Nationaler Bildungsbericht. Es geht weiter abwärts.

Der zehnte nationale Bildungsbericht konstatiert hinsichtlich der Wissens- und Könnensbestände erwartungsgemäß einen noch rasanteren Abwärtstrend.

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

Und alle dafür Ver­ant­wort­li­chen sind erschro­cken und betrof­fen, wie gegen­über den gleich­falls desas­trö­sen Ergeb­nis­sen von PISA, IGLU, IQB. Erschro­cken, betrof­fen und ent­setzt zu sein ist das, wor­auf sich die Ber­li­ner Repu­blik am bes­ten ver­steht, ins­be­son­de­re im ver­ste­tig­ten Abwärtstrend.

Poli­tisch ver­ur­sacht nimmt der Kom­pe­tenz­ver­lust an den Schu­len pro­por­tio­nal zur for­cier­ten Ein­wan­de­rung und den immer illu­sio­nä­re­ren Ver­spre­chun­gen zu.

Wenn der den Min­dest­stan­dard ver­feh­len­de Teil der Viert­kläss­ler von zwölf Pro­zent 2011 auf heu­te neun­zehn Pro­zent anwuchs und gleich­zei­tig die Spit­zen­grup­pe von zwölf auf acht Pro­zent schrumpf­te, zeigt dies, dass all die teu­ren Pro­gram­me, Stu­di­en und Eva­lua­tio­nen eben nicht die ersehn­te Wen­de brach­ten – im Gegen­teil. Der Feh­ler legt im Sys­tem selbst:

Die Schu­le ver­kraf­tet die Zuwan­de­rung nicht. Ihret­we­gen wuchs die Alters­grup­pe der Drei- bis Unter-sechs-Jäh­ri­gen in zehn Jah­ren um 20, die der Grund­schü­ler um 16 Pro­zent. Die­se Jüngs­ten, für die frü­he Bil­dung am wich­tigs­ten wäre, tref­fen auf ein erschöpf­tes Bil­dungs­sys­tem mit Leh­rer­man­gel und Über­al­te­rung. Bis­her brach­ten Sprach-Kitas und zusätz­lich ein­ge­stell­te Kräf­te mess­bar offen­bar gar nichts.

Die Schü­ler an den angeb­lich kind­ge­rech­tes­ten Schu­len deut­scher Bil­dungs­ge­schich­te sind schwach, ihre Leh­rer krank – in Meck­len­burg-Vor­pom­mern im Durch­schnitt sechs Wochen im Jahr, eine gan­ze zusätz­li­che Som­mer­fe­ri­en­län­ge. Haupt­dia­gno­se Burn-out. Die­ses Erschöp­fungs­syn­drom kenn­zeich­net sym­pto­ma­tisch aller­dings das gan­ze Land. Fatal: Wer was drauf hat, wird eher nicht Leh­rer und mei­det die Schu­le, nach­dem er ihr selbst ent­ron­nen ist.

Im Kon­trast dazu wirbt das Bil­dungs­mi­nis­te­ri­um im Nord­os­ten mit kit­schi­gen Land­schafts­ka­len­der- und Life­style-Moti­ven um Leh­rer, so als ris­sen dort tat­säch­lich die Som­mer­fe­ri­en nie ab und Unter­rich­ten wäre Nebensache.

Es wer­den immer schi­cke­re Heils­be­grif­fe erson­nen, mit denen sich die Kul­tur­bü­ro­kra­tie selbst zu trös­ten ver­sucht. Neus­ter Ver­such ist das „Start­chan­cen­pro­gramm“, das Geld für Schu­len in Brenn­punkt­ge­bie­ten aus­schüt­tet, also in den Regio­nen, die erst durch die Mas­sen­zu­wan­de­rung zu Pro­blem­vier­teln wurden.

Die Mil­lio­nen wer­den eben­so wir­kungs­los ver­senkt wie die Mil­li­ar­den zuvor. Geld aus­ge­ben fällt Regie­run­gen leicht – auch für den Digi­tal­Pakt Schu­le. Wenn nur hohe Über­tra­gungs­ge­schwin­dig­kei­ten gesi­chert und über­all „Smart-Boards“ statt Metall­ta­feln ange­bracht sind, dann, so die Annah­me, lau­fe auch die Bil­dung wie ein flot­tes Betriebssystem.

Apro­pos Digi­ta­lis­mus: Der „mini­KIM-Stu­die“ zufol­ge hat­te 2023 jedes fünf­te Klein­kind  von zwei bis fünf Jah­ren ein eige­nes Tablet zur Ver­fü­gung, eine 50%ige Stei­ge­rung gegen­über 2020. Auch daß jedes zehn­te Kind die­ser Alters­grup­pe über ein eige­nes Han­dy oder Smart­phone ver­fügt, erhöh­te die Schreib- und Lese­kom­pe­ten­zen bis­lang nicht, im Gegenteil.

