Kritik der Woche (43): Nur ein falsches Wort

»Unsere« Meinungsfreiheit sei bedroht, »auch« von links, durch eine »Ideologie aus Amerika«, die allmählich auch Deutschland in ihren Würgegriff nehme.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

Dies kon­sta­tiert der 1974 gebo­re­ne René Pfis­ter, USA-Kor­re­spon­dent des Spie­gels seit 2019, in sei­nem Buch Ein fal­sches Wort.

Als er sei­nen neu­en Job in Washing­ton D.C. antrat, regis­trier­te er noch mit Befrie­di­gung, wie sich der libe­ra­le Stadt­teil Che­vy Cha­se, in dem er wohn­te (Anteil der wei­ßen Bevöl­ke­rung 81 Pro­zent), mit Regen­bo­gen­fah­nen beflagg­te, »als Zei­chen des stum­men Pro­tests gegen den neu­en Nach­barn«, den repu­bli­ka­ni­schen Vize­prä­si­den­ten Mike Pence. Dies gab ihm »das Gefühl, nicht voll­ends in einer Spie­ßer­höl­le gelan­det zu sein«.

Es dau­er­te nur ein Jahr, bis ihm unbe­hag­lich zumu­te wur­de. In der ver­meint­lich »ordent­li­chen Schu­le« sei­nes Soh­nes wur­de nun dis­ku­tiert, ob sich »Wei­ße Dre­ad­locks wach­sen las­sen sol­len«. Der »Colum­bus Day« wur­de ein­sei­tig genutzt, um kolo­nia­le Greu­el anzu­pran­gern, was Pfis­ter erheb­lich irri­tier­te. Ein Schul­ka­me­rad riet sei­nem Sohn, lie­ber die Klap­pe zu hal­ten: »It will bring you into trouble.«

So kam der Autor auf die Spur jenes Phä­no­mens, das mit Schlag­wor­ten wie »Iden­ti­täts­po­li­tik«, »Woke­ness« oder »Can­cel Cul­tu­re« umschrie­ben wird. Er wand­te sich einem Geschäfts­mo­dell zu, das auch in Deutsch­land immer mehr Ver­brei­tung fin­det, und wur­de zum »libe­ra­len« Zen­tris­ten, der die Exzes­se der Lin­ken zwar kri­ti­siert, ihre Prä­mis­sen jedoch im Grun­de weit­ge­hend teilt und vor allem Angst vor einem Kip­pen nach rechts hat.

Des­halb haben sei­ne Aus­füh­run­gen für unser­ei­nen mit­un­ter eine gewis­se Komik. Wir haben es hier mit jeman­dem zu tun, der zum Bei­spiel ernst­haft glaubt, daß am 6. Janu­ar 2021 »das Kapi­tol gestürmt« und die »ame­ri­ka­ni­sche Demo­kra­tie« in Gefahr gebracht wur­de, der es für einen epo­cha­len Fort­schritt hält, daß der Anteil von Frau­en in der Spie­gel-Redak­ti­on im Lau­fe der letz­ten zwan­zig Jah­re ange­stie­gen ist, der denkt, daß es »rich­tig« sei, »den neu­en Namen und das neue Geschlecht« von Trans­men­schen zu »respek­tie­ren«, oder daß AfD-Wäh­ler anti­de­mo­kra­tisch sei­en und Rech­te die Mei­nungs­frei­heit bedro­hen würden.

»Die Demo­kra­tie« ist für Pfis­ter jene ver­nünf­tig-auf­klä­re­ri­sche Mit­te, in der sich gewis­se urba­ne Jour­na­lis­ten wäh­nen, die nun beteu­ern, »wir« wür­den den »pro­duk­ti­ven Streit« und den »offe­nen Dis­kurs« brau­chen, den die bösen, tota­li­tä­ren »Wokies« im Keim ersti­cken wol­len. In Wahr­heit wird hier eine älte­re lin­ke Intel­li­gen­zi­ja von einer neue­ren lin­ken Wel­le über­rollt, über­holt und abge­löst. Pfis­ter zwei­felt die (schein­bar) ega­li­tä­ren Zie­le der »Woken«, denen er »Unge­duld« attes­tiert, nicht an, er möch­te nur, daß der Weg dort­hin »lang­sam« und »schritt­wei­se« erfolgt, was er iro­ni­scher­wei­se mit einem Groß­teil der Main­stream-Repu­bli­ka­ner gemein­sam hat.

