Wir müssen alle wachsam sein

Laut Thomas Haldenwang, Präsident des Bundesamts für Verfassungsschutz, ist die Meinungsfreiheit zwar ein „tragender Bestandteil unseres Grundgesetzes und gehört zu den höchsten Gütern unserer freiheitlichen demokratischen Grundordnung“. Aber diese Freiheit habe Grenzen.

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

Soweit sie das Straf­recht betref­fen, sind sie trans­pa­rent, so daß jeder die Mög­lich­keit hat, sich ent­spre­chend zu ver­hal­ten. Undurch­sich­tig wird es bei einer wei­te­ren Ein­schrän­kung, die Hal­den­wang in sei­nem am 1. April in der FAZ erschie­ne­nen Text anführt:

Jedoch auch unter­halb der straf­recht­li­chen Gren­zen und unbe­scha­det ihrer Lega­li­tät kön­nen Mei­nungs­äu­ße­run­gen ver­fas­sungs­schutz­recht­lich von Belang sein. Nach den Ver­fas­sungs­schutz­ge­set­zen hängt die ver­fas­sungs­schutz­recht­li­che Rele­vanz von Äuße­run­gen als tat­säch­li­che Anhalts­punk­te, die eine Beob­ach­tung durch den Ver­fas­sungs­schutz eröff­nen, nicht davon ab, ob die­se straf­bar oder ille­gal sind.

Hier bezieht sich Hal­den­wang auf die soge­nann­ten tat­säch­li­chen Anhalts­punk­te gegen die frei­heit­li­che demo­kra­ti­sche Grund­ord­nung gerich­te­ter Bestre­bun­gen. Die­se las­sen sich aber mitt­ler­wei­le kei­nes­wegs mehr ein­fach mit Auf­ru­fen zum gewalt­sa­men Umsturz oder der erreich­ba­ren Mög­lich­keit, die Gewal­ten­tei­lung auf­zu­he­ben gleichsetzen.

Mitt­ler­wei­le hat der Ver­fas­sungs­schutz die­sen Kata­log selbst um die „aggres­si­ve, sys­te­ma­ti­sche Dele­gi­ti­mie­rung staat­li­chen Han­delns“ erwei­tert. Damit ist ganz aus­drück­lich nicht die Ableh­nung der Demo­kra­tie gemeint, son­dern die zuge­spitz­te Kri­tik an den Reprä­sen­tan­ten des Staa­tes und sei­ner Institutionen.
Der in Olden­burg leh­ren­de Jurist Vol­ker Boeh­me-Ness­ler hat das in der NZZ ent­spre­chend kri­ti­siert. Es gehö­re zur Mei­nungs­frei­heit, daß man den Staat grund­sätz­lich und pole­misch kri­ti­sie­ren dürfe:

Man darf durch­aus hef­ti­ge Din­ge in einer Demo­kra­tie sagen, zum Bei­spiel, dass das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt nicht funk­tio­nie­re, das Par­la­ment eine Schwatz­bu­de sei, all das erlaubt die Verfassung.

Darf man also auch die Ein­las­sung von Hal­den­wang grund­sätz­lich und pole­misch kri­ti­sie­ren, ohne in den Ruch zu kom­men, ein Dele­gi­ti­mie­rer des Staa­tes zu sein? Hal­den­wang ist poli­ti­scher Beam­ter, er unter­steht der Innen­mi­nis­te­rin, die im Febru­ar einen Maß­nah­men­ka­ta­log gegen „rechts“ prä­sen­tier­te, weil sie offen­sicht­lich der mitt­ler­wei­le als Pro­pa­g­an­da­coup ent­larv­ten Bericht­erstat­tung über ein Tref­fen in Pots­dam glaub­te. Just die­ses Tref­fen führt nun auch Hal­den­wang als Beleg dafür an, wie gefähr­det die Demo­kra­tie in Deutsch­land sei.

Die zu Jah­res­be­ginn bekannt gewor­de­nen Ver­net­zungs­tref­fen zwi­schen Rechts­extre­mis­ten und Tei­len der gesell­schaft­li­chen Mit­te bele­gen Ent­gren­zungs­pro­zes­se, vor denen das BN zuvor schon gewarnt hatte.

