Alfred de Zayas: “Dieser Krieg wird nicht enden.”

Deutsche Übersetzung eines Textes von Professor Alfred de Zayas, der an der Genfer Hochschule für Diplomatie lehrt und für die UN arbeitete.

Unse­re Über­set­zung erfolg­te mit freund­li­cher Geneh­mi­gung des Autors.

– – –

Sey­mour Hershs Bele­ge, die auf die Urhe­ber­schaft der USA bezüg­lich der Spren­gung der Nord­stream-Pipe­lines hin­deu­ten, sind überwältigend.

In einer nor­ma­len Welt wür­de der­ar­ti­ges ers­tens eine Regie­rungs­kri­se aus­lö­sen, zwei­tens eine Ver­ur­tei­lung des Ter­ror­an­schlags durch den US-ame­ri­ka­ni­schen Kon­greß, drit­tens die For­de­rung einer inter­nen Unter­su­chung ille­ga­ler Akti­vi­tä­ten des CIA und des Pen­ta­gons, vier­tens eine inter­na­tio­na­le Unter­su­chung unter Schirm­herr­schaft der Ver­ein­ten Natio­nen, fünf­tens eine umsich­ti­ge Stel­lung­nah­me des UN-Gene­ral­se­kre­tärs, sechs­tens einen Ein­spruch der Umwelt­ver­samm­lung der Ver­ein­ten Natio­nen, sieb­tens einen media­len Aufschrei.

Letzt­lich wäre ange­sichts des Aus­ma­ßes der gro­ben Ver­let­zung der UN-Char­ta und inter­na­tio­na­ler Ver­trä­ge sogar ein Rück­tritt des Biden-Regie­rung angebracht.

Es ist irre: Der Staat, der von sich behaup­tet, das Völ­ker­recht zu wah­ren, läßt sich auf eine unver­schäm­te Ter­ror­ope­ra­ti­on ein, aus­ge­führt im Namen des ame­ri­ka­ni­schen Vol­kes, das die Betei­li­gung der US-Regie­rung an Ope­ra­tio­nen unter fal­scher Flag­ge samt offen­sicht­li­chen Staats­ter­ro­ris­mus gewiß ableh­nen würde.

Selbst­ver­ständ­lich wie­sen das Wei­ße Haus und das Pen­ta­gon sofort jede Ver­ant­wor­tung von sich und ver­such­ten Sey­mour Hersh zu ver­leum­den. Nichts Neu­es unter der Son­ne: Wie sag­ten die alten Römer? „Hast Du’s getan, so leug­ne es! – Si fecis­ti, nega!“

Hersh, ehe­ma­li­ger Repor­ter von Asso­cia­ted Press und New York Times sowie lang­jäh­ri­ger Mit­ar­bei­ter des New Yor­ker, zitier­te Aus­sa­gen, wonach sein Bericht „falsch und frei erfun­den“ (laut Adri­en­ne Wat­son, Spre­che­rin des Wei­ßen Hau­ses) oder sei­ne „Behaup­tun­gen voll­kom­men und abso­lut falsch“ (CIA-Spre­che­rin Tam­my Thorp) seien.

Das erin­nert mich an mei­ne Kind­heit. Mei­ne Leh­rer brach­ten uns bei, daß ein Ver­hal­ten nach dem Mot­to “Wirf den Stein und ver­ste­cke die Hand!” unrecht sei.

Schon lan­ge vor den Ent­hül­lun­gen durch Hersh deu­te­ten alle Indi­zi­en auf die Ver­ei­nig­ten Staa­ten und ihre NATO-Ver­bün­de­ten hin. Schließ­lich hat­ten die USA alles getan, um die Fer­tig­stel­lung der Nord­stream-Pipe­line zu ver­hin­dern, sie haben wider­recht­li­che Sank­tio­nen gegen Unter­neh­men ver­hängt, die am Bau der Pipe­line betei­ligt und Bedro­hun­gen, Erpres­sungs­ver­su­chen und Schi­ka­nen der USA aus­ge­setzt waren.

Ohne­hin war der Angriff ange­kün­digt wor­den. Am 7. Febru­ar 2022, vor dem Ein­marsch Ruß­lands in die Ukrai­ne, hat­te Biden erklärt: „Falls Ruß­land ein­mar­schiert … wird es kei­ne Nord Stream 2 mehr geben … Wir wer­den ihr ein Ende set­zen.“ All dies hät­te sich bestä­ti­gen las­sen, wenn die schwe­di­sche Unter­su­chung trans­pa­rent ver­lau­fen wäre und die deut­schen und rus­si­schen Eigen­tü­mer von Nord­stream die Hin­wei­se hät­ten ein­se­hen dür­fen. Aber auch Schwe­den blockte.

Edward Snow­den, der CIA-Bera­ter und Whist­le­b­lower, der das ame­ri­ka­ni­sche Volk und die Welt auf die ver­fas­sungs­wid­ri­gen Prak­ti­ken des Natio­na­len Sicher­heits­amts (NSA) hin­ge­wie­sen hat­te, zer­riß die US-Demen­tis in der Luft. Am 8. Febru­ar twit­ter­te er:

Kön­nen Sie sich irgend­wel­che Bei­spie­le aus der Geschich­te für eine gehei­me Ope­ra­ti­on vor­stel­len, für die das Wei­ße Haus ver­ant­wort­lich war, dies aber vehe­ment bestritt? Außer­dem: die­ses unmaß­geb­li­che Gedöns um die „Mas­sen­über­wa­chung…

Er teil­te auch einen Zei­tungs­ar­ti­kel vom April des Jah­res 1961, in dem US-Außen­mi­nis­ter Dean Rusk die Rol­le der USA bei der Inva­si­on in der Schwei­ne­bucht leug­ne­te und den Ame­ri­ka­nern ver­si­cher­te, daß die Inva­si­on nicht „von ame­ri­ka­ni­schem Boden aus insze­niert“ wor­den sei. Rusk behaup­te­te, daß „kuba­ni­sche Ange­le­gen­hei­ten von den Kuba­nern selbst gere­gelt“ wür­den, und beharr­te dar­auf, daß die Inva­si­on von Kuba­nern ohne jeg­li­che US-Unter­stüt­zung abge­lau­fen sei.

Es ist sur­re­al, daß der Wes­ten behaup­tet, er wol­le eine „auf Regeln basier­te inter­na­tio­na­le Ord­nung“ und daß es im Krieg in der Ukrai­ne dar­um gin­ge, eine sol­che Ord­nung wie­der­her­zu­stel­len. Die USA und die NATO geben sich den Anschein, Ruß­land aus der War­te mora­li­scher Über­le­gen­heit bekämpf­ten. Die Main­stream-Medi­en ten­die­ren dazu, solch unhalt­ba­re Nar­ra­ti­ve nur wei­ter zu stützen.

Objek­tiv betrach­tet nimmt der Wes­ten gegen­über Russ­land kei­ne mora­lisch über­le­ge­ne­re Posi­ti­on ein: Die Bilanz des west­li­chen Impe­ria­lis­mus und Kolo­nia­lis­mus im 19. und 20. Jahr­hun­dert sowie jün­ge­re Aggres­sio­nen des Wes­tens gegen die Völ­ker Indo­chi­nas, Jugo­sla­wi­ens, Afgha­ni­stans und des Irak waren tie­fer­grei­fend und mör­de­ri­scher als die rus­si­sche Inva­si­on der Ukraine.

Die Aktio­nen des Wes­tens hat­ten Kriegs­ver­bre­chen und Ver­bre­chen gegen die Mensch­lich­keit zur Fol­ge, die kom­plett unge­straft blie­ben, wodurch Prä­ze­denz­fäl­le geschaf­fen wur­den, auf die Ruß­land und ande­re sich nun beru­fen können.

Das Pro­blem ist, daß die meis­ten von uns US-Ame­ri­ka­nern wie auch die Bri­ten im Ver­ei­nig­ten König­reich oder die Deut­schen in Deutsch­land tat­säch­lich der eige­nen Pro­pa­gan­da auf­sit­zen. Das hat nichts mit Heu­che­lei zu tun, son­dern mit Naivität.

