeln unsere Politiker so abartig diabolisch?“ (Abschaffung des eigenen Volkes.)

Bei den ehrgeizigen Linksgrünen verstehe ich das: Die leben und handeln im Selbsthass auf das Eigene, auf die eigene deutsche Herkunft, die ihnen ein tödliches Schlamassel als Ergebnis aus zwei katastrophal verlorenen Kriegen beschert hat. Z.B. Habeck, dem nach seinen eigenen Worten bei dem Wort Vaterland oder deutsches Volk das Kotzen kommt.

Davon wollen sie sich radikal lösen. Die Wurzeln ausreißen. Das ist für mich irgendwie nachvollziehbar. An Gott und die Erlösung durch ihn glauben sie nicht (wer schon?), und da sonst weltpolitisch mit Deutschland nichts mehr zu reißen ist, wobei die EU als ein politischer Willensakt der Flakhelfer-Generation gewisse Möglichkeiten bietet, die Uschi ist ja begeistert dabei, haben die deutschen Bessermenschen die letzte Patrone in den völkischen Untergang gezündet: Man will untergehen, ja, aber als moralische Weltmacht, am besten als unangefochtener, moralischer Weltmeister. Da passt auch der grenzenlose Klimawahn und Genderwahn gut ins psychische und instrumentelle Repertoire.

Aber warum laufen die Vollpfosten von den anderen Parteien dabei mit fliegender Fahne mit? – Gut, @ F. Bettinger, Sie haben ja eine (kurze) Antwort bereits gegeben (30. September 2022 09:17).

Franz Bettinger

30. September 2022 12:59

Übrigens kann kein Schiff, auch kein U-Boot, sich dem Leck auch nur nähern. Es würde sofort sinken. Denn es handelt sich um ein Luft-Wasser-Gemisch, das keinerlei Tragfähigkeit besitzt. 

Ein gebuertiger Hesse

30. September 2022 14:15

Nicht nur, weil man keinen falschen Göttern zusprechen sollte (unter Wahrung der eigensten natürlichen Interessen): Bitte, Leute, weder die Russen, noch die Amis, gleich welche biographische Besatzungsvorgeschichte wir mit ihnen haben. Beide Seiten sind des Teufels, da wollen wir nicht hin, nicht einmal hinsichtlich etwaiger Sympathien (Anti-Antipathien), die wir glauben in uns anstrengen zu müssen. Die coolste (und einen voranbringende) Ignoranz findet sich im Gebet. 

RMH

30. September 2022 14:35

"Sie müssen doch uns hier auf der SiN für noch blöder halten, als Scholz das auf die Masse des Deutschen Volkes projiziert.

Rußland kann jederzeit Gaslieferungen stoppen. Wieso sollten die Russen dafür Leitungen sprengen? "

@Laurenz (und andere),

wo habe ich behauptet, die Russen hätten das gemacht? Ich kann es nur nicht ausschließen, genau so wenig, wie man 100%ig sagen kann, es waren Amis oder von denen veranlasste Kräfte. Nach wie vor sind wir am rätseln, auch wenn die pros & cons natürlich nicht ausgewogen verteilt sind im Sinne gleicher Wahrscheinlichkeiten.

"Was liefert denn der Westen? Haben Sie, RMH, den Artikel nicht gelesen?"

und was habe ich, @Laurenz, geschrieben? Nur zur Erinnerung (mit Ausbesserung des Satzstellungsfehlers):

"und wer nicht mehr als cui bono liefern kann, hat sich bitte doch ein bisschen zurückzunehmen, auch wenn die MSM sich an diesen Grundsatz überhaupt nicht halten"

womit klar gemeint war, dass die MSM den Finger auf die Russen zeigen (u.a. auch mit "cui bono" Argumenten).

@F.B.

"Fragen Sie sich eigentlich auch, wer ihnen morgens immer die Kloschüssel scheißt?"

Jetzt können Sie sich endlich mal in alte Leute, die ihre Tageszeitung lesen, hineinversetzen, wie die denken, wenn Sie Ihnen mit Ihrer "Viren gibt es nicht"-These zum ersten mal kommen ...

herbstlicht

30. September 2022 14:44

@Fremder

»wie an der südlichen Stelle Gas austreten kann, wenn die selbe Röhre weiter nördlich bereits gesprengt wurde.«

Man nehme einen langen Gartenschlauche, lasse durch diesen Wasser strömen, steche mit Nagel etc. in ein paar Meter Abstand 2 Löcher hinein und versinke in tiefes Nachdenken.

Im Norden erwartet man übrigens, daß noch bis Sonntag Gas ausströmen wird.  Damals, S Erlangen, brannte die etwa 200m hohe Flamme etwa 1/2 Stunde; der Leitungsabschnitt war 10 oder 20 Kilometer lang.  Ich hatte da die Himmelfahrt ab Stadelner Hauptstraße um etwa 15 Minuten versäumt.

Hajo Blaschke

30. September 2022 14:53

RMH, keine Angst um Polen. Die Polen stehen mit einer kompletten Armee an der Grenze zur Ukraine. Sie wollen den Zerfall der Ukraine ausnutzen, um sich angeblich historisch zu Polen gehörige Gebiete um Lemberg, Winniza und Halitsch einzuverleiben. Sollten sie das wirklich versuchen durchzuführen, wird Polen wie schon 1792 wieder selbst seine Teilung herbeiführen.

Nordlicht

30. September 2022 15:11

Wenn schlagartig der Gasdruck von 100 auf 7 bar abgesackt ist, müssen es schon ziemliche Löcher sein, nicht nur "Undichtigkeiten". Mittlerweile müsste der Gasstrom gering geworden sein. Dass immer noch keine Kamera-Aufnahmen oder Abtastungen möglichs ein sollen, kann ich mir nicht vorstellen. (Bin Dipl.-Ing. und habe etwas mit Gasen gearbeitet.) Das führt mich zu der Vermutung, dass Informationen zurück gehalten werden.

Dass Schweden die Ermittlugnsarbeit führt, erscheint merkwürdig, weil zumindest die ersten drei Problemstellen ausserhalb der Hoheitszonen aller Anrainerstaaten Dänemark, Schweden und Polen liegen, aber in der wirtschaftlichen Einflusszone von Dänemark.

Da alle Akteure zur NATO gehören (- doch, auch Schweden da facto, die nehmen seit Jahrzehnten an NOTO-Tagungen und auch an Übungen teil) und die NATO sich eilig auf Russland als terroristischen Angfreifer gegen die Pipelines festgelegt hat, erwarte ich von keinem der Beteiligten eine neutrale, sachgrechte Aufklärung. 

 

Nordlicht

30. September 2022 15:11

Deutschland als - neben Russlands Gazprom - Hauptbetroffener hat sich nach meiner Kenntnis nicht bemüht, ein Ermittlungsteam zusammen zu stellen, sondern verweilt in der Anklagepose gegen Putin. Für diese Bundesregierung kommt das Zerstörungswerk zweifellos sehr gelegen, muss sie doch nun nicht mehr mit Forderungen nach baldigem bzw. in ferner Zukunft wieder beginnendem Gasbezug auseinander setzen.

Diese BuReg wäre bei mir Verdächtiger Nr. 7. 

