Netzfundstücke (147) – Schönhuber, Nolte, Mühle

»Mit Promilleparolen und Patriotismus.«

Gern attes­tiert das patrio­ti­sche Milieu den öffent­lich-recht­li­chen Sen­de­an­stal­ten ein fort­schrei­ten­des Abdrif­ten in Rich­tung lin­ker Meinungsmache.

Zwar las­sen lin­ke Zuspit­zun­gen sich über die letz­ten Jah­re bei den ÖR durch­aus beob­ach­ten (sie­he Funk als jugend­li­ches Netz­an­ge­bot oder der Weg­fall letz­ter »kon­ser­va­ti­ver« Stim­men im Pro­gramm), aber zum gro­ßen Teil grün­det die Ein­schät­zung vom »immer schlim­me­ren GEZ-Fern­se­hen« auf nost­al­gi­scher Verklärung.

An einem Bei­trag der ARD-Sen­dung Pan­ora­ma aus dem Jahr 1989 über die Par­tei Die Repu­bli­ka­ner läßt sich bei­spiel­haft zei­gen, daß es nicht erst einer Anja Resch­ke bedurf­te, um das typi­sche links­li­be­ra­le »Framing« gegen Par­tei­en rechts der Mit­te in Stel­lung zu bringen.

Wenn auch in der Mach­art etwas ange­staubt, bedien­te man sich schon vor etwas mehr als 30 Jah­ren der glei­chen Scha­blo­nen, in die heu­te die AfD ein­ge­fügt wird. Auf­grund der gezeig­ten Bil­der sowie der Aus­schnit­te aus Franz Schön­hu­bers Reden ist »Stramm rechts: Schön­hu­ber und sein Pro­gramm« den­noch ein inter­es­san­tes Zeit­do­ku­ment und ver­deut­licht, daß der öffent­li­che Rund­funk schon lan­ge vor dem Auf­tre­ten der AfD als Abwie­ge­lungs­in­stru­ment gegen rech­te Oppo­si­ti­ons­kräf­te Ver­wen­dung fand.

»STRAMM RECHTS: SCHÖNHUBER UND SEIN PROGRAMM«

– – –

Der His­to­ri­ker Ernst Nol­te war eben­falls von die­ser Vor­ge­hens­wei­se der bun­des­re­pu­bli­ka­ni­schen Öffent­lich­keit betrof­fen. Im His­to­ri­ker­streit von 1986 stand er dem BRD-Haus­so­zio­lo­gen Jür­gen Haber­mas gegen­über, der sich mit Hil­fe der übli­chen Ver­däch­ti­gen zum mora­li­schen Inqui­si­tor auf­schwang und die in der Bun­des­re­pu­blik bereits vor­herr­schen­de Ten­denz, Ausch­witz zum nega­ti­ven Grün­dungs­my­thos der Repu­blik zu erhe­ben, end­gül­tig zementierte.

Auf die­sem von Haber­mas gefes­tig­ten Fun­da­ment konn­te der ers­te grü­ne Außen­mi­nis­ter Josch­ka Fischer im Gespräch mit Ber­nard-Hen­ri Lévy in der FAZ vom 18. Febru­ar 1999 konstatieren:

Alle Demo­kra­tien haben eine Basis, einen Boden. Für Frank­reich ist das 1789. Für die USA die Unab­hän­gig­keits­er­klä­rung. Für Spa­ni­en der Spa­ni­sche Bür­ger­krieg. Nun, für Deutsch­land ist das Ausch­witz. Das kann nur Ausch­witz sein. Die Erin­ne­rung an Ausch­witz, das »Nie-mehr-Ausch­witz«, kann in mei­nen Augen das ein­zi­ge Fun­da­ment der neu­en Ber­li­ner Repu­blik sein.

Nol­te wur­de nach der Nie­der­la­ge im His­to­ri­ker­streit vom aka­de­mi­schen Main­stream zuneh­mend iso­liert und publi­zier­te fort­an haupt­säch­lich in kon­ser­va­ti­ven Medi­en, unter ande­rem in der Sezes­si­on, obgleich er nicht müde wur­de zu beto­nen, daß nicht er sei­ne Ansich­ten geän­dert, son­dern die öffent­li­che Mei­nung in der Bun­des­re­pu­blik sich ver­scho­ben habe.

