Abtreiben wegen Pränataldiagnostik? Eine Geschichte

Die Zahl von 26.600 Abtreibungen im dritten Quartal 2023 ist furchtbar groß. Bereits zum sechsten Mal in Folge ist die Zahl der vorgeburtlichen Kindstötungen, die dem Statistischen Bundesamt gemeldet werden, im Vergleich zum Quartal des Vorjahres gestiegen!

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Ich bin in die­ser Fra­ge über­haupt nicht radi­kal. Mit 20 Jah­ren hät­te ich noch jeg­li­che Abtrei­bung und ihre Begrün­dung ver­dammt. In der Jugend ist man, wenn man brennt, total kategorisch.

Über die Zeit lernt man Leu­te und Umstän­de ken­nen. Die Umstän­de sind oft kom­pli­ziert und las­sen sich nicht anhand eines Ras­ters bestim­men. Ich ste­he jeden­falls nicht an, einen Stab über sämt­li­che Abtrei­be­rin­nen zu bre­chen. Es gibt ganz schlim­me Gemengelagen.

Und doch ein gro­ßes Aber! Oft genug soll­ten sich die Geschlechts­ver­kehr­trei­ben­den ein­fach mal am Rie­men rei­ßen. Flot­te Sprü­che von for­schen (sicher oft unbe­weib­ten) Social-Media-Nut­zern wie „hätts­te mal die Bei­ne zusam­men­ge­hal­ten“ sind gewiß ätzend und unge­recht­fer­tigt, aber tref­fen gele­gent­lich das Körn­chen Wahrheit.

Näm­lich: Die aller­we­nigs­tens Frau­en wer­den ohne eige­nes Zutun schwan­ger. (Aber es gibt sie. Nicht nur die grob Vergewaltigten.)

Der Spruch, nein, die Paro­le: „Kei­ne Frau treibt leicht­fer­tig ab“ ist längst zum Hohn gewor­den. Natür­lich wird dau­ernd  und „leichtfertig“abgetrieben! Kos­tet ja (fast immer) nichts! Meis­tens, weil es „grad so über­haupt nicht paßt.“ Frau­en haben Plä­ne, in die ein (wei­te­res) Kind sich ganz schwer ein­glie­dern würde.

Woher aber kommt der neu­er­li­che und bedenk­li­che Anstieg der Abtrei­bungs­zah­len? Eine Rol­le könn­te der neu­er­dings (unter Bedin­gun­gen, die leicht zu erfül­len sind) von den Kas­sen bezahl­te NIPT (nicht-inva­si­ver Prä­na­tal­test) spie­len. Mit die­sem harm­lo­sen Test kön­nen gewis­se Tri­so­mien des Unge­bo­re­nen aus­ge­schlos­sen (oder bestä­tigt) werden.

Die­ser Test ist nur ein Anfang. Bald wird man leicht vor­ge­burt­lich das gesam­te Genom des Neu­lings ermit­teln und dar­stel­len kön­nen. Natür­lich kann man das bereits jetzt. Es ist nur noch nicht “Kas­sen­leis­tung”.

Mein letz­tes, sieb­tes Kind bekam ich im Alter von 37. Damals ruh­te eine gro­ße Erzie­hungs­last auf mir. Ich wäre sehr ver­stört gewe­sen, eine Anoma­lie der Chro­mo­so­men des Unge­bo­re­nen attes­tiert zu bekom­men. Ich hät­te mich gefragt, ob ich das bewäl­ti­gen könn­te – und dabei den älte­ren, aber immer noch Kin­dern gerecht zu wer­den. Ich hat­te jedoch (Augen zu und ver­trau!) damals auf jede Früh­dia­gnos­tik ver­zich­tet, dies auch vor mei­nem christ­li­chen Hintergrund.

Dabei hat­te ich bereits selbst eine Toch­ter mit „Chro­mo­so­men­an­oma­lie“. Ein neu­er Test hät­te sie womög­lich vor­ge­burt­lich herausgefiltert!

Ich hät­te dann, als jun­ge Schwan­ge­re, mit 24, her­aus­ge­fun­den, daß ich ein Kind mit abnor­ma­len Chro­mo­so­men erwar­te. Mit Behin­de­rung also! Ich hät­te das Kind damals frag­los auch mit Test zur Welt gebracht. Ich war ja in der soge­nann­ten Blü­te mei­nes Lebens: bereit, alles zu schul­tern. Ob man das auch mit, sagen wir, vier­zig Jah­ren ist?

Ja, die­se Toch­ter kam anno 1998 mit einem sehr sel­te­nen „Gen­scha­den“ zur Welt. Sie ist als von Albi­nis­mus betrof­fe­ne schwer seh­be­hin­dert. Mit ent­spre­chen­den Seh­hil­fen sieht sie maxi­mal 10%. Sie hat eine (in Deutsch­land) aus­ge­spro­chen sel­te­ne Form des Albi­nis­mus. Das weiß ich, weil ich damals einer Gen-Sequen­zie­rung zustimm­te –  das täte ich heu­te  ganz sicher nicht mehr. Die­se Chro­mo­so­men­an­oma­lie (näm­lich kein wei­ßes, son­dern “gol­de­nes” Haar) ist nor­ma­ler­wei­se in Japan vorzufinden.

