Fehlte sie, wäre der Begriff Demokratie, mindestens aber jener des Pluralismus ohnehin längst unberechtigt, da es kaum Widerstreit gäbe und weitgehende Gleichschaltung im uniformbunten Spektrum bestünde. Ohne Höcke und Gefährten hätte die Steinmeier-Demokratie der Berliner Republik überhaupt keinen Puls mehr.
Zwar beschwören die Blockparteien beständig Demokratie, Vielfalt und Diskurs, aber was daran tatsächlich noch lebendig ist, verdankt sich vor allem dem Wirken der AfD, der jedoch die gleichfalls permanent aufgerufene Toleranz nicht zugebilligt wird, die nur – Absurd! – zwischen ohnehin Gleichgesinnten gelten soll, also dort, wo es sie nicht bräuchte.
Interessanter noch, daß die AfD zwar trotz manch bizarrer Episode das Ihre leistet, daß sie aber – Mehr als aus sich selbst heraus? – von den selbsterklärten „Demokraten“ und „Anständigen“, also von außen, mithin von ihren Gegenkräften generiert wird.
Die dreiste staatliche Ideologisierung schafft gegen ihren Willen am Erfolg der AfD mit. Mangels eigener Kontur zeichnet das linksgrün antideutsche Bündnis kontrastscharf die Linien der AfD nach, innerhalb derer die sich eben deshalb festigt; man schließt die AfD zwar lautstark aus und geht exekutiv wie judikativ zunehmend hysterisch gegen sie vor, stärkt genau so aber deren sich zentripetal verdichtende Festigkeit.
Feinbildprojizierung hilft mehr noch als dem Freund eben dem Feind; jede neuen “Taskforce”, wie sie sich aktuell Sachsens Justizministerin Meier gegen die AfD wünscht, belebt Gegnerschaft eher, als daß sie von ihr neutralisiert würde.
Umgekehrt revitalisierte die AfD ihrerseits gerade den gelifteten Parteigreis CDU, so daß der sich tapsig versäumter Aufgaben erinnert, die die AfD übernahm, als die CDU vermerkelte und ihren Geist aufgab.
Hinter der brüchigen Brandmauer werden die CDU-Funktionäre uneingestanden wissen, wer ihnen den Defibrillator angelegt hat. Diese Überlebensrettung verbindet mit der geschmähten Konkurrenz von rechts und läßt Christdemokraten halbbewußt in der Erinnerung schwelgen, selbst mal auf dem rechten Weg gewesen zu sein.
Innerhalb des demokratischen Geschachers um Stimmen und Tortendiagramm-Segmente können sich die etablierten staatsozialistischen Parteien am ehesten auf die wachsende Zahl an Migranten verlassen, die zu ihrer Kostgängerschaft avancierte – mit und ohne übergeholfener Staatbürgerschaft. Klassischer Klientelismus.
Abgesehen davon, daß insbesondere vom islamisch-islamistischen Teil letztlich keine Identifizierung mit dem Parteienstaat zu erhoffen sein wird, insofern es Muslimen primär immer um den eigenen Staat im Staate und dessen religiöse Gewandung geht. Sie assimilieren sich dem Gemeinwesen weniger, als sie auf deren Übernahme hinwirken.
Entscheidend für den Erfolg von rechts wird sein, inwieweit sich die Jugend weiterhin politisch in einer Ganztagsschule internieren läßt, die einem so sozialpädagogischen wie staatsbürgerkundlichen Ansatz folgt und linken Vorfeldvereine den Wirkungsraum auf dem Campus überläßt.
Mit dem von Grünen, SPD und CDU immer dringlicher angestrebten „Demokratiefördergesetz“ würde die Alimentierung linker Ideologen auf Dauer gestellt. „Zivilgesellschaft“ und „Demokratieförderung“ sind mittlerweile nurmehr Synonyme für Indoktrinierung – insbesondere Heranwachsender.
