Schüler, die nicht lesen können

25 Prozent der Viertklässler in Deutschland erreichen nicht das Mindestniveau beim Lesen, das im weiteren Verlauf der Schulzeit nötig wäre.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Das ergab die jüngs­te Iglu-Stu­die. „Iglu“ heißt „Inter­na­tio­na­le Grund­schul-Lese-Unter­su­chung.“ Bei der letz­ten Erhe­bung, die 2017 ver­öf­fent­licht wur­de, lag der Anteil die­ser Grup­pe bei 19 Pro­zent. Der Ver­fall ist also nicht schlei­chend, son­dern rapid.

Die Ampel-Regie­rung hat: „reagiert“. Sie hat dar­auf­hin ein „Start­chan­cen-Pro­gramm“ vor­ge­stellt, mit dem 4.000 Schu­len “mit einem hohen Anteil sozi­al benach­tei­lig­ter Schü­le­rin­nen und Schü­ler” spe­zi­ell geför­dert wer­den sol­len. Der Bund will für das Pro­gramm eine Mil­li­ar­de Euro jähr­lich bereitstellen.

In der Sum­me ist das nichts! Schaut man hin, geht es in die­sem Pro­gramm dar­um: „moder­ne, kli­ma­ge­rech­te und bar­rie­re­freie Schu­len mit zeit­ge­mä­ßen Krea­tiv­la­bo­ren“ zu schaffen.

Wow, das klingt gera­de­zu extrem nach Lese­för­de­rung! Phan­ta­sie: “X, bis­lang Leg­asthe­ni­ker, kommt in ein kli­ma­ge­rech­tes, bar­rie­re­frei­es Krea­tiv­la­bor – auf ein­mal ent­wi­ckelt er eine unge­heu­re Leselust!“

Nein, tut er nor­ma­ler­wei­se nicht. Es gibt Leu­te, auch klei­ne, die ein­fach wenig Bock auf Alpha­be­ti­sie­rung haben und auch wenig dafür tun wol­len. Ist es nun ulti­ma­tiv „lost“, wenn man als Kind so tickt? Jein.

Es gibt einen Ver­dacht, war­um es mit dem Lesen­ler­nen in Deutsch­land mitt­ler­wei­le so holp­rig läuft – die „Aus­län­der“? Darf man es noch so sagen? Bes­ser: „die Migrierten“?

Die Prä­si­den­tin der Kul­tus­mi­nis­ter­kon­fe­renz, die Ber­li­ner Bil­dungs­se­na­to­rin Katha­ri­na Gün­ther-Wünsch (CDU), nann­te die Ergeb­nis­se der Lese­stu­die “ernüch­ternd”.

Die Coro­na-Pan­de­mie (klar, die angeb­li­che Pan­de­mie muß dau­ernd und qua­si für alles her­hal­ten!) und eine “zuneh­mend hete­ro­ge­ne Schü­ler­schaft“ (könn­te man es etwas genau­er benen­nen? Ist nicht schwer!) stell­ten die Lehr­kräf­te vor immer grö­ße­re Her­aus­for­de­run­gen. “Das ist uns bewußt, und wir wer­den uns die­sen Her­aus­for­de­run­gen stel­len”, sag­te die CDU-Politikerin.

Klar­text: Im Schul­jahr 2018/19 waren unter den Haupt­schü­lern 25% ohne deut­schen Paß. Im Schul­jahr 2022/23 waren es 30%. Unter Real­schü­lern stieg die Quo­te von 10% (2018/19) auf 13%.  Das wirkt zunächst para­dox. Denn: einen deut­schen Paß zu erlan­gen ist mitt­ler­wei­le ein Kin­der­spiel – ein Kin­der­spiel, das künf­tig bekann­ter­ma­ßen noch erleich­tert wer­den soll.  Das heißt, „deutsch“ bedeu­tet nur, daß ein deut­scher Paß vor­han­den ist. Ob im Eltern­haus deutsch gespro­chen wird, ist damit lan­ge nicht gesagt.

Wir wol­len das Dilem­ma mal nicht rein auf die „ohne deut­schen Paß“ oder die Neo­deut­schen schie­ben. In mei­nem Beritt, und damit mei­ne ich die Schu­len mei­ner Kin­der, ist die Kli­en­tel noch zu ca 95% „urdeutsch“. Es ist halt der Osten. Die Bevöl­ke­rungs­zu­sam­men­set­zung wird sich hier auf abseh­ba­re Zeit kaum ändern.

In der sechs­ten Klas­se (Gym­na­si­um) eines mei­ner Kin­der gab es aber drei Schü­ler, die nicht im Ansatz flie­ßend lesen konn­ten. Es war damals gro­ßes The­ma bei einem Eltern­abend. Die­ses Jahr dürf­ten die­se Halb-Alpha­be­ti­sier­ten „ihr Abi“ gemacht haben. Geht alles! Mit einer sehr guten Note in Sport oder Kunst kann man aller­lei aus­glei­chen, und eine 3,9 langt ja auch noch, um uni­ver­si­tär zu landen.