Am kom­men­den Mitt­woch, den 11. Janu­ar, wäre Nol­te 100 Jah­re alt gewor­den. Sezes­si­on-Chef­re­dak­teur Götz Kubit­schek und IfS-Lei­ter Erik Leh­nert wid­men ihm daher ein eige­nes Lite­ra­tur­ge­spräch, das wie immer live auf You­Tube über­tra­gen wird.

Los geht es um 19:30 Uhr auf dem Kanal Schnell­ro­da. Ter­min vor­mer­ken und einschalten!

Im Hau­se Antai­os sind zwei Bücher Nol­tes erschienen:

Faschis­mus – von Mus­so­li­ni zu Hit­ler (hier bei Antai­os bestel­len) und
Am Ende eines Lebens­werks: Letz­te Reden 2011/2012 in der rei­he kapla­ken (hier eben­falls bei Antai­os zu haben).

Außer­dem ver­öf­fent­lich­te Antai­os 2009 eine Nol­te-Bio­gra­phie aus der Feder Sieg­fried Ger­lichs mit dem Titel Ernst Nol­te – Por­trait eines Geschichts­den­kers, die Sie hier erwer­ben können.

– – –

Zum Jah­res­an­fang noch Wer­bung in eige­ner Sache: Die Keh­re-Heft­vor­stel­lun­gen sind zurück, jedoch mit neu­em Ansatz und in neu­er Umgebung.

Ab sofort prä­sen­tie­ren wir die neu­es­te Aus­ga­be nicht mehr aus mei­nen eige­nen vier Wän­den, son­dern stel­len sie live im Bür­ger­treff­punkt »Müh­le Cott­bus« vor. Die aktu­el­le Aus­ga­be zum The­ma »Öko­fa­schis­mus« wer­den der Autor Vol­ker Zier­ke und mei­ne Wenig­keit am Don­ners­tag, den 12. Janu­ar, vor inter­es­sier­tem Publi­kum sezieren.

Beginn in der Müh­len­stra­ße 43 ist um 18:30 Uhr. Für die­je­ni­gen, die am Don­ners­tag nicht vor Ort sein kön­nen, wird die Ver­an­stal­tung auf­ge­zeich­net und kurz dar­auf hier bei You­Tube ver­füg­bar sein.

Wir freu­en uns über Ihr Kom­men! Und das prä­sen­tier­te Heft, “Öko­fa­schis­mus” wie erwähnt, kann hier bestellt wer­den.

An die­ser Stel­le gilt ein herz­li­ches Dan­ke­schön der Müh­le, die als Ort leben­di­ger Gegen­kul­tur in der Nie­der­lau­sitz wich­ti­ge Arbeit leis­tet. Lei­der ist auch die Müh­le von stei­gen­den Miet- und Ener­gie­kos­ten betrof­fen. Spen­den sind daher gern gese­hen und not­wen­dig, um die­sen wich­ti­gen Bür­ger­treff­punkt in der Cott­bu­ser Stadt­mit­te zu halten.

Also, hier die Müh­le unter­stüt­zen und rech­te Frei­räu­me offenhalten:

MÜHLE COTTBUS – EINEN BEITRAG LEISTEN…

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (22)

Niedersachse

8. Januar 2023 19:53

Zu Beginn wünsche ich den Autoren in Schnellroda und allen Foristen ein frohes neues Jahr 2023. Ach ja, der Schönhuber Franz und die REPs, ich erinnere mich. Immer wieder schön diese alten Schinken zu sehen und gleichzeitig ein wichtiges Dokument der schon damals grassierenden Propaganda. Und ich gehöre auch nicht zu denen, die aus nostaligischen Gefühlen "die gute alte Zeit" verklären. Deshalb überrascht mich der Filmbeitrag nicht, weil mir vieles von damals in lebhafter Erinnerung ist.. Bei Parteitagen und sonstiger Zusammenkünften gab es damals schon Drohungen gegen Hallenvermieter und gewalttätige Gegendemonstranten. Ich habe damals (ab 1992 als 14 jähriger) eine Zeit lang bei der "RJ" mitgewirkt, der Republikanischen Jugend und habe so einiges erlebt, auch an innerparteilichen Streitereien, gegenseitiger Verleumdung und PAV`s. Dagegen ist AfD gerade jetzt, nach Riesa, wesentlich geeinter und erfolgreicher.

