Politische Lehren aus Dänemark

von Jörg Seidel -- In Dänemark bietet das Projekt der „Neuen Bürgerlichen“ gerade ein verallgemeinerbares Lehrstück in Sachen Politikverstand.

Ange­sichts der dro­hen­den oder erhoff­ten Grün­dung einer neu­en Par­tei durch Sahra Wagen­knecht könn­te es auch für Deutsch­land rele­vant sein.

Die „Nye Bor­ger­li­ge“ – bis­lang eine natio­nal­kon­ser­va­ti­ve Par­tei –  hat­te nach der sen­sa­tio­nel­len und sehr aty­pi­schen Fol­ke­tings-Wahl im Novem­ber 2022 ihren Stim­men­an­teil deut­lich erhö­hen kön­nen, wenn auch auf nied­ri­gem Niveau: statt der vier soll­ten nun sechs Abge­ord­ne­te (von 179) im Par­la­ment sit­zen. Das Pro­jekt, das ganz ent­schei­dend vom Cha­ris­ma sei­ner Grün­de­rin – Per­nil­le Ver­mund – abhing, hat­te sich end­gül­tig zu einer kon­stan­ten Grö­ße im sehr vola­ti­len däni­schen Par­tei­en­le­ben eta­bliert. So zumin­dest schien es.

Doch schon am Wahl­abend gab es Miß­tö­ne. Der Lebens­part­ner einer der neu gewähl­ten Abge­ord­ne­ten ver­griff sich auf der Wahl­par­ty im Suff im Ton, die Dame ver­ließ dar­auf­hin die Frak­ti­on – da waren es nur noch fünf.

Auch die Koali­ti­ons­ver­hand­lun­gen zwi­schen „Sozi­al­de­mo­kra­ten“, „Mode­ra­ten“ und der „Venst­re“ gerie­ten zur Ent­täu­schung, die schwer zu ver­ste­hen­de Regie­rungs­ro­cha­de, die höchst diver­gie­ren­de Par­tei­en aus Oppor­tu­nis­mus und Macht­kal­kül zu Part­nern mach­te und wohl den end­gül­ti­gen Nie­der­gang der mode­rat kon­ser­va­ti­ven Volks­par­tei „Venst­re“ besie­geln dürf­te – ihr Vor­sit­zen­der Elle­mann-Jen­sen, ein Para­de­bei­spiel poli­ti­scher Wen­de­hal­sig­keit hat sich mitt­ler­wei­le mit Burn­out aus der Ver­ant­wor­tung gezo­gen –, hat­te alle ande­ren Par­tei­en über­ra­schend aufs Abstell­gleis gestellt und zur poli­ti­schen Wir­kungs­lo­sig­keit ver­ur­teilt. Der Par­tei Ver­munds tat das beson­ders weh.

Schließ­lich ver­ab­schie­de­te sich im Janu­ar Mik­kel Bjørn Søren­sen aus Par­tei und Frak­ti­on und wech­sel­te zur „Dansk Fol­ke­par­ti“. Die Hin­ter­grün­de sind dubi­os, es gab wahr­schein­lich Gesprä­che mit Mor­ten Mes­ser­schmidt, dem Vor­sit­zen­den der DF … man hat sich wohl um die „bes­ten“ Leu­te gestrit­ten: Bjørn Søren­sen war so etwas wie der Kron­prinz der „Neu­en Bür­ger­li­chen“, der jun­ge auf­stre­ben­de Stern, der nun ins gemach­te Bett des poli­ti­schen und auf­stre­ben­den Nach­barn fiel. Da waren es nur noch vier.

In die­ser Situa­ti­on ließ Per­nil­le Ver­mund eine Bom­be plat­zen. Sie voll­zog einen Schritt, den sie bereits jah­re­lang ange­kün­digt hat­te, sie zog sich aus der Poli­tik in der ers­ten Rei­he zurück, gab ihren Vor­sitz ab. Es ist wahr: die­sen Schritt hat­te sie lan­ge zuvor ange­kün­digt, immer wie­der hat­te sie betont, daß sie kei­ne lebens­lan­ge Polit­kar­rie­re ver­fol­ge, daß sie Fami­lie und Unter­neh­men habe, daß sie der Gefahr der poli­ti­schen Ver­stei­ne­rung ent­ge­hen wol­le …, alles sehr ehren­wer­te Grün­de, die in jeder nor­ma­len Situa­ti­on ihre Inte­gri­tät, ihr hohes sitt­li­ches Ethos unter Beweis gestellt hätten.

Aber das Schiff „Nye Bor­ger­li­ge“ war auf­grund cha­rak­ter­li­cher Schwä­chen zwei­er füh­ren­der Reprä­sen­tan­ten in schwie­ri­ges Fahr­was­ser gera­ten, es brauch­te einen star­ken Kapi­tän. Ihre Demis­si­on in die­ser Lage war ein kapi­ta­ler poli­ti­scher Feh­ler! Die Nach­richt war ein Schock inner­halb der Par­tei. Per­nil­le Ver­mund hat­te das Dilem­ma zwi­schen Auf­rich­tig­keit und Ehr­lich­keit – zu ihrem Wort zu ste­hen – und der aktu­el­len Not­la­ge aus Prin­zi­pi­en­grün­den zuguns­ten der Prin­zi­pi­en gelöst. Das ist in den meis­ten Fäl­len ehren­wert, hier aber war es die Ankün­di­gung des Chaos.