Die­se Toch­ter war ein lie­bes, aber auch stu­res Kind. Sie hat stets irgend­wel­che Erleich­te­run­gen (die ihr als “Schwer­be­hin­der­te” zuge­stan­den hät­ten) abge­lehnt. Auch gegen unser elter­li­ches Zure­den. Sie über­sprang eine Schul­klas­se, leg­te ein „Lan­des­bes­ten-Abitur“ ab und stu­dier­te mit gro­ßem Erfolg. Sie ist heu­te eine glück­li­che jun­ge Frau „mit Karriere“.

Ich über­le­ge, was heu­te, wo sol­che Unter­su­chun­gen Kas­sen­leis­tung sind, jene Eltern tun, denen beim unge­bo­re­nen Kind eine Chro­mo­so­men­an­oma­lie attes­tiert wird?

Ich hof­fe, sie ent­schei­den sich rich­tig. Nie­mand, um ehr­lich zu sein, will ein schwer­be­hin­der­tes Kind. Blö­der, neu­mo­di­scher Spruch: Kar­ma is a bitch. Neh­men wir ein­fach an, was uns zukommt. Demut scha­det nie, und wir alle wach­sen doch an unse­ren Aufgaben.

Dür­fen wir abtrei­ben? Hof­fent­lich machen es sich alle von die­ser Ent­schei­dung betrof­fe­nen so schwer wie mög­lich. Es könn­te auch ein Glücks­kind sein!

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (31)

Dr Stoermer

23. Januar 2024 14:01

Ein Thema, das wohl jeden an die Grenze seiner Sicherheiten führt. Wanken und Zweifeln sollte dort Gebot sein. Wobei Ihr persönliches Vorbild zeigt, dass Mut zum Leben immer wieder unerwartetes Glück spendet. Mein Respekt ist ein weiteres mal gestiegen!
Frauen, die sich dieser Frage zu stellen haben, sind nicht zu beneiden, und jeder ist zu wünschen, dass sie diese mit einem liebendem Mann an ihrer Seite gemeinsam beantworten kann.
Das Töten derjenigen, deren nicht gewordenen Mütter ihre Entscheidung doch (scheinbar?) "leichtfertig" trafen, fand im Grunde immer schon weit vorher statt - als den GV-treibendInnen der seelische Zugang zu sich selbst verpfuscht wurde.

Laurenz

23. Januar 2024 14:14

Man kann sich bei diesem Thema wohl nur Wahrheiten annähern. Seit ich 1999 meine 1. Familienaufstellung besucht hatte, veränderte sich meine Meinung diametral zum Abtreibungsgegner, weil mir die seelischen Konsequenzen von Abtreibungen offenbar wurden. Das hat weniger mit Moral, als mit einer erfahrbaren Naturgesetzlichkeit zu tun. Natürlich basiert Zivilisation auf der Vermeidung von Mord & Totschlag. Für mich sind Ausnahmen Vergewaltigung & offensichtliche schwere Behinderung. Im Normalfall sind Eltern nicht in der Lage, ohne Staat, das Überleben eines schwerbehinderten Kindes zu gewährleisten. Der staatliche Zuschuß wird anderen weggenommen & das schwerbehinderte Kind kostet so viel, wie 3 gesunde Kinder. Das mag jetzt etwas kühl klingen. Wenn man abtreibt, machen es die Japaner richtig. Sie geben den abgetriebenen Kindern Namen, es wird beerdigt, gehört zur Familie & es wird ihrer am Friedhof gedacht. Es wird nicht eine Frau geben, die zeitlebens nie an ein verlorenes Kind denkt & festzustellen, wie alt es jetzt wäre. Beim letzten EK-Artikel hatte ich Pearl Davis & Dave Chappelle gepostet, welche die Rechte von Männern vertreten.

Laurenz

23. Januar 2024 14:15

(2) Beide akzeptieren, daß Frauen abtreiben, die Entscheidung alleine fällen. Sagen aber, daß Väter dasselbe Recht & die Option haben müßten, die Vaterschaft abzulehnen. Mein Geld, meine Entscheidung. Chappelle sagt aber auch, nicht endgültig zu  wissen, was richtig sei & alle könnten sich täuschen. Ich habe desöfteren Männer weinen sehen, deren Kind im Mutterleib gemordet wurde. Das ist nicht lustig, aber dafür bitter. Männer müssen, in meinen Augen, ein Recht auf ihre Kinder haben & sich verpflichten dürfen, ein Kind alleine großzuziehen. Politisch wird die AfD dem Problem am ehesten gerecht. Man muß jungen Leuten die Existenzangst nehmen, die Kinder verursachen können. Man kann den Sexualtrieb nicht verbieten, aber mehr verantwortliches Handeln vom Bürger verlangen, ohne Moral zu predigen. 3 Wochen gemeinnützige Arbeit in Kindergärten oder vielleicht Kinderhospiz, wo Eltern ihre Kinder verlieren, die sie gerne behalten hätten, könnte man als Pflicht bei Abtreibung verordnen. Über die seelischen Konsequenzen der Abtreibung habe ich jetzt bewußt nichts geschrieben, nur auf konkrete Nachfrage.