Für die ste­reo­typ beschwo­re­ne „Demo­kra­tie“ müss­te der Staat Kom­pe­ten­zen ver­mit­teln, die er – Vari­an­te zum Böcken­för­de-Dik­tum – nicht mal mehr mini­mal aus­zu­bil­den ver­steht. Demo­kra­tie lebt vom Wort, vom Aus­drucks­ver­mö­gen, vom sinn­ent­neh­men­den Text­ver­ständ­nis, von der Befä­hi­gung zum dif­fe­ren­zie­ren­den Urteil und zum Dis­kurs. Weil das kaum mehr gewähr­leis­tet wer­den kann und weil sowie­so das Bekennt­nis wie­der wich­ti­ger als die Erkennt­nis ist, wer­den „Ange­bo­te in ein­fa­cher Spra­che“ for­mu­liert. Das reicht, dar­über hin­aus langt das Nach­spre­chen der neu­en Gebo­te zu „Viel­falt und Toleranz“.

Statt mutig Ideen zu ent­wi­ckeln und und das jahr­zehn­te­al­te Dilem­ma kon­se­quent zu been­den, geht es bestän­dig nur um die Gel­der und die Über­tra­gungs­ve­hi­kel. Damit läßt sich rech­nen; das mögen Politiker.

Dabei bräuch­te es ganz prin­zi­pi­el­le Ver­än­de­run­gen des Sys­tems – vom päd­ago­gi­schen Men­schen­bild bis hin zur Leh­rer­bil­dung und Unter­richts­ge­stal­tung. Vor allem bedürf­te es für die drin­gend not­wen­di­ge Revi­si­on einer scho­nungs­lo­sen Ehr­lich­keit, die nichts mehr schön­re­det und schön­rech­net, son­dern mit der Ein­sicht beginnt, nach wie vor lei­der völ­lig ver­sagt zu haben.

Im letzt­jäh­ri­gen schrift­li­chen Mathe­ma­tika­bi­tur Meck­len­burg-Vor­pom­merns wur­den zwan­zig Pro­zent der Grund­kurs­ler mit null Noten­punk­ten bewer­tet; sie wie­sen also kei­ner­lei rele­van­te Kennt­nis­se nach. Prompt gab der Staat allen einen Noten­punkt per Ver­ord­nung dazu, eben­so wie er vor drei Jah­ren gleich zwei Noten­punk­te drauf­schlug, da die Ergeb­nis­se noch schlech­ter waren. In die­sem Jahr wird man mit ver­sim­pel­ten Abi-Auf­ga­ben vor­beu­gen. Erfol­ge wer­den nicht mehr erar­bei­tet, son­dern rein nomi­nell per Dekret gesichert.

Genau das ist bis­lang der Weg: Noch mehr Mil­li­ar­den in ein völ­lig dys­funk­tio­na­les Sys­tem kip­pen, in der Selbst­sug­ges­ti­on, dann wach­se sich das schon irgend­wie aus. Noch schi­cke­re Schul­bau­ten errich­ten, noch bes­se­re Tech­nik hin­ein, aber ansons­ten didak­tisch und metho­disch genau das ver­stär­ken, was seit den Sieb­zi­gern in das Desas­ter hineinführte.

Und vor allem: Inhal­te aus­dün­nen, Anfor­de­run­gen sen­ken, Bewer­tun­gen infla­tio­nie­ren, Prü­fun­gen nie­der­schwel­lig ein­stel­len, zumal am Ende nichts qua­li­fi­ziert zu prü­fen ist, wenn vor­her immer weni­ger ver­mit­telt wur­de. Das ein­zi­ge, was in Schu­len inten­si­viert wird, sind Nach­teils­aus­glei­che, För­de­run­gen gemäß „son­der­päd­ago­gi­scher För­der­be­dar­fe“ und die umfas­sen­de Ideo­lo­gi­sie­rung. Außer­dem schlägt die ver­kürzt ver­stan­de­ne Inklu­si­on die Bes­ten­för­de­rung. Maß­stab ist der Schwach­mat, nicht der Hoch­leis­ter mit der wachen Auf­fas­sungs­ga­be. Auch das gilt mitt­ler­wei­le für das gan­ze Land.

Was hilft? Zurück zur Ver­bind­lich­keit, zum Pri­mat der Inhal­te und zur Ein­heit von Bil­dung und Erzie­hung, mit der für Moti­va­ti­on und Leis­tungs­be­reit­schaft gesorgt wer­den muss. Jeder hat die glei­chen Chan­cen, auch die Zuge­wan­der­ten. Also zäh­len der Wil­le der Schü­ler und ein Unter­richt, der auf inter­es­san­te Wei­se gründ­li­ches Wis­sen und anwen­dungs­be­rei­tes Kön­nen aus­bil­det und durch­aus kon­ser­va­tiv zu bewähr­ten Tugen­den zurückfindet.

