Julian Reichelt – unser Tucker Carlson? 

„Achtung Reichelt“ erobert das Mitte-Rechts-Spektrum im Sturm.

Martin Sellner

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

Ob Sil­ves­t­er­kra­wal­le in Ber­lin, Kli­ma­de­mos in Lüt­zer­ath oder Delo­gie­run­gen in Peu­ten­hau­sen, dem Ex-Chef­re­dak­teur der BILD gelingt ein „Scoop“ nach dem ande­ren. Einer­seits ist es das umfang­rei­che Bud­get, das pro­fes­sio­nel­le Arbeit ermög­licht, und die Erfah­rung des gewief­ten Jour­na­lis­ten Rei­chelt, vor allem aber gewährt die „Salon­fä­hig­keit“ Schutz vor dem Zensurhammer.

Das merkt man am stärks­ten bei einem berüh­ren­den Gespräch Rei­chelts mit Ann-Marie K.s Vater, die am 26.1. in einem Zug von einem Frem­den ersto­chen wur­de. „War­um tun rech­te Alter­na­tiv­me­di­en so etwas nicht?“, ist man ver­sucht zu fra­gen.  Der Vater des Opfers gibt die Ant­wort: Er betont, nicht „rechts“ zu sein. Einem AfD-nahen Medi­um hät­te er wohl nie ein Inter­view gege­ben. Die Art und Wei­se wie Rei­chelt die Fol­gen der Mas­sen­ein­wan­de­rung doku­men­tiert, ist der­zeit für rech­te Medi­en schwer umsetzbar.

Bene­dikt Kai­ser und Phil­ip Stein äußern sich in einem Pod­cast kri­tisch zum Ein­fluß Rei­chelts auf unser Lager. Zwar schreibt Kaiser:

„Das Wachs­tum der Rei­chelt-Medi­en läßt Spiel­raum für unter­schied­li­che Ent­wick­lun­gen; man soll­te als mar­gi­na­li­sier­te Kraft nicht vor­ei­lig und arro­gant den Dau­men senken.“ 

Bei­de sind sich jedoch dar­in einig, daß „kein Grund für eine über­zo­ge­ne Erwar­tungs­hal­tung“ besteht. Sie sehen in Rei­chelt eher ein Druck­ven­til. Ich gebe ihnen recht: Als CDU-naher Kon­ser­va­tiv­li­be­ra­ler ist er der ers­te Bür­ger­li­che, der im authen­ti­schen Oppo­si­ti­ons­mo­dus gegen die Ampel ange­kom­men ist.

Was ich Ende 2021 bei der Grün­dung der mitt­ler­wei­le ver­wais­ten Platt­form „The Repu­blic“ ver­mu­tet habe, wur­de nun von Rei­chelt umge­setzt: Das CDU-Lager, erst­mals in die unge­wohn­te Oppo­si­ti­ons­rol­le gedrängt, gibt sich ein wider­stän­di­ges Pro­fil. Daß die CDU an der Ampel das kri­ti­siert, was sie selbst ver­ur­sacht hat, ist offen­sicht­lich. Ent­schei­dend ist eher der Inhalt ihrer Kri­tik. Sie beschränkt sich näm­lich meist nur auf die Kol­la­te­ral­schä­den des Bevölkerungsaustauschs. 

Von Migran­ten­kra­wal­len über Mie­ter­kün­di­gun­gen bis hin zu radi­ka­len Isla­mis­ten kommt es zu einer ver­kürz­ten Kri­tik, die nicht über die kri­mi­no­lo­gi­schen, öko­no­mi­schen und kul­tu­rel­len Begleit­phä­no­me­ne des Bevöl­ke­rungs­aus­tau­sches hinausgeht.

Der „Haupt­scha­den“, die rasan­te Erset­zung eines altern­den Volks durch Frem­de, durch „repla­ce­ment migra­ti­on“ wird nicht ange­spro­chen. Das macht Rei­chelt im Grun­de zu einem klas­si­schen „Gate­kee­per“, der sich im gemä­ßigt rech­ten Bereich des Over­ton­fens­ters bewegt und gleich­zei­tig selbst „gegen rechts“ mauert.

Die wich­tigs­te rote Linie für den erlaub­ten kon­ser­va­tiv-libe­ra­len Dis­kurs ist die Bevöl­ke­rungs­po­li­tik der BRD. Blen­det man die real exis­tie­ren­de Erset­zungs­mi­gra­ti­on aus, darf man sich sogar gele­gent­lich bei der Sym­ptom­kri­tik an den Erset­zungs­mi­gran­ten im Ton ver­grei­fen und wie Merz über „Paschas“ poltern.

Wer jedoch, wie kürz­lich Hans Georg Maa­ßen, Eth­no­ma­so­chis­mus und Bevöl­ke­rungs­aus­tausch anspricht, dem wird von der FAZ „Gedan­ken­gut von Rechts­ter­ro­ris­ten“ unter­stellt. Und sogar die BILD, die sich gera­de mit Rei­chelt einen Wett­streit um die popu­lärs­te rech­te Sym­ptom­kri­tik lie­fert, nennt Maa­ßen des­we­gen einen „End­los-Quäl­geist“. 

Wird Rei­chelt es wagen, die­se rote Linie zu über­schrei­ten? In einem sei­ner jüngs­ten Bei­trä­ge, in dem er den Auf­tritt eines Kaba­ret­tis­ten vor der grü­nen Par­tei­spit­ze zer­pflückt, wagt er sich in die von Ernst Jün­ger so bezeich­ne­te „Zone der Kopfschüsse“. 

Wört­lich spricht er davon, daß Deut­sche Platz für Zuwan­de­rer machen sol­len, und schließt mit 

„aber wenn Sie es sagen soll­ten, dann ist es eine Ver­schwö­rungs­theo­rie, mer­ken Sie sich das“.

Das ist eine ein­deu­ti­ge Chif­fre für den Bevöl­ke­rungs­aus­tausch. Die Nie­der­län­de­rin Eva Vla­ar­din­ger­br­oek, die regel­mä­ßig in „Ach­tung Rei­chelt“ auf­tritt, wird in einem Inter­view am 25. März 2023 sogar noch etwas deut­li­cher. Brö­ckelt hier etwas?

Der Ein­schät­zung von Kai­ser und Stein ist grund­sätz­lich zuzu­stim­men. „Ach­tung Rei­chelt“, der ange­schlos­se­ne „Pleit­eti­cker“, der schar­fe Kurs der „BILD“ und das Gepol­ter Mer­zens ist nichts ande­res als der Oppo­si­ti­ons­mo­dus der CDU. Der Zorn der „bür­ger­li­chen Mehr­heit“ Deutsch­lands soll gegen die „Links­grü­nen“ gelenkt, der AfD das Was­ser abge­gra­ben werden.

Doch wird die­se Tak­tik auf­ge­hen?  Lin­ke Poli­tik­wis­sen­schaft­ler war­nen regel­mä­ßig davor. Ihren – sicher­lich nicht objek­ti­ven – Ana­ly­sen zufol­ge führt der Ver­such der Ver­drän­gung des Rechts­po­pu­lis­mus durch Über­nah­me sei­ner The­men am Ende zu deren Nor­ma­li­sie­rung. Aus Sicht vie­ler Lin­ker ver­schie­ben Rei­chelt und Co. das Over­ton­fens­ter also nach rechts. 

Tat­säch­lich haben die Bil­der und Sze­nen, die Rei­chelt uns lie­fer­te und lie­fern wird, erheb­li­ches Auf­klä­rungs­po­ten­ti­al, das auch von authen­ti­schen Rech­ten genutzt wer­den kann. Ob all die­je­ni­gen, die von den erwähn­ten Sze­nen auf­ge­rüt­telt wer­den, auch brav die CDU wäh­len, nur weil Rei­chelt ihr nahe steht, ist fraglich. 

Ent­schei­dend für mei­ne Ein­schät­zung sei­ner Rol­le wird sein, wie er sich in kom­men­den kri­ti­schen Situa­tio­nen zur AfD oder zu ande­ren rech­ten Kräf­ten äußern wird – und ob er es wagt, eines Tages expli­zit den Bevöl­ke­rungs­aus­tausch anzusprechen. 

Wir sind hier nicht nur Beob­ach­ter, son­dern kön­nen ihm dabei hel­fen, „das Rich­ti­ge zu tun“. Authen­ti­sche Rech­te, die sicher­lich einen wich­ti­gen Kern sei­ner Quo­te und damit sei­ner Ein­nah­men aus­ma­chen, haben eine gewis­se Macht. Statt ihm nur begeis­tert zuzu­ju­beln, müs­sen wir kon­struk­tiv-kri­tisch und for­dernd werden. 