Nun wur­de ein neu­er Vor­sit­zen­der gewählt, die Wahl fiel auf Lars Boje Mathie­sen, der Mann mit den hoch­ge­krem­pel­ten Ärmeln. Ver­mund akzep­tier­te die Wahl und ver­sprach vol­le Unter­stüt­zung, obwohl der bul­li­ge Boje Mathie­sen eher dem libe­ra­len Flü­gel der Par­tei ange­hört. Damit wur­de erst­mals der inne­re Riß deut­lich, den alle wahr­haft kon­ser­va­ti­ven Par­tei­en zu bewäl­ti­gen haben, der zwi­schen den libe­ra­len und den natio­na­len Kräf­ten. Bis­lang hat­te die über­ra­gen­de Prä­senz der star­ken Frau die­sen Spalt unsicht­bar gemacht.

Viel­leicht wäre auch das nicht das größ­te Pro­blem gewe­sen, wenn es nun nicht zum Eklat gekom­men wäre. Über Nacht wur­de Boje Mathie­sen – der amtie­ren­de Par­tei­vor­sit­zen­de – aus der Par­tei gewor­fen! Es ging um Geld­for­de­run­gen, wir erspa­ren uns die Details. Der Mann ist offen­bar ein leben­dendes Bei­spiel der bekann­ten Tat­sa­che, daß Macht kor­rum­piert. Da waren es nur noch drei, weni­ger als vor den Wahlen.

Und hier liegt der Hase im Pfef­fer. Per­nil­le Ver­mund galt als unkor­rum­pier­bar. Der Auf­stieg ihres per­sön­li­chen Pro­jek­tes hing stark von ihrer Prä­senz und ihrer Offen­her­zig­keit ab, so wie auch die „Däni­sche Volks­par­tei“ unter Pia Kjærs­gaard rasan­te Erfol­ge fei­ern konn­te und unter ihren männ­li­chen Nach­fol­gern schnell wie­der in die Bedeu­tungs­lo­sig­keit geführt wur­de. Man­che Poli­ti­ker sind schlicht­weg nicht ent­behr­lich, solan­ge zumin­dest nicht, bis ein ver­trau­ens­wür­di­ger poli­ti­scher Unter­bau erschaf­fen wurde.

Das sind Ver­munds zwei poli­ti­sche Feh­ler, die nun die Arbeit der letz­ten Jah­re in Null­kom­ma­nichts zer­stört haben dürf­ten: Stra­te­gisch ist es ihr nicht gelun­gen, Nach­fol­ger von For­mat auf­zu­bau­en. Das ist prin­zi­pi­ell auch schwie­rig, denn poli­ti­sche Nach­fol­ge ent­hält immer schon selbst ein schwer zu lösen­des Dilem­ma: sie muß die Kon­ti­nui­tät mit der indi­vi­du­el­len Pro­fi­lie­rung in Über­ein­stim­mung brin­gen. Der Nach­fol­ger soll einer­seits den hohen Stan­dards des poli­ti­schen Urtiers ent­spre­chen, kann dies aber nur, wenn er selbst eigen­stän­dig und ori­gi­nell ist, denn das war ja – neben der Inte­gri­tät – das her­aus­ra­gen­de Kenn­zei­chen der Grün­de­rin. Er muß sich also abset­zen, Akzen­te set­zen und damit ver­än­dert er zwangs­läu­fig das inne­re Gefü­ge der Par­tei. Im vor­lie­gen­den Fal­le kommt neben die­sem unlös­ba­ren Kon­flikt noch eine schwer­wie­gen­de Cha­rak­ter­schwä­che hinzu.

Tak­tisch hat­te Ver­mund den Zeit­punkt ihres poli­ti­schen Rück­zugs voll­kom­men ver­fehlt. Gut mög­lich, daß ihr die Stim­men­zu­wäch­se ein fal­sches Bild vor­ge­gau­kelt haben, aber sie hät­te sehen müs­sen, daß nach den Ver­lus­ten von zwei Man­da­ten eine schwe­re Kri­sen­la­ge vor­lag und gera­de jetzt eine straf­fe Hand not­wen­dig war. Just in die­sem Moment die Kom­man­do­brü­cke zu ver­las­sen, ist poli­tisch hoch­gra­dig leicht­sin­nig. Statt Rück­zug wäre Mehr­ein­satz not­wen­dig gewesen.

Nun, am 10. März, hat sich Ver­mund zurück­ge­mel­det, jetzt hat sie den Ernst der Lage end­lich ver­stan­den, ab jetzt will sie wie­der das Steu­er über­neh­men, schreibt sie in einer inter­nen Mail den Par­tei­mit­glie­dern. Doch dürf­te der Scha­den immens sein, ein rie­si­ges Leck wur­de geschla­gen, es ist äußerst frag­lich, ob sie die Par­tei noch ret­ten kann, zumal die zuletzt arg gebeu­tel­te „Däni­sche Volks­par­tei“ unter ihrem jet­zi­gen Vor­sit­zen­den wie­der Fahrt auf­nimmt und vie­le Wäh­ler abzie­hen könnte.

Wir sehen hier in nuce das Pro­blem von Ein-Mann oder Ein-Frau-Par­tei­en. Sie hän­gen am Tropf ihrer Licht­ge­stalt. Fällt die­se weg – aus wel­chen Grün­den auch immer – und ist nicht für adäqua­ten Ersatz gesorgt, der zudem das oben beschrie­be­ne Dilem­ma zu lösen ver­mag, der also mög­lichst aus meh­re­ren Per­sön­lich­kei­ten besteht, dann dro­hen sol­chen Par­tei­en schnel­le Kollapse.