Seit Jahr­zehn­ten wer­den jun­ge Leu­te via Abi­no­ten ins Stu­di­um gehievt, die an ande­ren Orten feh­len. Über­all, vor allem im Hand­werk, das schon immer „gol­de­nen Boden“ hat­te – heu­te dürf­te er aus Pla­tin bestehen. Aktu­ell bre­chen 28% der Stu­di­en­an­fän­ger ihre Bemü­hun­gen, oft nach vie­len Jah­ren, ab. Was für ein Irr­weg, was für ein volks­wirt­schaft­li­cher Ver­lust! Bei Bau­in­ge­nieu­ren ist es sogar über die Hälf­te, die Natur­wis­sen­schaf­ten ste­hen dem wenig nach

Hin­zu kommt: Laut Stu­di­en der Bar­mer-Ersatz­kas­se lei­det mitt­ler­wei­le ein Vier­tel der „Stu­die­ren­den“ an psy­chi­schen Defek­ten! Ganz oben ste­hen Depres­sio­nen und Angst­stö­run­gen. Was für ein Leid ballt sich dort zusam­men? Bedingt aus Streß und dem Gefühl, nicht genü­gen zu können?

Wir trei­ben aus poli­ti­schem Irr­sinn über 50% eines Jahr­gangs zur „Hoch­schul­rei­fe“! Bereits vor 30 Jah­ren, als es viel weni­ger arg war, hat­te der Deut­sche Hoch­schul­ver­band ein Memo­ran­dum dazu veröffentlicht.

Wir soll­ten alles tun, um jun­ge Men­schen, die intel­lek­tu­ell nicht geson­dert begabt sind (par­don, dar­auf kommt es ehr­lich gesagt auch nicht an – eine intel­lek­tu­el­le Nor­mal­be­ga­bung ist für deut­sche Ver­hält­nis­se gut genug!), von einem Stu­di­um abzu­hal­ten! Wir brau­chen: Schlos­ser, Instal­la­teu­re, Schrei­ne­rin­nen, Erzie­he­rin­nen, Dach­de­cker usw. Selbst die­se Grup­pen schrie­ben vor Jahr­zehn­ten noch feh­ler­frei und konn­ten schwie­ri­ge Betriebs­an­lei­tun­gen lesen. Aber ob bei­des unbe­dingt not­wen­dig sei, um gute Arbeit zu leis­ten: eben Jein.

Zurück aber zur Lese­schwä­che: Wun­dert es die­se Leu­te, die es heu­te bekla­gen, nicht? So vie­le Jah­re lang wur­de das anti­au­to­ri­tä­re „Schrei­ben nach Gehör“ pro­pa­giert. „Fata“ für „Vater“, „Fogl“ für „Vogel“ blie­ben aus ideo­lo­gi­schen Grün­den unkorrigiert.

Aber jetzt wird gejam­mert, daß es nicht gut läuft. Nicht nur die bekannt stren­gen Län­der Sin­ga­pur und Hong­kong schnit­ten signi­fi­kant bes­ser ab als Deutsch­land, son­dern auch Finn­land, Polen und Schweden.

„Any­thing goes“ wird ein­fach nir­gends hei­ßer gepre­digt als in Deutschland.

Ange­sichts der Iglu-Stu­die hieß es im Staats­funk (es gab Son­der­sen­dun­gen!) grosso modo: Man habe ein­fach die Digi­ta­li­sie­rung ver­schla­fen! Was soll man sagen? Schön, daß die Staats­be­trie­be noch iro­nie­of­fen sind?

Eine genau Aus­wer­tung der Iglu-Stu­die gibt es hier.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (33)

Dietrichs Bern

30. Mai 2023 08:36

Ja, kenne ich aus eigener Anschauung. In unsere 6 Klasse sind auch ca. 60 Prozent der Schüler Muslime, 3 davon können eigentlich gar  kein Deutsch, außer natürlich Hinweise an den Lehrer bzgl. seine Mutter betreffend...
Aber es gab gerade eine Themenwoche Sexualkunde, bei der die 11-12 Jahre alten Kinder in die Benutzung von Kondomen eingewiesen wurden. 
Und immerhin will die CDU nun geschlechtergerechte Mathematik einführen.
Es muss leider noch viel schlimmer werden, bevor es vielleicht besser werden kann...

Schobbepetzer

30. Mai 2023 08:38

Kann ich alles gut nachvollziehen, einen Faktor haben Sie, liebe Frau Kositza, leider vergessen. Das unsägliche Handy. Habe einen Sohn, der noch in der Grundschule Rekorde bei, ich glaube Antolin, in Lesemenge und -qualität geholt hat. Seit er mit Eintritt ins Gymnasium ein Handy bekommen hat, um ihn nicht "sozial zu isolieren" ist der Buchanteil auf nahezu 0 gesunken. Zureden, tolle spannende Literatur, Sanktionen etc. nichts nützt was. Meine Frau und ich lesen sehr viele Bücher, um zur Nachahmung anzuleiten.
Da die schulischen Leistungen ansonsten super sind, tröstet mich das, aber ansonsten habe ich keine Ahnung was man machen soll. Vielleicht haben Sie noch einen Tip, wir sind ratlos.