Nr. 8 wäre Gazprom wg. Versicherungsbetrug.

heinrichbrueck

30. September 2022 16:12

Wem schadet es? Die Zerstörung schadet Deutschland. Wir sind zu wohlhabend, um die „neue Normalität“ nach dem Great Reset anzunehmen. Die Neidhammel in weniger entwickelten Ländern werden gierig darauf abfahren, die sind kein Problem. Also muß man uns mit aller Gewalt auf deren Niveau runterziehen. Das läuft schon sehr lang, die Hauptwaffe ist die Massenmigration, und jüngst die "Maßnahmen", die mit einer Umbenennung der Grippe begründet wurden. Offenbar hat es nicht gereicht, aber ohne Energie sind vermutlich sogar wir hilflos. Haß und Vernichtungswut spielen eine weit größere Rolle bei den Ereignissen, die wir beobachten, als Profitgier und andere wirtschaftliche Interessen. Diejenigen Menschen (Staaten können nicht denken und planen, es sind immer Menschen!), die so etwas anleiern können, haben Geld genug. Geld ist nicht neutral. 

heinrichbrueck

30. September 2022 16:12

Doch um zu erkennen, wer wie von etwas profitiert, muß man wissen, welche Interessen, Wünsche und Ziele die verschiedenen Akteure haben. Und das ist nicht immer ganz einfach. Darüber hinaus können es auch False-Flag-Aktionen sein. Die sind so geartet, daß vordergründig derjenige profitiert, dem es in die Schuhe geschoben werden soll, während es dem Täter vordergründig sogar schaden kann. Meist schadet es aber einem Dritten, der gegen den präsentierten Täter mit dem guten Cui-bono-Motiv aufgehetzt werden soll.
False Flags dienen meist dazu, den Geschädigten zu Haß gegen den vermeintlichen Täter aufzustacheln. Aber die russische Regierung kennt und stützt den völlig rechtlosen Status der BRD (er wird ja jedes Jahr im Mai frenetisch gefeiert, die Westalliierten natürlich genauso, sie stellen es nur nicht so plump zur Schau) und wissen daher mit absoluter Sicherheit, daß das (Deutschland aus der NATO rauszubrechen) nicht funktionieren kann.
Durchgeführt wurde es wohl von Kräften irgendeines NATO-Staates, wahrscheinlich der USA. Geplant und angewiesen? Das muß nicht unbedingt eine Regierung gewesen sein.

Phil

30. September 2022 16:17

Normalerweise behauptet in solchen unaufgeklärten Fällen immer Amerika, "Beweise" für Russlands Untaten zu haben (ohne natürlich je etwas vorzulegen). Nun hat laut RT Deutsch Russland behauptet, "Beweise" zu haben für eine westliche Verstrickung in die Rohrleitungs-Demolierung... Vielleicht kommt Amerika noch nach und hat auch "Beweise"...

 

Putin hat Corona noch auf andere Weise abgelöst, klar: Die Bürger sollen folgsame Kinder sein, um nicht mehr das böse Corona, sondern jetzt den bösen Putin zu ärgern.

Hajo Blaschke

30. September 2022 16:18

Nordlicht, lt. Gazprom strömt bis morgen, 1. Oktober, Gas aus. Danach könnten die Erkundungen beginnen.

Die Ostsee ist sowohl ober- als auch unterirdisch bestens bewacht. Bewachungsdaten belegen, dass die USS Kearsarge kürzlich ziemlich lange in der Nähe der Pipelines unterwegs war. Die Kearsarge ist bestens ausgerüstet, um solche Terrorattacken durchzuführen.

RMH

30. September 2022 18:16

"Beweise"

@Phil,

warten wir mal ab .. im Netz wird schon gewitzelt, dass man nen Ausweis am Tatort gefunden hat :)

PS: Corona ist leider nicht abgelöst ... das wird auf etwas niedrigerer Flamme weiter geköchelt, bspw. Maskenpflicht am Arbeitsplatz in Großraumbüros etc.

Niekisch

30. September 2022 19:14

"@Niekisch: Wen zuerst, und wen als letztes, wollen Sie mit einem Kaufstreik schädigen?"

@ Franz Bettinger 30.9. 8:49: Zuerst die Inflationisten und zuletzt die Bundesdruckerei.

Valjean72

30. September 2022 19:28

@RMH

Ich bin selbstverständlich kein Transatlantiker aber ich gehöre auch nicht zu jenen deutschen Patrioten, die in Putin einen weißen Ritter sehen, der uns befreien will.

 

Meine Position ist die einer schonungslosen Bestandsaufnahme, zu welcher sich alle deutschen Patrioten durchringen sollten. Unter dem Rockzipfel des US-Hegemon ist die BRD ein paar jahrzehntelang ökonomisch weidlich gut gefahren aber schon kulturell (geistig, seelisch) einigermaßen vor die Hunde gekommen.

 

Mittlerweile bricht auch dieser wirtschaftliche Vorteil dramatisch weg, da sich die USA entschlossen haben ihre marode Wirtschaft auf Kosten der bundesdeutschen kurzfristig zu sanieren.

 

Unser Intermarum war das Heilige Römische Reich Deutscher Nation oder zuletzt noch der Deutsche Bund (1815 – 1866) von Lübeck bis Triest.

 

Das einstmals blühende deutsche (deutschsprachige) Mitteleuropa wurden von den angelsächsischen Seemächten gezielt und bewusst vernichtet. Dafür stachelten sie mE auch den Nationalismus der Polen und Tschechen an.

 

Natürlich ist Deutschland/Österreich keine Großmacht mehr aber wir sollten uns wieder aufrichten (geistig, seelisch) und zumindest beginnen wieder souverän zu denken! Und dann Möglichkeiten gemäß unseren vitalen Interessen auslavieren.

herbstlicht

30. September 2022 21:00

Hier eine recht gute Karte, bei Tageszeitung DN, Stockholm.  2 der Lecks liegen in der schwedischen wirtschaftlichen Einflußzone.

Las vorhin schwedisch, daß nun sichtlich weniger Gas ausströmt. 

»schlagartig von 200 auf 7 Bar abgefallen« --- wer sagt das?  Wo gemessen?  Was ist "schlagartig"?   Da nicht bewandert mit Aerodynamik im Überschallbereich spekuliere ich nicht weiter.

Umlautkombinat

30. September 2022 22:53

Diese 7 Bar geistern nun geraume Zeit durch die Meldungen. An den ersten drei Lecks herrschen ja 8 (~70m Tiefe) bzw. 10 (~90m Tiefe) Bar Wasserdruck von aussen, Meerwasser dringt damit also sofort ein. Die genaue Ausbreitung und Verteilung in den Rohren kann ich jetzt nicht beurteilen, aber das Seewasser sollte damit letztlich das Gas dominieren. Ab dem naechsten Knick nach oben duerfte kein Gas mehr nachstroemen, das kaeme am Seewasser im Rohr nicht mehr vorbei. Und gibt es da eigentlich keine Schotten? Muss das gesamte System dann vollaufen? Fragen ueber Fragen.

"Wo gemessen?"

Ja, auch diese Informationen gibt es in dieser technikfeindlichen Zeit wieder nirgends, die und andere brauchte man aber zur Beurteilung.

 

Amos

30. September 2022 23:02

@RMH: weil schon alle auf Ihnen rumhacken. Ein Tauchgang wird irgendwann verschwommene Bilder von geborstenen Rohren erbringen. Ein „Beweis“ mit irgendeiner  Aussagekraft wird wohl nicht zu finden sein. Sogar die geborgene Bugklappe der Estonia konnte das Whodunit und kann es bis heute nicht aufklären. Die Ostsee wird ein weiteres Geheimnis für sich behalten, fürchte ich. Eine Analyse des Schiffsverkehrs zum Beispiel auf Marinetraffic.com wäre evtl. interessant für Recherchen, wer war in der Nähe, wer hat vielleicht etwas beobachtet….

Gracchus

30. September 2022 23:29

@Valjean72: Das ist auch mein Standpunkt. Wer für mehr deutsche Souveränität eintritt, kann kein Transatlantiker sein. Das dürfte hier im Forum jedem klar sein, und auch RMH ist kein Transatlantiker. Der Weg nach Russland ist aber versperrt. Das müssen wir selber hinkriegen. 

Deutschland muss sich mehr von den USA lösen; das ist natürlich nicht leicht. Vielleicht wird es leichter, je weiter der wirtschaftliche Niedergang voranschreitet. Es geht jedenfalls nicht von heute auf morgen, abed wo ein Wille, da ein Weg - es fehlt, fürchte ich, schon der Wille; den meisten Deutschen interessiert das gar nicht, und man muss berücksichtigen, dass wir mehr oder weniger kulturell amerikanisiert sind; die amerikanische Popkultur ist schon in unser Denken und Fühlen eingesickert. Wenn schon, könnte man sich dann aber etwas vom amerikanischen Egoismus abgucken. Egoismus hat zwar etwas Hässliches, aber dem deutschen Egoismus wären ja Grenzen gesetzt.  

tearjerker

30. September 2022 23:54

Es war nur eine Übung.

Adler und Drache

1. Oktober 2022 00:00

Zwei Imperien folgen einer imperialen Logik. 

Zwei Schulschläger haben dich nach Strich und Faden verprügelt.

Welcher Typ bist du: Hältst du eher zu Hans, oder hältst du eher zu Jens?