Volksdeutscher

8. Januar 2023 21:17

1. "...Jürgen Habermas gegenüber, der (....) die in der Bundesrepublik bereits vorherrschende Tendenz, Auschwitz zum negativen Gründungsmythos der Republik zu erheben, endgültig zementierte."

Wirklich endgültig? Woran läßt sich das, woran können Sie das festmachen? Was für solche verachtungswürdigen Linken wie Habermas fest ist, muß für die Rechte unverbindlich bis belanglos sein. Man kennt diese Leute zugenüge, sie benutzen oft und gerne die Juden und "Auschwitz" in allen möglichen und unmöglichen Situationen als eine Art Schild, wenn sie keine Argumente haben, aber alles versuchen, sich aus ihrer argumentativen Unterlegenheit herauszuwinden, nur um ihre Gegner mundtot zu machen. In meinen Augen sind das intellektuelle Lumpen, die keiner Erwiderung würdig sind. Und die meisten der Konservativen lassen sich das auch noch gefallen und zeigen sich beindruckt von solchen rethorischen Taschenspielertricks.

 

Volksdeutscher

8. Januar 2023 21:47

2. Konservative sind nach wie vor zu wohlwollend, zu artig, zu ritterlich zu ihren Gegnern. Linken gegenüber ist dieses betont zivilisierte Verhalten jedoch kontraproduktiv und fehl am Platze. Dies läßt sich auch an der Rethorik der AfD im Bundestag und den Medien beobachten: soviel Geziertheit, soviel Gesuchtheit in der Rede. Da man sich nach außen hin "parkettfähig" zeigen und ernstgenommen werden möchte, glaubt man es erreichen zu können, wenn man seine Gedanken mit nackenstarrendem Ernst vorträgt. Mir ist oft übel, wenn ich mir Reden von AfD-Politikern anhöre. Wozu die prosaische Sachlichkeit, wenn sie eh keinen wirklich interessiert, den es interessieren sollte? Wozu die Beschreibung der Wirklichkeit, die eh jedem bekannt ist? Könnte man da nicht etwas härter, herausfordernder, frecher, provokanter, boshafter und pointierter sein? Die Wendung mit dem steifen "meine Damen und Herren" am Ende eines jeden Gedankenganges ist auch so hilflos und antiquiert. Man sollte sich bei der AfD etwas Neues, Frisches, Wirkungsvolles einfallen lassen. Wie wäre es mit Nietzsches "fröhlicher Bosheit"?

 

 

Volksdeutscher

8. Januar 2023 23:12

3. Schönhuber machte es sich gewollt ungewollt noch schwerer als ein Rechter es sich schwer machen kann. Das lag hauptsächlich an seinem Buch "Ich war dabei". Solange Schönhuber seine Wehrdienstzeit bei der Waffen-SS nicht herauskehrte, konnte er unbehelligt seiner Arbeit beim Bayerischen Rundfunk nachgehen. Auch Grass oder Tappert gingen mit ihrem Dienst bei der Waffen-SS nicht hausieren - wohl aus Karrieregründen. Grass konnte sich noch zu Lebzeiten davon distanzieren, Tappert jedoch erwischte die Entnazifizierung posthum, so konnte sich die linke Niedertracht umso hemmungsloser an ihm austoben. Glimpflich kam Joseph Beuys nur deshalb davon, weil er sich in den Dienst der Linken stellte. Solcher Leute nimmt sich die Linke gerne an, da sie sie als solche vorführen kann, die ihre Irrtümer "bereut" und sich somit "entwickelt" hätten. Man beachte: So wie man von links nach rechts schreibt, sich vom Bösen zum Guten hin bewegt, entwickelt man sich in ihren Augen vom Rechten zum Linken. Das Verhältnis ist damit umgekehrt: Das Rechte ist das Böse. Der Rechte ist aber ein Guter, wenn er ein Linker wird. Dieses Geschwafel mit der "Entwicklung" hörte man auch von AfD-lern, ja sogar von Andreas Kalbitz selbst. Was soll das? Es wäre längst an der Zeit, sich der Wirklichkeit zu öffnen und sich endgültig von Sentimentalitäten im Umgang mit Linken zu befreien. Auf Dogmatik antworte man nicht mit Sachlichkeit, Verteidigung und Richtigstellung, sondern mit Zynismus, aber mindestens mit herablassender Ironie.

