Offenbar macht Donald Trump seinen politischen Gegnern nach seinem Auszug aus dem Weißen Haus mehr zu schaffen als noch während seiner Präsidentschaft. Denn beide Urteile wären nicht möglich gewesen, hätte er nicht drei konservative Bundesrichter ernannt (die üblicherweise auf Lebenszeit amtieren), die das bisherige Machtverhältnis kippten.
Worum geht es? Nach der Aufhebung der Rassentrennung durch die Bürgerrechtsbewegung in den 1960er Jahren rief Präsident John F. Kennedy das Prinzip der „affirmative action“ ins Leben. Diskriminierte Minderheiten sollten es einfacher haben, zum Hochschulstudium zugelassen zu werden, um das Unrecht vergangener Jahrzehnte auszugleichen.
Ein solches Prinzip lässt sich vereinfacht auch als „positive Diskriminierung“ beschreiben und kann schon rein logisch nicht ohne die negative Diskriminierung anderer bestehen. Zudem stellt sich die Frage, ob eine Bevorzugung allein aufgrund der Rasse nicht dem eigentlichen Anliegen der Bürgerrechtsbewegung entgegensteht. Schließlich hatte doch Martin Luther King in seiner berühmten Rede explizit das Ideal einer Farbenblindheit gefordert:
Ich habe den Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einem Land leben, in dem sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern einzig und allein nach ihrem Charakter bewertet werden.
Knapp 60 Jahre lang war die „affirmative action“ zwischen den politischen Lagern ein äußerst umstrittenes Thema. Während die Demokraten auf den Kampf gegen Rassismus pochten, wollten die Republikaner strikt am Leistungsprinzip festhalten.
Wie nahezu alles im Leben sind auch Studienplätze eine begrenzte Ressource. Ein beliebig reicher Staat könnte allen fähigen Schülern jeden nur erdenklichen Karriereweg eröffnen. In der Realität jedoch übersteigt die Zahl der Bewerber das Angebot der freien Plätze bei Weitem. Jede Universität muss daher zwangsläufig ein Verfahren entwickeln, um Spreu von Weizen zu trennen.
Klassischerweise ist das Bildungssystem der Vereinigten Staaten ein Flickenteppich. 50 einzelne Staaten, die eigene Richtlinien erlassen können und dazu ein großer Anteil an Eltern, die ihre Kinder entweder auf Privatschulen schicken oder zuhause unterrichten, erschweren es, sich auf einen objektiven Standard für die Studierfähigkeit zu einigen.
Zu diesem Zweck wurde der SAT (Scholastic Assessment Test, auch Aptitude) ins Leben gerufen, der bundesweit über die Zulassung zum Studium entscheidet. Der Test ist in einen sprachlichen und mathematischen Teil untergliedert, in dem jeweils 800 Punkte, also insgesamt 1600 Punkte erzielt werden können. Auch wenn der SAT kein Intelligenztest im eigentlichen Sinne ist, stimmen seine Ergebnisse relativ gut mit dem IQ überein. Zudem wird der SAT im multiple-choice-Verfahren abgefragt. Man kann eine Frage entweder richtig beantworten, oder eben nicht. Einen Ermessensspielraum, der Diskriminierung Tür und Tor öffnen würde, gibt es daher nicht.
Grundsätzlich wäre anzunehmen, dass Universitäten ihre begrenzten Studienplätze einzig und allein nach den besten SAT-Wertungen vergeben würden. So könnten nur diejenigen studieren, die auch die höchste Chance auf einen Abschluss und später im Berufsleben den größten beruflichen Erfolg haben.
Doch dem ist nicht so.
Jahr für Jahr bestätigt sich in den Ergebnissen des SAT nämlich immer wieder das gleiche Muster. Weit vorn liegen Asiaten, gefolgt von den Weißen. Weit abgeschlagen sind die Latinos und Schwarzen. Im Jahr 2019 erzielten die Bewerber an US-Universitäten folgende Ergebnisse:
- Durchschnitt: 1068
- Asiaten: 1223
- Weiße: 1123
- Latinos: 990
- Schwarze: 946
Man mag diese Unterschiede für vernachlässigbar klein halten, doch gerade im sehr hohen Bereich potenzieren sie sich.