Franz Bettinger

1. Oktober 2022 02:15

@Herbstlicht: Ihr Beispiel mit dem Wasserschlauch (um 14:44), in den 2 Löcher genagelt werden, ist anschaulich und damit gut; nur vergaßen Sie zu erwähnen, dass der Wasserschlauch, alias die Gas gefüllte Pipeline, zwar mit Wasser gefüllt, aber der Hahn zugedreht ist. Das ist bei Ihrem Experiment entscheidend. Bei zugedrehtem Hahn spritzt für 1 Sekunde Wasser aus den Löchern und dann fast nichts mehr. Und genau das wäre auch bei der North Stream zu erwarten, wäre die Geschichte wahr, die man der Welt gerade auftischt. Konsequenz? Deep State hat mal wieder einen enormen Bock geschossen.

ede

1. Oktober 2022 02:42

@Valjean72,

25 Milliarden in 2021 für alle Fossilien an Russland bezahlt?

Das würde ja bedeuten, dass wir für den 200 Milliarden Doppelwumms 8 Jahre umsonst heizen könnten (also Russengas, - Kohle, - Öl)? Gut, über den Daumen kam wohl etwa die Hälfte aus Russland, aber 4 Jahre sind auch nicht zu verachten.

 

Ausguck

1. Oktober 2022 03:00

@Adler und Drache    30. September 2022 09:38

Bitte nicht vergessen, daß die angeblichen Leckagen sich außerhalb aller sie umgebenden Hoheitsgewässer befinden. Daher ist es unwahrscheinlich, daß sich das Gebiet bald in ein Sperrgebiet verwandeln ließe.

Franz Bettinger

1. Oktober 2022 03:05

@Herbstlicht (12:05) schreibt: "Ein großes Segelschiff passierte einige Kilometer neben den Lecks und roch das Gas." Wie das? Erdgas (CH4... ) hat keinen Geruch. Aus Sicherheitsgründen wird ihm (später) Faulgas (H2S etc.) beigemischt, das wie faule Eier riecht und dem Laien ein Leck in der Leitung oder einen offenen Gashahn verrät.

ede

1. Oktober 2022 04:02

Als Kind mit dem Papa zum amerikanischen Volksfest, Meister Röhricht "die Russen kommen", Hollywood, die Popmusik, die armen und manchmal auch lästigen Verwandten "von drüben", kurz, das amerikanische Zeitalter, das prägt schon sehr umfassend. Bemerkenswerterweise kannten sich die Linken in den USA viel besser aus, als in den Arbeiterparadiesen des untergegangenen Ostblock.

Soviel anders ist es heute aber auch nicht. Wer war denn schon mal in Russland Urlauben?

Geopolitisch jedenfalls, müssen die Russen doch ein geradezu verzweifeltes Interesse an Beziehungen zu Westeuropa haben. Sie müssen unter allen Umständen die Europaoption offenhalten, andernfalls werden sie auf Dauer von China dominiert.

Eingeschränkte Exportmöglichkeiten für russische Rohstoffe nutzen den USA, noch mehr aber China. Deswegen ist auch das sichere Halten des Meereszugangs über die Krim für die Russen existenziell.

Franz Bettinger

1. Oktober 2022 04:11

Das trifft in die von Gustav (GG) vorgehauene Kerbe: https://off-guardian.org/2022/09/28/forget-the-blame-game-nordstream-sabotage-is-about-the-great-reset-nothing-else/

Ausguck

1. Oktober 2022 04:48

@ herbstlicht, 30. September 2022 12:05

"Ein großes Segelschiff passierte einige Kilometer neben den Lecks, sah das "Brodeln" auf seinem Radar (auf dem Foto des Bildschirms sah man, daß auf der Seekarte auch die Leitung eingezeichnet ist)."

Sehr unwahrscheinlich. Entweder man sieht das Foto der Seekarte oder das des Radarschirms. Auf Seefahrzeugen liegen Seekarten horizontal auf dem Kartentisch, während die Ebene des Radarschirms mindestens 90 Grad davon abweicht, wenn sie sich überhaupt in der Nähe befindet. Außerdem: Auf den ansonsten gezeigten Luftaufnahmen herrscht zur fraglichen Zeit etwa Windstärke 4 bis 5, das heißt, das "Brodeln" ginge in den normalen Seegangsreflexen unter. Schon bei sehr kurzen Entfernungen ist dann so gut wie nichts mehr davon zu erkennen. 

Volksdeutscher

1. Oktober 2022 08:04

@Gracchus - "Wer für mehr deutsche Souveränität eintritt, kann kein Transatlantiker sein."

Das ist ein logischer Fehler. Ohne @RMH im Sinn zu haben, denke ich, daß das nicht notendigerweise stimmt. Man kann für ein "bißchen mehr" Souveränität sein, ohne deshalb gegen den Austritt aus dem transatlantischen Bündnis zu sein. Ein "bißchen mehr" an Souveränität für Deutschland verträgt sich also sehr gut mit der Befürwortung des Verbleibs in ihm.

dojon86

1. Oktober 2022 08:35

@Franz Bettinger Ihr Vergleich mit dem Wasserschlauch stimmt nicht. Wasser Last sich nämlich kaum komprimieren, d.h. es verändert bei hohem Druck sein Volumen kaum. D.h. selbst bei einem kleinen Leck ist der hohe Druck sofort weg. Darum spritzt aus dem Wasserschlauch auch nur 1 Sekunde lang das Wasser. Gas kann dagegen sehr stark komprimiert werden, durch hohe Drücke also das Volumen extrem verkleinert werden. Wäre ihr hoffentlich druckstabiler Schlauch in ihrem dargestellten Experiment also mit Gas mit einem Druck von ca. 100 bar gefüllt wie die betreffende Gasleitung, dann würden sie es eine ganze Weile zischen hören. 

kikl

1. Oktober 2022 08:37

Sehr schön geschrieben und auf den Punkt gebracht. Ich finde es auch befremdlich zu glauben, dass Putin sich in den eigenen Fuß schießt, indem er seine Pipeline zerstört, um Angst und Schrecken zu verbreiten. Wer sich selbst großen Schaden zufügt, der verbreitet keine Angst sondern Mitleid.

Das Verlegen von Sprengstoffen an einem präzisen Ort in 80 bis 90 Metern unter dem Meeresboden bezeugt, dass der Täter ein sehr großes technisches Knowhow hatte. Vermutlich sind Unterwasser-Drohnen dazu eingesetzt worden. Der Täter ist höchstwahrscheinlich ein Staat.

Die Hauptverdächtigen sind meiner Meinung nach die Staaten, die am lautesten gegen den Betrieb der Pipeline waren, also die USA, Polen und die Ukraine.

Dieter Rose

1. Oktober 2022 08:53

Sagen wir mal so:

Bidens Aussagen und die speziellen Manöver der US-Navy machen es einem schwer, an andere Täter zu denken.

Und: Deutschland wird nicht mehr als Bollwerk gegen den Kommunismus benötigt, es darf platt gemacht werden. Es stehen für die USA genügend neue "Freunde" bereit.

Meistens sind die Ursachen viel naheliegender und einfacher und banaler als man es sich so zusammenreimt. Berufserfahrung!!!

Ein Fremder aus Elea

1. Oktober 2022 08:59

Wahrscheinlich sollte ich öfter dumme Fragen stellen, denn was sich da in Sachen Gas-Wasserdruck entwickelt hat, ist doch ganz interessant.

Herr Bettinger,

Wasser ist inkompressibel, Gas kompressibel, deshalb strömt Gas noch länger aus. Hat Herbstlicht mit dem 30 minütigen Nachbrennen angesprochen. Die Gartenschlauchanalogie hatte ich bei der Frage tatsächlich im Kopf, wobei ich eben nicht glauben konnte, daß Sprengungen derart kleine Löcher erzeugen.

Natürlich, was den Wasserdruck angeht, das Gas wird sich an höheren Stellen halten können. Aber 70 Meter unterm Meeresspiegel ist ziemlich hoch, da dürfte also ziemlich viel vollaufen, wenn es keine automatischen Schotten gibt.

Nun ja, trotz allem, einen schönen Sonnabend noch.