Sandstein

30. Mai 2023 08:53

Die Einschläge kommen näher, aber der Knall wurde noch lange nicht gehört. Ich bin da Zyniker und freue mich fast schon über solche Studien. Die Realität muss endlich ankommen, gerade bei jenen, die diese aus nachvollziehbaren Gründen verweigern. Gespannt was da noch so alles auf uns zukommt! 

Laurenz

30. Mai 2023 09:01

Nicht lesen können, bedeutet auch, nicht schreiben können. Auch bei der Müllabfuhr & bei den Kanalarbeitern ist es günstig, lesen & schreiben zu können. Was dem Soldatenkönig für jeden einzelnen Rekruten recht & billig war (das Lesen & Schreiben), so hatte Er keinen intensivierten Bedarf an Juristen, die Er als Spitzbuben bezeichnete. Aber, EK, auch bei den indigenen Deutschen (einem Mix aus Kelten & Germanen) sinkt der IQ, was vor allem daran liegt, daß die sozial Schwachen die Kinder bekommen. Das wird natürlich beim Militär festgestellt, wobei man davon ausgehen kann, daß unsere Intelligenz-Bestien keinen Dienst fürs Vaterland antreten, weil es kein Vaterland mehr gibt. Und für ein Elter-Land tritt keiner mit Hirn an. Ein weiteres grandioses Versagen der Frauen, im engeren Sinne der Feministen, die sich in gesellschaftlicher Gestaltung versuchen, scheitern, anstatt Kinder zu kriegen. Frauen bestimmen zu 99,99% den Zugang zu Sex, sprechen zu 80% Trennungen aus & haben in jungen Jahren eine zu hohe Erwartungshaltung, so daß 80% der jungen Männer durchfallen. Neue Frauen braucht das Land!

Maiordomus

30. Mai 2023 09:21

"Moderne klimagerechte barrierefreie Schulen mit zeitgemässen Kreativ-Laboren", dies also die Sprache der Propaganda einer Epoche der  Re-Analphabetisierung. Teilweise beginnt die Misere wohl schon bei der Lehrerinnen- und Lehrerausbildung, insofern heute, was es früher gab, Hochbegabte aus der ländlichen Unterschicht kaum noch den Beruf des Volksschullehrers sich als Lebensinhalt, trotz schlechter Bezahlung mit gesellschaftlichem Ansehen verbunden, vorstellen können; abgesehen von den "demografischen"  Problemen, die es anno dazumal nicht gab. Lesebücher von 1875, die ich nachhaltig studiert habe, verfügten über ein erstaunliches literarisches Niveau, vieles davon wäre für heutige Abiturienten eine wünschenswerte Lektüre. Mit "klimagerecht"  wird, was rein wissenschaftlich gesehen und nicht polemisch gemeint ist, der neue Religionsunterricht angesprochern, der aber in dieser Eigenschaft als "grüner Islam" deklariert werden sollte, mit "barrierefrei" die Absage an das Leistungsprinzip.

tearjerker

30. Mai 2023 09:50

Bildung ist nun wirklich schon seit Jahrzehnten nur noch ein Schlagwort um Geld in den Apparat umzuverteilen. Die Demographie, die man adressieren möchte damit sie weiter die Kartellparteien wählt, hat grösstenteils keine schulpflichtigen Kinder mehr, weshalb die politische PR bei nicht nur bei diesem Thema auf Alltagsgedöns setzt: Wetter, Drohung mit Krankheit und dass früher alles besser war. Der Staat wird notfalls auch die Kinder der Einheimischen auf das Niveau illiterater Landfremder drücken, wenn es seinen Interessen dient, so wie er die Leute mit dem Corona-Unsinn drangsaliert hat und ihnen jetzt die Heizung abstellen will. Solange der besorgte Bürger das Problem nur als Klempnermangel wahrnimmt, bleibt alles wie gehabt.

Nemo Obligatur

30. Mai 2023 10:43

@ Schobbepetzer
Da die schulischen Leistungen ansonsten super sind, tröstet mich das, aber ansonsten habe ich keine Ahnung was man machen soll.
Machen Sie sich nicht allzu viele Sorgen. Solange es in der Schule klappt, wird der Junge im Leben schon vorankommen. Ansonsten fürs Handy klare Regeln festlegen: Insbesondere bleibt es aus in der Nacht, beim gemeinsamen Mittagessen und während der Schularbeiten (und hoffentlich in der Schule selbst, aber darauf haben Sie keinen Einfluss). 
Mehr kann man vermutlich nicht tun. Sie selbst können noch so viele Bücher lesen, ihr Junior muss seinen eigenen Weg finden. Und wird er auch. 

