Das Wort des Königs – Jörg Seidel las Frederik X.

Als die allseits beliebte und seit 52 Jahren regierende dänische Regentin Margarete II. – sie war die zweite Frau in einer 1100-jährigen Thronfolge – zum Jahreswechsel ihren Rücktritt bekanntgab, war das kleine Dänemark für einen Moment im Schock. 14 Tage später wurde die Energie in ein großartiges Volksfest umgemünzt, ganz Kopenhagen war auf den Beinen, Margaretes letzten und Prinz Frederiks ersten Stunden beizuwohnen. Das Volk umarmte den neuen König und ließ ihn aus ganzem Herzen hochleben.

Fre­de­rik X.: Sei­ne Popu­la­ri­tät war nicht immer eine Selbst­ver­ständ­lich­keit, er selbst frem­del­te in sei­nen jun­gen Jah­ren mit sei­ner Aus­er­wählt­heit, lieb­te das Leben, war sport­be­geis­tert und hei­ra­te­te eine Aus­tra­lie­rin mit schot­ti­schen Wur­zeln.  Mar­ga­re­tes gesund­heit­li­che Pro­ble­me hat­ten eine lan­ge Vor­ge­schich­te und daß Fre­de­riks Buch „Kon­ge­ord“ gleich bereit­lag, deu­tet auf eine gewis­se Vor­be­rei­tung hin.

Mit die­sem Buch hat der neue König einen Mei­len­stein geschaf­fen. Sofort hat es alle Best­sel­ler­lis­ten gestürmt, allein beim Web­shop gucca.dk hat­te sich das Buch 400000-mal ver­kauft, auch Saxo mel­det Rekord­ver­käu­fe, in den Läden konn­te man zuse­hen, wie die Buch­ber­ge schnell abnah­men. Schon jetzt ist es das meist­ver­kauf­te Buch der letz­ten Deka­de. Das ist um so erstaun­li­cher, als es ver­gleichs­wei­se teu­er und selbst bei lang­sa­mer Lek­tü­re in zwei, drei Stun­den aus­ge­le­sen ist. Man darf ver­mu­ten, daß es nun in den meis­ten däni­schen Haus­hal­ten steht. Das Volk hat es ange­nom­men – die Pres­se hin­ge­gen reagiert oft irri­tiert. Ein Grund mehr, es sich genau­er anzuschauen.

Seit König Chris­ti­an I., 1448 – 1481 däni­scher Mon­arch, hat jeder neue König sei­ne Herr­schaft unter ein über­grei­fen­des Mot­to gestellt, einen „Wahl­spruch“ (valgs­prog), an dem sei­ne Zeit gemes­sen wer­den soll­te, unter des­sen mora­li­schem Urteil er sich stell­te, eine Leit­li­nie, eine grund­le­gen­de Idee,  eine „Wer­te­grund­la­ge“, eine Auf­ga­ben­stel­lung an sich selbst …, wie immer man das nen­nen will. Fre­de­rik weicht nun einer­seits von die­ser Tra­di­ti­on ab, indem er es „Königs­wort“ nennt und es auf 100 Sei­ten aus­for­mu­liert, stellt sich aber gleich­zei­tig in die­se lan­ge Tra­di­ti­on hinein.

Das Vor­wort evo­ziert die­se lan­ge Linie in die Ver­gan­gen­heit hin­ein: „Das däni­sche Königs­haus gehört zu den ältes­ten auf der Welt“. Man kön­ne es bis in die Wikin­ger­zeit zurück­ver­fol­gen, bis zu König Gorm und Harald Blau­zahn, also bis in den Mythos hin­ein. Mehr als 50 Regen­ten hat es seit­her gege­ben: ein tie­fes his­to­ri­sches Erbe.

Fre­de­riks ers­ter Satz des Buches lau­tet: „Ich bin stolz dar­auf, Däne zu sein. Stolz auf unser Land und unse­re Flag­ge, unse­re Reichs­ei­nig­keit (Rigs­fæl­less­kab), und all das, was ich reprä­sen­tie­re.“ Kraft­vol­le, männ­li­che Wor­te, die den Ton vorgeben.