Wenn bei­spiels­wei­se in Zukunft unter jedem Video, in jedem Leser­brief und bei jedem Anruf die Gret­chen­fra­ge gestellt wird, ob denn ein Bevöl­ke­rungs­aus­tausch statt­fin­de, könn­te Rei­chelt in Zug­zwang gera­ten. Wenn man ihn dazu bei sei­ner Ehre packt und sei­nen jour­na­lis­ti­schen Schneid in Fra­ge stellt, wird das die Wir­kung ver­stär­ken. Auch wenn Rei­chelt selbst die­se Kom­men­ta­re gar nicht zur Kennt­nis nimmt. 

Gera­de in einer jun­gen neu­en Mann­schaft wie bei „Ach­tung Rei­chelt“ arbei­ten in der Regel eini­ge Idea­lis­ten mit, auf die der­ar­ti­ge kon­struk­ti­ve Kri­tik eine gewis­se Wir­kung hat. Ein Vor­bild, in das Rei­chelt mit Hil­fe eines enga­gier­ten, kon­struk­tiv-kri­ti­schen Publi­kums „hin­ein­wach­sen“ könn­te, wäre das des ame­ri­ka­ni­schen Nach­rich­ten­spre­chers Tucker Carlson. Regel­mä­ßig lädt er Per­so­nen aus dem rech­ten Par­tei­um­feld ein und läßt sich von Ideen und Begrif­fen der außer­par­la­men­ta­ri­schen Avant­gar­de inspirieren. 

Wenn Rei­chelt bei der salon­fä­hi­gen Sym­ptom­kri­tik ver­bleibt, nutzt er meta­po­li­tisch der CDU, da die­se Par­tei die Sym­ptom­be­kämp­fung selbst­ge­schaf­fe­ner Pro­ble­me per­fek­tio­niert hat. Stößt er aber, womög­lich mit etwas rech­ter Hil­fe, in den Kern­be­reich der Matrix vor und spricht den Bevöl­ke­rungs­aus­tausch an, kann er der ein­zi­gen Kraft nut­zen, die hier­für eine poli­ti­sche Lösung parat hat.

Die AfD, die in den jüngs­ten Umfra­gen 17% erreicht, ist die ein­zi­ge rele­van­te Kraft, die den Bevöl­ke­rungs­aus­tausch nicht leug­net, und die offen über eine Remi­gra­ti­ons­po­li­tik nach­denkt. Gewiss, es gibt auch bei Rei­chelt unüber­wind­ba­re Gren­zen. Als Kon­ser­va­tiv-Libe­ra­ler und mut­maß­li­cher Trans­at­lan­ti­ker wird er zeit­le­bens weder Soli­dar­pa­tri­ot noch Eura­si­er werden.

Als gemä­ßig­ten Kri­ti­ker des Bevöl­ke­rungs­aus­tauschs kann ich ihn mir nach sei­nen jüngs­ten Aus­sa­gen durch­aus vor­stel­len. Wenn wir also schon ein „Medi­en­out­let“ der CDU im Oppo­si­ti­ons­mo­dus kon­su­mie­ren, kön­nen wir die Zeit gleich sinn­voll nut­zen. For­dern wir Rei­chelt und Co so lan­ge her­aus, bis wir ihn dazu brin­gen, das gro­ße Tabu aus­zu­spre­chen, oder sich zumin­dest final als Gate­kee­per zu entlarven! 

Martin Sellner

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

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Kommentare (68)

Le Chasseur

13. März 2023 10:20

Passend dazu: Reichelt hat am Berliner Hauptbahnhof einen Polizeieinsatz ausgelöst. Bei einer Fahrkartenkontrolle im ICE aus Koblenz hätte Reichelt zwar ein Online-Ticket, aber keinen Lichtbildausweis vorzeigen können. Das Online-Ticket ist aber nur in Verbindung mit einem Ausweis gültig. "Laut „Spiegel“ soll er sich gegenüber dem Bahnpersonal lautstark darüber beschwert haben, dass man ihn kennen müsse, da er einer der bekanntesten Journalisten Deutschlands sei." Am Berliner Hauptbahnhof wurde Reichelt schließlich von Polizeibeamten abgeholt und zur Wache verfrachtet, um dort seine Identität festzustellen: https://www.tagesspiegel.de/berlin/ex-bild-chef-zeigt-ausweis-nicht-vor-julian-reichelt-lost-bundespolizeieinsatz-am-berliner-hauptbahnhof-aus-9489410.html
Polizeibekannt müsste er doch eigentlich sein.

Joerg

13. März 2023 10:24

Was Reichelt anbelangt, können wir es uns wohl nicht erlauben wählerisch zu sein.
In Reichelts Doku über die Zwangsumzüge in Lörrach lässt der Filmer zwei betroffene Mieter jeweils einen Werbezettel der AfD demonstrativ wegwerfen und einen der NPD sogar mit dem Feuerzeug verbrennen.
"konservativ" wird eben nur akzeptiert, wenn mit deutlicher Distanzierung zu "rechts".
Aber was soll's, man ist froh über jeden der die Themen überhaupt öffentlich macht. Ob Reichelt oder wer auch immer.

Nemo Obligatur

13. März 2023 10:29

Julian Reichelt hat seine eigene Agenda. Er ist ein gefallener Engel, der es dem System mal richtig heimzahlen will. Vielleicht nicht die schlechteste Motivation. Außerdem ist er Profi durch und durch. U.a. hat er einige gute andere Journalisten an sich gezogen. So z.B. den Ex-Bild-Redakteur Ralf Schuler, der wirklich was drauf hat (bitte mal seine Interviews auf dem Kanal "Schuler! Fragen, was ist" ansehen) und auch Zugang zu Spitzenpolitikern hat. Oder die exzellente Nachwuchsfeder Elisa David, die von Tichy's Einblick kommt. Die Frage ist natürlich, woher das Geld für Reichelts Projekt kommt. 
Aber falls jemand glaubt, Reichelt würde sich für die neurechte Sache nutzbar machen lassen, ist derjenige sicher auf dem Holzweg. So ein Projekt wie das von Reichelt wird nicht aufs Gleis gesetzt, damit es an einem Kieselstein entgleist. Nicht einmal für die - ungleich größere - AfD würde sich Reichelt einspannen lassen. Er strebt m.E. wieder nach einer wichtigen Rolle im Medienbusiness. Insofern ist der Vergleich mit Tucker Carlson gut gewählt. Der YT-Kanal soll vermutlich sein Sprungbrett sein.

Wahnsinnistkeinemeinung

13. März 2023 10:29

Ich persönlich halte Reichelt für einen Teil des Spiels "betreute Opposition". Interessanterweise widmete ihm sogar die Bahamas einen Artikel in der Ausgabe 87: "Sex, Boulevard, Kritik, Drosten-Deutschland im Kampf gegen die Bild-Zeitung und ihren Chefredakteur". Inwieweit sich die Bahamas und Reichelt nahestehen könnten, bleibt ein merkwürdiger Umstand. Seine Vermeidung der Erwähnung der AfD als echte Oppositionspartei, ist noch seltsamer. Immerhin haben mehr als anderthalb Jahrzehnte CDU Regierungsarbeit, das Land in eine Katastrophe verwandelt. Diese Fake-Partei der Alliierten, nun erneut als Retter vor der rotgrünen Regentschaft anzupreisen, ist mehr als lächerlich. Reichelt versucht dies jedoch fortwährend. Man erregt sich zwar "richtig", aber möchte doch das Establishment nicht gar zu sehr verschrecken. Es handelt sich bei ihm um eine geschickte Strategie der bürgerlich geprägten Gutmenschen, nicht komplett die Kontrolle über ihre Begehrlichkeiten zu verlieren. Es hilft leider auch wenig, dass die AfD überwiegend aus hochgebildeten Politikern besteht, die sicherlich mehr Sicherheit und Zufriedenheit schaffen könnten, als die CDU es seit Helmut Kohl konnte. Der FPÖ Effekt blieb Deutschland bislang versagt. Eine rechte Gesinnung etablieren, die echte Alternativen aufzubieten hat. In manchen Gemeinden stellen Grüne, FDP und die freien Bürger einen gemeinsamen CDU Bürgermeisterkandidaten auf. Mehr SED geht kaum.