Raeuspern

23. Januar 2024 14:34

Mit Wärme und ausgewogen beschrieben. Danke. "Spannend" wird es, wenn der Wohlstand weiter sinkt und die Kosten für Kinder allgemein massiv steigen. Sehe da eine sich beschleunigende Entwicklung zu genetisch optimierten Kindern. Es wird vielleicht als sozial gerechter definiert, wenn man nur "gesunde" Kinder auf die Welt kommen lässt.

RMH

23. Januar 2024 15:40

D. galt sehr lange als Land, in dem im Vergleich zu anderen Industrienationen relativ wenige Abtreibungen vorgenommen werden (wie leichtfertig sind dann die anderen drauf?) und zudem die meisten Abbrüche in einem relativ frühen Zeitpunkt der Schwangerschaft stattfinden, bedingt auch durch die 12-Wochen Rechtslage (da sind ander Länder leider nicht so strikt). Die Pränataldiagnostik ermöglicht nun eine medizinische Indikation (seelischer Schaden der Schwangeren - die Behinderung des Kindes selber soll an und für sich keine medizinische Indikation hergeben) und öffnet damit die Türen für Spätabtreibungen. Das ist auch einer der Gründe, warum sie so umstritten ist. Meine persönliche Meinung (grundsätzlich halte ich Abtreibungen ohne medizinische oder kriminologische Indikation für falsch, halte mich als Mann aber lieber zurück. Frauen sollten diese Debatte bestimmen): In D. sind wir mit der 12-Wochen-Frist generell besser bedient, als andere Länder. Man kann nur hoffen (und beten), dass angesichts des bestehenden Linkstotalitarismus zumindest diese Frist hält. Bei uns sind Wunschkinder auf dem Vormarsch. Man sollte den Eltern so viel Vertrauen schenken, dass sie dann auch mit den Ergebnissen der Pnd verantwortlich umgehen können, ich möchte mich hier nicht einmischen.

Tageszeile

23. Januar 2024 17:05

Ein nächster Strang zur Geschichte von Abtreibung ... Drei Quartale zuvor war ich einer der »ungezählt betroffenen (vermutlich die Hälfte)« in der Statistik der vorgeburtlichen Kindestötungen. Die Abtreibungsberatung und der Aufenthalt zum tätigen Eingriff kosten nicht weit entfernt vom Ort des Blogs um die 280 Euro. Das Einzige, worum ich gebeten wurde, ist, dass ich die Hälfte des Betrages zu zahlen habe. An keiner der Gespräche, die es dazu braucht, wurde ich hinzugezogen. Böse formuliert - was geht es mich auch an - da es die Frau entscheidet und ihre eigene Sache (wahrscheinlich rein biologisch) ist und bleibt. Einfluss zu nehmen auf den gesamten Werdegang (die Zeugung ausgenommen - war ein glücklicher Umstand) und Abschluss ist absurd, weil vollkommen unmöglich. Zum »Abtreibungsgespräch« wird nie ein Gegenpart hinzugezogen. In der Tat werden wie oben beschrieben jene »Pläne« anscheinend automatisiert vorgetragen und akzeptiert. Es würde mich zufrieden stimmen, wenn solche Entscheidungen entsprechend gewichtet würden. Leider kollidieren die oben genannten Kassenleistungen selten mit der Erfahrung: Je mehr Ärzte es gibt, umso mehr Kranke werden erzeugt!

Monika

23. Januar 2024 17:15

Danke für diesen Text !
Bei meiner ersten Schwangerschaft drängte mich meine Frauenärztin zu einer Pränataldiagnostik ( steht Ihnen zu, da "spätgebärend") . Ich lehnte ab, gemäß "Augen zu und vertrau" vor christlichem Hintergrund. Bei der zweiten Schwangerschaft mit 36 ( noch spätgebärender) war ich etwas unsicherer, weil allgemein der Druck zur Diagnostik zunahm. Ich fragte meinen neuen Frauenarzt, ob es nicht sinnvoll wäre, eine Diagnostik zu machen.  Ich vergesse seine Antwort nie. Er schaute mich lange an und sagte: "Lassen Sie das. Sie sind nicht der Typ Frau, der das wirklich wissen will, weil sie sich nicht gegen ein Kind entscheiden werden. Machen Sie sich nicht unnötig verrückt, durch das Warten auf ein Ergebnis.  Vertrauen Sie sich.  Ich war diesem Arzt sehr dankbar.  Jede Frau, die nie in die Situation kommt, eine Abtreibung auch nur zu überlegen, kann heilfroh sein. 

Gimli

23. Januar 2024 17:56

Biologisch-relativistisch ist es das primitive Naturrecht der Frau. In unserer heutigen Zivilisation eine Entscheidung eher von beiden Partnern (kompliziertere PArtnerschaften mal außen vor gelassen). Ich bin mit dem Thema nicht "durch", war in meinen jungen Jahren aber uneingeschränkt für Abtreibung. Eigentlich heute auch noch - für andere. Da ich überzeugt bin, dass es eine Minderheit ist, die damit leichtfertig umgeht. Wir haben uns für einen Sohn mit einer seltenen Krankheit entschieden und siehe: ER ist ein prima Junge geworden, in Ausbildung, selbstbewusst, beliebt bei Freunden wie beim Ausbildungsbetrieb. Das war nicht zu erwarten. Hätten wir abgetrieben (was nicht ging: Eineiige Zwillinge; sein Bruder ist gesund), hätten wir das heutige Erstaunen und den Stolz und die Freude nie erlebt  ... und dann wäre es eben auch gut damit gewesen. Bei dem ganzen Komplex seh ich die Problematik weniger im Einzelfall, dem einzelnen Lebenwesen, dem wir die Zukunft stehlen, sondern in der Ethik, wenn wir in Fragen von Euthanasie und "Zuchtwahl" nicht vorsichtig sind. Noch sehe ich aber keinen Dammbruch.