Daß die Träu­me von Mar­tin Luther King geschei­tert sind und statt des­sen Figu­ren wie Ibram X. Ken­di den »anti­ras­sis­ti­schen« Dis­kurs anfüh­ren, hat indes­sen schlicht und ergrei­fend damit zu tun, daß Ras­sen­un­ter­schie­de real sind.

Die Kon­se­quenz, die die »kri­ti­sche Ras­sen­theo­rie« dar­aus zieht, ist eine neue Art der ras­si­schen Hier­ar­chi­sie­rung, in der sich Wei­ße mora­lisch, poli­tisch und kul­tu­rell den »Peo­p­le of Color« unter­zu­ord­nen haben. Hin­zu kom­men die Tücken der »Inter­sek­tio­na­li­tät«, die inner­halb des lin­ken Spek­trums zu wüs­ten Macht­kämp­fen führen.

Pfis­ter regis­triert das mit ehr­li­chem Grau­sen, und sei­ne haar­sträu­ben­den Bei­spie­le für »Can­cel Cul­tu­re« beschrei­ben über­wie­gend Opfer aus dem lin­ken und libe­ra­len Spek­trum. Der woke Furor ber­ge die Gefahr, die Müh­len der Rech­ten zu wäs­sern, wie es in den USA gesche­hen ist. Die Lin­ke wür­de sich mit der »Iden­ti­täts­po­li­tik« ihr »Grab selbst schau­feln«. Schön wär’s. Aber die Wahr­heit ist, daß sich ihre Ideo­lo­ge­me und Sprach­re­ge­lun­gen prak­tisch über­all durch­set­zen und nir­gend­wo auf nen­nens­wer­ten Wider­stand stoßen.

Frei nach Niem­öl­ler (»Als sie die Kom­mu­nis­ten hol­ten, habe ich geschwie­gen, ich war ja kein Kom­mu­nist«) igno­riert Pfis­ter die Tat­sa­che, daß Rech­te und Kon­ser­va­ti­ve schon seit Jahr­zehn­ten »gecan­celt« wer­den, lan­ge bevor sich das Mes­ser sei­nem Teil der Sala­mi näher­te. »Woke­ness« ist kei­ne »neue« Ideo­lo­gie, son­dern nur die aktu­ells­te Zünd­stu­fe des­sen, was man seit den neun­zi­ger Jah­ren »poli­ti­sche Kor­rekt­heit« nannte.

Auf einem wacke­li­gen Zaun zwi­schen links und rechts hin- und her­ba­lan­cie­rend, fin­det Pfis­ter kei­nen fes­ten Stand­punkt, von dem aus man sich die­ser Ideo­lo­gie ernst­haft wider­set­zen könn­te. Sie mag zwar übel sein, aber noch grö­ße­re Bauch­schmer­zen berei­tet ihm effek­ti­ve Gegen­wehr von rechts, wie sie etwa der Fil­me­ma­cher Chris Rufo geleis­tet hat. 

Das Pro­blem ist, daß sich die »Libe­ra­len« vom Schla­ge Pfis­ters nicht nur nicht weh­ren kön­nen, son­dern die­ser gan­zen Ent­wick­lung auch Vor­schub geleis­tet haben. Er selbst arbei­tet seit 2004 für den Todes­stern namens Spie­gel, der der von ihm kri­ti­sier­ten Ideo­lo­gie eine brei­te Platt­form bietet.

Aus sei­ner Per­spek­ti­ve gese­hen, mag die­ses Buch ein muti­ger Akt sein. Es kann aber auch als Fei­gen­blatt à la Fleisch­hau­er betrach­tet wer­den, und am Ende bleibt nicht viel mehr übrig als Gewin­sel Rich­tung links, es doch bit­te nicht mehr so bunt zu trei­ben. Wenn Pfis­ter schließ­lich schreibt, man sol­le nicht die Nase rümp­fen über die Wäh­ler Trumps und Höckes, »son­dern mit ihnen reden«, da »eine Tole­ranz, die nur das eige­ne poli­ti­sche Gesichts­feld respek­tiert«, »wert­los und öde« sei, dann möch­te man das Büch­lein, das ansons­ten eini­ge brauch­ba­re Infor­ma­tio­nen und Über­le­gun­gen ent­hält, nur noch an die Wand knallen.