Dies zeigt eine Auswertung rein für den mathematischen Bereich unter allen Bewerbern des Jahres 2015. Die Testteilnehmer waren damals zu 51% weiß, 21%, Latinos, 14% schwarz und 14% asiatisch.
Unter allen Bewerbern, die mindestens 750 von 800 möglichen Punkten erzielt hatten, zeigte sich jedoch ein anderes Bild. Die Asiaten machten 60% aus, die Weißen 33%, Latinos 5% und Schwarze 2%. In der Elite waren Asiaten also 30-fach stärker vertreten als Schwarze.
Doch eine solche Verteilung zeigt sich – dank „affirmative action“ – nicht an den US-Universitäten. Schwarze werden bevorzugt und Asiaten diskriminiert. Eine Studie, die die Neuzugänge in Harvard untersuchte, kam zu dem Ergebnis, dass Asiaten mehr und Schwarze weniger Punkte im SAT erzielen müssen als Weiße, um zugelassen zu werden.
Zwar betrug der Anteil der Asiaten unter den Studenten 19%, hätte bei reiner Berücksichtigung der akademischen Leistungsfähigkeit aber bei 43% gelegen. Auch bei der landesweiten Zulassung zum Medizinstudium zeigt sich dieser Effekt. Die Asiaten mit den besten Zugangsvoraussetzungen (analog zu deutscher Abiturnote und Medizinertest) hatten die gleichen Chancen auf einen Studienplatz wie die schwarzer Bewerber aus der schlechtesten Leistungskategorie.
Die Universitäten umgehen den SAT als einzigen Maßstab, indem sie auch Kriterien wie soziales Engagement einfließen lassen. Da diese schwammig und schwer zu greifen sind, wird die Zulassung umso willkürlicher.
Nicht Meritokratie, sondern Diversity (Vielfalt) ist also das oberste Mantra der amerikanischen Universitätslandschaft. Die Folgen sind verheerend. Auch für Schwarze, obwohl diese doch eigentlich Nutznießer des Systems sein sollten.
Zum einen brechen sie häufiger ein Studium ab, da sie von Beginn an schlechter für eine akademische Laufbahn geeignet waren. Wer nach fünf Jahren ohne Abschluss auf einem Schuldenberg sitzt, hätte besser von Beginn an eine klassische Berufsausbildung gemacht und im gleichen Zeitraum viel Geld verdient.
Zum anderen haben Schwarze auch mit Studienabschluss schlechtere Chancen auf dem Arbeitsmarkt, sprich: höhere Arbeitslosigkeit und niedrigeres Einkommen. Und nicht zuletzt steht so gegen jeden Bewerber unausgesprochen der Vorwurf im Raum, seinen akademischen Grad nicht der eigenen Leistung, sondern nur seiner Rasse zu verdanken.
Doch am stärksten leiden die Asiaten unter der Diskriminierung. Viele von ihnen müssen den Traum von der beruflichen Karriere aufgeben, noch bevor er begonnen hat. Die Diskriminierung der Asiaten ist dabei alles andere als offensichtlich, denn Asiaten sind an den Universitäten stärker vertreten als in der Gesamtbevölkerung. Doch in einem fairen System wären sie noch stärker überrepräsentiert.
Und auch die Gesellschaft als ganzes leidet unter der Diskriminierung. Zwar können die klügsten Asiaten nach wie vor studieren und Firmen gründen oder Medikamente entwickeln. Die Eliten verharren also auf gleichbleibend hohem Niveau. Jedoch wird ein Asiate, der eben nicht genial sondern „nur“ klug ist, nur sehr schwer ein Arzt werden. Die amerikanischen Mediziner, die im Zweifel über Leben und Tod entscheiden, bleiben daher hinter ihren Möglichkeiten zurück, da weniger qualifizierten Schwarzen und Latinos das Studium erleichtert wird.
Immer wieder beschwören die Demokraten den Kampf gegen institutionellen Rassismus, zum Beispiel wenn kriminelle Schwarze (genau wie kriminelle Weiße auch!) von der Polizei erschossen werden. Die tatsächlich vorhandene Diskriminierung der Asiaten ist ihnen jedoch keine Notiz wert. Warum auch? Deren großer akademischer Erfolg ist die beste Widerlegung des vermeintlichen „weißen Privilegs“, laut dem das US-Bildungssystem Nicht-Weiße systematisch diskriminiert.
