Ich sprach ihn an, er schien zunächst etwas mißtrauisch, entspannte sich jedoch, als ich ihm versicherte, daß ich nichts Böses wolle und ebenfalls der Meinung sei, daß die “Verschwörungstheoretiker” etwas übertrieben hätten, als sie ihn zum Chefschurken der “Plandemie” erkoren. Da lächelte er mich freundlich an.
Als ich jedoch begann, die Politik der Massenimpfungen zu kritisieren, wurde er nervös, stand auf, betrat eine Bühne, und begann zu singen und zu tanzen.
Mein Unterbewußtes war wohl durch die von mir nur flüchtig aufgenommene Nachricht stimuliert worden, Schwab, Jahrgang 1938, sei vom Vorsitz des 1971 von ihm selbst gegründeten Weltwirtschaftsforums (vormals European Management Conference) zurückgetreten – am 21. April, am selben Tag, an dem der etwa eineinhalb Jahre ältere Papst Franziskus verstarb.
Ganz freiwillig scheint er den Posten trotz seines hohen Alters nicht geräumt zu haben. Dem Rücktritt gingen von Schwab vehement bestrittene Vorwürfe der Veruntreuung von WEF-Geldern zu privaten Zwecken voran, publiziert im Wall Street Journal, die zu nun laufenden internen Untersuchungen geführt haben.
Die NZZ faßte es so zusammen:
Gestützt auf ein anonymes Schreiben berichtete die Zeitung, Schwab solle Mittel der Organisation für private Zwecke missbraucht haben. Genannt werden Luxusreisen, die private Nutzung einer WEF-Villa, Massagen auf WEF-Kosten und das Abheben von Bargeld durch Mitarbeitende. Auch das Länder-Ranking des WEF zur Wettbewerbsfähigkeit soll Schwab manipuliert haben, wie die «Financial Times» kurz darauf berichtete.
Bereits 2024 hatte das Wall Street Journal einen Artikel publiziert, in dem Schwab und anderen hohen Tieren des WEF sexuelle Übergriffe bzw. deren Vertuschung und anderes “toxische” Fehlverhalten gegenüber Angestellten und Mitarbeitern vorgeworfen wurde. Die entsprechenden Untersuchungen, geleitet von Barack Obamas ehemaligen Justizminister Eric Holder, führten schließen zur Entlassung von Schwabs Sohn Olivier aus dem WEF.
Schwab habe das WEF, so die NZZ weiter, “wie ein allmächtiger Patron” geführt. Die Stiftung sei inzwischen eine Art Familienunternehmen, in dem auch Schwabs Frau und seine beiden Kinder Olivier und Nicole beschäftigt sind:
Die Machtballung bei der Familie stand im eklatanten Gegensatz zu allem, was Schwab an Konferenzen und in Publikationen zu guter Unternehmensführung predigte. Die gesamte Organisation war auf den Gründer und seine Familie ausgerichtet. Die Nachfolgefrage schob er beharrlich vor sich hin.
Entgegen der überwiegenden Wahrnehmung in “unseren” Kreisen verlegt die NZZ Schwabs finest hour ins Jahr 2024, lange nachdem er seinen Nimbus als Gesicht der Pandemiepolitik verloren hatte:
Bis vor kurzem schien Schwab den Gesetzen der Biologie zu trotzen und kaum zu altern. Nach den Ausfällen während der Pandemie wurde das Davoser Jahrestreffen 2024 zu einem Triumph für den Gründer. Als Vorbereitung für die spätere Ukraine-Friedenskonferenz stand er im Mittelpunkt der Weltpolitik. Wäre Klaus Schwab damals abgetreten, hätte es niemand kritisiert, wenn er im gleichen Jahr den Friedensnobelpreis bekommen hätte.
Ich muß ehrlich sagen, daß ich von Davos 2024 absolut nichts mitbekommen habe und auch gar nichts mitbekommen wollte. Schwabs plötzlicher Abgang scheint auch jene nicht besonders zu interessieren, denen er zwischen 2020–22 als der satanische Zar des Globalismus erschienen ist.
Warum ist das so?