Neander vom Thal

9. Januar 2023 07:20

Guten Tag Volksdeutscher. Einfach ab und zu Weidel, Brandner, Curio und noch einige mehr anhören und schon kann Ihr Urteil nicht mehr total vernichtend ausfallen.

AndreasausE

9. Januar 2023 08:13

Danke, daß Sie die Sendung von "Panorama" ausgegraben haben. 1989, da war ich Zivi und frisch bei den Jusos, aber den Schönhuber fand ich klasse (allein schon aus Freude am Gegendenstromschwimmen). Schade, daß er längst Weg alles Irdischen gegangen ist, ich halte ihn in bester Erinnerung.

Dieser Panoramahetzbeitrag sollte viel öfter gezeigt werden. Das eher dümmliche Gequatsche des Staatsfunkhetzers ist 1:1 auf heutige Zeit zu übertragen, wenn es um Opposition geht, besonders schrill das Gefasel zum Personenkult, wo ich gleich an Mardin, Mardin, Mardin-100% denken mußte oder an 16-Minuten-Duracell-Geklatsche bei der Merkelunion.

 

Und dann noch die Bilder: Ein engagierter Redner mit Schweiß auf der Stirn wie ein siegreicher Topathlet oder gefeierter Rockstar nach furiosem Solo, im Publikum hübsche Frauen, die Frauen sein mochten, gestandene Kerls und natürlich jede Menge Bier und, was mir an solchen Aufnahmen besonders gefällt, der unbefangene Griff zum Glimmstengel.

Ich bin ja selbst notorischer Mitrauchenaufhörer, aber weit widerlicher als die Qualmerei ist mir die Erhobenezeigefingerpädagogik, da stecke ich mir doch gleich mal eine an, für Bier ist es leider noch zu früh.

Mitleser2

9. Januar 2023 08:56

Neues Jahr, neue Diskussionen.

@Volksdeutscher: Ja und Nein zu ihren Thesen. Natürlich sind die Linksgrünen verachtungswürdig. Mit der Position der AfD ist es nicht so einfach. Es redet sich leicht,  Fundamentalopposition zu fordern. Letztlich bleibt sie aber wirkungslos. Ich bin der Meinung, dass die AfD, angefangen im Osten, eine Regierungsbeteiligung auf Länderebene suchen muss und wird. Dann wird es mit der Diffamierung viel schwieriger.

P.S. Ich mache mir keine Illusionen über die "parlamentarische Demokratie". Derzeit gibt es dazu aber keine realistische Alternative. APO funktioniert derzeit nur mit der stillschweigenden Duldung von oben, siehe FFF und die Straßenkleber. Machen Sie das mal als Rechter.

Volksdeutscher

9. Januar 2023 10:20

1. @Neander vom Thal

Sie werden es mir nicht glauben, aber ich bin zu meiner Erkenntnis gerade durch das Anhören von Reden der nämlichen Politiker gekommen, die ihre Zeit damit vergeuden, daß sie die Wirklichkeit beschreiben, die jedem ersichtlich ist, und naive rethorische Fragen an den politischen Feind stellen: "Warum machen Sie das?" Offensichtlich, daß Sie und ich andere Ideale in der Hinsicht haben. Die naive Rethorik von Politikern der AfD wird nur noch durch ihre naive Erwartung überstiegen, indem sie auf ihre Fragen ehrliche Antworten erhoffen... Das wird aber nicht der Fall sein. Ein Dialog zwischen Fundamentalpositionen, d.h. den Deutschlandabschaffern und Deutschlanderhaltern wird nicht stattfinden, hat auch bis dato nicht stattgefunden.

Volksdeutscher

9. Januar 2023 10:28

2. @Neander vom Thal

In einer solchen Situation muß die Rethorik einer politisch nicht wirklich handeln könnenden Partei andere Formen annehmen: je mehr der Weg zur erlösenden Tat versperrt ist, umso mehr muß sich der Tatendrang in einen härteren rethorischen Stil transformiert werden, was die Funktion eines Ventils hat. Man will ja nicht gleich in die Luft gehen. Durch verbale Verletzungen holt man den politischen Feind aus seinem Versteck heraus und bewegt ihn zum Reden in der Hoffnung, ihn zu entblößen. Man höre politische Agitation hervorragender Rethoriker aller Zeiten und politischen Couleurs an und ziehe seine Erkenntnisse daraus. Der Brexit began durch einen Paradigmenwechsel durch einen neuartigen rethorischen Stil. Schauen sie sich die Gesichter von Deutschlandabschaffern wie Schulz und Rompuy nach der Rede von Nigel Farage an, die mit folgenden Gedanken begann:

"We were told, we´d have a president, we´d see a giant global political figur, the man who´d be the political leader for five hundred million people, the man who´d represent all of us on the world stage, the man whose job was so important that of course you are paid more than president Obama. Well, I´m afraid what we got was you."