Auch für eine Wagen­knecht-Par­tei – soll­te sie denn zustan­de kom­men – sind die­se Ein­sich­ten rele­vant. Wagen­knecht litt schon ein­mal unter Burn­out. Sich auf ein der­ar­ti­ges Pro­jekt ein­zu­las­sen, bedeu­tet, einen lan­gen Atem haben zu müs­sen – man muß hier in Jahr­zehn­ten rechnen.

Es ist auch eine Lot­te­rie, denn das Leben kann selt­sa­me Vol­ten schla­gen, Men­schen ster­ben, wer­den krank, erlei­den Schick­sals­schlä­ge … Was dann? Gibt es einen brauch­ba­ren per­so­na­len Unter­bau? Gibt es ein insti­tu­tio­na­li­sier­tes Ethos? Gibt es eine fest­ver­an­ker­te und den­noch situa­tiv fle­xi­ble Strategie? …

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Kommentare (39)

Le Chasseur

16. März 2023 11:29

In den Niederlanden gab es bei den Regionalwahlen ein politisches Erdbeben. Die Agrarinteressenpartei BoerBurgerBeweging (BBB), gegründet 2019, erzielte einen Erdrutschsieg: https://www.sueddeutsche.de/politik/wahlen-niederlande-wut-der-waehler-beschert-koalition-verluste-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230316-99-971939
 

Niekisch

16. März 2023 11:32

Gibt es einen brauchbaren personalen Unterbau? Gibt es ein institutionalisiertes Ethos? Gibt es eine festverankerte und dennoch situativ flexible Strategie? …
In Deutschland hat es ihn deswegen nach 1945 noch nie gegeben, weder palamentarisch noch außerparlamentarisch, weil wirklich problemorientierte "Graswurzelarbeit" über längere Zeiträume hinweg geradezu verabscheut wird. 

Mboko Lumumbe

16. März 2023 12:11

Vielen Dank für die interessanten Ausführungen.
Bei Wagenknecht könnte schon das natürliche Ableben von Lafontaine genügen, um ihr persönliches und politisches Fundament maßgeblich und dauerhaft zu erschüttern. Er wird dieses Jahr ja auch schon 80 Jahre alt.

Laurenz

16. März 2023 12:11

@JS
Bin sicher, Wagenknecht kann sich auf Ihren Hofstaat aus Dehms & Neus verlassen. Sie könnte mit diesen Jüngern quasi die neue Parei gründen & danach in einem nie dagwesenen Coup die Linke, Lindner-Parteigänger, die Grünen Khmer & die Sozen, sagen wir eine Woche nach Gründung, auf eine Unvereinbarkeitsliste setzen. Denn Gefahr droht Ihr vor allem aus dieser Polit-Kaste. Ob das allerdings rechtlich Bestand hätte, kann ich nicht beurteilen. Sonst stimme ich Ihnen zu. Die ruhende politische Konstante in Wagenknechts Leben, Oskar Lafontaine, wird nicht mehr ewig zur Verfügung stehen. Aber, ebenso klar ist es, bei der Linken steht Wagenknecht für "Perlen vor die Säue". Das ist auch keine Perspektive, was Sie wohl auch erkannt hat.
PS: Unsere dänischen Nachbarn sind auch heute noch echte Wikinger...wirklich lustige Zeigenossen.

RMH

16. März 2023 14:07

Frau Wagenknecht kann Pernille Vermund in keinem Belang das Wasser reichen. Im Übrigen hat Frau Wagenknecht ihre Truppe offenbar  schon beisammen, @Laurenz nennt ja einige, Frau Dagdelen wäre als BT Abgeordnete, die schon Mal vorsorglich ihre Zahlungen an die Partei Linke eingestellt hat, auch noch zu nennen. Ich bin mir sicher, dass wenn es es zum Schwure kommt, noch die eine oder andere personelle Überraschung auftauchen wird. Vom dänischen Beispiel wird sich weder Frau W. oder ihre Truppe noch abhalten lassen, die Würfel sind evtl bereits gefallen. Interessanter wäre es für konservative und Rechte, vermutlich auch für diesen Debattenkreis, einmal genauer Pernille Vermund und ihre Partei vorgestellt zu bekommen. Ich vermisse eine solche Frau und derartige Inhalte in der deutschen Politik.

Laurenz

16. März 2023 15:30

@RMH
Pernille Vermund ..... hat noch nie die Erfolge Wagenknechts & Ihres Mannes einfahren können. Die besten historischen Wahlergebnisse der Linken basieren, neben Grogor Gysi, auf diesen beiden Personen. Bartsch, der als PDS-Kassierer, die SED-Milliarden verschwinden ließ, ist kein Unsympath. Aber das war's schon an Zugpferden in dieser Partei. Insofern wird Ihre Einschätzung von Pernille Vermund schon von den Zahlen, wie dem JS-Artikel widerlegt, der doch ganz klar zeigt, daß das politische, wie das personelle Verständnis dieser Dame, wie bei dem meisten Frauen, arg zu wünschen übrig läßt. Deswegen, RMH, bleiben Sie weg mit Ihren Verlierern. Wäre Marine LePen ein Mann, hätten wir schon einen konservativen Präsidenten in Frankreich, der Scholz die Demenz austreiben würde.