– – –

René Pfis­ter: Ein fal­sches Wort. Wie eine neue lin­ke Ideo­lo­gie aus Ame­ri­ka unse­re Mei­nungs­frei­heit bedroht, 2022. 256 S., 22 €.

Martin Lichtmesz

Martin Lichtmesz ist freier Publizist und Übersetzer.

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Kommentare (24)

Ein gebuertiger Hesse

13. Februar 2023 13:41

Zum Einrahmen der letzte Satz dieses Artikels. Von wie vielen halbgaren Konservativen hat man die dort zitierte Forderung zum "zumindest Anhören" der diffamierten Rechten schon gehört? Und was hat sie je gebracht? Einen Scheißdreck (so daß Dieter Stein, wie der Typ vor der Tür bei Kafka, noch und noch, und immer noch auf seine Einladung in den ARD-Presseclub wartet).

RMH

13. Februar 2023 13:50

Aktuellstes Opfer der grassierenden Cancel-Culture: Die Band "Weimar".

Ein Fremder aus Elea

13. Februar 2023 14:17

Neue linke Intelligenz, Herr Lichtmesz?

Leo Trotzki, 28. Februar 1933: "When we are so far that the Negroes say we want autonomy; they then take a position hostile toward American imperialism. At that stage already the workers will be much more determined than the petty bourgeoisie. The workers will then see that the petty bourgeoisie is incapable of struggle and gets nowhere, but they will also recognize simultaneously that the white Communist workers fight for their demands and that will push them, the Negro proletarians, toward Communism."

Identitätspolitik ~ autonomy, Woke ~ white Communist workers, also mit minimaler Anpassung auf die heutige Zeit übertragbar. MLK ist in diesem Zusammenhang völlig irrelevant.

ML: Das finde ich überhaupt nicht.

eike

13. Februar 2023 15:12

Daß hier etwas von den USA herüberschwappt ist natürlich Unsinn, das kann nur jemand so sehen, der nicht mitbekommen hat, daß in Deutschland schon seit 1945 Cancel Culture und Geschichtsverdrehung herrschen.
Im Gegenteil.
Nun hat es eben die Enkel derer, die die deutsche Kultur gecancelt habe - die Enkel der "Greatest Generation" - erwischt, frei nach "die Geister, die ich rief...". Oder 'blowback', wenn man ohne deutsche Kultur auskommen will.
Aber den Faden von den alliierten Geschichtsverdrehungen und Bücherverbrennungen in der BRD zu den neueren in den USA zu spannen würde den Elephanten im Raum sichtbar machen: die Kräfte, die hinter beidem stehen.

ede

13. Februar 2023 15:42

Herrlich Herr Lichtmesz:
"Frei nach Niemöller (»Als sie die Kommunisten holten, habe ich geschwiegen, ich war ja kein Kommunist«) ignoriert Pfister die Tatsache, daß Rechte und Konservative schon seit Jahrzehnten »gecancelt« werden, lange bevor sich das Messer seinem Teil der Salami näherte."
Aber, was haben Sie gegen das aus seiner Sicht geradezu tollkühne Bekenntnis:
"Wenn Pfister schließlich schreibt, man solle nicht die Nase rümpfen über die Wähler Trumps und Höckes, »sondern mit ihnen reden«,..." 

ML: Es ist herablassend, ohne, dass es ihm auffällt. Er denkt, man kann durch "Reden" Trump- und Höcke-Wähler auf den richtigen (seinen) Weg bringen.

quer

13. Februar 2023 17:58

Immerhin hat der Autor besagten Buches etwas bemerkt und beschrieben. Er hat deutlich sein Unwohlsein darüber bekundet. Das allein habe ich als würdig erachtet, dieses Buch in meine Bibliothek aufzunehmen. Einer gegenüber von Milionen, die bisher nix gemerkt oder geschwiegen haben. Die/meine Sammlung im Bereich "Gesellschaft" beginnt aber schnell zu wachsen. Die spätere Erbin/Nutzerin meiner Biblithek bekommt neben dem historischen Gesamtaspekt gleich auch noch die Soziologie der Zeit erschlossen. Die Frage nach dem "wie konnte es nur...?" hat damit ihre Antwort.