Hin­zu kommt, daß Hal­den­wang wie sei­ne Che­fin davon aus­geht, daß man die Bür­ger erzie­hen müs­se. Die Mei­nungs­frei­heit sei kein „Frei­brief“, sich der Beob­ach­tung durch den Ver­fas­sungs­schutz ent­zie­hen zu kön­nen. Des­halb sei „Unmut“ über die „häu­fi­ge Medi­en­prä­senz“ unan­ge­bracht, da die Auf­klä­rung der Öffent­lich­keit zum gesetz­li­chen Auf­trag des Ver­fas­sungs­schut­zes gehö­re. Wir erin­nern uns dabei an die Aus­sa­ge von Hal­den­wang im Juni 2023 im ZDF, „nicht allein der Ver­fas­sungs­schutz ist dafür zustän­dig, die Umfra­ge­wer­te der AfD zu senken“.

Vor die­sem Hin­ter­grund emp­feh­le ich jedem, ein­mal den Wiki­pe­dia-Arti­kel zum The­ma „Tota­li­ta­ris­mus“ auf­zu­ru­fen. Dort fin­den sich ver­schie­de­ne Tota­li­ta­ris­mus-Model­le, die ver­schie­de­ne Kri­te­ri­en für das Vor­lie­gen von Tota­li­ta­ris­mus nen­nen. In Sum­me geht es bei allen um drei Merk­ma­le: Herr­schafts­mo­no­pol, Staats­ideo­lo­gie und Infor­ma­ti­ons­mo­no­pol, die mit ver­schie­de­nen Tech­ni­ken der Mani­pu­la­ti­on, Über­wa­chung und Sank­tio­nie­rung durch­ge­setzt werden.

In Deutsch­land gibt es der­zeit zwar das Herr­schafts­mo­no­pol der Alt­par­tei­en, aber auch noch eine Kraft, die sich anschickt, ihnen die­ses Mono­pol strei­tig zu machen. Ähn­lich sieht es bei den ande­ren Merk­ma­len aus: Es gibt eine Staats­ideo­lo­gie, die für alle Bür­ger ver­bind­lich sein soll, und es gibt ein Infor­ma­ti­ons­mo­no­pol, das zwar aus öffent­lich-recht­li­chen und pri­va­ten Medi­en besteht, die aber in allen ent­schei­den­den poli­ti­schen Fra­gen, die glei­che Ideo­lo­gie ver­brei­ten. Auch hier ist das Mono­pol nicht abso­lut. Es gibt Frei­räu­me, die sich mit dem Gum­mi­be­griff der Dele­gi­ti­mie­rung schlie­ßen lassen.

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

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Kommentare (25)

das kapital

11. April 2024 06:51

Der "Krieg gegen Rechts" ist die SA, die SS und die Gestapo der Systemparteien. Die sind alle so unglaublich wachsam. Und wenn es gerade nichts zu sehen gibt, dann werden eben ein paar Treffen zu faschistischen Geheimtreffen aufgeblasen und öffentliche Schauprozesse gegen alle Beteiligten inszeniert. Etwas nieder-schwelliger als bei Stalin, aber die Frösche müssen ja ganz langsam auf Tempe-ratur gebracht werden. Wir erleben eine systematische Transformation hin zu einem hochtechnisierten totalitären Weltstaat. Wir sind auf halbem Wege zwischen Körpertemperatur und 451 Grad Fahrenheit. Die Brandstifter sind an der Macht und heizen ein. Auch Neuwahlen werden den Brand nicht löschen. Die deutsche Demokratie scheitert erneut.

kikl

11. April 2024 07:22

"aggressive, systematische Delegitimierung staatlichen Handelns"
Mit anderen Worten, Kritik an den Herrscher*innen ist nicht erwünscht. Wer den tatsächlichen Zustand des Staates nicht mit dem Grundgesetz verwechselt, wird als Verfassungsfeind verfolgt und verfehmt. Auch so kann man die Gewaltenteilung ad absurdum führen. Die wahren Verfassungsfeinde sind an der Macht.

das kapital

11. April 2024 09:05

Wer Stalin nicht die Stiefel leckt, der ist kein Demokrat. Haldenwang und Faeser brauchen kein Parlament mehr, sie machen sich ihre Gesetze selbst. "Delegi-timierung" sprich politische Opposition vernichten ist jetzt der neue überge-setzliche Tatbestand. Krieg gegen Rechts ist das bewährte Mittel. Der kleine alltägliche protostalinistische Terror ist täglich gerne genommen. Wir sind ja hier viel zivilisierter  als die Revolutionsgarden in Russland.