Niekisch

9. Januar 2023 10:53

"bediente man sich schon vor etwas mehr als 30 Jahren der gleichen Schablonen, in die heute die AfD eingefügt wird."

Das war sogar schon vor 60 Jahren  so, nur wurden da die Oppositionellen eplizit als "Nazis" bezeichnet. Damals wurde nämlich die BRD noch stärker als Gegenentwurf zum Nationalsozialismus herausgekehrt, weniger auf Auchwitz abgestellt. 

"Könnte man da nicht etwas härter, herausfordernder, frecher, provokanter, boshafter und pointierter sein?"

So geht das in Südtirol. Und allen ein gutes neues Jahr 2023 ( Quersumme 7 ! ), vor allem in Gesundheit!

Franz Bettinger

9. Januar 2023 11:41

@Andreas: Auch in jener Sendung mit Gottschalk, die natürlich längst aus den Archiven gelöscht wurde, waren Schönhubers Argumente überzeugend und zwar so sehr, dass der arglose & faire Gottschalk (ich glaube, er ist es heute immer noch) dies zugeben musste, was ihn schwer von Links in Bedrängnis brachte. Schönhuber aber war einfach gut. 

Volksdeutscher

9. Januar 2023 12:36

»STRAMM RECHTS: SCHÖNHUBER UND SEIN PROGRAMM«

Ich habe ins Video hi und da hineingeschaut. Was Schönhuber sagt, ist vollkommen richtig und wahr. Aber dieser manipulativ korrigierende dogmatische Kommentar des Narrators ist unerträglich. Wenn Argumente fehlen, verdrehen die Linken nach ihrem Gutdünken alles, wie es ihnen paßt. Man kann sie nicht ernstnehmen und man sollte nicht ernstnehmen. Ich behaupte nach wie vor, daß solche Leute, mit denen der Reichstag gerammelt voll ist, des Dialoges unwürdig sind. Man muß sie einfach links liegen lassen. Und sollte es unvermeidbar sein, ein Wort an sie zu richten, so muß es herablassend und voller Verachtung sein.

Neander vom Thal

9. Januar 2023 12:58

Sehr geehrter Volksdeutscher. Sie haben Recht, wir Beide erwarten wohl jeweils Anderes beim Hören politischer Reden. Allerdings missverstehen Sie mich. Meine mäßigenden Worte dürfen nicht als grundsätzliche Verteidigung jedweden Verhaltens der AfD verstanden werden. Ich "benutze"  die guten Teile der politischen Ausagen. Wenn gute Argumente kommen...warum nicht verwenden. Jetzt wird so mancher Akademiker meinen "Denk doch selbst nach". ....Es ist nicht das Denken, es ist der geschliffene Satz. Also Sie merken schon. Meine Beschwichtigung hatte keine tiefschürfenden fundamentalen Gründe. Ich meinte das völlig entspannt.

 

 

 

Auf Sehrohrtiefe

9. Januar 2023 19:55

Vielen Dank für den Hinweis auf Schönhuber und die Republikaner. Als junger Mann war für mich - nach westdeutscher Vollindoktrination in der Jugend - der Übergang von der FDP zu den Republikanern ein großer und persönlich wichtiger Schritt, auf den ich mit Genugtuung zurückblicke. Er kostete mich viele "Freunde" und lehrte mich, daß Liberalität nie für all gleichermaßen gilt, sondern beim Blick nach rechts abrupt abbricht.

Über das Persönliche hinaus war es ein gesellschaftlicher Durchbruch, daß mit den Republikanern endlich eine seriös wählbare Alternative auftrat. Das war wahrhaft wegbereitend und ist eine bleibende Hinterlassenschaft.