RMH

16. März 2023 16:46

@Laurenz,
Dass die sog Linke überhaupt im Bundestag seit Jahrzehnten sitzt, hat nur sehr wenig mit Lafontaine und Wagenknecht zu tun. Sie verbreiten eine westdeutsche Sicht. Die Westlinken haben vielmehr von der guten strukturellen Verankerung der Linken in Mitteldeutschland (einschließlich Ostberlin) gelebt, ohne deren regelmäßig eingefahrene Direktmandate es Mau ausgesehen hätte. Punktuell im kleinen Saarland durch Lafontaine erzielte Erfolge fallen bundesweit nicht ins Gewicht. Die gesamte populistische Gärung innerhalb der Linken hat doch auch gerade darin ihren Hintergrund, dass die alte Rolle der Linken als Mitteldeutsche Identitätspartei verloren geht und das hier die AfD den Platz einnimmt. Zur Pfründesicherung gehen daher die Linkspopulisten um Wagenknecht /Lafontaine jetzt auf die Zielgruppen der mitteldeutschen AfD-Verbände zu. Das ist reiner Machterhaltungstrieb. Ohne dieses Manöver geht eine Linke schlicht unter (auch demografisch, da alte Wähler in der Ex DDR wegsterben). Im Übrigen sparen Sie sich bitte Ihre Misogynie für Debatten auf, wo sie besser passt.

Der Gehenkte

16. März 2023 17:02

@ RMH: Interessanter wäre es für konservative und Rechte, vermutlich auch für diesen Debattenkreis, einmal genauer Pernille Vermund und ihre Partei vorgestellt zu bekommen.
Das könnte tatsächlich eine interessante Aufgabe sein, die sich aber nur dann lohnte, wenn Vermund nachhaltig beweisen kann, daß die Partei diese Erschütterung überstanden hat. Die dänische Politik ist viel beweglicher als die Deutsche. Allein der rasante Niedergang der Venstre oder der DF beweisen das. Oder denken wir an die Liberale Alliance unter Naser Khader, die ein Auf und Ab hinter sich hat und heute unter Alex Vanopslagh sich neu definiert. Dieser Mann wäre auch einen näheren Blick wert, weil er alte Kultur- und Politiktechniken mit neuen Medientechniken zu verbinden weiß, also einen Politikertypus gibt, der ausgestorben zu sein schien, diesen aber rhetorisch und medial ansehenswert repräsentiert. Nur kann niemand sagen, wie lange solche Typen bestehen. Wirkliche Standkraft haben nur die Sozialdemokraten und tief ins Netzwerk verbandelte Politgenies wie Lars Løkke Rasmussen – dessen Moderaterne nur ein halbes Existenzjahr brauchten, um Zünglein, nein Zunge an der Waage zu werden – oder Inger Støjberg von den Danmarksdemokraterne. Sie scheint mir "für diesen Debattenkreis" die interessanteste von allen zu sein, sie hat auch das Potenzial, die Venstre in der Bedeutung zu beerben, sie könnte eine zweite Pia Kjærsgaard werden ...

Hajo Blaschke

16. März 2023 19:51

In Dänemark gibt es eine 2%-Hürde. Jede Partei, die diese Hürde bei Wahlen überspringt ist Mitglied im Folketing. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in Dänemark keine Parteien, die ihren Platz im Parlament gemietet haben. Aufstiege und Absprünge sind nicht unüblich. Koalitionen sind weniger an der Tagesordnung, es wird vielmehr mit Minderheitsregierungen regiert, die sich ihre Unterstützer immer wieder holen müssen. Über die Partei, die letztendlich die Regierung bildet, entscheidet die Königin. Alle Parteien, die ins Parlament einziehen, sprechen bei der Königin vor und legen ihr Regierungsprogramm vor und anhand der Regierungsprogramme und der Einschätzung der Cnancen entscheidet die Königin, wem sie das Mandat zur Regierungsbildung erteilt.
Bislang war immer die Dansk Folkeparti die Kraft, die am kritischsten gegen Asylmissbrauch, EU-Missbrauch, für Stärkung der dänischen Wertegemeinschaft und direkte Demokratie eintrat. Damit hatte die DF bei der vorletzten Wahl ein Rekordergebnis von über 21% erzielt. Nach dem Abgang von Pia Kirkegaard verweichlichte sich die Politik und 2022 erreichte sie nur noch 2,6%.
 

Hajo Blaschke

16. März 2023 19:58

Pernille Vermund betreibt ein erfolgreiches Architekturbüro, hat 3 Kinder und wird ihren Fehler wiedergutmachen. Eine Diffamierung als Rechtspartei ist in Dänemark unüblich. Selbst die Partei des Koranverbrenners Rasmus Paludan "Stram kurs" nimmt an allen Gesprächsrunden von Parteien teil. Jedem Dänen bleibt es überlassen, für welchen Kandidaten er sich entscheidet. Es gibt auch keine Listenplätze sondern nur Personalwahlen.
Alles, was Vermund bietet und geschafft hat, kann SW nicht bieten. Ihr erster Versuch einer Parteigründung "Aufstehen" ging voll in die Hose. Ich glaube, dass sie, wie hier schon mal angedeutet, versucht über eine SW-Liste ins EU-Parlament einzuziehen und dort ihr Mandat zu Geld zu machen.