Von der Grund­schu­le an wer­den wir in dem Glau­ben indok­tri­niert, daß wir per Defi­ni­ti­on die Guten sei­en und die Auf­ga­be hät­ten, dem Rest der Welt Demo­kra­tie und Men­schen­rech­te bei­zu­brin­gen. Für einen Chi­ne­sen, Inder oder Afri­ka­ner mag dies fan­tas­tisch klin­gen, doch die Gehirn­wä­sche an den ame­ri­ka­ni­schen und euro­päi­schen Bevöl­ke­run­gen ist phä­no­me­nal erfolg­reich verlaufen.

Aus die­sem Grund wer­den die Ent­hül­lun­gen von Sey­mour Hersh in der ame­ri­ka­ni­schen Öffent­lich­keit vor­aus­sicht­lich kei­ne gro­ße Wir­kung zei­gen. Sie ver­puf­fen schlicht. Die Men­schen glau­ben, was sie glau­ben wol­len, wie Juli­us Cae­sar in De bel­lo civi­li einst schrieb: “quae volu­mus, ea cre­di­mus liben­ter – Was wir wol­len, glau­ben wir ger­ne”. Oder noch schlim­mer, wie der hei­li­ge Augus­ti­nus sprach: “Mun­dus vult deci­pi.- Die Welt will getäuscht werden”.

So wer­den Ame­ri­ka­ner wei­ter­hin an ihrem Ein­zig­ar­tig­keits­an­spruch fest­hal­ten und mit reli­giö­sem Eifer dar­an glau­ben, daß sie im Recht sind und alle ande­ren im Unrecht. Ich selbst habe das geglaubt und Jahr­zehn­te gebraucht, um mich von die­sem Bann zu lösen.

Man­che hof­fen, daß der Bericht von Sey­mour Hersh die Leu­te zu einer Neu­be­wer­tung des Ukrai­ne-Krieg füh­ren und eini­ge sei­ner Teil­neh­mer aus der west­li­chen Alli­anz dazu bewe­gen könn­te, eine ande­re Posi­ti­on ein­zu­neh­men und zu erken­nen, daß der Krieg mili­tä­risch nicht zu gewin­nen sei. Außer, wir woll­ten den Kon­flikt immer wei­ter eska­lie­ren und auf eine nuklea­re Kon­fron­ta­ti­on zusteuern.

Lei­der Got­tes sind wir in unse­rem eige­nen Netz poli­tisch oppor­tu­ner Lügen und kogni­ti­ver Dis­so­nanz gefan­gen. Selbst­ver­ständ­lich gibt es Poli­ti­ker und Aka­de­mi­ker, die erken­nen, wie inko­hä­rent das Sys­tem und wie dys­funk­tio­nal EU und NATO sich präsentieren.

Aber die Main­stream-Medi­en haben uns erfolg­reich ein­ge­trich­tert, daß „Kon­sens“ unter den west­li­chen Staa­ten not­wen­dig sei. Aus die­sem Grund wird ein Abweich­ler wie der unga­ri­sche Prä­si­dent Vic­tor Orban von NATO-Regie­run­gen und Main­stream-Medi­en so mas­siv atta­ckiert.

Inzwi­schen hat auch der kroa­ti­sche Prä­si­dent Zoran Mila­no­vic sei­ne Ableh­nung gegen­über der EU- und US-Füh­rung zum Aus­druck gebracht und Frie­dens­ge­sprä­che zum Ukrai­ne­kon­flikt ange­mahnt. Mila­no­vic bezwei­felt, daß die Krim jemals an die Ukrai­ne zurück­keh­ren wer­de, da sie von vorn­her­ein nicht zur Ukrai­ne hät­te gehö­ren dür­fen, weil die gro­ße Mehr­heit der Krim­be­woh­ner kei­ne Ukrai­ner wer­den wollen.

In Deutsch­land sind es Sahra Wagen­knecht von der Links­par­tei und Oskar Lafon­taine, die sich gegen den Krieg in der Ukrai­ne stel­len. In den Ver­ei­nig­ten Staa­ten ist es der repu­bli­ka­ni­sche Kon­greß­ab­ge­ord­ne­te Matt Gaetz aus Pen­sa­co­la, Flo­ri­da, der kei­ne wei­te­re Mili­tär­hil­fen an die Ukrai­ne zulas­sen möchte.

Die Pro­fes­so­ren John Mears­hei­mer, Richard Falk, Jef­frey Sachs und ande­re sind sich einig, daß der Krieg in der Ukrai­ne nicht zu gewin­nen sei und ein trag­fä­hi­ger Kom­pro­miß, ein quid pro quo, gefun­den wer­den müß­te, um die Kämp­fe zu been­den, bevor sie zu einer ato­ma­ren Kon­fron­ta­ti­on eska­lier­ten. Und doch schei­nen wir schlaf­wan­delnd auf eine Apo­ka­lyp­se zuzutaumeln.

Es ist sku­r­ill, daß die US-Regie­rung einen sol­chen Krieg ohne Kriegs­er­klä­rung füh­ren und hun­dert Mil­li­ar­den Dol­lar ver­schleu­dern darf, ohne das ame­ri­ka­ni­sche Volk demo­kra­tisch befragt zu haben, ob es das wirk­lich will.

Unge­ach­tet der Bedeu­tung der Ent­hül­lun­gen von Sey­mour Hersh und ihrer Aus­wir­kun­gen auf Insti­tu­tio­nen der Regie­rung wird sich wahr­schein­lich wenig ändern: Der Wür­ge­griff der Main­stream-Medi­en ist der­art gewal­tig, daß die Erkennt­nis­se eines seriö­sen Ent­hül­lungs­jour­na­lis­ten ein­fach bei­sei­te­ge­scho­ben wer­den kön­nen, falls sie dem poli­tisch erwünsch­ten Nar­ra­tiv ent­ge­gen­ste­hen. In unse­rer dys­funk­tio­na­len Demo­kra­tie blei­ben vie­le Fak­ten, vie­le Berich­te, vie­le Bücher ohne Kon­se­quen­zen: Der Zug fährt zu schnell und die Dyna­mik des Gesche­hens ver­hin­dert, ihn noch stop­pen zu können.

Der 2014 begon­ne­ne Ukrai­ne-Kon­flikt hat sich zu einem Krieg aus­ge­wei­tet, der nun schon ein Jahr dau­ert, an die 200.000 Sol­da­ten und Zivi­lis­ten getö­tet und Mil­li­ar­den Dol­lar und Euro ver­schlun­gen hat. Wird es auf unbe­grenz­te Zeit so weitergehen?

Ich ver­mag nicht in eine Kris­tall­ku­gel zu bli­cken. Es gab meh­re­re ernst­zu­neh­men­de Ver­mitt­lungs­ver­su­che des tür­ki­schen Prä­si­den­ten Erdo­gan und des israe­li­schen Pre­mier­mi­nis­ters Ben­nett – bei­de wur­den von Washing­ton tor­pe­diert. Es gab Ver­mitt­lungs­auf­ru­fe von Papst Fran­zis­kus, vom mexi­ka­ni­schen Prä­si­den­ten Lopez Obra­dor und vom bra­si­lia­ni­schen Prä­si­den­ten Luiz Iná­cio Lula. Die Fak­ten deu­ten dar­auf hin, daß Washing­ton den Krieg ver­län­gern und noch den letz­ten Ukrai­ner gegen Ruß­land ver­hei­zen möchte.

Solan­ge sich am Stell­ver­tre­ter­krieg Geld ver­die­nen läßt, wird er wei­ter­ge­hen: Der mili­tä­risch-indus­tri­el­le Kom­plex hat bereits Mil­li­ar­den ver­dient. Auch die Gewin­ne der Ölin­dus­trie erreich­ten 2022 astro­no­misch Höhen.

Selbst wenn Putin in der Ukrai­ne bedeu­ten­de mili­tä­ri­sche Erfol­ge errei­chen soll­te, wird der Krieg nicht enden, weil die USA es nie zulie­ßen, dass Selen­ski einer Frie­dens­lö­sung nach­gin­ge. Der Krieg wird wei­ter eska­lie­ren, bis alle erschöpft sind oder eine mensch­li­che Fehl­kal­ku­la­ti­on oder Com­pu­ter­pan­ne zum Atom­krieg führen.