Am Rande bemerke ich, daß es einige Stelle in diesem Propagandaschmutzfilm gibt, die mich nicht nur vom Inhalt, sondern auch von der Intonation an vergleichbare Hetze aus braunen und roten Regimen erinnert. Es wäre fein, beispielsweise bei Bildungsveranstaltungen einfach mal Tonspuren aus den braunen, roten und BRD-Rundfunkkloaken nebeneinanderzulegen. Dies spräche für sich.

Franz Bettinger

9. Januar 2023 21:37

@Volksdeutscher: Es bringt nichts, mit Linken zu reden. Es bringt aber was, sie vor anderen bloßzustellen. Linke argumentieren nicht, weil sie damit nur verlieren können. Sie kleben ihren Gegnern lieber Etiketten auf: x-Leugner, y-Phobe. Mit x-Leugnern, so deren Logik, braucht man sich nicht abzugeben, da ohnehin jeder weiß, was das für welche sind. Alles Ausgrenzen und Nicht-Miteinander-Reden-Wollen geschieht aber nur, weil die Gesellschaft eben nicht wissen soll, 'was das für welche sind': Geistig gesund gebliebene Menschen inmitten einer Normopathie, in der Krankes als normal gilt. Dr Maaz: Normopathie ist die Anpassung an pathologische Fehlentwicklungen (wie Hexen-, Klima-, Genderwahn...), die nicht mehr als krank erkannt werden, und nur deshalb immer mehr akzeptiert werden, weil eine Mehrheit der Gesellschaft wahnsinnig oder pathologisch zu denken und zu handeln scheint. Die Vorspiegelung dieser echten oder wohl öfter scheinbaren Mehrheit ist Aufgabe der Propaganda (von Kirche und Staat). 

Volksdeutscher

9. Januar 2023 21:45

@Neander vom Thal

Werter Herr, neben unserer Erwartungen hinsichtlich dessen, was eine gute politische Rede und ihren rethorischen Stil ausmacht, mögen auseinandergehen, dennoch lag es mir fern, Ihnen Beschwichtigung zu unterstellen. Ich sehe nun aber auch, daß Sie und ich Gemeinsamkeiten haben, denn auch ich kann bei der AfD entdecken, daß manche ihre Politiker hie und da sehr gute Reden halten und die zu loben sind, wenn die Sprache darauf kommt. Leider sehe ich aber nicht (dies ist ein Gefühlsurteil), daß Politiker der AfD in der Mehrheit der Fälle gute Reden halten würden. Gute Rede bedeutet hier eine solche, die das politische Geschehen um uns herum unter Beachtung der Position der Partei angemessen reflektiert. Eine Partei, die das politische Geschehen nur geringfügig beeinflussen kann wie die AfD, muß aus diesem Grunde Inhalt und Form ihrer Reden anders gestalten als eine Partei, die das politische Geschehen dominiert.

Rautenklause

9. Januar 2023 21:52

Die Repse waren auch an anderer Stelle Vorreiter der politischen Moderne:

lange vor dem Ganserer bei den Grünen gabe es das Grund bei den Repsen!

Wenn das kein Grund (sic!) zum Feiern ist!

https://taz.de/Geschlechterkrieg-bei-den-Reps/!1774797/

 

 

Volksdeutscher

10. Januar 2023 10:35

"Schönhuber und sein Programm« dennoch ein interessantes Zeitdokument und verdeutlicht, daß der öffentliche Rundfunk schon lange vor dem Auftreten der AfD als Abwiegelungsinstrument gegen rechte Oppositionskräfte Verwendung fand."

Das ist eine richtige Erkenntnis. Aber man sollte auch zugeben, daß die Rechte es sich immer schwerer macht, als sie es sollte. Man kann nämlich nicht alle Mißerfolge dem plebejisch-demagogischen linken System anlasten. Es gab schon in den 80-ern und 90-ern ein unnötiger Konkurrenzkampf zwischen DVU, NPD und Republikanern. Nach außen hin ging es um nicht mehr und weniger, als um die zu klärende "brennende" Frage: Wer ist die "wahre, gute und schöne Rechte"? Den Beweis dafür dem System zu erbringen war auf allen Seiten wichtiger als sich zu einer Einheit zusammenzuschließen. Als die Fusion zwischen DVU und NPD erfolgte, war es schon zu spät. Die Republikaner verschwanden in der Bedeutungslosigkeit, die NPD existiert heute so gut wie nur noch auf dem Papier von Verfassungsschutzberichten. Ich kann mich dem Eindruck nicht erwehren, daß rechten Organisationen es nur darum geht, dem System den Beweis zu erbringen, daß sie mit der NS-Ideologie nichts zu tun haben, um anerkannt und toleriert zu werden. Es gölte begriffen zu werden, daß es für dieses System nur Nazis und Nichtnazis gibt. "Bestenfalls" läßt das System die herablassende Bezeichnung Edelnazi fallen. Ich würde mich nicht danach bücken, um angenommen zu werden.