Niedersachse

11. April 2024 11:46

@das Kapital
 
Das ist genau das, was mich schon wieder aufregt: Natürlich würden Neuwahlen etwas ändern, allerdings nicht, wenn es einen Wechsel von der Ampel zu schwarzgrün oder schwarzrot gibt. Das scheinen einige unserer Bundesbürgerchen noch nicht verstanden zu haben. Ich sehe es es doch in meinem Umfeld: Da wird allen Ernstes bei der nächsten Wahl mit der Union geliebäugelt, die unseligen Merkel- Jahre scheinen schon vergessen zu sein. Das ist dann einfach nur noch Dummheit und in gewisser Weise auch Mittäterschaft. Schon vergessen, dass bspw. Hans- Georg Maaßen von Horst Seehofer entlassen wurde?! Mit einer AfD- Regierung könnten dann Typen wie Haldenwang, Kramer etc. und der ganze andere Mummenschanz ihren Hut nehmen und eventuell Fincas auf Mallorca vermieten. Ebenso ist es doch mit der staatlichen Finanzierung der ganzen Antifa- Gruppen und Seenotrettungs- Extremisten: Auch denen kann ruckzuck der Saft abgedreht werden. Die Regierungen (und ihre bekloppten Wähler) der letzten Jahre und ihre Tröglinge haben Blut an ihren Händen kleben und das eimerweise! Die Deutschen haben nur noch eine Aufgabe: Sich dieser Regierung, die als gesichert volksfeindlich betitelt werden kann, auf kommunaler, landes- und bundespolitischer Ebene zu entledigen, sie dort hin zu verfrachten, wo sie hingehören: Auf den Müllhaufen der Geschichte!

quer

11. April 2024 13:22

@das kapital: "Die deutsche Demokratie scheitert erneut". Frage: Hat sie denn nach 45 je funktioniert? Lesen Sie doch einfach mal den Art. 38 GG Abs. 1 Wort für Wort. In diesem Lande wurde noch nie diesem Wortlaut der "Verfassung" entsprechend gewählt. Reichlich verwegen also, von "Deutscher Demokratie zu faseln.
@kikl: Die Gewaltenteilung ist im GG nicht erwähnt. Sie kann höchstens irgendwoher abgeleitet werden. Tatsächlich gibt sie es in Deutschland jedenfalls nicht (mehr). "Die wahren Verfassungsfeinde sind an der Macht" Stimmt! Seit 1949 genauer gesagt.

Mitleser2

11. April 2024 13:33

Das Problem ist ja nicht mal die Ampel und diese zwei Personen. Haldenwang ist CDU, ein Merkel-Geschöpf. Von dort hört man nichts zu seinem Vorgehen. Und diese Partei unterstützt auch noch offensiv vdL. Eigentlich müsste sie damit unwählbar sein. Es steht zu befürchten, dass die AfD noch lange isoliert bleibt.

Oberlausitz

11. April 2024 15:57

Heute nachmittag nach dem medialen Verfolg der "aktuellen Stunde" (in Sachen P. Bystron): Wieso sollte man sich bemüßigt fühlen, das, was man da sah und hörte (endloses Kübelausschütten von verbalem Unrat und von unbewiesenen Diffamierungen in Richtung AfD), noch in irgendeiner Weise als den Vollzug einer "Demokratie" anzusehen? Zumal der Liberale (FDP) Kuhle forderte, daß die "mentale Tendenzwende" gegen rechts jetzt sogar noch verstärkt werden müsse.

das kapital

11. April 2024 17:29

@ quer Die Bonner Republik hat meine Sympathie und sie hat trotz aller allierter Vorbehalte zum Nutzen der Bevölkerungsmehrheit gut funktioniert. Wohlstand für alle (Ludwig Erhard) und Mehr Demokratie wagen (Willy Brandt) haben funktioniert und Mittelstand und Mittelschicht und dem ganzen Land festen Halt geboten. Heute ist davon nichts übrig geblieben. Die Abgeordneten halten nicht Wort und sie sind dem deutschen Volke nicht mehr verpflichtet. Das war aus meiner Sicht in der Bonner Republik deutlich anders. Damals waren sie nicht nur Blackrock und NATO verpflichtet und der eigenen Korruption und dem eigenen Machterlangungs- und erhaltungstrieb, sondern (abgesehen mal von Typen wie Strauß) wirklich dem Volke. Ludwig Erhard an allererster Stelle. Ist heute nichts mehr von übrig.