Maiordomus

30. Mai 2023 10:48

@tearjerker. "Dass früher alles besser war" ist eine von niemandem vertretene Sog. Binsenweisheit. die man aber hört, wenn man von Qualitäten v. früher, die es auch gab, ablenken will, z.B. die Prioritäten beim Rechnen, Schreiben, Heftführung, bis hin zu den Nebenflüssen der Donau, über deren Funktion im Unterricht mein bedeutendster Lehrer, Hermann Lübbe, einen lehrreichen Aufsatz schrieb, ein sehr gutes Beispiel dessen, was zu wissen keineswegs einen Luxus darstellt, so wenig wie Basiswissen über den Canossagang, Luthers Thesenanschlag, Bismarck, die deutschen Kolonien im unteren Teil Afrikas uns vieles andere mehr, wo es übrigens auf Detailwissen ankommt, z.B. was bedeutete es, dass die Missionare Kirchtürme mit Uhren errichteten, natürlich war das ein Teil eines modernen Zivilisationsprozesses, hat sogar indirekten Zusammenhang mit Bevölkerungszunahme, so wie Albert Schweitzers aus heutiger Sicht veraltetes Spitalkonzept. Der Kolonialismus, zwar  strukturell ungerecht, ist unterdessen vielfach durch Systeme ersetzt worden, die keinesfalls gerechter sind; am ärmsten sind z.T. diejenigen Länder, wie Haiti, die vergleichsweise am wenigstens kolonial entwickelt wurden. Auch das sollte zu denken geben, wobei heute an den Hochschulen der Kolonialismus gleich nach dem Nazismus als hist.  Hauptfeindbild gehandelt wird, bis hin zu den Forschungsfragestellungen nach dem marx. Prinzip der Parteilichkeit.  

Maiordomus

30. Mai 2023 11:02

PS. Sehr lesenswert das Buch über "Wittgenstein als Volksschullehrer" , nämlich in einem österreichischen Dorf, wo er sich u.a. mit Kopfnüssen und Stockschlägen zu helfen versuchte, dabei trotzdem unvergesslich anregend war, wiewohl ehrlich als Menschheitsgenie für diesen Beruf nur bedingt geeignet, immerhin ein absolut unvergessliches Bildungserlebnis für jeden seiner Ehemaligen, erschütternd seine gesundheitlichen Probleme, als er mal krank war, brachte ihm eine Schülerin dies und jenes vorbei, er war zu arm , sie zu belohnen, spielte ihr dafür mit der Klarinette etwas vor, es war ihr selber peinlich, wie er sich um sie bemühte, wobei er alles andere als ein sexistischer Lehrer war; er tat es als Konsequenz, dass die Philosophie abgedankt habe und er praktisch tätig sein wollte. Noch spannend, wie Popper erzählte, wie er mit Wittgenstein unter Verwendung einer Kohleschaufel erkenntnistheoretische Fragen debattiert habe. Popper habe ich persönlich als sackgrobes Original einer archaischen Hochschulpädagogik kennengelernt; er war kein Didaktiker, wollte aber verständlich bleiben. Das Eindrücklichste an Wittgenstein als Lehrer: er betete regelmässig mit den Schülern, faltete unvergesslich die Hände, so wie der betete, auch zwischendurch von den Schülern beobachtet. gehörte er heiliggesprochen, auf das Beten eines solchen Denkers, der Theologie begründet für Unsinn hielt, kam es für die Christenheit an! 

anatol broder

30. Mai 2023 11:35

@ schobbepetzer 8:38
im memorandum von 1993 fand ich einen bemerkenswerten satz:
«die universitäten sind angesichts ihrer überfüllung bis auf weiteres nicht in der lage, den hochschulzugang durch generelle eingangsprüfungen verwaltungsgerichtsfest zu regulieren.»

RMH

30. Mai 2023 12:20

1,. Letztlich zeigt es (unter vielem anderen!) auch eines: Wie die Eltern, so die Kinder. Der sozialdem. Traum, man müsse nur alle Kinder möglichst bald den Eltern entziehen, sie ab Lebensjahr 1 in staatliche Stellen unterbringen und dann bekommt man die Gosse aus jedem Mädchen, hat sich als Fehler herausgestellt. Man wird jetzt noch mehr gegensteuern und Vollzeitbetreuung ab dem zweiten Lebensjahr fordern, aber auch das reißt am Ende nur wenig. 