Adler und Drache

13. Februar 2023 19:50

Hm. Der letzte Satz wäre doch aber gar nicht nötig gewesen. Dem Verfasser muss doch klar gewesen sein, dass er damit sein eigenes Anliegen unterminiert. Unabhängig von seinem Aussagewert gehört er vielleicht eher zur Tonlage. Zum Unter - oder Hintergrundrauschen. Zur Stimmungsfarbe. Sowas sagt man doch, wenn man es selbst besser machen will als die Mehrheit, der man bislang noch angehört. Das ist schon ein Eingeständnis, dass die Mehrheit - nicht nur im Umgang mit der zögerlichen Mitte, sondern auch mit den Rechten - falsch liegt. Die Reaktionen darauf werden das Rauschen weiter anschwellen lassen. So gleitet man in der Regel ab, erst langsam - da wähnt man sich noch auf der "breiten Basis", möchte nur korrigierend eingreifen -, dann immer schneller.   

Ordoliberal

13. Februar 2023 20:48

Der Teufel steht links und er dreht dem Gerechten jedes Wort im Mund herum. Die Liste der Wörter, deren Bedeutung die Linke in ihr Gegenteil verkehrt hat, ist lang: Demokratie, Gerechtigkeit, Kapitalismus, Liberalismus... Lichtmesz setzt den "Liberalen" Pfister noch in Anführungsstriche, aber das Kind ist ja längst in den Brunnen gefallen. "Liberal" bedeutet in den USA linksradikal. In Deutschland nimmt es die Bedeutung von: windelweicher Karrierist männlichen Geschlechts mit einer Vorliebe für Porsches, Flugzeuge und teure Uhren an.
Dieser ewig jungenhafte Männertypus mit Dreitagebart und Rollkragenpullover unter der Anzugjacke macht überall Karriere: Ulf Poschardt, Christian Lindner, Marco Buschmann, Friedrich Merz. Ihre juristische oder betriebswirtschaftliche Ausbildung hat ihnen die zwei wichtigsten Prinzipien ihrer Professionen nicht vermitteln können: Das "audiatur et altera pars" und die Kostendeckung. Was auch auffällt: Sie haben keinerlei humanistische Bildung oder Interessen. Man kann sie sich schlichtweg nicht Goethe oder Nietzsche lesend vorstellen.

B Traven

13. Februar 2023 21:58

@eike
Und ich Tropf dachte immer, dass "Cancel Culture und Geschichtsverdrehung" sowie Bücherverbrennungen in Deutschland nicht erst 1945, sondern schon 1933 begannen.
Wer sind denn nun "die Kräfte", die dahinter stehen, von denen Sie raunen? 

Laurenz

13. Februar 2023 23:30

@Adler & DracheDer letzte Satz wäre doch aber gar nicht nötig gewesen. Dem Verfasser muss doch klar gewesen sein, dass er damit sein eigenes Anliegen unterminiert.
Nein. Da kommt ein Autor des Relotius angeschissen, nachdem über Jahrzehnte der Konservativsmus gecancelt wurde, um dann so völlig liberal den Lässigen zu machen. Als ob das irgendwen interessieren würde.  Da ist ungefähr so, als würde Klabauterbach sagen, impfen müßte jetzt nicht wirklich sein.

SMHJanssen

14. Februar 2023 00:00

Moin,
 
ich neige nicht dazu Beiträge in diesem Forum zu kommentieren - als Linksliberaler gibt es persönlich und intellektuell ansprecherende Foren. Aber in einem Punkt muß ich Ordoliberal dann doch zustimmen: weder Merz, noch Lindner noch Poschardt kann ich mir reflektierend oder rezipierend bei der Nietzsche, Schmitt, Rawls oder Marx Lektüre vorstellen - und auch bei keiner anderen Lektüre intellektueller Geistesgrößen. Bei Buschmann sieht das allerdings anders aus: er ist reflektiert und durchaus geistreich.
Diese Wortmeldung sollten Sie nicht als Zustimmung, sondern lediglich als Feststellung begreifen!
 