Jede Sei­te des Buches erin­nert am Sei­ten­en­de in chro­no­lo­gi­scher Rei­hen­fol­ge an einen der Vor­fah­ren. Chris­ti­an I., also jener König, der den ers­ten Wahl­spruch for­mu­liert hat, hat­te die­sen gewählt: „Dyden viser vejen“ – „Die Tugend weist den Weg“. Ande­re Sprü­che lau­ten etwa: „Für Gesetz und Volk“, „Nichts ohne Gott“, „Fröm­mig­keit stärkt das Reich“, „Mit Klug­heit und Stand­haf­tig­keit“, „Des Vol­kes Lie­be, mei­ne Stär­ke“ oder „Got­tes Hil­fe, Vol­kes Lie­be, Däne­marks Stär­ke“. Der letz­te Spruch war der Mar­ga­re­tes, Fre­de­riks Mut­ter, die man in frü­he­ren Zei­ten viel­leicht zur „Gro­ßen“ erklärt hätte.

Die Aus­for­mu­lie­rung sei­nes Wahl­spruchs gibt Fre­de­rik die Gele­gen­heit, sich als Mensch vor­zu­stel­len. Das schließt ein paar Erhel­lun­gen über sei­ne Kind­heit und Jugend ein, sein – nicht ganz ein­fa­ches – Ver­hält­nis zum Vater, der Fran­zo­se war und sehr auto­ri­tär, die Bedeu­tung sei­ner Frau Mary, die gemein­sa­men Kin­der etc. Daß sein Vater Prinz Hen­rik däni­schen Käse nicht moch­te, aber immer so tun muß­te, als ob, die­se klei­ne Anek­do­te fehlt in kei­ner Rezen­si­on des Buches und wird in der Regel gegen den Autor ver­wandt, da man sie für neben­säch­lich erklärt – tat­säch­lich ist dar­in der Ver­such zu sehen, dem König­haus einen mensch­li­chen Anstrich zu geben. Immer­hin ist Däne­mark das Land des „Jan­tel­oven“ (Gesetz nach Jan­te), in dem die Grund­re­gel gilt, daß nie­mand sich für bes­ser zu hal­ten habe als die ande­ren – und das gilt zumin­dest auf per­sön­li­cher Ebe­ne als auch für Mon­ar­chen. Gera­de die Kri­tik an die­ser Peti­tes­se beweist die Aktua­li­tät des „Geset­zes“.

Die wah­re Bedeu­tung des Buches liegt im zwei­ten Teil. Fre­de­rik beginnt mit Über­le­gun­gen zum „Wahl­spruch“, in sei­nem Fall zum „Königs­wort“, das er für zeit­ge­mä­ßer hält. Es lie­gen dar­in bedacht­sa­me Refle­xio­nen. Sehr gut hät­te ihm der Spruch „Alles für Däne­mark“ gefal­len, eine Paro­le, die man im Nach­bar­land Nor­we­gen – „Alt for Nor­ge“ – in den letz­ten hun­dert Jah­ren mehr­fach gebraucht hat­te. Auch der jet­zi­ge König Harald V. hat dies zu sei­nem Leit­spruch gemacht. In Deutsch­land hin­ge­gen wird der Aller­welts-Spruch „Alles für Deutsch­land“, selbst wenn er eine Tri­as abschließt, zu kri­mi­na­li­sie­ren versucht.

Fre­de­rik jeden­falls schreibt: „Selbst hät­te ich nichts dage­gen, ‚Alles für Däne­mark‘ zu sagen. Das klingt stark.“

Den­noch ent­schied er sich für ein kom­ple­xe­res Mot­to: „For­bund­ne, forp­lig­tet, for Kon­ge­ri­get Dan­mark“ – „Ver­bun­den, ver­pflich­tet, für das König­reich Däne­mark“. Um es his­to­risch ver­steh­bar zu machen, geht der König noch ein­mal und etwas detail­lier­ter auf die „lan­ge und kon­ti­nu­ier­li­che“ Geschich­te des Königs­hau­ses zurück. Die Bot­schaft ist klar: Wir sind, was wir geworden.