Nur damit lie­ßen sich auch Berufs­aus­bil­dung und Stu­di­um durch­hal­ten, und die hohe Abbre­cher­quo­te wür­de end­lich gesenkt. Eine ver­fes­tig­te Kon­stan­te: Etwa zwan­zig, mitt­ler­wei­le bald drei­ßig Pro­zent aller Schü­ler sind seit Schul­be­ginn so abge­hängt, daß sie bestän­di­ger För­de­run­gen bedürf­ten und ihnen die Ämter spä­ter zu Maß­nah­me­kar­rie­ren ver­hel­fen müssen.

Aber anstatt mutig kon­ser­va­tiv anzu­set­zen, viel­leicht sogar mit einer frü­hen und star­ken Tren­nung der Bil­dungs­we­ge, wird die Legen­de gepflegt, Bil­dung hin­ge in Deutsch­land all­zu sehr von der sozia­len Her­kunft ab. Ja, wes­halb auch nicht? Kul­ti­vier­te Eltern­häu­ser, nicht unbe­dingt die reichs­ten, bie­ten ein gedeih­li­ches Bil­dungs­mi­lieu; dort gibt es Bücher, Anre­gun­gen, Zuwen­dung und viel­leicht sogar ein Klavier.

Und die ande­ren? Die frü­he Sozi­al­de­mo­kra­tie nahm es gera­de als Ansporn, unter­pri­vi­le­giert zu sein. In Arbei­ter­bil­dungs­ver­ei­nen erwarb man eigen­in­itia­tiv Wis­sen für kul­tu­rel­le Eman­zi­pa­ti­on. In der bün­di­schen Jugend um 1900 gaben sich Schü­ler selbst eine Ori­en­tie­rung, Jugend soll­te Jugend führen.

Heu­te undenk­bar, ganz ähn­lich der jüngst von Ope­ret­ten­ge­ne­ral Pis­to­ri­us daher­phan­ta­sier­ten Wehr­pflicht. Weder wer­den die „sozi­al Schwa­chen“ moti­viert, sich selbst zu bewe­gen, was so durch­aus auch für den Sport gilt, noch las­sen sich irgend­wo Struk­tu­ren erken­nen, wo Jugend sich sub­kul­tu­rell selbst hilft oder gar einem star­ken Pflicht­ge­dan­ken folgt.

Bis­her ließ sie sich för­dern, aber kaum for­dern; bis­her wur­de sie sozi­al­päd­ago­gisch durch­be­treut und dabei poli­tisch indok­tri­niert. Wenn aber gera­de auf­fal­lend vie­le Jugend­li­che AfD wähl­ten, wenn­gleich in der Par­tei männ­li­ches Ren­ter-Beige domi­niert, zeigt sich dar­in viel­leicht ein inne­rer Wie­der­be­le­bungs­ver­such, der dem links­grü­nen Neu­bür­ger­tum auch prompt als Schre­cken in die Glie­der fuhr.

Bil­dung jeden­falls, zumal im tra­di­tio­nell deut­schen Ver­ständ­nis des Wor­tes, also min­des­tens als Per­sön­lich­keits­bil­dung, die an Welt­wis­sen oder gar die alten Quel­len anschließt und umfas­sen­de Zusam­men­hän­ge auf­zeigt, gibt es in der Ber­li­ner Repu­blik gar nicht mehr; es gibt, als Schrumpf­form, noch eine Art Aus­bil­dung, die aber, selbst im Kri­sen­mo­dus, nicht an das her­an­reicht, was eng­lisch oder ame­ri­ka­nisch mal unter edu­ca­ti­on ver­stan­den wurde.

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

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Kommentare (24)