Laurenz

13. März 2023 10:33

@MS
Reichelt & Co.  ...... wird von Ihnen, in meinen Augen, völlig überbewertet. Auch Ihre Herangehensweise mit den Sellner'schen Steckenpferden, sagt mehr über den Autor dieses Artikels aus, als über Reichelt. Die Sinnhaftigkeit bleibt da zu hinterfragen. Kann die AfD mit einer breiteren Vermarktung des Themas Bevölkerungsaustausch überhaupt mehr Wählerstimmen gewinnen? Wenn Reichelt tatsächlich vom Klein-Milliardär Frank Gotthardt https://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Gotthardt_(Unternehmer) bezahlt wird, ist es doch wesentlich wichtiger zu wissen, was das CDU-Mitglied Gotthard politisch, wie gesellschaftlich publiziert sehen will, oder? Aktuell hat Reichelt 320k Jutjub-Abonennten. Tim Kellner hat immer noch 140k mehr aufzuweisen & FOX News, der Arbeitgeber Tucker Carlsons, hat 10,4 Mio. Sie, MS, stellen Ihre Befindlichkeiten einfach zu weit in den Vordergrund. Wenn Sie gewählt werden - oder anderen zu Amt & Würden verhelfen wollen, wäre es günstig, mehr die Befindlichkeiten jener in den Fokus zu nehmen, die das Ziel jeder politischen Wirkung sind, die Wähler oder soviel Charisma zu entwickeln, wie Wagenknecht.

falo

13. März 2023 11:51

Reichelt ist zweifellos Gatekeeper, während man bei Tucker zumindestens noch Fragezeichen haben kann. Tendenz Tucker derzeit optimistisch.

Adler und Drache

13. März 2023 12:19

Vermutlich werden solche Differenzierungen (ob es sich bloß um Symptom- oder um Grundsatzkritik handelt) beim gemeinen Publikum gar keine große Rolle spielen. Die Brandmauer gegen "rechts" ist dem politisch-journalistischen Zirkus geschuldet, der Mann von der Straße hört schon, was gehört werden muss. 

Der_Juergen

13. März 2023 13:03

Sehr gute Analyse. 
Da jeder Saulus grundsätzlich ein Damaskuserlebnis haben kann - man denke an den Antideutschen Elsässer, der sich zum glühenden Patrioten mauserte -, ist es durchaus möglich, dass auch Reichelt nicht bloss taktiert. Wie weit er gehen wird, mag die Zukunft erweisen. Dass er für die nationale Rechte nützlich ist, steht ausser Frage.

RMH

13. März 2023 13:30

Ich bin kein regelmäßiger Zuseher des Reichelt-Formates und habe nur sehr weniges davon auf YouTube angesehen. Ich würde Reichelt als Teil des noch nicht beendeten unionsinternen Ausrichtungskampfes zwischen dem alten Merkellager "im Zweifel Links" und den nach wie vor wirtschaftliberal-neocon-aber auch traditionell Konservativen Kräften sehen, die ja bei weitem nie die Einigkeit der Merkelianer hatten und haben. Hier gibt es beim Nichtmerkel- Lager offenbar Leute (ein Name eines Milliardärs G. geistert durch die Medien), die Geld haben, Reichelt mitzufinanzieren. Alle diese Nichtmerkelianer konnten bislang mit allen möglichen Plattformen, bis hin zur "Pfui" Gruppe Werteunion, nicht Punkten und das liegt m.M.n. daran, dass die katholische Kirche den Rainbow & Pro-Migrationskurs fährt und damit nicht nur sich selber sondern auch die Union an die Wand fährt. Ein anderer Katholizismus in Deutschland und schon wäre auch die Union wieder konservativ. Es wird Zeit, dass die konservativen Katholiken in diesem Land aufstehen und nicht austreten. Bei der EKD ist nichts mehr zu machen, bei den Katholen schon. Reichelt ist da Nebensache, der reißt nicht viel.

kikl

13. März 2023 13:30

Das ist eine interessante Analyse. Mir scheint, dass der Reichelt von heute nicht der Reichelt von vor 5 Jahren ist. Seit er aus der Bildzeitung herausgemobbt wurde, entwickelt er sich stetig in Richtung "rechts". Deshalb ist die Analyse, dass Reichelt derzeit ein "Gatekeeper" für die CDU ist, vermutlich im Wesentlichen richtig. Aber er wird es - wenn er sich so weiterentwicklt - nicht bleiben.
Ich bin davon überzeugt, dass Reichelt ganz bewusst versucht, das Overton-Fenster nach rechts zu verschieben. Zum Ende seiner Videos muntert er die Zuschauer immer dazu auf, zu ihrer Meinung zu stehen und sich nicht dafür zu entschudligen, weil Sie in ihrem Denken nicht allein sind. Hier beschreibt er doch indirekt die Schweigespirale, nämlich dass Menschen sich nicht trauen, ihre Meinung zu sagen, weil Sie fürchten, in Folge dessen zu einer geächteten Minderheit zu zählen. Dagegen kämpft Reichelt an. Folgen die Zuschauer der Aufforderung Reichelts, mutig zu ihrer Meinung zu stehen, dann verschiebt sich die "Grenze des Sagbaren", das berühmte Overton-Fenster.
Im Großen und Ganzen war es ein großes Geschenk für die selberdenkende Öffentlichkeit, dass die Bildzeitung Reichelt entsorgt hat. So ist er für das politische Klima und die Meinungsfreiheit in Deutschland viel wertvoller als in seiner Rolle in der Springerpresse.

harastos

13. März 2023 13:54

Bin da skeptisch, was Reichelt und die AfD angeht. Die AfD ist für ihn offenbar ein Feindbild, mit der schon die Diskussion verweigert wird (das Übliche also). Schön, bzw unschön, hat sich das doch gezeigt bei seinen Recherchen zu den "Gekauften Journalisten". Zweifellos war das einer seiner besten Videos. Aber obwohl er dieses Thema ganz und gar der AfD verdankt (und das sogar im Intro erwähnt), die es mit einer "kleinen Anfrage" an den Tag brachte, sah er sich nicht imstande, einen Politiker dieser Partei zu einem Gespräch einzuladen. Da saß dann Vaatz von der - natürlich - CDU.
Andererseits: auch Peter Weber von Hallo Meinung "fremdelte" eine Zeitlang mit der AfD, heute sind bei seiner Sendung Politiker von der AfD praktisch Stammgäste.

Ein gebuertiger Hesse

13. März 2023 14:10

Reichelt stinkt vom Kopf her. Es stimmt, wenn er einem Interviewten ins Gesicht blickt, REIN GAR NICHTS. Alles ist vorgefertigt, einstudiert, auf inhaltlichen Reflexen gegründet, das heißt, Reichelt braucht das Gegenüber gar nicht oder nur als aseptischen Stichwortgeber. "Wenn der eine Hoffnung sein soll, möchte ich wissen, wie eine Verzweiflung aussieht." (Böll, Billard um halb zehn). Gleichwohl spricht er immer wieder Dinge richtig an.

Hartwig aus LG8

13. März 2023 15:12

Geehrter Herr Sellner, ich habe den Eindruck, Sie schwimmen zu sehr im eigenen Saft. 
Es ist völlig legitim, auf fahrende Züge aufzuspringen, die andere gegen den Mainstream in Bewegung setzten. Aber ist es redlich, diese "anderen" dann unter Druck setzen zu wollen, oder, wie Sie sich ausdrücken, "unter Zugzwang zu bringen"?    "Reichelt entlarvt" ... von Rechts. Als Gatekeeper. Entlarvt vor wem??
Was Sie vorhaben, führt zu einer lose-lose-Situation.
 

Majestyk

13. März 2023 16:35

Was auch immer den Reichelt antreibt, Achtung Reichelt stellt bereits jetzt mit seiner Reichweite nahezu alle anderen alternativen Medien in den Schatten. Zudem ist das ein Format das formal wie inhaltlich bei den Leuten ankommt. Das ist eine Sprache die von den Menschen verstanden wird und die Themen beschäftigen die Menschen tatsächlich. Zu mäkeln gibt es immer etwas, aber so mancher sollte von seinem Elfenbeinturm herunterkommen. Veränderung braucht viele kleine Schritte, ob Reichelt wirklich eine Agenda hat oder einfach nur die Unzufriedenen bedient. Er erreicht etwas und er wird viele Menschen zum nachdenken bewegen. Jede Kritik am System die wahrgenommen wird ist wie ein Saatkorn. So erreicht man Menschen, nicht in dem man sie überfährt oder belehrt, sondern in dem man diese da abholt wo sie stehen. Man muß mit den Menschen arbeiten und ihnen nicht immer vorhalten, sie seien doch blöde oder nur Schlafschafe. 

Le Chasseur

13. März 2023 16:52

@Ein gebuertiger Hesse"Reichelt stinkt vom Kopf her."
Wenn man zu Bild geht, muss ja schon eine gewisse charakterliche Verkommenheit vorliegen. Und wenn man es dann dort noch bis zum Chefredakteur bringt...

