Als Lenins Hirn am 21. Januar 1924 nach einem neuerlichen Schlaganfall verlosch, war der Weg zur hemmungslosen Auslegung frei. Man zerschnitt es in 30 000 Scheibchen, um dem Genie auf die Spur zu kommen, fand aber nur unfaßbar verkalkte Gefäße. Von nun an konnte man sein Werk deuten und mißbrauchen.
Stalin ließ nur wenige Tage verstreichen, um den ganz hohen, den religiösen und fortan maßgebenden Ton anzuschlagen, indem er in seinen Nekrologen – die mehr Liturgien glichen – über Lenin vom »genialsten unter den genialen Führern«, vom »Führer von höherem Typus«, ja sogar vom »Bergadler« sprach. Spätestens im Frühjahr wurde Lenin in den Universitätsvorlesungen »Über die Grundlagen des Leninismus« kanonisiert, eingemauert und ins Mausoleum geschoben – der Text gehörte seither zum obligatorischen Curriculum aller Kommunisten. Im Osten war die Diskussion damit bis auf weiteres beendet.
Aber auch am anderen weltanschaulichen Ufer erschienen originelle Interpretationen. René Fülöp-Miller bestach 1926 mit dem Grundlagenwerk Geist und Gesicht des Bolschewismus, das den Kenntnisstand seiner Zeit über die Sowjetunion bündelte. In ihm wurde ein »ganz neuer Typus historischer Größe« entworfen, der niemals »an Gefühl und Einbildungskraft appellierte, sondern stets an den Willen und die Entschlossenheit«, der freilich auch einen Hang zum Technizistischen offenbarte. In einer lesenswerten Fortsetzung stellt er Lenin und Gandhi nebeneinander, zwei Antipoden, die durch ihr »Pathos ekstatischen Glaubens« und den »Versuch, langgehegte Träume der Menschheit praktisch zu realisieren«, vergleichbar seien. Er betont Lenins ausgeprägten Pragmatismus, seinen Hang, jeder »Lehre oder Theorie immer die Form einer unmittelbar notwendigen praktischen Forderung« zu entnehmen. (1)
Der rumänische Schriftsteller Valeriu Marcu, der als junger Mann zu Lenin gepilgert war, um ihm zu dienen, und sich später der Konservativen Revolution annäherte, verfaßte ein erstes an Werk und Biographie orientiertes Psychogramm, ja eine Wesensbestimmung. (2) All das aber wurde von einer Arbeit des Philosophen Hugo Fischer überragt, der 1933 mit seinem Lenin (3) eine bislang unübertroffen tiefsinnige philosophische, staatstheoretische, ökonomische und politpraktische Erhellung des Leninschen Denkens vorlegte.
Beide, Marcu und Fischer, waren mit Ernst Jünger befreundet. Den einen hielt Jünger für »einen der besten Lagebeurteiler« (4), den anderen, den »Magister«, suchte er in seiner Leipziger Zeit als Inspirationsquelle auf. (5) Fischers Lenin kam Jüngers Arbeiter auffällig nahe. Auch Ernst Niekisch sah in Lenin den »Machiavell, Hobbes und Rousseau der proletarischen Gesellschaftsschicht« (6), und Carl Schmitt erblickte in Lenins militärtheoretischen Aufzeichnungen »eines der großartigsten Dokumente der Welt- und Geistesgeschichte«. (7)
Lenin war für Schmitt der erste, der die Bedeutung des modernen Partisanenkampfes auf Basis der Freund-Feind-Dichotomie begriffen hatte – anerkennend schrieb er: »Die Kenntnis des Feindes war das Geheimnis von Lenins ungeheuerlicher Schlagkraft«. Und: »Die Irregularität des Klassenkampfes stellt nicht nur eine Linie, sondern das ganze Gebäude der politischen und sozialen Ordnung in Frage. In dem russischen Berufsrevolutionär Lenin erfaßte sich diese neue Wirklichkeit zu philosophischer Bewußtheit. Das Bündnis der Philosophie mit dem Partisanen, das Lenin geschlossen hat, entfesselte unerwartet neue, explosive Kräfte.«
Mit dem Untergang der Sowjetunion geriet Lenins Denken in doppelter Hinsicht ins Vergessen. Zum einen wurde der katastrophische Mißerfolg des »Sowjetsystems« als Widerlegung der Theorien verstanden, zum anderen wurden die Archive geöffnet, und es erschien ein »neuer Lenin«. Was nun ans Licht kam, ist in der Wirkung mit Chruschtschows Geheimrede zu vergleichen. Die ohnehin nur noch gebremste produktive Auseinandersetzung mit dem genuinen Denken wurde beendet und statt dessen die Person als Monster vorgeführt. Das läßt sich exemplarisch an der Biographik verdeutlichen.