Maiordomus

20. Juni 2024 10:46

Betrifft: Bildung. Las die letzten zwei Jahre in höherem Umfang Briefwechsel aus der Zeit des Humanismus bezogen auf Deutschland, auch und zumal Elsass, England, Frankreich, Schweiz, Italien,  Schweden, Polen, durchwegs lateinisch, wobei die Mehrheit der Gelehrten zur Reformationszeit nebst dem Baccalaureat noch den Magister Artium, vielfach ein Theologiestudium hatten und über 1000 von ihnen auch das Griechische und Hebräische beherrschten. Disputationen, auch zu Themen der Reformation, fanden lateinisch statt. Beim Lesen dieser Briefe kam mindestens ein Befund sicher zum Vorschein: sowohl bei den Altgläubigen, die damals angeblich auf einem Tiefpunkt ihrer Entwicklung waren wie auch bei den reformatorisch orientierten, untereinander zwar tief zerstritten, selbst bei den den Täufern nahe stehenden stand allein schon vom lateinischen Stil her und der jeweiligen Allgemeinbildung am Tage: Es handelte sich durchschnittlich um intelligente, wirklich oft hochintelligente Leute, wiewohl im Einzelfall für diesen oder jenen ideolog. Fanatismus anfällig und Polemik war sowieso oft Standard: aber das Bildungsniveau war zweifelsfrei höher als bei denjenigen, die heute Theologie studieren oder bei der Kirche, den Kirchen arbeiten, würde sagen: das schleckt leider keine Geiss weg. Imponierend auch der lat. Briefcorpus des Schweizer Protestanten Heinrich Bullinger mit 12 000 Briefen, alle die ich gelesen habe, auf einem aus heutiger Sicht unglaublichem Sprach-Niveau.

Beta Jas

20. Juni 2024 11:41

Die mangelnde Qualität der wiedergegebenen Schulbildung in diesen von Ihnen erwähnten Tests hängt nur zum Teil mit der ethnischen Zusammensetzung der Schulklassen zusammen, es ist hauptsächlich ein kulturelles Problem das in den letzten Jahrzehnten bei allen Schülerinnen und Schüler, durch eine falsche Erziehung gemacht wurde und sich wie ein Selbstläufer verstärkt.
Wenn man sieht wie Jugendliche sich verhalten, wie sie sich kleiden, die Körpersprache oder eben die verwendete Sprache, hat man den Eindruck die Erziehung findet über Zalando, TikTok, YouTube und Instagram statt. Da ist von Disziplin, Leistung und anderen Qualitäten keine Rede sondern man ist ein "Star", ein "Influencer" und die arbeiten eben nicht körperlich und leben durch die Tage. Aber woher kommt der Wohlstand?
Das Unternehmen dem entgegenkommen und entsprechend mit diesen Codes dann "Fachkräfte" oder Lehrlinge suchen, verstärkt diese Unkultur weiter. Ich fragte mich bei einer Werbung eines Stahlunternehmens in meiner Region, ob die tatsächlich junge Leute wollen die auf so eine Werbung hin sich bewerben. Man wäre ein "Held" wenn man in diesem Beruf arbeitet und das ganze im Cartoon Stil.
Es ist eine geistige Seuche die sich gegenseitig verstärkt und es begann vor Jahrzehnten.

John Beaufort

20. Juni 2024 12:23

Hunderprozentige Zustimmung! Ich möchte ergänzen, dass m.E. ein Hauptproblem des Bildungswesens (neben der Einwanderung) das Fehlen von Konsequenz und Verantwortung ist. Fehlverhalten wird nicht mehr ernsthaft geahndet, es droht bei radikaler Verweigerung letztlich keine gravierende Folge. Und das ist erziehungstechnisch eine Katastrophe. Schüler lernen, dass sie beinahe tun können, was sie wollen, ohne von der Schule zu fliegen. Sollte das doch einmal passieren, geht es eben an die nächste Schule. Und hier stinkt wie so oft der Fisch vom Kopfe her: Es ist politisch nicht gewollt, dass Schüler scheitern können. Sie sollen alle einen Abschluss bekommen. Ohne die Möglichkeit zu scheitern aber ist nichts etwas wert. Und mit dieser Einstellung der Konsequenzlosigkeit des eigenen Handelns, der Ablehnung jeder Verantwortung gehen viele Schüler dann auch ins Leben. 

Maiordomus

20. Juni 2024 12:24

@Beta Jas. Unter den pädogogischen Bewegungen von heute, die in Sachen massenpsychologischer Mechanisierung sich schon seit Jahren Zurückhaltung auferlegen, wären Waldorfschulen zu nennen und einige wenige Privatschulen, auch religiöse. Vielleicht hat hier Frau Sommerfeld eine interessante Ergänzung zu machen. Was man geistige Seuche nennen könnte, ist nur zu einem geringen Teil einwanderungsbedingt, beim letzteren liegt die Hauptproblematik nicht mal primär auf der kulturellen Ebene, eher liegt da ein sehr ernstes demografisches Problem vor, wie u.a. von Sieferle schon vor längerer Zeit beschrieben. Die Bildungskrise ist und bleibt eine Spätfolge von 1968, wobei von den damaligen, zumal "echten" Linken es immerhin nicht alle genau so gewollt haben, siehe Exlinke in diesem Forum,  auch Umfeld von Wagenknecht, das meines Erachtens über eine "Schnittmenge" mit HB verfügt, was dieser indes freilich wohl differenzieren könnte u. müsste. Wie kürzlich gesagt: Ein wie kein zweiter Deutscher vom VS zum Staatsfeind Erklärter wie BH wirkte als Schuldirektor wohl revolutionärer wie als Minister, es wäre das totale Dementi des thüringischen Verfassungsschutzes und vielleicht ein Zeichen in die richtige Richtung. Nicht als "Faschist", sondern als Widerlegung der Dauerlügen in kulturrevolutionärer maoistischer Absicht, falls von Maoisten nicht als Beleidigung angesehen, weil Chinesen auf Leistung u. Disziplin bekanntlich Wert legen.       