Ich wür­de mir eine Koali­ti­on der Prä­si­den­ten für den Frie­den wün­schen, die im UN-Sicher­heits­rat und in der Gene­ral­ver­samm­lung dar­auf bestün­den, daß der Krieg sofort been­det wer­den muß, weil die Gefahr der nuklea­ren Ver­nich­tung zu groß ist. Für den Rest der Welt ist es irrele­vant, ob die Krim zur Ukrai­ne oder zu Ruß­land gehör­te. Die meis­ten Latein­ame­ri­ka­ner, Afri­ka­ner und Asia­ten wis­sen gar nicht, wo die Krim liegt. Wir im Wes­ten haben kein Recht, den Pla­ne­ten wegen unse­rer rein amerikanischen/europäischen/russischen Que­re­len in den Abgrund zu stürzen.

Wel­ches Land hat genug Ein­fluß, um sich ein­zu­schal­ten und zu ver­su­chen, trag­fä­hi­ge Frie­dens­vor­schlä­ge aus­zu­ar­bei­ten? Viel­leicht soll­ten Chi­na und Indi­en eine inter­na­tio­na­le Frie­dens­kon­fe­renz ein­be­ru­fen, die alle Par­tei­en auf­for­dert, die Kämp­fe ein­zu­stel­len und das Über­le­ben des gan­zen Pla­ne­ten nicht län­ger aufs Spiel zu setzen.

Die­se Kon­fe­renz soll­te nicht nur die rus­si­sche Inva­si­on in der Ukrai­ne ver­ur­tei­len, son­dern auch die Pro­vo­ka­tio­nen der Ver­ei­nig­ten Staa­ten und der NATO, die als legi­ti­mes Ver­tei­di­gungs­bünd­nis begann, doch sich über die letz­ten 30 Jah­ren zu einer kri­mi­nel­len Orga­ni­sa­ti­on im Sin­ne der Arti­kel 9 und 10 des Sta­tuts des Inter­na­tio­na­len Mili­tär­ge­richts­hofs von Nürn­berg aus dem Jahr 1945 entwickelte.

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Kommentare (56)

t.gygax

22. Februar 2023 08:43

Einer der besten Artikel in sezession.Jedes Wort ist wahr.Aber leider wird die Wahrheit nicht gehört,man glaubt auch dieser Lüge.

Dieter Rose

22. Februar 2023 09:12

. . . und wie gewohnt: kein Wort zur Einstellung der einzigen Opositionspartei! Oder habe ich was überlesen?

tearjerker

22. Februar 2023 09:25

Der Gelehrte in der gemütlichen Schweiz sieht die Welt einfach anders. Die Leute sind aber weniger naiv als vermutet, weil sie verstehen, dass die Anwendung von Gewalt dem Austausch von Meinungen ein Ende setzt und Bekenntnisse dann nur noch recht einseitig ausfallen dürfen. Wer da nicht mitzieht, wird bei Eskalation zum Feind gerechnet werden. Also Scholz-style die Bälle flach halten, wenn man in der Sache keinen Einfluss hat und abwarten wie sich die Dinge entwickeln. Der Autor weiss das auch, wenn er mit Indien und China einen neuen Big Daddy bemühen will, der ihm genau das, was ihn in Opposition zu den Akteuren im Westen bringt, weiter erlauben soll. Pajeet und der Genosse PingPong werden dann genauso erwarten, dass man ihre Ziele doch bitte teilen soll.

Franz Bettinger

22. Februar 2023 09:27

Großartiger Artikel. Bester Satz darin: "Von der Grundschule an werden wir in dem Glauben indoktriniert, dass wir per Definition die Guten seien." 

Le Chasseur

22. Februar 2023 10:07

"Welches Land hat genug Einfluß, um sich einzuschalten und zu versuchen, tragfähige Friedensvorschläge auszuarbeiten? Vielleicht sollten China und Indien eine internationale Friedenskonferenz einberufen, die alle Parteien auffordert, die Kämpfe einzustellen und das Überleben des ganzen Planeten nicht länger aufs Spiel zu setzen."
Indien bezieht aufgrund der Sanktionen momentan russisches Öl und Gas zu einem sehr guten Preis, die haben also eher ein Interesse, dass das so bleibt. Die Frage ist eben, wie real ist die Gefahr einer nuklearen Eskalation. An der kann auch Indien kein Interesse haben.

MARCEL

22. Februar 2023 10:15

Vielen Dank! Meine (plakativen) Notizen dazu:

Wo Demenz regiert, regieren andere - unkontrolliert, ungeniert
Der Krieg geht offen gegen Russland - verdeckt gegen Deutschland
Deutschland führt ohnehin Krieg gegen sich selbst (mind. seit 68)
Beißende Ironie: ein schwaches Deutschland ist genauso Hassobjekt der Nachbarn (Polen) wie früher ein starkes
Die Russen sind militärisch am Beginn schlecht, am Ende gut (Ausnahmen: 1914-1917 u. 1979-1988 Afghanistan)
Der Westen ist im Niedergang, läuft er zu schlechter Letzt noch Amok?
Ein wirklich starker Westen wäre zum Frieden bereit und fähig, ein schwacher nicht
Seit dem Ersten Weltkrieg ist kein großer Krieg wirklich zu kontrollieren (selbst v. Schlieffen wusste das, v. Clausewitz zu schweigen), in der Postmoderne erst recht nicht
Ein Zufall kann uns vernichten, ein Zufall kann uns davor bewahren

MARCEL

22. Februar 2023 10:21

P.S. Das wirklich Diabolische unserer Zeit liegt hier: Wer für Frieden eintritt, ist ein Kriegsverbrecher
Soll man solch einer "Zivilisation" den Untergang wünschen?
 

MARCEL

22. Februar 2023 10:24

P.S. (2) : Der Rückzug der Sowjets aus Afghanistan war beispielhaft geordnet und nicht chaotisch wie der des Westens (oder der der USA 1975 aus Saigon)
damit genug
 

Volksdeutscher

22. Februar 2023 11:23

Dieser Krieg wird von Russland auf konventionellem Wege beendet werden, es wird keinen atomaren Krieg geben. Der Westen kann nichts am Ausgang des Krieges ändern, wie fleißig er die Ukraine auch immer mit Waffen beliefert. Putin hat sich eindeutig geäußert: Russland werde den Krieg (Sonderoperation) beenden, es sei davon nicht abzubringen. Keine Angst, was lange währt, währt deshalb noch lange nicht ewig. Es stellt sich aber auch die Frage, warum de Zayas in Bezug auf deutsche Friedensproteste nur auf zwei Namen kommt. Wieso nennt er nicht die AfD als die größte Opposition und treibende Kraft hinter den Protesten? Warum ist er in seiner Wahrnehmung so selektiv? Sollte er die politische Situation in Deutschland etwa nicht kennen?

Adler und Drache

22. Februar 2023 11:52

Erstens ist die Frage, ob die russischen atombombenbestückten Raketen überhaupt einsatzbereit sind. Das Zeug muss ja gewartet werden, und die bisherigen Ereignisse zeigen ja schon zu Genüge, dass im Heer eine Mischung aus Schlendrian und Potemkinschen Dörfern gang und gebe zu sein scheint.
Zweitens gilt zu beachten, dass eine Reihe von russischen Kernkraftwerken in der Nähe der Ukraine liegen und von der Ukraine aus mit Marschflugkörpern oder Boden-Boden-Raketen erreicht werden könnten, Nowoworonesch, Kursk, Smolensk, Rostow. Auch das ist ein "Gleichgewicht des Schreckens". Ich habe davon gelesen, dass es hinter den Kulissen Absprachen zwischen Russland und der Ukraine gegeben hat, auf den Einsatz von Nuklearwaffen zu verzichten; freilich ist dies wie alles, was im Krieg gesagt, nicht gesagt oder angedeutet wird, mit grundsätzlicher Skepsis aufzunehmen - aber es erscheint mir nicht unwahrscheinlich. Vielleicht weiß hier jemand Näheres? 
Drittens: Putin hätte wenig davon, da auch seine wenigen verbliebenen Unterstützer sich voraussichtlich von ihm abwenden würden, bis auf Nordkorea und den Iran vielleicht.   