Auch Millennial Woes hat sich diese Frage gestellt:
Heutzutage ist es Mode, sich über diejenigen von uns lustig zu machen, die sich während der Coronakrise über das WEF und seinen ominösen Vorsitzenden allzu sehr aufgeregt haben, mich eingeschlossen. Ich kann mich ehrlich gesagt nicht mehr daran erinnern, ob ich glaubte, daß Schwab selbst die tatsächliche Macht innehatte, oder ob mir von Anfang an klar war, daß er nur das öffentliche „Gesicht“ der echten Machthaber im Hintergrund war.
Wie auch immer: das Bedeutsame dieser Zeit war, daß die Ereignisse eine ganz neue Geschichte zu erzählen schienen. Die alte Ordnung des Geldes, der Wall Street, des Kapitalismus und des Zionismus schien durch eine neue, technokratische Ordnung ersetzt worden zu sein, die viel autistischer und überraschenderweise autoritärer zu sein schien als die alte.
(…)
Ich hatte bis etwa Mai 2020 noch nie von Schwab gehört, als er inmitten der Corona-Lockdowns plötzlich überall auftauchte. Es wurde von uns erwartet, daß wir ihn kennen und ihm vertrauen. Es schien so, als hätten die globalistischen Institutionen beschlossen, „den Vorhang zu lüften“, ihre nationalen Marionettenregierungen zu umgehen und sich via Schwab direkt an die Öffentlichkeit zu wenden. Warum sonst sahen wir plötzlich diesen Mann?
In diesen verrückten Monaten verkündete Schwab, daß es keine Rückkehr zur „alten Normalität“ geben würde, daß wir „alles wieder zum Besseren aufbauen“ (“build back better”) und die Weltwirtschaft in einem Prozeß, den er als „Great Reset“ bezeichnete, drastisch umgestalten müßten, um eine neue Gesellschaft hervorzubringen.
Er dabei wurde oft von seinem koboldhaften Hausphilosophen Yuval Noah Harari begleitet. Beide Männer schienen eine beiläufige Verachtung für gewöhnliche Menschen zu teilen. (…) Gewöhnliche Menschen sind durch einen biologischen Zufall entstanden und haben keinen Zweck, keine Daseinsberechtigung, außerdem werden sie, wie Harari offen sagt, in der neuen Gesellschaft der Zukunft keinen Platz, keine Arbeit, keine raison d’être mehr haben.
Die kurze Blütezeit des WEF-Messagings wurde jäh unterbrochen durch zwei synchron laufende Ereignisse: den Kollaps der Pandemiepolitik und den russischen Angriff auf die Ukraine. Mit der erneuten Wahl Donald Trumps zum Präsidenten der Vereinigten Staaten und seinem Bemühen, mit Hilfe von Elon Musk und anderen Akteuren eine von Europa entkoppelte neue Machtelite aufzubauen, befindet sich das WEF in einer politisch deutlich schwächeren Position als noch 2022.
Blicke ich nun selber zurück in dieses Wendejahr, so erschienen damals zwei Publikationen von mir, in denen Schwab eine Rolle spielt: Einerseits im Frühjahr der gemeinsam mit Martin Sellner verfaßte Kaplakenband Bevölkerungsaustausch und Great Reset, andererseits ein ausführliches Portrait Schwabs für eigentümlich frei- letzteres relativ spät, in der Juli-August-Ausgabe des Magazin, als sein Einfluß seinen Zenit bereits überschritten hatte.
Im Streitgespräch mit Martin Sellner sprach ich dem Kampf gegen den “Great Reset” höhere Priorität zu als dem Kampf gegen den “Großen Austausch”. “Great Reset” war für mich die zusammenfassende Chiffre für die Pandemiepolitik und ihre dystopischen Umwälzungen und Perspektiven. Meine Argumentation erfolgte aus dem Erlebnis einer direkten, nie zuvor dagewesenen Bedrohung des Einzelnen und der Gesellschaft durch den Staat.
Wenige Monate später war der Spuk verschwunden, womit ich noch Anfang des Jahres nicht gerechnet hatte. Heute reden wir wieder vorrangig über “Remigration” und ähnliche Dinge, als wäre die Uhr in das Jahr 2019 zurückgestellt worden.