Herr K aus O

20. Juni 2024 12:43

Ich befürchte, dass die Kinder von Analphabeten aus Syrien usw. eh abgeschrieben werden. Welches System soll da wie reformiert werden? Hauptsache, ihre Kriminalität beschränkt sich auf Bagatelldelikte. Das wäre schon ein Erfolg. Die "anderen" können sich die Jobs aussuchen - sofern die Jobs noch existieren und nicht bei der großen Transformation entschwunden sind. Sprich: Wozu braucht es überhaupt noch Schule? Der Industriekaufmann braucht ein bisschen Mathe, benötigt keinerlei Literatur- oder Geschichtskenntnisse, Englisch wäre sinnvoll, die nötigen EDV Kenntnisse lernt er "on the job". Die Klugen, Gewitzten, Intelligenten werden meist trotz unseres Schulsystems einen Weg finden.

Laurenz

20. Juni 2024 16:16

Das Scheitern der woken Bildungspolitik basiert weniger auf dem klaren Defizit der Bildungspolitik über Jahrzehnte, welche HB hier beschreibt & schon oft beschrieb, sondern an der geo-politischen Realität. Jeder Staat auf dem Planeten kann historisch Preußen & Habsburg in der Schulpolitik nachvollziehen. Gebildete Bürger bringen geo-politischen Machtzuwachs. Ehemalige Milch- & Honig-Staaten, wie Britannien & wir heute, hatten & haben das "nicht nötig". In Britannien wurde die Schulpflicht für das Äquivalent Volksschule in den 1880ern eingeführt & die Hauptschule 1914. Wie bei uns heute galt in Britannien eher das Prinzip der Besitzstandswahrung der Oberschicht. Gerade heutige Sozis schicken ihre Kinder gerne auf teure Internate, um so einen gesellschaftlichen Klassenvorteil einer Ständegesellschaft zu erzeugen. Das! muß man sich auf der Zunge zergehen lassen. Schmeckt gerade für die ehemalige Sozen-Wählerschicht extrem bitter. Vor allem in Anbetracht dessen, daß man sich, ähnlich den USA, vor den chaotischen Zuständen in sozialen Brennpunkten gefeit fühlt & diese für die eigene Wählerschaft akzeptiert. Das linear ansteigende Scheitern der Bildungspolitik seit 1979, gerät aktuell vor allem im daraus erzeugten, geo-politischen Selbstverständnis in den Exzeß eines "failed States".

Zauberer von Oz

20. Juni 2024 16:32

Die Schüler haben doch demnächst alle ein iPad. Dann wird Homeschooling angeboten und die Interessierten können in die Schule kommen. Man benötigt weniger Räume, weniger Lehrer. Keine Störungen mehr! Die Lernunwilligen bleiben debil.

Le Chasseur

20. Juni 2024 17:03

"Abermals kursiert in Deutschland ein Video, das zeigt, wie Kinder Kinder misshandeln. Diesmal war es Presseberichten zu Folge eine Gruppe von Kindern afghanischer und syrischer Abstammung zwischen 12 und 15 Jahren, die in Gera einen 14-Jährigen schlugen und würgten, und sich dabei filmten.
Im März erst kursierten Aufnahmen ähnlicher Art aus Uetersen in Schleswig-Holstein; da waren es türkischstämmige Jugendliche, die einen deutschen Jugendlichen verprügelten. In Meißen war im Mai bekannt geworden, wie eine Mädchengang von Ukrainerinnen eine gehörlose Slowakin über Stunden hinweg in einem Keller gefoltert hatte."

Gelddrucker

20. Juni 2024 20:10

Der Artikel zielt ins Leere. Es gibt kein Problem des Bildungssystems.
 
Es sind sehr viele Kinder im Land von Völkern, deren Durchschnitts-IQ niedriger ist als der durchschnittlicher Europäer.
 
Neulich hat die Krautzone eine Grafik veröffentlicht. Die deutschen Schüler in Deutschland sind an dritter Stelle in Europa nach Estland und Land X, das ich vergessen habe.
 