Waldgaenger aus Schwaben

22. Februar 2023 11:55

2/2 
D. hat seit Schröder versucht, sich vom militärischen Bündnis der NATO abzusetzen und gleichzeitig die eigene militärische Verteidigungsfähigkeit radikal reduziert. Ein Wahnsinn! Jetzt kommt die Rechnung dafür.
Der Schluss könnte nur lauten: Jetzt treu an der Seite der Verbündeten stehen. Gleichzeitig die eigene Verteidigungsfähigkeit wieder herstellen. Aufrüsten!
(Ein Hinweis an Herrn Höcke: D. hat nicht die industrielle Kapazität alle Waffengattungen in erforderlicher Qualität herzustellen, wir müssten einkaufen, bei den bösen Amerikanern)
Die USA und die NATO könnte nichts dagegen unternehmen, sie fordern es ja seit Jahren. Und dann, wenn wir in der Lage sind unsere eigene Infrastruktur und Handelsweeg selbst zu schützen, könnten wir wieder über Absetzbewegungen nachdenken.

Karl Otto

22. Februar 2023 12:17

Die Rede von Putin gestern hat niemand hier zur Kenntnis genommen?
 

Laurenz

22. Februar 2023 12:19

Waren noch im II. Weltkrieg Japan & Deutschland kleine lokale Mächte, sind Rußland, Indien oder China aus schierer Größe ein anderes Kaliber, welches gegen die die USA antritt. Deswegen ist mit der Sprengung der Pipelines ein Exzeß zu beobachten, der aus einer gewissen Hilflosigkeit der USA generiert ist. Saudi-Arabien, man kann sagen, instabiler als Deutschland, hat es gewagt, der Herrschaftsraum der USA zu verlassen & hat sich China zugewandt. Möglich war dies, durch den Mißerfolg des Westens & Saudi-Arabiens im Syrienkrieg. Das hat auch die Haltung gegenüber Israel verändert. Noch hält der Westen im Jemenkrieg still.

Laurenz

22. Februar 2023 12:23

Solange sich am Stellvertreterkrieg Geld verdienen läßt, wird er weitergehen
Auch die Russen haben kein Interesse, den Krieg zu beenden, auch wenn er, wie jeder Krieg, teuer ist. Erstens exerziert man die eigene Armee, 2tens ist nur durch einen andauernden Krieg die NATO-Front auf Dauer zu schwächen. Das passiert ja auch. Deutschland ist zwischen Mehrheit und Politik zerrissen.

Franz Bettinger

22. Februar 2023 12:30

@RMH: Sie glauben, es gäbe so etwas wie ein Recht, ein abstraktes, das über allem & allen schwebe. Sie schrieben unter Schick / Vertreibung damals: Wenn  Recht einer Beliebigkeit der Macht ausgesetzt wird, dann sei ohnehin alles egal. - Geschätzter RMH, Sie glauben, die Macht wüchse beliebig auf Bäumen mal so mal so, das Recht aber sei in Stein gemeißelt. War denn das Recht nicht immer Ausfluss und Waffe der Machthaber, grade auch das von unserem BuVerfG gesprochene & dann gebrochene? Die Richtenden beugen sich selten nolens, meist volen) dem Gusto der Herrscher, aka dem Zeitgeist. Recht ist nur in Worte gegossene Macht. Mit Moral hat das Recht nur ausnahmsweise zu tun. Nennen Sie mir einen Fall, wo der Mächtige sich einem übergeordneten Recht gebeugt hätte? Es herrscht das Vae-Victis-Prinzip. Die US sind wenigstens ehrlich genug, das unverblümt zuzugeben. In DenHaag lassen die sich nicht vorführen. Vergessen Sie das Recht. Es ist nur ein Folter-Werkzeug der Mächtigen. 

Lumi

22. Februar 2023 13:21

@Waldgänger um 11:55, Sie nehmem im Grunde den Pädophilen gegen das Kind in Schutz. Denn das Kind ist ja selber schuld - weil es schwächer ist. Und natürlich sollen dem Pädophilen jetzt artig alle Wünsche erfüllt werden. Und wenn man das ein paar Jahre gemacht hat, dann kann man vielleicht mal darüber nachdenken, was man eigentlich im Leben so anfangen will. Richtig?
Da schreiben Sie immer noch von "Verbündeten", wo doch jetzt auch der Dümmste begriffen haben sollte, daß Deutschland keine Verbündeten hat, sondern ganz allein ist. Rußland war als einziges europäisches Land an einem strategischen Bündnis mit Deutschland interessiert. Die anderen wollen nur abschöpfen. Die BRD Politik pro USA, NATO, EU, Polen, Ukraine zahlt sich nun aus. Kriechende Hunde werden eben geprügelt. Und zwar von allen.

Ein gebuertiger Hesse

22. Februar 2023 13:24

@ Waldgänger
Was für ein pro-Nato-Blödsinn! Diese Typen SIND NICHT unsere Verbündeten, weder heute noch gar schon früher. Klar, wir alle haben unsere jeweiligen Besatzer (leider, über deren Einfluß, auch in unseren kulturellen Herzen), so ich etwa die Amis, BUT STILL: Wer wäten wir, sind wir (die Autochthonen), wenn wir an diesem gruseligen weltgeschichtlichen Scheidepunkt nicht sagten: Ohne uns! Wir kümmern uns um das unsrige.

Volksdeutscher

22. Februar 2023 13:48

@Walgaenger aus Schwaben - "Unsere Verbündeten haben uns wissen lassen: "Freunde, wir können auch anders."
Ihre Verbündeten sind nicht unsere Verbündeten, am allerwenigsten unsere Freunde. Ihre verbündeten sind unsere Feinde und zwar der übelsten Sorte, die Deutschland loswerden muß, solange und sobald es Zeit dazu hat - sowohl im Interesse seines nationalen Überlebens als auch in dem Europas. Ihre Verbündeten, die unser Volk nach 1945 der Gehirnwäsche unterzog, derzeit zu deindustrialisieren versucht und voraussichtlich bis 2099 besetzt halten will und unser Volk durch das Abschneiden von der lebenswichtigen Energieversorgung in existenzielle Nöte stürzt, sind Feinde ersten Ranges. Ihre Verbündeten sind Feinde des deutschen Volkes!

Le Chasseur

22. Februar 2023 14:32

@Waldgänger:
"Und dann, wenn wir in der Lage sind unsere eigene Infrastruktur und Handelsweeg selbst zu schützen, könnten wir wieder über Absetzbewegungen nachdenken."
Sagt Ihnen der Begriff "Neue Seidenstraße" etwas?
Und was passierte Anfang des 20. Jahrhunderts, als das Deutsche Kaiserreich eine Bahnverbindung zwischen Berlin und Bagdad bauen wollte?
Die Briten im 19. Jahrhundert und die Amis im 20. Jahrhundert gründeten ihre Macht darauf, dass sie die Seewege kontrollierten. Wenn die eurasische Integration gelingt, sind die Amis nicht mehr die "einzige Weltmacht". Also gilt es, Chaos und Unfrieden auf dem eurasischen Kontinent zu stiften und Keile zwischen Staaten zu treiben. Wenn man das "Herzland" schon nicht selber kontrollieren kann, dann soll es auch kein anderer kontrollieren.

RMH

22. Februar 2023 14:57

@F.B.,
Sie vertreten also die Ansicht, dass Recht in Worte gegossene Macht sei. Ja dann darf man ja richtig dankbar sein, dass man als Ungeimpfter gnadenhalber überleben durfte. Recht und Rechtsdurchsetzung sind 2 Paar Stiefel und Sie schauen nur auf das zweite Paar, nämlich der Macht zur Durchsetzung. Ghandi hätte also gar nicht erst losmarschieren brauchen (und er tat dies vielfach auch noch Barfuß, ganz ohne Stiefel). Das Recht ist immer die Trumpfkarte der Machtlosen und der Opposition. Wenn Sie diese Karte aus der Hand geben wollen, bitte. Von Neuseeland aus kann man sich deartiger Betrachtungen gerne hingeben, aber hier ist Rhodus und wir müssen springen - und brauchen das Recht als Sprungfedern.

Dieter Rose

22. Februar 2023 15:05

@Volksdeutscher
Der Waldgänger denkt wohl taktisch. Die Frage ist, ob wir überhaupt soviel Zeit für die beschriebene Vorgehensweise haben werden.