RMH

30. Mai 2023 12:20

2. Habe noch Kinder auf einem bayerischen Gymnasium und kann nur folgendes feststellen: Zumindest dort kann noch jeder lesen und schreiben (wenn auch vermutlich mit mehr Fehlern, als frühere Jahrgänge, denn auch in Bayern wurde in der Grundsschule mit Anlauttabelle & Co gepfuscht) und es gibt keine besonderen Unterschiede zwischen MiHiGru und Nicht-MiHiGru, denn es sind die Eltern - egal welcher Herkunft - die ihre Kinder kontrollieren, anleiten und zum stetigen Lernen anhalten. Und Eltern, die Wert auf die Bildung ihrer Kinder legen haben meist selber eine gewisse Bildung und die gibt es aus allen Herkunftskreisen, mal mehr, mal weniger (mit "weniger" kommen mehr zu uns). Aber am Gymnasium kommen sie alle zusammen. In Bayern hat man übrigens auch als Gymnasiast den Tag des Handwerks zu besuchen und jeder dritte Kommentar eines Lehrers ist "Ihr müsst kein Abi machen, das Handwerk nimmt Euch gerne" - ob das aber so sinnvoll ist, wenn "verkrachte" Gmynasiasten jetzt den Kindern auf den anderen Schulzweigen Konkurrenz machen, wage ich zu bezweifen. Am Ende sind diese Appelle ohnehin Schall und Rauch, weil die Eltern entscheiden. In der Masse entscheiden Eltern auch richtig - egal welcher Herkunft - auch wenn das dann gerne mit dem Helikopter-, Rasenmäher- und sonst was Umschreibungen für Eltern karrikiert wird (diese Karikaturen gibt es, keine Frage, aber es sind die Ausnahmen, die Masse der Eltern handelt richtig). Fazit: Stärkung der Familie und der Eltern, nicht der Schulen.

Maiordomus

30. Mai 2023 12:32

PS. Es ist keineswegs so, dass ich den berühmt-berüchtigten Merkvers über die Nebenflüsse der Donau, es gibt auch Rhein- und We(e)ser-Merkverse usw., präsent hätte, sondern das Beispiel ist exemplarisch für sog. Eselsbrücken, bedeutsam als Orientierungswissen Heimatkunde, durchaus alte Schule, oft so, dass etwa Alzheimerkranke dies noch besser memorieren  als die Namen ihrer Enkel, womit keine Prioritätensetzung gemeint ist, sondern ein hirnphysiologischer Befund:
Iller, Lech, Isar, Inn
Fliessen rechts zur Donau hin.
Wörnitz, Altmühl, Naab und Regen,
Kommen ihr von links entgegen.
 
Damit ist natürlich noch längst nicht eine auch nur bayerisch-österreichisch vollzählige Aufzählung gemeint, aber eine je regionale Orientierung, so wie der Knabe Stifter bei der Aufnahmeprüfung ans Gymnasium Kremsmünster die Berge seiner Heimat aufzuzählen hatte, war mindestens gleich wichtig wie lat. Vokabeln, dies nach Meinung seines Lehrer-Paters! Durchaus berechtigt!  

anatol broder

30. Mai 2023 12:35

@ schobbepetzer 8:38
wenn ich im sommer durch einen belebten park laufe, beobachte ich manchmal eine trauerspiel: drei bis fünf sichtlich zusammengehörige junge männer teilen sich eine schattige bank still aufs jeweilige endgerät starrend. kurze röcke ziehen ungestört vorbei, man hört kein pfeifen. so viel zur vermeidung der sozialen isolation durchs handy.

Laurenz

30. Mai 2023 14:19

@Maiordomus ... hat dieses Mal doch den politischen Kern des Pudels getroffen. Für die depperten Zöglinge der selbsternannten Eliten, häufig auf Privatschulen, geht es um familiäre Besitzstandswahrung. Nur Staaten, die sich aufgrund ihrer jeweiligen Situation eine solche Besitzstandswahrung nicht leisten können, ist Schulbildung besser.

H. M. Richter

30. Mai 2023 15:09

@Schobbepetzer
Dies kenne ich ebenfalls aus nahem Umfeld. Haben Sie, lieber GG, auch darin Vertrauen in Ihren Sohn. Und stecken Sie ihm im rechten Augenblick des Lebens vielleicht Hesses Siddhartha, Roths Riverside oder Bulgakows Meister in die Tasche. Oder als erstem Leser jenes Buch, das Sie selbst noch schreiben werden.

Niekisch

30. Mai 2023 15:59

"still aufs jeweilige endgerät starrend"
@ anatol broder 30.5. 12:35: Lassen Sie uns raten, warum die jungen Leute starren.