Mitleser2

16. März 2023 19:59

@Le Chasseur: 16. März 2023 11:29 In den Niederlanden gab es bei den Regionalwahlen ein politisches Erdbeben. Die Agrarinteressenpartei BoerBurgerBeweging (BBB) erzielte einen Erdrutschsieg.
Deswegen muss die AfD zur Heizungserhaltungs-Partei, Anti-Dämmpartei, etc. werden. Nur mit Populismus geht was.  Und nicht mit Jonas Schick & Co und rechter Ökologie.
 

Laurenz

16. März 2023 22:33

@RMH ..... da alte Wähler in der Ex DDR wegsterben..... ich selbst gehöre den geburtenstarken Jahrgängen an. Natürlich sterben jedes Jahr über 1 Mio. alte Wähler weg. Aber meine Generation bildet immer noch die stärkste Wählergruppierung, auch in den Neuen Ländern. 1998 kam die SPD unter dem Zugpferd Gerhard Schröder an die Macht. Aber Vorsitzender der SPD war Oskar Lafontaine, die graue Eminenz, die den Kurs der Partei bestimmte, denselben Kurs, den heute Wagenknecht vertritt. Hier ein Relotius-Artikel aus 06/2020, der zeigt wo Die Linke herkommt. https://www.spiegel.de/politik/deutschland/linke-in-umfrage-starre-deutschlands-stabilste-partei-a-4ce6b7c1-12fe-469c-8856-065242506278 Die Querelen um Wagenknecht, brachten der Linken die letzten Einbrüche. Mit der Ankündigung Wagenknechts, keine Mandate mehr für die Linke anzunehmen, fielen die Umfragewerte der Linken bei Insa auf 4%. https://www.spiegel.de/politik/deutschland/sonntagsfrage-umfragen-zu-bundestagswahl-landtagswahl-europawahl-a-944816.html Wahlen, RMH, sind keine Wunschkonzerte, sondern basieren auf zugänglichen Zahlen.

RMH

17. März 2023 09:13

@Laurenz,
Lesen Sie eigentlich die Artikel, die Sie verlinken? Beim SPON Artikel aus 2020 sehe ich keine großen Wiedersprüche zu meinem Beitrag von 16.46, 16.03. Die Linke profitierte von Ihrer hervorragenden Stellung in Mitteldeutschland - gerade in Bezug auf den Bundestag. Und die alten SED Wähler sind noch Mal ne Schippe älter als irgendwelche Boomer wie Sie oder ich. Wagenknecht als die dicke Berta des populistischen Stimmenfangs ist doch gerade ihr eigenes Wunschkonzert. Aber warten wir ab, ob sie wirklich einen eigenen Laden aufmacht oder nicht.

tearjerker

17. März 2023 09:42

Egal in welcher Konstellation kann die Wk-Liste den Blauen irgendwo oberhalb von 1% abnehmen, vermutlich mehr. Das wirkt dann wenigstens eine Legislatur, in der die rechte Stagnation auch eine neue Partei von rechts entstehen lassen könnte. "Nur mit Populismus geht was." Word. Auch wenn man die anstehende Wahlrechtsreform nicht unterschätzen sollte, die gegebenenfalls die CSU 2025 aus dem Bundestag kegeln und Blau damit über Nacht deutlich vergrössern könnte.

Waldgaenger aus Schwaben

17. März 2023 10:19

Politische Lehren aus Bayern oder unverhofft kommt oft.
https://www.focus.de/politik/deutschland/politische-interessen-experten-aus-bundestags-anhoerung-kritisieren-wahlrechtsreform_id_188561440.html
Bleibt das so, muss die CSU entweder ein Landesverband der CDU werden, was die Merkelianer in der CDU schwächen und die Freien Wähler in Bayern noch stärker machen würde, oder sie muss sich bundesweit ausdehnen. Dazu muss sie erstmal die Parteimitglieder finden und sich gegen die CDU durch einen Rechtsruck abgrenzen und sich von der AfD fernhalten, was eine spannende Herausforderung werden wird. Jedenfalls wird die Parteilandschaft etwas umgepflügt. Wird hätten dann wohl eine zweite rechts-konservative Partei neben der AfD.

Nemo Obligatur

17. März 2023 10:49

Wenn wir schon in der Politikecke angekommen sind, machen wir aus Dänemark einen Sprung nach Frankreich:
Frankreich und die kulturelle Hegemonie der Neuen Rechten
Leider hinter einer Bezahlschranke. Es fallen Worte wie "audiovisuelle Gegenrevolution", "kulturelle Hegemonie", "identitäre(!) Katholiken" und - man höre und staune - "Metapolitik" (natürlich in Anführungszeichen). Frankreichs Kulturlinke schäumt und die einst bürgerliche FAZ schäumt mit.

Le Chasseur

17. März 2023 12:02

@Waldgänger aus Schwaben
In Bayern gilt ja schon ein ganz ähnliches Wahlrecht:
"Seit 1973 ist in Art. 14 der Verfassung eine landesweite Fünf-Prozent-Hürde verankert. Da es im bayerischen Wahlsystem keine der Grundmandatsklausel des Bundestagswahlrechts vergleichbare Regelung gibt, bedeutet dies auch, dass siegreiche Stimmkreisbewerber dadurch eventuell kein Mandat erhalten."
https://de.wikipedia.org/wiki/Bayerisches_Landtagswahlsystem#Sperrklausel
Ein Bundestag ohne CSU-Abgeordnete - eine herrliche Vorstellung. Ich denke aber, dass die CSU im Fall der Fälle mit der CDU fusionieren wird. Als CDU-Landesverband kann sie die Bayern-Karte besser spielen, als wenn sie sich bundesweit ausdehnte. Außerdem würde dies natürlich das Verhältnis zwischen CDU und CSU stark belasten. Möglicherweise hätte die Reform aber auch zur Folge, dass die CSU mehr Zweitstimmen bekommt.