das kapital

11. April 2024 17:30

 @ Niedersachse Wenn Wahlen etwas ändern würden, dann wären sie verboten. Regt mich auch auf, hilft aber nicht. Die gewählt sind, haben nichts zu entscheiden, die entscheiden (angefangen mit Larry Fink) sind nicht gewählt worden. Horst Seehofer, danke an ihn. Deutsche Politik ist von Vasallentum geprägt. Die Regierenden leiten ihre Macht aus Übersee ab, nicht vom eigenen Volke. Wir werden von transatlantischen Turboegoisten regiert und repräsentiert, angefangen mit dem Blackrockmann Friedrich Merz. Mit wem auch immer der im Bund regiert, es wird nichts geschehen, was die USA nicht wollen und alles, was Deutschland schadet und denen dient. Einfach mal darstellen, wieviele Politiker bei den Amis auf der paylist stehen, und wiewenige bei Putin, das klärt die Verhältnisse. Wenn Sie diese Regierung auf den Müllhaufen der Geschichte packen, dann kommt einfach die nächste, die den Amis hinten reinkriecht. Das ist purer Realismus. Die Hintermänner sind n i c h t gewählt. Also können Sie die auch nicht abwählen, sondern müssten andere Wege finden.

Liselotte

11. April 2024 18:40

@Niedersachse: sehe ich auch so. Ich sehe diesen ganzen "gegen Rechts"-Popanz inzwischen einzig als Versuch, die demokratische Konkurrenz durch Diffamierungskampagnen auszuhebeln, und sage das auch.
@Oberlausitz: Als AfDler braucht man sehr starke Nerven, sich von diesem üblem Geschwätz nicht völlig runterziehen zu lassen. Ich möchte an dieser Stelle allen dafür danken, die das auf sich nehmen, denn ich bin leider nicht so unabhänggig, daß ich das wagen könnte.

Liselotte

11. April 2024 18:43

Ansonsten, bzgl. derzeitiger Wahlumfragen (dawum.de): Sachsen-Anhalt ist interessant. Einzig AfD, CDU und BW können mehrheitsfähige Koalitionen bilden. Wer sich da traut mit wem?

Jan

11. April 2024 20:47

@Niedersachse
"Ich sehe es es doch in meinem Umfeld: Da wird allen Ernstes bei der nächsten Wahl mit der Union geliebäugelt, die unseligen Merkel- Jahre scheinen schon vergessen zu sein. Das ist dann einfach nur noch Dummheit und in gewisser Weise auch Mittäterschaft."
 
Exakt. Die Deutschen und die CDU bzw. Union ist ein Phänomen, welches hier mal näher beleuchtet werden sollte. Nach Wahlen und Umfragen unterm Strich die erfolgreichste Partei seit über 70 Jahren. Der Wähler interpretiert in die Union Dinge hinein und projiziert Wünsche, die nichts mit der Realität zu tun haben. Zum Beispiel: die CDU sei eine konservative Partei. Fun Fact: Schäuble hat sich in seinem Buch posthum als Vordenker von Schwarzgrün geoutet. Persönlich sei er nie ein Konservativer gewesen, sondern Christdemokrat, also ein Mann der Mitte. Mit SPD und FDP verband ihn weniger als mit den Grünen, die Deutschland notwendigerweise gesellschaftlich modernisiert hätten. 
 
All das wird den Großteil der Wähler nicht davon abhalten, wieder bräsig bei der CDU ihr Kreuz zu machen. In der falschen Hoffnung, man erlöse sie somit vom Irrsinn der Ampel. Und genau damit verlängern sie den Irrsinn der Ampel. 