Majestyk

13. März 2023 17:18

Bei vielen die sich als Rechte definieren habe ich immer das Gefühl, die haben genauso eine konstruierte Weltsicht wie die Grünen, nur eben andersrum. Da wundert es nicht, wenn rechte Ideen bei den Menschen nicht punkten können. Viele Rechte scheinen die Lebenswirklichkeit der meisten Menschen, ihre Sorgen und Nöte genauso wenig zu verstehen wie die Linken und die Altparteien. Leute wie Reichelt oder Reitschuster bewegen mit ihren Teams mehr als die komplette AfD. Klar ist das Narrativerweiterung, na und? Ist die AfD als solche etwa keine?
Man gewinnt doch keinen Marathon, allein durch Recherche idealer Trainingsprogramme, sondern in dem man mal mit leichtem Dauerlauf beginnt. Es kommt doch nicht darauf an, Recht zu haben, sondern die Köpfe der Menschen zu erreichen um mittelfristig mitgestalten zu können. Langfristig braucht man nichts zu planen, langfristig ist der Patient tot. Fürs Recht haben oder klüger sein gibt es keinen Trostpreis. Man muß die Menschen begeistern und mitreißen können. Deswegen liegt jemand wie Wagenknecht doch in der öffentlichen Wahrnehmung vorne. 
Anstatt zu dozieren was Reichelt falsch macht oder ob der authentisch ist, sollten sich die rechten Denker und auch die AfD mal fragen, warum man es nicht hinbekommt in den alternativen Medien und sozialen Netzwerken präsenter zu sein. Und irgendwie immer aussieht wie der zweite Sieger. 

Gimli

13. März 2023 18:08

Tucker C.? Wirklich? Ich lese hier mit, weil mich das Wort "rechtsintellektuell" angezogen hat. Und weil ich meine verstanden zu haben, dass man sich hiervon den stiernackigen, sonnenbenbrillten NPD Glatzen abgrenzen möchte, da diese einfach nicht satisfaktionsfähig  sind. Wenn nun aber ein unverhohlener Lügner und Vereinfacher (egal ... Reichelt, Tucker C, Medienhäuser wie Bild und Fox, ...) herhalten muss, um die Agenda dieser Seite (Bewegung?) voranzubringen, dann sind das niedere manipulative Sandkastenspielchen wie aus Hinterzimmern der Politik. Das höre ich mir lieber  diesen Dr Dr TvW an und grusele mich aufrichtig, aber hab Hochachtung vor Bildung. 

Majestyk

13. März 2023 19:11

Vereinfacher? Das Leben ist einfach, die meisten Sachverhalte ebenso. Kompliziert redet man eher, wenn man verscheiern möchte, daß man wenig zu sagen hat. Das stammt nicht von mir, sondern von Karl Popper. 
Bild ist sicher kein glaubwürdiges Medium, dem war nie so. Dennoch ist nicht automatisch alles falsch, was Menschen sagen, die dort beschäftigt sind oder waren. Ehe man solche Blogs in Form, Inhalt oder Respektabilität kritisiert, sollten Rechtsintellektuelle lieber nachdenken, wie sie selber mehr Reichweite generieren können und sich nicht über Leute echauffieren, die sich anders definieren, andere Sichtweisen haben und andere Ziele verfolgen. Dazu muß man aber den intellektuellen Duktus mal verlassen und sich mal anschauen, wie hart manche Menschen in diesem Land malochen müssen, die dann Abends nicht die Zeit, Kraft, Muße, vielleicht auch nicht die Bildung haben um intellektuelle Texte zu lesen. Bei den Problemen, die die Mehrheit der Menschen beschäftigen, Big C, Kriegsangst, Altersarmut, Wohnungsmarkt da versagt die intellektuelle Rechte komplett. Die Stars der Gegenöffentlichkeit sind eindeutig nicht rechts, von Alice Weidel vielleicht abgesehen. Darüber kann man schimpfen oder hinterfragt sich selber, warum man es selbst in der größten Krisenzeit der Bundesrepublik, zu einer Zeit wo Hunderttausende NATO oder EU kritisch hinterfragen, nicht schafft von einer breiteren Öffentlichkeit wahrgenommen zu werden und die relevanten Themenfelder lieber anderen überläßt.
 

Laurenz

13. März 2023 19:38

@Gimli
In Anbetracht dessen, daß es links-intellektuelle Foren gar nicht gibt, wenn wir mal von ein paar Altlinken, die, wie Wagennecht, aus dem Framing gefallen sind, absehen, haben Sie den Grund für diesen Artikel hier nicht verstanden. Natürlich bespricht man die politisch medialen Mittel, die Zugang zum Mob gewährleisten. Wieder mal Wahrnehmungsprobleme, Gimli? Was mich hier viel mehr stört, ist der nicht reflektierte Foren-Zuspruch zu einem, sagen wir mal vorsichtig, doch recht unterdurschnittlichen Artikel von MS in dem die Relationen des Vergleichs überhaupt nicht stimmen. Natürlich kann das Absicht sein & der Artikel ist, warum auch immer, als Nebelkerze gedacht. Frau Sellner nennt 174k Abos Ihr Eigen. MS konnte bereits mit diesem Thema Bevölkerungsaustausch bei der Staats-Butze STRG_F des NDR vor 3 Jahren aufschlagen. Die haben knapp über 1 Mio. Abos. Im Gegensatz zu diesem Artikel hier, ist Reichelt im Grunde kein Thema, da sein Investor, wohl nicht wirklich teure Google-Werbung schaltet, in etwa so, wie der NDR mutmaßlich Gebühren-Gelder YouTube & Facebook tonnenweise in den Rachen wirft.

bb

13. März 2023 19:53

Ich verstehe nicht, warum die Rechte sich jetzt wieder selbst zerfleischen will. Lasst den Mann doch einfach machen. An seiner Sendung gibt es bislang nahezu nichts zu kritisieren. Zuletzt wurden dort selbst Anfragen der AfD thematisiert. Statt jetzt den Einprozenter zu geben und Reichelt in die Ecke zu drängen, könnte man sich auch Gedanken darüber machen, wie man die Leute bei Reichelt abholt und einige weitere Schritte mit ihnen geht.
Es fordert doch auch niemand von Martin Sellner, die fünf Menschenrassen, genetische Gesetzmäßigkeiten, diverse Studien zum Thema IQ und gewisse historische Ereignisse zu thematisieren.

Kositza: "Zerfleischen" klingt bzgl. des unaufgeregten Sellner-Textes doch etwas unpassend?

Majestyk

13. März 2023 19:59

@ Laurenz:
"Natürlich bespricht man die politisch medialen Mittel, die Zugang zum Mob gewährleisten."
Genau wegen dieser Überlegenheitsattitüde, ob nun einfacher Lapsus oder tatsächlich so gemeint, scheitern die Rechten. Ich bin ja kein Fan dieser Frau, aber niemals würde Sara Wagenknecht sich so äußern. Als Mob oder Pack bezeichnen lassen kann man sich auch von der SPD, da braucht es keinen neuen rechten Rand. 
Bei Wagenknecht und Co. haben die Menschen das Gefühl, die redet für sie und nicht über sie als politische Verfügungsmasse, die man eben rekrutieren muß, auch wenn man diese eigentlich eher als unwürdig empfindet, um die eigenen Ziele umzusetzen und den Staat für sich zu erobern. Genau deswegen wählen auch viele Kleinverdiener eben nicht die AfD und ein Großteil der konservativen Zugewanderten bleibt dem Spektrum auch fern, die möchten nämlich nicht re-migriert werden. 
Es scheint wirklich so, die Rechten wollen lieber Recht haben, zur Not in der eigenen Blase, statt zu überlegen wie man wieder konservative Politik machen kann. 

Le Chasseur

13. März 2023 20:07

@Majestyk
"Die Stars der Gegenöffentlichkeit sind eindeutig nicht rechts, von Alice Weidel vielleicht abgesehen."
Könnten Sie mal ein paar Beispiele für Stars der Gegenöffentlichkeit nennen? Mir würde auf Anhieb noch Daniele Ganser einfallen, der momentan durch Deutschland tourt und durchaus Hallen füllt: Link
@Laurenz
"Natürlich bespricht man die politisch medialen Mittel, die Zugang zum Mob gewährleisten."
Wen meinen Sie mit Mob? Wenn Sie Leute ohne Abitur meinen, dann dürfte jemand wie Tim Kellner schon den richtigen Ton treffen: Link
 

Simplicius Teutsch

13. März 2023 20:15

@ Majestyk, 13. März 2023 17:18,
da haben Sie recht, ich spare mir eigene Formulierungen. Volle Zustimmung.
 

Rheinlaender

13. März 2023 20:24

Angesichts der Machtverhältnisse in Deutschland und der Mittel, die jenen, die über Macht verfügen, zur Verfügung stehen, erfordert erfolgreiches oppositionelles Vorgehen viel Klugheit und taktisches Geschick. Beides hat die AfD in den vergangenen Jahren nicht aufbringen wollen weil man solcherlei scheinbar für einen Ausdruck von Charakterschwäche hält und wundert sich jetzt, dass ihr Personen wie Reichelt (oder auch Sarrazin), die offensichtlich über eben diese Klugheit verfügen, nicht zur Hilfe eilen und dabei dieselben Fehler machen. Die selbstbewusste Bruch der von der anderen Seite gesetzten zentralen Tabus bewirkt leider nun einmal unter den vorhandenen Bedingungen wenig mehr als die eigene Isolation. Reichelt macht es richtig, weil die meisten Menschen keine Helden sind. Diesen gibt er die Sprache dafür, mit der sie in ihrem Umfeld Tabus unterlaufen und in Frage stellen können, ohne vollends aus der "guten Gesellschaft" auszuscheren. Die erfolgreichen Teile der 68er-Bewegung waren umgekehrt nicht jene, die möglichst lautstark die Revolution forderten, sondern jene, die sich die Sprache und die Formen der damals allgemein akzeptierten Autorität aneigneten.