Mitleser2

17. März 2023 12:41

@tearjerker: "... die anstehende Wahlrechtsreform nicht unterschätzen sollte, die gegebenenfalls die CSU 2025 aus dem Bundestag kegeln ...
Sie glauben ernsthaft, die CSU wird das mit sich machen lassen? Ehe das passiert, wird sie sich auf ganz Deutschland ausdehnen, wenn das Verfassungsgericht das Vorgehen der Koalition durchgehen lässt. Dann möchte ich mal das Gesicht von Merz sehen. 
 

Hajo Blaschke

17. März 2023 13:03

Liste Wagenknecht, viel Lärm um nichts?! 
Was kann diese Liste Wagenknecht denn real bieten. Verbalpopulismus, mehr wohl nicht. Das reicht dann maximal für Wählerzulauf für eine Wahlperiode. Und da muss geliefert werden. Und zwar mehr als warme Luft. Und links bleibt links. Und dann war's das.

Mitleser2

17. März 2023 13:10

@Le Chasseur: "Ein Bundestag ohne CSU-Abgeordnete - eine herrliche Vorstellung."
Ich bin AfD-Wähler. Für mich wäre das trotzdem keine "herrliche Vorstellung". Unabhängig von Söder ist die CSU an der Basis immer noch das konservativste, was es jenseits der AfD gibt. Weit weg von einer Günther-CDU wie in SH. Wenn die Stimmung in Deutschland wirklich mal kippen sollte, kann das für die AfD hilfreich sein.
 

Waldgaenger aus Schwaben

17. März 2023 13:17

@Le Chasseur
Es geht um die Bundestagswahl, da gilt das bayerische Wahlrecht nicht.
Die CSU als CDU-Landesverband? Das werden die Merkelianer in der CDU und die CSU-Granden nicht wollen. Davon abgesehen, die FW würden die Bayern-Karte spielen ("Wir sind was die CSU früher war"). Ein CDU-Landesverband in Bayern bliebe in Wahlen weit hinter der CSU zurück. Bei LTW auf jeden Fall, bei BTW je nach Stand der Umfragen. 
Eventuell dehnt sich die CSU nur auf ein paar Bundesländer aus, so dass es  für die 5% Hürde bundesweit sicher reicht. Spannend wäre, wie weit die Bundes-CSU dann AfD-Positionen übernehmen könnte und gleichzeitig jede Zusammenarbeit mit ihr kategorisch ablehnen.

Laurenz

17. März 2023 13:17

@RMH @L.
In gut 2 Jahren sind insgesamt 2,5 Mio. Altwähler weggestorben, aber das halbiert nicht die gesamte Wählerschicht einer Partei. Entscheidend ist, daß die Linke, wie alle anderen Kartell-Parteien, nicht mehr die Interessen ihrer Wähler vertritt, sondern Minderheiten-Politik betreibt, Homosexuelle, Diverse, Feministinnen, Klima-Apostel, Gender-Jünger & beim Russenbashing streitet man sich auch noch. Genau hier ist die Wagenknecht-Fraktion sich selbst immer treu geblieben. Dieter Dehm erzählt jetzt auch nichts anderes als vor 20 Jahren, Janine Wissler schon immer. Wenn Sich nichts ändert, stirbt die Linke zuerst, gefolgt von der Lindner-Partei. Ich selbst habe keine Prognose zu Wagenknechts zukünftigen Tun zu bieten. Man kann auch würfeln.

Le Chasseur

17. März 2023 13:52

@Mitleser
"Sie glauben ernsthaft, die CSU wird das mit sich machen lassen? Ehe das passiert, wird sie sich auf ganz Deutschland ausdehnen, wenn das Verfassungsgericht das Vorgehen der Koalition durchgehen lässt. Dann möchte ich mal das Gesicht von Merz sehen."
Wieso sollten die Wähler in den anderen Bundesländern eine Partei wählen, deren einziger Daseinszweck es ist, Schwachköpfe mit Ministersesseln zu versorgen und Steuermilliarden nach Bayern zu schaufeln? Und wenn die CSU tatsächlich expandieren sollte, dann wird es natürlich auch einen CDU-Landesverband in Bayern geben.