FrankaFrey

23. Januar 2024 19:03

Ich denke, man sollte zwei Dinge nicht miteinander vermischen. Auf der einen Seite die leichtfertigen Schwangerschaftsabbrüche (weil es grad nicht passt) und auf der anderen die Entscheidung, Konsequenzen aus einer Pränataldiagnostik zu ziehen, denn hierbei handelt es doch zumeist um erwünschte Kinder.
Was bei diesem Thema nicht vergessen werden darf ist, dass es immer die Frauen sind, die die Folgen einer Schwangerschaft tragen müssen. Auch ein Schwangerschaftsabbruch ist eine aus der Schwangerschaft gezogene Konsequenz, die Auswirkungen auf Körper und Seele der Frau hat. Männer müssen die Konsequenzen einer Schwangerschaft in der Regel nur dann tragen, wenn sie sich dazu entscheiden, vorausgesetzt, sie wissen überhaupt um die Schwangerschaft. Es gibt keine Garantie, dass einem ein Mann der Frau dauerhaft zur Seite steht.
Irgendwo las ich einmal, dass 80% der Ehen mit einem schwer behinderten Kind scheitern. Nun kann man fröhlich raten, bei wem das Kind für gewöhnlich bleibt und welche Aussichten eine Frau mit behindertem Kind auf eine neue Partnerschaft hat. Aus vitalistischer Perspektive kann ich jede Frau verstehen, die sich dazu entscheidet, eine solche Schwangerschaft abzubrechen.Ich verstehe, dass ein christlicher Hintergrund und der Glaube an die Einmaligkeit von Körper und unsterblicher Seele einen Schwangerschaftsabbruch auch mit geschädigtem Fötus unmöglich macht. 
 

FrankaFrey

23. Januar 2024 19:04

Als Ethnologin will ich jedoch anführen, dass Schwangerschaftsabbrüche bzw. Infantizid oder das Sterbenlassen eines zu schwachen oder nicht wirklich lebensfähigen Neugeborenen in den meisten Kulturen praktiziert wird, oft aus dem Glauben heraus, dass jedes Kind, das geboren werden soll, auch geboren wird (Reinkarnationvorstellungen), dann eben zu einem günstigeren Zeitpunkt oder von einer anderen Frau an anderem Ort, wie ursprünglich bei den Aborigines. Die Aborigines kannten vor dem Kontakt mit der westlichen Kultur nicht einmal den ursächlichen Zusammenhang zwischen Koitus und Schwangerschaft. In ihrer Vorstellung befanden sich die Ungeborenen in bestimmten Wasserlöchern, wo man sie sich beim Baden einfangen konnte. Dasselbe galt für die  Ureinwohner der Trobriandinseln. Die Ungeborenen tummelten sich in ihrer Vorstellung im Schaum der Brandung.
Die vielen Schwangerschaftsabbrüche in unserer Gesellschaft sind Symptom eines sterbenden Volkes. Man kann im Grunde auch viele der verhüteten Kinder hinzuzählen. Im Gegensatz zu den Naturvölkern, die glauben, dass jedes Kind, das geboren werden soll auch geboren wird, wenn man es brauchen kann, wissen wir, wie Kinder für immer verhindert werden können. Wir wissen, wie wir unser Volk selbst vernichten können und wenden es an, sofern in der Kategorie „Volk“ überhaupt gedacht wird und nicht nur in der Kategorie „Ego“. Das Private ist eben politisch, was die Linken schon immer wussten.

Adler und Drache

23. Januar 2024 22:17

Mir scheint, die chthonische Allmutter, die dunkle Pachamama, die natura naturans lässt sich nicht behumsen. Nachdem sie jahrzehntausendelang ihren Tribut an Kindesopfern gefordert und durch Krankheiten, Hunger oder den Geburtsvorgang selbst eingeheimst hat, lässt sie diese Arbeit heute (nachdem vorwiegend Männer die Möglichkeiten geschaffen haben, dass Kinder überleben) die natura naturata in Gestalt der menschlichen Mütter erledigen - welche dabei "natürlich" unentwegt mit ihrem Finger auf die Männer zeigen.
Man muss sich anhören, wie Frauen darüber reden - es ist eine eigene, hermetische Welt. 
Der Allvater ist Licht und Leben! - Die Allmutter muss gebändigt und gezügelt werden. Ich glaube, dies ist der Sinn von Nietzsches Diktum über Weib & Peitsche. 
 

Kurativ

23. Januar 2024 22:30

Zustimmung. In der Politik sollte man vorsichtig mit dem Thema umgehen. Die Wahlen in Polen und eine Wahl mit Trump mit dem Thema zeigen, dass man bei der anderen Hälfte der Wählerschaft keinen Blumentopf gewinnen kann, wenn man Abtribung auf die politische Agenda setzt (Verbote, etz). Die Frauen gehen dann ohnehin woanders hin.