Volksdeutscher

1. Oktober 2022 10:05

Schön, wie der mögliche Vorfall, bzw. Tathergang diskutiert wird.... Aber wie verhält es sich mit der Aussage Sikorskys, der sich bei seinen amerikanischen Freunden dafür bedankt? Woher wollte er so plötzlich gewußt haben, wer hinter dem Sabotageakt ist? Gute Informationen? Untrüglicher Instinkt? Oder könnte er sich mit der Adressierung seines ungestümen Dankes an die Amerikaner geirrt haben? Preisfragen an transatlantische Russenphobiker.

herbstlicht

1. Oktober 2022 11:17

@Franz Bettinger 1. Oktober 2022 02:15
@Ein Fremder aus Elea 1. Oktober 2022 08:59

»ist anschaulich und damit gut; nur vergaßen Sie zu erwähnen, ...«

@Der Fremde hat ja inzwischen das Wichtigste bereits gesagt;  ich wollte den Mathematiker auch nur "anschubsen" über das Problem "Strömungen in in nicht-zyklenfreien Netzen" nachzudenken.  Mit Hohlladungen kann man übrigens in Stahl geradzu "bohren" (interessante Physik; plaudert im Grundstudium oft darüber mit einem Reserveleutnant der Pioniere); durch die Betonummantelungen wird der Einsatz solcher allerdings schwierig.  

So wie FB dann den Vergleich weitergesponnen hat, wird's physikalisch Blödsinn: Wasser wäre bei dem Experiment in guter Näherung inkompressibel aber Erdgas wird in diesem Bereich in guter Näherung als Ideales Gas zu betrachten sein.  Ein Druckabfall von 100 auf 7 Bar ("Hausnummern") entspricht dann einer Expansion um fast Faktor 15; das könnten wir allenfalls durch offenen Wasserhahn darstellen.  Schrieb ja oben von dem Unfall 1984 bei Erlangen, genauer Fürth/Königsmühle; die Leute haben sich damals auch gewundert, wie das sein kann: eine über 100m hohe Flamme, eine halbe Stunde lang.  Ruhrgas: das war halt drin in dem 20(?) Kilometer langen Abschnitt.

 

herbstlicht

1. Oktober 2022 11:19

@Franz Bettinger, 1. Oktober 2022 03:05

»Geruch«

Ja, ich stutzte auch: erstaunlich; weiß aber auch nicht, welches Gemisch durch die Leitung geht.  Tatsächlich ist der Artikel auch jetzt noch nicht hinter der Bezahlschranke verschwunden: Segelte an den Lecks vorbei: "Roch wie ein Flüssiggaskocher".

Mit "gasolkök" bezeichnet man alle Kocher für Propan, Butan, Mischgas; typischerweise für Camping/Rucksack.

 

Umlautkombinat

1. Oktober 2022 11:30

"Wahrscheinlich sollte ich öfter dumme Fragen stellen, denn was sich da in Sachen Gas-Wasserdruck entwickelt hat, ist doch ganz interessant."

Was erwarte ich von medialer Behandlung? Seebodentopologie unter der Rohrleitung speziell um die Leckstellen herum als Bilder inkl. aussagekraeftiger vertikaler Schnitte, technologische Ausfuehrung der Rohre (Schotten und andere Sicherheitsmassnahmen), Beschreibung des Einspritz-/Komprimierverfahrens auf 100 Bar, dessen aktueller Status (laeuft das weiter, wurde das sofort beendet), die genannten Umstaende der Messungen der 7 Bar usw., usf.. Das gab es einmal, da gab es auch hinreichend gebildete Journalisten mit immer noch nach alten Massstaben nur populaerwissenschaftliches Niveau. Aber das wuerde genuegen, gibts nicht mehr! Es ist wie bei Corona (was ist eine mRNA-Impfung, welche Risiken hat sie, wieseo gab es sie nur experimentell fuer Krebspatienten ohne je aus diesem Stadium herausgekommen zu sein? Was sind die Besonderheiten im genetischen Material des vIrus (Furin Cleavage), was kann eine Genschere? Was hat das miteinander zu tun?

Ich krieche dem nicht mehr nach und halte es wie Gustav. Dieser Aspekt hilft bei der Fokussierung auf das Wesentliche.

kikl

1. Oktober 2022 11:31

Professor Rieck präsentiert hier eine sehr gute Analyse für die mögliche Täterschaft aus spieltheoretischer Sicht. Gemeint sind damit rationale Personen, die strategisch ihre Interessen verfolgen.

https://www.youtube.com/watch?v=FYKdhYBrvcE

Phil

1. Oktober 2022 12:12

Was eine mögliche Aufklärung angeht sei an den Bericht von Wissenschaftlern der Organisation für das Verbot von Chemiewaffen (OVCW) zu einem Vorfall in Syrien (Duma) erinnert, der "von oben" passend gemacht wurde. Das Whistleblowing als Reaktion auf diese Manipulation wurde von den wichtigen Medien einfach verschwiegen.

@RMH 
1. Sie sind kein Transatlantiker. Um das mal gesagt zu haben.
2. Ich halte Russland nicht für "siegerbesoffen". Die Feiern zum Sieg über Nazideutschland erfüllen gewisse Funktionen, ein nationaler Mythos, um eine Vielvölkerschaft zu einen, nationales Selbstbewusstsein zu stärken usw. Der 2. WK hat Russland ja enorme Opfer gekostet, in den Familien wird dieses Andenken wachgehalten – in der Regel ohne Ressentiments. Im Gegenteil: Vielleicht lachen Sie jetzt, aber ich glaube, es gibt in Russland eine Sehnsucht nach Deutschland. Zwischen Staaten mag keine Freundschaft möglich sein, aber Partnerschaft auf Augenhöhe zwischen Deutschland und Russland, das halte ich für möglich.
Sind es im Grunde nicht beides Länder, die eine Art Minderwertigkeitskomplex haben?

Ulrike

1. Oktober 2022 12:42

Nichts Technisches, nur kurz zur Semantik:

Verschlagenheit“ ist ein sehr schöner Begriff!

(hier im vorletzten Absatz zu Olaf Scholz in Form von „verschlagen-opportunistisch“ und neulich im Artikel über Liz Truss als „Verschlageheit, Unterbelichtetheit“.)

Das Wort ist noch nicht so verbrannt wie z. B. „hinterhältig“ und wirkt vielleicht beim so charakterisierten Gegenüber etwas nachhaltiger?

(Hatte kürzlich eine dümmliche* Staatsdienerin als „hinterhältig“ bezeichnet, was sie nicht besonders gestört hat.)

Bei der oberen Kaste der Machthaber ist der Wechsel von der „Verschlagenheit“ hin zur „schamlosen Offenheit“ eigentlich schon vollzogen.

"Verschlagen" sind mehr die unteren und mittleren Chargen.

*Ludger K. zum Begriff dümmlich

Hajo Blaschke

1. Oktober 2022 13:29

Adler und Drache, das stimmt nicht. Die Leitungen sind außerhalb von Sperrzonen in internationalen Gewässern gesprengt worden. Da kann prinzipiell jeder hin.

heinrichbrueck

1. Oktober 2022 13:43

Wirtschaftlicher Niedergang wird das Segestes-Syndrom nicht aus der Welt schaffen. Wie souverän ein Volk sein kann, welches seine Kinder in Vielvölkerbildungsanstalten schickt, gleichzeitig wahre Souveränität als Straftatbestand kursiert, verdeutlicht die Praxis und die Pseudobescheidenheit des demokratisch eingesetzten intellektuellen Packs. Eine mangelhafte Zivilisation, mehr nicht. Im Land der Wölfe, in dem die Schafe dominieren, herrscht die gutmenschliche Logik lediglich vorübergehend. Aber es scheint nicht aufzufallen, wenn nur der Vierjahresplan gedacht wird. Maximaler Schaden darf angerichtet werden; wie eine solche Souveränitätserziehung den Niedergang des Abendlands betrauern kann, ist ein Geheimnis des unerklärten Vorscheins. 

herbstlicht

1. Oktober 2022 14:50

Hier eine Webseite des norwegischen Instituts für Luftforschung:  zeigen starken Anstieg des Methangehalts in der Luft bei einer Meßstation (angeblich ähnlich bei anderen).  Haben berechnet, daß mindestens 80000 Tonnen Methan aus den aus den North Stream Rohren entwichen sind.

dojon86

1. Oktober 2022 14:55

@Ede 04:02 "Bemerkenswerterweise kannten sich die Linken in den USA viel besser aus als in den Arbeiterparadiesen des untergegangenen Ostblocks". Ihrem Satz kann ich nur zustimmen. Der übliche Wald- und Wiesenlinke reiste in den 70ger und 80ger Jahren in die USA, die Niederlande, Schweden und auch mal nach Indien, aber (mit Ausnahme fanatischer Stalinisten) keineswegs in den Ostblock. Das fiel mir schon damals in dieser Szene auf und darum wundert mich die überzeugte Amerikanophilie der aktuellen Grünen in keinster Weise. Na ja, die Kernideologie dieser Leute war auch keineswegs der Marxismus sondern eher eine Art Vulgärhedonismus.