Wuwwerboezer

30. Mai 2023 17:01

Beobachte seit etwa zwei Jahren - wie von Zauberhand - das rapide Verschwinden der Beugung des besitzanzeigenden Fürworts, im Paukerspeak West Deklination des Possesivpronomens, und zwar nicht bei Kindern. Erwachsene, teilweise Akademiker, hauen neuerdings Sätze raus wie "Ich fahre mit mein Auto". Außerdem geht bei vielen Leuten derzeit das Gefühl für Sprachrhythmen verloren, bemerkbar in Zeitungsinseraten, in denen Subjektive, Verben, Adjektive und sogar Wortgruppen ohne Sinn und Verstand und vor allem ohne Sprachgefühl aneinandergereiht werden. Viele Menschen gehen derzeit durch eine Verwandlung durch, bei der sie amorph wie die Quallen werden! Kommt aus der Teambuildingworkshop-Unkultur, wo die d/w/m workshopcoachende GutmenschIn mit dem breitesten Edding die Spontankotzbrühe der Teilnehmer*xxx à la Carambolage auf die Flipchart krakelt: "achtsam mehr Miteinander Gewaltfreiheit viel Spaß haben Magical Moments Durchsetzung Hausordnung Dankbarkeit kommunikativ Mindfullness Wir tragen Sorge zum Inventar Salutogenese interkulturell sensibel Wertschätzung" usw.
("Die Endzeit ist nah!")
- W.

Rautenklause

30. Mai 2023 18:25

Es gibt einen erschreckenden Kanal auf der Tube, die eben diese Problematik im Bereich Mathematik gnadenlos auseinandernimmt: nicht unbedingt eloquent, aber gesättigt mit "Fakten, Fakten, Fakten" (Markwort dixit). Ich bin gespannt, wann an dessen Stuhl gesägt wird ...
https://www.youtube.com/watch?v=GhmEYB3Kq-o
Ansonsten empfehle ich das schon alte, aber für Pfennigbeträge im Netz erhältliche Buch von Jochen Krautz "Ware Bildung", damals bei Diederichs erschienen, der dort u.a. frägt: "»Wozu ruinieren wir mit vermeintlich angloamerikanischen Ideen unser Bildungswesen und lassen dabei die wirklichen Erziehungs- und Bildungsprobleme ungelöst?«, um dann ganz ungeniert von der »Torpedierung des Bildungswesens« als »verspäteter Reparationszahlung«, durch die "eine starke Volkswirtschaft, der man anders nicht beikommen könne, geschwächt werde", zu schreiben.
Chapeau!

Zauberer von Oz

30. Mai 2023 19:34

Neben Peak Oil kommt nun Peak Bildung. Einerseits nimmt das Weltwissen stetig zu, es wird nur in westlichen Hemisphären von immer weniger Menschen durchdrungen. Die Asiaten ziehen mit Siebenmeilenstiefeln an uns vorbei.

dojon86

30. Mai 2023 21:20

Nicht nur mit der Lesefähigkeit der Volksschüler geht es bergab. Auch mit der Allgemeinbildung des Bürgertums sieht es nicht so gut aus. Es mag nur ein subjektiver Eindruck meinerseits sein, aber während ein bürgerlicher Haushalt in den 60Jahren meist auch eine beeindruckende Bibliothek beinhaltete, fehlt diese heutzutage in einer vergleichbaren sozialen Schicht oder ist auf ein Minimum geschrumpft. Diese Entwicklung nahm ich bereits in den 90gern wahr, in denen Wikipedia noch nicht die klassischen Lexikas ersetzt hatte.

RMH

30. Mai 2023 21:59

"Es mag nur ein subjektiver Eindruck meinerseits sein, aber während ein bürgerlicher Haushalt in den 60Jahren meist auch eine beeindruckende Bibliothek beinhaltete, fehlt diese heutzutage in einer vergleichbaren sozialen Schicht oder ist auf ein Minimum geschrumpft."
@dojon86,
denke, dass Sie schon einen Trend beobachten. Ich war zwischen 2005 und 2018 oft in den Ländern NL, UK, DK, SE, FI unterwegs und dabei meistens privat bei Freunden und Bekannten untergebracht. Das war für mich das Auffälligste: Keine Bücher (allenfalls irgendwo ein Paperback-Schmöker) in den an sonst gut und teuer eingerichteten Häusern. Große Flachbildschirm-TV habe ich zum ersten mal in UK , SE und DK gesehen. Das Erwachsene eine Playstation haben (und benutzen), ebenso.
Ich würde aber Bildung nicht nur an Büchern und Lesen alleine festmachen, auch wenn Lesen in früheren Jahren der Schlüssel zur Bildung schlechthin war (und nach wie vor zum großen Teil ist).

Carsten Lucke

31. Mai 2023 08:44

@H.M.Richter
Schätze Sie sehr Ihrer gelegentlichen Einwürfe wegen - allein : Von Hesse dessen wirklich schlechtestes Buch zu empfehlen, ist nicht schön .
"Unterm Rad", "Demian", "Steppenwolf" und kleine Erzählungen !!!
Nichts für ungut.