Franz Bettinger

23. Januar 2024 22:33

@ alle Kinder-Krieger und @Abtreibungs-Gegner: So vernünftig wir zu sein glauben, so beherrschen uns doch oft Vorurteile und Gefühle. Beherrschen! Das ist mehr als beeinflussen. Wenn Sie aber einer jener seltenen furchtlosen Denker sind und nicht nur ihr Eigenes immer wiedergekäut haben wollen, dann überlegen Sie Folgendes:  1. Man kann Abtreibung aus Sicht des Staates, der Mutter, des Vaters od. des Embryos diskutieren. Den Puristen unter den Abtreibungs-Gegnern rate ich, es vor allem aus Sicht des "werdenden menschlichen Lebens" zu diskutieren. Dann entsteht sofort eine Zwickmühle, die für Kompromissbereite schmerzlich ist. Dem Embryo ist es nämlich egal, wer seine Eltern sind. Egal, ob sein Leben einer Vergewaltigung oder Inzucht zu verdanken ist. Egal, ob er behindert ist oder mongoloide Gene in sich trägt. Der Embryo will nur eins: leben. Spätestens an der Stelle beißt sich die Moral in den Hintern, denn entweder ist das Leben das Höchste und also IMMER schutzwürdig. Oder: nicht. Die LOGIK lässt keine Ausnahmen zu.

Franz Bettinger

23. Januar 2024 22:37

2. Wunsch-Baby: Fällt niemandem auf, dass eine unwillig schwanger gewordene Frau (aus welchen Gründen das auch geschah), die das nicht gewollte Kind austrägt und aus welchen Gründen auch immer zur Welt bringt, dafür später sehr wahrscheinlich ein anderes Baby, ein Wunschbaby (vom Wunschmann zum gewünschten Zeitpunkt) nicht haben wird? Wer gegen Abtreibung ist, schafft nicht Leben, er ersetzt ein gewolltes durch ein ungewolltes Leben.  
3. Überbevölkerung: Wir haben kein demograph. Problem außer der ÜBER-Bevölkerung. In einer Zeit des Erstickens ist es geradezu pervers anzunehmen, man müsse immer noch mehr Menschen in die Welt setzen. Die Sache mit der geringen Geburtsrate ist fixe Idee (der Rechten?). Sorry, hohe Geburtenraten sind nur sinnvoll in Pionierzeiten (during the winning of the west in America). Dass kaum einer begreifen will, dass die Welt überbevölkert ist und gefälligst zu schrumpfen hat, gerade auch die deutsche Welt! Die BRD ist doppelt so dicht besiedelt wie China, London 4-mal dichter als Peking. 

Franz Bettinger

23. Januar 2024 22:52

4. Wann kann man grundsätzlich von einem 'Mensch' sprechen? Ist die Zygote (befruchtete Eizelle) schon ein Mensch? Aus biologischer Sicht nicht, sondern nur eine durch die DNA gegebene Potentialität, die sich erst durch die Keimentwicklung (Phylogenese) realisieren kann, aber nicht muss. Man verabschiede sich auch von der metaphysischen Sonderstellung des Menschen. Ein Hühnerei ins kochende Wasser zu werfen, wird kaum jemandem Sorgen machen, aber ein lebendes Huhn?
5. Deutsche Gene? Leute, kommt auf den Boden zurück. Man kann das Übergewicht des "Kinder-reichen, aber nicht produktiven Teils" nicht durch Dagegen-Mobbeln ausgleichen (wollen). Es funktioniert nicht, weder demographisch, noch ethisch, noch monetär und schon gar nicht von der Logik her. 

Franz Bettinger

23. Januar 2024 22:58

6. Demographie, Renten, Gerechtigkeit. "Eltern werden wegen ihrer Kinder im System benachteiligt durch den Ausfall eines vollen Erwerbseinkommens und der Alters-Versorgung,“ schrieb einer. - Kinder haben hieße für Eltern also einen Nachteil in Kauf nehmen? Das ist ein dicker Hund. Wenn Kinder ein Nachteil für Eltern wären, gäbe es keine Kinder, und es hätte sie nie gegeben. In kaum einem Land wird mehr für Kinder getan als in der BRD. Daher kommen sie ja aus Rumänien, Afrika und von überall her zu uns. "In der BRD wirst du neben allem anderen auch noch für's Kinder-Machen bezahlt," hört man.

Franz Bettinger

23. Januar 2024 23:19

In dem "Idealen Staat", den die Linken (& Rechten?) mit ihrer Versorgungsmentalität haben wollen, hätte ich nicht studiert, keinen Beruf erlernt, mir die 90-Std-Woche in der Klinik nicht angetan, sondern wäre Vater geworden. Sechs mal Vater. Das ist doch viel sinnvoller & Freude-spendender als Malochen. Keine Entfremdung von der Arbeit, kein tyrannischer Chef, kein Ärger mit anspruchsvollen Patienten, Renten-& Kuren-Jägern. Leider gibt es diesen idealen Staat nicht. Irgendwer muss für die Kohle sorgen. Leute wie ich & meine Frau, die konsequent & erfolgreich für ihre eigene Kinderlosigkeit gesorgt haben. Ja, das hat Vorteile. Man ist & bleibt sein eigener Herr, kann Risiko-Sportarten pflegen und einiges wagen. Aber es hat auch Nachteile. Ich werde nie wissen, welche Freuden mir versagt blieben, ganz zu schweigen vom Alter, wo ich griesgrämig und gelangweilt vor mich hin stieren und mich fragen werde, wozu. 

