Notizen zu Rütger Esséns “Die russische Gleichung” (2)

"Man sagt nicht selten, daß die Gewalt keine Probleme lösen kann", so Rütger Essén 1941 in seiner Schlußbetrachtung zu Die russische Gleichung.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

“Das ist, geschicht­lich betrach­tet, eine Unwahr­heit”, fährt er fort. “Die Gewalt, und vor allem die orga­ni­sier­te Gewalt in ihrer höchs­ten Potenz, dem Krieg, hat vie­le geschicht­li­che Pro­ble­me gelöst.”

Das ist eine har­te Wahr­heit, die auch in den heu­ti­gen soge­nann­ten west­li­chen Demo­kra­tien wie­der in die Mode gekom­men ist. Denn der Kon­sens des Main­streams ist, daß das Pro­blem Russ­land-Ukrai­ne aus­schließ­lich mit Gewalt zu lösen sei; der blo­ße Gedan­ke an “Ver­hand­lun­gen” gilt als ver­pönt und wird als gefähr­li­ches “Appease­ment” abgekanzelt.

Essén sieht die Rol­le der Gewalt aller­dings auf einen “ope­ra­ti­ven Ein­griff” beschränkt. Sie kann kei­ne “Wer­te schaf­fen”, son­dern nur dem “Schaf­fen eine neue Rich­tung und neue Vor­aus­set­zun­gen” geben. In dem “Rie­sen­kampf” , der im Juni 1941 begon­nen hat, sah er die Chan­ce, “eine Lösung des rus­si­schen Pro­blems zu schaf­fen”, und zwar eine “dau­er­haf­te und halt­ba­re” – also sozu­sa­gen eine “End­lö­sung der Rus­sen­fra­ge”, aller­dings kei­ne genozidale.

Sie kön­ne etwa so funk­tio­nie­ren: Das “Sowjet­re­gime und sei­ne Trä­ger” müs­se gestürzt und die Aus­deh­nung des Rus­si­schen Rei­ches beschnit­ten wer­den, vor allem im Wes­ten, aber auch teil­wei­se im asia­ti­schen Teil (ins­be­son­de­re, was die Grenz­zie­hun­gen zur Mon­go­lei und zur Man­dschu­rei angeht, die zu die­sem Zeit­punkt unter japa­ni­scher Kon­trol­le war).

Der rus­si­sche Bevöl­ke­rungs­zu­wachs soll nach Osten, Rich­tung Ural und Sibi­ri­en, abge­lei­tet wer­den, eben­so wie der “unwi­der­steh­li­che und irra­tio­na­le”, gera­de­zu trieb­haf­te Drang nach Expan­si­on, der die­sem “Volks­da­sein” eigen sei. Das rus­si­sche Volk sei über­haupt von einem star­ken “Noma­den­zug” gekenn­zeich­net, der ihm die “tie­fe Ver­wur­ze­lung in der Land­tra­di­ti­on” erschwe­re, “die für die euro­päi­schen Kul­tur­völ­ker kenn­zeich­nend ist.”

Das Bal­ti­kum müs­se kom­plett von der rus­si­schen Vor­herr­schaft befreit wer­den, Finn­land sol­le “sei­ne natür­li­che und stra­te­gisch gege­be­ne Gren­ze vom Fin­ni­schen Meer­bu­sen über den Lado­ga und One­ga zum Wei­ßen Meer” erhal­ten. Die “Wohn­ge­bie­te der rus­si­schen Volks­grup­pen” sol­len durch Umsied­lung ver­än­dert wer­den, etwa in Karelien:

Die rus­si­sche Bevöl­ke­rung, die jetzt in die­sen Gegen­den wohnt, ist zum größ­ten Teil im letz­ten Vier­tel­jahr­hun­dert mit Zwangs­mit­teln nach dort trans­por­tiert wor­den und kann des­halb auch am bes­ten im eige­nen und all­ge­mei­nen Inter­es­se zurück­trans­por­tiert werden.

Da die “rus­si­sche Glei­chung” nicht lös­bar, son­dern nur redu­zier­bar sei, wird Ruß­land jedoch als geo­po­li­ti­scher Fak­tor bestehen bleiben:

Groß­ruß­land mit bedeu­tend über 100, bald viel­leicht 150 Mil­lio­nen Ein­woh­nern [heu­te sind es 144 Mil­lio­nen. – ML ] , wird nach wie vor in sei­ner gewal­ti­gen Aus­deh­nung vom Fin­ni­schen Meer­bu­sen bis zum Stil­len Oze­an [Pazi­fik] dalie­gen, mit sei­nen frucht­ba­ren Ebe­nen, sei­nen Wäl­dern, sei­nen rei­chen Roh­stoff­quel­len aller Art und sei­ner gedul­di­gen, arbei­ten­den und reich begab­ten Bevölkerung.

Die­ses Reich und die­ses Volk wer­den nach dem engül­ti­gen Ver­un­glü­cken der ver­fehl­ten euro­pa­feind­li­chen Erobe­rungs­po­li­tik zu ihrem eige­nen Nut­zen und From­men dar­auf ange­wie­sen sein, an der eige­nen inne­ren Ent­wick­lung zu arbeiten.

Frei­lich wür­de eine Nie­der­la­ge der Sowjet­herr­schaft zunächst “eine neue Peri­ode eines star­ken aus­län­di­schen Kon­troll­ein­flus­ses im Dasein des rus­si­schen Vol­kes erzwin­gen”, der jedoch “nicht bis in alle Ewig­keit dau­ern” wer­de (was auch immer die­se vage Anga­be bedeu­ten soll). Das post-bol­sche­wis­ti­sche Ruß­land wer­de nach sei­ner Ein­däm­mung und Befrie­dung einen “eigen­ar­ti­gen rus­si­schen Natio­na­lis­mus” ent­wi­ckeln, der “abend­län­di­sche Ein­flüs­se” auf “posi­ti­ve und auf­bau­en­de Wei­se gel­tend machen könnte.”

Ideen die­ser Art wären wohl auch für anti­bol­sche­wis­ti­sche rus­si­sche Natio­na­lis­ten die­ser Zeit unan­nehm­bar gewe­sen. Zu phan­tas­tisch erscheint die Vor­stel­lung einer wohl­wol­len­den “aus­län­di­schen” Kon­troll­macht, die das rus­si­sche Volk in einem gewal­ti­gen, poli­tisch umheg­ten eura­si­schen Gar­ten wach­sen und gedei­hen läßt, und sich ins­be­son­de­re ver­kneift, sich an den noch heu­te äußerst gefrag­ten “rei­chen Roh­stoff­quel­len aller Art” zu vergreifen.

Zumal die­ser aus­län­di­sche Hege­mon, der im Jahr 1941 nach Esséns Vor­stel­lung das bol­sche­wis­ti­sche Regime stür­zen und nach dem Sieg die Ein­däm­mung Ruß­lands gewähr­leis­ten soll­te, das Groß­deut­sche Reich unter natio­nal­so­zia­lis­ti­scher Füh­rung war. Allein wür­de es die­ses Kunst­stück jedoch nicht voll­brin­gen kön­nen. Essén schrieb:

Die ers­te Vor­aus­set­zung für die euro­päi­sche Sicher­heit im Osten ist die Schaf­fung einer euro­päi­schen Einheitsorganisation.