Danach wird das Königs­wort in sei­nen Ein­zel­be­stand­tei­len erläu­tert. Das alles – wie das gesam­te Buch – in kla­ren, ein­fa­chen Wor­ten. Das „Ver­bun­de­ne“ sol­le ein drei­fa­ches Ver­bin­den aus­drü­cken, zu etwas Grö­ße­rem, als wir es selbst sind: zu den ande­ren Men­schen, also der Gemein­schaft, zu Gott und zur gemein­sa­men Geschich­te. Wie die Rin­ge im Was­ser – so das Bild –, die sich aus­brei­ten, soll die Pfle­ge in der unmit­tel­ba­ren Gemein­schaft begin­nen, auf dem christ­li­chen Glau­ben beru­hend, „durch den wir uns ein­an­der ver­bun­den füh­len“. Laut Grund­ge­setz hat der däni­sche König der evan­ge­lisch-luthe­ri­schen Kir­che anzu­ge­hö­ren, deren Ober­haupt er ist. Daher habe der König als ein­zi­ger Staats­bür­ger kei­ne Glaubensfreiheit.

Das däni­sche Kul­tur­er­be ent­sprin­ge dem Chris­ten­tum – es müs­se geschützt und ver­tei­digt wer­den, es „bin­det Vor­zeit und Jetzt­zeit zusammen.“

Die Ver­pflich­tung – der zwei­te Teil des Königs­wor­tes – soll als natür­li­che Ver­län­ge­rung betrach­tet wer­den und die gegen­sei­ti­ge Ver­ant­wor­tung beto­nen. Fre­de­rik sieht sich als „König für alle, die in Däne­mark, Grön­land und auf den Färö­ern leben, und – kann man hin­zu­fü­gen – für alle Leu­te, die sich im Geis­te dänisch füh­len“, ganz gleich, wo auf der Welt sie sich befinden.

Wir wol­len alle umfas­sen, haben aber ein beson­de­res Auge, auf die­je­ni­gen, die einen extra Bedarf haben(…). Wir dür­fen in die­sem Zusam­men­hang nicht ver­ges­sen, dem Mit­tel­weg zu hul­di­gen und das Normale.

Man habe jenen Dänen zu dan­ken, die loy­al sind und ohne gro­ßes Gewe­se Tag für Tag ihre Pflich­ten erfül­len und so zur Gemein­schaft bei­tra­gen. Diese

Hel­den des All­tags strah­len tra­di­tio­nel­le Wer­te wie Arbeit­sam­keit, Enga­ge­ment und Ver­ant­wort­lich­keit aus. Das sind Eigen­schaf­ten, die Vor­aus­set­zung für unser Gesell­schafts­mo­dell sind und einen wesent­li­chen Teil unse­rer Zukunfts­si­che­rung ausmachen.

Im drit­ten Teil sei­nes Königs­wor­tes – „Für das König­reich Däne­mark“ – will Fre­de­rik die „Reichs­ge­mein­schaft“ betont wis­sen, nicht zuletzt Grön­land und die Färö­er betref­fend. Mit die­ser Selbst­ver­ständ­lich­keit – denn sie sei­en Teil „unse­rer gemein­sa­men Iden­ti­tät, Geschich­te und Kul­tur­er­be“ – posi­tio­niert er sich unaus­ge­spro­chen gegen die Unab­hän­gig­keits­be­stre­bun­gen, die vor allem von Grön­land aus­ge­hen. Er erwähnt sie mit kei­nem Wort.

Das abschlie­ßen­de Kapi­tel eröff­nen die Worte:

Laßt mich wie­der­ho­len, daß ich grund­stolz dar­auf bin, Däne zu sein, und stolz auf unse­re Flag­ge bin.

Däne­mark habe als klei­nes Land sehr viel erreicht. For­schung, Wis­sen­schaft, Krea­ti­vi­tät, Inno­va­ti­on sei­en Teil der däni­schen DNA. Er spricht von sei­ner „unge­teil­ten Freu­de und Begeis­te­rung und Stolz auf die däni­sche Gesell­schaft”, die einer ganz und gar gut geschmier­ten Maschi­ne­rie glei­che, die zugleich Stüt­ze sei und Rah­men dafür schaf­fe, „daß man sich frei äußern und an den Stra­ßen­ecken rufen“ könne.

