Am zurückliegenden Freitag, dem 17. Februar, jährte sich der Todestag des deutschen Jahrhundertschriftstellers Ernst Jünger zum 25. Mal. Jüngers beachtliches Gesamtwerk dokumentiert ein Leben, das alles andere als in geraden Bahnen verlief: Auf den Sturm-und-Drang-Nationalismus der 1920er Jahre folgte die innere Emigration im Nationalismus, die nach dem totalen Zusammenbruch 1945 einem Hang zum Apolitischen wich.
Dabei hat Jünger immer wieder »korrigierend« in sein Werk eingegriffen und Änderungen vorgenommen. Diese stießen nicht immer auf Gegenliebe. Insbesondere bei seinen politischeren Lesern hinterließ so manche »Korrektur« einen bitteren Nachgeschmack: Darunter sein langjähriger Sekretär Armin Mohler, was zu nachhaltigen Verstimmungen zwischen beiden führen sollte.
Ungeachtet dessen blieb Jünger zeitlebens und darüber hinaus immer ein Autor von herausragender Bedeutung für die deutsche Rechte, und nicht nur für diese. Für die französische Nouvelle Droite spielt Jünger bis heute eine gewichtige Rolle.
Für Sezession-Chefredakteur Götz Kubitschek steht der Lieblings-Ernst-Jünger indes fest: Das Abenteuerliche Herz in seiner Erstfassung – »der eigentliche literarische Sprung« in Jüngers Werk, wie es Kubitschek faßte.
Grund für IfS-Leiter Dr. Erik Lehnert seinen Text aus der Festschrift Eine Spur hinterlassen zu Kubitscheks 50. Geburtstag, in dem er das im Abenteuerlichen Herzen enthaltene Thema der »Temperaturerhöhung« reflektiert, anläßlich des jüngerschen Todestags vorzutragen:
Das Abenteuerliche Herz in seiner Erstfassung erhalten Sie direkt hier, bei Antaios.
Für gewöhnlich spare ich nicht mit Kritik an der »Öko-Politik« der AfD, oder was mancher Parteiprotagonist dafür hält. Aber zu »10 Jahre AfD« gehört auch, ehrlich zu attestieren, daß über den ein oder anderen blauen Parteigänger und Mandatsträger, der sich der konservativ-ökologischen Traditionslinien bewußt ist, sukzessive ein ökologisches, heimatbezogenes Bewußtsein in die Partei einsickert, das einen Kontrapunkt zu ihrem üblichen Industriefetisch setzt.
Ein Beispiel dafür ist die jüngste Landtagsrede des jungen AfD-Landtagsabgeordneten in Nordrhein-Westfalen, Zacharias Schalley, in der er demonstriert, wie eine AfD-Umweltpolitik zu besetzen wäre, die diesen Namen verdient hätte, sich dabei dem grünen Zeitgeist verwehrte und an den eigenen ideologischen Kern anknüpfte: Widerstand gegen die homogenisierende Universalismuswüste der Globalisierung.
Nach Kickstarteranstoß und einem während der Umsetzung anwachsenden Umfang ist es nun endlich erschienen: Die Befreiung von Nemmersdorf. Das historische Comicprojekt von Hydra Comics kann hier als Heft und hier als Hardcover bestellt werden.
Hydrachef Michael Schäfer erklärt im Jungeuropa-Podcast »Von rechts gelesen«, warum es diese Bildgeschichte brauchte, welchen Sinn Gedenkmärsche haben und wie es zu der bebilderten Umsetzung der tragischen Geschehnisse in Nemmersdorf kam:
RMH
"Dabei hat Jünger immer wieder »korrigierend« in sein Werk eingegriffen und Änderungen vorgenommen."
Das ist das gute Recht eines Autors. T. Mann hat bei seinen "Betrachtungen eines Unpolitischen" auch "nachgebessert", mit dem Ergebnis, dass die frühen Auflagen davon jetzt einen deutlich erhöhten, antiquarischen Wert haben. E. Jünger hat meiner Meinung nach diese seine Veränderungen am Werk als Nebeneffekt auch clever kommerziell ausgenutzt. So brachte er nicht nur Erstauflagen heraus, die ob der Gier seiner Fans, hier den ersten "Jünger" zu haben, schneller vergriffen waren, als evtl. ohne diese Befürchtung von nachfolgenden Veränderungen sondern zusätzlich Auflagen "erster Hand". Jünger war im Selbstmarketing wahrlich nicht ungeschickt. Aber er hatte auch die Erfahrung gemacht, dass ihn der Überraschungserfolg seiner Weltkriegsbücher erst das finanzielle Polster verschafft hat, um der Beobachter und Beschreiber werden zu können, der mit Käfer-Forscherblick die Tierchen um sich herum frei und unabhängig beobachten und beschreiben zu können. Nicht Arbeit macht frei - Kapital, das Destiallat des Arbeitsschweisses, macht frei. Und vor den Karren eines Schweizers sich spannen lassen? Nicht mit einem Jünger nach dessen echten Erfahrungen im dritten Reich - da wedelt am Ende der Schwanz mit dem Hund. Der Bruch war unvermeidbar.