Niekisch

22. Februar 2023 15:20

@ Le Chasseur 10:07: Zu Ihrem Niekisch-Zitat paßt das nachfolgende: "..Bürgerlicher Patriotismus ist Mißbrauch des Nationalen... Wenn Bürger von der Nation reden, dann ist dies nur Lippenbekenntnis, schon deshalb, weil sie nie bereit sein werden, für die Erkämpfung der nationalen Unabhängigkeit Opfer zu bringen".
Jetzt reift die Zeit des geistig - weltanschaulich deutschen Revolutionärs Ernst Niekisch heran, der immer seiner Zeit voraus war und gerade deswegen immer zwischen alle Fronten geriet. Sein Wehrhaftigkeitsdenken des Militärischen entkleidet und verwandelt in Charakterstärke gepaart mit non-violence und wir haben den Werkzeugkasten der deutschen Selbstbehauptung im Weltzoo der Republik des "Bundes".

kommentar kubitschek:
dieses niekisch-zitat ist in seiner pauschalität so frech und dumm, daß mans kaum glauben kann. ich kann Ihnen gern mal ein paar bürgerliche grabsteine zeigen, auf denen sich mehr als ein gefallener bürgersohn eingemeiselt findet. was für ein arrogantes gewäsch, diese bürgerfresserei ...

Waldgaenger aus Schwaben

22. Februar 2023 15:30

Zur allgemeinen Kenntnisnahme:
Deutschland ist Mitglied eines Bündnisses, das sich NATO nennt. Gemeinsame Mitglieder eines Bündnisses nennt man  im Deutschen Verbündete.
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass einfachstes sinnentnehmendes Lesen bei manchen aussetzt, wenn "USA" in einem Text auftaucht. 

Gustav

22. Februar 2023 16:15

Sicher, beide Seiten sagen, das Rohr wurde sabotiert. Aber beide Seiten sagten, Covid sei eine echte Bedrohung, und beide Seiten sagten, die Masken funktionierten, und beide Seiten sagten, ihre Impfstoffe seien sicher.
Alles, was sie in den letzten 3 Jahren getan haben, war lügen. Über alles. Am wichtigsten ist, dass beide Seiten genau dieselben Lügen erzählt haben.
Machen wir doch mal einen Realitätscheck, oder? Hier ist, was wir tatsächlich über die Nordstream-2-Situation wissen:
Derzeit transportiert sie kein Gas.
Die „Sabotage“ hat die Energiekosten in ganz Europa in die Höhe getrieben.
Die Verringerung der Nutzung und die Verteuerung fossiler Brennstoffe ist ein wichtiger Teil der „Great Reset“-Agenda.
Sowohl die NATO als auch Russland beteiligen sich willentlich an dieser Agenda.
Das war’s. Das ist alles, was wir wissen. Auf dieser Grundlage können wir nicht ausschließen, dass Nordstream 2 im vollen Einverständnis beider Seiten „sabotiert“ wurde. ff

Gustav

22. Februar 2023 16:18

ff
Wir wissen nicht einmal, dass es überhaupt „sabotiert“ wurde. Denn alles, was wir sehen durften, waren ein paar Blasen. Ein Bild, das man in wenigen Sekunden erstellen kann, indem man auf OpenArt geht und „bubbles on surface of ocean“ eingibt.
Enthüllungen“ von „ehemaligen“ Insidern, die in Wirklichkeit die zugrunde liegenden Annahmen des Mainstream-Narrativs verstärken, indem sie eine kontrollierte „alternative“ Sichtweise liefern.
Der offizielle Standpunkt des Mainstreams ist, dass Russland seine eigene Pipeline in die Luft gesprengt hat. Dafür gibt es keine Beweise, es wird einfach behauptet.
Nun hat Hersh die offizielle alternative Position – dass die USA es getan haben – mit einer eigenen Erzählung versehen. Auch für diese Gegenbehauptung gibt es keine Beweise, sie wird ebenfalls einfach aufgestellt.
Sagen Sie es mit mir: Es ist eine gefälschte Binarität. 
Zwei scheinbar gegensätzliche, auf dem Glauben basierende Positionen, die beide auf spärlichen Beweisen beruhen und beide die gleiche Linie verkaufen: Dass die „Sabotage“ von Nordstream 2 das Ergebnis internationaler Konflikte war, die versehentlich die große Reset-Agenda förderten.
Aber ist angesichts dessen, was wir alle in den letzten drei Jahren gesehen haben, nicht die Alternative wahrscheinlicher? Dass es sich um einen Akt handelte, der dazu diente, den großen Reset voranzutreiben, getarnt hinter einem potenziell performativen internationalen Konflikt?

brueckenbauer

22. Februar 2023 16:20

Bemerkenswert finde ich, dass so ein Artikel,den wir als moderat rechts wahrnehmen, in einer stramm linken "antifaschistischen" amerikanischen Zeitschrift erscheinen konnte. (De Zayas mag da auch einiges weggelassen haben, um seine Herausgeber nicht zu verprellen.) 
Offenbar hat da die These, Putin sei der neue Hitler, nicht so recht eingeschlagen wie in Germany, wo Hitler ja immer noch mal besiegt werden muss (s. Arno Plack), in welcher neuen Gestalt auch immer. Auch die deutschen Einflussnehmer, welche in den USA um 2020 vor einer "Querfrontstrategie" warnten, sind irgendwie wieder verschollen (ich hätte ihr Wirken so gerne weiterverfolgt, hat es vielleicht jemand anders getan?)
Danke an die "Sezession" für diesen Artikel!

Karl Otto

22. Februar 2023 16:40

1945 begann die Gehirnschwäsche, das klingt irgendwie als wäre es vorher gar nicht so schlecht gewesen.

Rheinlaender

22. Februar 2023 17:43

Hersh hat leider keine "Belege" vorgelegt, sondern nur Behauptungen aufgestellt, und deren Qualität ist keinesfalls "überwältigend". Hier nur zwei Beispiele: 

Der heutige NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg kann kaum wie von Hersh behauptet bereits während des Vietnam-Kriegs mit der CIA zusammengearbeitet haben, weil er zum Zeitpunkt des Endes des Krieges gerade erst seinen 14. Geburtstag gefeiert hatte.
Norwegische P-8A Poseidon können zum Zeitpunkt der Sprengungen nicht die von Hersh behaupteten Routineflüge in der Ostsee durchgeführt haben, weil sie zu diesem Zeitpunkt gerade erst an Norwegen geliefert worden waren und noch nicht eingesetzt wurden. Zudem werden sie von der norwegischen Luftwaffe und nicht, wie von Hersh behauptet, von der Marine betrieben.

Es ist aus anderen Gründen nicht unwahrscheinlich, dass die USA für die Sprengung verantwortlich waren, aber Hersh ist wahrscheinlich Desinformation aufgesessen.

Le Chasseur

22. Februar 2023 19:58

@RMH
"Das Recht ist immer die Trumpfkarte der Machtlosen und der Opposition."
Innerhalb eines Staates mit einem funktionierendem Rechtssystem vielleicht. Aber doch nicht zwischen Staaten. Wenn sich die Amis bspw. über das Völkerrecht hinwegsetzen, wer soll sie sanktionieren? Die Vereinten Nationen, die am finanziellen Tropf der Amerikaner hängen etwa? Und selbst wenn die VN etwas unternehmen wollten, womit sollten sie das Völkerrecht gegen den Willen der USA durchsetzen? Die VN verfügt über keinerlei "Polizisten", sprich eine eigene Armee. Wolfgang Harich bezeichnete die USA einmal als einen Pestherd, den es zu isolieren gelte, falls die Menschheit überleben will.

RMH

22. Februar 2023 20:04

"Es ist aus anderen Gründen nicht unwahrscheinlich, dass die USA für die Sprengung verantwortlich waren, aber Hersh ist wahrscheinlich Desinformation aufgesessen."
@Rheinlaender,
so sehe ich das auch. Hersh schadet eigentlich der USA- These. Warum sollte Norwegen, eines der reichsten Länder, welches überhaupt keine Probleme damit hatte und hat, seine eigenen Rohstoffe an dem Mann zu bringen und auf einem der größten Staatsvermögen pro Kopf seiner Einwohner sitzt, ausgerechnet bei so einer Aktion mitmachen?
Russland sollte bei seiner Überwachung der Ostsee eigentlich ganz gute eigene Quellen, Hinweise und Indizien haben, hält diese aber offenbar - aus welchen Gründen auch immer - zurück und trägt damit wenig zur eigenen Entlastung bei.