Dmitri Wolkogonows voluminöse Arbeit Lenin. Utopie und Terror – in der die neuen Akten ausgelegt wurden – schlug 1994 ein wie eine Bombe: Alle großen Mainstreambiographien schlossen sich der moralischen Lesart an und stellten die inhaltliche Auseinandersetzung ein. (8) Dabei hatte bereits Rudolf Bahros explosive »Kritik des real existierenden Sozialismus« (9), die mit marxistischem und leninistischem Besteck die inneren Aporien des DDR-Systems offenlegte, das Potential bestätigt, das eine produktive Lenin-Lektüre bis heute haben kann. Es kommt darauf an, das größte strategische Genie des letzten Jahrhunderts auch für die Rechte fruchtbar zu machen.
Viel Aufsehen macht man dieser Tage um Gramsci und dessen Hegemoniebegriff, aber Gramsci, der Leninist, ist nur der Zwerg auf den Schultern des Riesen, und sein Hauptschlagwort ist lediglich von Lenin übernommen, woraus er im übrigen nie ein Hehl gemacht hat. Gramsci dürfte Stalins Gebrauch der Vokabel bekannt gewesen sein, auch Sinowjews (10) Rückführung der Kategorie auf Lenin vom Frühwerk an (1894). (11)
Schon die Verbindung der politischen Hegemonie mit der »Erziehung der Arbeiter« (12), das spätere Eingeständnis des kulturellen Defizits oder das Ringen um die Deutungsmacht historischer Ereignisse zeigen die Einsicht Lenins in die Erweiterung des Begriffs auf die Kultur an. Lenin ließ den Begriff später fallen und wies damit auf eine wesentliche Unterscheidung hin, die in der rechten Diskussion oft übersehen wird: die Bedeutung der Hegemonie vor und nach der Machtergreifung.
Auch aus diesem Grunde sind die ungarischen Erfahrungen (13) für deutsche Verhältnisse nur bedingt nutzbar; jene weisen vor allem darauf hin, daß – ganz im Leninschen Sinne – kulturelle Hegemonie zuerst durch autoritative, administrative und bürokratische Hegemonie errungen werden muß. Gramscis Konzept der »egemonia corazzata di coercizione – der gepanzerten Hegemonie des Zwangs«, fundamental, aber öfters unterschlagen, gesteht dies ein. Auch wenn man über kulturelle Hegemonie spricht, kommt man an Lenin nicht vorbei.
Will man sich diesem Denken heute fruchtbringend nähern, braucht es zwei Vorannahmen und Denkübungen: Man muß zum einen das moralische Gewicht ablegen, ausklammern (ohne es zu leugnen), womit diese Gestalt beschwert ist – wir können nicht entscheiden, was historische Handlungen objektiv bedeuten, nur weil wir mit dem nachgängigen Wissen den situativen Kontext glauben definieren zu dürfen. Und man muß mit Althusser unterstellen, daß Lenin überhaupt originell und philosophisch gedacht hat (14), oder mit Fischer den »überlegenen, rücksichtslosen und unerschrockenen Intellekt«, das »politische Massiv«, den »Wissenden« anerkennen.
Man muß einerseits die konkret historischen Bedingungen studieren, in denen Lenin jeweils gewirkt und geschrieben hat, also akribisch kontextualisieren – beispielhaft steht dafür Lars T. Lihs Meilenstein Lenin Rediscovered (15), das bedeutendste Buch zum Thema in den letzten Jahrzehnten –, aber andererseits muß man zugleich in der Lage sein, von diesen Konkretionen abzusehen, um das Wesentliche der Aussage extrahieren und abstrahieren zu können. Dann wird man unweigerlich die energetisierende Kraft spüren, die viele der Arbeiten ausstrahlen, diesen entschieden männlichen, entschlossenen Zugriff. Es kann begeistern, Lenin zu lesen! Das Wie ist oft wichtiger als das Was.