Mit ande­ren Wor­ten eine Art Euro­päi­sche Uni­on, die zu die­sem Zeit­punkt natür­lich aus mehr oder weni­ger faschis­ti­schen Staa­ten bestehen und in der Deutsch­land die vor­herr­schen­de Rol­le spie­len wür­de, viel­leicht mit Ita­li­en als “Unter­chef” in Süd- und Süd­ost­eu­ro­pa. Dies schreibt Essén nicht so direkt, wie ich es hier tue, aber es geht aus sei­ner Argu­men­ta­ti­on klar her­vor, wohin die Rei­se gehen soll.

Welt­an­schau­lich sieht er den Krieg so, wie er im wesent­li­chen auch heu­te noch gese­hen wird, wenn auch mit unter­schied­li­cher Wer­tung: Als Kampf zwi­schen Bolschewismus/Kommunismus, Liberalismus/Demokratie (die als Fas­sa­de für eine fak­ti­sche “Plu­to­kra­tie” gewer­tet wird) und eben Faschismus/Nationalsozialismus, in Dugin’schen Begrif­fen zwi­schen ers­ter, zwei­ter und drit­ter “poli­ti­scher Theorie”.

Für Essén kann das “Abend­land” bzw. “Euro­pa” bzw. “die euro­päi­sche Kul­tur und Zivi­li­sa­ti­on” in der welt­po­li­ti­schen Lage des Jah­res 1941 allein durch auto­ri­tä­re Natio­na­lis­men ver­tei­digt wer­den, die auf der Grund­la­ge eines “gut­or­ga­ni­sier­ten natio­na­len Wirt­schafts­sys­tems” (Kor­po­ra­tis­mus) und eines “völ­ki­schen Zusam­men­ge­hö­rig­keits­ge­fühls” (Prin­zip der Volks­ge­mein­schaft, die den Klas­sen­kampf auf­hebt) beruhen.

Libe­ra­lis­mus und Par­tei­en­de­mo­kra­tie sei­en dazu nicht imstan­de, und hät­ten viel­mehr den Zwil­lin­gen Plu­to­kra­tie und Bol­sche­wis­mus das Feld geebnet:

(…) ein ent­na­tio­na­li­sier­ter Raub­ka­pi­ta­lis­mus, für den das Wirt­schafts­le­ben nur ein Feld der Aus­beu­tung dar­stellt, ist dage­gen der nächs­te Vor­läu­fer des Bolschewismus.

Essén voll­zieht nicht aller­dings den in der NS-Dok­trin und ‑Pro­pa­gan­da übli­chen Schritt, “Bol­sche­wis­mus” und “Plu­to­kra­tie” als nur schein­bar ver­fein­de­te Mas­ken des “Welt­ju­den­tums”, das in Washing­ton eben­so das Sagen habe wie im Kreml, zu subsumieren.

Das Vor­ha­ben, ein geein­tes faschis­ti­sches Euro­pa bzw. eine Art euro­päi­sche Föde­ra­ti­on der faschis­ti­schen Staa­ten zu erschaf­fen, die imstan­de sei, sowohl dem trans­at­lan­tisch-kapi­ta­lis­ti­schen als auch dem öst­lich-bol­sche­wis­ti­schen Feind zu trot­zen, wur­de bekannt­lich nie­mals ver­wirk­licht und hät­te unter den Bedin­gun­gen des Krie­ges wohl auch nicht ver­wirk­licht wer­den können.

In der NS-Pro­pa­gan­da tauch­te zwar immer wie­der das Schlag­wort eines vage defi­nier­ten “Neu­en Euro­pa” auf, ein Ziel, das Tei­le der NS-imma­nen­ten Oppo­si­ti­on und etli­che “Euro­fa­schis­ten” (man den­ke an Drieu La Rochel­le) ernst­haft anstreb­ten, das sich aber rasch als Deck­man­tel für das chau­vi­nis­tisch-impe­ria­lis­ti­sche Stre­ben der deut­schen Füh­rung entpuppte.

Hans Wer­ner Neu­len schreibt in sei­nem Stan­dard­werk An deut­scher Sei­te (1985) über die inter­na­tio­na­len Frei­wil­li­gen der Wehr­macht und Waffen-SS:

Hit­ler und sei­ne Satra­pen waren die bes­ten Garan­ten dafür, das Ver­trau­en der euro­päi­schen Völ­ker in eine supra­na­tio­na­le Ord­nung zu zer­stö­ren. Das natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Dog­ma der unter­schied­li­chen ras­si­schen Wer­tig­keit der Völ­ker muß­te jede Ein­heit Euro­pas spren­gen. Die ras­sen­bio­lo­gi­sche Optik Ber­lin eng­te Euro­pa auf den ger­ma­nisch dekla­rier­ten Raum ein. Aber selbst die ger­ma­nisch­ten Völ­ker konn­ten kaum erwar­ten, in Hit­lers Nach­kriegs­eu­ro­pa ihr eigen­stän­di­ges und auto­no­mes Staats­le­ben zu behal­ten. Hol­land, Bel­gi­en, Däne­mark und Nor­we­gen hät­ten im bes­ten Fall den Sta­tus gleich­ge­schal­te­ter Vasal­len­staa­ten erhal­ten, wahr­schein­li­cher ist, daß sie Pro­vin­zen bzw. Reichs­gaue des Groß­ger­ma­ni­schen Rei­ches gewor­den wären.

Noch schlech­ter wäre es wahr­schein­lich den sla­wi­schen und bal­ti­schen Völ­kern ergangen:

Polen, die Tsche­chei, das Bal­ti­kum, die Ukrai­ne, für sie war Platz im Neu­en Euro­pa nur als Sied­lungs­ge­biet der ger­ma­ni­schen Kern­völ­ker, ihr natio­na­les Volks­le­ben soll­te aus­ge­löscht wer­den. Betrach­te­te Hit­ler Euro­pa mit­hin allein als deut­schen Ver­fü­gungs­raum, so konn­te das Reich nie ein posi­ti­ves Ord­nungs­bild ent­wi­ckeln, das bei der Mehr­heit der Euro­pä­er hät­te Ver­trau­en erwe­cken können.

Eine “euro­fa­schis­ti­sche” Alli­anz hät­te sich aus recht hete­ro­ge­nen Bestand­tei­len zusam­men­setz­ten müs­sen: Ers­tens, aus Län­dern, die nicht  von Deutsch­land besetzt waren, in denen aber ideo­lo­gisch ver­wand­te Regime herrsch­ten (Ita­li­en, Spa­ni­en, Rumä­ni­en, Ungarn, Por­tu­gal, Bul­ga­ri­en, Slowakei…);

zwei­tens aus mili­tä­risch besetz­ten Län­dern, in denen die Besat­zungs­macht ideo­lo­gisch ver­wand­te Regime instal­liert oder auf ande­re Wei­se die Kon­trol­le über­nom­men hat­te (Frank­reich, Nor­we­gen, Däne­mark, Bel­gi­en, Kroa­ti­en, Niederlande…);

drit­tens aus Län­dern, die ange­sichts der sowje­tisch-rus­si­schen Bedro­hung kei­ne ande­re Wahl hat­ten, als ein Bünd­nis mit Deutsch­land ein­zu­ge­hen (Finn­land, die bal­ti­schen Staa­ten, die 1940 von der Sowjet­uni­on besetzt, 1941 von Deutsch­land “befreit” wur­den).  Hin­zu kamen besetz­te Län­der, aus denen prak­tisch nichts zu holen war, weder Ver­bün­de­te noch Kriegs­frei­wil­li­ge (Polen, Tsche­chi­en, Griechenland…).