FraAimerich

22. Februar 2023 20:51

Hier wurde zuletzt, in der Regel von den "üblichen Verdächtigen", soviel bürgerlich-staatstragender Unsinn widerspruchsfrei verzapft - und ausgerechnet ein Niekisch-Zitat muß höchstoffiziell brüsk abgebügelt werden? 
Kopfschüttelnd ab.

Der_Juergen

22. Februar 2023 21:08

1. Teil
Sehr guter Artikel, aber einiges muss man schon hinterfragen, etwa das:
"Selbst wenn Putin in der Ukraine bedeutende militärische Erfolge erreichen sollte, wird der Krieg nicht enden, weil die USA es nie zuließen, dass Selenski einer Friedenslösung nachginge. Der Krieg wird weiter eskalieren, bis alle erschöpft sind oder eine menschliche Fehlkalkulation oder Computerpanne zum Atomkrieg führen."
Für eine Moskauer Regierung, die russische Interessen vertritt, gibt es längst keine Kompromissmöglichkeiten mehr. Russland muss die vollständige militärische Kontrolle über die Ukraine erlangen. Dies heisst nicht, dass diese einfach Russland angegliedert werden sollte; Gebiete und Städte wie Odessa werden sich Russland anschliessen, aber Kiew nicht und Lemberg noch weniger.  In der Restukraine ist einfach ein prorussisches Regime einzusetzen, welches die Nato-Präsenz beendet und mit Russland beispielsweise eine Föderation eingeht. 
Dies heisst, dass Selensky und Konsorten rechtzeitig ins Exil gehen müssen,  um ihre Haut zu retten.
 

Der_Juergen

22. Februar 2023 21:10

2. Teil
Strebt Putin einen wirklichen Sieg in Form der Liquidierung der Ukraine als Anti-Russland und Nato-Basis an? Aus Gründen, die ich hier früher mehrmals dargelegt habe, halte ich das für unwahrscheinlich. Der Mann ist ein ewiger Zauderer und Kompromissler, wenn nicht gar etwas noch viel Schlimmeres. Aber ich glaube nicht, dass sich die russischen Soldaten und das russische Volk um den ohne weiteres möglichen militärischen Sieg betrügen lassen. Selensky oder eine andere US-Marionette in Kiew an der Macht zu lassen, heisst, den nächsten Krieg in ein paar Jahren unausweichlich zu machen, so wie die Minsker Abkommen von 2014 den heutigen Krieg unvermeidlich machten. Merkel und Hollande haben ja zugegeben, dass die Nato damals nur Zeit gewinnen wollte, um Kiew aufzurüsten.
 

quer

22. Februar 2023 21:41

Unabhängig des Anlaß: Eine gewisse Kriegsgeilheit von grünen/sozialistischen Politikern, Moralisten und gleichmarschierenden Medien kann ich schon erkennen. Ein damit verbundener "Schlafwandel" ebenfalls. Der Blick in den Rückspiegel kommt mir so vertraut vor. Es wird jedenfalls nicht nur "geschlittert". Langsam erschließen sich mir die vielen übereinstimmenden Berichte von "Sehern" bzgl. des Beginns und Verlaufs eines III. WK. Das vermeintlich Unmögliche wird (für mich) am Horizont sichtbar. Nichts ist als Treibsatz wirksamer als anhaltende Demütigung. Die Wägung der Ressourcen hat bereits begonnen.....
PS: Der Keim der heutigen Verwirrung wurde in Sachen Krim von einem kommunistischen Ukrainer in den 60'er Jahren gelegt. Kein Freund der Russen in seinem Reich. Ich begreife das heute als seinerzeitigen Racheakt für die Verbrechen Stalins.

Hajo Blaschke

22. Februar 2023 21:41

@ Rheinländer Man muss sich schon umfassend informieren.
Stoltenberg war im Alter von 15 Jahren an einer von norwegischen Kriegsgegnern auf einer recht explosiven Demo vor der US-Botschaft in Oslo beteiligt. Von der Polizei wurden alle Teilnehmer verhaftet. Stoltenberg wurde unmittelbar nach seiner Festnahme freigelassen. Alle anderen Demoteilnehmer blieben in Haft. Warum wohl?
Norwegen hatte auch keine Veranlassung, Deutschland über die beabsichtigte Sprengung von NordStream zu informieren. Norwegen ist seit vielen Jahren in internationale Machenschaften der CIA verwickelt. 1964 hat Norwegen ein Dutzend Schnellboote an die US-Kriegstruppen in Vietnam nach Danang geliefert, danach weitere ca. 16 Stück und an Kriegshandlungen der US-Armee mit eigenen Kräften teilgenommen.

RMH

22. Februar 2023 21:45

Wenn sich die Amis bspw. über das Völkerrecht hinwegsetzen, wer soll sie sanktionieren?
@Le Chasseur,
1/2
wo hatten die Amerikaner nach dem WK II nachhaltigen Erfolg? In Korea - obwohl das ein klares UN-Mandat war und die USA nicht die einzigen waren - hat ihnen bereits China einen Strich durch die Rechnung gemacht. In Vietnam waren es China und die UdSSR. Iran: mehrfaches Fiasko. Irak: Ergebnis: Alles andere als stabil und kein echter Partner der USA. Afghanistan: Pleite. Im Gegenzug nun zu UdSSR/Russland: Kuba - bis heute sozialistisch, der gerade von der UdSSR vorangetriebene Einsatz von U-Boot gestützen Rakenten hat Landstationierungen dort überflüssig gemacht, Sieg für UdSSR. Afghanistan, vorläufig Niederlage - da wieder andere intervenierten. Syrien, Sieg Russlands, Krim: Sieg Russlands ohne Verluste, Belarus, Sieg RU, Kasachstan: Sieg RU, Ukraine - große Wahrscheinlichkeit für einen Erfolg. Ich frage Sie, Le Chasseur, welchen Popanz der angeblichen USA hängen Sie eigentlich nach? Ja, die ganzen Toten hätten erspart werden können ...

RMH

22. Februar 2023 21:51

2/2 Völkerrecht kennt keinen Polizisten, es kennt nur Staaten, die dagegen halten und den Preis für Angriffskriege hoch hält (=Selbstregulierung), so dass sich die entsprechenden Mächte es zweimal überlegen, bevor sie zulangen. Die offizielle These (die ich nicht teile) lautet nicht ohne Grund, man hätte den Russen früher auf die Finger hauen müssen. Jetzt zahlen sie eben einen höheren Preis, als kalkuliert, den höchsten zahlen aber die Ukrainer. Und die müssen sich gerade von deutschen Rechten auch noch verhöhnen lassen und sich ihre Nation und ihr Volkstum absprechen lassen - ein Offenbarungseid von großen Teilen national gesinnter Kreise in Deutschland (eigentlich eine Schande). Und gerade wir Deutschen benötigen internationales Recht und internationale Beziehungen. So viel rüsten können wir gar nicht, um je in eine eigene, echte Machtposition außerhalb der Wirtschaftskraft zu kommen. Zeit, mal bei Macron wegen dem Angebot bzgl. der Atomwaffen ernsthaft nachzufragen - das Baerbock dazu jüngst gleich ein Veto eingelegt hat, spricht Bände.

Hajo Blaschke

22. Februar 2023 21:56

In mindestens einem Punkt muss man Zayas widersprechen. Die Zerstörung von NordStream und der Versuch der Zerstörung der deutschen Wirtschaft ist nicht nur seit Biden Agenda der USA. Das alles war schon zu Trumps Zeiten an der Tagesordnung. Ted Cruz, Republikaner, ist einer der fanatischsten Betreiber von Sanktionen gegen Deutschland und Europa. Bidens Administration hat diese Maßnahmen lediglich ausgeführt. 