Remigration löst das Problem.

das kapital

21. Juni 2024 00:16

Es gab mal das Nachkriegsversprechen (West), dass Bildung zum Aufstieg und zum Erfolg führt. Baerbock und Lang sind der sichere Beweis, dass es auch ohne geht. Beziehungsmanagement führt zum Erfolg, Bildung ist eher hinderlich. Ein syrisch afghanischer Mob gewinnt jederzeit gegen einen 14-jährigen, der gebildet ist.

Pit

21. Juni 2024 01:01

Bravo, Gelddrucker. Wundert mich, daß das nicht mehr sagen. Zu dem ganzen Thema reicht eine Aussage: Döp-Dö-Dö-Döp.

Laurenz

21. Juni 2024 07:58

@Gelddrucker ... Ganz so, wie Sie es schreiben, ist es nicht. Auch wenn an Ihrem Kommentar natürlich was dran ist. Der IQ einer Bevölkerung wird beim Militär gemessen. Natürlich könnte man jetzt in den Raum stellen, es gehen immer mehr die Blöden zum Militär. Aber Fakt ist, der IQ geht seit einem 1/4 Jahrhundert meßbar abwärts, auch in Ost-Europa. Das kann auch was mit Bildungssystemen zu tun haben. Gerade beim Militär ist die Übernahme der Auftrags-Operation aus dem Anglo-Amerikanischen Raum, gegenüber unserer historischen eigenen Verantwortung in der Befehlsausführung, ungünstig, um selbst am denken gehalten zu werden.

Adler und Drache

21. Juni 2024 09:50

Ich las irgendwann irgendwo, dass der IQ weltweit zurückgeht. Spermienzahl und -qualität übrigens auch. 
Was ist, wenn's eine biologische Entwicklung ist? Diese Möglichkeit will man nie wahrhaben!

Dr Stoermer

21. Juni 2024 09:51

Wo die Bildung nicht einzieht, bleibt der Instinkt. Das hat nicht nur Nachteile, obgleich die geistig-kulturelle Kraterlandschaft, die nach den ideologischen Bombenteppichen der letzten Jahrzehnte noch immer weiter durchgepflügt wird, selbstredend erschütternd ist. Vielleicht müssen die Überlebenden eine gewisse Stumpfheit aufweisen, um eines Tages nicht, wie die Täterschicht der Vergangenheit und Gegenwart, mit betriebswirtschaftlichen Konzepten zu brillieren, sondern den Zustand des Mangels und der Entbehrung als engen Rahmen der Selbstorganisation seelisch ertragen zu können.
Im Untersystem „Bildung“ wird keine Selbstheilung in Form flächendeckender „Re-Reform“ von statten gehen können, da dessen innere Bestände dies nicht hergeben. Doch nicht alles geht verloren, und bald gilt es wieder zu streben, von ganz allein. Denn in der Natur gilt, dass nur jene Parasiten auf Dauer erfolgreich sind, die einen Balanceakt zwischen Schädigung des Wirts und erfolgreicher Reproduktion und Übertragung meistern. Dies setzt Einhegung der eigenen Gier voraus, die in der Täterschicht nicht zu erkennen ist. Womöglich stirbt der Parasit diesmal schneller als der Wirt. Mit Wharp Speed. Man wird sehen.

dojon86

21. Juni 2024 10:16

@Laurenz Merkwürdig, dass nur selten über einen ganz wesentlichen Grund für die Ursache des von Ihnen  erwähnten Intelligenzrückganges gesprochen wird. Gut ausgebildete Frauen werden deutlich seltener Mütter. Gut ausgebildete Männer werden, sofern sie in ihrem sozialen Umfeld heiraten, deutlich seltener Väter. Bloß für die obersten 10tausend mag das nicht stimmen, aber das sind deutlich zu wenig, um die Tendenz umzukehren.

Klaus Kunde

21. Juni 2024 10:19

Beschulung im Weddinger Slum: Etwa 70% Migrantenanteil hier im Kiez (Kiez, auch so ein Wort), schön multikulti, Hauptsache alles bunt. Das Reale zeigt türkisch-arabische Monokultur nebst raumgreifender orientalischer Infrastruktur. EU-Wahl 24 imponiert mit extrem hoher Zustimmung für Grün-Links. Resultiert aus steigendem Zuzug deutscher Ökobourgeoisie, meist junge Leute, trendi hier zu hausen, ist ja so spannend. Zum Kern: Wo lassen die woken Eltern ihre schulpflichtigen Kinder, wenn denn vorhanden? Keiner redet darüber, alle wissen. Migrantenanteil in örtlichern Schulen zwischen 85 und 95%. Lösung: Scheinadressen für Sören und Malte in bürgerlichen Einzugsbereichen oder gleich Privatschule. Täglicher Transfer mit Lastenrad im Sommer, winters per SUV. Eine derartige Lösung der schulischen Mißlichkeit dürfte längst Standard sein. Bei Normalität von Heuchelei suspendiert die Ratio um so zuverlässiger das Unrechtsbewußtsein. Hier schön geredeter Focusartikel von 2019 zum Zustand des Diesterweg-Gymnasiums, dort selbst Abi 1973: https://www.focus.de/politik/deutschland/diesterweg-gymnasium-96-muslime-berliner-schule-kaempft-fuer-integration-unter-schwierigsten-umstaenden_id_10048130.html