Laurenz

11. April 2024 21:47

@Das Kapital @Quer & sonstige Kleinschreiber. ... Die Bonner Republik hat meine Sympathie & sie hat trotz aller alliierter Vorbehalte zum Nutzen der Bevölkerungsmehrheit gut funktioniert. ... Hier muß man Ihnen diametral widersprechen. Der Parlamentarische Rat hat über den (am meisten egalitären) Nationalsozialismus hinweg, viele Attribute der Ständegesellschaft des II. Reichs im Scheitern der Revolution 1848/49 beibehalten, die bis heute noch gültig sind. https://www.youtube.com/shorts/jhPlejLPWVc?feature=share Das war einer der Hauptgründe, warum die Wähler seinerzeit Willy Brandt wählten, der seinen Wählern fett in den Allerwertesten trat, kein Unterschied zu heute. Aber die historische Sozialdemokratie hatte nie ein Interesse an der Abschaffung der Ständegesellschaft, versagte hier genauso, wie Friedrich Ebert, der selbst einfach nur ziviler Kaiser werden wollte & Noske ließ genauso auf Matrosen schießen, wie der Adel während der 48er Revolution. Ihre Wahrnehmung begründet sich nur auf dem geopolitisch bedingten höheren Wohlstand, dem aber nie Gleichberechtigung des Bürgers innewohnte. Ihre Argumentation entspricht den Profiteuren des Ständegesellschaft, wie zB Franz Bettinger, RMH, Gracchus oder Imagine.

Laurenz

11. April 2024 21:57

@Jan @Niedersachse ... Mit der Werteunion ist es noch schlimmer als mit Grünen. Bitte lesen Sie hier https://www.tichyseinblick.de/interviews/albert-weiler-werteunion-thueringen/ Mehr Realitätsferne von Politikern hat Deutschland in Seiner Geschichte maximal im Führerbunker in Erwartung der Armee Wenck erlebt.
@alle ... Im Grundgesetz steht, daß Parteien an der Willensbildung des Volkes teilhaben, aber sie nicht ersetzen sollen. Stasiwang hat hier in "Sein Kampf" gegen die AfD klar gegen das Grundgesetz publiziert, agitiert & gehört als Leiter einer Behörde hart bestraft, da er die Willensbildung des Volkes öffentlich zu verhindern sucht.

Niedersachse

11. April 2024 23:34

@das kapital
 
Ich kenne diese Bonmonts ala "wenn Wahlen etwas verändern könnten...", halte sie aber für gefährliches Blendwerk. Denn in der Realität hat sich das nicht unbedigt bewahrheitet. War ein geschickter Schachzug von Seehofer damals bei Pelzig und viele fielen darauf rein. Beispiel Polen: Man mag von der PIS halten was man will, aber sie hat in erster Linie polnische Interessen vertreten, hat den Migrations, Gender und ähnlichen volksfeindlichen Irrsinn von Polen ferngehalten. Jetzt, mit dem DURCH WAHLEN leider vollzogenen Machtwechsel, hat Polen eine andere Richtung eingeschlagen, die Tusk- Bande macht tabularasa, entmachtet die alte Führung des Fernsehsenders TVP und ähnliches, krempelt das ganze Land im wahrsten Sinne des Wortes auf "links" um. Und der neue Paralamentspräsident Szymon Holowina lässt sich zur Einführung erstmal mit Asylanten ablichten. Tja, was soll man sagen: Hätten ein paar Polen mehr ihren Arsch hochbekommen und das kleinere Übel PIS gewählt, wäre dieser Tort an ihnen vorübergegangen. Ebenso viele andere Länder der EU z.B. Dänemark oder Ungarn: Auch wenn diese in der EU/ Euro sind, herrscht dort eine im Großen und Ganzen bessere Politik  als im Shithole Country Germany.

das kapital

12. April 2024 06:55

@ Laurenz Ich hatte bisher nicht den Eindruck, dass die Bonner Republik ein "Ständestaat" im engeren Sinne war. Dafür war zwischen 1933 und 1945 viel zu viel weggeholzt worden. Bei der jetzigen Gesellschaft mag es so sein. Jeder Verband, jede Organisation, die Großkirchen richten sich ganz und gar nach den Bedürfnissen der Regierung und unserer wirklichen Herren aus Übersee aus und lassen das Volk und lästige Basisdemokraten außen vor. /// Jetzt schreiben hier auchh noch die Profiteure der Ständegesellschaft. Da schau her. Das einem "Berufsoppositionellen". /// Gleichberechtigung des Bürgers ? Mit was oder wem ? Einer muss den Hut aufhaben. Wo ist denn die von ihnen vorgestellte Gleichberechtigung des Bürgers realisiert ? Oder laufen Sie da einer Illusion hinterher ? /// Auch Demokratie ist ein kollektives Wahnsystem. Allerdings eines, das in normalen Zeiten für die Bürger mehr Nutzen als Schaden stiftet. Und eines, dass sich von gewählten Leuten demontieren lässt. Deutschland hat jetzt zum zweiten Mal Leute gewählt, welche die Demokratie, die Freiheits-rechte und den Wohlstand demontieren. Das geht mit linken Ideologien teils mit weniger Blutvergießen als mit rechten. Aber es ist auch ohne Stalin und Mao machbar und wir sind die Zeitzeugen.

