Lesen, Lernen, Schauen: Weihnachtsempfehlungen, Teil III

Lernen

Schade, daß Márton Békés' Buch „Nationaler Block“ nicht bereits vor „Regime Change von Rechts“ erschien. Das Bändchen ist die ideale Ergänzung, ja der Schlußstein für die Theorie einer rechten Kulturrevolution. Die „Orbánisierung“ wird zwar in meinem Buch erwähnt, doch Békés, ein ungarischer Kulturkämpfer und Gramsciexperte, berichtet hier aus erster Hand.

Martin Sellner

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

Bis­her muß­te man sich bei der Spu­ren­su­che durch orbán­kri­ti­sche Liter­tur links­li­be­ra­ler Autoren wüh­len. Erst Wer­ner Pat­z­elts Buch wid­me­te sich dem Phä­no­men eini­ger­ma­ßen neu­tral. Nun spricht mit Békés erst­mals ein Vete­ran und Akteur der meta­po­li­ti­schen Kämp­fe in der pan­no­ni­schen Tiefebene.

Der Her­aus­ge­ber des Unga­ri­schen Kom­men­tár, ein mit der Sezes­si­on ver­gleich­ba­res Maga­zins, beschreibt in dem Buch Wesen, Funk­ti­ons­wei­se und Trag­wei­te der magya­ri­schen Kulturrevolution.

Orbáns mehr als zehn­jäh­ri­ge Regie­rungs­zeit, in der bei jeder Wahl die abso­lu­te Mehr­heit erreicht wur­de, bezeich­net Békés als „Epo­che“ und „his­to­ri­schen Block“ im Sin­ne Gramscis. Die Leit­idee, die über Fidesz hin­aus die gesam­te Gesell­schaft kul­tu­rell prägt, ist die Anti­the­se zum Glo­ba­lis­mus und die „natio­na­le Inte­gra­ti­on“ der Gesell­schaft. Ungarn ist damit die natio­na­le Mani­fes­ta­ti­on des Anti­glo­ba­lis­mus, ja Vor­bild und Vater­land aller „some­whe­res“. Das, wovon Rechts­g­ramscia­ner lan­ge träum­ten, wur­de 2010 in Ungarn realisiert.

Békés zeigt sich als beein­dru­cken­der Ken­ner aktu­el­ler und klas­si­scher poli­ti­scher Theo­rie: Gramsci, Mouf­fe, Fer­re­ro, Fure­di wer­den lau­fend zitiert. Dazu ver­steht er es, kom­ple­xe Theo­rien sim­pel zu erklä­ren. Die ent­schei­den­de Lek­ti­on sei­nes Buches lau­tet in mei­nen Augen: Die „kul­tu­rel­le Hege­mo­nie“ die Orbán errun­gen hat, wird auch über den Wahl­sieg hin­aus durch die stän­di­ge poli­ti­sche Mobi­li­sie­rung der Bevöl­ke­rung auf­recht erhalten.

Über legi­ti­mi­täts­stif­ten­de Refe­ren­den und zivil­ge­sell­schaft­li­che Demos (zum patrio­ti­schen „Frie­dens­marsch 2012” kamen 400.000 Ungarn) wer­den der Regie­rung stän­dig meta­po­li­ti­sche Res­sour­cen zuge­lei­tet. Die Zivil­ge­sell­schaft ist der Schlüs­sel. Sie berei­te­te Orbáns Wahl­sieg vor und lie­fert ihm nach wie vor „meta­po­li­ti­schen Flan­ken­schutz“ in sei­nem Generationenprojekt.

Der “Natio­na­le Kon­sens” und die “Kon­sen­sua­le Hege­mo­nie” stel­len eine rea­lis­ti­sche, rech­te Visi­on im 21. Jahr­hun­dert dar. Die­se ist nicht anti­de­mo­kra­tisch und „auto­ri­tär“. Die natio­na­le Hege­mo­nie schafft einen anti­glo­ba­lis­ti­schen Schutz­raum für eine sinn­vol­le demo­kra­ti­sche Debat­te. Im Zen­trum steht die natio­na­le Inte­gra­ti­on der Gesellschaft.