Wir Dänen kön­nen gut und ger­ne behaup­ten, daß wir wer sind. Wir kön­nen an uns selbst glau­ben, uns unse­rer selbst bewußt sein, denn wir kön­nen etwas, und wir sind wer. (…) Gott bewah­re Däne­mark! Das ist ein Satz, der mir jedes Mal Gän­se­haut macht, wenn ich ihn höre. Die­se drei Wor­te geben das Fun­da­ment wie­der, auf dem unse­re Kul­tur und unse­re Gesell­schaft ruht. Gud beva­re Danmark!

Man liest die­ses Buch als Deut­scher ganz atem­los. Die Selbst­ver­ständ­lich­keit, mit der Fre­de­rik X. in ein­fa­chen Wor­ten das Offen­sicht­li­che vor­trägt, nimmt einem als Deut­schen die Luft. Kaum zu glau­ben, daß wir von unse­rem unmit­tel­ba­ren Nach­barn sprechen.

Aber fehlt dar­in nicht etwas? Dem kon­di­tio­nier­ten deut­schen Leser fällt die Leer­stel­le sofort auf. In Däne­mark braucht es das lin­ke Blatt „Poli­ti­ken“, um zu bemer­ken, daß Fre­de­rik nicht über Migran­ten und Mus­li­me spricht. Dort meint man, daß er kein „König der Mus­li­me“ sei. Die mul­ti­kul­tu­rel­le Per­spek­ti­ve feh­le komplett!

Das ist rich­tig und falsch zugleich. Fre­de­rik spricht nur von Dänen, von nie­mand ande­rem. Das „alle umfas­sen“ meint all jene, die sich als Dänen füh­len. Ohne es aus­zu­spre­chen, stellt er die For­de­rung nicht an sich selbst – ein Gedan­ken­gang, den wir in Deutsch­land fast schon nicht mehr fas­sen kön­nen –, son­dern an jene, die ins Land gekom­men sind: Wer­det Dänen, mit Haut und Haar – so scheint er sagen zu wol­len –, ganz gleich, wel­chen Glau­bens ihr seid, iden­ti­fi­ziert euch mit uns, teilt unse­re Wer­te in Wort und Tat … dann wer­den auch wir euch als Dänen annehmen.

Es wider­spricht auch allem, wofür tra­di­tio­nell die regie­ren­de Sozi­al­de­mo­kra­tie steht, die seit ihrem gro­ßen Minis­ter­prä­si­den­ten Thor­vald Stau­ning (1929–1942) im Grun­de anti­mon­ar­chis­tisch ist und es ablehn­te, etwa könig­li­che Orden anzu­neh­men. Den­noch bie­dert sich die Minis­ter­prä­si­den­tin Met­te Fre­de­rik­sen in letz­ter Zeit sehr auf­fäl­lig dem Königs­haus an und erklär­te, selbst für eine Medail­le zur Ver­fü­gung zu ste­hen. Kaum anzu­neh­men, daß König Fre­de­rik grö­ße­re Sym­pa­thien für den „roten Block“ hat.

Fazit: Ein ganz außer­ge­wöhn­li­ches Doku­ment! Ein Mani­fest, ein Pro­gramm, eine Grund­satz­er­klä­rung, ein State­ment, ja eine Ver­kün­dung des­sen, wie es sein müß­te und wie es rich­tig ist.

– – –

Quel­le: Kon­ge­ord – Fre­de­rik 10. for­tæl­ler til Jens Ander­sen. Poli­ti­kens For­lag. 2024

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Kommentare (13)

kikl

7. April 2024 11:26

„Alles für Dänemark“ ist nach neudeutscher Lesart allerdings "gesichert rechtsextrem". So etwas aus dem Munde des dänischen Königs ist natürlich ein Skandal.
Mal schauen, ob Herr Haldenwang sich dazu bemüßigt fühlen wird, unsere dänischen Nachbarn darüber zu belehren. Wird Frau Baerbock sich den dänischen König zur Brust nehmen, damit er endlich lernt, was demokratischer Femisozialismus ist?
Das erscheint nur ironisch überspitzt zu sein. In ihrer Selbstüberschätzung und in ihrem Bekehrungswahn steht die linksgrüne Nomenklatura Deutschlands gewissermaßen "über alles". Auch das hat Tradition in Deutschland.