Hät­ten der Anti­bol­sche­wis­mus und die Furcht vor der Erobe­rung durch den Osten allein genügt, um eine “euro­päi­sche Ein­heits­or­ga­ni­sa­ti­on” zusam­men­zu­schmie­den? Mit Sicher­heit nicht.

In den Län­dern der zwei­ten Kate­go­rie wur­de die deut­sche Besat­zung von der Mehr­heit der Men­schen als unmit­tel­ba­re­res Joch emp­fun­den als die nur poten­ti­el­le Gefahr aus dem Osten; wer sich den Okku­pan­ten anschloß, galt in den Augen gro­ßer Tei­le der Bevöl­ke­rung als Lan­des­ver­rä­ter, auch wenn er para­do­xer­wei­se aus radi­kal­na­tio­na­lis­ti­schen Moti­ven handelte.

Der Anti­bol­sche­wis­mus bedeu­te­te zudem in vie­len besetz­ten Län­dern auch eine Bür­ger­kriegs­er­klä­rung nach innen, denn sie waren noch nicht von Kom­mu­nis­ten und Sozia­lis­ten “gesäu­bert” wie das natio­nal­so­zia­lis­ti­sche Deutschland.

Wie sah es nun mit den Völ­kern der Sowjet­uni­on aus? Essén emp­fahl: “Das rus­si­sche Reich kann ent­spre­chend sei­nen Haupt­volks­stäm­men zer­sprengt wer­den.” Eine Schlüs­sel­rol­le spie­le hier­bei die Ukraine:

Der Ukrai­ne kann eine eige­ne staat­li­che Zukunft und eine neue Ziel­set­zung ihrer Ent­wick­lung gege­ben werden. (…)

Über­haupt sei die Ukrai­ne das “ers­te und größ­te Pro­blem” der groß­rus­si­schen Staats­bil­dung, wel­che genau an die­ser Schwach­stel­le sabo­tiert wer­den könne:

Es ist der Sowjet­herr­schaft, eben­so wie der Zaren­herr­schaft, nicht gelun­gen, aus den groß­rus­si­schen und klein­rus­si­schen Volks­stäm­men eine ein­heit­li­che Nati­on zu bil­den. Das Ver­hält­nis der Ukrai­ne zu Groß­ruß­land erhielt beson­ders in der Sowjet­zeit in stei­gen­dem Maß den Cha­rak­ter einer Aus­beu­tung. Das selb­stän­di­ge Dasein der ukrai­ni­schen Natio­na­li­tät auf dem sprach­li­chen und kul­tu­rel­len Gebiet läßt sich nicht mehr bestrei­ten. Es liegt im all­ge­mei­nen Inter­es­se des ukrai­ni­schen Vol­kes und Euro­pas, daß die Ent­wick­lung zu staat­li­cher Unab­hän­gig­keit, die durch die bol­sche­wis­ti­sche Erobe­rung 1918/19 unter­bro­chen wur­de, erneut auf­ge­nom­men wird.

Die Ukrai­ne scheint zu die­sem Zeit­punkt für so man­chen Sym­pa­thi­san­ten des Natio­nal­so­zia­lis­mus und des Deut­schen Reichs eine gro­ße Anzie­hungs­kraft gehabt zu haben. Etwa zur sel­ben Zeit wie Essén, im Juli 1941, geriet zum Bei­spiel der fran­zö­si­sche Faschist Jac­ques Benoist-Méchin in einen “Sla­va Ukraina”-Taumel und träum­te von einer unab­hän­gi­gen Ukrai­ne, die zum Schmuck­stück einer neu­en euro­päi­schen Ord­nung wer­den könne.

Im Vor­wort zu sei­nem 1939 ver­faß­ten, 1941 publi­zier­ten schwär­me­risch-schwüls­ti­gen Pam­phlet L’Ukrai­ne des ori­gi­nes à Sta­lin (Die Ukrai­ne von ihren Anfän­gen bis Sta­lin) schrieb er:

Die Ukrai­ne, Land der Krie­ger und Dich­ter, der “Het­mans” und der Acker­bau­ern, in dem die Musik und der Hero­is­mus eben­so zur Land­schaft gehö­ren wie die Wei­te der Erde und des Him­mels, das Land von Sten­ka Rasin und Nes­tor Mach­no, das Land des bewun­derns­wer­ten Gogol, des Autors der “Toten See­len”, der uns unter die­sem Titel das Por­trät eini­ger der leben­digs­ten See­len über­haupt hin­ter­las­sen hat. (…)

Wie­der taucht am Hori­zont die begehr­te Ukrai­ne auf, deren Ern­te­fel­der wie Jasons Gol­de­nes Vlies durch einen Vor­hang aus Feu­er und Blut leuch­ten. Und die­ses Mal ist es nicht das geschlos­se­ne Getram­pel der mon­go­li­schen Hor­den, die aus den Tie­fen der asia­ti­schen Step­pe her­an­strö­men, son­dern das mäch­ti­ge Dröh­nen der Pan­zer­di­vi­sio­nen der Wehr­macht, die den gro­ßen Kreuz­zug des Abend­lan­des ankündigen.

Essén sieht eben­falls einen schick­sals­haf­ten Wen­de­punkt in der abend­län­di­schen Geschich­te gekom­men, drückt dies aller­dings viel nüch­ter­ner aus. Ein befrei­te, staat­lich unab­hän­gi­ge Ukraine

… wird eine bedeu­ten­de Ver­än­de­rung im euro­päi­schen Dasein mit sich brin­gen. Die Ukrai­ne ist ihrer gan­zen Natur nach euro­päi­scher als es das bis­he­ri­ge rus­si­sche Reich im gro­ßen und gan­zen gewe­sen ist. Hier sind die Vor­aus­set­zun­gen für eine neue und posi­ti­ve Ent­wick­lung von größ­ter Bedeu­tung vor­han­den. Aber nur Ruß­lands Nie­der­la­ge hat die­se Mög­lich­keit eröff­nen können.

Nicht anders als Jahr­zehn­te spä­ter der ame­ri­ka­nisch-pol­ni­sche Geo­stra­te­ge Zbi­gniew Brze­ziń­ski, erblickt Essén in der Ukrai­ne den ent­schei­den­den Rie­gel, mit dem Euro­pa vor dem Zugriff Ruß­lands abge­si­chert und mit dem Ruß­lands impe­ria­les Stre­ben ein­ge­dämmt wer­den kann. In sei­nem viel­zi­tier­ten Buch Die ein­zi­ge Welt­macht (The Grand Chess­board) schrieb er 1997:

Allein schon die Exis­tenz einer unab­hän­gi­gen Ukrai­ne hilft, Russ­land zu ver­än­dern. Ohne die Ukrai­ne hört Russ­land auf, ein eura­si­sches Impe­ri­um zu sein. Es kann zwar immer noch impe­ria­len Sta­tus bean­spru­chen, wür­de dann aber in Kon­flik­te mit den zen­tral­asia­ti­schen Staa­ten ver­wi­ckelt. Auch Chi­na wür­de sich erneu­ter rus­si­scher Domi­nanz in Zen­tral­asi­en ent­ge­gen­stel­len. Wenn Russ­land aber die Kon­trol­le über die Ukrai­ne zurück­ge­winnt, wäre es wie­der eine Imperialmacht.