Gelddrucker

13. März 2023 21:01

Jeder, der das Fenster in unsere Richtung aufreißt ist prinzipiell erstmal ein Gewinn. Was haben wir davon, auf Julian Reichelt und ähnlich gepolte Menschen draufzuhauen?
Wer sagt, dass sie nicht in nächster Zeit weiter in die richtige Richtung bewegt werden können?
Es macht keinen Sinn, ständig "Cuckservative" fertigzumachen. Dies sind oft Leute, die das richtige wollen, aber die Lage nicht 100% verstanden haben. Man sollte sie ihnen erläutern.

Gracchus

13. März 2023 21:19

Ich schaue das Reichelt-Format nicht. Wenn es dazu beiträgt, den Meinungskorridor zu erweitern, wär das ja schon was. (Wobei es damit nicht getan ist, wie die Corona-"Aufarbeitung" zeigt - diese verläppert, ohne Konsequenzen.) 
Das Problem der AfD wird damit auch nicht gelöst. Das Problem ist, dass die AfD als rechts und böse geframed ist. Das wird auch noch der Fall sein, wenn sämtliche AfD-Positionen im Mainstream irgendwie sagbar sein werden. Wenn ich mit Leuten rede, die AfD-Positionen vertreten, und sage, sie müssten ja AfD wählen, höre ich, nein, niemals. Das ist die psychologische Sperre, von der Kubitschek mal geschrieben hat. Diese Klientel durchschaut dies aber nicht. 

Adler und Drache

13. März 2023 23:05

@ Gracchus: Da haben Sie "den Finger drauf". Wenn man es so betrachtet, ist es ja geradezu ein Ausweis von Klugheit, gegen die AfD zu mauern - was nützt es, wenn man am Ende im selben Verlies steckt und damit neutralisiert wird? 

Volksdeutscher

14. März 2023 07:53

Darüber zu spekulieren, was Reichelt bei seinem Tun antreiben mag, ist vergeudete Zeit, da man eh nicht in seine Karten schauen kann und das Mißtrauen ihm gegenüber sollte man nicht übertreiben. Ihn solange herauszufordern, bis man ihn dazu bringt, das große Tabu auszusprechen, oder sich zumindest final als Gatekeeper zu entlarven, halte ich für vollkommen richtig.

das kapital

14. März 2023 10:24

Julian Reichelt liefert viel an erstklassigem Journalismus und Durchbrechung der Schweigespirale vom Feinsten. Deshalb sind er und sein Team auf jeden Fall ein Lichtblick.Die interessanten Fragen sind natürlich, wie das Ganze finanziert wird, und was die längerfristigen Absichten sind.Meine erste Vermutung ist : der Reichelt ist nicht nur versehentlich Bild Chef geworden. Sondern er ist ein echter Vollblutjournalist. Und befreit von den organistorischen Zwängen bei Bild und Springer kann er jetzt endlich mal befreit aufspielen. Das macht ihm richtig Spass.Welch eine Gefahr aber auch, Reichelt wird jetzt zum Gatekeeper und gräbt den "echten" Konservativen das Wasser ab.Nein, die Gefahr ist so groß nicht. Das politische Versagen muss auch in der Mitte der Gesellschaft ankommen, damit sich etwas ändert. CDU CSU und FDP müssen ihre katastrophalen Fehler eingestehen und korrigieren, die zum Niedergang dieses Landes geführt habe.EuroEUEZBFlüchtlingeAtomkraftendeEnergiewende ins NichtsTransatlantische HörigkeitKriegspropagandaPipelinesprengungEnergieboykottUkrainekriegSanktionspaketeEine Alleinregierung der AfD wird es nicht geben. Nur wenn eine CDU, eine CSU und eine FDP entstehen, die bereit sind, mit der AfD verlässlich zu kooperieren, anstatt den grünen A. zu küssen, wird sich in diesem Lande was zum Besseren wenden.Reichelt kann dazu beitragen, diese geistig moralische Wende herbeizuführen.

Waldgaenger aus Schwaben

14. März 2023 10:40

Ich erinnere mich an eine Meldung aus der Zeit des Zusammenbruchs des real existierenden Sozialismus.
Lech Walesa sagte zu Gorbatschow über des Reformpläne: Ich bin Elektriker und weiß deshalb, dass eine alte, verrostete Schraube nicht so oft bricht, wenn man sie fester anzieht. Wenn man sie lockert, zerbricht sie öfter.
Dies zum Thema, dass Reichelt ein vom "System" geschaffenes Druckventil sei. Niemand, auch nicht eine Gruppe mysteriöser Dunkelmänner im Hintergrund, kann gesellschaftliche Umbruch-Prozesse steuern.
@RMH
Es freut mich ja, dass Sie den Katholiken noch soviel Einfluss zutrauen. Es dürfte Ihnen und anderen am Zeitgeschehen Interessierten nicht entgangen sein, dass es in der katholischen Kirche in D. gerade wegen gewaltig rumort.  Es geht um den sog. Synodalen Weg, der einen eigenen Faden hier wert wäre, der zu harschem Wortwechsel zwischen dem Vatikan  und der DBK führt. Näheres auf kath.net, dort ist auch öfters von einem Schisma die Rede.

das kapital

14. März 2023 10:47

@LaurenzDie linksintellektuellen Foren in Deutschland heißenCDU CSU FDP Grüne SPDARD ZDF DLFFAZ die Zeit Süddeutsche SpiegelAmadeu-Antonio-Mielke-Stasi-StiftungHeinrich-Böll-StiftungKonrad-Adenauer-StiftungFriedrich-Naumann-StiftungRosa-Luxemburg StiftungHanns-Seidel-StiftungBundeszentrale für Politische BildungLandeszentralen für Politische BildungTransatlantische Brücken und Stiftungen aller ArtSoros Blubs StiftungenDemokratiestiftungen aller Farben mit SteuergeldDGAP  (Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik)Münchener SicherheitskonferenzIndymediaOh, da sind ja doch ganz schön viele linksintellektuelle Foren vorhanden.Da kommt man sich als Konservativer ja ziemlich einsam vor.Warum eigentlich gibt es 8,5 Milliarden für Linksfunk und keinen einzigen Euro für AfD Funk ?Weil der stalinistische-leninistische Abwehrkampf gegen rechts auch im Jahre 104 der Revolution erfolgreich weitergeführt wird.Mao, Hitler, Stalin, alles derselbe Müll. Menschenverachtung und Massenmord. Die eine Sorte davon hat jetzt hier die Macht.

das kapital

14. März 2023 11:18

weiterhin @LaurenzJetzt hätte ich doch fast die Göring Eckard Kirche, also die EKD vergessen. Die finanzieren jedes Flüchtlingsschiff mit Bundesmitteln, das die kriegen können. ABM für den grünen Lebensgefährten oder Ehemann. Und schmeißen die Alten und Kranken raus, damit endlich Platz für Flüchtlinge wird.Die EKD ist eben nicht nur ein Forum , sondern sie setzt auch die linksintellektuelle Praxis um. Das macht sie so mächtig.Sie setzt ihr Milliardenvermögen (reichlich Steuermittel) und auch ihre weltliche Gestaltungsmacht ein, um die grüne Politik umzusetzen.Deutsche raus, Flüchtlinge rein, dass ist die grüne Politik, welche die EKD mit ihren Machtmitteln ganz und gar umsetzt.Das ist die Politik, für die etwa 19 Millionen Kirchenmitglieder einzahlen, und für die sie einstehen. Das ist das ergrünte Christentum des Jahres 2023.Flüchtlinge rein, Deutsche raus.IHKs und DIHK darf man wohl auch dazuzählen.Die haben der Energiewende ins Nichts seit 1998 brav zugeschaut.Der Städte- und Gemeindebund und die Landkreistage im Bund und in den Ländern kippen jetzt gerade. Die merken, dass sie so nicht mehr weiterkom-men.Bei den Dax Konzernen hat sich ja auch so mancher als Flüchtlingshelfer aufgespielt, und dann keine einzigen Flüchtling eingestellt.Die linksintellektuellen Foren sind Legion. Sie sind eine so große Übermacht, dass man doppelt froh sein kann, dass Julian Reichelt in die Öffentlichkeit trägt, wieviel falsch läuft.

links ist wo der daumen rechts ist

14. März 2023 11:37

Suppenkaspar
 
Man sollte aufpassen, daß gewisse Themen (der Kampf gegen den „großen Austausch“) nicht irgendwann überzogenen Forderungen gleichen („unconditional surrender“ der Alliierten).
Denn: der große Austausch hat bereits mehrmals stattgefunden.
1945 ff, als die Ostgebiete ethnisch bereinigt wurden; aus diesem Grund kann ich keine Verbündeten in den Visegrad-Staaten sehen.
Und seit den 80er und 90er Jahren, als die totalitäre Dampfwalze des Liberalismus jedes autochthone Individuum in einen neoliberalen Zombie verwandelt hat.
Beispiele gibt es genug: mein Innviertler Heimatort (150 % Autochthone) gleicht einer Body-Snatcher-Szenerie.
Corona hat das (neben dem Klima-Thema) am besten verdeutlicht.
Wir müssen uns damit abfinden, daß wir Dissidenten sind (vom „Volk“ ausgespien), Exilanten, vielleicht bald Emigranten.

