Wie weiter in der psychosomatischen Republik?

Ein augenfälliger Kontrast:

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

Einer­seits, in offi­zi­el­ler Wahr­neh­mung, erscheint Deutsch­land als ein poli­tisch zur Zufrie­den­heit ver­pflich­te­tes Land. Es wur­de für immer mehr „Teil­ha­be“ und „Gerech­tig­keit“, ins­be­son­de­re ja „Bil­dungs­ge­rech­tig­keit“ gesorgt; die Idee der „Inklu­si­on“ bestimmt nicht nur die Schu­len, son­dern im Sin­ne von „Anti­dis­kri­mi­nie­rung“ die Gesamtgesellschaft.

Wer sozi­al oder „sozi­al­räum­lich“ benach­tei­ligt ist, der darf sich als Haupt­kli­ent der Regie­rung ver­ste­hen. Ein „Start­chan­cen­pro­gramm“ weist das neu­er­lich nach. Viel mehr als man sich als ver­meint­lich Benach­tei­lig­ter selbst bewe­gen muß, wird man abge­holt und durch­ge­för­dert. Man sehe sich die kit­schi­gen Beglü­ckungs­bil­der im Netz der Regie­rungs­pro­pa­gan­da dazu an.

Wir soll­ten eine Insel der Glück­se­li­gen sein. Auf der bewähr­ten kapi­ta­lis­ti­schen Basis ent­wi­ckel­te sich eine Art sozia­lis­ti­scher Über­bau, in dem man „Bedar­fe“ anmel­den kann, der aber zuneh­mend ideo­lo­gisch in die Pflicht nimmt. Migran­ten- und Ukrai­ner­ver­sor­gung hat man gefäl­ligst gut­zu­hei­ßen, und schon das Auf­ru­fen eines „eth­ni­schen Volks­be­griffs“ gilt als har­ter Ver­stoß gegen den Arti­kel I des Grund­ge­set­zes, mit­hin gegen nicht weni­ger als die Menschenwürde.

Zudem gibt sich die Ber­li­ner Repu­blik immer „viel­fäl­ti­ger“, immer „bun­ter“, immer „diver­ser“, trotz heil­lo­ser Über­al­te­rung immer erfri­schen­der, ins­be­son­de­re über die super­coo­len, regen­bo­gen­bun­ten CSD-Events und Wir-sind-mehr-Par­tys der „Anstän­di­gen“; und es gibt eine Viel­zahl Dar­stel­lun­gen von jun­gen Jubel­scha­ren und deren „Kampf für Demo­kra­tie“, zu dem „Die Toten Hosen“, Her­bert Grö­ne­mey­er und Sebas­ti­an Krum­bie­gel auf­spie­len, Künst­ler, die sich frü­her alter­na­tiv bis anti­bür­ger­lich gaben, heu­te aber betont staats­nah, ja staats­hö­rig auf­tre­ten, zumal sich ihr Staat, so wie sie selbst, als links­ori­en­tiert ver­steht, um gegen rechts aus­tei­len zu können.

Folgt man den Staats­me­di­en, so leben wir geschichts­voll­endet in der bes­ten aller mög­li­chen Wel­ten, bestimmt von „Acht­sam­keit“, „Respekt“, „Tole­ranz“ und „Soli­da­ri­tät“. Was für polit­ro­man­ti­sche Phra­sen doch!

Ande­rer­seits jedoch scheint das Land von einer expres­sio­nis­tisch anmu­ten­den Welt­ende-Krank­heit geschla­gen: Seit der soge­nann­ten Coro­na-Pan­de­mie nahm der Kran­ken­stand nicht ab, er ver­harrt auf hohem Niveau und steigt eher, aus­ge­löst nicht zuletzt vom Kom­fort sich tele­fo­nisch krank­schrei­ben zu lassen.

Der „Nord­ku­rier“ schreibt:

Laut Sta­tis­tik kam von Janu­ar bis Juni im Nord­os­ten jeder bei der DAK ver­si­cher­te Beschäf­tig­te im Durch­schnitt auf 12 Fehl­ta­ge. Für das gesam­te Jahr 2023 war ein Durch­schnitts­wert von 11 Tagen ermit­telt wor­den. Rein rech­ne­risch waren laut DAK jeden Tag 66 von 1000 Arbeit­neh­me­rin­nen und Arbeit­neh­mern krank­ge­schrie­ben. Der Kran­ken­stand habe in Meck­len­burg-Vor­pom­mern mit 6,6 Pro­zent somit leicht über dem Niveau des Vor­jah­res gelegen.

Ein Land mit sol­chem Kran­ken­stand kann nicht intakt sein.