Le Chasseur

22. Februar 2023 21:57

@RMH
"Russland sollte bei seiner Überwachung der Ostsee eigentlich ganz gute eigene Quellen, Hinweise und Indizien haben, hält diese aber offenbar - aus welchen Gründen auch immer - zurück und trägt damit wenig zur eigenen Entlastung bei."
Russland hat Großbritannien der Täterschaft bezichtigt, und die damalige britische Premierministerin Truss soll ja unmittelbar nach der Sprengung eine SMS an US-Außenminister Blinken mit dem Inhalt "It's done" ("Es ist erledigt") verschickt haben. Sich selber entlasten kann Russland nicht, weil alle Beweise, die es vorlegte, einfach als Fälschungen abgetan würden.

Hajo Blaschke

22. Februar 2023 22:02

@ RMH Kein Mensch verlangt, dass Deutschland sich zum Freund Russlands entwickelt. Das will nicht mal Russland. Wie bereits Bismarck wusste und auch verfolgt hat, kann Deutschland nur als souveräner Staat überleben, wenn es gut nachbarliche Beziehungen zu Russland pflegt. Solange Deutschland dazu nicht fähig und mutig ist, wird Deutschland der Vasall der Yankees bleiben. Und damit zugrunde gehen.

Der_Juergen

22. Februar 2023 22:05

@RMH
"Warum sollte Russland unser neues Vorbild, unser neuer Leader sein, wenn es keinen deut besser als der alte ist?"
Ich begreife einfach nicht, dass ein Mann wie Sie, der in anderen Fragen kenntnisreich und rational argumentiert, in dieser ein so dickes Brett vor dem Kopf hat. Arminius war doch nicht im Schwäbischen Wald zu Hause, und Arndt stammte auch nicht von dort.
Erstens: Wer hat hier behauptet, Russland solle "unser neues Vorbild, unser neuer Leader" sein? Niemand. Sie bauen hier bewusst einen Strohmann auf. 
Zweitens: Wie können Sie ernstlich geltend machen, die heutige russische (Aussen-) Politik sei "um kein Deut besser" als die der USA? Russland ist in die Ukraine einmarschiert, weil es seine Lebensinteressen zu Recht bedroht sah (dass die notwendige Intervention miserabel geplant und durchgeführt wurde, steht auf einem anderen Blatt). Hingegen waren die lebenswichtigen Interessen der USA weder in Jugoslawien noch im Irak noch in Libyen noch in Afghanistan auch nur im allergeringsten bedroht. 

B Traven

22. Februar 2023 22:15

Da es nicht nur um Politik, sondern auch um Psychologie geht (beides ist im Grunde nicht zu trennen), wird diese Veröffentlichung keinen Einfluss auf Einstellungen und (Wahl-) Verhalten des Durschschnittsdeutschen haben. Genauso wie die Folgen der irrwitzigen deutschen Immigrationspolitik es nicht haben. Denn was wäre die Folge: Selberdenken strengt an, lenkt vom Erwerbsstreben ab und stellt den Menschen in einen kalten Wind. Zudem müsste der Einzelne sich dann der Frage stellen, was er selbst gegen das erkannte Übel zu tun bereit ist. 
Das Untertanenleben bietet hingegen ungefaehrdete Gruppenzugehoerigkeit.
Diese psychische Barriere erklärt auch die von GK an anderer Stelle aufgeworfene Frage, warum Menschen, die im Gespräch die offen zu Tage tretenden Probleme nicht leugnen, in der Wahlkabine unbeaufsichtigt eben auch nicht ihr Verhalten ändern.
Eine Diskussion über dieses grundlegende und auch vorderhand entmutigende Frage ist in alternativen Medien bisher nachhaltig erfolgt. Leichter ist es dann über Wahlbetrug zu fabulieren, wenn auch nicht hier, sondern eher bei PI und anderen Kommentarspalten.

Old Linkerhand

22. Februar 2023 22:21

Sterben für Korruptskyj ist nicht okay.

Volksdeutscher

22. Februar 2023 22:39

@Waldgaenger aus Schwaben - "Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass einfachstes sinnentnehmendes Lesen bei manchen aussetzt, wenn "USA" in einem Text auftaucht."
Sie irren sich, falls Sie mich meinen. Sie wissen sehr gut, worauf ich anspielte: Es ging gar nicht um Namen von "Bündnispartnern", sondern um deren Umgang mit einem ihrer "Verbündeten", sprich die zur Schau getragene Behandlung eines ihrer "Verbündeten". Diese Staaten, die Sie Verbündete nennen, führen einen Wirtschaftskrieg gegen Deutschland. Unser Land ist in diesem "Bündnis" jedoch nicht deshalb, weil es Amerika braucht, sondern weil Amerika es braucht. Überdies: In einem Bündnis sind die Bündnismitglieder freien willens versammelt und sind untereinander gleich. Besatzer und Besetzte sind jedoch niemals gleich und deshalb auch keine "Freunde". Ein von Ihren Verbündeten besetztes Land wie unser Deutschland steht unter Zwang und kann gar nicht frei darüber bestimmen, ob es zum Bündnis gehören will oder nicht. So etwas nennt sich aber kein Bündnis, sondern Vasallentum. Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, daß Sie dieser Tatsache gegenüber vollkommen gleichgültig sind.

Le Chasseur

22. Februar 2023 22:48

@RMH
"Ich frage Sie, Le Chasseur, welchen Popanz der angeblichen USA hängen Sie eigentlich nach?"
Ich weiß jetzt ehrlich gesagt nicht, worauf Sie hinauswollen? Alle die von Ihnen angeführten militärischen Konflikte haben immerhin den Zweck erfüllt, dass der militärisch-industrielle Komplex Billionen an Steuergeldern einsackeln konnte. Umverteilung von Unten und der Mitte nach Oben. Ob in den überfallenen Ländern jetzt erfolgreich Kapitalismus und/oder Demokratie eingeführt wurden - who cares? Das waren ja nur Vorwände. Die Länder wurden jedenfalls verwüstet, ohne dass auf amerikanisches Staatsgebiet auch nur eine einzige feindliche Bombe gefallen wäre, getreu dem Motto: "Every ten years or so, the United States needs to pick up some small crappy little country and throw it against the wall, just to show the world we mean business." --Michael Ledeen, US-NeoCon

Franz Bettinger

22. Februar 2023 23:09

@RMH: Das Recht ist ein stumpfes Instrument in der Hand der Schwachen. Hat sich Spartakus auf ein Recht berufen? Nein, er hat dass Schwert ergriffen. Und die französische Revolution kam erst so richtig in Gang, als Köpfe auf Spießen steckten. Gandhi wird immer aus dem Ärmel gezogen, wenn die Macht der Friedfertigen demonstriert werden soll. Ich kenne die Geschichte der Machtübernahme in Indien nicht gut genug, um gut dagegenzuhalten, aber: England war gerade anderswo sehr beschäftigt. Laurenz meinte neulich: "Den Befreiungskrieg der Inder gegen die Briten führten die Deutschen in WW2 und verwies: https://de.wikipedia.org/wiki/Legion_Freies_Indien

Laurenz

22. Februar 2023 23:39

@RMH
wo hatten die Amerikaner nach dem WK II nachhaltigen Erfolg?  Auch das ist eines Ihrer Täuschungsmanöver. Die USA haben keinen Krieg mehr gewonnen, das ist richtig. Aber sie haben ganze Staaten zerstört & destabilisiert. In der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts nahmen die Franzosen China Indochina weg. Die heutigen südostasiatischen Staaten wissen natürlich, daß China sie als Herrschaftsgebiet ansieht. Ökonomisch herrschen die Chinesen dort bereits, militärisch nicht. Das geht soweit, daß sich auf vietnamesischen Territorium wieder US-Stützpunkte befinden, sehr wohl ein Erfolg der USA.   ....den höchsten zahlen aber die Ukrainer... wurden die Ukrainer gefragt? Nein, es sind Kleinrussen, die fremdbeherrscht werden, wie wir..... so viel rüsten können wir gar nicht, um je in eine eigene, echte Machtposition außerhalb der Wirtschaftskraft zu kommen.... wir sind die 4tgrößte Volkswirtschaft des Planeten, wir können alle unsere Verbündeten & Gegner totrüsten. Das ist rein eine Frage des politischen Willens. Dazu gehört natürlich auch eine diametrale Identitätspolitik zur aktuellen Situation & Setzung anderer politischer Prioritäten.
 