Waldgaenger aus Schwaben

17. März 2023 15:06

@Le Chasseur
Söder wird sich sicher nicht Merz unterordnen wollen. 
Wieso sollten die Wähler in den anderen Bundesländern eine Partei wählen,...
Weil die CSU sich wie gesagt rechts von der CDU positioneren müsste. Und vielen Wählern ist die AfD entweder zu putinfreundlich, zu prollig oder zu zerstritten (siehe Bremen). 
 Aber wahrscheinlich wird das BVerfG das Gesetz kippen oder es wird noch zugunsten der CSU geändert. Letztlich wird die SPD auch nicht eine CDU und eine CSU haben wollen, die zusammen in den nicht-bayerischen Ländern mehr Stimmen erreicht als bisher die CDU allein

Le Chasseur

17. März 2023 15:16

@Mitleser2
"Unabhängig von Söder ist die CSU an der Basis immer noch das konservativste, was es jenseits der AfD gibt. Weit weg von einer Günther-CDU wie in SH."
Was kümmert mich die CSU-Basis? Nützliche Idioten, die im Wahlkampf Plakate kleben und Wahlflyer verteilen und anschließend zuschauen, wie sich die CSU-Abgeordneten die Taschen vollpacken und WEF-Vorgaben umsetzen. Zwischendrin begrüßt man frisch eintreffende Besatzertruppen: https://www.merkur.de/bayern/ukraine-krieg-markus-soeder-oberpfalz-bayern-putin-biden-us-soldaten-grafenwoehr-nato-zr-91405434.html
Die CSU ist Teil des Problems, nicht Teil der Lösung.

Mitleser2

17. März 2023 16:25

@Le Chasseur: "Wieso sollten die Wähler in den anderen Bundesländern eine Partei wählen, deren einziger Daseinszweck es ist, Schwachköpfe mit Ministersesseln zu versorgen und Steuermilliarden nach Bayern zu schaufeln?"
Leben Sie in Bayern? Wahrscheinlich nicht. Sie wissen NICHTS über die Strukturen in Bayern, und das, was die CSU hier bis Waigel geschaffen hat. Was danach kam, ist was anderes. Bayern hebt sich aber mit einer funktionierenden Verwaltung und mit seinem Schulsystem immer noch von anderen Bundesländern ab. Sage ich als AfD-Wähler. 

Dieter Rose

17. März 2023 16:33

"Und wenn du denkst, es geht nicht mehr, kommt irgendwo ein Lichlein her!" Das Undenkbare denken, vielen Dank für den Hoffnungsschimmer!

RMH

17. März 2023 21:36

"Was danach kam, ist was anderes. Bayern hebt sich aber mit einer funktionierenden Verwaltung und mit seinem Schulsystem immer noch von anderen Bundesländern ab. Sage ich als AfD-Wähler." 
@ML2, Richtig. Der Rest der Republik freut sich aus Neid der Besitzlosen darüber, dass mit der Wahlrechtsreform es dem bayerischen Sonderweg ans Zeug geht. Die Milliarden werden aber schon seit langem nicht mehr nach Bayern geschaufelt, sondern genau umgedreht, siehe Länder-Finanzausgleich.
Letztlich sehe ich als AfD-Wähler durch diese Politik aus Berlin, die Klagen der CSU gegen Länderfinanzausgleich und Wahlrechtsreform provoziert und so eine Art "mia san mia"- Trotz auslösen, die Wahlchancen der AfD für die Landtagswahl in Bayern im Herbst erst einmal stark beeinträchtigt. Die freien Wähler, auf die Waldgänger anspielt, profitieren kurzfristig davon auch nicht, eher im Gegenteil (siehe AfD). Ich denke, wenn die CSU das alles jetzt noch ein bisschen eskaliert (Sezession!), dann triumphiert sie im Herbst - und bis zu den nächsten BT-Wahlen ist es lange hin. Und eine Liste W holt in Bayern schon gleich gar keinen Blumentopf. Letztlich sorgen Scholz & Co. für eine Reanimierung der als bayerische Identitätspartei bereits scheintoten CSU. Die AfD wird es sehr schwer haben.

Le Chasseur

17. März 2023 22:18

@Mitleser2
Ich bin in Bayern geboren und lebe heute noch dort und konnte den korrupten, verfilzten CSU-Amigo-Intriganten-Stadl mehrere Jahre lang aus allernächster Nähe beobachten (war aber selbstverständlich nie Mitglied bei dem Verein). Deshalb würde es mich ja auch so freuen, wenn diese kriminelle Vereinigung auf Bundesebene in der Bedeutungslosigkeit versinken würde.

Mitleser2

18. März 2023 08:32

@Le Chasseur: Jedem das seine. Sie scheinen die Merkel-CDU und die Esken-Faeser-Lauterbach-SPD für das kleinere Übel zu halten. Muss man nicht verstehen.

Le Chasseur

18. März 2023 09:52

@Mitleser2
"Sie scheinen die Merkel-CDU und die Esken-Faeser-Lauterbach-SPD für das kleinere Übel zu halten. Muss man nicht verstehen."
Ich verstehe nicht, was Sie an der Söder-CSU so toll finden. Nochmal: Linker Witzeerzähler fordert Einheimische dazu auf, auszuwandern, damit für Zuwanderer Platz ist, Söder spendet stehenden Applaus: Link
Söder bedauert, Massenzuwanderung kritisiert zu haben: „Wir haben zugelassen, dass der Eindruck entstand, wir stehen auf der dunklen Seite der Macht“
Söder schließt Zusammenarbeit mit AfD kategorisch aus: Link
Durch seine ständigen Angriffe auf Laschet im Wahlkampf '21 hat Söder eine CDU-geführte Bundesregierung verhindert.
Und während der sechzehnjährigen Merkel-Regentschaft hat die CSU alles widerstandslos mitgemacht: Link
Die CSU ist eine Mogelpackung.