Mit besten sozialliberalen Grüßen aus Bonn,
Siebo M. H. Janssen

Herr K aus O

14. Februar 2023 09:00

Immerhin kommt langsam Fahrt in die Diskussion.
Einen Artikel vom Pulitzerpreisträger Chris Hedges habe ich auf einer eher linken Seite gelesen. "Der woke Imperialismus"
Meines Erachtens haben die Globalisten (bitte das -Clique jetzt nicht mitdenken), also die Globalisten, die doch nur erzliberale Großkapitalisten sind, ihre härtesten Kritiker dadurch stillgestellt, indem sie jene in den von ihnen finanzierten NGOs untergebracht hat. Die revolutionäre Avantgarde muss spätestens ab 30, wenn der Magister in (...)-wissenschaft oder (...)-ogie in der Tasche ist, eine bürgerliche Perspektive haben.
Zusammen mit der Kulturindustrie ein perfektes Bollwerk gegen die Interessen sowohl der einzelnen Staaten als auch der Arbeiter und Arbeitnehmer.
Viel Zeit ist nicht mehr. Die Uhr läuft Richtung Krieg und da machen einzelne Leute richtig, richtig Kasse, sieht man ja schon bei den 100 Milliarden Sondervermögen - Peanuts.
 

heinrichbrueck

14. Februar 2023 12:56

Warum ist die Mehrheit so wichtig? Wie ist das demokratische System aufgebaut? Unabhängig der durchschnittlichen Intelligenzquotienten der einzelnen Völker, gibt es in jedem Volk eine Elite und die Mehrheit. Die demokratische Mehrheitsbildung wird über die Medien gesteuert. Das Rekrutierungspotential läßt sich ideologisch bestimmen. Woher wissen Medien und Politiker, was sie tun müssen, um Karriere machen zu können? Wer bestimmt die vorherrschende Ideologie? Wie sieht der Verlierer aus? Der Führer heißt Ideologie. Demokratie ist das Gefäß, in dem das Gift verabreicht wird. Ausreichende Psychopathenproduktion. Wie lügte die Tagesschausprecherin so schön widersprüchlich: 1. Kurz vor Ende des 2. Weltkriegs wurde die Stadt in Schutt und Asche gelegt; 2. Bis zu 25000 Tote. Dresden war gemeint. Geld und Rekrutierungspotential. 

anatol broder

14. Februar 2023 14:22

hallo du. ja, du, zwischen den regalen. hast du schon die neuen veganen biowürstchen mit grillstreifen in regenbogenfarben von pfister probiert? ob in der mikrowelle oder kalt – die biowürstchen sind wegen der praktischen singleverpackung immer ein genuss. greif jetzt zu und unterstütze die vielfalt für nur 4,99 euro! natürlich nachhaltig.

Ordoliberal

14. Februar 2023 19:31

@Herr K aus O
Ein "erzliberaler Großkapitalist" ist ein Widerspruch in sich. Wie überhaupt die Vorstellung, Konzerne hätten ein Interesse an freien Märkten, naiv ist. Jeder Unternehmer liebt den freien Markt nur so lange, bis er dort eine einträgliche Position erobert hat. Von diesem Moment an will er neue Wettbewerber vom Markt fern halten. Das war schon bei den mittelalterlichen Zünften so, ist heute noch so bei den Apothekern und hat mit der Menge an akkumuliertem Kapital nichts zu tun.
Der Unterschied zwischen Großkapitalisten und Kleinunternehmern ist, dass erstere reich genug sind, um Politiker zu bestechen, damit sie die Konkurrenz mit den nahezu unbegrenzten Mitteln des Staates ausschalten. Man nennt das regulatory capture. Das ganze Denken der Erzliberalen vom Stamme Hayeks, Euckens und von Mises' dreht sich darum, wie diese korrupte Zusammenarbeit zwischen Staat und Wirtschaft, für die die Globalisten Euphemismen wie public-private-partnership und stakeholder capitalism erfunden haben, zu verhindern ist.
Eine wichtige Erkenntnis: Niedrige Steuern, Währungskonkurrenz und das Verbot von Subventionen helfen.

Laurenz

14. Februar 2023 21:23

@Ordoliberal @Herr K aus ODer Unterschied zwischen Großkapitalisten und Kleinunternehmern ist, dass erstere reich genug sind, um Politiker zu bestechen, damit sie die Konkurrenz mit den nahezu unbegrenzten Mitteln des Staates ausschalten. Man nennt das regulatory capture. Die Zahl der US$-Milliardäre Chinas ist per 11.03.22 von 626 auf 539 gefallen. Diese haben in China wenig politisch zu melden. Sie glauben also, die KP Chinas regiert China ordoliberal.

anatol broder

15. Februar 2023 11:51

pfister wurde übrigens schon mal beim lügen erwischt.