Laurenz

31. Mai 2023 09:02

Der wesentliche Grund für den Rückgang der Bildung sind die Frauen & der Feminismus. Die modernen Werte sorgen dafür, daß Frauen in der heutigen Zeit die Verantwortung für ihre Kinder an den Staat abgeben, auch wenn sie nicht arbeiten gehen. Wenn sie arbeiten gehen, wird es noch schlimmer. Die modernen Werte wurden von Frauen erzeugt, weil diese ihre Gefühle nicht im Griff haben & keine Härten, wie Schicksale ertragen wollen. Die Promotion dieser femininen Dämlichkeit (kommt von Dame), liegt natürlich in der Hand von einflußreichen Männern, die mit der Förderung des Feminismus soziale Bindungen bewußt schwächten, um gesellschaftliche Widerstände leichter brechen zu können. Das funktioniert natürlich nur in Gesellschaften, die keine totalitären Strukturen mehr erlebt haben, und keine wehrhafte Immunität dagegen besitzen. Unser Volk braucht (vor allem im Westen) noch viel mehr eins voll in die Fresse, dann kriegen wir veilleicht auch neue Frauen, denn neue Frauen braucht das Land. Hier zur Erheiterung, der Kommödiant Bill Burr über Feministen. https://youtu.be/5pU3J8nKSxI

Dietrichs Bern

31. Mai 2023 10:58

@anatol Broder "kurze röcke ziehen ungestört vorbei, man hört kein pfeifen. so viel zur vermeidung der sozialen isolation durchs handy".
Ich empfehle als Kontrast einen abendlichen Besuch mit kurzberockter Damenbegleitung etwa am Düsseldorfer Rheinufer. Danach beklagen Sie nie wieder Isolation durch Mobiltelefone.

Umlautkombinat

31. Mai 2023 11:27

Man sollte hier bedeutend mehr tun, als die Bestaetigung seiner politischen Standpunkte zu repetieren.
 
Einer der grossen - in voller Kraft weiterbestehenden - Brueche war der Uebergang von linearem Lesen zu Hypertext. Sehr verlockend in der Bequemlichkeit der Springerei mit allerdings betraechtlichen Nebeneffekten in Einschraenkungen des Lernvermoegens und der Abbildung des Gelernten im Kopf. Das heisst dabei Redundanz und die Faehigkeit den Gehalt auf verschiedene Kontexte anwenden zu koennen. Es bedeutet letztlich auch Tiefe und echtes Verstaendnis. Das erzeugt sowohl Stabilitaet, Flexibilitaet, damit auch Resilienz des Gelernten. Staendiges Klicken auf Hyperlinks fuehrt im Gegensatz dazu zu immer weiter beschleunigtem - in der Grenze zu unmittelbarem - Vergessen jeglicher Information.
 
Direkt verbunden ist der Begriff der digitalen Demenz und die dadurch hohe Anfaelligkeit gegenueber massiv gepushten auesseren Inhalten, darunter natuerlich auch Propaganda und Realitaetsumschreibungen (Umschreibung im Sinn von Verfaelschung). Die Resultate sind auch materiell biologisch in der Synapsenbildung nachweisbar.
 
Damit muss man umgehen und das Hinlegen von Buechern oder eigenes vorbildhaftes Lesen genuegt dafuer leider ueberhaupt nicht. Es muss ein erlebbarer Vorteil fuer den Nachwuchs vermittelt werden. Und das ist schwer. Die Rolle noch weitergehender reizbesetzter Ersatzformate wie z.B. Videos noch nicht einmal angerissen und deren z.B. Wirkung im limbischen Kortex.

Schobbepetzer

31. Mai 2023 13:23

@mehrere Eigentlich ist das hier kein Chat, aber weil einige darauf reagiert haben, antworte ich doch noch einmal. Habe ein längeres Gespräch mit meinem Sohn geführt und tatsächlich den Eindruck gewonnen, dass es nicht grundsätzlich gegen das Buch geht, sondern eher um das Medium. Er scheint Wissen, doch über eine Vielzahl von Kanälen über Lesen, Hören und Schauen aufzunehmen. In der Menge gab es dass früher nicht und damit auch uns/mir verschlossen. Er sagte mir aber auch, dass die "Dummen/Lesefaulen/Bildungsfernen" aus seiner Klasse nur seichte Medien zu sich nehmen. Also statt TerraX über die Geschichte Roms, ein 20sec TikTok Ausschnitt über irgendetwas mit Römern. Vielleicht muss man es auch einfach akzeptieren und einfach weiter als Vorbild "lesen". Wachen und Denken, wie an anderer Stelle erwähnt. Letztlich stimmt auch das mit den fehlenden Bücherregalen in den Wohnungen, deswegen verteidige ich auch jedes meiner Bücher.

anatol broder

31. Mai 2023 13:37

@ rmh 21:59
das könnte auch ein hinweis darauf sein, dass die sichtbare bibliothek früher in der entsprechenden schicht nur als dekoration diente.