RMH

14. März 2023 11:57

@Waldgänger,
Mein Anspielen auf Katholiken hat natürlich nichts direkt mit Reichelt zu tun. Ich sehe als Reichelt als Teil bislang uneiniger Kräfte, die der woken, linksgrünen-post-Merkel-Truppe die Richtungsbestimmung in der Union abnehmen könnten. Katholische CDU Kräfte könnten dabei einen entscheidenden Part übernehmen. Bislang sind diese aber entweder schweigend oder im Merkellager. Der von Ihnen angesprochen synodale Weg zeigt doch recht klar, wie sich Kräfte des Links-Appeasements überall an die Spitze stellen und behaupten, sie würden die Mehrheit des Kirchenvolks oder des Volkes darstellen. Ich denke, dem ist nicht so und die Mehrheit  der Katholiken in Deutschland befürwortet eher ordentlich verheiratete Priester statt Segnungen von Schwulen. Könnte man jetzt noch weiter ausführen, ist aber in der Tat eine andere Debatte wert.

Laurenz

14. März 2023 12:03

@Das Kapital @L.
CDU CSU FDP Grüne SPDARD ZDF DLFFAZ die Zeit Süddeutsche SpiegelAmadeu-Antonio-Mielke-Stasi-StiftungHeinrich-Böll-StiftungKonrad-Adenauer-StiftungFriedrich-Naumann-StiftungRosa-Luxemburg StiftungHanns-Seidel-StiftungBundeszentrale für Politische BildungLandeszentralen für Politische BildungTransatlantische Brücken und Stiftungen aller ArtSoros Blubs StiftungenDemokratiestiftungen...
Was ist an diesen kultur-marxistischen Hanswurst-Foren intellektuell? Wir können froh sein, wenn die alle ihren eigenen Namen schreiben können.

Karl Otto

14. März 2023 12:55

Wenn man von "Migrantenkrawallen über Mieterkündigungen bis hin zu radikalen Islamisten", ich würde noch ergänzen hohen unprodutkiven Staatsausgaben für den Lebensunterhalt von Migranten und Senkung des allgemeinen Sicherheitsniveaus in Deutschland absieht, was ist denn dann so schlimm am Bevölkerungsaustausch? Bleibt doch eigentlich nur die Hautfarbe, oder?

Majestyk

14. März 2023 13:14

@ Le Chasseur:
Haben Sie schon mal die Namen Bhakdi, Danisch, Reitschuster, Röper, Wagenknecht, Wodarg gehört? Immer mehr Menschen hinterfragen offizielle Medien und wo landen die, wenn sie im Netz nach anderen Antworten suchen? In der Gesamtbetrachtung hat die AfD viele Chancen nicht genutzt und ich kann in keinem Land, in keiner Großstadt eine konservative Regierung erkennen., es sei denn man hält Söder für konservativ. 
Für mich ist schon der Glaube falsch, man könne die Deutungshoheit parlamentarisch zurückerobern. Das scheitert bereits an der Einbettung in die regelbasierte internationale Grundordnung, die den Takt vorgibt. Den Rest erledigt der Zeitgeist, der auch durch den großen lila Elephanten verursacht wird, weswegen Japan besser da steht als Deutschland. Lieber schießt man sich auf Symptome ein, statt die Reduzierung der Staatstiefe zum Ziel auszurufen. Wer eine freiheitliche Grundordnung will, wird die Staatstiefe bekämpfen müssen und damit automatisch den feministischen/ sozialistischen Staat in dem konservative Werte keine Überlebenschance haben. 
Wer das Volk erreichen will, muß dessen Sprache sprechen und zwar dort wo das Volk ist. Der muß sichtbar werden als Ansprechpartner für Arbeitnehmer, Mieter oder Patienten. Wer all diese Elfmeter liegen läßt, muß sich die Frage gefallen lassen ob er überhaupt gewinnen will.

Gimli

14. März 2023 13:44

At das kapital Ist das Posting von 10:47 ernst gemeint? Womöglich ist es weniger der Rest der Welt, der nach links rutscht, sondern Sie sind so weit rechts außen, dass alles andere nur links erscheint ... Die Zeit ist linksliberal mit gutem bürgerlichen Kern, FAZ und Welt sind de facto konservativ. Aber sie bleiben eben auch nicht stehen. Und diese historischen Bezugspunkte, an denen Extremrechte oder Erzkonservative ihre Weltbild festmachen, sind hochgradig beliebig. Von daher gibts keine wahren Werte oder Bestände, die es dauerhaft zu erhalten gibt. Es ist alles im Fluss und zum Ungemach der Knallrechten fließt dieser infolge Technologiewandels immer schneller. Was in der Tat selbst mir ein Dilemma scheint, denn lebenslange Flexibilität bringen die wenigsten dafür mit.

Mboko Lumumbe

14. März 2023 16:14

@Gimli 13:44
Wären Sie bitte so freundlich und würden die von Ihnen genannten Zuschreibungen konkret definieren und gegeneinander abgrenzen:

rechts außen
konservativ
Extremrechte
Erzkonservative
Knallrechte

Majestyk

14. März 2023 16:20

@ Gimli:
"Die Zeit ist linksliberal mit gutem bürgerlichen Kern, FAZ und Welt sind de facto konservativ."
Meinen Sie das ernst oder soll das Satire sein? Also Enteigungsbefürwortung, Identitätsleugnung, Zustimmung zur Destabilisierung, konservative Feindbilder à la Trump oder Orbán sind für Sie gut faktisch konservativ? Wenn dem so ist, dann sind Falafel oder vegane Schnitzel sicher gutbürgerliche Küche.

Le Chasseur

14. März 2023 16:29

@ Majestyk"Haben Sie schon mal die Namen Bhakdi, Danisch, Reitschuster, Röper, Wagenknecht, Wodarg gehört?"
Die Namen sagen mir natürlich alle etwas. Ich würde, abgesehen von Wagenknecht, aber keinen der Genannten als dezidiert "links" verorten (Danisch auf keinen Fall). Und mit Ausnahme von Danisch haben sich alle Genannten gegen die Corona-Politik eingesetzt und vielen Menschen klar gemacht, dass die Regierung und die herrschenden Parteien nicht ihre Freunde sind.
 

das kapital

14. März 2023 17:10

@laurenz und @gimliAber wehe wehe wehe, wenn ich auf das Ende sehe.Die ganzen genannten Organisationen belügen uns flächendeckend.Deshalb mag ich die nicht mehr.Zu Marcel Reich-Ranickis Zeiten war das Feuilleton der FAZ die wunderbarste Lektüre der Welt. Heute taugt die FAZ nicht mal mehr zum Fischeeinwickeln.Die stinken nach verfaultem transatlantischem Joe Biden und nach Victoria Nuland und nach Nordstreamsprengung.Der eine von Ihnen hält den ganzen Schuppen für so kulturmarxistisch, dass er überhaupt nicht intellektuell sei. Der andere hält manche von denen nach wie vor für einen Hort des echten Liberalismus. Beisst sich ein wenig.Die belügen uns in Sachen Nordstreamsprengung, Corona, Ukrainekrieg, Flüchtlinge, Energiewende. Flächendeckend. Die haben teilgenommen an der Verächtlichmachung aller Coronaskeptiker die heute Recht bekommen. Selbst mehrfach Geimpfte müssen das nicht mögen.

Niekisch

14. März 2023 17:24

Was bei "Metapolitika" versucht wurde, das greift hier ganz offensichtlich jetzt auch: Die  weltanschauliche Uneinigkeit der Foristen und das zunehmende redaktionelle Aufgreifen von Themen, an deren Bearbeitung wir infolgedessen scheitern, wirken als Türöffner für die geistigen Kneifzangen des uns mittlerweile verhaßten liberalexremistischen Systems. Die abnehmende Zahl von Kommentaren ist eine Begleiterscheinung.