ML: Danke für den Hinweise, also auch hier ein Relotius-Faktor.

Gimli

15. Februar 2023 19:59

Schöner Text, wenn ich mich als anscheinend Linksliberaler über rechte Weltsicht wundern möcht´. Warum ist hoher Frauenanteil in einer Redaktion nicht gut, warum kann ich eine Transidentität nicht sein lassen was oder wer sie möchte usw usw usw? Konservative haben ein enges Weltbild.

ML: Und "Linksliberale" sind notorisch unaufrichtig, um ihr Welt-und Selbstbild zu bewahren. Die Frage ist ja eine andere: Warum ist eine höhere Frauenquote ein "Fortschritt" ("nicht gut" ist ein Reframing)? Ändert sie denn zB etwas an der Qualität der Zeitschrift? Warum werden "Transidentitäten" so vehement beworben und zum Politikum gemacht? Was ist überhaupt eine "Transidentität"? Ein Begriff, den Sie völli naiv und unhinterfragt verwenden. Usw. usw. Bevor Sie also hier mit den handelsüblichen Klischees über "konservatives Denken" um sich werfen (die mehr über ihre eigene Eitelkeit aussagen), empfehle ich Ihnen, mit dem Denken erstmal selber anzufangen, statt die mentale Stanzmaschine anzuwerfen.

Konservatives Denken ist nicht dynamisch und frei. Ein Geist in Ketten. Die Ketten sind aber recht beliebig. Hätte Gott gewollt, dass der Mensch fliegt, dann ... Nunja.  War ihm egal. Dann auch ein Wandel des Geschlechts, Gentechnik, Völkermorde, Epidemien ... Der Geist fliegt also immer höher, durchbricht die Schädeldecke und den Erdenkreis, lässt seine organische Chemie irgendwann zurück und stellt fest, dass Geist auch ohne Neuronen geht. Und ML grübelt immer noch an woken Ärgernissen. 
Mir kann Entwicklung nicht schnell genug gehen, andere wollen die Welt anhalten. Ist teils Sozialisation und teils Genetik, wie man denkt. Aber nicht objektivierbar. Veränderung aber ist Fakt. Bin ich froh!

Franz Bettinger

15. Februar 2023 21:34

@Gimli meint, es gäbe auch Geist ohne Neuronen. Er meint KI, Künstliche Intelligenz. Nun, ich denke, es gibt vor allem auch Neuronen ohne Geist. Oder mit Habeck gesprochen: „Mein Kopf ist nicht hohl. Da ist nur nix drin." 

Laurenz

16. Februar 2023 00:11

@Gimli (1)
Sie haben Recht, das Universum verändert sich permanent, aber was uns angeht, so ist eine Art Fortschritt rein eine Frage der Perspektive. An unserer Phantasie bemessen, ist unser Fortschritt, verglichen zu Urmenschen, eher lapidar.
Hoher Frauenanteil      Frauen wehrten sich zurecht gegen die 1.500 Jahre alte orientalische Demütigung auch in Europa. Bei Tacitus kann man nachlesen, daß in unserer Urkultur Frauen sehr geachtet wurden, aber sie gehörten einer anderen Sphäre an. Der Feminismus machte Frauen zu Hilfsmännern & das nur schlecht. In allen existentiellen Außen-Berufen gibt es so gut wie keine Frauen, auch keine Quoten. Es existieren keine feministischen Großkonzerne, Sportligen oder Großprojekte, wie auch keine weiblichen Selfmade-Milliardäre. Wieso sollten Frauen in Redaktionen oder Politik besseres leisten? Im Grunde sind Frauen in Männerberufen schlicht unfähig. Ausnahmen bestätigen die Regel. Als ich neulich den Preis der männlichen Leidenschaft, Passion schilderte, die sich dem Alltag entzieht, bezog ich hier unangemessene Prügel. Alle großen Philosphen waren ausnahmslos Männer.