 

 

Fort­set­zung folgt.

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Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (33)

Adler und Drache

13. Oktober 2022 21:47

Spannende Lektion, auch weil man an diesem Beispiel (vor allem im Vergleich mit heute) beobachten kann, wie die drei politischen "Großideologien" (vermutlich seit 1789) immer wieder aktualisiert, vermischt, geremixt, gerelectured, neu angeordnet und neu einander zugeordnet werden, um auf der einen Seite "Identität" und auf der anderen ein Feindbild zu erzeugen. Dieses Vorgehen scheint mir zum Kern des "Zeitalters des Politischen" zu gehören, wie es sich in Europa und der europäisch dominierten Welt nach Abschaffung des Reichs und des Kaisertums darstellt. Ich nehme an, das wird auch so weitergehen, und es würde auch "unter rechts" so weitergehen, mit all den Schwierigkeiten und prinzipiell unlösbaren politischen Problemen (zumindest solange diese Tradition des politischen Bewusstseins nicht ebenso abgebrochen wird wie das Bewusstsein, welches die Reichsidee hervorbrachte und durch die Jahrhunderte trug). 

Nebenfrage @ Lichtmesz: Ich las mal irgendwo, das der Nationalsozialismus keineswegs durchgehend rassenideologisch geprägt gewesen wäre, dass es auch scharf kritische Stimmen gegeben hätte. Wissen Sie Näheres dazu?

ML: Es gab jedenfalls interne kritische Stimmen zur Ostpolitik (etwa von Dwinger, Werner Best). Die Rassendoktrin bleibt halt bis zuletzt unscharf ohne einheitliche dogmatische Fassung, kann man nachlesen in meinem Ethnopluralismus-Buch. L. F. Clauss stufe ich als "Ethnopluralist" unter den Rassekundlern ein.

ede

13. Oktober 2022 22:42

Nun, als Brzeziński sein Schachbuch schrieb, wurde China aber auch noch herablassend als verlängerte Werkbank bezeichnet. Die Indochinakriege steckten noch in den Knochen. Und niemand hätte gedacht, dass Kalifornien den Weg nach unten einschlägt.

Multipolarität dürfte auf längere Sicht im Interesse aller Beteiligten sein.

Gracchus

13. Oktober 2022 23:00

Das ist eine in der Tat interessante, sehr anregende Artikelfolge. Spontan: Wie die Zeiten sich spiegeln, natürlich nicht 1:1. Und es ist natürlich ein Unterschied, wer was aus welchem Interesse schreibt. Eine eigenständige Ukraine läge auch im europäischen Interesse, als Pufferzone, zugleich aber als Brücke für eine gedeihliche Verbindung zu Russland. Dies von Europa aus unter der vermittelnden Vormacht Deutschlands. "Dienende Führungsrolle" - so hat es Habeck beschrieben, nur leider vergessen, zu sagen, wem er dient. Um es pathetisch, aber hoffentlich nicht allzu schwülstig zu formulieren: Das ist die Aufgabe, die das Schicksal oder die Vorsehung Deutschland und der Ukraine zugedacht hat. Beide kommen aus teils nicht teils nachvollziehbaren Gründen dieser Aufgabe nicht nach - und Europa steht vor einer Katastrophe (ohne damit Russland aus der Verantwortung zu lassen). Beide Länder lassen sich von den USA verheizen, das eine militärisch, das andere wirtschaftlich. 

Gracchus

13. Oktober 2022 23:18

Ich meine auch, dass Russland geistig vom Westen profitieren kann. Individuelles Verantwortungsefühl, wie Essen es nennt, zu entwickeln, wird dem "Russen" nicht erspart bleiben. Fraglich ist auch, ob die Frontlinie zwischen Kollektivismus und Individualismus verläuft. Der mystisch, wachträumerische Zug zeigt eine stärkere Verankerung im Seelenleben, und im Seelischen herrscht eine weitaus stärkere Verbundenheit zwischen allen Lebewesen. Die egoistische Durchsetzung der eigenen materialistischen Interessen, wie sie den angelsächsischen Kapitalismus kennzeichnet, - so, als ginge mich mein Bruder nichts an - ist aus dieser Perspektive sinnlos, ja schmerzhaft. Auch die Atomisierung wird so als viel grausamer erlebt. Es gilt eben beides: man ist Individuum und Teil eines größeren Ganzen. Man muss aber Individuation und Atomisierung unterscheiden. 

Laurenz

14. Oktober 2022 07:53

@ML (1)

Was Essén 1941 schrieb, war vollkommen realitätsfern.

ML: Was denn genau jetzt?

1940 wurde das Baltikum okkupiert, Finnland angegriffen, Karelien okkupiert. Auch Hitler sah sich gezwungen, dem zuzustimmen, ähnlich dem Preis für den italienischen Kriegsbeitritt in 1915, Südtirol. Kein Europäer (& auch kein Amerikaner) wurde tatsächlich bereits wach als die Rote Armee unter Schukow, 1939, die Japaner am Chalchin Gol besiegte. Die sowjetischen Planung zum Einmarsch in Aserbaidschan (Iran) inklusive der Besetzung der Iranischen Ölfelder begann bereits 1939. Auch die Briten planten die Invasion des Iran, welche gemeinsam August1941 mit der Roten Armee vonstatten ging. Auch die Briten unterlagen einem Größenwahn in der Wahrnehmung der Sowjetunion. Mit Barbarossa überschritten gut 3.000 schlechte deutsche Panzer den Njemen, noch kein Jahr später mußte Hitler Mannerheim gestehen, daß man bereits 30.000 sowjetische Tanks vernichtet hatte. Bereits 1939 besaß Stalin mehr Panzer als der restliche Planet zusammen. Das verlustreiche Vorankommen der Roten Armee im finnischen Winterkrieg, war mit Ursache für die Unterschätzung der Sowjetischen Militärmacht. Im militärischen Bezug zu heute, kann man nur die Geschichtsvergessenheit europäischer Politiker bedauern.

Hajo Blaschke

14. Oktober 2022 08:42

Man sollte immer den Unterschied zwischen Nationalsozialismus und Faschismus berücksichtigen und beides nicht vermischen.

ML: In dem Kontext ist der Unterschied nun wirklich gering, wenn ich von der Formel ausgehe Faschismus = Korporatismus + Volksgemeinschaftsstaat.

Man sollte auf keinen Fall auf die Stalin-Propaganda hereinfallen, der den Nationalsozialismus mit dem Faschismus gleichgesetzt hat, damit niemand auf die Idee käme, einen "westlichen" Sozialismus mit seinem Bolschewismus gleichzusetzen.

deutscheridentitaerer

14. Oktober 2022 09:11

Aus Russlands Sicht besteht (bestand?) die deutsche Gleichung darin, zu verhindern, dass Deutschland die Seewege gegenüber den Angloflotten freihalten kann. 

Denn dann wäre Russland einer etwaigen deutschen Aggression alleinstehend ausgeliefert.

Umgekehrt galt es für die Anglos, einen deutschen Sieg über Russland und damit die Schaffung eines blockadefesten Raumes zu verhindern.