Gracchus

14. März 2023 18:44

Also Frau Eva Vlaadingerbrock ist - einfach bezaubernd. Zum Verlieben. Zumal mit dem Akzent. 
@Adler und Drache
"Finger drauf"? Wäre ich Journalist, würde ich mich natürlich auch nicht zur AfD bekennen, mich aber auch nicht von ihr distanzieren. 
Ich hätte 2015 gedacht, das Verhältnis von Medien und Altparteien zur AfD würde sich schneller normalisieren. Getreu dem Motto: jetzt isse halt da. 
Abseits dessen: Aus meiner Sicht sind die Distanzierungen psychologischer Natur. Was die AfD, ist im Grunde nicht besonders skandalös, wie schon vielfach festgestellt. Es sind Unterstellungen a la "Der Wolf hat Kreide gefressen".
 

Laurenz

14. März 2023 18:48

@Das Kapital @L.
Zumn ersten, können Sie nicht konsequenzt groß & klein schreiben? Hier schreiben nur diejenigen durchweg klein, die insgeheime Möchtgern-Aufrührer & antike Bolschewisten sind, sich das aber nicht eingestehen können. Die würden auch gerne romani ite domum an jede Hauswand schreiben. Und vielleicht, @Das Kapital, erzählen Sie uns mal was neues. Ihre durchgekauten Nachrichten & Überzeugungen der politischen Sachlage langweilen uns in der Totalen. Wir brauchen hier keine Offensichtlichkeiten debattieren, über die sich sogar dieses streitbare Forum, bis auf ein paar Hilfstrolle, einig ist.

Waldgaenger aus Schwaben

14. März 2023 18:59

@RMH 
Auf kath.net wird kolportiert, dass bei es der kath. Kirche in D. 800 000 "Mitarbeitende" gibt und die durchschnittlich Besucherzahl der Heiligen Messe bei  900 000 liegt. Knapp eine Million Menschen könnten viel bewirken, aber besuchen Sie mal eine Messe an einem Sonntag, mit U60 senken Sie den Altersdurchschnitt.  Es gibt noch Politker, wie
https://de.wikipedia.org/wiki/Nathanael_Liminski
die fest im katholisch-konservativen Milieu verankert sind, aber das sind nur Einzelfälle. Die Hoffnung vieler konservativen Katholiken richtet sich auf einen Neuanfang in Jahrzehnten, dem eine radikale Schrumpfung und Entweltlichung vorausgehen muss. 2022 wurden in D. gerade noch 33 Männer zu katholischen Diözesanpriestern geweiht (um 2000 waren es noch immer ca. 100). Die traditionell ausgerichete Petrusbruderschaft innerhalb der rkk freut sich über steigende Priester- und Seminaristenzahlen:
https://petrusbruderschaft.de/pages/wer-wir-sind/zahlen.php
Letztes Jahr waren es 15 (die aber nicht alle in D. tätig sein werden).

Grobschlosser

14. März 2023 22:11

Boulevard funktioniert immer .Reichelt hat genug Geld - der macht keine Politik mehr . Dann die Sexismusvorwürfe , bei der GEZ thematisiert - R. lauert und wenn sich was ergibt steigt er ein 

das kapital

15. März 2023 06:36

@LaurenzSie scheinen durch den Staatssozialismus in Geschichte und Gegenwart derart traumatisiert zu sein, dass es ihnen nicht möglich ist, unvoreingenommen den Ausführungen eines Foristen der unter "das Kapital" schreibt zu folgen. Ich werde mich deshalb aber nicht in Hotte Meier oder Wotan Maria Wölki umbenennen wollen.Die Groß- Kleinschreibung sollte in den hiesigen Beiträgen nicht problematisch sein. Die macht auch keinen "antiken Bolschewisten" aus mir. Sie möchte ja vielleicht auch "Marx go home" an jede Wand sprühen. Da der aber aus Trier kam, wird das nicht viel nützen.@NiekischWas genau hat Sie davon abgehalten, Metapolitika weiterzuführen ?Sezession und Antaios liefern doch nach wie vor in wünschenswerter Dichte.Geschlossen Foren (bzw. Blasen) gibt es bei telegram und Co doch schon genug.Dieses Forum ist doch gerade auch auf Wirkung außerhalb der engsten Zirkel und Kreise ausgelegt.

RWDS

15. März 2023 07:27

Wenn einen der gewaltsame Tod der eigenen Tochter nicht "rechts" macht, was dann?
Ich denke nicht, dass sich dieses Volk noch retten lässt.

Gimli

15. März 2023 08:25

Hallo Majestyk, 
Ich finde, ihre Bsp taugen wenig zur Argumentation, erhellen aber die die Frage, was wohl "konservativ" ist. "Trump" ist mE ein notorischer  Lügner um seine Defizite und Inkompetenz in vielen Fragen zu vertuschen, aber er taugt mitnichten zum edlen Konservativen. Und was ist am Veganen Schnitzel (Bratling) ein bürgerlicher Wert?  Misshandlung von Tieren für billiges Fleisch ist konservativ? Ich vermute einfach in vielen Fällen eine falsche Selbstpostionierung Ihrerseits: Sie sind nicht konservativ. So wenig wie ein Verbrennermotor ein konservativer Wert ist oder Atomkraft; das sind Technologien, die veralten. Aber an anderer Stelle gern gehörte "Argumente". Die Zeiten ändern sich, einfach mal zur Kenntnis nehmen. Tun sie immer.  

Carsten Lucke

15. März 2023 09:00

@ Laurenz
Das mit der Groß- und Kleinschreibung auch an Herrn Kubitschek zu adressieren, trauen Sie sich wohl nicht ?!
Lassen Sie @das kapital in Ruhe und sprechen Sie vor allem bitte hier nicht für alle Foristen !

Franz Bettinger

15. März 2023 09:08

Off topic: Mir fällt grad ein, ist Wilhelm Toel’s Zeit (der Vorhersage) nicht abgelaufen? Hat sich seine weltbewegende Prognose erfüllt? Ist die Welt (und darin insbesondere Deutschland) mittlerweile "eine total andere" geworden? Und hatte Medvedev nicht etwas Ähnliches verkündet? Sind Toel, Medvedev und das Thema an sich (die große, für uns Deutsche günstige Revolution) damit erledigt? Wohnen die zwei jetzt in der Wüste?  

Sandstein

15. März 2023 09:36

"Sie sind nicht konservativ. So wenig wie ein Verbrennermotor ein konservativer Wert ist oder Atomkraft; das sind Technologien, die veralten." 
Der Typ ist ja genial. Aber gut, wie erklärt man einem dummen Menschen, dass er...

Franz Bettinger

15. März 2023 09:44

Man kann das Narrativ vom "Bösen Rechten" auch subversiv aufrollen wie die Eckhart: https://youtu.be/kn9SGrUEi5M

Gustav

15. März 2023 11:59

@ Gimli
"Die Zeiten ändern sich, einfach mal zur Kenntnis nehmen."
Ach, wissen Sie, Gimli, die Zeiten ändern sich gerade nur insoweit, wie die Jakobiner neue Begriffe für ihre alten Wahnsinnsideen erfinden. Sie halten sich für "erleuchtet". Das kennen wir doch: Sind nicht die Grünen und die Woken, ja, der ganze digitalfinanzielle Komplex, der den Great Reset betreibt, auch erleuchtet? Illuminiert? Nicht zu hinterfragen? Nicht durch bessere Argumente, sondern durch Zensurmaßnahmen werden Kritiker mit Gewalt zum Schweigen oder um ihren Einfluss gebracht. Und Sie sind ein Teil davon. 
Das Reich der Lüge, das die Identitätslinke, ja, die Linke überhaupt als Nachfolger der Aufklärung errichtet hat, muss zerstört werden.

Majestyk

15. März 2023 12:32

@ Gimli:
Die Zeiten ändern sich, Menschen nie und echte Werte sind beständig. Im Alter läßt die Sehkraft nach, anders kann ich mir Ihre Interpretation nicht erklären. Aber anderen Dummheit oder Lügen zu unterstellen ist ja auch eine Masche. 