Wes­halb sind alle so kaputt? Obwohl gefühlt der öffent­li­che Dienst im Home­of­fice nicht an Über­ar­bei­tung lei­den dürf­te, appel­liert die DAK-Lan­des­chefin ganz ernst­haft, der Streß­fak­tor müs­se gemin­dert wer­den. Der signi­fi­kan­te Anstieg des Kran­ken­stan­des wür­de näm­lich von „Depres­sio­nen, Anpas­sungs­stö­run­gen und ande­ren psy­chi­schen Erkran­kun­gen“ aus­ge­löst. Ins­be­son­de­re die psych­ia­trisch beding­ten Krank­schrei­bun­gen, so der „Nord­ku­rier“, ver­ur­sach­ten in der ers­ten Jah­res­hälf­te mehr als 202 Fehl­ta­ge je 100 Versicherte.

Die DAK-Che­fin dia­gnos­ti­ziert: Die Beschäf­tig­ten stün­den „ange­sichts von Krieg und Kri­sen aktu­ell beson­ders unter Druck.“

Dies zum Fit­neß­grad der Ber­li­ner Repu­blik, die­sem Land der Pati­en­ten. Es braucht nicht unmit­tel­bar exis­ten­zi­el­le Bedro­hun­gen, etwa anflie­gen­de Droh­nen und „Putin ante por­tas!“, um die­se Volks­krank­hei­ten aus­zu­lö­sen; es reicht offen­bar schon, wenn die Leu­te von den Kri­sen anders­wo nur hören.

Man fragt sich unwill­kür­lich, was in wirk­lich har­ten Zei­ten pas­sie­ren wür­de, außer­halb des woh­li­gen Home­of­fice-Frie­dens. Und wes­halb denn waren die Leu­te in den Acht­zi­gern gesün­der, als ein ato­ma­rer Kon­flikt akut wahr­schein­lich schien? Damals gab es sogar eine gewis­se Wehr­fä­hig­keit, wäh­rend heu­te über zwan­zig Pro­zent der Neu-Sol­da­ten abbre­chen: Offen­bar alles zu hart, ins­be­son­de­re die phy­si­sche und Gefechtsausbildung.

Wie hoch ist eigent­lich der von psy­chi­schem Leid aus­ge­lös­ten Kran­ken­stand im dau­er­be­droh­ten Isra­el? – Ich ver­mu­te dreist, man ist dort resi­li­en­ter oder min­des­tens nach­voll­zie­ba­rer erkrankt, weil es dra­ma­ti­sche Trau­ma­ti­sie­run­gen gibt, von denen man sich hier­zu­lan­de kaum eine Vor­stel­lung machen kann.

Ist es mög­lich, daß die spür­ba­re Dif­fe­renz zwi­schen pene­tran­ter Staats­be­glü­ckung und eige­nem Erle­ben der Wirk­lich­keit all die psy­chi­schen und psy­cho­so­ma­ti­schen Erschöp­fungs­syn­dro­me gar ver­stärkt? Daß es eine Kor­re­spon­denz gibt, einen dia­lek­ti­schen Kon­nex zwi­schen der poli­ti­schen Glücks­ver­ord­nung einer­seits und einem damit kon­tras­tie­ren­den Erle­ben ande­rer­seits? Streßt es, von Staats wegen zur Zufrie­den­heit ver­ur­teilt zu sein und sich mit dem ein­dring­lich mora­li­sie­ren­den Polit-Estab­lish­ments iden­ti­fi­zie­ren zu müssen?

Oder ist es bereits die intui­tiv emp­fun­de­ne geis­ti­ge und vita­le Sta­gna­ti­on, ja Retar­die­rung, die von der for­cier­ten Agi­ta­ti­on und Pro­pa­gan­da mit ihren all­ge­gen­wär­ti­gen Paro­len eher ver­stärkt wird?

Ruft das grün­op­ti­mis­ti­sche und berufs­ju­gend­li­che Dau­er­lä­cheln der Funk­tio­nä­re mitt­ler­wei­le umge­kehrt eine melan­cho­li­sche Grund­ge­stimmt­heit bei den Regier­ten her­vor? Sorgt das Gefühl all­zu vie­ler, trotz der Demo­kra­tie-Fes­ti­vals all­zu wenig bewe­gen zu kön­nen, für eine gefähr­li­che Läh­mung? – In die­ser Hin­sicht phä­no­me­nal der laten­ten Depres­si­vi­tät in der End-DDR ver­wandt, die gleich­falls am Gefäl­le zwi­schen offi­zi­el­ler Sozia­lis­mus-Glück­se­lig­keit und der bedrü­cken­den Rea­li­tät litt. Wäh­rend der kri­ti­sche Dis­kurs ver­hin­dert wur­de, for­der­te das SED-Regime Bekennt­nis­se und Hul­di­gun­gen ein.

Man kann die Sys­te­me nicht gleich­set­zen, aber die Phä­no­me­ne gleich sich: Ver­zwei­fel­ter ideo­lo­gi­scher Zweck­op­ti­mis­mus trifft auf still kopf­schüt­teln­de Resignation.

Ins­be­son­de­re die Kin­der- und Jugend­psych­ia­trien sind über­voll. Alles wegen hoch­sen­si­bler „Schnee­flöck­chen“, „Eier­scha­len-Schä­del“ und lauchi­ger Weich­ei­er? Und dies trotz einer Schu­le, die sich, zumal als päd­ago­gisch hoch­ge­prie­se­ne Ganz­tags­schu­le, nie so schü­ler­ge­recht und inklu­siv ver­stand wie gegenwärtig?