RMH

12. April 2024 07:44

"... wieder bräsig bei der CDU ihr Kreuz zu machen. In der falschen Hoffnung, man erlöse sie somit vom Irrsinn der Ampel." So falsch ist die Hoffnung gar nicht. Die Mehrheit der Wähler will einen Wechsel in der Regierung. Nachdem keiner mit der AfD etwas verändern will, wollen viele Wähler ihre Stimme nicht "verschwenden" oder "verschenken" (diese pseudo-pragmatischen Nutzbarkeitserwägungen sind in der Regel ein Fehler) und wählen dann Union, weil mit denen ein Regierungswechsel möglich ist. Genau das Abstellen auf diesen Umstand ist der Grund für die Brandmauer der CDU. Hat man gestern im Rededuell zwischen V. und H. erleben können. Da war inhaltlich eigentlich wenig Luft zwischen den beiden, also erging sich V. eben im Daueranbräunen von BH und zeigte eine ziemliche neocon Weltsicht, bei der eigentlich nur zählt, wer arbeitet und Steuern zahlt, natürlich mit Feigenblattausnahmen und den Krokdilstränchen, dass für ihn - angebl. im Gegensatz zu BH - ja jeder Mensch ein Wert habe (wenn er Steuern zahlt ;) ). Kurzum, da waren eigentlich 2 geborene Koalitionspartner auf der Bühne, von denen 1 aus strateg. Gründen nicht will und dann herumpöbelt. B.t.W.: Den Menschen nur nützlich für die Gesellschaft sein lassen, wenn er arbeitet, erinnert doch schwer an die unsäglichsten Jahre der Geschichte und ist mit der Menschenwürde nicht vereinbar. VS, bitte übernehmen sie. Die Union in Th. muss beobachtet werden.

Adler und Drache

12. April 2024 09:15

Niedersachse schreibt:
Da wird allen Ernstes bei der nächsten Wahl mit der Union geliebäugelt, die unseligen Merkel- Jahre scheinen schon vergessen zu sein.
Die Deutschen können so wenig über den Schatten ihrer Mentalität springen wie alle anderen. "Lieber der Spatz in der Hand ..." usw. Stabilität ist das A und O, und mal ehrlich: Wer Stabilität will, wird nicht AfD wählen, denn die AfD steht für Veränderung. Die Union ist die politisch erfolgreichste Kraft der Nachkriegsgeschichte, sie ist - trotz Merkel, die man ja als verhängnisvollen Irrläufer aus dem Osten abtun kann - der Inbegriff der Stabilität. Selbst jemand, der der AfD neutral gegenübersteht, wird sich sagen: "Die müssen erstmal beweisen, dass sie mehr draufhaben als markige Worte!" Er wird eine gesunde Skepsis walten lassen. So ist das halt. Auch Troja wurde zehn Jahre lang belagert. 