das kapital

21. Juni 2024 10:25

Der geistige Abstieg der Welt betrifft nicht nur Deutschland und Europa. Das hat mit der us-amerikanischen Gewaltkultur zu tun, die sich weltweit verbreitet hat und die Strukturen des Denkens und Handelns weltweit formt. /// Mit den wirtschaftlichen Strukturen auch. Wer die Welt den Betriebswirten überlässt, erhält eine unbewohnbare Welt. Weil alles wegrationalisiert wird, was schön , wahr und gut ist. Die Eigendynamik des Geldes und der Macht führt dazu, dass nicht mehr genug Platz für Werte jenseits der Materiellen bleibt, und die Menschheit insge-samt geistig verkümmert. Auch die woken sorgen im Namen des Geldes und der Macht dafür, dass Deutschland und der Rest geistig verkümmert. Im Namen des Klimas, im Namen des Gender, im Namen des Wohlstands des Weniger. Das hat nichts mit den biologischen Voraussetzungen zu tun. Auch 2000 Jahre vor Christus hatten die Menschen das körperliche und geistige Potential, um zum Mond zu fliegen. Nur die gesellschaftlichen Voraussetzungen dafür waren noch nicht vorhanden. Die konnten damals schon Pyramiden bauen, was der durchschnittlich gebildete Abiturient auch heute nicht könnte. (Ich auch nicht, bin kein Baumeister.) Wenn jetzt die geistigen Fähigkeiten der Menschen systematisch zurückgebaut werden, erleichtert das die Herrschaft der Wenigen über die Vielen. Ist zwar zum Kotzen, aber wahr. Ich mag keinen Machtmissbrauch, bin ihm aber täglich ausgesetzt.

RMH

21. Juni 2024 10:55

"us-amerikanischen Gewaltkultur". Gewaltkultur ist nichts spezifisch US-amerikanisches, das lehren uns all die "Naturburschen", die wir gerade geschenkt bekommen, täglich. Über die USA kommen globale Trends, die gerade auch von Ländern, die ihr Eigenes betonen, gerne übernommen werden. Ein tief-muslimes Land wie Saudi-Arabien hat die komplette US- Unterhaltungsindustrie, trotzdem gibt es dort klar Eigenes, wo dann auch einmal Schluss ist. Die Liste solcher Länder lässt sich eigentlich global komplett forstsetzen (China, Japan, auch Russland, um einmal Bekanntere zu nennen). Die Franzosen, Italiener etc. alle haben & bewahren sich eine Art Rumpf & Basis des Eigenen. Als rechte Deutsche, die wir kein Rückgrat mehr haben, denken wir, das läge an "Umerziehung", Mediendominanz etc. Nein, das sind nur billige Ausreden, spielen einer Opferrolle eigener Art. Die ganze Welt kann mit dem Junk aus USA umgehen, nur wir bekommen sofort multiple Sklerose davon. Dieses ewige Labeln, Herunterbeten rechter wie linker Stereotypen wird nie dafür sorgen, dass Deutsche, ohne sich komisch zu fühlen, mal eben die Deutschlandflagge hissen, wenn sie zu Hause sind, so wie das bspw. die Dänen machen. Das hat auch nichts mit Schuldkult zu tun, das hat zuerst mit einem selber zu tun & mit dem, was gerade Rechte für gut halten, den preußischen Resten, sich in "Pflicht" & "Dienst" & vermeintlichem Gemeinwohl unterzuordnen (das ist natürlich nicht die Universalerklärung, aber das Untertanentum trifft einen Teil).