RMH

7. April 2024 12:45

Nicht ohne Grund boomt Dänemark als Reiseziel unter den Deutschen. Ein sauberes, sicheres Land, welches durch das Verbot des Verkaufs der Sommerhäuser an Nicht-Dänen dafür gesorgt hat, das seine Nordseestrände nicht versylten (aber dennoch im Sommer voller Deutscher sind). Überall gedeihen moderne Industrieanlagen. Wohlstand ist klar erkennbar. Da ich dort nicht leben kann, aber gerne dorthin auch Reise, habe ich in Aktien dieses Landes investiert und profitiere davon gut. Man wünschte sich, ein Kanzler oder Bundespräsident würde einmal sagen:
"Ich bin stolz darauf, Deutscher zu sein. Stolz auf unser Land und unsere Flagge, unsere Einigkeit,"
Eigentlich sollte man im Bundestag fast bei jedem Beginn einer Rede die Regierungsbank oder bei jeder Fragestunde an den Kanzler diesen fragen, ob er wie König Frederik X. des befreundeten Nachbarlands Dänemark frei sagen kann:
"Ich bin stolz darauf, Deutscher zu sein. Stolz auf unser Land und unsere Flagge, unsere Einigkeit, und all das, was ich repräsentiere."
Das Herumgeeiere ist vorprogrammiert.
PS: Wenn alles für Dänemark und gleiche Wahlsprüche in anderen EU-Ländern ohne Hinterfragbarkeit straffrei sind, dann sollte B.Höcke den Prozessweg bis zum EGMR durchziehen. Der NS kann nicht den Patriotismus auf ewig kontaminieren.
 

herbstlicht

7. April 2024 14:04

Mehr "Alles für ...":  AVV-VVK (Alles für Flandern, Flandern für Christus).  Auch auf dem Yserturm

Le Chasseur

7. April 2024 14:07

@RMH
"Nicht ohne Grund boomt Dänemark als Reiseziel unter den Deutschen. Ein sauberes, sicheres Land (...) Überall gedeihen moderne Industrieanlagen. Wohlstand ist klar erkennbar."
Vielleicht ist das mit ein Grund, warum sich Habecks Söhne offenbar mehr als Dänen denn als Deutsche fühlen: https://www.zeit.de/news/2021-04/17/habeck-meine-soehne-sind-eher-daenisch-als-deutsch

Laurenz

7. April 2024 15:25

@Kikl ... Erstmal muß das Auswärtige Amt mit dem völlig berechtigten Rassismus- & Imperialismus-Vorwurf aus Botswana klarkommen. Und 20.000 wilde Elefanten finden nur in Mecklenburg-Vorpommern Platz.
@RMH ... Sie erinnern sich, seit 2022 konsumiere ich Frauenfußball. Seit 2020 wurde die schwarz-rot-goldene Kapitänsbinde, durch Regenbogen oder 1-Love ersetzt, was andere & ich unter Videos des DFB als frauenfeindlich, homo- & hetero-phob verurteilten. Vorgerstern gab es 2 Länderspiele, die U-20 Frauen gegen die USA & der Frauen A-Kader in Linz gegen Österreich. Ich bin bald vom Stuhl gefallen. Vanessa Diehm, Kapitän der U-20 & Giulia Gwinn, diesmal Kapitän des A-Kaders trugen (kommentarlos) seit 2019 das erste Mal wieder das Schwarz-Rot-Gold. Ist das nun die bessere Erkenntnis im Hinblick auf Fans & Wahljahr, eine Palast-Revolte gegen den SPD-Politiker & DFB-Präsident-Simulanten Bernd Neuendorf oder gar Insubordination gegen Gestapo-Faeser & Stasiwang? https://youtu.be/MrD17FJal54 & hier https://youtu.be/EXSP64qlRUc

tearjerker

7. April 2024 18:28

Falls zielführend frisst die Linke gern etwas Kreide, spult dennoch weiter ihr Programm ab. Der König wird nicht angegangen, weil die Politblase weiss, dass er nichts zu melden hat und die Agenda in Bruessel gesetzt wird.