RMH

18. März 2023 11:45

"Die CSU ist eine Mogelpackung."
Das weiß jeder. Durch die Maßnahmen der Ampel wird diese Mogelpackung, welche das Erbe von FJS, Weigel & anderen wie in einem billigen Berliner Bordell für unzählige Picolos & Schampusflaschen mit ein bisschen Anfassen, ohne aufs Zimmer gehen zu dürfen, raus geschmissen hat, aber wieder ordentlich in Stellung gebracht - zu Lasten der AfD, siehe mein Beitrag von gestern. Bei der bayerischen AfD gab es zudem auch immer diesen Zug nach Berlin. Statt das sich einer von den Talenten einmal als Landesfigur aufgebaut hat (hier kann man Höcke einmal als echtes Vorbild nennen), sind alle sofort in den Zug nach Berlin (oder Brüssel) gestiegen und vor Ort hat man dann jetzt so einen inhomogenen Haufen aus Leuten, die der Masse der Wähler komplett unbekannt sind, der gegen eine von außen wieder aufgepumpte CSU antreten darf. Die bayerische AfD hätte auch das Zeug von bis zu 20-25% - das Feld wurde aber nie ordentlich beackert.

Mitleser2

18. März 2023 12:05

@Le Chasseur: Ich finde nichts an der Söder-CSU toll. Deswegen wähle ich ja AfD. Aber solange die AfD nicht irgendwie so einflussreich geworden ist, dass sie Entscheidungen effektiv beeinflussen kann, ziehe ich eine CSU-FW Regierung jederzeit einer CDU-G- oder RG- oder RRG-Regierung vor. So einfach ist das.

Le Chasseur

18. März 2023 14:18

@Mitleser
Damit die AfD so einflussreich werden kann, um Entscheidungen effektiv zu beeinflussen, ist eine grün-schwarze Regierung doch Voraussetzung.

Mitleser2

18. März 2023 19:58

Lieber Chasseur, wir werden uns wohl nicht einig. Die Grünen Khmer richten jetzt schon genug Schaden an, davon brauch ich nicht noch mehr.

Le Chasseur

19. März 2023 11:01

"Die Grünen Khmer richten jetzt schon genug Schaden an, davon brauch ich nicht noch mehr."
Aber mit der vom Zeitgeist getriebenen CSU bekommen Sie doch mehr davon. Die Grünen wollen unbegrenzte Zuwanderung, die CSU will eine Obergrenze von 200.000 Zuwanderern pro Jahr. Das Resultat ist mittelfristig dasselbe. Bei der CSU ist der Prozess nur schleichender, und sie postuliert das Gegenteil von dem, was sie tut, deshalb ist die CSU gefährlicher als die grüne Partei. Die spricht ihr Ziel, das deutsche Volk und die deutsche Kultur zerstören zu wollen, wenigstens offen aus.

Mitleser2

19. März 2023 15:37

@Chasseur: Letzte Anmerkung, warum hängen Sie sich so an der CSU auf? Das ist ja schon fast pathologisch. Was ist denn mit der woken Günther-CDU und der woken Wüst-CDU? Für mich sind die schlimmer. Von der Esken-Faeser-SPD gar nicht zu reden.

Le Chasseur

20. März 2023 10:00

"warum hängen Sie sich so an der CSU auf?"
Weil ich einfach zuviel über die CSU und vor allem Söder weiß. Es widert mich an, dass so eine Gestalt Ministerpräsident werden konnte und sogar ernsthaft als Kanzlerkandidat in Erwägung gezogen wurde.
Und wenn man als in Bayern Lebender unter Söders drakonischem, verfassungswidrigem Lockdown-Regime leiden musste (dass Söder nur durchgezogen hat, um sich politisch zu profilieren, das Wohlergehen anderer Menschen ist diesem narzisstischen, machtgeilen, geltungssüchtigen Psychopathen völlig gleichgültig), dann reicht das aus, um diesem aufgeblasenen, hinterfotzigen Widerling und seiner korrupten Bande alles denkbar Schlechte zu wünschen.
Und was eine Esken angeht: Die Frau hat wenigstens eine Überzeugung (auch wenn sie in meinen Augen die falsche ist) aber Söder ist einfach ein Opportunist, der alles sagt und tut, um an die Macht zu kommen bzw. dort zu bleiben.
 
 

Laurenz

21. März 2023 13:10

@Le Chasseur  .... kann Ihr Haltung zu .... Söder .... verstehen. Aber machen Sie Sich nichts vor, Söder ist nur ein typischer Vetreter der Amigo-CSU. Söder hat mehr als 1,5 Jahrzehnte die Drecksarbeit für die jeweiligen CSU-Ministerpräsidenten gemacht, hervorragend von Stephan Zinner am Nockherberg dargestellt. Nehmen Sie Sich die Zeit & schauen alle durch, sehr unterhaltsam, hier die Folgen, 2006/07. https://www.ardmediathek.de/video/auf-dem-nockherberg/die-ganze-starkbierprobe-2006/br-fernsehen/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvL2M1YzM4OGU3LTljMjctNDcxYy05NDVjLWQ1MGVjYTg4NjBjNQ
 https://www.ardmediathek.de/video/auf-dem-nockherberg/die-ganze-starkbierprobe-2007/br-fernsehen/Y3JpZDovL2JyLmRlL3ZpZGVvLzkzYmNhM2I2LWZkN2MtNDkxZS1iMzdlLTE5MzhiZTU3YTZmMg
Und die CSU hat es tatsächlich geschafft, aus dem Armenhaus Bayern das immer noch stärkste Bundesland zu machen. Das relativiert einiges, wenn es auch nichts rettet.