Jan

1. Oktober 2022 15:27

@ Dieter Rose

"Und: Deutschland wird nicht mehr als Bollwerk gegen den Kommunismus benötigt, es darf platt gemacht werden. Es stehen für die USA genügend neue "Freunde" bereit."

Interessanter Punkt. Stehen wir bei den Amerikanern wieder auf der Abschussliste? Bei Widerspenstigkeit versuchen die Amerikaner schon seit 20 Jahren zu spalten (W. Bush: "Old Europe/New Europe"). Deutschland muss u.a. für seine Russland-Politik ein paar Lektionen erhalten und zurecht gestutzt werden: Schwächung durch Flüchtlingsströme, Zerstörung der Wirtschaft durch Energiesabotage, Abwerben von Produktionsstandorten, Förderung von Klimasekten und permanentes Druckaufbauen zur Finanzierung des Ukraine-Krieges, indem die EU den Ukrainern monatlich Geld schenkt, damit diese US-Waffen kaufen können. Die USA sanieren ihre Wirtschaft auf Kosten der EU und besonders Deutschlands. 

Was viele BRD-Transatlantiker sich nicht eingestehen wollen: Für die USA ist Deutschland ebenso ein in Schach zu haltender Konkurrent wie Russland oder China, nur mit dem Unterschied, dass die Amerikaner bei uns schon auf der Wohnzimmer-Couch sitzen und die Fernbedienung in der Hand halten. Wir dürfen das Programm ein bißchen mitgucken, was andere bestimmen.  Mit Russland und China soll das irgendwann genauso laufen. Dann haben die Amerikaner ihr globales Kalifat erreicht.

anatol broder

1. Oktober 2022 16:05

es war ein kobold. mein beweis:

der volksmund. kindermund tut wahrheit kund.

die kindfrau. auf kobold verzichten.

die brüder grimm. hat die köchin einen kobold zu ihrem heimlichen gehülfen angenommen, so muß sie täglich um eine gewisse zeit und an einem besondern ort im haus ihm sein zubereitetes schüsselchen voll gutes essen hinsetzen und ihren weg wieder gehen. thut sie das, so kann sie faullenzen, am abend früh zu bette gehen und wird dennoch ihre arbeit früh morgens beschickt finden. vergißt sie das einmal, so muß sie in zukunft nicht nur ihre arbeit selbst wieder thun, sondern sie hat nun auch eine unglückliche hand, indem sie sich im heißen wasser verbrennt, töpfe und geschirr zerbricht, das essen umschüttet, also daß sie von ihrer herrschaft nothwendig ausgescholten wird. darüber hat man den kobold öfters lachen und kichern gehört. verändert sich auch das gesinde, so bleibt er doch, ja die abziehende magd muß ihn ihrer nachfolgerin anempfehlen, damit diese sein auch warte. will diese nicht, so hat sie beständiges unglück, bis sie wieder abgeht.

Rheinlaender

1. Oktober 2022 16:31

@dojon86

Die meisten Linken wussten eben, dass Reisen in den kommunistischen Ostblock oder gar ein Leben dort ernüchternd für sie gewesen wäre. Für mich selbst war meine relativ kurze berufliche Zeit im Russland Putins höchst ernüchternd. Ich kann verstehen, warum Menschen aus einem von Nachfolgestrukturen des KGB und der Organisierten Kriminalität kontrollierten Staat eher aus- als einwandern, und mir scheint auch der u. a. von Dugin beschworene Block aus Staaten sie Nordkorea, der Zentralafrikanischen Republik, Mali und Venezuela (https://www.geopolitika.ru/en/article/brink-world-war-iii) als kulturelles Gegenmodell zum zweifellos nicht idealen Westen kaum attraktiv zu sein. Die Rechte in Deutschland muss ein wenig aufpassen, nicht als Spiegelbild der europäischen Salonkommunisten der 70er und 80er zu enden.

Gracchus

1. Oktober 2022 16:33

@Volksdeutscher: Das erscheint mir etwas spitzfindig. Ich habe ja auch gar nicht gesagt, dass man notwendigerweise aus dem Bündnis aussteigen muss. Theoretisch kann man drin bleiben. Mich verprellt diese Unterwürfigkeit, und Transatlantiker sind für mich US-hörig, Leute, die entweder US-Interessen vertreten und/oder sich vormachen, die USA würden deutsche Interessen berücksichtigen (sofern sie sich nicht ohnehin mit den eigenen Interessen decken). Es gilt nach wie vor: "America has no friends, only interests." Ein Bündnis mit den USA ist so gesehen praktisch nicht möglich. NS2 kann man als Versuch werten, etwas Distanz herzustellen zu den USA. Man sieht, was draus geworden ist. Wobei es auch nicht so schlau war, sich von Russland derart abhängig machen, zumal bei der seit 2014 bestehenden Konfliktlage.  

Phil

1. Oktober 2022 17:10

@Volksdeutscher "...wie verhält es sich mit der Aussage Sikorskys..."

Vermutlich hat er 1 und 1 zusammengezählt, mit dieser "Erkenntnis" geprotzt bis ihm der mögliche Schaden klar wurde. Er kann also nur spekulieren, wie alle. Er wird bei seiner Schadenfreude an Russland, nicht an Deutschland gedacht haben.

 

@dojon86 "...darum wundert mich die überzeugte Amerikanophilie der aktuellen Grünen in keinster Weise."

Pro-Amerikanismus gehört zu den Positionen der Antideutschen.

dojon86

1. Oktober 2022 17:49

@Rheinlaender 16:31 Zusatz, ich hielt und halte bis heute, nachdem ich selbst längere Zeit in der westlinken Szene bzw  deren österreichischem Ableger war, diese Szene keineswegs für marxistisch, sondern eher als logisches Endprodukt der amerikanischen Reeducation. Der Hedonismus, die kultische Verehrung angelsächsischer Popmusik, der Feminismus, LGBT und last but not least die Woken, Familienzerstörung, klammheimliche Werbung für Drogenkonsum (erhellend manche Beatles und Rolling Stones Texte), all das waren und sind Bestandteile linker Populärkultur in Deutschland und diese Kultur kam nun mal aus dem Westen und nicht aus Russland. Ich will nicht einmal sagen, dass daran alles schlecht war oder ist, manche Beatles oder Stones Texte finde ich bis heute gut,  schlecht ist aber an dieser pseudolinken westlichen Populärkultur ihre totale Dominanz in Deutschland. 

RMH

1. Oktober 2022 18:24

"überzeugte Amerikanophilie"

@dojon86,

aber nicht doch so pauschal. Die westdeutsche Linke hat sich mit der Anti- USA-Vietnamkrieg Bewegung fast schon konstituiert, sahen sich moralisch überlegen und bestätigt, als Nixon über Watergate stolperte, hassten Reagen, haben McCarthy immer als Paradebeispiel für Hexenjagden genannt, können nichts mit dem bible belt, dem Recht, Waffen zu tragen und der teilweise existenten Todesstrafe anfangen. Zu Zeiten Trumps kochte übelster Antiamerikanismus aus unseren MSM. Aus dem 68er Antiamerikanismus haben sich Teile der neuen Rechten gespeist (Maschke, Mahler, Rabehl etc. ). Die Linken waren aber stets in der Lage, sich die ihre Rosinen zu picken, so galt natürlich Beatnick, Counter-Culture, Anti-Vietnam, Gender, Anti-Rassismus, black power etc. als progressiv und vorbildlich. Die Grünen trugen Anfangs den Nato- Austritt als Parole vor sich her und die Linke galt bei der letzten BT Wahl deswegen als nicht regierungsfähig. Die Linken sind auch nicht anti-russisch. Sie setzen dann eben auf die ihnen dort genehmen Kreise, NGOs etc., 

PS: Zurück zum Thema: Aktuell läuft, wenn man es konsequent weiter denkt, langfristig alles auf den Einsatz von Atomwaffen hinaus.