Wir kennen Lenin als Diktator, Machtmenschen, Dogmatiker. In seinem Denken war er jedoch ein Meister der Bewegung, der auch die Lehrsätze des Marxismus zu verflüssigen wußte, wenn dies zielführend war, etwa die Lehre von der ökonomischen Basis: »Politik ist der konzentrierte Ausdruck der Ökonomie« – das ist klassisch marxistisch –, aber auch: »Die Politik hat notwendigerweise das Primat gegenüber der Ökonomik.« Lenin interessiert uns als großer Lerner, von seinem Lernen kann man lernen: »Um einen Gegenstand wirklich zu kennen, muß man alle seine Seiten, alle Zusammenhänge und ›Vermittlungen‹ erfassen und erforschen.
Wir werden das niemals vollständig erreichen, die Forderung der Allseitigkeit wird uns aber vor Fehlern und vor Erstarrung bewahren.« (16) In einer solchen Aussage steckt ebenso die Aufforderung zum allseitigen Lernen wie die Einsicht in seine Unmöglichkeit und dennoch die Notwendigkeit, nicht etwa, weil sie endgültige Wahrheiten schüfe, sondern vor Verkrustung bewahrt – Lenin ist ganz wesentlich ein Bewegungsdenker, in der Bewegung seiend und sie denkend, er vereinte in Theorie und Praxis Härte und Fluidität.
Basierend auf einem weltanschaulichen Fundament – der Lehre von Marx – und ausgestattet mit einer anpassungsfähigen Denkmethode – der Dialektik –, speiste sich Lenins Denken in wechselnden Rhythmen aus mehreren Quellen. Diese waren: die historische Analyse der ökonomischen und sozialen Bedingungen, die Einfügung dieser Analyse in die Zeitläufte, das Erkennen des Charakters der jeweiligen geschichtlichen Epoche und taktischen Lage, das Begreifen, wer im Moment das historisch treibende Subjekt ist und in welchem Bewußtsein es handelt, das taktisch Mögliche vor dem Hintergrund des strategischen Maximalziels zu definieren, aber ebenso zählten Empirie und Erfahrung zu seinen Quellen. Zu zahlreich sind die Berichte von bewußt gesuchten Gesprächen mit Menschen aus dem einfachen Volk, als daß sie nur im Reich der Legendenbildung zu verorten wären.
In existentiellen historischen Lagen konnte er seine gesamte Lehre umstürzen – Aprilthesen, Brest-Litowsk 1917: »Selbstverständlich dürfen wir diese Streitfrage nicht unter dem Gesichtspunkt betrachten, ob dieser oder jener Weg des Handelns wünschenswert ist, sondern müssen von den objektiven Bedingungen der gegenwärtigen Lage und dem Verhältnis der gesellschaftlichen Kräfte ausgehen.« (17)
Phasen politischer Ohnmacht nutzte Lenin zum exzessiven Lernen und Schreiben grundlegender Werke: In der Verbannung schuf er sich sein ökonomisches Fundament, im Exil entstand seine Programmschrift Was tun?, die nachrevolutionäre Ruhephase verwendete er für philosophische Studien. Als der Krieg ihn zur Untätigkeit zwang, entwarf er seine Imperialismustheorie und studierte Hegel, in der finnischen Laubhütte (1917) entstand Staat und Revolution, und während der Rekonvaleszenz nach dem Attentat schrieb er den Renegat Kautsky. (18) Warum sich als Politiker und Staatsmann überhaupt mit Philosophie beschäftigen? Weil sie stets parteilich ist und um dahinter »den Parteienkampf in der Philosophie zu sehen.« (19)
Überblickt man Lenins Gesamtwerk, fällt auf, daß er sich immer wieder an unmittelbaren Gegnern reibt, vor allem an »Feinden innerhalb der Arbeiterbewegung«. (20) Er entwickelt einen regelrechten Furor der kleinen Differenz gegenüber. Sozialrevolutionäre, Otsowisten, Menschewiki, Trudowiki, linke Kommunisten, Volkstümler, Empiriokritizisten … Lenins Liste der Gegner unter den eigenen Leuten ist lang.