Bit­ter komisch, daß es eine Grup­pe gibt, die noch krän­ker ist als die Schü­ler – aus­ge­rech­net deren Leh­rer näm­lich: Sie sind in Meck­len­burg-Vor­pom­mern im Durch­schnitt eine zusätz­li­che Som­mer­fe­ri­en­län­ge lang krank, also sechs Wochen im Jahr. Im Durch­schnitt! Burn-out im sozia­lis­ti­schen Vor­zei­ge-Unter­neh­men Schule.

Man den­ke min­des­tens dar­über nach, daß frü­he­re Gene­ra­tio­nen die Ganz­tags­schu­le eben nicht als Segen, son­dern als unfrei­wil­li­ge Inter­nie­rung und hor­ren­de Zwangs­ver­ein­nah­mung emp­fun­den hät­ten. Wir jeden­falls stürm­ten mit dem letz­ten Klin­gel­zei­chen joh­lend aus dem Schul­haus Rich­tung Frei­heit, Aben­teu­er und Risi­ko … – Und selbst die gegen Vier­tel nach eins auf­at­men­den Leh­rer emp­fan­den das als nur natür­lich, gesund und normal.

Auf uns war­te­ten Erleb­nis und Bewäh­rung. Die erwach­se­nen Auto­ri­tä­ten schärf­ten uns ein: Ihr wer­det gebraucht! Und so saßen wir bei­spiels­wei­se schon als Jugend­li­che auf dem Trak­tor und hal­fen bei der Ern­te … Damals mein­ten die Alten stark ver­kür­zend, wer von psy­chi­schen Pro­ble­men rede, der hät­te ein­fach zu wenig zu tun oder zu viel Zeit. Daß Arbeit nun gleich das Leben ver­süß­te, sahen wir zwar gar nicht so, aber: Wir arbei­te­ten. Das war unse­re Art der „Teil­ha­be“, ohne daß es dafür die­sen ste­ri­len Begriff gege­ben hätte.

Neben­bei: Nicht nur die Rate der kin­der- und jugend­psych­ia­tri­schen Erkran­kun­gen wächst, son­dern par­al­lel dazu die Kin­der- und Jugend­kri­mi­na­li­tät – in Meck­len­burg-Vor­pom­mern im ver­gan­ge­nen Jahr um fast zehn Pro­zent. Auch das erscheint symptomatisch.

In mei­nem Plat­ten­bau bin ich einer der ganz weni­gen, die mor­gens irgend­wo­hin zur Arbeit auf­bre­chen. Wenn ich mein Rad aus dem Kel­ler hole, ist’s rund­um so still, daß ich selbst mit Bedacht rück­sichts­voll lei­se im Trep­pen­haus bin, um nie­man­den zu stö­ren. Ins­be­son­de­re wäh­rend der Schul­fe­ri­en schläft die gan­ze Banlieue.

Ich sur­re lee­re Stra­ßen und Wege ent­lang. Die gro­ße Zahl der Migran­ten und Bür­ger­geld­ler beginnt den Tag so spät wie ruhig und dann lang­sa­men Schritts Rich­tung Dis­coun­ter. Nicht mal die Dro­gen­dea­ler „süd­län­di­schen Phä­no­typs“ sind unterwegs.

Wer genau ist denn jetzt krank und war­um? Die „Leis­tungs­trä­ger“, von denen es doch immer weni­ger gibt? – Mit­un­ter scheint mir, das gan­ze Land lei­de an Burn­out, und je offen­ba­rer das wird, um so lau­ter trom­meln Minis­te­ri­en und Medi­en, wie wun­der­voll doch alles bestellt ist und was für ein Fest uns die „Demo­kra­tie“ jeden Tag sein könn­te, wenn es bloß die­se ärger­li­che AfD nicht gäbe.

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

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Kommentare (79)

Gracchus

23. Juli 2024 15:40

Ich beobachte diesen Zusammenhang auch. "Bewährte kapitalistische Basis" - ist allerdings der blinde Fleck in Bosselmanns Darlegungen. Das System ist - aus seelischer Sicht - völlig sinnentleert und sinnwidrig. Seit den 80ern hat ausserdem eine enorme Beschleunigung stattgefunden. 
Biblisch betrachtet hat man es mit Ägypten zu tun; einzig hilft: ein Exodus. 

das kapital

23. Juli 2024 15:52

Exodus nun ja. Aber wohin und auf welcher Grundlage, wenn der Mist weltweit wuchert ?