Laurenz

31. Mai 2023 15:18

@Dietrichs Bern & Anatol Broder
Anatol Broder müßte es, als gereister Mann, eigentlich besser wissen. Gehen Sie doch mal mit einer blonden Frau durch den großen Basar Kairos. Da können Sie Sich vorher schon einölen & 2 schwere Kiesel in jeder Faust plazieren, da mindestens 100 Hände die Frau angrapschen. Dann schreien Sie die Saubande an (die verstehen alle einfaches Englisch), daß sie alle Feiglinge wären, weil sie ihre eigenen Frauen zuhause verstecken, anstatt sie mitzubringen, damit auch jeder Touri mal die Gelegenheit bekommt, die arabischen Muttis anzugrapschen & an den Arsch zu packen. Da geht's dann richtig ab. "Rechtsradikale Deutsche Touristen wüten auf dem Basar von Kairo".

H. M. Richter

31. Mai 2023 15:56

@Carsten Lucke
Ihr freundlicher Einwurf erinnerte mich an meine uralte Nachbarin, eine begnadete Konzertpianistin der Vorkriegszeit, die, wenn sie sich aller Jahre einmal nach der Schullektüre an den DDR-Schulen erkundigte, zu sagen pflegte: "Müssen die denn wirklich stets die schlechtesten Bücher von denen auswählen?!" Beispielsweise bezogen auf Manns Novelle "Mario und der Zauberer", die bekanntlich so schlecht nun auch wieder nicht ist ...
Was nun Siddhartha bettrifft, so geht es ja nicht um unsere Meinungen, sondern um die Frage, ob das Bändchen junge Menschen zum Lesen bringen, ja verführen kann. Unseld jedenfalls meinte nicht selten mit Blick auf seine Verkaufszahlen, insbesondere Hesse, nicht zuletzt auch mit seinem Siddhartha, hätte Suhrkamp am Laufen gehalten.
Nun wäre es natürlich besonders schön, wenn der verehrte Grambauer eines Tages zu berichten wüßte, daß es diese indische Erzählung war, die den Grundstein zur Bibliothek seines Sohnes legte.

Hesperiolus

31. Mai 2023 19:22

Heute in der FAZ, nebst zu mihigruesken „Doktor“titeln, über die „Zukunft ohne Buch“; „ALDI-Bibliotheken“ und „Information Brokers“ - dagegen Kästners „bibliotheca illustris“. Nur totale Entgegenwärtigung hilft! Wirklich, nur die! @ x (liberman ...´) – y (segal-ité) – z broderité: Und wenn sie selbdritt - wie Barlachs Lesender Klosterschüler aufs Endgerät geneigt und kunsthistorischen Stimmungen folgend femmes fragonardiennes oder Ibsenweiber betrachtend - im wo noch vorhandenen Landschaftsgarten auf einer -  unwahrscheinlich hölzernen und nicht hostil meublierten – Bank säßen, ohne sich von unziemlich gekleideten, schlimmstensfalls tatauierten Gegenwartsweibern zu plebejerhaften Pfeiflauten erniedrigen zu lassen; was gilt es (noch)? „- der wind ist lau -“ - Da wenigstens gibts nichts zu klischieren.

Ordoliberal

1. Juni 2023 21:32

Um auch mal etwas Versöhnliches in Richtung @laurenz zu sagen: In der Einschätzung des Feminismus stimme ich Ihnen hundertprozentig zu.
Was Bücher betrifft: Ich weiß nicht, wie ich als junger Mensch ohne Bücher überlebt hätte. Möglicherweise wäre ich aber ein angenehmerer, geselligerer und mitfühlenderer Mensch geworden. Es sind immer die Belesenen, die Intellektuellen, die Revolutionen verursachen und totalitäre Systeme einrichten und verteidigen. Sie sind die schlimmsten Treiber der Planwirtschaft und Bevormundung von oben.
Lesen steht doch eigentlich nur für eine bestimmte Art von Konzentration. Auch beim Gaming und Fernsehen muss man sich konzentrieren, aber anders. Das Lesen erfordert Disziplin. Das ist gut. Das Lesen befördert das Nachdenken über sich selbst und das Leben. Das ist schlecht. Weswegen man es im 18. und 19. Jahrhundert ja auch, insbesondere bei Proletariern und jungen bürgerlichen Frauen, ungern sah.
Gut lesen können muss man eigentlich nur, wenn man Rechtsanwalt, Journalist oder Politiker werden will. Je weniger Menschen das wollen, umso besser.
Es gibt Menschen, die sind vollkommen frei im Kopf, ohne je ein dickes Buch gelesen zu haben.

Le Chasseur

2. Juni 2023 01:00

@Ordoliberal
"Gut lesen können muss man eigentlich nur, wenn man Rechtsanwalt, Journalist oder Politiker werden will. Je weniger Menschen das wollen, umso besser.Es gibt Menschen, die sind vollkommen frei im Kopf, ohne je ein dickes Buch gelesen zu haben."
Durch Lesen eignet man sich ja nicht nur Wissen an, man erweitert auch seinen Wortschatz und kann somit auch die eigenen Gedanken besser ausdrücken.
 

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