Die rote Linie ist der glo­ba­lis­ti­sche Lan­des­ver­rat, ob er sich in Tech­no­kra­tie, „Glo­bo­ho­mo“, Vasal­len­tum oder Erset­zungs­mi­gra­ti­on äußert. Nach einer patrio­ti­schen Kul­tur­re­vo­lu­ti­on und der Eta­blie­rung des „natio­na­len Kon­ses“, kann eine natio­na­le Debat­te sogar “frei­heit­li­cher” und dyna­mi­scher sein als im libe­ra­len Wes­ten.  Gera­de weil ein Kon­sens über die Grund­la­ge des Poli­ti­schen und das “natio­na­le Wir“ besteht, wird Mei­nungs­plu­ra­lis­mus in ande­ren The­men­be­rei­chen weni­ger riskant.

Békés’ Buch beschreibt somit nicht nur die letz­ten 30 Jah­re der unga­ri­schen Poli­tik­ge­schich­te und zählt Wir­kungs­wei­sen und Erfol­ge ihrer patrio­ti­schen Kul­tur­re­vo­lu­ti­on auf. Er lie­fert, in nuce, eine poli­ti­sche Theo­rie, die Demo­kra­tie, Kon­ser­va­ti­vis­mus, Frei­heit­lich­keit und Soli­da­ri­tät in sich ver­eint. Der „Natio­na­le Kon­sens“ könn­te zum stra­te­gi­schen Ziel­be­griff einer moder­nen Rech­ten jen­seits von libe­ral­kon­ser­va­ti­ver Belang­lo­sig­keit und über­kom­me­nen Tota­li­ta­ris­men werden.

Békés, der selbst her­vor­ra­gend Deutsch spricht, wird hof­fent­lich mit sei­nen Ideen und Begrif­fen in den deutsch­spra­chi­gen Raum ausstrahlen.

Már­ton Békés: Natio­na­ler Block, 120 Sei­ten, 16 €.

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Schau­en

Inspi­ra­tio­nen war­ten über­all. Ich fin­de sie auf Lit­faß­säu­len, in Orna­men­ten auf Zäu­nen, auf Iko­nen, alten Film­pla­ka­ten und gele­gent­lich auf mit­tel­al­ter­li­chen Stan­dar­ten. Eini­ge Leser des Blogs wis­sen, daß ich neben mei­nen diver­sen Tätig­kei­ten auch immer wie­der als Gra­fi­ker arbeite.

Das war eine Not­wen­dig­keit, da in den Jah­ren des Akti­vis­mus nicht immer ein pro­fes­sio­nel­ler Desi­gner zur Stel­le war. So brach­te ich mir die wesent­li­chen Din­ge, so gut es eben ging, selbst bei. Über die Jah­re ging ein guter Teil der iden­ti­tä­ren Auf­kle­ber, T‑Shirts, Pla­ka­te, Akti­ons­vi­de­os und Netz­sei­ten auf mein Konto.

Das war ein Gebot der Not, kein inne­rer Drang. Von Natur aus kein Künst­ler, lech­ze ich daher stän­dig nach Inspi­ra­ti­on für mei­ne gra­fi­schen Entwürfe.Eine mei­ner Lieb­lings­quel­len dazu ist älte­re und moder­ne Plakatkunst.

Die Serie „100 bes­te Pla­ka­te“ prä­miert jedes Jahr mit einer Fach­ju­ry die krea­tivs­ten und beein­dru­ckends­ten Wer­ke im deutsch­spra­chi­gen Raum.  Zwar geht es hier stark ins Avant­gar­dis­ti­sche und Abs­trak­te. Mar­ke­ting und Agi­ta­ti­on ste­hen im Hin­ter­grund. Doch immer wie­der inspi­rie­ren mich hier gera­de die Expe­ri­men­te mit Schrift­ar­ten und For­men. Die Fol­ge 2022 ist eine „Bon­bon­niè­re fürs Auge“, auch für Nichtdesigner.