Was jedoch nicht verschwunden ist, sind wesentliche Agenden des “Great Reset”-Komplexes: “Digitale ID, digitale Zentralbankwährung, Zensur, Überwachung und KI-Kommissare, die die Ressourcen verteilen”, formuliert Millennial Woes. Sie liegen heute wieder stärker in den Händen der EU und ihren Ursula van der Leyens anstelle des WEF oder der WHO.
Die Ersatzbedrohungen, die Corona ablösten, haben an Kraft verloren: Der “Klimawandel”-Hysterie ist weitgehend die Luft ausgegangen, und auch der sich endlos hinziehende ukrainisch-russische Krieg hat an Emotions- und Panikpotential erheblich eingebüßt.
Schwab, der Mann mit dem burlesken teutonischen Akzent, der aussieht wie die Karikatur eines James-Bond-Schurken, war in der Coronazeit dank seines einprägsamen, unsympathischen Antlitzes und seiner wichtigtuerischen Aufgeblasenheit zur massenhaft vermemten Symbolfigur der echten oder angeblichen Hintergrundemächte der Pandemie und ihrer vermutlich äußerst üblen Absichten geworden.
In den sozialen Medien erschien er unter anderem als “Nazi”, “Satanist”, “Rothschild-Sohn”, okkulter Geheimbündler, Eugeniker, Imperator eines totalitären Todessterns, Kopf der “Plandemie”, Lakai Chinas, Möchtegerndiktator, Alpha-Avatar der arroganten globalistischen Eliten, die für uns Fußvolkmaden eine drohnenüberwachte, schöne neue Welt vorgesehen hatten, in der wir an der Kette eines Social-Credit-Systems nach chinesischem Vorbild hängen, ökologisch nachhaltige Insektenburger verzehren und “nichts besitzen, aber glücklich” sein würden.
Auch ich habe Schwab und dem WEF damals erhebliche Macht zugesprochen, wenngleich mir relativ rasch klar war, daß die Werber für den “Great Reset” (in einer früheren Schrift Schwabs “Vierte Industrielle Revolution” und noch früher “The Great Transformation” genannt) nur Trittbrettfahrer und Antreiber, weniger Urheber der Politik der Lockdowns und Massenimpfungen waren.
Was habe ich 2022 über Schwab und seine Agenda für eigentümlich frei geschrieben? Etwa dies:
Im Juli 2020 publizierte Schwab das Pamphlet „Covid-19: The Great Reset“, das die hochgejazzte „Pandemiekrise“ als hervorragende Chance beschrieb, eine globale politische, wirtschaftliche und gesellschaftliche Umwälzung einzuleiten. „Ein Weg wird uns in eine bessere Welt führen, eine integrativere, gerechtere und umweltfreundlichere Welt“, versprachen Schwab und sein Co-Autor Thierry Malleret.
Künstliche Intelligenz, Digitalisierung, genetisch-biologische Innovationen und die Verschmelzung von Mensch und Maschine würden in der Zukunft „sämtliche Lebensbereiche revolutionieren“ und großartige Möglichkeiten schaffen, die Probleme des Planeten und der Menschheit effektiv zu lösen. Da diese Technologien auch mißbraucht werden können, bedürfen sie der ethischen Führung durch kompetente und verantwortungsbewußte Experten, Manager und Technokraten sowie einer „Global Governance“, um sie weltweit umzusetzen.
Eng damit verbunden ist eine der Lieblingsideen Schwabs, der “Stakeholder Capitalism”:
Das WEF ist nicht nur ein Club der reichsten und mächtigsten Leute der Welt, sondern auch eine Plattform für „Kapitalismuskritik“, allerdings nicht in einem grundsätzlichen Sinne. Der Weg in die Schöne Neue Welt soll über die geläuterte Art des “Stakeholder-Kapitalismus” führen, der das nackte Profitdenken – also den “freien Markt” der alten kapitalistischen Schule von Milton Friedman & Co – ablösen und die Konzerne dazu verpflichten soll, die Interessen möglichst all ihrer “Teilhaber” (Stakeholder) zu berücksichtigen und zu befriedigen.
Faktisch führt der „Stakeholder-Kapitalismus“ zu einer Ausweitung der Macht der Konzerne über Staaten, Volkswirtschaften und Gesellschaften, nicht nur in wirtschaftlicher und politischer, sondern auch in “ideologischer” Hinsicht, wenn “Big Business” z. B. geschlossen für Impfungen, “Refugees Welcome”, “Black Lives Matter”, “LGBTQ”, “I stand with Ukraine” etc. wirbt und auf diese Weise versucht, seine linken Gegner und Kritiker auf seine Seite zu ziehen.