Lumi

23. Februar 2023 00:14

@B Traven - Danke.
@RMH um 21:45 - « wo hatten die Amerikaner nach dem WK II nachhaltigen Erfolg? In Korea … ein klares UN-Mandat … [kam was dazwischen]»
Ein klares UN Mandat? Zum Flächenbombardement von Städten mit Napalm? Ein ebenso widerlich & grausam rassistischer Krieg wie gegen Japan und Vietnam.
Sie verkennen offenbar die Intention hinter manchen dieser Kriege. Zerstörung und anschließendes Chaos können das Ziel sein. Durch Zerstörung der staatlichen Ordnung erzeugt man einen Nährgrund für gewaltbereite und ungebildete Männer. Die nimmt man dann für den nächsten Krieg. Siehe ISIS.
Das Gerede von lauter Niederlagen und Mißerfolgen der USA ist Unsinn. Es reicht ihnen mitunter, eine Region ins Elend zu stürzen und das Öl zu plündern. Ambitionierter sind die Ziele nicht.
@Rheinländer um 17:43 - Was Hersh schreibt, paßt immerhin zu einem Brief, den ein John Marc Dugan am 4. Okt '22 verlesen hat (Youtube, I Received a Whistleblower Letter about Military Exercises near Nordstream, ab 1:30 bis 12:10).

kikl

23. Februar 2023 08:52

Das sind aus meiner Sicht die Kernaussagen:
Wir leben in "dysfunktionalen Demokratie(n)", weil wir in einer Matrix aus Lügen gefangen sind; "die Gehirnwäsche an den amerikanischen und europäischen Bevölkerungen ist phänomenal erfolgreich verlaufen."
Aber die meisten Menschen werden die rote Pille nicht schlucken, denn "“Mundus vult decipi.- Die Welt will getäuscht werden”". Folglich "werden die Enthüllungen von Seymour Hersh in der amerikanischen Öffentlichkeit voraussichtlich keine große Wirkung zeigen."
In Wirklichkeit beobachten wir einen Krieg zwischen zwei Imperien, die USA und Russland, um die Vorherrschaft auf dem eurasischen Kontinent. Deutschland spielt in diesem Konzert einen Vasallenstaat der USA, der vor den Augen der Welt gedemütigt wird. Wie anders soll man die Ankündigung der Vernichtung der Nordstream Pipelines durch den US Präsidenten im Beisein des deutschen Kanzlers und die öffentlich bekundete Genugtuung der US Amerikanischen Administration über dieses Verbrechen interpretieren?

RMH

23. Februar 2023 09:56

Ergänzend zu meinem Beitrag von gestern, 21:45, möchte ich ausführen, dass es in den USA immer auch politisch eine starke Strömung der Isolierung von europäischen Angelegenheiten gab (seit 1917 könnte die sich leider nicht mehr richtig durchsetzen). Bei Trump blitzte das wieder auf. Das sind die Kräfte, an die europäische Patrioten anknüpfen können. Das der militärisch- industrielle Komplex in den USA riesig ist und andere Interessen hat, ist selbst dort jedem kleinen Farmer bekannt (der genau diesen Interventionismus genauso satt hat, wie fast der Rest der Welt). Das Baerbock die atomaren Offerten von Macron sofort zurückweist, zeigt, dass ihr Bekenntnis zu Europa nur ein Lippenbekenntnis ist.

Volksdeutscher

23. Februar 2023 09:59

"Aus diesem Grund wird ein Abweichler wie der ungarische Präsident Viktor Orban von NATO-Regierungen und Mainstream-Medien so massiv attackiert."
Ja, man kann sogar auf Magyar-Hírlap-online Nachrichten aus russischen Quellen wie diese, lesen: - "In einer Erklärung des russischen Verteidigungsministeriums heißt es, die Ukraine bereite im Vorfeld der 11. Sondersitzung der UN-Generalversammlung eine groß angelegte Provokation vor, um Russland der Verletzung des Übereinkommens über nukleare Sicherheit zu beschuldigen. Nach Angaben des Ministeriums wurden zu diesem Zweck mehrere Container mit radioaktivem Material aus einem nicht genannten europäischen Land unter Umgehung der Zollkontrollen in die Ukraine transportiert. Den Angaben zufolge soll das Material zur lokalen Verseuchung im Bereich einer der von Kiew kontrollierten radioaktiven Anlagen verwendet werden. Mit dieser Provokation sollen die Streitkräfte der Russischen Föderation beschuldigt werden, wahllos radioaktive Anlagen in der Ukraine zu beschießen, was zum Austritt von radioaktivem Material und zur Verseuchung des Geländes führe."

Laurenz

23. Februar 2023 10:11

@QuerDer Keim der heutigen Verwirrung wurde in Sachen Krim von einem kommunistischen Ukrainer in den 60'er Jahren gelegt. Kein Freund der Russen in seinem Reich. Ich begreife das heute als seinerzeitigen Racheakt für die Verbrechen Stalins.
Stalin war Georgier & kein Russe. Es gab mal vor 20 Jahren oder mehr ein Spiegel-Interview mit einem Russischen Botschafter über Reparationszahlungen, die Rußland für die Opfer der Sowjetunion nicht zahlen würde. Er sagte, Rußland wäre in der Sowjetunion fremdbeherrscht gewesen. 

Rheinlaender

23. Februar 2023 10:18

@Lumi
Entscheidend für die Bewertung der Glaubwürdigkeit und der Plausibilität solcher Meldungen bzw. der zugrundeliegenden Quellen ist nicht das, was sich bestätigen lässt, sondern das, was sich falsifizieren lässt. Hersh gibt an, sich auf eine einzelne Quelle zu beziehen. Falls dies zutrifft, dann zeigen die leicht nachweisbaren Fehler in Hershs Bericht (ich hatte nur zwei von rund einem Dutzend erwähnt), dass diese Quelle gleich in mehreren Fällen unwahre Angaben gemacht hat. Dadurch wird nicht nur die Meldung wertlos, sondern es entstehen auch Zweifel bzgl. der Glaubwürdigkeit Hershs, der eine entsprechende Prüfung der Angaben seiner Quelle scheinbar unterlassen oder zumindest nicht sorgfältig genug durchgeführt hat.

Le Chasseur

23. Februar 2023 10:35

@Waldgänger
Zum Verhältnis der "Bündnispartner" USA und Deutschland:
Auf die Frage: „Was ist die Funktion der NATO?“ hat der erste NATO-Generalsekretär Lord Ismay geantwortet: „To keep the Americans in [Europe], the Russians out [of Europe] and the Germans down“.
Zbigniew Brzeziński, Sicherheitsberater von US-Präsident Carter, schrieb in seinem Buch The Grand Chessboard: American Primacy and Its Geostrategic Imperatives (erschienen 1997): „[D]ie drei großen Imperative imperialer Geostrategie [lauten]: Absprachen zwischen den Vasallen zu verhindern und ihre Abhängigkeit in Fragen der Sicherheit zu bewahren, die tributpflichtigen Staaten fügsam zu halten und zu schützen und dafür zu sorgen, dass die Barbarenvölker sich nicht zusammenschließen.“
Und hier erklärt George Friedman, was das oberste Ziel unseres "Bündnispartners" Amerika in Europa seit 1914 ist: https://www.youtube.com/watch?v=gcj8xN2UDKc
 

Niekisch

23. Februar 2023 10:35

@ FraAimerich 22.2. 2051: Zum Nachweis dafür, daß Ernst Niekisch sogar den heutigen typischen Bürger seherisch richtig voraussah, empfehle ich aus Sauermann, Uwe, Ernst Niekisch, Zwischen allen Fronten, Mit Beiträgen von Armin Mohler, Herbig aktuell, 1980, das Kapitel "Der städtisch-bürgerliche Mensch", ab S. 19 und "Bürgerlicher Patriotismus", ab S. 133 zu lesen. Desweiteren Hg. Sauermann, Ernst Niekisch, Widerstand mit Zeichnungen von A.P. Weber, ( besonders entlarvend ), Sinus edition d, Band 3, 1983 mit dem Kapitel "Der Kampf des deutschen Menschen", ab S. 23. 
Natürlich gab es immer und gibt es auch heute bürgerliche Menschen, die überindividuell denken und handeln. Aber wie viele sind das? 
 

Götz Kubitschek

23. Februar 2023 11:35

diskussion geschlossen. danke an alle.

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