100 Bes­te Pla­ka­te 22, Deutsch­land, Öster­reich, Schweiz, 328 Sei­ten, 29,90 €.

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Lesen

Letz­tes Jahr bat mich Götz Kubit­schek erst­mals, drei Weih­nachts­emp­feh­lun­gen abzu­ge­ben. In der Rubrik „Lesen“ war ich hin- und her­ge­ris­sen. Soll­te ich mit klas­si­schen oder kon­tem­po­rä­ren Roma­nen der höhe­ren Lite­ra­tur glän­zen? Ver­lö­re ich mei­ne „Schnell­ro­da-Kre­di­bi­li­tät“, wenn ich geste­hen wür­de, daß mich ein – hor­ri­bi­le dic­tu – „Sci­ence-Fic­tion-Roman“ am meis­ten begeis­tert hat­te? Fälsch­li­cher­wei­se wird die­ses Gen­re häu­fig noch dem Gro­schen­ro­man zugeschriebenen.

Letzt­lich sieg­te die Auf­rich­tig­keit über die Sor­ge um den Ruf. Ich stell­te „Die drei Son­nen“ von Cixin Liu vor. Eini­ge gra­tu­lier­ten mir per­sön­lich dazu. Sie freu­ten sich ver­schämt, daß sie nicht die ein­zi­gen SIN-Leser waren, die ins­ge­heim Sci­ence Fic­tion lasen. Den­noch war ich mir nicht sicher, ob das auf den Blog paßte.

Und dann, der Rit­ter­schlag für Liu: Kubit­schek selbst berich­te­te mir im Som­mer 23 mit strah­len­den Augen, daß er die „3‑Sonnen“ ‑Tri­lo­gie (als Hör­buch) bei einer Auto­fahrt in einem Stück durch­ge­hört hat­te. Er war fas­zi­niert von dem Stoff. Ich hof­fe, ich bege­he damit hier kei­ne Indis­kre­ti­on. Mir schenk­te es jeden­falls den Mut, auch die­ses Jahr wie­der ein „Science-Fiction“-Buch vor­zu­stel­len. Die höhe­re Lite­ra­tur über­las­se  ich den Beru­fe­ne­ren. Zwar lese ich auch die­se Bücher, vor allem sofern sie  von Kositza und Kub­ti­schek als „Pflicht­lek­tü­ren“ vor­ge­stellt wer­den. Sie gefal­len mir auch, nur habe ich meist dazu weni­ger zu sagen als die beiden.

Daher zieht es mich auch dies­mal zum viel­leicht „poli­tischs­ten“ Gen­re der Lite­ra­tur. Dies­mal stel­le ich ein Buch vor, das zwar etwas hin­ter der Epik von den „3 Son­nen“ zurück­bleibt, nichts­des­to­we­ni­ger ein inter­es­san­tes Sze­na­rio ent­wi­ckelt. In Sharp­sons Ecce Machi­na befin­den wir uns in der Früh­pha­se der „Sin­gu­la­ri­tät“. Drei „Super­KIs“, die von den USA, der EU und Chi­na in einem fie­ber­haf­ten „Wett­coden“ ent­wi­ckelt wur­den, beherr­schen die zivi­li­sier­te Welt.

Geschickt beschreibt Sharp­son ihre schlei­chen­de Macht­über­nah­me. Wer ihre „Polit­be­ra­tungs­an­ge­bo­te“ annahm, war, ob als Staat oder Par­tei, ein­fach lang­fris­tig erfolg­rei­cher. Anti-KI-Poli­ti­ker kamen zwar hie und da an die Macht, doch ohne die­se KI-Bera­tung schei­ter­ten sie regel­mä­ßig. Ein wei­te­res wich­ti­ges Axi­om des Gedan­ken­ex­pe­ri­ments: Die KIs ent­wi­ckel­ten ein Bewußt­sein und beka­men schritt­wei­se Bür­ger­rech­te zuge­spro­chen. Sie kön­nen sich in täu­schend ech­te Andro­iden­kör­per „her­un­ter­la­den“ und wan­deln teils uner­kannt unter Menschen.