das kapital

12. April 2024 09:34

@ Niedersachse Wahlen haben schon mal was verändert. Mehrfach schon sind Parteien gewählt worden, die bereit waren, an der Beseitigung der Demokratie systematisch aktiv mitzuwirken. Einmal hat es schon geklappt. Merkel hat mit der Beseitigung von MP Kemmerich auch schon gezeigt, wie sich Demokratie rückabwickeln lässt. Beim zweiten Mal wissen wir noch nicht wie es ausgeht. 2024 ist ein Schicksalsjahr für Deutschland und Europa. Die Strukturen aber, die den Schaden gestiftet haben und weiter stiften, werden sie nicht los. Die NATO können Sie nicht abwählen. Die WHO können Sie nicht abwählen. Die EU und EZB können Sie nicht abwählen. Die Fortsetzung des Kalten Krieges durch die USA und den tiefen Staat können Sie nicht abwählen. Die Kriegspropaganda von Flack-Zimmermann, Kiesewetter, Baerbock und Hofreiter können Sie nicht abwählen. Stimmrechtsanteile Blackrock und Co bei Rheinmetall alleine über 30 Prozent. Die FDP und Kiesewetter arbeiten nicht für das deutsche Volk, sondern für die amerikanischen Kriegstreiber. Diejenigen, welche heute die deutsche Industrie in den Würgegriff genommen haben, können Sie nicht abwählen, genausowenig wie Facebook, Microsoft, Alphabet, Meta und weiss der Fuchs, wie sie noch alle heißen.

das kapital

12. April 2024 09:59

@ Niedersachse 2 Seehofer ist kein Reinfall. Als Ministerpräsident in Bayern hat er im Vergleich zum korrupten Strauß eine Superleistung hingelegt und in seiner 2. Amtszeit hat es für ihn sogar zu einer Alleinregierung gereicht. In der Zeit, wo er von Merkel abhängig war, hat er dann nicht mehr so punkten können. Die Richtlinienkompetenz der Kanzlerin gilt aber nicht nur zu Lasten des Volkes sondern auch zu seinen Lasten. /// Meine Beschreibung bezog sich auf die aktuellen Verhältnisse in Deutschland, nicht auf Polen oder den Rest der Welt. Merz will mit den Grünen regieren und er ist mit Blackrock Millionär geworden. Transatlantische Netzwerke und transatlantische Turboegoisten beherrschen unser Land. Das Volk herrscht hier nicht. Solange die CDU auf "Brandmauer" macht, wird sich daran nichts ändern. Deshalb geht ja jetzt auch die Werteunion an den Start, um den Konservativen und Erzliberalen eine neue und dauerhafte Heimat zu geben, die Merkel verachten und dem Flügel nicht trauen. /// Erst sind Gauland und Lucke und Co der CDU von der Fahen gegangen. Jetzt gehen auch diejenigen, die auf eine Revitalisierung einer konservativen CDU und CSU gehofft hatten. Friedrich Merz hat sich als Pfeife erwiesen. Merkel wusste das machtpolitisch immer schon. Jetzt aber zeigt es sich auch inhaltlich. Hörige Vasallen der USA können für Deutschland nichts leisten.

das kapital

12. April 2024 10:15

@ RMH Sehen Sie, nun sind auch Sie als "Profiteur der Ständegesellschaft" geoutet worden. Nun möchten Sie der CDU, der Haldenwang-Merkel-Kiesewetter-Merz-Günter-Wüst-Partei, den VS auf den Hals hetzen. Das wird nicht fruchten. Die s i n d der VS. Der VS ist dazu da, die an die Macht zu bringen und an der Macht zu halten. /// Fruchtbarer wäre es mal aufzulisten, wieviele in der EU, in der Bundesregierung, in der Bundesverwaltung, in den Parteien, im Bundestag, in den Lobbyverbänden transatlantische Kostgänger sind, angefangen mit Friedrich Merz und Flak-Rheinmetall. Wenn irgendjemand gerüchteweise Geld von Russland nimmt, wird er gedisst. Wenn aber Hunderte von Akteuren sich in transatlantischen Netzwerken herumflätzen und so abkassieren, dann kommt das viel zu wenig der Öffentlichkeit ins Gedächtnis. Flak-Rheinmetall ist im Aufsichtsrat eines Unternehmens, das zumindest zu 30 Prozent in den Händen von amerikanischen kriegsorientierten Geldanlage-unternehmen ist. Und dann macht sie als Vorsitzende des Verteidigungsaus-schusses Werbung für die Fortsetzung des Ukrainekrieges, für noch mehr Geld und Waffen in die Ukraine, für die Eskalation. Unsere Politik ist transatlantisch durchseucht. Siehe auch Kiesewetter, Röttgen, Guttenberg, Amthor und Pfizer / von der Leyen. Welcher Spinner soll da noch CDU wählen und darauf hoffen, dass sich so was ändert ? Lächerlich.