Kurativ

1. Oktober 2022 18:49

Die USA haben ein wichtiges Infrastrukturelement der Bundesrepublik angegriffen und zerstört. Die derzeitigen Regierungsmitglieder der Bundesrepublik sind Mittäter und verweigern die Aufklärung. An dem Potential einer Zusammenarbeit zwischen Deutschland und Russland ändert dieser US-Angriff nichts. Der Schaden müsste von den USA bezahlt werden. Ein NATO- und EU-Austritt ist näher gerückt als je zuvor.

Nach dem Tabubruch der Ermordung des iranischen Diplomaten und Top-Militär Qasem Soleimani kommt nun ein weiterer Tabubruch der USA dazu. Das fröhliche Pipeline- und Stromkabelbombing ist eröffnet.

Wenn sich jemand über den Einsatz von Atomwaffen aufregen sollte... Es waren die USA, welche diese Waffe als erstes gegen Zivilisten eingesetzt haben. Unter vollem Bewusstsein was passieren wird.

Kurativ

1. Oktober 2022 18:56

Die ganze Szenerie erinnert an einen Betrunkenen, welcher nach durchzechter Nacht in der Gaststätte feststellt, dass er kein Geld hat und nun versucht eine große Schlägerei zu provozieren, um die Zeche nicht bezahlen zu müssen. Dabei gibt es zahlreiche Gäste, welche nur Nicken und zustimmen, um den randalierenden Gast nicht verärgern. 

anatol broder

1. Oktober 2022 19:09

@ martin lichtmesz

«wie ist es möglich, daß scholz oder johnson oder macron es nicht sahen?»

sie sahen es, denn sie alle folgen sicherlich dimitri medwedew auf telegram. dort erklärte (ru) er den bumerang schon im märz.

Waldgaenger aus Schwaben

1. Oktober 2022 20:07

@RMH

der kleine Hund, der das Bein, resp. den Fuß nicht hochbringt, um mit den großen Hunden pinkeln zu können, ist inzwischen auch ein gutes Bild für den zweitgrößten Feldhern aller Zeiten.

Das er hinter dem Anschlag steckt, dafür sehe ich zwei starke Indizien. Erstens, dass eine Röhre verschont blieb und zweitens den für ihn negativen Kriegsverlauf. Warum sollten die USA jetzt so was tun, da es so gut läuft. Hätte Putin Kiew eingenommen, eine Regierung eingesetzt und D würde  sehr laut darüber nachdenken, dass man sich nun ja leider mit der Realität arrangieren müsste, dann traute ich den USA so etwas schon zu.

 

Arrow

1. Oktober 2022 21:58

Die nüchternen ökonomischen Schlussfolgerungen aus all dem, was wir in den letzten Jahren an Krisen erlebt haben, liegen eigentlich auf der Hand: Deglobalisierung und mehr Autarkie wagen, Binnenwirtschaft stärken! Das möglichst graduell zu tun, ist keine Option mehr, weshalb jetzt die Rosskur durchgestanden werden muss. Am Ende winkt aber womöglich eine nachhaltigere, stabiliere Volkswirtschaft und ein höheres Maß an Unabhängigkeit vom Hegemon. Die Montagsdemonstranten skandieren allerorten "Souveränität!" Fair enough! Mit einer zur weitgehenden  Selbstversorgerei umgebauten Volkswirtschaft könnte es gelingen.

Rheinlaender

1. Oktober 2022 22:21

@dojon86

Zbigniew Brzezinski als einer der wichtigsten geopolitischen Vordenker auf amerikanischer Seite ist auf den von Ihnen erwähnten Punkt eingegangen. Er wies darauf hin, dass die USA einen Teil ihres globalen Einflusses ihrer hedonistischen Massenkultur verdankten. Zugleich würden die „kulturellen Folgen des gesellschaftlichen Hedonismus“ und des damit verbundenen Werteverfalls die USA im Innern zunehmend schwächen. In den „den einsichtigeren Kreisen der westlichen Gesellschaft“ sei dies bekannt, weshalb es hier „eine gewisse Zukunftsangst, vielleicht auch Pessimismus“ gebe.

Franz Bettinger

1. Oktober 2022 23:01

@RMH: Ja, es werden A-Bomben gezündet werden, zwei, um genau zu sein, und hoch in der Atmosphäre überm Meer, wo es niemand sieht, außer den bestellten Schauspielern auf bestellten Kähnen. Und auch dieser Event, der die Agenda 2020 kulminierende (der endgültig zur NWO führen soll, aber nicht wird) wird gefakt sein. Wahr in unserer Epoche ist allein die Lüge. Auf die ist Verlass. 

Phil

1. Oktober 2022 23:19

"übelster Antiamerikanismus"

@RMH,

aber nicht doch so pauschal. Zu Zeiten Trumps kochte übelster Antitrumpismus aus unseren MSM.

Als Rechter muss man zumindest ein zwiespältiges Verhältnis zu Amerika haben.

Die Durchsetzung des "politisch-medialen Komplexes" mit Atlantikern / pro-amerikanischen Einflussagenten ist ein seit langem bestehendes Problem. Es sind eher die Vernünftigeren unter den heutigen Linken, die das auch so sehen.

Franz Bettinger

1. Oktober 2022 23:43

@Physiker auf SiN: Diese anschaulichen Experimente (mit transparenten Röhren, Airblocks, Druckabfall etc.) erklären nicht alles, aber einen wichtigen Teil unseres technischen Problems. Ich empfehle insbesondere die Diagramme ab 5’44’’: https://www.youtube.com/watch?v=zdkp9N3qfkI

deutscheridentitaerer

2. Oktober 2022 00:31

@RMH

Ich sehe mich nicht als Anti-Amerikaner; der durchschnittliche Ami ist mir viel lieber als der durchschnittliche Russe. Aber das kann politisch ja keine Rolle spielen. Dennoch mag es auch gute Gründe geben, sich für eine Unterstützung der Ukraine auszusprechen.

Wie auch immer. Mit dem Einsatz von Atomwaffen rechne ich dennoch nicht. Eine weitere Eskalation scheint erstmal vorgezeichnet. Allerdings haben die Russen es bisher nicht geschafft, ihren formalen Eskalationsschritten, Annexion und Mobilmachung, materiell Geltung zu verschaffen. Die Eskalationsspirale ist also bis aufgehalten, bis die Russen auch tatsächlich Erfolge erzielen.

ede

2. Oktober 2022 01:15

RMH: "Die westdeutsche Linke hat sich mit der Anti- USA-Vietnamkrieg Bewegung fast schon konstituiert, ...".

Interessanter und korrekter Einwand. Ich denke aber nur auf den ersten Blick ein Argument gegen die in der alten Bundesrepublik (verständlicherweise) tief verwurzelte Amerikanophilie. Ganz im Gegenteil, ein weiterer Beleg dafür. Die Anti-Vietnamkrieg Bewegung kam ja auch aus Amerika, das war sozusagen Familie.

Ich erinnere mich an die seinerzeitigen 68er Demos mit den "Ho-ho-ho-chi-minh" Chören. Natürlich nur aus dem Fernsehen, ich war ja in Ostberlin. Mich hat das tief beeindruckt, seitdem habe ich die westdeutsche Linke von Herzen verachtet.

Die DAMALIGEN Stones waren übrigens für mich das Gegenteil von Hedonismus, es war für uns in der DDR reines, fast heiliges Rebellentum. Mit anderen Worten, das Gegenteil von Oktoberklub.

Und selbstverständlich waren (und bleiben) Besuche von Juso Delegationen (Scholz u.a.) bei FDJ Bonzen lupenreiner Oktoberklub.

"Wahre Dinge sind wie umgekehrt" [Lao Tse]

ede

2. Oktober 2022 01:28

@Rheinländer

"Die Rechte in Deutschland muss ein wenig aufpassen, nicht als Spiegelbild der europäischen Salonkommunisten der 70er und 80er zu enden."