ofeliaa

24. Januar 2024 00:29

Das rührt an ein Thema ran, das mich jetzt schon seit Jahren aufwühlt. Mein unerfüllter Kinderwunsch. Wenn Frauen über Schwangerschaft, Abtreibungen oder andere zutiefst weibliche Themen sprechen,  merke ich, ich stehe im Abseits. Ich kann nicht mitreden. So weit ist es gekommen, so viel Wut, nie hätte ich gedacht, dass ich eine kinderlose Frau bleiben könnte. Es war immer klar, dass ich Kinder möchte. Ich bin 33 und habe auch nie selbst verhütet und hatte immer "das Glück", dass meine Exfreunde Kondome gekauft haben. Aber das ganze Thema geht tiefer. Ich sehe es als gerechte Strafe, dass sie verhüten müssen, schließlich sind nur sie es, die keine Kinder möchten. Deswegen nehme ich ihnen den Part nicht ab. Mein Exfreund, den ich sehr liebte, fragte mich, was er mit dem gebrauchten Kondom machen solle, und ich sagte, es die Toilette runterspülen. Weil ich nicht wusste, was ich getan hätte, wenn ich frei über dieses Sperma verfügen hätte können. Ich möchte so einen Vertrauensbruch nicht begehen. Doch als er es runterspülte, war er in meinem Kopf ein Mörder, der böse alles wegnimmt,  was ich mir so sehr wünsche. Er spült ein ganzes mögliches Leben die Toilette herunter. Ich habe es todernst gemeint als ich ihm all das vorgeworfen habe. Es ist Betrug. Er hat Geschlechtsverkehr mit mir, aber er betrügt mich eigtl. um die Liebe dabei, denn aus dem Geschlechtsverkehr und der Liebe entsteht ein Kind und das ist recht. Ich würde diesen natürlichen Prozess so gerne erleben. Erst erblühe ich und dann das Kind. 

ede

24. Januar 2024 02:38

Ich sag mal so: ich weiß es auch nicht. 
Ist nun die Verhütungschemie ein Segen oder geradezu Menetekel des Untergangs und der Verzweiflung? 
Verhält es sich mit der Pränataldiagnostik nicht genauso? Ist es nicht vernünftig oder sogar geboten, schwierigste treffen zu müssen? 
Trotzdem, was der Frauenarzt zu Monika gesagt hat, und wie, überzeugt unmittelbar. 
Es ist schon richtig, Frauen tragen bei solchen grenzwertigen Entscheidungen das größere Risiko. Aber stimmt das? Kann ein Mann glücklich werden der sein behindertes Kind verlässt, oder aktiv für Abbruch plädiert ? 
Wir haben selbst so einen "besonders seltenen Albino mit goldenem Haar". Schulisch ist er nicht ganz so erfolgreich gewesen, aber er spielt jetzt Debussy. 
Und im Gegensatz zu den "Normalen" vier anderen macht er uns bemerkenswerterweise am wenigsten Sorgen 🙂
 

Franz Bettinger

24. Januar 2024 09:37

Ich war 27, frisch gebackner Arzt und bei der Familie eines Freundes eingeladen. Dessen Schwestern und Eltern waren anwesend. Das Gespräch war spritzig und witzig wie immer, bis der Vater, ein Lehrer und vornehmer Herr, ein Thema auf den Tisch legte, das en vogue war: Abtreibung. Lehrer und seine Gattin sprachen empört von Mord. Ich meinte, dass das nur die Frau angehe. Wir konnten uns nicht einigen. Da fiel mir Entscheidendes ein, das die Eltern meines Freundes nachhaltig aus der Fassung und mich auf Dauer vor die Tür brachte.  "Wissen sie, dass ihre 2 Töchter jeden Monat abtreiben?" Der Oberstudienrat sah mich spöttisch an, die Gattin entsetzt und beide zusammen vorwurfsvoll. "Die IUPs verhindern das Einnisten der befruchteten Eizelle in Gebärmutter", erklärte ich. "Die Spiralen ihrer Töchter führen zum Abort, jeden Monat!" Die Verschmelzung von Samen & Ei findet im Eileiter statt, das befruchtete Ei fängt dort an sich zu teilen und hat beim Übergang in den Uterus die Form einer Morula (Beere)." Dieses Punkt förmige Gebilde, aus dem 9 Monate später ein Baby entstehen würde, ließe man es in Ruhe, diese paar Zellen können sich, durch die Spirale mechanisch behindert, nicht in der Gebärmutter verankern und werden folglich abgestoßen." Die Stille, die meiner Besserwisserei folgte, verwechselte ich mit einem Sieg. Die Töchter behielten die Spiralen, bis sie sich Jahre später entschlossen, (großartige) Kinder zu haben, & sie blieben meine Freunde. Ich aber wurde nie mehr in jenes feine Haus eingeladen.

RMH

24. Januar 2024 10:09

"was er mit dem gebrauchten Kondom machen solle, und ich sagte, es die Toilette runterspülen."
Leute wie Sie, sind für die gerade in Mehrparteienhäuser teuren und nervigen Verstopfungen der Fall- und Abflussrohre verantwortlich. Ich werde jetzt einmal sehr persönlich: Wer solche Binsen nicht weiß, gehört mit 4 stelligen Klempner-rechnungen bestraft.