Erwin von Steinbach

10. Januar 2023 14:51

Der katholische Pfarrer Hans Milch benannte den ÖRR 1974 bereits ganz offen als kryptokommunistisch. Hier ein kurzes Zitat einer Rede:

"Darum ist gerade in unserem Volk, aber auch weithin in Europa, an die Schalthebel der Meinungsformung, der Meinungsbildung, das linke, das kommunistische Element getreten, das ständig an der inneren Aushöhlung unserer Gesellschaft arbeitet und den Totalitarismus vorbereitet. Beispielsweise ist die ARD kryptokommunistisch. Auch das sage ich ohne Übertreibung, das ist eine sehr präzise Feststellung. Was politisch vom ganzen Fernsehen her geboten wird, ist politisch von ganz wenigen Nuancen abgesehen, gezielte, höchst raffinierte kommunistische Propaganda [...] " (Pfarrer Hans Milch, 1974)

Volksdeutscher

10. Januar 2023 23:21

"Schönhuber und sein Programm« dennoch ein interessantes Zeitdokument und verdeutlicht, daß der öffentliche Rundfunk schon lange vor dem Auftreten der AfD als Abwiegelungsinstrument gegen rechte Oppositionskräfte Verwendung fand."

Das ist eine richtige Erkenntnis. Aber man sollte sich eingestehen, daß die Rechte es sich immer schwerer macht, als sie es sollte. Man kann nämlich nicht alle Mißerfolge dem System anlasten. Es gab schon in den 80-ern und 90-ern ein unnötiger Konkurrenzkampf zwischen DVU, NPD und Republikanern. Nach außen hin ging es um nicht mehr und weniger, als um die zu klärende "brennende" Frage, wer die "wahre, gute und schöne Rechte" sei. Den Beweis dafür zu erbringen war auf allen Seiten wichtiger als sich zu einer Einheit zusammenzuschließen. Als die Fusion zwischen DVU und NPD erfolgte, war es schon zu spät. Die Republikaner verschwanden in der Bedeutungslosigkeit, die NPD existiert heute so gut wie nur noch auf dem Papier von Verfassungsschutzberichten. Ich kann mich dem Eindruck nicht erwehren, daß rechten Organisationen es nur darum geht, dem System den Beweis zu erbringen, daß sie mit der NS-Ideologie nichts zu tun haben. Hat man es noch nicht begriffen, daß es für dieses System nur Nazis und Nichtnazis gibt? Bestenfalls läßt das System die mitleidsvolle Bezeichnung Edelnazi fallen. Ich würde mich nicht danach bücken, um angenommen zu werden.

Volksdeutscher

11. Januar 2023 11:20

@Franz Bettinger - "Es bringt nichts, mit Linken zu reden. Es bringt aber was, sie vor anderen bloßzustellen. Linke argumentieren nicht, weil sie damit nur verlieren können."

Danke für Ihre wertvolle Erwiderung, der ich nur zustimmen kann. Ich möchte Ihnen im Gegenzug ein Video mit dem Vortrag von Dr. Wilfried von Bredow empfehlen, in dem er der Geschichte des Begriffs juste milieu nachgeht und dessen reale Entsprechung und Handeln in Politik und Gesellschaft analysiert. Er gibt strategische Ratschläge an die Opposition, wie sie mit Ausgrenzung, Stigmatisierung und Dogmatik umgehen kann, bzw. umgehen soll.

https://paideuma.tv/de/video/prof-dr-wilfried-von-bredow-carl-schmitt-und-die-gemuetlichkeit-des-juste-milieu#/?playlistId=0&videoId=0

Kurativ

16. Januar 2023 05:03

Nach all den Nachkriegsereignissen und Ergebnissen vor denen wir jetzt stehen, könnte man auch rekapitulieren: Nie wieder Adorno. Er war der Philosoph der US-Besatzung, welche bis heute anhält.

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.