Das ist gerade nicht unser aktuelles Problem. Ich gebe Ihnen aber Recht, man muss es im Hinterkopf behalten.

dojon86

2. Oktober 2022 10:02

@Rheinlaender 01.01.2022 22:21 Interessant, also auch Zbigniew Brzezinski sah diese Massenkultur zwiespältig. Na ja, Ideologien sind wenn als Waffe gedacht, immer zwiespältig, denn ihre Wirkung lässt sich nicht auf den Gegner eingrenzen. Clio liebt eben grimmige Scherze. 

Laurenz

2. Oktober 2022 11:41

Hier aktualisiert ein Southfront-Artikel zum Thema

https://southfront.org/more-evidence-points-to-us-nato-sabotage-of-nord-stream/

Gustav

2. Oktober 2022 11:48

Die Global Governance verfügt über eine Managementstruktur, die mit der eines großen Unternehmens vergleichbar ist, und obwohl einzelne Manager oder Vizepräsidenten nach persönlichem Aufstieg streben oder private Rivalitäten verfolgen mögen, sind sie letztlich alle dem Eigentümer des Unternehmens verantwortlich und arbeiten alle auf das gleiche übergreifende Ziel hin.

Wir können über das Ausmaß oder die Komplexität der Rivalitäten debattieren, aber wir können es uns nicht leisten, die Tatsache aus den Augen zu verlieren, dass sie nur bis zu einem gewissen Punkt gehen und darüber hinaus ein gemeinsames Ziel verfolgen. Sie erzählen die gleichen Lügen, sie fördern die gleichen verdeckten Tyranneien. Keiner von ihnen ist unser Freund.

https://axelkra.us/willkommen-in-der-neuen-multipolaren-weltordnung-teil-2-iain-davis/

Gustav

2. Oktober 2022 11:50

Alles dreht sich um die falsche Binarität, die Illusion des Unterschieds und die Täuschung der Wahl.

Die „offizielle Geschichte“ wird nie beweisen, wer die Pipeline bombardiert hat, und das ist auch nicht beabsichtigt. Eine Auflösung ist nicht erwünscht. Stattdessen wird Team A uns ermutigen, Team B zu beschuldigen, und umgekehrt. Die Medien werden über Beweise berichten, die Russland belasten, während andere Beweise, die darauf hindeuten, dass die NATO verantwortlich ist, „durchsickern“ werden. Beide Narrative werden gerade so viel Nahrung erhalten, dass die Diskussion so lange wie nötig und in jede beliebige Richtung weitergeht.

Das ist das Wesen der falschen Binarität, ihr eigentlicher Zweck, nämlich zu spalten und abzulenken und neben der gesteuerten Kontroverse kontrollierten Dissens zu erzeugen.

Gustav

2. Oktober 2022 11:52

Vielleicht war es Russland, vielleicht waren es die USA, aber da man davon ausgehen kann, dass sie gemeinsam auf dasselbe Ziel hinarbeiten, sage ich noch einmal: Welchen Unterschied macht das letztendlich?

Darüber zu streiten, könnte leicht zu einer Diskussion darüber werden, ob OJ Simpson seine Frau (angeblich) mit der linken oder der rechten Hand erstochen hat.

Meiner Meinung nach müssen wir den Krieg in der Ukraine in diesem Zusammenhang betrachten – nicht einfach als einen echten Krieg unter eigenen Bedingungen, sondern als eine neue Front in dem umfassenderen Krieg gegen uns alle, der mit Covid begann.

In diesem Zusammenhang wird die Ukraine zu einem weiteren grausamen, gefühllosen Theaterstück. Ein zynisches Opfer, das Verknappungen und Preiserhöhungen und, seien wir ehrlich, alles andere in ihrer menschenfeindlichen Agenda „rechtfertigt“ – ebenso wie Covid „rechtfertigte“.

Gustav

2. Oktober 2022 11:53

Im Laufe der Monate wird das Ablenkungsmanöver immer mehr Gesprächsthemen hervorbringen, sie werden den Einsatz immer weiter erhöhen, um die Menschen dazu zu bringen, sich weiter zu engagieren.

Sie werden vielleicht sogar die Karte des Dritten Weltkriegs ausspielen und die Menschen mit dem Schatten eines Atompilzes erschrecken, so dass die Menschen Monate später, wenn wir immer noch hier sind, erleichtert sein werden, den Schrecken unbeschadet überstanden zu haben.

Sie werden arm, kalt und hungrig sein – aber so glücklich, am Leben zu sein, dass sie es nicht einmal bemerken werden.

kikl

2. Oktober 2022 12:08

1. Wasser ist beinahe inkompressibel.

2. Druck ist Kraft pro Fläche. Auf die Wasseroberfläche drückt die Atmosphäre. Deshalb herrscht dort Atmosphärendruck. Je tiefer man taucht, desto höher wird der Wasserdruck, weil dann das Wasser über einem zum Druck beiträgt.

3. Druckunterschiede bewirken Beschleunigungen. Im Gleichgewicht, wenn das Wasser ruht, ist der Unterwasserdruck anisotrop, d.h. richtungsunabhängig. In alle Richtungen wirkt die selbe Kraft pro Fläche. Die Kräfte heben sich gegenseitig auf. Deshalb bewegt sich nichts.

4. Luft ist kompressibel. Es gilt näherungsweise die ideale Gasgleichung. pV=nkT. p ist der Druck und V ist das Volumen der Luft. n ist die Teilchenzahl, also die Anzahl der Gasmoleküle in der Luft und T die Temperatur. k ist die Boltzmannkonstante.

Vernachlässigen wir einmal die Temperatur, sie sei konstant unter Wasser, und tauchen einen großen mit Luft gefüllten Luftballon unter Wasser. Dann ist auch die Teilchenzahl n konstant. Es gilt pV = konstant.

Je tiefer man taucht, desto großer wird der Druck p auf den Luftballon. Wenn der Druck um das 10-fache steigt, dann muss das Volumen des Luftballons auf 1/10 seines Volumens schrumpfen. Dann herrscht im Luftballon derselbe Druck wie im umgebenden Wasser. Der Luftballon schrumpft mit der Tiefe zusammen.

https://www.youtube.com/watch?v=p_NsZhSTJzg

kikl

2. Oktober 2022 12:09

5. In der Lunge eines Tauchers befindet sich Luft. Der Druck dieser Luft entspricht dem Außendruck des Wassers. Wenn der Taucher schnell auftaucht und dabei nicht kontinuierlich ausatmet, dann dehnt sich diese Luft aus, bis seine Lunge platzt. Denn der Außendruck nimmt beim Auftauchen kontinuierlich ab. Gleichzeitig ist Luft in seinem Blut gelöst, die sich ebenfalls ausdehnt. Die Luftblasen in den Gefäßen sind lebensgefährlich, weshalb unkontrolliertes Auftauchen zum Tod führt, wenn der Taucher nicht sofort in eine Druckkammer verbracht wird.

Sporttaucher tragen spezielle Taucheruhren, die ihnen sagen, wie schnell sie auftauchen können in Abhängigkeit von dem Tauchgang. Je tiefer man taucht, desto länger dauert das Auftauchen und desto kürzer kann man überhaupt unter Wasser bleiben. Tiefer als 30 Meter tauchen Sporttaucher praktisch nie, weil sie dann in wenigen Minuten mit dem Auftauchen beginnen müssen. Wer noch tiefer taucht, verwendet dazu meist spezielle Gasgemische und keine Luft und Kreislauftauchgeräte, so dass die ausgeatmete Luft wieder eingeatmet wird. Das verhindert den Tiefenrausch und spart Atemluft aber das Problem beim Auftauchen bleibt.

Daher ist der Einsatz von ferngesteuerten Unterwasserdrohnen die naheliegendste Methode für das Verbringen von Sprengstoffen in 70 Metern Tiefe. Das können nur wenige hochbezahlt Spezialisten; die meisten von ihnen gehören zum Militär.

RMH

2. Oktober 2022 13:10

@phil.

1.

in den USA sehen sie die Aufspaltung der politischen Kräfte in globalistisch, neolinke Kräfte und nationaler, isolationistischen, klassisch marktwirtschaftlicher Kräfte in extrem zugespitzter Form, also das, was grob mit "anywheres" und "somewheres" beschrieben wurde. Die USA haben als Weltmacht eben die Macht, weltweit - je nach vorherrschendem Teil - die Agenda zu setzen. Und dann wedelt der Hund halt noch mit dem Schwanz (= Deutschland und andere dranhängende Staaten) und nicht umgekehrt.