Im Zweifel lag es also stets im Interesse der beiden Flügelmächte, sich gegen Deutschland zusammenzutun. Lediglich in Zeiten der Schwäche, wie jetzt gerade, bietet Russland seine Freundschaft an. Wenn es aber seine Schäfchen ins Trockene gebracht hat, ist damit auch schnell wieder Schluss.

Insofern liefert das der Scheil-Fraktion durchaus ein Argument, dass ein Sieg der Ukraine und ein Zerbrechen des russischen Reiches teilweise auch im geopolitischen Interesse Deutschlands liegt.

Laurenz

14. Oktober 2022 10:34

@ML

Das “Sowjetregime und seine Träger” müsse gestürzt und die Ausdehnung des Russischen Reiches beschnitten werden, vor allem im Westen, aber auch teilweise im asiatischen Teil (insbesondere, was die Grenzziehungen zur Mongolei und zur Mandschurei angeht, die zu diesem Zeitpunkt unter japanischer Kontrolle war).

Der russische Bevölkerungszuwachs soll nach Osten, Richtung Ural und Sibirien, abgeleitet werden, ebenso wie der “unwiderstehliche und irrationale”, geradezu triebhafte Drang nach Expansion, der diesem “Volksdasein” eigen sei. Das russische Volk sei überhaupt von einem starken “Nomadenzug” gekennzeichnet, der ihm die “tiefe Verwurzelung in der Landtradition” erschwere, “die für die europäischen Kulturvölker kennzeichnend ist.”

Welchen Willen zur Eindämmung der Sowjetunion/Rußlands können Sie denn bei den Europäern bis 2014 nachweisen?

ML: Die NATO-Einkreisung im Osten nicht mitbekommen?

Hajo Blaschke

14. Oktober 2022 11:11

ML, bezüglich des wahren Charakters des Nationalsozialismus und den Unterschied zum Faschismus lesen Die gerne mal bei Klonovsky. Der hat das vor kurzem sehr eindeutig dargestellt.

ML: Ich glaube nicht, dass Klonovsky hierfür die richtige Adresse ist. Da schau ich lieber bei Nolte nach. Man soll den
Unterschied auch nicht übertreiben, in der Praxis war das alles sehr fließend, und die Stoßrichtung im wesentlichen dieselbe.

MARCEL

14. Oktober 2022 11:22

Kleine ergänzende Glosse:

Wilhelm von Habsburg-Lothringen (1895-1948), von den Ukrainern liebevoll Vasyl Vyshyvaniy, "der Bestickte", genannt, wollte mit einer k.u.k.- ukrainischen Legion im Zuge des Ersten Weltkriegs sogar König der Ukraine werden. Eine schillernde Gestalt der Donaumonarchie, fast eine Art "Agha Khan" der Ukrainer....

Volksdeutscher

14. Oktober 2022 11:43

@deutschidentitärer - "Insofern liefert das der Scheil-Fraktion durchaus ein Argument, dass ein Sieg der Ukraine und ein Zerbrechen des russischen Reiches teilweise auch im geopolitischen Interesse Deutschlands liegt."

Deutschland vertritt gegenwärtig keine deutschen Interessen, wenn es so handet, wie sie handelt, sondern amerikanische Interessen. Der Sieg der Ukraine würde nur den Atlantikern nutzen und die sagen es auch selber: Es müsse verhindert werden, daß zwischen Deutschland und Russland eine Annäherung zustandekomme. Denn würde das Wirklichkeit werden, könnten die Cowboys ihre Pferde satteln und verschwinden und Europa hätte sie endlich los. Übrigens führt hier nicht die Ukraine Krieg gegen Russland, sondern die Amerikaner, für die die Ukraine bloß ein Vorwand ist.

Niekisch

14. Oktober 2022 12:01

"der Nationalsozialismus keineswegs durchgehend rassenideologisch geprägt gewesen"

@ Adler und Drache 13.10. 21:47: das ist selbst an Aussagen des Anführers festzustellen, wie bei Otto Wagener, Hitler aus nächster Nähe, nachzulesen ist. 

"ML: Es gab jedenfalls interne kritische Stimmen zur Ostpolitik (etwa von Dwinger, Werner Best)."

Schärfer noch Alfred Rosenberg im Zusammenhang mit dem sog. Ukraine-Schwarzmeer"-Plan sowie Dr. Peter Kleist und Helmut Sündermann in Das Erbe des falschen Propheten, Moskaus Kampf um Deutschland - Von Lenin bis heute - und morgen?, Druffel 1957, S. 257ff, 261: "Wie anders wird es um die Russen und um die Deutschen bestellt sein, wenn die germanische und die slawische Kraft sich nicht mehr im sinnlosen Beherrschungsversuch gegenseitig abstoßen, sondern im rechtzeitigen Bewußtsein der heranreifenden letzten Phase einer in ihrem tieferen Sinn vielleicht doch großartigen Weltreform erneut miteinander verbinden."

ML "Die Rassendoktrin bleibt halt bis zuletzt unscharf ohne einheitliche dogmatische Fassung" 

Für das Gegenteil verweise ich auf Beck, Friedrich Alfred, Aufgang des germanischen Weltalters, Feldmüller Verlag Bochum 1944, S.152-188. Es kann auch auf Steding, Christoph, Das Reich und die Krankheit der europäischen Kultur, zurückgegriffen werden. ( ohne nähere Angaben, da gerade verlegt. )

ML: Was heißt "für das Gegenteil"?

Niekisch

14. Oktober 2022 12:20

"Eine eigenständige Ukraine läge auch im europäischen Interesse, als Pufferzone, zugleich aber als Brücke für eine gedeihliche Verbindung zu Russland."

@ Gracchus 13.10. 23:00: Wobei immer zu bedenken ist, daß Rußland die Ukraine quasi als "Flugzeugmutterschiff" des Westens betrachten wird, weil die Ostgrenze der Ukraine vom Längengrad her gesehen bereits auf der Höhe von Moskau liegt. So sah es das Deutsche Reich  in den 30iger Jahren des 20. Jh. ganauso gegenüber der CSSR. 

"Auch Hitler sah sich gezwungen, dem zuzustimmen, ähnlich dem Preis für den italienischen Kriegsbeitritt in 1915, Südtirol."

@ Laurenz 14.10. 7:53: Die Fälle sind nicht vergleichbar: 1940 Interessenspären, Ende der 30iger Jahre Stahlpakt mit Italien mit Zugeständnis Hitlers an Mussolini unter Verrat an Südtirol. 1915 war Italien Gegnerin des Zweibundes Deutschland - Österreich. Da liegen Sie schief. 

Maiordomus

14. Oktober 2022 12:23

Ich halte diesen Artikel wie überhaupt Hinweise auf Bücher aus der Vergangenheit, die einerseits grundlegende Bedeutung behalten, andererseits Geheimtipps bleiben, für im unentbehrlichen Sinne alternativ. Auf dem Felde des Internet-Essays, bei dem es nicht genügt, jenseits des Mainstreams zu sein, sondern es auf analytisches Niveau ankommt, was selbst erfahrene Leser weiterbringt, scheint mir ML im Moment auf dem ganzen intellektuellen Sektor rechts der Mitte ziemlich Spitze. Das hat er sich jahrelang erarbeitet.