Le Chasseur

23. Juli 2024 16:02

"Man fragt sich unwillkürlich, was in wirklich harten Zeiten passieren würde, außerhalb des wohligen Homeoffice-Friedens. Und weshalb denn waren die Leute in den Achtzigern gesünder, als ein atomarer Konflikt akut wahrscheinlich schien?"
Erscheint heute Ihrer Ansicht nach ein atomarer Konflikt weniger wahrscheinlich als in den 80ern? Gab es denn damals die Situation, dass die NATO einen Staat mit Waffen versorgt hat, der dann mit diesen Waffen russische Zivilisten auf russischem Staatsgebiet getötet hat? Es gab die Unterstützung der Mudschehedin in Afghanistan, die dort gegen sowjetische Soldaten kämpften, aber sonst? Gestern kursierte im Netz die Meldung, dass in Odessa bei einem russischen Luftschlag 18 britische und französische Soldaten getötet und weitere 25 verletzt wurden. Gab es solche Ereignisse in den 80ern?

Heino Bosselmann

23. Juli 2024 16:28

(@LeChasseur: Weil es hier nicht Hauptthema ist, nur kurz zu Ihrer Frage: Die heutige Situation erleben wir ja. Zurückgespult: Von 1982 bis 1985 diente ich in der DDR in einem Bereich, der Teil des sog. Diensthabenden System war, und zwar genau an der Grenze zwischen NATO und Warschauer Pakt. Ich verlinkte im Text einen Beitrag von mir zur Situation im Jahr 1983, als die UdSSR und insbesondere der KGB der Annahme waren, ein Konflikt zwischen den Blöcken stünde unmittelbar bevor, aus dem NATO-Manöver ABLE ARCHER heraus. Ohne hier alte Geschichten zu erzählen: Klar gingen wir in den Achtzigern von der Möglichkeit eines atomaren Konflikts aus. Unsere Gefechtsausbildung war genau darauf ausgerichtet; es belastete uns hüben wie drüben immens.)

das kapital

23. Juli 2024 16:59

Es gibt so gar keine Gewinner mehr im Krieg der Welten. @ grachus Das System ist - aus seelischer Sicht - völlig sinnentleert und sinnwidrig. So isses. Deutschland gehört derzeit in keinem Teilbereich zu den Gewinnern der Geschichte. Die große Geschichte von der Klimarettung trägt nicht. Die von der Weltenrettung trägt nicht. Die vom existentiellen Krieg gegen rechts nicht. Die von der Coronarettung nicht. Und die von der Flüchtlingsrettung och nich. Du hast von dem allen materiell und mental grauenhafte Verluste. Du wirst in deiner wirtschaftlichen Handlungsfreiheit und in deiner Meinungsfreiheit gräßlich beschnitten, wenn Du den großen Erzählungen nicht folgst. Du wirst deiner Zukunft ganz und gar beraubt und finanziell wie emotional ausgeplündert und ausgeblutet. Du lebst in einem Land, dass derart katastrophal zerstört wird und dich selbst derart katastrophal zerstört, das nichts sinnvolles mehr bleibt, /// Fleiß = Erfolg ist abgesagt. Lebensstandard als Rentner ist abgesagt. Keine Sozialwohnungen mehr für Leute, die hier 45 Jahre gearbeitet haben. Lieber Flaschensammeln um die Altersarmut einzugrenzen. Innere Sicherheit ist abgesagt. Sozialstaat für Deutsche auch. Infrastruktur und pünktliche Züge nein danke. Das gab es nur zu Dampflokzeiten. Heute sind wir doch reich und modern. Da brauchen wir keine Ideen mehr um einen guten Lebensstandard für Mittelschicht und -stand zu erreichen.

Dieter Rose

23. Juli 2024 17:55

Nicht zu vergessen: jetzt sind schon genügend antiautoritär Erzogene in Positionen, die alles beim kleinsten Aufstampfen bekommen haben, deren Willen die Eltern sich gerne gebeugt haben - und jetzt als "Politiker" spielen sie das Spiel weiter! Hat jemand diese Hintergründe schon mal untersuchen dürfen?

kikl

23. Juli 2024 18:31

"Nicht nur die Rate der kinder- und jugendpsychiatrischen Erkrankungen wächst, sondern parallel dazu die Kinder- und Jugendkriminalität.."
Wir dürfen uns  bei Drosten und Co. dafür bedanken. Eine Gesellschaft, die permanent unter Angst gesetzt wird, um sie manipulieren zu können, die erkrankt schließlich und endlich. 
Wir wollen hoffen, dass die Verantwortlich dafür werden büßen müssen. Nur so wird sich das Verhalten der Herrscher verändern, denn die Masche ist mittlerweile zweite Natur bei unserer "Elite". Die Publikation der ungeschwärtzen RKI-Files könnte uns diesem Ziel einen Schritt näher bringen. 

Gracchus

23. Juli 2024 18:48

@Kapital: Ich meinte Exodus nicht geographisch-physisch, und ich meine auch etwas Anderes; nichts, was für ein Partei- und Kollektivprogramm taugt. Ein erster Schritt wäre die seelische Wirklichkeit anzuerkennen.  

