So blieb beispielsweise die Kulpabilisierung von NS-Tätern jenseits der Hauptverantwortlichen, die natürlich differenziert zu betrachten ist, von deutscher Seite noch einige Zeit nach 1945 aus. Ab einem gewissen Zeitpunkt erfolgte die strafrechtliche Ahndung dann um so heftiger. Betroffene wollten und konnten nicht über sich selbst richten.
Ähnliches ist nun im Kontext der Aufarbeitung von Corona-Unrecht zu erwarten. Der Arzt und Publizist Gunter Frank steht an vorderster Front jener, die die Umstände des »Staatsverbrechens« aufzuhellen gedenken. Bereits in einer Untersuchung, die noch während der großen Zäsur erschien, legte er erste Ergebnisse seiner Beschäftigung mit der (Schein-)Pandemie im Rückblick vor.
Der facettenreiche Komplex »Corona« wird in harte Zahlen und in viele Einzelheiten aufgedröselt. Die wichtigsten Themen, die in kaum einer Publikation über die Ereignisse fehlen, werden auch in Franks Schrift erörtert: Dazu zählen die unklaren und nicht selten weit übertriebenen Sterbezahlen, die bekannten Undeutlichkeiten (»durch«, »mit« und »an« Corona verstorben), statistisch eher irrelevante Angaben zur Übersterblichkeit, aber auch der Ländervergleich.
Weiter führt der Autor die zum Teil verheerenden Folgen der sogenannten Schutzmaßnahmen an. Die immer wieder debattierten leeren Krankenhausbetten standen für deutlich gesteigerte Profite und sorgten schon während der Lockdowns für allgemeines Kopfschütteln. Bis heute nicht restlos geklärt ist der Ursprung des Virus. Kaum zu erklären sind die medialen Vorbehalte gegenüber jenen, die Belege zugunsten der Laborhypothese vorgelegt haben. Ein eigenes umfangreiches Kapitel dreht sich um die Problematik Impfen und Impfzwang.
Da fast alle Staaten – nicht zuletzt auf Druck global-mächtiger Organisationen wie der WHO, was sich besonders in Afrika fatal auswirkte – eine ähnliche Vorgehensweise angeordnet hatten, ist ein Vergleich mit alternativen Handlungsweisen schwierig bis unmöglich. Immerhin gab es in den USA Bundesstaaten, die sich dem weltweiten Druck entziehen konnten. Hier ist es naheliegend, die Ergebnisse der Maßnahmen mit dem Verzicht auf sie zu vergleichen. Und welch Wunder, der praktische Stillstand des öffentlichen Lebens sorgte nicht durchgehend für geringere Sterbezahlen!
Frank übergeht das vielleicht menschlich bedauerlichste Kapitel der insgesamt tragischen Vorfälle nicht: die Hexenjagd auf Wissenschaftler, die sich gegen die Beschneidung der Grundrechte ausgesprochen hatten. Der Mikrobiologe und Arzt Sucharit Bhakdi und der Toxikologe Stefan Hockertz sind nur zwei Beispiele. Die Ausgrenzung von als »Covidioten« verfemten Demonstranten ist ein eigenes Kapitel, das keinesfalls als marginal einzustufen ist, ebenso das bittere Versagen der Gerichte.
Die Corona-Täter sind mitten unter uns, so oder so ähnlich könnte der Titel eines Films oder eines Schauspiels lauten, das demnächst in den Kinos anläuft. Noch hat sich wohl kein Regisseur gefunden, der willens und in der Lage wäre, alle jene Ungereimtheiten, Unwissenheit, Verbrechen, Formen persönlicher Bereicherung, Gesetzwidrigkeiten und einiges mehr im Zusammenhang mit der großen Krise unserer Zeit zu verarbeiten.
Silberstreifen am Aufarbeitungshorizont gibt es nur wenige. Der Gouverneur von Florida und US-Präsidentschaftskandidat, Ron DeSantis, hatte für seinen Bundesstaat die Maßnahmen früh beendet, Impf-Diskriminierung verboten und die juristische Aufarbeitung angeordnet. Erste Schritte in die richtige Richtung! Vielleicht die Blaupause für den Umgang mit dem Unrecht auch hierzulande. Nicht nur mutige Persönlichkeiten wie Frank hoffen darauf.
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Gunter Frank: Das Staatsverbrechen. Warum die Corona-Krise erst dann endet, wenn die Verantwortlichen vor Gericht stehen, 3. Auflage, Berlin: Achgut Edition 2023. 216 S., 22 €
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