So mancher Weiße will sich gegen die Diskriminierung zur Wehr setzen. Im Bewerbungsverfahren kommt es immer wieder vor, dass Personen, die erkennbar weiß sind, angeben, von Latinos oder den amerikanischen Ureinwohnern abzustammen. Dabei können sie sich auf prominente Vorbilder berufen. Beispielsweise betonte die demokratische Senatorin Elizabeth Warren ihre indianischen Vorfahren, wofür sie von Donald Trump als „Pocahontas“ verspottet wurde. Wie eine Genanalyse ergab, ist ihr Erbgut nur zu unter 1% auf die Ureinwohner zurückzuführen. Vijay Chokal-Ingam, der indischstämmig und dunkelhäutig ist, gab sich im Bewerbungsverfahren als Afro-Amerikaner aus, um zum Medizinstudium zugelassen zu werden.
Die Praxis der „affirmative action“ wird immer wieder damit gerechtfertigt, dass sie angesichts des grassierenden Rassismus gegen Schwarze immer noch nötig sei. Tatsächlich zeigen Statistiken, dass Schwarze nur etwa 60% des weißen Durchschnittsgehalts verdienen. Auch beträgt ihre Arbeitslosenrate, allen Auf- und Abschwüngen auf dem Arbeitsmarkt zum Trotz, stets das doppelte des weißen Werts.
Aber diese Zahlen allein begründen noch keinen institutionellen Rassismus. Viele der Unterschiede zwischen Weißen und Schwarzen verschwinden nahezu, wenn man die Intelligenzunterschiede zwischen den Gruppen berücksichtigt. In den USA liegen Schwarze zumeist bei einem Durchschnitts-IQ von 85, Weiße bei 100 und Asiaten bei 105. Natürlich heißt dies nicht, dass diese Werte in Stein gemeißelt sind. Genau so wie es äußerst dumme Weiße gibt, kann es auch sehr intelligente Schwarze geben – nur eben mit geringerer Wahrscheinlichkeit.
Dies ermöglicht, den Effekt des IQ zu „kontrollieren“, sprich: herauszurechnen und zwar durch einen Kohortenvergleich. Die Lücke im Einkommen aller Schwarzen und Weißen ist bei diesem Ansatz weniger entscheidend. Wichtiger ist, welche Unterschiede zu Tage treten, wenn man Weiße und Schwarze mit gleicher Intelligenz untersucht, also z.B. Gruppen mit einem IQ von jeweils 90, 100 oder 110. Nur durch eine solche Paarung lassen sich vergleichbare Daten erheben.
Charles Murray und Richard Herrnstein hatten diesen Versuch in ihrem Werk „The Bell Curve“ von 1994 unternommen. Bei ihrem Ansatz schrumpfte die Lohnlücke von Weißen und Schwarzen, die in Vollzeit arbeiten, von 23% auf gerade einmal 2% zusammen. 20 Jahre später bestätigten neue Studien zur sozialen Mobilität diesen Befund. Wer in den USA im unteren Fünftel der Wohlstandsverteilung aufwuchs, schaffte nur selten den Sprung in die höheren Einkommensschichten – außer er war außergewöhnlich intelligent. Und dieser Zusammenhang galt für Schwarze in nur leicht geringerem Maße als für Weiße.
Tatsächlich ist auf die Meritokratie in den USA also Verlaß. Und welche Großbank würde sich schon freiwillig Profite entgehen lassen, indem sie einen schlechter qualifizierten Weißen gegenüber einem Schwarzen bevorzugen würde? Nicht umsonst setzen große Unternehmen weniger auf das „Bauchgefühl“ im Bewerbungsprozess, sondern auf standardisierte und damit objektive Eignungstests.
Es gibt also gute Gründe, die gegen die „affirmative action“ sprechen – das sehen auch bedeutende schwarze Intellektuelle so. Zu nennen wäre an dieser Stelle natürlich Clarence Thomas, der als Mitglied des Obersten Gerichtshofs hinter der jüngsten Entscheidung stand. Aber auch der Ökonom Thomas Sowell spricht sich gegen die Rasse als Zulassungskriterium aus, ebenso wie Shelby Steele, John McWhorter, Larry Elder und Candace Owens.