Maiordomus

23. Juli 2024 20:21

"Wenn die Leute von den Krisen anderswo nur hören..." @HB. Ich gehe davon aus, dass dies zumal für die sog. Klimakrise. Sammle seit 40 Jahren  alpine Wetterchroniken  für die sich kaum jemand interessiert. wie ich in der Bibliothek bemerkte. Das Bergtal Glarus mit Verbindung zu Graubünden und St. Gotthard, auch in Richtung Ostschweiz, Schwyz  und Zürich, war und ist sehr stark vom Föhn bedrängt, der Grossbrände fördert, Lawînen, Bergstürze, Erdrutsche, fatale Hungersnöte, Durchmarsch v. Russen, Franzosen, Oesterreichern, dazu mussten sie ab 1350 200 Jahre beim Papst dafür kämpfen, in der Fastenzeit Butter verwenden zu dürfen statt zu importierendes Olivenöl, gewaltig der Wechsel von Dürren und Wassernöten. Objektiv gab es für die Jugend jenes Kantons nie eine meteorolgisch komfortablere Zeit als die letzten 60 Jahre. Vom Mittelalter bis in die schweren Lawinenniedergäng in den 50er Jahren war fast jede Generation von oft beinahe apokalyptischen Wetterereignissen bedroht. Heute von Klimaschutz zu reden gilt, kennt man solche Dokumente, für mich schon beinahe als paranoid. Dabei las der Baudirektor bei einer besinnlich gemeinten Festansprache voriges Jahr aus der Neuen Zürcher Zeitung Berichte von der Klimaerwärmung in anderen Kontinenten vor mit der Forderung,  für deren Bekämpfung Verantwortung zu übernehmen, es könne auch uns mal treffen. Er kannte die Wetterchroniken aus der eigenen Region nicht, diese sind auch nicht Gegenstand des Unterrichtes. Dies war vor einigen Generationen noch anders.   

Artabanus

23. Juli 2024 20:42

@ Maiordomus
Zum Klimathema empfehle ich das Buch von Markus Ott "Demontage des CO2-Betrugs"
Die englische Version gibt es als kostenloses PDF hier:
https://tomn.substack.com/p/dismantling-the-co2-hoax
 

Le Chasseur

23. Juli 2024 20:55

"Wie hoch ist eigentlich der von psychischem Leid ausgelösten Krankenstand im dauerbedrohten Israel? – Ich vermute dreist, man ist dort resilienter oder mindestens nachvollziebarer erkrankt, weil es dramatische Traumatisierungen gibt, von denen man sich hierzulande kaum eine Vorstellung machen kann."
Schon vor dem 7. Oktober litten laut Angaben des israelischen Gesundheitsministeriums rund dreißig Prozent der Israelis an einer diagnostizierten psychischen Erkrankung. (Quelle)
Und wie sieht es bei den Palästinensern aus? Einer Umfrage der Weltbank zufolge, die VOR der Zerstörung des Gazastreifens und der zivilen Infrastruktur und VOR der Ermordung zehntausender Zivilisten durchgeführt wurde, leiden 50 Prozent der Bewohner des besetzten Westjordanlandes und 71 Prozent der Menschen im Gazastreifen an einer Depression (Quelle).
 
 

Heinrich Loewe

23. Juli 2024 20:57

@Bosselmann: War 85-87 in Mühlhausen und kann Ihnen versichern: Niemand von uns Landsern hat ernsthaft geglaubt, daß reale Action losgehen würde. Die für alle sichtbaren potemkinschen Dörfer der sozialistischen Propaganda haben alles von vornherein unglaubwürdig gemacht, was die Führung uns je erzählen würde. Wenns wirklich so war wie Sie und andere sagen: Es hätte uns kalt erwischt.

Laurenz

23. Juli 2024 22:21

Halten wir mal fest, die Polnische Wirtschaft brummt wie Sau. Es werden mehr Brandenburger in Polen arbeiten, als umgekehrt. Irgendwas Größeres in Polen  hinzustellen dauert 2 Jahre, bei uns 7 Jahre+. Warum haben die Polacken die PiS abgewählt? Mutmaßlich, weil die PiS im Größenwahn überzogen hat. Bekommen einst erfolgreiche Regenten, wie Putin oder Erdogan in ihrer Blase überhaupt noch realistische Lagebilder präsentiert? Sind Leute, wie Putin & Edogan, die sich riesige Paläste mit hunderten Zimmern hinstellen lassen, wie Ceaușescu in Bukarest, nicht jenseits von gut & böse? Würden die USA genauso funktionieren, träte Biden immer noch bei der nächsten Wahl an. Wir, hingegen, retten passioniert, wie zu Kaisers Zeiten, die Welt, verbrennen Abi-Zeugnisse im Angesicht der nahen Apokalypse, das wesentliche & in Deutschland extrem erfolgreiche Geschäftsmodel der Grünen seit es die Grünen gibt. Für die anstehenden & ausverkauften Grönemeyer-Veranstaltungen kostet die normale Karte auf dem Schwarzmarkt 90 Euro, VIP-Karten 250. André Rieu kostet mehr, da ist der Aufwand auch eklatant höher. Wer in dieser Welt lebt, leidet keine Not, kann sich emotionale Inkontinenz leisten, sich mit Depressionen im Kampf um die Weltrettung aufreiben & sich krank schreiben lassen.