Hier war offenbar derselbe „Davos-Mensch“ am Werk, den Samuel Huntington schon in den neunziger Jahren als Vertreter einer entnationalisierten, globalen Superklasse beschrieb, die aus der wirtschaftlichen Globalisierung hervorgegangen ist und die eine Wahlverwandtschaft zum “moralistischen Transnationalismus” der linken Intelligenz pflegt.
War Schwab nun der tatsächliche „Boss“ des Clubs von Davos oder nur eine Art Conferencier, der den Reichen, Mächtigen und Wichtigen eine informelle Plattform bot, in der sich „viele gute Gelegenheiten finden, um sich in handlungs- und ergebnissorientierten Initiativen zu engagieren“, wie er in seiner Eröffnungsrede 2022 formulierte?
Der Sohn eines Schweizer Industriellen, dessen Firma im Dienste der NS-Rüstungsindustrie tätig war, erhielt als junger Mann äußerst prominente Schützenhilfe für sein Lebenswerk: Unter anderem Henry Kissinger, der Ökonom John Kenneth Galbraith und der kontroverse Nuklearstratege Herman Kahn (eines der Vorbilder für Stanley Kubricks „Dr. Seltsam“), waren frühe Unterstützer des European Management Symposiums.
Das läßt vermuten, daß Schwab von Anfang eher ein Frontmann als ein eigenständiger Akteur gewesen ist. Wie es wirklich gewesen ist, weiß ich nicht (Verschwörungstheoretiker aufgepaßt: er hat dasselbe Gymnasium in Ravensburg wie Götz Kubitschek besucht!).
Das WEF war ursprünglich als „europäisch-amerikanisches Managersymposion“ (Jürgen Dunsch) konzipiert, mit dem Ziel, den wirtschaftlichen Vorsprung der Amerikaner auf europäischer Seite aufzuholen, nicht in Konkurrenz, sondern in Zusammenarbeit mit den USA. So war das WEF auch immer ein Instrument und ein Knotenpunkt der amerikanisch-westlichen Hegemonie. Diese Verbindung scheint nun durchtrennt zu sein, während mit Putins Einmarsch in die Ukraine das Zeitalter der “multipolaren Weltordnung” begonnen hat.
2022 schrieb ich in eigentümlich frei:
Nun verhält es sich so, daß vor „Corona“ die Auflösung von gewachsenen Kollektiven als Hauptstrategie der globalistischen Machtpolitik galt. Genauer gesagt dessen, was Manfred Kleine-Hartlage 2011 in seinen Büchlein „‘Neue Weltordnung’ – Zukunftsplan oder Verschwörungstheorie?“ als “Solidargemeinschaften” bezeichnete: “intakte Familien, intakte Völker, intakte Religionsgemeinschaften”: „Wer buchstäblich ewig herrschen will, darf die Gesellschaft nicht verfestigen, er muß sie verflüssigen; nicht kollektivieren, sondern atomisieren.“
Diese „Atomisierungs“-Strategie scheint nun an ihr Ende gekommen zu sein, zur gleichen Zeit, in der ein epochaler “Deglobalisierungs”-Prozeß begonnen zu haben scheint, der auch ein Entliberalisierungsprozeß ist. Die Corona-Politik hat zu einer Re-Kollektivisierung des Westens geführt, zu einer Herstellung von „Solidarität“ von oben, durch Angstmache, politisch-sozialen Druck und ein moralisches Statussystem, das auf Gehorsamkeit gegenüber den Pandemie-Maßnahmen beruht.
2025 spüre ich nicht mehr viel von dieser “Angstmache” und “Kollektivisierung”. Alle Buhmänner sind nun durchmarschiert: Viren, Rechtspopulisten, Russen, Klimawandel, “Orange Man”. Die EU fühlt sich von Putin und Trump in die Zange genommen, und kann sich zu keiner wirklich klaren, konstruktiven Politik gegenüber beiden durchringen. Utopische Ideen hat sie auch nicht mehr so recht, und das hat wohl auch damit zu tun, daß Geld aus den USA (USAID) und Energielieferungen aus Rußland prekär geworden sind.