Majestyk

15. März 2023 13:15

@ Le Chasseur:
Geschrieben habe ich: Die Stars der Gegenöffentlichkeit sind eindeutig nicht rechts. Daraus wird nicht automatisch links. Nur ist keiner von denen in der AfD. Röper schreibt für den Kreml. Reitschuster ist überzeugter Transatlantiker, Wodarg früher SPD, nun BASIS, dort ist auch die Frau von Bakhdi Mitglied. Über Danisch kann man streiten, der ist konservativ, äußert sich aber oft kritisch über die AfD, jedenfalls nicht parteigebunden. Ich könnte noch Lengsfeld, Tichy u.a. nennen.
Was ist an meinen Ausführungen falsch, außer daß sie nicht dem Wunsch entsprechen, die AfD würde in den alternativen Medien den Ton angeben? Dem ist nicht so. Klar sind die Bedinungen unfair, aber die AfD hat auch viele Chancen nicht optimal genutzt, wirkt von außen nicht so geschlossen wie sie sein sollte, sondern immer noch wie wie eine Partei in der Selbstfindungsphase. Und die Erfolge der AfD kann man sich auch schön reden. Ich wüßte nichts, was in den letzten 10 Jahren besser geworden wäre. Deutschland steuert auf einen Abgrund zu und rutscht immer mehr in diktatorische Verhältnisse ab, vielleicht die einzige Chance auf einen Neuanfang. Aber ob die AfD nun mit 15 oder 18 Prozent Stimmanteil in die Opposition geht, ist für Bürger und Wähler wie mich bedeutungslos. Da bin ich dann tatsächlich beim Danisch, der Untergang scheint nicht mehr aufhaltbar, jetzt hilft nur noch Sarkasmus.

Laurenz

15. März 2023 16:59

@Majestyk @Le Chasseur
Die Stars der Gegenöffentlichkeit sind eindeutig nicht rechts, aber dafür oft dumm.....heute berichtete Reitschuster darüber, daß sein Linkedin-Account entsperrt wurde, weil die Inhalte, die zur Sperrung führten, sich mittlerweile alle bewahrheitet haben. Linkedin sitzt im woken Kalifornien & hat weltweit über 800 Mio. Nutzer. Wie oft braucht Reitschuster noch eins auf die Fresse, um transatlantische Mechaniken zu verstehen? Wodarg gehörte, wie einst Sarrazin, Maaßen, Palmer & Guérot, zu den Privilegierten. Sie sind alle nach & nach aus dem Framing gefallen & ihnen geschieht Recht. Haben sie für die Entwicklung des sich einengenden Diskurses einst mitgesorgt. Tichys & Achgut haben auf Jutjub weniger Abonennten als Frau Sellner & sind Lichtjahre von Tim Kellner entfernt, dem wahren Stern konservativer Komödianten. Erfolg sieht, vor allem in Anbetracht der Möglichkeiten von Tichys & Achgut, anders aus. Und wer vetritt denn parlamentarisch Ihre blassen Sterne der Gegenöffentlichkeit? Nur die AfD, auch wenn diese, Ihren Worten zufolge, nicht fein genug ist.

Adler und Drache

15. März 2023 17:29

@ Majestyk: Sarkasmus hilft gar nichts, nie und niemandem. Sarkasmus ist Camouflage der Kapitulation. Außerdem ist Sarkasmus einfach eine schlechte Angewohnheit. Gehen Sie lieber ein Apfelnbäumchen pflanzen!

Gimli

15. März 2023 18:25

Majestyk: SIE wollen sich nicht ändern, viele Menschen Tuns aber. In meinem Umfeld guckt niemand nach dem Geschlecht, E Autos nehmen zu, der Sonntagsbraten is auch mal ein vegetarisches Gericht von Ottolenghi, zur Eucharistie (meine Frau ist katholisch) werden seit Jahren auch Schwule und Nichtkathen ein geladen .. das ist die Welt der Ideale. Die Arbeitswekt wird in wenigen Jahrzehnten komplett anders aussehen. Fabrik der Zukunft ist menschenleer. Will sagen: Das Materielle verliert an Bedeutung. Von mir aus halten Sie an Völkischem fest. Wissenschaft und Technik ziehen weiter und geben dem Individuum Freiraum. Ideell. Materiell. 

Phil

15. März 2023 20:48

Dieser Beitrag wird Reichelt sicherlich zugetragen. Würde er sich nun – aus seiner Sicht – vom rechten Rand instrumentalisieren lassen? Sicher nicht.
 
Leider hatte ich ähnliche Gedanken wie Laurenz 13. März 2023 10:33 (Steckenpferd usw.) – und das obwohl mich – aus einer nationalistischen Sicht heraus – die tiefere Dimension der Überfremdung seit langer Zeit belastet (den Begriff Bevölkerungsaustausch verwende ich nicht).

Umlautkombinat

15. März 2023 23:22

> In meinem Umfeld guckt niemand nach dem Geschlecht
 
Faellt mir in dem Milieu auch immer auf. Ich tue es gern (sorry fuer den Twitter link).

deutscheridentitaerer

16. März 2023 06:58

@GimliGuter Mann, verstehen Sie, dass die Tatsache, dass etwas passiert, noch nicht bedeutet, dass das auch gut ist? Wie kommen Sie überhaupt auf die Idee, dass Sie uns hier mit Ihren Milieustudien etwas Neues sagen? Abgesehen davon, dass die meisten hier selber Kontakte zum "linksbürgerlichen Lager" haben, beschwert man sich hier seit Jahr und Tag über Leute wie Sie. Dass Sie das natürlich ganz toll finden, liegt in der Natur der Sache und wissen wir auch. Mal abgesehen davon, dass vieles an der Haltung, die Sie schildern, geheuchelt ist, und die allermeisten doch zwei, u.U. auch drei Autos (da kann dann auch mal ein E-Auto für Kurzstrecken dabei sein, klar) haben und in den Urlaub fliegen usw. Was jetzt nicht despektierlich gemeint sein soll, besser gut geheuchelt als schlecht gelebt!

Adler und Drache

16. März 2023 08:00

Gimli, wenn ich den Kokolores lese, den Sie hier verzapfen, und den Sie wahrscheinlich bloß aus Spaß an der Freud des Provozierens verzapfen (die ich durchaus teile), kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass Sie irgendwas von der "Freiheit des Individuums" verstanden haben. 

Allnichts

16. März 2023 08:17

Gimli:
 
Ihre gesamte Darstellung krankt daran, dass dabei zwar richtigerweise von einer andauernden Veränderung, einem andauernden Wandel, auch von einem andauernden technologischen Fortschritt ausgegangen wird, Sie aber nur eine Richtung, nur eine Art und vor allem nur eine richtige Art der Entwicklung zu kennen scheinen, nämlich die des Linksliberalismus, der nennenswert im Sinne von vorherrschend oder wirkungsvoll aufstrebend allerdings nur in den westlichen liberalen Ländern, wo er zusehends auf erstarkte alte sowie neue konservative und rechte Bewegungen trifft, sowie einigen anderen wie bspw. Chile, wo kürzlich ein stark progressiver Verfassungsentwurf von der Bevölkerung aber auch nicht abgesegnet wurde, vorzufinden ist. Mit einem offenen Blick auf die Welt lässt sich leicht feststellen, dass die politischen, gesellschaftlichen Vorstellungen, die Sie hier formulieren, zumindest als Gesamtpaket von den meisten Menschen nicht unterstützt werden und auch keine allgemeine Entwicklung in diese Richtung zu beobachten ist. Ironischerweise vertreten Sie eine andere Form von westlichem Überlegenheitsdenken, eine Art westlich-liberalen Dogmatismus. Die Art und Weise der Veränderung und des Wandels kann je nach Volk, Staat, Kultur usw. nun mal recht unterschiedlich sein.

Le Chasseur

16. März 2023 10:39

@Majestyk:
"Geschrieben habe ich: Die Stars der Gegenöffentlichkeit sind eindeutig nicht rechts. Daraus wird nicht automatisch links. Nur ist keiner von denen in der AfD. Röper schreibt für den Kreml. Reitschuster ist überzeugter Transatlantiker, Wodarg früher SPD, nun BASIS, dort ist auch die Frau von Bakhdi Mitglied. Über Danisch kann man streiten, der ist konservativ, äußert sich aber oft kritisch über die AfD, jedenfalls nicht parteigebunden. Ich könnte noch Lengsfeld, Tichy u.a. nennen."
Alles richtig. Aber glauben Sie, wenn man die Genannten bspw. fragte, "Sind Sie für die massenhafte, unregulierte Zuwanderung von schlecht ausgebildeten muslimischen Männern nach Deutschland?", dass einer mit "Ja" antworten würde? Ein Danisch mag sich kritisch über die AfD äußern, die meisten Dinge, die er thematisiert, haben aber die Altparteien zu verantworten. Und ich bin mir sicher, dass die meisten Danisch-Leser der AfD zuneigen. Was die Transatlantiker Reitschuster und Tichy angeht: Schauen Sie sich mal die Kommentare unter deren Beiträgen an. Die Mehrzahl der Kommentierenden will keinen Krieg mit Russland und sieht die Rolle der USA sehr kritisch.

RWDS

16. März 2023 11:14

@Gimli
Mal ein bisschen Rumtrollen kann immer witzig sein, aber mit dem Posten hier auf SiN sorgen Sie für Klicks und Reichweite. Das langt eigentlich schon für Kontaktschuld in Ihrem Milieu.

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