heinrichbrueck

23. Juli 2024 22:43

Habe für die BRD noch kein Ticket gekauft. Sie war immer Antiwasauchimmer bis Antivolksgeschichtschreibung. Die normalen Menschen haben mit dem Finanzamt zu tun, und nicht mit irgendeiner Partei des Antistaats. 
Wie eine Studie verkündet: "Ob in den Tarifverhandlungen oder der Debatte über den Fachkräftemangel: Die Arbeitszeiten der Beschäftigten in Deutschland werden derzeit kontrovers diskutiert. Unterschiedliche Seiten bringen eine Ausweitung oder auch eine Reduzierung der Arbeitszeit ins Spiel. Auf Grundlage von Daten des Sozio-oekonomischen Panels wirft die vorliegende Untersuchung einen detaillierten Blick auf die Entwicklung der Arbeitszeiten seit der Wiedervereinigung. Die Analyse zeigt, dass die durchschnittlichen wöchentlichen Arbeitszeiten der Beschäftigten zwar gesunken sind, das Gesamtarbeitsvolumen aber gleichzeitig stieg und 2023 seinen bisherigen Höhepunkt von 55 Milliarden Stunden erreicht hat. 

heinrichbrueck

23. Juli 2024 22:43

Insbesondere für Mütter ist es noch immer schwierig, Familie und Beruf zu vereinbaren. Das führt dazu, dass Frauen häufig weniger arbeiten, als sie gerne würden. Mit Blick auf den hohen Fachkräftebedarf sollten politische Maßnahmen darauf abzielen, Frauen stärker bei der Ausweitung ihrer Arbeitszeiten zu unterstützen." https://www.diw.de/documents/publikationen/73/diw_01.c.899369.de/24-16-1.pdf
Im Park, ein Garten im Rokoko-Stil. Zwei deutsche Frauen verrichteten ihre Blumenarbeit, während eine Großfamilie in unmittelbarer Nähe, kinderbetreuerisch einem angebrachten Plausch nachging. Die Blicke der arbeitenden Frauen war interessant, Arbeit kann lehrreich sein (nicht nur Bücher). 
Boris Pistorius: "Wir müssen bis 2029 kriegstüchtig sein." Die Antirepublik hat Pläne. Normalerweise sind Soldaten sehr gesund. 

das kapital

23. Juli 2024 23:04

@ Gracchus Hm, Exodus. Wo sind wir denn da dran. Hauptbedeutungen Massenauswanderung und "Auszug aus Ägypten". So kannte ich das. Und dann gibt es noch einen Hinweis auf ein Buch von 2014./// Meinen Sie sowas wie "innere Immigration" sprich "Einigeln" ? Ein erster Schritt wäre die seelische Wirklichkeit anzuerkennen.  Die seelische Wirklichkeit anerkennen. Wie mache ich das ? Und welche bzw wessen seelische Wirklichkeit soll hier anerkannt werden? /// Le Chasseur referiert über den Gazastreifen wie folgt: "Einer Umfrage der Weltbank zufolge, die VOR der Zerstörung des Gazastreifens und der zivilen Infrastruktur und VOR der Ermordung zehntausender Zivilisten durchgeführt wurde, leiden 50 Prozent der Bewohner des besetzten Westjordanlandes und 71 Prozent der Menschen im Gazastreifen an einer Depression." Nun, gibt es in Deutschland ähnliche Untersuchungen für die Zeit vor Nordstreamsprengung, vor Corona, vor Lockdown, vor Maskenzwang, vor Impfnebenwirkungen ? Sollten wir die dadurch geschaffene Seelennot anerkennen, oder worauf wollen Sie hinaus ?

Diogenes

23. Juli 2024 23:55

@Gracchus
Bezugnehmend auf Ihren Kommentar vom 23. Juli 2024 15:40: 
Weltanschaulich ist es der Materialismus (oder die Materialistische Welterfassung) der mit seinen ideologischen Krallen der Ausbeutung (Kapitalismus) und Gleichmachung (Kommunismus) die Wunden in Gaia reißt (Gaia/Geo als symbiotischer Superorganismus/Entität betrachtet der sich selbst in der Göttlichen Ordnung des Universums (das schöpferisch Tätige das Bewusstsein ist) reguliert): Man kann Heimat, Volk und Nation nicht messen, wiegen und einen Kaufpreis festlegen.
Und wenn man Exodus mit Auswanderung übersetzt, könnte man das aus deutscher Weltbeschau mit dem soldatischen Begriff der Fahnenflucht kritisieren. Diese völkisch-entwurzelte Beliebigkeit die zum Kosmopolitischen/Weltbürgertum neigt, ist als politisch-liberale (libertäre) Hure der Ausbeutung/Gleichmacherei ein Mangel dieser vom oberflächlich-materialistischen Moloch beherrschten Zeit/Zyklus (der tiefstehende Geist der alles Gute/Hohe/Schöne/Heilige zu sich herunterziehen und pervertieren will, weil er selber nicht die Ebene des hochstehenden Geistes einsehen kann).
*Zyklus nimmt zum indischen Kali weltanschaulichen Bezug (oder weltanschauliches Begreifen; die künstlich-ideologisch erzeugten Widersprüche/Widerstreit Alt gegen Jung, Mann gegen Frau, Rechts/Links-Scheindualismus; die sozialen und nationalen Fragen als Synergie/Ganzheit ein und der selben Medaille (Volk und Staat bedingen einander) rückzukoppeln.
 