Zeit­gleich wan­dern mehr und mehr ech­te Men­schen in die digi­ta­le Welt ab. „Con­tra­nennennt sich der Vor­gang, bei dem ein Bewußt­sein mit einer „Daten­na­del“ erfaßt und digi­ta­li­siert wird. Allein, dabei stirbt der rea­le Mensch. Das ist auch nötig, da in der neu­en Gesell­schaft ein stren­ges Ver­bot der Bewußt­seins­du­pli­ka­ti­on besteht. Ein Groß­teil der Men­schen exis­tiert bereits als „con­tran­tes“ Daten-Ich im „world wide web“.

Die gan­ze Welt ist auf dem Weg in eine fried­li­che Tech­no-Uto­pie. Die gan­ze Welt? Nein, ein Staat leis­tet Wider­stand. Die „kas­pi­sche Repu­blik“ wur­de von der tech­nik­kri­ti­schen Bewe­gung der „Neoh­u­ma­nis­ten“ auf dem Gebiet des heu­ti­gen Aser­bai­dschan errichtet.

Als die Bewe­gung merk­te, daß sie glo­bal, poli­tisch und kul­tu­rell kei­ne Chan­ce hat­te, folg­te sie der „Stra­te­gie der Samm­lung“. Die Anti­trans­hu­ma­nis­ten aus aller Her­ren Län­der sam­mel­ten sich in einem ärm­li­chen, insta­bi­len Land. Nach Abwehr­re­ak­tio­nen der Ein­hei­mi­schen kam es zum Putsch und teil­wei­sen Völ­ker­mord. Seit­dem herrscht dort die „Repu­blik Kaspien“, eine Mischung aus Nord­ko­rea, DDR und Geor­ge Orwells England.

Aus Angst vor Über­wa­chung gibt es kein Inter­net. Alles ist auf dem Stand des Kal­ten Kriegs. „Con­tra­nen“ ist eben­so streng ver­bo­ten wie die Aus­wan­de­rung. Die Gesell­schaft wird von einer tota­li­tä­ren Par­tei und ihrem poli­ti­schen Arm der „Sta­sich“ (Staats­si­cher­heit) reagiert, die Jagd auf Ver­rä­ter oder gar ein­ge­schleus­te KIs macht.

Der Rest der Welt belegt die Repu­blik Kaspien mit bru­ta­len Embar­gos, vor allem weil sie die regel­mä­ßi­gen neoh­u­ma­nis­ti­schen Ter­ror­an­schlä­ge finan­ziert, die ihre schö­ne digi­ta­le Welt erschüt­tern. Armut, Alko­ho­lis­mus, ideo­lo­gi­scher Fana­tis­mus, Intri­gen und Über­wa­chung regie­ren die Repu­blik. Die Stim­mung gleicht einer Mischung aus „Bla­derun­ner“, „1984“ und dem Film „Das Leben der Anderen“.

Zur Geschich­te, einem klas­si­schen Film-noir-Detek­tiv­stoff um den Mord­fall an einem wich­tig­ten Pro­pa­gan­dis­ten der Repu­blik, will ich hier wenig sagen. Sie hält lei­der nur teil­wei­se mit der Krea­ti­vi­tät des fan­ta­sie­vol­len Welt­auf­baus mit. Den­noch lohnt sich die Lektüre.

Der Autor wirft vie­le phi­lo­so­phi­sche Fra­gen auf, die ange­sichts des Trans­hu­ma­nis­mus nicht mehr blo­ße Fan­ta­sie sind: Was ist ein Bewußt­sein? Ab wann wäre eine KI ein Mensch? Was ist der Sinn des mensch­li­chen Lebens? Kann und soll man die Ent­wick­lung auf­hal­ten? Sei­ne fina­len Ant­wor­ten auf die­se Fra­gen im Buch leh­ne ich ab. Doch die Art und Wei­se, wie er radi­kal zu Ende denkt, wor­auf ein Wider­stand gegen Digi­ta­li­sie­rung und Trans­hu­ma­nis­mus hin­aus­lie­fe, ist fas­zi­nie­rend. Die Welt von „Ecce Machi­na” bleibt im Kopf.