Wertvoll am Krankenbett zu lesen die neueste Nummer des gedruckten Heftes mit dem Schwerpunktthema Geopolitik. Persönlich ziehe ich indes grosse Historiker wie Fernand Braudel den vorgestellten Autoren noch vor. Haushofer und Ratzel bleiben aber von hohem Interesse mit dem geleisteten Differenzierungsbedarf. Der beste und grundlegendste Artikel im Heft war aber für mich "Nachkriegsliteratur 4 - Säuberungen bei Inneren Emigranten" v. G. Scholdt. Bemerkenswert, dass EK auf ihrer (nicht gedruckten) Hürlimann-Besprechung offenbar nicht beharrt. Schliesse einen nicht unkritischen Nachtrag auf jene Debatte nicht aus. 

 

Niekisch

14. Oktober 2022 12:42

"Mit Barbarossa überschritten gut 3.000 schlechte deutsche Panzer den Njemen"

@ Laurenz 14.10. 7:53: Falsch: Es war hauptsächlich der Bug, es waren weniger als 3000 und sie waren weit überwiegen auch nicht schlecht, also technisch mangelhaft oder der Roten Armee gegenüber im Panzerkampf unterlegen. erst später war der T 34 überlegen. Aber das ist ein Spezialthema. 

"Man sollte immer den Unterschied zwischen Nationalsozialismus und Faschismus berücksichtigen und beides nicht vermischen."

@ Hajo Blaschke 8:42: Das sehe auch ich so. Immer scharf zu trennen ist schon aus geschichtspolitischen Gründen wichtig. Es dient auch dem Klarstellen eigener Positionen. 

@ ML:"der französische Faschist Jacques Benoist-Méchin" 

Ich habe von ihm einige Bücher gelesen, aber "Faschist"? Woran genau soll sich das festmachen? 

ML: Während Kriegszeit war er dezidierter Faschist und Hitleranhänger.

"ML: In dem Kontext ist der Unterschied nun wirklich gering, wenn ich von der Formel ausgehe Faschismus = Korporatismus + Volksgemeinschaftsstaat."

Der italienische Faschistenstaat war aber nun euinmal kein Volksgemeinschaftsstaat, sondern auch Monarchie, damit von der nationalsozialistischen Idee der klassenlosen Volksgemeinschaft himmelweit entfernt. Nicht umsonst hat sich Hitler bei seinem Italienbesuch 1938 alles andere als wohlgefühlt, als er im feudalen Bett schlafen mußte.

ML: Der Idee nach sollte es durchaus "Volksgemeinschaftsstaat" sein, das einleitende Kapitel von Italo Balbo, "Marsch auf Rom" zB ist diesbezüglich sehr deutlich. Der Monarch hatte in der Zeit der Mussoliniherrschaft wenig Bedeutung.

Niekisch

14. Oktober 2022 13:00

"ML zu Laurenz 11:11: Ich glaube nicht, dass Klonovsky hierfür die richtige Adresse ist. Da schau ich lieber bei Nolte nach. Man soll den
Unterschied auch nicht übertreiben, in der Praxis war das alles sehr fließend, und die Stoßrichtung im wesentlichen dieselbe."

@ ML: Ja, Nolte schon eher, aber auch Zitelmann und Syring z.B. Nein, die Stoßrichtung war eine wesentlich unterschiedliche: Faschismus= etatistische Kraftbündelung mit imperialistischer Tendenz, Nationalsozialismus= Volksverbesserung auf rassischer Grundlage, Fernziel: sozialistisches Weltbündnis der Staaten mit jeweils eigener rassisch- völkischer Grundlage, wobei das später pervertiert und ins Gegenteil verkehrt wurde.

"ML: Was heißt "für das Gegenteil"?"

@ ML: Es heißt, daß auch die Rassendoktrin im Weltanschauungsgefüge dogmatisch klar umrissen und in die sonstigen Hauptbegriffe wie Volk, Staat, Sozialismus,  Kultur usw. stufig und zugleich vertikal eingefügt war. Beck schildert es in sonst nicht auffindbarer Weise. Mich wundert immer, daß dieses Werk bei den Bearbeitern dieses Themas entweder völlig unbekannt ist oder bewußt  negiert wird.

ML: Das ist einfach falsch. Weder Beck noch Steding waren maßgebliche Ideologen, die Dogmen setzen konnten. Beck habe ich via Internet-Archive gefunden, und die von Ihnen angegebenen Seiten nachgeschaut. Das steht keine spezifische Rassenlehre drinnen.

Niekisch

14. Oktober 2022 13:21

"ML: Das ist einfach falsch. Weder Beck noch Steding waren maßgebliche Ideologen, die Dogmen setzen konnten. Beck habe ich via Internet-Archive gefunden, und die von Ihnen angegebenen Seiten nachgeschaut. Das steht keine spezifische Rassenlehre drinnen."

@ ML: Wer war denn Ihrer Ansicht nach in diesem disparaten und sich wandelnden System in welchem Zeitabschnitt jeweils maßgeblich zum Setzen von Dogmen? 

ML: Niemand, das ist doch mein Punkt.

Unter Rassenlehre verstehe ich nicht die Günthers oder Schädelvermesser, sondern Nationalsozialisten, die den ihnen eigenen Rassenbegriff in die Weltanschaung einzuflechten wußten.

ML: Ohne eine Rassenlehre kann es auch keinen eigenen definierten Rassenbegriff geben.

Gerade auch Alfred Rosenberg hat Rückgriff genommen, nicht selber eine Rassentheorie aufgestellt. 

Vielleicht reden wir ein wenig aneinander vorbei.

Niekisch

14. Oktober 2022 14:18

Ich, Niekisch, fasse einmal zusammen:

ML "Die Rassendoktrin bleibt halt bis zuletzt unscharf ohne einheitliche dogmatische Fassung,.."

Niek. "das ist selbst an Aussagen des Anführers festzustellen, wie bei Otto Wagener, Hitler aus nächster Nähe, nachzulesen ist."

"Für das Gegenteil (Unschärfe, ohne dogm. Fassung) verweise ich auf Beck, Friedrich Alfred, Aufgang des germanischen Weltalters, Feldmüller Verlag Bochum 1944, S.152-188. Es kann auch auf Steding, Christoph, Das Reich und die Krankheit der europäischen Kultur, zurückgegriffen werden. ( ohne nähere Angaben, da gerade verlegt. )"

"ML: Was heißt "für das Gegenteil"?"

Es heißt, daß auch die Rassendoktrin im Weltanschauungsgefüge dogmatisch klar umrissen und in die sonstigen Hauptbegriffe wie Volk, Staat, Sozialismus,  Kultur usw. stufig und zugleich vertikal eingefügt war. Beck schildert es in sonst nicht auffindbarer Weise. Mich wundert immer, daß dieses Werk bei den Bearbeitern dieses Themas entweder völlig unbekannt ist oder bewußt  negiert wird.

ML: Das ist einfach falsch. Weder Beck noch Steding waren maßgebliche Ideologen, die Dogmen setzen konnten. Beck habe ich via Internet-Archive gefunden, und die von Ihnen angegebenen Seiten nachgeschaut. Das steht keine spezifische Rassenlehre drinnen.

weiter II.

 

Niekisch

14. Oktober 2022 14:34

II. 

"@ ML: Wer war denn Ihrer Ansicht nach in diesem disparaten und sich wandelnden System in welchem Zeitabschnitt jeweils maßgeblich zum Setzen von Dogmen?" 