Ausguck

24. Juli 2024 00:02

@ Kapital: "Aber wohin... wenn der Mist weltweit wuchert?" 
Da gibt es noch einige Moeglichkeiten, denn "der Mist" wuchert gluecklicherweise noch nicht weltweit. Nur weil er sich inzwischen in der BRD derartig explosiv  vermehrt, heisst das noch lange nicht, dass solche kranken Verhaeltnisse ueberall gelten. Es existieren durchaus noch stabile Gesellschaften in dieser aus dem Ruder laufenden Welt. Hier in Neuseeland, wohin ich vor 35 Jahren auswanderte, nachdem die sogenannte "Wiedervereinigung" deutlich aufgezeigt hatte, wohin der Zug zu fahren begann, schuettelt man ueber die deutschen Verhaeltnisse mitleidig, vielleicht sogar schadenfreudig den Kopf. Ja, in den zwei, drei grossen Staedten des Landes gibt es aehnliche Anzeichen des woken und anderen Irrsinns, aber der Rest funktioniert noch ganz gut, denn zumindest ein Wesenszug der angelsaechsischen Welt hat bisher hier aehnlich Schlimmes wie in der Alten Heimat" verhuetet: Der "Common Sense." 

Diogenes

24. Juli 2024 00:21

@Dieter Rose
Anmerkung auf die Frage in Ihrem Kommentar vom 23. Juli 2024 17:55:
Von "Dürfen" sollte der Betrachter weniger sprechen, denn der Anblick dieses bolschewistischen Biotops (zu dem auch die von Ihnen genannten Un- und Umerzogenen ideologisch zählen) unter dem wissenschaftlichen Mikroskop müsste sich eben deren Natur nach als schwierig erweisen. Das fängt bei der Dialogkultur an (wer sich selber nicht respektiert, respektiert auch den Gegenüber nicht, psychologisch gesehen. Die 68er haben doch nie Respekt gelernt, daher lassen sie ihre Gegenüber auch nicht ausführen und quatschen ständig dazwischen).

tearjerker

24. Juli 2024 06:55

Die hiesige Bevölkerung ist so alt wie fast nirgendwo sonst auf der Welt. Deshalb bestimmt der Rentnersprech aus Wetter, Krankheiten und früher war alles besser das öffentliche Bild und man macht damit Politik. Alle nutzen das aus so gut sie können, von den Medien, die damit ihr Publikum bestrahlen bis zum Arbeitnehmer, der Krankheit vortäuscht, dem Arzt, der sich reich impft oder Leuten mit "Bedarf". Alles nur Masche. Der Rest ist Perspektive. Wenn vor 40 Jahren auch bereits Opferkult um Wetter, Waldsterben, Atomtod und "Die da Unten" betrieben wurde, konnte man damit noch nicht so viele Leute erreichen. Man muss das Ende der vor 1975 Geborenen auswarten bis das wieder besser wird.

Maiordomus

24. Juli 2024 07:09

Le Chausseur. Über die psychischen Probleme der dauerbedrohten Palästinenser, denen man 200 Dörfer, darunter das biblische Emaus, nicht die Stadt Jericho, wie ich irrtümlich schrieb, unter den Boden gekarrt hat, habe ich mich  bei meinem relativ langen Aufenthalt 1966 vor Ort erstmals ins Bild gesetzt. Ein Palästinenser in Alt Jerusalem, noch nicht erobert, hatte sogar ein Hitlerbild in seinem  Tabakladen. Über die umgekehrte Situation der ebenfalls dauerbedrohten Israelis, was HB durchaus richtig darstellt, mit den in religiösen Chiffren (Holocaust, Shoa) dargestellten Massenmordhintergründen, selbst wenn es ein paar Millionen weniger sein sollten, müssen wir uns hier nicht weiter unterhalten. Ich entschied mich damals wegen dem Hitlerbild des Palästinensers und später, weil dieselben über meinem eigenen Dorf eine Swissair von der Luft geholt hatten, für Israel. Hatte immerhin den Knall mit eigenen Ohren gehört und am gleichen Abend nahmen zwei Befreiungsbewegungen, darunter die eines Christen,die Verantwortung für das Attentat auf sich.
Heute beruht meine Einschätzung auf einem anthropologischen Geschichtspessimismus, wobei für die Israeli nun mal gilt, dass ihre Einstellung zu ihrer errungenen Heimat so ist, dass Deutschland mit 20 % dieser ethnopatriotischen  Mentalität bereits wieder eine normale zur Selbstverteidigung fähige Nation wäre.   