Wäre innerhalb der Jugend auf eine Selbstbesinnung wie um 1900 zu hoffen oder ist die Schülerschaft völlig an ihre Screens und die sie bevormundende Lehrerschaft verloren? Es verblüfft, wie wenig Renitenz sich an den Schulen gegen eine aus politischen Motiven betriebene Verkindlichung regt, von der die Entwicklung kritischen Bewußtseins ebenso verhindert wird wie die Herausbildung von Urteilskraft.
Indem die Schule ihre Anforderungen immer weiter senkt, Bekenntnisse statt Erkenntnisse belohnt, die Erziehung zur Selbständigkeit vermeidet und statt zu fordern eher fördert, domestiziert sie die Schuljugend für eine Weichheit des Ungefähren und Unverbindlichen, die wiederum als „Demokratie in der Schule“ etikettiert wird. Dort sind verordneter Genderkram und verkitschte Eine-Welt-Idylle wichtiger als eine Positionierung, für die es Kenntnisreichtum und Nachdenken im Sinne eigener Orientierung bräuchte.
Echten Lebensernst kennt Schule nicht mehr. Von der Einschulung bis zur Abi-Feier möchte sie ein so süßer wie politisch linksdrehender Kinderladen sein. Noch in den Nullerjahren wäre kaum vorstellbar gewesen, wie willfährig sich die Schuljugend von Phrasen regieren läßt, die ihr die eigene Lehrerschaft suggeriert. Daß eine angestammt deutsche Schülerschaft zurückgeht, dürfte dies verstetigen.
Aber zurück zum Ausgangspunkt:
Mag sein, die Indoktrinierung frißt die Indoktrinierer. Was erstarrt, das bricht. Die politische Sklerose scheint in dieser Richtung fortzuschreiten, und zwar endogen. Je weiter die politische Gesellschaft in die Fallen ihrer selbsterfüllenden Prophezeiungen hineinläuft, um so mehr stärkt sie nolens volens die AfD und überhaupt die Rechte, die sie doch vielmehr mit allen Mitteln schwächen möchte.
ofeliaa
Während der Zeit als ich wieder die Schulbank drückte, musste ich psychologische Hilfe in Anspruch nehmen. Ich habe so viel gesehen … Ich war bereits erwachsen … undenkbar, dass Kinder so etwas ausgesetzt sind. Ich habe die Vorgänge an der Schule als geistige und körperliche Vergewaltigung bezeichnet. Noch immer sage ich, die fast spürbare Gewalt, die von Schulen und Universitäten ausgeht, ist bedenklich! Man könnte sagen, ich solle froh um die Bildungsmöglichkeit sein. Doch was sagt es über uns, die es angeblich akademisch geschafft haben, aus? Man hat uns erfolgreich verkrüppelt? Konformitätsdruck, Mobbing, Unterdrückung halten wir also aus? Danke dafür! Was meine Eltern mir nicht antaten, tat mir dann zum Glück die Schule an, sonst würde ich heute nicht so ``gut funktionieren“. Am schlimmsten fand ich tatsächlich die erzwungene Kunst. Unsere Kunstwerke entstanden unter Zeitdruck und Bewertungsangst. Am Ende schmückten sie die Flure, suggerierten Freude, Farbe, Kreativität. Wie ich diese Kunstwerke beim Vorbeilaufen gehasst habe. Zwangsarbeit zur Verschönerung des Bunkers, entstanden auf Basis massiver Erniedrigung. Kinder sind nicht die offiziellen Verschönerer der Schule, gefälligst Steuergelder verwenden um die Schule herzurichten und nicht mit unseren Bildern das Elend überkleben. Aber an der Uni geht’s exakt so weiter. Jetzt sind es Plakate zu sinnlosen, erzwungen Studien, die die Flure bevölkern. Die grassierende Krankheit heisst: Absolute Sinnlosigkeit.