Gimli

24. Januar 2024 11:38

Wer sich frei macht von all dem theologischen Überbau und von Philosophie, wird zum Schluss kommen (da bin ich nah bei Bettinger), dass wir die ganze Diskussion nur sinnvoll im Lichte der Evolutionstheorie betrachten können. Diese schenkt keinen Sinn, wohl aber die Mutter/Vater-Gefühle (Stichwort Kindchenschema). Wie es zu einer Schwangerschaft kommt (Stichwort Aborigines), muss man nicht wissen oder verstehen, die "Natur" (Evolution)  schafft Anreiz- und Belohnung, damit es dazu kommt. Und später sorgt sie mit eben jenemKindchenschema für ein sicheres Überleben der Filialgeneration. Haben wir ein gewisses Alter erreicht (Geschlechtsreife plus x Jahre Fililagenerationbetreuung), ist der Dienst getan; ohne Medizin gehts dann schnell zu Ende. Das ist eine traurige Wahrheit. Oder eine befreiende. Je nach psychischer Befestigung. Politische Betrachtungen (Überbevölkerung oder gar "Volk" usw) und alles was Sinn verspricht, sind Produkte unseres Verstandes, der mit der oben genannten harten Wahrheit klar zu kommen versucht. Indem wir uns organisieren, um das Zusammenleben zu managen, etablieren wir Normen. Daher das aunauflösbare Spannungsfeld: Kinderlos - Verhütung - Abtreibung/Tötung - Leben. Wie wir's bewerten und richten, ist der Evolution, deren Kinder wir alle sind, egal.   

Waldgaenger aus Schwaben

24. Januar 2024 11:44

Nun dazu kann ich auch ein persönliches Erlebnis beisteuern. Bei unserem 2. Kind ging  Fruchtwasser ab. Die Prognose war: Wenn das Kind nicht vorzeitig abgestossen wird, kann es bis zur Lebensfähigkeit heranreifen, wird dann aber höchstwahrscheinlich schwerbehindert sein. Mehr Details will ich nicht öffentlich machen.
Es folgen bange Wochen. Familie und Ärzte drängten auf eine Spätabtreibung (beschönigend "Geburt einleiten" genannt). Meine Frau weigerte sich, ich unterstützte sie dabei und wurde in Einzelgesprächen bearbeitet auf sie einzuwirken. Am Ende setzten vorzeitig Wehen ein und das Kind starb bei der Geburt, Wochen bevor es lebensfähig gewesen wäre.
Ich kann rückblickend sagen, dass die Innensicht in so einer Lage eine ganz andere ist als die Aussensicht. Meine Frau und ich sind beide im christlichen Glauben fest verankert. Aber es war kein christlicher Heroismus, der uns standhalten liess. Es überwog eine fatalistische Grundhaltung. "Es kommt, wie es kommt." Der Umwelt erschien diese Haltung unverständlich.
1/2
 

Waldgaenger aus Schwaben

24. Januar 2024 11:46

2/2 
Meine Haltung zuvor und danach ist: "Abtreibung ist Mord". Aber inzwischen bin ich altersmilde geworden. Mord im ethische Sinn ja, aber was die strafrechtliche Dimension angeht, sollte man zurückhaltender sein. Die momentane Regelung mit ergebnisoffener Pflichtberatung, sollte erstmal dahin gehend verbessert werden, dass die Beratung eindeutig und klar zu Fortsetzung der Schwangerschaft ermutigen muss. Der Ausweg der Adoption muss aufgezeigt werden und die Frau begründet darlegen, warum das für sie nicht in Frage kommt. Vor einer Frühdiagnostik muss ausführliche Beratung erfolgen und die Frau sich zur Frage wie sie mit einem negativen Ergebnis umgehen würde, äussern.
 

Boreas

24. Januar 2024 14:40

@Adler und Drache Volle Zustimmung, die Allmuter läßt sich in der Tat nicht behumsen. Verweigerte Opfer werden anderweitig geholt. Die Entscheidung, nicht das technisch mögliche durchzuführen, sondern sich zu beschränken, läßt sich auf etliche Bereiche des Lebens anwenden, egal ob Prädiagnostik, Jagd oder Lebensmittelzubereitung. Es erfordert Haltung und Abwägung. Glaubenssachen sind Lagenssachen. 