Und mit neolinks meine ich das, was einmal unter der Falschbezeichnung neocons begonnen wurde und dann zu einer Gesamtglobalen Zielsetzung wurde, also deutlich über das hinaus geht, was mit dem Neocon-Projekt gestartet wurde. Der Kapitalismus alter Strömung wird zunächst durch Beschleunigung der Oligopol- und Monopolbildung vorangetrieben, um dann diese Wirtschaftszentralen beherrschen zu können. Great Reset beschreibt nicht umfassend dieses Ziel. Ich halte neolinks für besser, da er die marxistische Theorie der Tendenz zur Monopolbildung des Kapitalismus besser beinhaltet.

Trump war bspw. wieder ein Stück zurückgehen zur Richtung Monroe-Doktrin, America Frist, was gerade nicht One-World heißt etc. (ich bin kein Trumpist, aber als Beispiel für die Unterschiede taugt er schon).

RMH

2. Oktober 2022 13:26

2. wie funktioniert neolinks? Unter dem Vorwand Entstaatlichung und Liberalisierung führt man Wirtschaftseinheiten erst einmal auf den Markt, um sie dann über eine staatliche Subventionierungspolitik wieder an die Leine nehmen zu können. Man braucht Krisen dafür. Die Krisen sorgen für ein Beschleunigung einer Konzentration der Wirtschaft von vielen Teilnehmern, Mittelstand etc. hin zu größeren Einheiten, bis hin zu Oligopolen und Monopolen. Diese wiederum können in den ewigen Krisen nach Belieben verstaatlicht dann wieder auch vermeintlich entstaatlicht an die Börse gehen, wie ein- und ausatmen.  Alle hängen aber an der Quelle des staatlichen Geldes, sind letztlich subventionsabhängig. Zugespitzt: Der moderne Manager erobert nicht neue Märkte, er erschließt Subventionsquellen. Ein sehr gutes Beispiel dafür ist gerade die Landwirtschaft, deren Liberalisierung von @Schick in seinem Folgebeitrag gerade grundlegend falsch interpretiert wird. Den Weggang vom "Nackensteak" zum Soja-Erbsen-Bratling zum dreifachen Preis schafft nur der Staat über seinen Subventionszugriff und kein "freier Markt". Wie auch immer: Der Krieg Ru vers. Ukr. ist ein Krieg unter Oligarchen, Oligopolisten. Also bestimmt nicht von restaurativen Kräften im Sinne einer multipol. Welt versus globalisierenden Kräften, aber genau diese Legende erzählen Putin und Medwedew.

Archimedes

2. Oktober 2022 20:03

Interessanter Artikel. Leider entwertet der Autor ihn selbst indem er 9/11 ins Spiel bringt und sich somit selbst diskreditiert. 9/11 ist bekanntlich ein Ereignis, dass zigfach auf Touristenkameras festgehalten wurde.

ML: Erstens stimmt das nicht, zweitens ist das an sich noch kein Argument für oder gegen irgendetwas. Fangen Sie mal an, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen, bevor Sie über die "Unwissenheit" anderer urteilen, Sie entwerten damit nur Ihren eigenen Kommentar.

Warum viele Menschen dennoch die Vorgänge nicht verstehen hängt mit ihrer Unwissenheit zusammen. So ähnlich wie Rudolph (der deutsche Raketeningenieur) es in einem Video über Mondlandungszweifler erklärt. Die meisten Menschen haben keine Ahnung von Physik, sie können sich nicht vorstellen, dass es einen Himmelskörper ohne Atmosphäre, mit geringerer Schwerkraft, anderen Lichtverhältnissen … gibt. Dass dort die Schwingung der Fahne nicht durch die Luft gedämpft wird, ganz einfach weil es auf dem Mond keine Luft gibt ...

Hier bei Nordstream ist der Fall klarer. Die Gasrohre sind anscheinend nicht von alleine geplatzt. Es kommen rund ein Dutzend Täter in Frage und man kann alle möglichen Mutmaßungen und Spekulationen anstellen.

Ein Fremder aus Elea

2. Oktober 2022 21:26

Eine kleine Korrektur möchte ich anbringen. Zwar halte ich den vorinstallierten Sprengstoff weiterhin für Quatsch, aber wenn bei Bornholm die höchste Stelle wäre und das Ziel darin besteht, die Röhren möglichst voll laufen zu lassen, wäre es kein abwegiger Zufall, daß der Sprengstoff just an der Stelle platziert worden wäre, wo NS-2 abzweigt.

Allerdings ist es völlig abwegig, dann in einer Röhre an zwei Stellen etwas vorzuinstallieren.

Umlautkombinat

2. Oktober 2022 22:36

Tauchen Sie selbst, kickl? Ich denke nicht, oder Sie haben gerade einen Open-Water-Schein bei einer amerikanischen Organisation fuer "Recreational Diving" abgelegt, die auch ihre ausruestungsmaessig teuren Kurse und Unternehmungen verticken will. Deswegen ist man fuer die ab 30 Meter bei Benutzung von Luft praktisch tot. Eine einfache Berechnung der Grundzeiten zeigt Ihnen aber schnell, dass Sie in dieser Tiefe wenn Sie nicht gerade mit einer Jaegermeisterpressluftflasche tauchen gehen noch sehr viel Zeit haben.

Mal von jemand mit Praxis: Ich bin lange Zeit mehrmals jaehrlich nach Aegypten ins Rote Meer zum Tauchen gefahren. Am Kleinen Bruder - einer Insel - liegt dort das Wrack der Numidia. Geht in ca. 15m Tiefe los, liegt fast senkrecht und hoert bei 80 Meter auf. Die Schraube ist ab und lag frueher bei ca. 84m. Das Wrack ist sehr schoen und immer gut fuer einen vertikales Umkreisen. Mit einer 15l Flasche, also ca. 3000l Luft.

Kein Problem.

Wenn Sie nicht ein PADI-Tauchlehrer sind, der gespalten zwischen der ihm verpassten oben skizzierten Ideologie und der Gier "ein Mann" sein zu wollen das Ganze mitmacht und so viel Adrenalin ausschuettet, dass seine Luft nicht reicht und er dann oben noch Hilfe aus der Flasche des geneigten Schreibers brauchte, weil er sonst seine Deko nicht haette einhalten koennen.  

 

Adler und Drache

2. Oktober 2022 22:55

Fazit der Debatte: Wir halten es für möglich, das die Amis ihre Zwillingstürme crashen, aber nicht, dass die Russen ihre Pipeline sprengen.

Kommt das so hin?

ML: Das ist nicht das "Fazit der Debatte". Diese Fragen klären sich nicht abstrakt, sondern aus ihren eigenen Umständen heraus, wobei die Motivlage eine der wichtigsten Fragen ist. An 9/11 war außerdem offenbar noch eine andere, nicht-amerikanische Macht beteiligt.

Laurenz

3. Oktober 2022 05:52

@Archimedes

Auch, wenn Ihnen

@ML

schon einiges gesagt hat, so möchte ich hier das Forum verteidigen.

Schon vor knapp 20 Jahren erklärte der Verband der us amerikanischen Bauingenieure alle 3 Gebäude, die während 09/11 einstürzten, als gesprengt, da Flugzeuge nicht in der Lage sind, die Zwillingstürme zum einstürzen zu bringen. Eine arme BBC-Reporterin erklärte den Einsturz von WTC7, obwohl WTC7 im Hintergrund noch stand. Das führte an demselben Tag zu Zweifeln am Narrativ & der Staatsterror ist alternativlos offensichtlich.

ML: Ob und was Touristen da gefilmt haben, ist völlig unerheblich. Ob zwei Flugzeuge drei Wolkenkratzer in Sekundenschnelle zum völligen Einstürzen bringen können, das ist die Frage.

Andrenio

3. Oktober 2022 07:38

Es geistert durch die Kommentare die These, dass Russland seine Fähigkeiten zur Zerstörung von wichtiger Infrastruktur demonstrieren wollte.

Da Polen nach Eröffnung der Pipeline nach Norwegen das Gas aus Russland nicht mehr braucht und die Durchleitung aus Russland jetzt ohne eigenen Schaden ganz abschalten könnte, würde ich an Putins Stelle an der Baltic Pipe ein Exempel statuieren.

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