Nemo Obligatur

7. April 2024 18:51

„Ich bin stolz darauf, Däne zu sein. Stolz auf unser Land und unsere Flagge, unsere Reichseinigkeit (Rigsfællesskab), und all das, was ich repräsentiere.“
Na, da wird Haldenwang sicher bald auch ein Auge auf den Dänenkönig haben.

der michel

7. April 2024 21:56

tja.
glückliches dänemark.
wie sang vivi bach (lang ist's her) so nett:
"das leben meint es gut mit dänen, und mit denen, denen dänen
nahestehen..."
dietmar schönherr hatte sicher nichts dagegen einzuwenden...

KlausD.

8. April 2024 10:25

Ja, die Dänen sind und noch mehr waren selbstbewußt, die Schleswig-Holsteiner können ein (geschichtliches) Lied davon singen, waren doch ihre Herzogtümer über mehrere Jahrhunderte in Personalunion mit dem Königreich Dänemark verbunden. Die Niederschlagung ihrer nationalen Erhebung 1852 und die wiederholte Unterstellung unter die dänische Krone, wobei Holstein und Lauenburg gleichzeitig dem deutschen Bund angehörten, führte unter anderem dazu, daß der deutschgesinnte Rechtsanwalt Theodor Storm seine Heimat verlassen musste und nach Preußen emigrierte. Erst der deutsch-dänische Krieg 1864, nachdem Dänemark gegen die Vereinbarungen von 1852 verstieß und das Herzogtum Schleswig fest in das Königreich integrieren wollte, klärte die Lage eindeutig, womit dann auch Theodor Storm wieder in seine Heimat zurückkehren konnte.

Dieter Rose

8. April 2024 11:00

Es ist natürlich ein Unterschied, ob ein Däne oder ein Deutscher stolz ist. 
Habeck kann mit Deutschland nichts anfangen, seine Söhne gehen in Dänemark auf die Schule.
Da müssen wir uns damit abfinden, bzw.einfach weiter stolz sein. Obwohl "stolz"?

Adler und Drache

8. April 2024 11:05

Wie seltsam - fast überall in Europa regen sich Morgenluft und Morgenstolz. Hierzulande aber wird die Luft immer stickiger, dumpfbrütender ... 
Als sei es das Schicksal der Deutschen, einmal beschrittene Irrwege bis zum bitteren Ende zu gehen, als Beispiel für alle anderen, dass danach nur noch gekrochen werden kann. 

links ist wo der daumen rechts ist

13. April 2024 11:40

Oha, das Gatter ist noch offen, also schnell hineingehuscht.
Was mich verwundert, ist, daß man beim Thema „gesunder Nationalismus“ immer wieder Anleihen nimmt bei den unseren aktuellen deutschen Sprachraum umgebenden Nachbarn. Dabei haben doch alle im Gefolge von WK1 und WK2 ihren Teil der territorialen Beute nach Hause geschleppt.
Für mich hat also das Gerede des dänischen Königs die Relevanz der Ausführungen von König Alfons dem Viertel-vor-Zwölften. Aber es müssen nicht die unmittelbaren Nachbarn sein: Klonovsky hat vor kurzem aus einem Spiegel-Artikel zitiert, in dem eine Ukrainerin davon sprach, den Gen-Pool ihres Volkes nach dem Blutzoll des Krieges durch vermehrte Geburten wieder aufzufüllen. Die eine Hälfte der Deutschen mag sich dafür begeistern, die andere könnte eigentlich den im Tucker-Carlson-Interview historisch begründeten Territorialansprüchen Putins folgen - und Deutschland in den Grenzen von 1937 fordern…
Wie auch immer.
Nach einem kürzlichen Vortrag des Hausherrn im kleinen Kreis über die katholische Selbstvergewisserung (also doch eine katholische DDR im Sinne Sellners als Endziel?) schließen wir für heute mit einem Zitat von Jakob Grimm aus dessen „Deutschem Wörterbuch“:
„Deutsche geliebte landsleute, welches reichs, welches glaubens ihr seiet, tretet ein in die euch allen aufgethane halle eurer angestammten, uralten sprache, lernet und heiligt sie und haltet an ihr, eure volkskraft und dauer hängt in ihr.“

links ist wo der daumen rechts ist

13. April 2024 11:57

Korrektur: Schreibweise korrekt "Jacob", und das "Wörterbuch" wurde natürlich von beiden Grimm-Brüdern begonnen; es ging um das Vorwort.