"ML: Niemand, das ist doch mein Punkt."

"Unter Rassenlehre verstehe ich nicht die Günthers oder Schädelvermesser, sondern Nationalsozialisten, die den ihnen eigenen Rassenbegriff in die Weltanschaung einzuflechten wußten."

"ML: Ohne eine Rassenlehre kann es auch keinen eigenen definierten Rassenbegriff geben."

"auch Alfred Rosenberg hat Rückgriff genommen, nicht selber eine Rassentheorie aufgestellt. 

Vielleicht reden wir ein wenig aneinander vorbei."

Werter Herr Lichtmesz, wenn es keine maßgeblichen Dogmensetzer im NS zum Rassischen gab, wieso sind dann Beck und Steding unmaßgeblich und nicht stützend zitabel? 

Vielleicht können wir unseren Dissenz überwinden, indem wir schlicht feststellen, daß es vor und im NS Rasse- und Rassenforscher gab, die selber Rassenlehren -teils wissenschaftlich- formulierten, auf die dann den NS vertretende oder mit ihm sympathisierende, in der Parteihierachie bedeutende oder unbedeutende Personen Elemente einer Rassendokrin - politisch-weltanschaulich - festlegten und mehr oder weniger wirksam in die damalige Öffentlichkeit trugen.

 

deutscheridentitaerer

14. Oktober 2022 14:35

Der Unterschied zwischen Nationalsozialismus und anderen Faschismen ist nur der des Grades, in dem der Versuch der Mythenschöpfung im NS erfolgreicher war als in den faschistischen Projekten anderer Nationen.

Niekisch

14. Oktober 2022 17:15

Adler und Drache +ML: Es gab jedenfalls interne kritische Stimmen zur Ostpolitik (etwa von Dwinger, Werner Best)

Darf ich zu gegen Hitlers Programm und seine Person eingestellten Personen empfehlen: Meinl, Susanne, Nationalsozialisten gegen Hitler, Siedler Berlin 2000, 447 Seiten? Da steht auch einiges zu dem Juristen Dr. Werner Best.

"Der Unterschied zwischen Nationalsozialismus und anderen Faschismen ist nur der des Grades, in dem der Versuch der Mythenschöpfung im NS erfolgreicher war als in den faschistischen Projekten anderer Nationen."

@ deutscher identitaerer 14:35: So einfach stellt sich das Ganze nicht dar. Ich vertröste auf etwas später.

 

Hajo Blaschke

14. Oktober 2022 17:40

ML, ob Klonovsky die richtige Adresse ist oder nicht, ist überhaupt nicht die Frage. Er hat jedenfalls anhand von Belegen nachgewiesen, dass sich die Apologeten der 12 Jahre als Sozialisten angesehen und den Gesellschaftsaufbau nach sozialistischen Regeln aufgebaut hatten. Vor allem in wirtschaftlicher Hinsicht.

ML: Na und? Aus dieser Tatsache werden zuverlässig irrige Schlüsse gezogen, und aus Rhetorik und Absichtserklärungen auf die damalige Realität geschlossen. In "wirtschaftlicher Hinsicht" wäre der "Sozialismus" des Dritten Reichs nichts anderes als ein nationaler Wirtschaftskorporatismus wie im italienischer Faschismus gewesen, mit sozialstaatlichen Komponenten.

Niekisch

14. Oktober 2022 18:24

@ ML + deutscher identitaerer: Zur Differenz von italienischem Faschismus und deutschem Nationalsozialismus hat Augusto del Noce einen auf den ersten Blick unscheinbaren, aber als Obersatz tauglichen Text veröffentlicht: "Die Verschiedenheiten sind größer als jene, die zwischen den liberalen, katholischen, sozialistischen oder kommunistischen Parteien verschiedener Nationen bestehen, da ja der Nationalismus ( für Faschismus und NS kennzeichnend und Kernmerkmal, Niekisch ) durch einen Mangel an Universalität gekennzeichnet ist." ( Nolte, Ernst (Hg.), Theorien über den Faschismus, Neue Wissenschaftliche Bibliothek Geschichte, Athenäum 5. Aufl. 1979, S. 419)

Diese Differenz steht noch über derjenigen von Volk/Rasse beim NS und Etatismus beim ital. Faschismus, weil ohne den Nationalismus als Willen zur geeinten Nation ( Faschismus ) und der geeinten, rassisch zu vervollkommnenden Nation ( NS) alle anderen Säulen zusammenbrechen. 

zu Italo Balbo später.

Laurenz

14. Oktober 2022 18:41

@Deutscheridentitaerer

Der Unterschied zwischen Nationalsozialismus und anderen Faschismen ist nur der des Grades, in dem der Versuch der Mythenschöpfung im NS erfolgreicher war als in den faschistischen Projekten anderer Nationen.

Heute werden die Ultranationalisten der Ukraine gerne, nicht nur von den Russen, als Nazis bezeichnet, vor allem wegen der Nutzung bestimmter Symbolik. So soll auch, sagt das russische Narrativ, die Ukraine entnazifiziert werden.

Das ist natürlich historisch & faktisch falsch. Das entscheidende Momentum, den Nationalsozialismus zu bekämpfen, war der beispielhafte, systemisch wirtschaftliche Erfolg zu einer Zeit, als der Rest der Welt unter Rezession litt.

Weder ist damit der historische Faschismus vergleichbar, noch der ukrainische Ultranationalismus. Die Ukraine ist trotz der vielen Pseudo-Nazis ökonomisch ein Failed State.

Generell wird auf der SiN die Ökonomie unterschätzt, wie unterbelichtet.

 

Mitleser

14. Oktober 2022 20:56

"Eine “eurofaschistische” Allianz hätte sich aus recht heterogenen Bestandteilen zusammensetzten müssen..."

Ja, aber aus weniger als sie denken.

Die Groß-Niederlande, Polen und Tschechien wären als Teil des großdeutschen Reiches Teil dieser Konföderation gewesen, nicht als separate Staaten.

https://www.unz.com/gdurocher/the-nazi-plans-for-a-united-europe/

"In March 1943, Foreign Minister Joachim von Ribbentrop proposed the creation of a “European Confederation” including virtually all European states....The possible members of the Confederation would initially include “Germany, Italy, France, Denmark, Norway, Finland, Slovakia, Hungary, Romania, Bulgaria, Croatia, Serbia, Greece, and Spain (? [sic])."

ML: Die habe ich doch alle erwähnt!

Niekisch

15. Oktober 2022 13:32

"ML: Der Idee nach sollte es durchaus "Volksgemeinschaftsstaat" sein, das einleitende Kapitel von Italo Balbo, "Marsch auf Rom" zB ist diesbezüglich sehr deutlich."