Er fordert dazu auf, sich permanent mit Überlegungen damit zu beschäftigen, welche der natürlich Verbündeten den jeweiligen Ansprüchen an die Bewegung nicht oder nicht mehr genügen, sei es durch überbordende Radikalisierung und unrealistische Maximalforderungen oder durch Festhängen in veralteten Kategorien, Weltbildern, Strategien, sei es durch Unterbietung des intellektuellen Niveaus oder durch Überintellektualisierung, sei es durchs Abdriften ins Unkonkrete, Phrasenhafte, Mystizistische oder durchs Verlassen des Rationalen und Wissenschaftlichen und was es dergleichen »Abweichungen« gibt.
Bei allen Distanzierungen müssen jedoch zuvor die Ursachen der Abweichung ergründet werden, und es gilt, die Bereitschaft zu zeigen, entweder taktisch begründet oder weil die erforderlichen Erkenntnisprozesse eingesetzt haben, wieder bereit zum Bündnis zu sein. Kompromisse sind jederzeit und jeweils bedingt notwendig, Kompromisserei lehnte er ab. Es gibt fast nichts, was es nicht geben kann, wenn die historische Situation es erfordert, Terror etwa, den die »Marxisten zwar entschieden ablehnen«, aber »selbstverständlich nur aus Gründen der Zweckmäßigkeit«.
Legendär wurde Lenins mehrfach genutzte Metapher vom Kettenglied: »Jede Frage bewegt sich in einem fehlerhaften Kreis, denn das ganze politische Leben ist eine endlose Kette aus einer endlosen Reihe von Gliedern. Die ganze Kunst der Politik besteht eben darin, gerade jenes kleine Kettenglied herauszufinden und ganz fest zu packen, das ihm am wenigsten aus der Hand geschlagen werden kann, das im gegebenen Augenblick am wichtigsten ist, das dem Besitzer dieses Kettengliedes den Besitz der ganzen Kette am besten garantiert.« (21)
All das ist theoretische Voraussetzung, um »zum entscheidenden Zeitpunkt an der entscheidenden Stelle das ausschlaggebende Übergewicht an Kräften zu besitzen«. (22) Taktik und Strategie sind dabei als sich wechselseitig beeinflussende Einheit zu betrachten, das Große bestimmt das Kleine, das Kleine formt das Große: »Die Frage des Boykotts der Reichsduma ist im Grunde nur ein kleiner Teil der großen Frage, ob die gesamte Taktik der Partei zu revidieren ist. Und diese Frage ist wiederum nur ein kleiner Teil der großen Frage, wie man die jetzige Lage Rußlands und die Bedeutung des gegenwärtigen Zeitabschnitts in der Geschichte der russischen Revolution einzuschätzen hat.«
Der besondere Wert, Lenins Denkwegen zu folgen, liegt auch darin, daß er sein strategisch-taktisches Genie, die Fähigkeit, in jeder konkreten historischen Phase zu einer handlungsleitenden »Wesenserkenntnis« zu gelangen, in Zeiten großer Akzeleration und Wechselhaftigkeit anwenden konnte; er selbst durchlebte revolutionäre, evolutionäre und stagnierende Zeiten, Exil, Verbannung, Illegalität, Krieg, Frieden, aber auch Parteigründung, Fraktionskämpfe, Spaltung bis hin zur aktiven Machtübernahme, Machtkonstituierung, Angriffe auf diese Macht von innen und von außen und mußte sie alle theoretisch durchdringen.
Die Linke hat sich den Zugang zu dieser Quelle des Lernens und der Inspiration durch ihren Moralismus zusehends verbaut, die Rechte hätte den Vorteil, emotionslos an diesen Schatz heranzutreten. »Linkes Denken war mal ein scharfsinniges Analyseinstrument«, um die »Widersprüche der Zeit zu durchdenken« (23), aber die heutige Linke kann mit ihren Klassikern vor lauter Wokismus nichts mehr anfangen. Die Texte liegen deutungsoffen wieder bereit.