Laurenz

16. Februar 2023 00:32

@Gimli (2)
Wandel des Geschlechts & Epidemien.    Es existieren keine Pandemien, die nicht mit sauberem Wasser zu beheben wären. Ansteckende Krankheiten gehören zu unserem Sein dazu. Es existiert auch kein Wandel des Geschlechts, nur Ganzjahreskarneval. Transfrauen sind keine Frauen, viele Staaten nehmen Gesetze, Verordnungen zurück, die kriminelle Transfrauen in Frauengefängnisse steckten. Die schottische Chefin Sturgeon trat jetzt u.a. deswegen zurück. Transfrauen, also biologische Männer, schränken Frauenrechte massiv ein. https://www.zerohedge.com/political/appeals-court-reconsider-case-against-allowing-transgender-athletes-female-sports
Oder hier Dave Chappelle in einem kurzen Clip. https://youtu.be/4IHoHbF-51s
Mir kann Entwicklung nicht schnell genug gehen      Ihre politischen Freunde erschaffen keinen kompetenten Fortschritt, sie ersetzen nur alte Religionen mit neuen.

Gimli

16. Februar 2023 09:43

@ Franz B Lustige Parade.Inhaltlich hebt Ihr Kommentar aber nicht ab. Es gibt zur materiellen Basis des "Geistes" mehr zu formulieren als Spott. Und über der Ebene der Naturwissenschaft beobachte ich die menschliche Selbstüberhöhung, die eigene Biologie und das was er Kognition nennt, zum Maßstab zu machen. Auch die Philosophie weitet den Raum. Nur sickert das alles unendlich langsam in Köpfe und Gemüter. Da bleibt man lieber dabei, sich über Geschlechterfragen, eine Binnenmajuskel,

ML: Das sind doch die Lieblingsthemen Ihrer nach vorn schreitenden linksliberalen Genossen.

Zweifel an der Existenz von Viren oder CO2 als Wärmestrahlungsreflektor die Köppe heiß zu reden, statt nach vorn zu schreiten. 

Gimli

16. Februar 2023 17:06

@Laurenz
Viel Beredsamkeit, aber inhaltlich Mumpitz. Frauen sind nicht aus Mangel an Verstand in Entscheiderpositionen oder in Forschung und Lehre unterrepräsentiert, sondern wegen Leuten wie Ihnen. Quote ist zu begrüßen, als Brecheisen gegen Betonköpfe. Frauen können Vorständinnen sein, Forscherinnen, Soldatinnen. Wenn Mann sie lässt und sich ehrlich macht, dass die Auswahl unter männlichen Bewerbern doch wahrlich nicht selbstverständlich die Qualifikation ist, sondern das Geschlecht. Und dass es im ganzen Tierreich (wie auch in der Botanik übrigens) mit dem "Geschlechtlichen" nur oberflächlich eine klar Sache ist, erweitert das Sujet dann gleich in Richtung LQT..etc.  Einfach ehrlich machen: Die Welt ist nicht die aus der Bibel oder ihrer Auslegungen, sie ist bunter als unser kurzer Blick in die jüngere Geschichte. Solange es immer noch Menschen gibt, die nicht hören wollen, dass sie felllose Primaten sind - 150 Jahre nach Darwin und 70 Jahren Humangenetik, erleben wir noch Dinge wie in der Ukraine. 

Laurenz

16. Februar 2023 21:50

@Gimli @L.
Lassen Sie die Bibel weg, die hat hier, außer mir, keiner gelesen, sonst gäbe es mehr Heiden meiner Sorte auf der SiN.  Quoten    wo sind denn Ihre Quoten? Bei Vorständen müssen halt die 2/3 Männer die Arbeit von 1/3 unfähiger Frauen mitmachen. Das können sich die meisten Dax-Konzerne erlauben. Maurermeister, Fischer, Hochspannungselektroniker, Müllabfuhr, Bauern, Tiefbau, Straßenbau, Landschaftspflege..... wo sind da Ihre Frauenquoten? Sie führen zukünftig lieber Wöchner ein, richtig? In Thüringen wurde ein gegrünter weißer, männlicher Minister gegen eine schwarze Frau ausgetauscht. Das ist neo-feudaler Sexismus & Rassismus. Und dafür stehen Sie ein? Ihr Renommee ist hier permanent am sinken. Um die Wahrheit über Frauen spirituell über das Lachen zu erfahren, gebe ich Ihnen den Komödianten Bill Burr: https://youtu.be/C0DdntP4Hng

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