Der Roman wird als dritter Band unserer neuen Reihe Anfang Juli erscheinen, rechtzeitig zum Sommerfest, für das wir vorhin die 350. Anmeldung notieren konnten. Das Programm steht, es gibt noch zwei Zeitfenster. Wir könnten ein Podium über die Transgender-Problematik zusammenstellen oder eines über Refugien. Mal sehen.
Heute ist außerdem die 3. Ausgabe unserer Literaturbeilage Phonophor in den Druck gegangen. Sie wird zusammen mit der Juni-Sezession ausgeliefert werden, ist ja den Abonnenten vorbehalten. Ich danke für die ungeduldigen Nachfragen – es muß alles Hand und Fuß haben, bevor es unsere Schreibtische verlassen darf.
Unser Filmteam hat die Impressionen von der Feier zum Zwanzigjährigen der Sezession geschnitten und veröffentlicht. Der Regisseur war ein bißchen krank, daher so spät. Aber es paßt ja ganz gut, daß wir das Filmchen gerade jetzt zeigen können. Denn es beschäftigen sich dieser Tage wieder viele Leute mit uns. Man ist irgendwie ständig Arbeitgeber …
Wir gelten seit gestern als “gesichert rechtsextremistisch”, weil wir weiterhin davon ausgehen, daß Deutscher zu sein zunächst und vor allem etwas mit Abstammung zu tun habe und daß diese Abstammungsgemeinschaft überwölbt, unterbaut, ergänzt würde durch die Ebene des Staatsbürgerschaftsrecht, auf dessen Grundlage ein just eingebürgerter Mauretanier rechtlich ebenso Deutscher sei, von der Abstammung her aber ganz sicher und offensichtlich weiterhin Mauretanier.
Die Bürgerinitiative EinProzent und die Junge Alternative hat es aus denselben Gründen erwischt. Wir alle hegten Bestrebungen, die auf die Abschaffung der Verfassungsordnung zielten, undsoweiter.
Wir klagen nicht mehr gegen solchermaßen begründete Einstufungen und kämpfen auch nicht mehr um die Rückgewinnung der Gemeinnützigkeit, die das Institut für Staatspolitik fast zwei Jahrzehnte lang zurecht bescheinigt bekommen hatte. Es geht nicht mehr um Argumente. Jede Ideologie braucht Feinde und markiert sie. Warum sollte der Begriff des Politischen ausgerechet in diesem Staat kein Begriff mehr sein? Die Faeser schützt das Recht – politische Traditionslinien tun sich auf, so ist das halt in einem Volk.
Vorhin las ich, man solle aufhören, den Verfassungsschutz als “instrumentalisierte Behörde” zu bezeichnen, denn das würde ihn verharmlosen: als sei er eine gegen seinen Willen erbeutete Institution – und mittenmang ein Haldenwang, instrumentalisiert bis zum Esgehtnichtmehr und verärgert darüber, daß man sich auf ihn einen Reim machen kann.
Der VS war schon immer so gemeint, wie er sich jetzt gebärdet. Interessant ist: Fast immer wars denen, die es traf, egal. Denn es gibt deutlich wichtigere Probleme als das, von Geheimagenten beobachtet zu werden.
Ich sah die mal sitzen, das Auto geparkt in der einzigen Sackgasse, die es in Schnellroda gibt. Beide Typen hatten denselben Friseur und waren definitiv im selben Film. Als sie mal mußten, fuhren sie auf den Feldweg. Wir waren für zehn wertvolle Minuten unbeobachtet – am Rande der Gesellschaft. Gleich sprachen wir über das Volk. Als sie zurückkamen, war ihr Parkplatz besetzt, und Haldenwang zog sie ab. Hat mir sein Assistent erzählt. (Das war jetzt gelogen.)
Ich muß weiterarbeiten. Und nein, wir brauchen jetzt keinen juristischen Beistand mehr. Noch immer vertrauen Leute auf den Rechtsstaat. Aber es werden weniger.
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RMH
Es ist nachvollziehbar, dass man auf die von der Sache her betrachtet unbegründeten Vorwürfe einer weisungsgebundenen Behörde das Lotusblatt gibt, an dem bekanntermaßen Schmutz abperlt. Jetzt kommt natürlich das aber: Rechte sind im politischen Bereich keine Glaubensfragen, sonst akzeptiert man ihre Beliebigkeit. Gerade für eine Opposition ohne Machtmittel sind sie das A und O. Der berühmte Satz von Otto Schily „Wir führen gegenüber der Macht das Argument des Rechts ins Feld“ gilt nicht erst, wenn man als Gefangener in Stammheim sitzt (dafür genügt, wie der Fall Ballweg zeigt, heute ja auch recht wenig).