Das ergab die jüngste Iglu-Studie. „Iglu“ heißt „Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung.“ Bei der letzten Erhebung, die 2017 veröffentlicht wurde, lag der Anteil dieser Gruppe bei 19 Prozent. Der Verfall ist also nicht schleichend, sondern rapid.
Die Ampel-Regierung hat: „reagiert“. Sie hat daraufhin ein „Startchancen-Programm“ vorgestellt, mit dem 4.000 Schulen “mit einem hohen Anteil sozial benachteiligter Schülerinnen und Schüler” speziell gefördert werden sollen. Der Bund will für das Programm eine Milliarde Euro jährlich bereitstellen.
In der Summe ist das nichts! Schaut man hin, geht es in diesem Programm darum: „moderne, klimagerechte und barrierefreie Schulen mit zeitgemäßen Kreativlaboren“ zu schaffen.
Wow, das klingt geradezu extrem nach Leseförderung! Phantasie: “X, bislang Legastheniker, kommt in ein klimagerechtes, barrierefreies Kreativlabor – auf einmal entwickelt er eine ungeheure Leselust!“
Nein, tut er normalerweise nicht. Es gibt Leute, auch kleine, die einfach wenig Bock auf Alphabetisierung haben und auch wenig dafür tun wollen. Ist es nun ultimativ „lost“, wenn man als Kind so tickt? Jein.
Es gibt einen Verdacht, warum es mit dem Lesenlernen in Deutschland mittlerweile so holprig läuft – die „Ausländer“? Darf man es noch so sagen? Besser: „die Migrierten“?
Die Präsidentin der Kultusministerkonferenz, die Berliner Bildungssenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU), nannte die Ergebnisse der Lesestudie “ernüchternd”.
Die Corona-Pandemie (klar, die angebliche Pandemie muß dauernd und quasi für alles herhalten!) und eine “zunehmend heterogene Schülerschaft“ (könnte man es etwas genauer benennen? Ist nicht schwer!) stellten die Lehrkräfte vor immer größere Herausforderungen. “Das ist uns bewußt, und wir werden uns diesen Herausforderungen stellen”, sagte die CDU-Politikerin.
Klartext: Im Schuljahr 2018/19 waren unter den Hauptschülern 25% ohne deutschen Paß. Im Schuljahr 2022/23 waren es 30%. Unter Realschülern stieg die Quote von 10% (2018/19) auf 13%. Das wirkt zunächst paradox. Denn: einen deutschen Paß zu erlangen ist mittlerweile ein Kinderspiel – ein Kinderspiel, das künftig bekanntermaßen noch erleichtert werden soll. Das heißt, „deutsch“ bedeutet nur, daß ein deutscher Paß vorhanden ist. Ob im Elternhaus deutsch gesprochen wird, ist damit lange nicht gesagt.
Wir wollen das Dilemma mal nicht rein auf die „ohne deutschen Paß“ oder die Neodeutschen schieben. In meinem Beritt, und damit meine ich die Schulen meiner Kinder, ist die Klientel noch zu ca 95% „urdeutsch“. Es ist halt der Osten. Die Bevölkerungszusammensetzung wird sich hier auf absehbare Zeit kaum ändern.
In der sechsten Klasse (Gymnasium) eines meiner Kinder gab es aber drei Schüler, die nicht im Ansatz fließend lesen konnten. Es war damals großes Thema bei einem Elternabend. Dieses Jahr dürften diese Halb-Alphabetisierten „ihr Abi“ gemacht haben. Geht alles! Mit einer sehr guten Note in Sport oder Kunst kann man allerlei ausgleichen, und eine 3,9 langt ja auch noch, um universitär zu landen.
Seit Jahrzehnten werden junge Leute via Abinoten ins Studium gehievt, die an anderen Orten fehlen. Überall, vor allem im Handwerk, das schon immer „goldenen Boden“ hatte – heute dürfte er aus Platin bestehen. Aktuell brechen 28% der Studienanfänger ihre Bemühungen, oft nach vielen Jahren, ab. Was für ein Irrweg, was für ein volkswirtschaftlicher Verlust! Bei Bauingenieuren ist es sogar über die Hälfte, die Naturwissenschaften stehen dem wenig nach
Hinzu kommt: Laut Studien der Barmer-Ersatzkasse leidet mittlerweile ein Viertel der „Studierenden“ an psychischen Defekten! Ganz oben stehen Depressionen und Angststörungen. Was für ein Leid ballt sich dort zusammen? Bedingt aus Streß und dem Gefühl, nicht genügen zu können?
Wir treiben aus politischem Irrsinn über 50% eines Jahrgangs zur „Hochschulreife“! Bereits vor 30 Jahren, als es viel weniger arg war, hatte der Deutsche Hochschulverband ein Memorandum dazu veröffentlicht.
Wir sollten alles tun, um junge Menschen, die intellektuell nicht gesondert begabt sind (pardon, darauf kommt es ehrlich gesagt auch nicht an – eine intellektuelle Normalbegabung ist für deutsche Verhältnisse gut genug!), von einem Studium abzuhalten! Wir brauchen: Schlosser, Installateure, Schreinerinnen, Erzieherinnen, Dachdecker usw. Selbst diese Gruppen schrieben vor Jahrzehnten noch fehlerfrei und konnten schwierige Betriebsanleitungen lesen. Aber ob beides unbedingt notwendig sei, um gute Arbeit zu leisten: eben Jein.
Zurück aber zur Leseschwäche: Wundert es diese Leute, die es heute beklagen, nicht? So viele Jahre lang wurde das antiautoritäre „Schreiben nach Gehör“ propagiert. „Fata“ für „Vater“, „Fogl“ für „Vogel“ blieben aus ideologischen Gründen unkorrigiert.
Aber jetzt wird gejammert, daß es nicht gut läuft. Nicht nur die bekannt strengen Länder Singapur und Hongkong schnitten signifikant besser ab als Deutschland, sondern auch Finnland, Polen und Schweden.
„Anything goes“ wird einfach nirgends heißer gepredigt als in Deutschland.
Angesichts der Iglu-Studie hieß es im Staatsfunk (es gab Sondersendungen!) grosso modo: Man habe einfach die Digitalisierung verschlafen! Was soll man sagen? Schön, daß die Staatsbetriebe noch ironieoffen sind?
Eine genau Auswertung der Iglu-Studie gibt es hier.
Dietrichs Bern
Ja, kenne ich aus eigener Anschauung. In unsere 6 Klasse sind auch ca. 60 Prozent der Schüler Muslime, 3 davon können eigentlich gar kein Deutsch, außer natürlich Hinweise an den Lehrer bzgl. seine Mutter betreffend...
Aber es gab gerade eine Themenwoche Sexualkunde, bei der die 11-12 Jahre alten Kinder in die Benutzung von Kondomen eingewiesen wurden.
Und immerhin will die CDU nun geschlechtergerechte Mathematik einführen.
Es muss leider noch viel schlimmer werden, bevor es vielleicht besser werden kann...