Laurenz

12. April 2024 10:22

Das Kapital @L. ... Der Ständestaat drückt sich nicht mehr in unterschiedlich gewichteten Stimmen der Wahlbürger aus. Aber Beamte, Mitarbeiter im Öffentlichen Dienst, Freiberufler, Privat-Krankenversicherte, Selbständige, Gerwerbliche Auto-Versicherungsnehmer, etc. sind privilegiert ... die Liste ist nicht endlos, aber lang. Es existieren für manche auch Nachteile. Selbständige & Renter zahlen Steuern nicht dann, wenn Gewinne/Einkünfte anfallen, sondern im voraus (natürlich deswegen, damit das Geld nicht ausgegeben werden kann, bevor der Staat zugreift), ein untragbarer Zustand, quasi ein Saustaat. Ihre Demokratie-Kritik, die bei vielen Rechten/NeuRechten anklingt, ist völlig absurd. Die AfD fordert zu Recht mehr Bürgerbeteiligung, ähnlich Island & der Schweiz. Eine sogenannte repräsentative Demokratie, von der im Grundgesetz nichts steht, ist eine Parteien-Oligarchie & keine Demokratie. In der Parteien-Oligarchie ist Freiheitsentzug eben möglich, nicht bei Bürgerentscheiden, außer der Bürger wünscht es. Österreich & die Schweiz waren in der Lage, ein mehr gerechtes Rentensystem einzuführen. Alle zahlen ein, ohne Beitragsbemessungsgrenze. Sie sehen, optimieren ist möglich. Von daher läuft Ihr Schaden-/Nutzen-Argument ins Leere. 

Dr Stoermer

12. April 2024 10:51

„Delegitimierung“ des Staates (wenn es im Falle ihrer Behauptung überhaupt eine ist), ist für die Pflege und den Erhalt eines Rechtsstaates Existenzvoraussetzung. Ohne „Delegitimierung“ keine Einübung seiner bewahrenden Kräfte. Es ist wie das Falsifikationsprinzip in der Wissenschaft: Will ich etwas aufrechterhalten, muss ich es ständigen Widerlegungsversuchen unterziehen. Wer nicht gegen Widerstände trainiert, verfettet. Haldenwang & Co. zielen im Ergebnis darauf ab, sich der Hinterfragung ihrer Handlungen zu entziehen. Sie verstecken sich zu diesem Zweck hinter der Behauptung, die von ihnen betriebene Modifikation des Rechtsstaates sei Teil seiner Erhaltung und dürfe zum Schutze desselben nicht hinterfragt werden. Das ist, als ob ein Vergewaltiger behauptet, zum Schutze des Ansehens der Vergewaltigten dürfe die Vergewaltigung nicht angesprochen werden.

Mitleser2

12. April 2024 13:52

@RMH: "VS, bitte übernehmen sie. Die Union in Th. muss beobachtet werden."
Wenn das Satire sein soll, ist es schlecht geraten. Das Bürgergeld ist eben genau ein Anlass, nicht zu arbeiten. Das hat mit "Nützlichkeit" nichts zu tun. Warum soll der arbeitende Steuerzahler so was finanzieren?

RMH

12. April 2024 15:13

"Wenn das Satire sein soll, ist es schlecht geraten."
@Mitleser2, natürlich war das ironisch gemeint. Mein Standpunkt, den ich hier bereits seit längerem entwickele ist doch der, dass die Union mittlerweile genug Protagonisten hat - bspw. Spahn, gestern auch Voigt - die in Teilbereichen so nah an der AfD dran sind bzw. sogar inhaltliche Deckungsgleichheit haben, ja sogar "rechter" als die AfD sind (siehe Sozialleistungen, Rente etc.), dass die VS-Überwachung gerade nicht mehr mit irgendwelchen Argumenten gerechtfertigt werden kann sondern sich endgültig als das darstellt, was sie von Anfang an offenbar war: reine politische Feindbekämpfung. Und damit verteidige ich bestimmt nicht Leute wie Spahn, Voigt und wie all die neuen kleinbürgerlich-populistisch Bewegten in der Union (und auch FDP) heißen mögen. Eine Union, die sich einer Koalition mit der AfD entgegen des klaren Wählerwillens verweigert, hält den Steigbügel links-grün hin. Der Groschen sollte auch einmal außerhalb dieses Debattenraums fallen, dann wäre einiges gewonnen.

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