Beta Jas

24. Januar 2024 17:41

Bei dem Thema kann man nur sagen das es keine "ungewollten Schwangerschaften" gab und geben kann, diese Phrase ist eine Dreistigkeit bei der Begründung für das tun und sie suggeriert das Sexualität immer gleich Gewalt wäre, was in den Köpfen der "Feministinnen", eine sexualideologische Phantasie ist. Dies kann man aber auch Männern sagen, wenn sie eine Vaterschaft und Unterhaltszahlungen beklagen, interessant anderseits das kein Mann fordert, man sollte diese Pflicht abschaffen. Eine tatsächlich ungewollte Schwangerschaft ist aber ein Fall fürs Strafgesetz, sie nicht zu erklären als nur durch erzwungenen Sex. Wenn dann auch behinderte Menschen sogar über einen längeren Zeitraum der Schwangerschaft abgetrieben werden dürfen, zeigt dies umso mehr die kaputte verlogene Moral der Gesellschaft.
@Franz Bettinger Sie schreiben das dies ein "dicker Hund" wäre. Ja für mich ist diese Denkfigur, die man lesen und hören muss, auch eine Zumutung und zeigt das die Menschen dieses Landes zum Denken unfähig sind, aus Faulheit verbunden mit Dreistigkeit. Sie verstehen nicht wie das Rentensystem funktioniert, es ist ihnen auch egal. Sollte es auch in dieser Hinsicht sein, denn man sollte Kinder wegen mehr als nur deswegen bekommen. Ich bin die die gerne Afrika als Beispiel nimmt, weil ich auch auch mal ein halbes Jahr dort gelebt hab und die Menschen kennengelernt hab. Alles in allem kann gesagt werden, dass das "Rentensystem" in Afrika funktioniert, das was hier "im System" einer staatlichen Organisation funktionierend gehalten wird, erfolgt dort durch "direkte Zahlung".

wolfdieter

25. Januar 2024 05:21

Ich empfinde die regelrechte Abtreibungswut der Damenwelt mit Protagonistin Jutta Ditfurth als zutiefst veranwortungslos. Auch wer sich nicht explizit als „Christ“ versteht lebt in tiefstem Herzensgrunde den Werte-Kanon des Christlichen Abendlands aus. Dazu zählt auch Verantwortung für andere.
 
Ich weiß von Menschen, die mit Kindern nicht klar kommen, und von solchen, die diese regelrecht brauchen zum Wohlfühlen (ich z. B.). Das betrifft die Seele dort, wo auch der Abgrund friedlich lagert.
 
Mit der Thematik wurde ich vertraut, als in einem Jahr zwei behinderte Nichten zur Welt kamen. Damals war meine Ehe schon bitterbös am bröseln. Ich ließ mich verlöten. 
 
Meine beiden sind heute erwachsen und berufstätig, denken praktisch (ich nicht), und ich bin stolz wie zehn nackte Neger. Kann eine Empfehlung aussprechen? Nicht im Geringsten.

Dieter Rose

25. Januar 2024 10:44

@wolfdieter
"Ich ließ mich verlöten"? Habe ich nun zuviel oder zuwenig Phantasie? Scheint jedenfalls gut ausgegangen zu sein. Glückwunsch.

Ernst-Fr. Siebert

25. Januar 2024 14:56

Ich bin erschüttert von dem, was "Herr" Bettinger da von sich gibt, auch als Arzt, als Vertrauter der Töchter und ich weiß, wovon ich hier rede. Den Entschluss zur Abtreibung wird man ein Leben lang nicht los.
 
 

Franz Bettinger

25. Januar 2024 21:37

Herr @Siebert. Ich würde gern Ihre Erschütterung mildern, wüsste ich nur, was Sie nur erschüttert hat. Vertrauen gebrochen? Wieso? Die Anonymität der Betroffenen bleibt doch gewahrt. Oder meinten Sie das Vertrauen der Töchter in mich als ihren Freund? Wieso? Die Eltern wussten, dass ihre Töchter IUPs haben. Was Vater&Mutter nicht wussten (die Töchter Medizin-Studentinnen, aber wohl) & was viele nicht wissen, ist, dass IUPs nicht eigentlich verhüten, aber abtreiben. Kann man denn erschüttert sein über den Boten, der eine unangenehme Wahrheit vermeldet? Sollte man die Wahrheit verschweigen, um diese so Glaubens- und Meinungs-starken Eltern zu schonen und weiter ihrem Irrtum zu überlassen? Ich finde IUPs übrigens bestens zu diesem Behufe. Wenn Sie das Thema weiter interessiert, kann Ihnen @Redaktion gerne meine Adresse vermitteln. 

wolfdieter

26. Januar 2024 09:25

@Franz Bettinger 24. Januar 2024 09:37
 
„Lehrer und seine Gattin sprachen empört von Mord. Ich meinte, dass das nur die Frau angehe.“ – Nicht ganz richtig. Es betrifft zwei Menschen.
 
Diskussion, ab wann eine befruchtete Eizelle als Mensch zählt, ist für die Moral unerheblich. Erheblich für die Moral ist es ab dann, wenn sie menschlichem Zugriff zugänglich ist.
 
Mein Verhältnis zur Abtreibung war vor langer, langer Zeit ein entspanntes. Mir leuchtete der Konflikt der betroffenen Mädels ein, und es war vor allem weit, weit weg von mir. Ich war da noch ein Linker – kinderlieb sicher, aber locker.
 
Und kam mein Erstes (hab die betroffene Dame intensiv begleitet, jedes Mal). Ab da wurde es unmerklich anders. Nicht am gleichen Tag, nicht sofort zu spüren.
 
Mein Verhältnis dazu wurde kreatürlich statt moralisch. Was da wach wurde war Instinkt. Natur. Nix mehr Moral: für Meine hätte ich sonst was unternommen. (Bin durchaus befähigt zu Bosheit.)
 
Denn es ist so: vor der Entscheidung zu Abtreibung stehst du ganz allein da. Beratung betrifft nur Versorgungstechnisches. Sie betrifft nicht deine Seele. Mit der bist du allein.

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