Kein Artikel über Klaus Schwab ist vollständig, der nicht erwähnt, wie unfaßbar banal und trivial, wie oberflächlich und leer das Denken und die Sprache dieses Mannes sind. Wer sich das Büchlein The Great Reset (dt. Der große Umbruch) angeschafft und durchgelesen hat, wird wissen, wovon ich rede.
Es handelt sich dabei keineswegs um einen raffiniert durchdachten Meisterplan, sondern um ein lähmend langweiliges, inkohärentes Wirrwarr aus halbgaren Analysen, gewundenen Platitüden und abstrakten Weltverbesserungsplänen, das Tiefgang und Intellektualität lediglich simuliert.
Banalität und Oberflächlichkeit sind persönliche Eigenschaften Schwabs, die sich im Stil des Weltwirtschaftsforums in vollkommener Weise widerspiegeln.
Aus meinem ef-Artikel von 2022:
Sieht man sich nun die auf Hochglanz polierten, phrasengesättigten Promotionsvideos des WEF an, so fragt man sich, ob sie überhaupt irgendjemanden außerhalb der Davos-Party ernsthaft ansprechen sollen. Auch in den dort geführten, öffentlich einsichtbaren Debatten begegnet einem eine seltsame Mischung aus geschäftiger Banalität, Wichtigtuerei und sinistren Anliegen, die sich in fortschrittlich-humanistisches Neusprech hüllen.
Eugyppius kommentierte im September 2022:
Letztlich ist Schwabs tatsächliche Bedeutung schwer zu fassen. Ich würde sagen, er ist hauptsächlich ein Gefäß für die Ziele und Ambitionen der führenden Politiker und Unternehmer, die das Weltwirtschaftsforum umkreisen. Er ist ein schlechter Denker mit einem trägen Intellekt, aber er ist gut darin, diesen Leuten zu sagen, was sie hören wollen, und über ihn gewinnen wir einen interessanten Einblick in ihre Ängste, Überzeugungen und Neigungen. Die nachlässige und unausgegorene Art seiner Analysen entspricht paßgenau dem verkürzten Zeithorizont und den Aufmerksamkeitsdefiziten, die für die Attitüde der politischen Eliten so charakteristisch sind.
Der Nachfolger Schwabs ist übrigens der 1944 geborene Österreicher Peter Brabeck-Letmathe, ehemaliger CEO von Nestlé. Diese Gruselgestalt fiel mir zum ersten Mal 2006 in dem schockierenden Dokumentarfilm We Feed the World von Erwin Wagenhofer auf. In einer Besprechung für die Junge Freiheit beschrieb ich ihn als einen Mann “mit einem Charme, als wäre er der Antichrist persönlich”.
Das liegt nicht nur an seinen toten, seltsam reptilienartigen Augen, sondern unter anderem auch daran, daß er die Forderung mancher NGOs, den Zugang zu Trinkwasser zu einem öffentlichen (Menschen-)Recht zu erklären, als “Extremlösung” bezeichnete; er hingegen äußerte die Meinung, daß auch Wasser einen Marktwert haben solle, und implizierte somit, daß es ohne weiteres privatisiert werden könne. Von dem ganzen Film ist mir – neben den am Fließband geschredderten Küken – sein Auftritt bis heute am stärksten in Erinnerung geblieben.
Eines dieser beiden Augen war später eine Zeit lang durch eine Krankheit entstellt. Fotos aus dieser Zeit kursieren gerade in den sozialen Medien, und dazu der Witz: Nun wurde Blofeld durch Le Chiffre ersetzt.
Laurenz
Im Grunde kennen wir ja bereits unser aller Meinungen über Klaus Schwab. Interessant fand ich nur die spieltheoretische Betrachtung von Prof. Dr. Christian Rieck über den Abgang von Klaus Schwab. Rieck hat nur am Anfang mit dem völlig offen publizierten, marxistisch-bolschewistischen Bekenntnis Schwabs (Ihr werdet nichts besitzen, blabla) Schwierigkeiten oder will sich dazu vielleicht auch nicht konkret äußern. https://youtu.be/1NiQncCTNnI