Gern attestiert das patriotische Milieu den öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten ein fortschreitendes Abdriften in Richtung linker Meinungsmache.
Zwar lassen linke Zuspitzungen sich über die letzten Jahre bei den ÖR durchaus beobachten (siehe Funk als jugendliches Netzangebot oder der Wegfall letzter »konservativer« Stimmen im Programm), aber zum großen Teil gründet die Einschätzung vom »immer schlimmeren GEZ-Fernsehen« auf nostalgischer Verklärung.
An einem Beitrag der ARD-Sendung Panorama aus dem Jahr 1989 über die Partei Die Republikaner läßt sich beispielhaft zeigen, daß es nicht erst einer Anja Reschke bedurfte, um das typische linksliberale »Framing« gegen Parteien rechts der Mitte in Stellung zu bringen.
Wenn auch in der Machart etwas angestaubt, bediente man sich schon vor etwas mehr als 30 Jahren der gleichen Schablonen, in die heute die AfD eingefügt wird. Aufgrund der gezeigten Bilder sowie der Ausschnitte aus Franz Schönhubers Reden ist »Stramm rechts: Schönhuber und sein Programm« dennoch ein interessantes Zeitdokument und verdeutlicht, daß der öffentliche Rundfunk schon lange vor dem Auftreten der AfD als Abwiegelungsinstrument gegen rechte Oppositionskräfte Verwendung fand.
»STRAMM RECHTS: SCHÖNHUBER UND SEIN PROGRAMM«
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Der Historiker Ernst Nolte war ebenfalls von dieser Vorgehensweise der bundesrepublikanischen Öffentlichkeit betroffen. Im Historikerstreit von 1986 stand er dem BRD-Haussoziologen Jürgen Habermas gegenüber, der sich mit Hilfe der üblichen Verdächtigen zum moralischen Inquisitor aufschwang und die in der Bundesrepublik bereits vorherrschende Tendenz, Auschwitz zum negativen Gründungsmythos der Republik zu erheben, endgültig zementierte.
Auf diesem von Habermas gefestigten Fundament konnte der erste grüne Außenminister Joschka Fischer im Gespräch mit Bernard-Henri Lévy in der FAZ vom 18. Februar 1999 konstatieren:
Alle Demokratien haben eine Basis, einen Boden. Für Frankreich ist das 1789. Für die USA die Unabhängigkeitserklärung. Für Spanien der Spanische Bürgerkrieg. Nun, für Deutschland ist das Auschwitz. Das kann nur Auschwitz sein. Die Erinnerung an Auschwitz, das »Nie-mehr-Auschwitz«, kann in meinen Augen das einzige Fundament der neuen Berliner Republik sein.
Nolte wurde nach der Niederlage im Historikerstreit vom akademischen Mainstream zunehmend isoliert und publizierte fortan hauptsächlich in konservativen Medien, unter anderem in der Sezession, obgleich er nicht müde wurde zu betonen, daß nicht er seine Ansichten geändert, sondern die öffentliche Meinung in der Bundesrepublik sich verschoben habe.
Am kommenden Mittwoch, den 11. Januar, wäre Nolte 100 Jahre alt geworden. Sezession-Chefredakteur Götz Kubitschek und IfS-Leiter Erik Lehnert widmen ihm daher ein eigenes Literaturgespräch, das wie immer live auf YouTube übertragen wird.
Los geht es um 19:30 Uhr auf dem Kanal Schnellroda. Termin vormerken und einschalten!
Im Hause Antaios sind zwei Bücher Noltes erschienen:
Faschismus – von Mussolini zu Hitler (hier bei Antaios bestellen) und
Am Ende eines Lebenswerks: Letzte Reden 2011/2012 in der reihe kaplaken (hier ebenfalls bei Antaios zu haben).
Außerdem veröffentlichte Antaios 2009 eine Nolte-Biographie aus der Feder Siegfried Gerlichs mit dem Titel Ernst Nolte – Portrait eines Geschichtsdenkers, die Sie hier erwerben können.
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Zum Jahresanfang noch Werbung in eigener Sache: Die Kehre-Heftvorstellungen sind zurück, jedoch mit neuem Ansatz und in neuer Umgebung.
Ab sofort präsentieren wir die neueste Ausgabe nicht mehr aus meinen eigenen vier Wänden, sondern stellen sie live im Bürgertreffpunkt »Mühle Cottbus« vor. Die aktuelle Ausgabe zum Thema »Ökofaschismus« werden der Autor Volker Zierke und meine Wenigkeit am Donnerstag, den 12. Januar, vor interessiertem Publikum sezieren.
Beginn in der Mühlenstraße 43 ist um 18:30 Uhr. Für diejenigen, die am Donnerstag nicht vor Ort sein können, wird die Veranstaltung aufgezeichnet und kurz darauf hier bei YouTube verfügbar sein.
Wir freuen uns über Ihr Kommen! Und das präsentierte Heft, “Ökofaschismus” wie erwähnt, kann hier bestellt werden.
An dieser Stelle gilt ein herzliches Dankeschön der Mühle, die als Ort lebendiger Gegenkultur in der Niederlausitz wichtige Arbeit leistet. Leider ist auch die Mühle von steigenden Miet- und Energiekosten betroffen. Spenden sind daher gern gesehen und notwendig, um diesen wichtigen Bürgertreffpunkt in der Cottbuser Stadtmitte zu halten.
Also, hier die Mühle unterstützen und rechte Freiräume offenhalten:
Niedersachse
Zu Beginn wünsche ich den Autoren in Schnellroda und allen Foristen ein frohes neues Jahr 2023. Ach ja, der Schönhuber Franz und die REPs, ich erinnere mich. Immer wieder schön diese alten Schinken zu sehen und gleichzeitig ein wichtiges Dokument der schon damals grassierenden Propaganda. Und ich gehöre auch nicht zu denen, die aus nostaligischen Gefühlen "die gute alte Zeit" verklären. Deshalb überrascht mich der Filmbeitrag nicht, weil mir vieles von damals in lebhafter Erinnerung ist.. Bei Parteitagen und sonstiger Zusammenkünften gab es damals schon Drohungen gegen Hallenvermieter und gewalttätige Gegendemonstranten. Ich habe damals (ab 1992 als 14 jähriger) eine Zeit lang bei der "RJ" mitgewirkt, der Republikanischen Jugend und habe so einiges erlebt, auch an innerparteilichen Streitereien, gegenseitiger Verleumdung und PAV`s. Dagegen ist AfD gerade jetzt, nach Riesa, wesentlich geeinter und erfolgreicher.