Maiordomus

21. Juni 2024 11:22

@Das Kapital. Das Potential hatten womöglich schon die Neandertaler, Es war indes Eratosthenes, der den Erdumfang schon zu römischer Zeit relativ erstaunlich traf, die Reise zum Mond war aber erst nach Kepler und Newton denkbar, auf einem Intelligenzniveau freilich, das nur für Promille heutiger Schüler zutrifft. Das mathematische Niveau der besten Schüler der Stadt Basel im 18. Jahrhundert wurde auch heute in keiner westlichen Stadt mehr erreicht, schliesse es aber für asiatische Verhältnisse nicht aus. Auf der Basis von allgemeiner Schulpflicht wohl nicht zu schaffen, auch Bach und Mozart nicht. 

dojon86

21. Juni 2024 11:51

@RMH Stimme zu. Gerade das, wofür andere Nationen die Deutschen bewundern, nämlich ihre hohe Organisationsfähigkeit, ist zugleich der Deutschen größter Fluch. Ich denke, die hohe Bereitschaft zu einer Unterordnungsmentalität ist die Kehrseite der Medaille.

das kapital

21. Juni 2024 12:09

@ Maiordomus Die allgemeine Schulpflicht führt zu Mittelmaß und Leerlauf für spezialbegabte Schüler. Mozart hätte sich zu Tode gelangweilt und wäre entmutigt worden. Die Allgemeinbildung und das Mittelmaß der Mitschüler killt die Spezialbegabung. Es gibt Gründe, warum musikalische Größe heute nur noch selten erreicht wird. Wenn du mit Highway to hell zugedröhnt willst, dann kommen aus solchen Kindern keine Erwachsenen mehr heraus, die in der Lage sind, zeitgemäße hochwertige Musik zu produzieren. Michael Nyman ist da einer der letzten, für den der es mag. Im Wesentlichen Filmmusik. Z.B. zu Filmen von Peter Greeneaway. "Haydn verpoppt" nannte das ein Freund von mir. /// Leute die selber in ihrer Profession richtig anpacken können, werden einfach weniger. Das Wissen und Können wird immer mehr auf den Computer, das Laptop, das Smartphone, das Internet übertragen. Ohne Strom ist der moderne Mensch erledigt. In der Nachkriegszeit ging es noch anders zu, als Beispiel Borgward. Der Chef dieser Automobilfabrik war eine technische Spezialbega-bung. Wenn ein Lehrling nicht richtig feilte , nahm er dem die Feile aus der Hand und zeigt ihm wie es richtig geht. Das gelingt heutigen Chefs nicht. Die Chefs von VW wissen wahrscheinlich nicht mal mehr, wie eine Metallfeile aussieht.

Herr K aus O

21. Juni 2024 12:35

Sind nicht die Schüler aus dem 19. Jahrhundert zu beneiden? Planck wurde davon abgeraten, Physik zu studieren, weil schon alles - bis auf winzige Ausnahmen - bekannt war. Dann doch eher Altphilologie.
Mich persönlich nervt es, dass ich nicht das mathematische Rüstzeug habe, um Einstein, Planck usw. richtig zu verstehen. Diese Mathematik stand aber auch nie auf den Lehrplänen von Schulen.
Also: Früher war die Schule vielleicht anspruchsvoller, das gesamte Wissen war aber geradezu starr. Heutzutage ist das, was bei der Einschulung State-of-the-Art ist, beim Schulabschluß veraltet.
Um so wichtiger, die Grundlagen zu unterrichten!
Das Lamento des allgemeinen Bildungs- und Kulturniedergangs kenne ich seit mittlerweile 40 Jahren und wenn ich mich so bei Zeitzeugen von vor 100 Jahren umschaue, lese ich das Gleiche.

Nachtwaechter

21. Juni 2024 13:40

Dazu passt: Auf der oben angegebenen Internetseite wirbt die Regierung von MV um Bewerbungen fürs Referendariat wie folgt:
"Ein modernes Lernumfeld, konkurrenzfähige Vergütung und nach Schulschluss noch kurz an den Strand oder an einen der über 1.000 Seen – klingt zu schön, um wahr zu sein. Ist es auch. Referendarinnen und Referendaren bietet Mecklenburg-Vorpommern Berufsperspektiven, eine gute Lebensqualität und ganz viel Meer."
Also entweder möchte man hier freundlicherweise diejenigen, die tatsächlich noch denkend lesen können und darum für etwas Ersprießlicheres als den Lehrerberuf qualifiziert wären, vor ihm warnen.  Oder, und das ist sicher das Wahrscheinlichere, in dem "Ist es auch" hat sich unwillkürlich einfach nur etwas von der Dämlichkeit ausgedrückt, die ein Deutscher mitbringen muss, wenn er dieses "modernisierte" Schulsystem (und somit auch die "Transformation" seines Landes) aus Überzeugung bejahen können soll.

ramses44

21. Juni 2024 14:19

<Das Potential hatten womöglich schon die Neandertaler,>
wohl kaum, denn denen fehlten Verfahren zur Aufzeichnung von Wissen.
Fortschritt in jeder Form ist nur mithilfe externer Gedächtnisspeicher möglich:
Papyri, Codizes, Bücher, Videokasetten, Magnetspeicher, RAM,..

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