Dem Spiegel stieß das Urteil des Obersten Gerichtshofs sauer auf. Marc Pitzke konnte sich einen Seitenhieb auf Clarence Thomas nicht verkneifen. Er warf ihm zuerst – im Konjunktiv – vor, er hätte „wohl keine Karriere gemacht“, würde es die „affirmative action“ nicht geben, nur um sich kurz darauf seines Urteils sehr sicher zu sein. Er sei nur „mithilfe der Maßnahmen zugelassen worden.“
Das kann Pitzke aber kaum wissen. Tatsächlich war die Praxis der „affirmative action“ schon in Kraft, als Thomas in Yale angenommen wurde. Dass er es aber nur durch sie zum Studium schaffte, steht nicht fest. Der schwarze Anteil in Yale war zwar niedrig, erste schwarze Studenten gab es dort aber schon gegen Ende des 19. Jahrhunderts. Thomas, der sich oft in seinem Leben beklagte, man habe ihm gegenüber den Vorwurf erhoben, seine Karriere nur seiner Rasse und nicht seinen Leistungen zu verdanken, leide an einem „Minderwertigkeitskomplex“.
Solche Ferndiagnosen verbieten sich eigentlich von selbst und auch, dass Thomas stets betonte, er hätte es auch ohne staatliche Hilfe geschafft, widerspricht dieser Sichtweise. Pitzke bezeichnete ihn als „Nutznießer“, der „die Leiter, die er erklommen hatte, hinter sich hochzog.“ Die Meritokratie sei nur ein „Irrglauben“, gar ein „Mythos“.
Umso erstaunlicher, dass es auch andere Meinungen gibt. René Pfister, der zum moderaten Spiegel-Flügel zählt und jüngst die Einschränkung der Meinungsfreiheit beklagte (jedenfalls dann, wenn ihr auch Linke zum Opfer fallen), verteidigte die Entscheidung des Obersten Gerichtshofes. Ausdrücklich prangerte er die Diskriminierung der Asiaten an und kam zum Fazit:
Wer in einer schwarzen Akademikerfamilie aufgewachsen ist, braucht in den USA ‘Affirmative Action’ genauso wenig, wie das Kind eines türkischstämmigen Ärzteehepaares in Deutschland auf eine Migrantenquote angewiesen ist.
Volksdeutscher
"....sondern einzig und allein nach ihrem Charakter bewertet werden."
Typisch, dieses seichte, moralisierende Geschwafel. Der Charakter, als eine komplexe Wechselwirkung von Impulsen kultureller und natürlicher Prägung, ist bei einem Eignungstest für ein bestimmtes Tätigkeitsfeld uninteressant bis bedeutungslos. Das Taugen für ein musisches Fach benötigt keinen "guten" Charakter und ein "schlechter" schadet ihm auch nicht. Die Frage muß daher lauten: Hat der Bewerber die erforderliche Begabung dafür oder nicht? Hat er sie, so gehört er gefördert unabhängig von "Hautfarbe", aber auch vom "Charakter". Charakter ist kein Zulassungs- und Aufnahmekritärium für ein Studium. Wozu bitte Quotenneger, Quotenweiße, Quotengelbe, Quotenmänner, Quotenfrauen? Gleichheit - ein verbrecherisches linkes Ideal. Obiger Test bestätigt auch nur, was Eysenck schon vor zig Jahren über den Zusammenhang zwischen IQ und Rasse herausbekommen hat. Die "Weißen" und die "Gelben" haben eine auf mehrere Jahrtausende zurückführbare Zivilisation, über die "Schwarze" nicht im Entferntestem verfügen. Eysenck wurde für seine Erkenntnisse von Linken physisch attackiert. Wenn Schwarze, wie im obigen Test auf 946 Punkte in der Auswertung kommen, dann verdanken sie selbst das dem Umstand der Partikulation an der von "Weißen" und "Gelben" erschaffenen Zivilisation. Ihre Artverwandten in Afrika verfügen in Ermangelung dessen über noch weniger IQ-Werte. Und wer das ausspricht, gilt als ein Rassist - bei den Linken.