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(1) – René Fülöp-Miller: Lenin und Gandhi, Zürich/Leipzig/Wien 1927.
(2) – Valeriu Marcu: Lenin. 30 Jahre Rußland, Leipzig 1927.
(3) – Hugo Fischer: Lenin. Der Machiavell des Ostens (1933), Berlin 2017; siehe auch die Besprechung Benedikt Kaisers in Sezession 82.
(4) – Ernst Jünger: Sämtliche Werke, Bd. 3, Strahlungen II, Stuttgart 1979, S. 442.
(5) – Vgl. Ernst Jünger: Siebzig verweht V, Stuttgart 1997, S. 202.
(6) – Ernst Niekisch: Das Reich der niederen Dämonen. Eine Abrechnung mit dem Nationalsozialismus, Hamburg 1953, S. 82.
(7) – Carl Schmitt: Theorie des Partisanen. Zwischenbemerkung zum Begriff des Politischen, Berlin 1963, S. 55 ff.
(8) – Dazu zählen etwa: Richard Pipes: The Unknown Lenin: From the Secret Archive, New Haven 1999; Hélène Carrère d’Encausse: Lenin. L’uomo che ha cambiato la storia del ’900, Milano 2000; Helen Rappaport: Conspirator. Lenin in Exile, New York 2010; Victor Sebestyen: Lenin the Dictator. An Intimate Portrait, London 2017; außerdem auch die gerade erschienene und sich objektiv gebende Biographie von Verena Moritz und Hannes Leidinger: Lenin. Eine Neubewertung, Salzburg/Wien 2023.
(9) – Rudolf Bahro: Die Alternative. Zur Kritik des real existierenden Sozialismus, Köln 1979, insbesondere Kapitel I.3.
(10) – Vgl. Grigori Sinowjew: Geschichte der KPdSU(B), Hamburg 1923, S. 38 ff., 60, 208 ff.
(11) – Lenin: »Was sind die Volksfreunde und wie kämpfen sie gegen die Sozialdemokraten?« (1894), in: ders.: Werke (= LW), Bd. 1, später ausgearbeitet in: »Zwei Taktiken der Sozialdemokratie in der demokratischen Revolution« (1905), in: LW 9, S. 3 – 130.
(12) – Perry Anderson: Hegemonie. Konjunkturen eines Begriffs, Frankfurt a. M. 2018, S. 28.
(13) – Vgl. Márton Békés: Nationaler Block. Das System der nationalen Zusammenarbeit, Dresden 2023. Dort die sehr gelungene Definition der kulturellen Hegemonie nach Gramsci: »Sich dauerhaft Geltung verschaffende, über Konsens verfügende, weithin als legitim angesehene, freiwillige Unterstützung genießende Herrschaft«.
(14) – Vgl. Louis Althusser: Lenin and Philosophy and Other Essays, New York 2001, S. 28.
(15) – Lars T. Lih: Lenin Rediscovered: »What Is to Be Done?« in Context, Chicago 2008.
(16) – Lenin: »Noch einmal über die Gewerkschaften« (1920), in: LW 32, S. 73 und 85.
(17) – Lenin: »Die gegenwärtige Lage Rußlands und die Taktik der Arbeiterpartei« (1906), in: LW 10, S. 101.
(18) – Lenin: »Die proletarische Revolution und der Renegat Kautsky« (1918), in: LW 28, S. 225–327.
(19) – Lenin: »Materialismus und Empiriokritizismus«, in: LW 14, S. 363.
(20) – Die Liste der nahen Feinde, die Lenin in seiner Zeit bekämpfte, ist schier endlos. Exemplarisch dazu: »Der ›linke Radikalismus‹, die Kinderkrankheit im Kommunismus« (1920), in: LW 31.
(21) – Lenin: »Was tun?« (1902), in: LW 5, S. 521 f.
(22) – Lenin: »Die Wahlen und die Diktatur des Proletariats« (1919), in: LW 30, S. 248.
(23) – Bernd Stegemann: »Warum ich kein Linker mehr sein will«, in: welt.de vom 12. Januar 2024.