 @ ML: Zu Italo Balbo, der wohl kaum die Idee eines dem Nationalsozialismus vergleichbaren "Volksgemeinschaftsstaates" verkörpert Ernst Nolte: "...Republikaner, Freimaurer, Redakteur der " Voce Mazziniana" ( Mazzini war Hochgradfreimaurer, Niekisch ), promoviert über das soziale Denken Mazzinis, Generalissimus der Miliz,... scharfer Gegner des deutschfreundlichen Kurses, trat beinahe als einziger im Großrat für die Juden ein." ( Nolte Ernst, Der Faschismus in seiner Epoche, Sonderausgabe 1979, S. 579, 580 )

"...faßte der junge Squadristenführer ( Balbo, Niekisch ) den Entschluß zu einer unerhörten Herausforderung der Staatsautorität. Er zog mit einigen tausend Masnn brennend und sengend zu dem Vorort der sozialistischen Kooperativbewegung und vernichtete in einer Nacht das Werk ganzer Generationen...( Nolte, Ernst, Die faschistischen Bewegungen, dtv- Weltgeschichte des 20. Jahrhunderts, Band IV, originalausgabe 1966, S. 62 ) 

Das sind nur Mosaiksteinchen, die aber alleine schon die Unvergleichbarkeit des Faschistischen und des nationalsozialistischen Gedankenguts widerspiegeln.

weiter II zu Mussolini.

Niekisch

15. Oktober 2022 13:44

II. 

..." er ( Mussolini, Niekisch ) gewinnt die Kapitalisten durch das Versprechen, dem Staat alle ökonomischen Funktionen zu nehmen..., er gibt dem Vatikan die loyalsten Zusicherungen; er beruhigt vor allem das Heer und die Monarchie durch Loyalitätserklärungen: "Man muß den Mut haben, monarchistisch zu sein". In einer Reihe von großen Reden trägt er der Nation seine Gedanken vor, die am besten in dem berühmten Satz der Rede von udine zusammengefaßt sind : "Unser Programm ist einfach: wir wollen Italien regieren" ( Nolte, Ernst, Der Faschismus in seiner Epoche, Piper 1963, S. 271 ) ..Mussolini...ließ die Miliz auf den König vereidigen" ( ebenda S. 425 ) 

So nebensächlich, werter Herr Lichtmesz, war der monarchische Gedanke und im wahren italienischen Leben der damaligen Zeit vielleicht doch nicht. 

Niekisch

15. Oktober 2022 14:33

III.

Noch einmal Ernst Nolte zur Differenz zwischen Faschismus und NS: "...Schließlich war der Nationalsozialismus sehr viel stärker im deutschen Erdreich verwurzelt als der Faschismus im italienischen und die Eiderne Garde im rumänischen Boden ( Nolte, Die faschistischen Bewegungen, S. 265 )

..ging sie ( die NS-bewegung, Niekisch )  über die Denkmöglichkeiten aller bloß faschistischen Bewegungen weit hinaus. Es erwies sich, daß es nur in Deutschland einen perfekten Antimarxismus geben konnte, der dem Gegner zugleich ganz entgegengesetzt und ganz benachbart war; statt des Kapitalismus prangerte die NSDAP das Judentum an, statt an die Proletarier appellierte sie zunächst an die Deutschen Europas und dann die Arier der Welt...( ebenda, S. 264 )

Der Nationalsozialismus in manchen Elementen vergleichbar, aber dem Faschismus nicht gleichzusetzen.

Maiordomus

15. Oktober 2022 18:13

Mein Kompliment betreffend den bedeutenden Buchhinweis verlängert sich nicht an die Debatten unten, zum Beispiel Polen betreffend sowie allerlei Rückblicke auf das 3. Reich mit der mühsamen Diskussion um Faschismus und nationalen Sozialismus. Fürwahr nicht biertischtauglich.  Ich sage dies als Liebhaber der Kultur und Literatur Schlesiens.  Auf eine "eurofaschistische Allianz" hätte ich unter diesem Titel nie gewartet!

Volksdeutscher

16. Oktober 2022 12:20

1. "Die Ukraine scheint zu diesem Zeitpunkt für so manchen Sympathisanten des Nationalsozialismus und des Deutschen Reichs eine große Anziehungskraft gehabt zu haben."

Das ist wahr, bekannt sind auch jene zeitgenössischen Photos, auf denen Ukrainer in feierliche Volkstracht gekleidet an der deutschen Militär vorbeimarschierend den römischen Gruß erwiedern. Bekannt ist auch, daß Stepan Bandera einmal davon sprach, daß, wenn das Dritte Reich den Krieg gwonnen habe, es gegen die "deutschen Schweinen" gehen müsse. Ich finde die Quelle leider nicht mehr, um diese Aussage zu belegen, dies erlaubt jedoch die Annahme, daß dieser Bündnis ein Zweckbündnis war und daß man die "Sympathie" der ukrainischen nationalistischen Milizen für Deutsche und deutsche Streitkräfte nicht so hochhängen darf. Daß Bandera in Sachsenhausen einsitzen mußte, hatte sehr viel mit den ukrainischen Unabhängigkeitsbestrebungen zu tun gehabt, so auch gegen die deutsche Besatzung, wenn es darauf ankommen sollte.

Volksdeutscher

16. Oktober 2022 12:21

2.

Ich finde daher richtig, daß man auf SiN auch solche nicht "biertischtauglichen" Themen diskutieren kann, schließlich ist SiN keine Kneipe und das Thema ist nicht für Prolls. Im Spannungsfeld Konservatismus - Faschismus - Nazionalsozialismus hat das Thema sogar Sinn und Berechtigung, diskutiert zu werden. Es geht doch darum, seine Position zu finden, d.h. Zäune aufzustellen und auch Tore zu öffnen. Kenntnisse und Positionen müssen angesichts der veränderten politischen Lage in der Welt aktualisiert und neu justiert werden.

Volksdeutscher

16. Oktober 2022 12:45

3.

Übrigens wird der römische Gruß in der aus ominösen Gründen EU-reifen Ukraine auch in der Öffentlichkeit präsentiert. Wer dagegen eine Aversion hat, kann er sie upgraden, wenn er sich dieses Video anschaut. Es handelt sich dabei um die auch bei uns bekannte Sendung der Talentsuche, die sich in der Ukraine etwas anders gestaltet als bei den hoch wohlanständigen Deutschen der Bundesrepublik, Österreichs und der Schweiz: Das eine weibliche Mitglied der Jurie reißt bei 3:51 den Arm zum römischen Gruß hoch.

https://www.youtube.com/watch?v=Ljlvkqi3T9A

Und oh Schrecken, weder die Juriemitglieder noch das Publikum empört sich darüber! Ukraine. Im Jahre 2015 des Herren. Direktsendung. Das von dem ukrainischen Bauernjungen gesungene Lied "Ich bin frei - Я свободен" stammt übrigens von der russischen Rockgruppe Aria -Ария. Der Titel dürfte von mehr als bloß symbolischer Bedeutung sein, das Publikum klatscht bei dem Refrain "Ich bin frei" - Я свободен", (phonetisch: ja swabodjen) frenetischen Beifall. Auch der Name der Gruppe könnte bei der Wahl eine bestimmte Rolle gespielt haben, schließlich kann man dabei sowohl an den musikalischen Begriff Aria - Ария als auch auf den antropologisch-soziologischen Begriff Aria - mask. Арий/fem. Ария denken. Belegbar ist diese Deutung jedoch nicht.

 

Niekisch

16. Oktober 2022 18:04

"Stepan Bandera einmal davon sprach, daß, wenn das Dritte Reich den Krieg gwonnen habe, es gegen die "deutschen Schweine" gehen müsse"

@ Volksdeutscher: das ging auch ohne Sieg: Erst Salz und Brot für die deutschen Befreier vom Sowjetjoch, dann Erfrierenlassen deutscher Schwerverwundeter am Strand von Feodosia...

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