Neil Sharp­son: Ecce Machi­na, Die See­le der Maschi­ne, Piper, 416 Sei­ten, 22 €.

Martin Sellner

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

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Kommentare (7)

Boreas

2. Dezember 2023 15:00

Gegen den Konsum literarischer Utopien ist überhaupt nichts einzuwenden wenn sie denn gut geschrieben sind. Das war bei der "Schwarzen Sonne von Tashi Lhunpo" so und gilt für viele andere Titel ebenso. Ein kluger Dresdener Literaturprofessor vertrat mir gegenüber mal die These, man könne in solchen Utopien bestimmte Entwicklungstendenzen der Gesellschaft ablesen und ermutigte mich zu derlei Lektüre, der ich doch sehr der Prosa im 19. und 20. Jahrhundert verhaftet bin. Man ist dankbar über Empfehlung mit gewisser Referenz, da das Genre auch jede Menge Schrott bietet.

Maiordomus

2. Dezember 2023 17:35

Mit Science Fiction blamiert sich heute kein neugierig gebliebener Leser. Im Grunde ist sogar Dantes Commedia oder die Utopia von Thomas Morus ein Teil dieser Gattung, zu schweigen von Jean Pauls Gianozzo. 

cubist

2. Dezember 2023 21:05

Lieber Herr Sellner, mit Science Fiction sind Sie in bester (intellektuell) und schlechtester (politisch) Gesellschaft -- Dietmar Dath (auch wenn ich seinen letzten Roman "Gentzen" einfach nur unlesbar finde, er hat Literatur gegen Wokeness getauscht). Wenn es um SF-Leseempfehlungen geht, fallen mir, abseits der trivialen Pfade, vor allem eher linke (?) SFler ein:  M. John Harrison mit seiner Kefahuchi-Trilogie, einfach nur hochliterarische SF (merkt man bei Amazon, die Trottel erwarten Brandhorst und kriegen Literatur = 1 Stern). Und Peter Watts, zB Blindsight oder Echopraxia. Beides wohl das intelligeneste, was SF aktuell zu bieten hat. Letzterer ist halt durch und durch Pessimist, was die Natur des Menschen angeht. Eine Art Gehlenschüler, ohne es zu wissen. 

Adler und Drache

3. Dezember 2023 17:07

@cubist
Ich bin (vielmehr: war) ebenfalls eifriger SF-Leser, es gibt da echte Perlen, aber M. John Harrison gehört auch in meinen Augen zum Besten. Habe mir alles von ihm besorgt, alle Kurzgeschichten, alles Zeugs, was es nur auf Englisch gibt. SF ist das kaum noch, es geht schon sehr in den Surrealismus hinein.  
Ted Chiang ist ebenfalls sehr empfehlenswert. Schmales Werk, aber intelligent und ansprechend.  

Maxx

4. Dezember 2023 15:58

Ich lese auch gern Science Fiction, nicht insgeheim oder verschämt, sondern ganz offen und unverkrampft. Da "Drei Sonnen" schon eine sehr gute Empfehlung war, habe ich mir Sharpson auch mal vorgemerkt.

RMH

5. Dezember 2023 15:53

"nicht insgeheim oder verschämt, sondern ganz offen"
Warum sollte man so etwas nicht ganz offen lesen? 
Helfen Sie mir mal bitte von der Leitung ...

anatol broder

6. Dezember 2023 18:24

@ rmh 15:53
das genre ist leider voller schund. ich habe auf sellners empfehlung hin (danke) ecce machina bestellt und den prolog gelesen. das war literarisch hilflos, sharpson ist nicht houellebecq. ich weiss nicht, ob ich den roman bis zum ende durchhalte. hoffentlich finde ich darin spannende gedanken zum mitnehmen. das passiert mir bei sf regelmässig, weshalb ich doch in den sauren apfel beisse.

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