RMH

24. Juli 2024 08:06

"wohligen Homeoffice" Kann man so pauschal einfach nicht stehen lassen. Es kommt ganz auf die Branche an. Mir berichten Unternehmer, dass Mitarbeiter in Home-Office produktiver geworden sind, weil viel Zwischengequatsche mit Kollegen, sinnlose Bullshit-Bingo Meetings etc. weggefallen sind & sich auch weniger krank melden, da man ja ohnehin bereits zu Hause ist. Andere hingegen kommen damit nicht so richtig klar & bei Fertigungsarbeiten nennt sich Homeoffice seit über 150 Jahren dann Heimarbeit (das gibt es sogar noch). Auch beim Homeoffice gilt im Übertragenen: Wenn Sklaverei produktiv gewesen wäre, hätte man sie nie abgeschafft. Die Ausnahme hier: Der ö- Dienst. Da waren Leute bspw. offiziell im "Home Office" & hatte noch nicht mal die nötige EDV-Hardware vom Arbeitgeber gestellt bekommen, geschweige denn, dass dessen EDV überhaupt geeignet für Remote Working war. Das ist aber ein anderes Thema. Prinzipiell sind Erkrankungsznahmen bei der Bevölkerung weniger ein Zeichen fehlender Härte oder gar Faulheit (beides gibt es natürlich) sondern Indikatoren, dass man Produktivität eben nicht ins grenzenlose steigern kann. Hinzukommt das moderne Zigeunertum. Niemand kommt mehr irgendwo an, richtet sich auf Dauer ein, viele sind gehetzt, von einem job zum nächsten (muss noch nicht einmal Wechsel des Arb.Gebers bedeuten), von einem Ort zum anderen und Abends dann auf die Datenautobahn ...

Maiordomus

24. Juli 2024 09:08

@tearjerker. Kein konservativer Historiker wir unterschreiben, dass "früher alles besser" war. Bin zwar der Überzeugung, dass es Epochen gab, deren intellektuelle Elite im Niveau wohl markant über den intellektuellen Eliten von heute war, was aber an den sozialen Erbärmlichkeiten der jeweiligen Epochen wenig ändert, siehe die Blütezeit des deutschen Geistes zwischen Kepler und der Relaitivitätstheorie und dem zwar klugen, aber enorm irrtumsanfälligen Kant in der Mitte, Nietzsche inbegriffen.  Naturwissenschaften: man studiere die Gelehrtenlexika von Poggendorf, abertausende der dort genannten, praktisch alle, waren mit Sicherheit intelligenter und wahrscheinlich auch gebildeter als jedes Mitglied der deutschen Regierung von heute, da könnte man ohne Risiko eine hohe Wette eingehen. Auch die Leute, die sich bei SiN zu Wort melden, dürften im Rückblick auf deutsche/europäische Bildungsgeschichte, wie von Spengler beschrieben, als Basis der Kultur, Demut lernen. Wiewohl trotz fragwürdiger Bemerkungen von @Laurenz er doch recht behält, dass es für den Fortschritt auf Dauer weniger relevant geblieben sei als man denkt, abgesehen immerhin von der Erleichterung des Lebens. Darauf machte auch Max Frisch aufmerksam im Drama "Nun singen sie wieder" (ca. 1948) mit zurecht relativierenden Bemerkungen über den Humanismus. Was aber, wenn dieser für uns keine Herausforderung mehr wäre?  

Mitleser2

24. Juli 2024 09:35

@Laurenz: "Wer in dieser Welt lebt, leidet keine Not, kann sich emotionale Inkontinenz leisten, sich mit Depressionen im Kampf um die Weltrettung aufreiben & sich krank schreiben lassen."
Leider ist das so. Ich sehe in meinem Umfeld nirgendwo Not oder Aufbegehren. Mag sein, dass es an Südbayern liegt. Aber die Verarmungsrevolution sehe ich überhaupt nicht. Und gegen Migration ist es genauso.

FraAimerich

24. Juli 2024 09:52

Ilan Pappé spricht von über 400 vernichteten palästinensischen Dörfern, dokumentierte das Schicksal der massakrierten und vertriebene Bevölkerung. Pappé hat auch keine Schwierigkeiten damit, die aktuellen Massaker und Kriegsverbrechen als das zu benennen, was sie sind. Anders als einige Wahrnehmungsgestörte hier. Schließlich gibt Pappé eine bedrückende Prognose für die Zukunft Israels, das von jenem Bibi in eine furchtbare Lage gebracht wurde, der hier von analytischen Ausnahmetalenten und Kommentatoren vor kurzem noch als Staatsmann von herausragender Entschlossenheit und Intelligenz eingeschätzt wurde.

Licht des Vaterlandes

24. Juli 2024 10:08

" Wenn ich mein Rad aus dem Keller hole, ist’s rundum so still, daß ich selbst mit Bedacht rücksichtsvoll leise im Treppenhaus bin, um niemanden zu stören. "
Diese Mentalität gefällt mir, kommt mir bekannt vor, ich  handhabe das nämlich genauso. Warum ich von Mentalität spreche? Weil es uns, trainiert in Jahrhunderten, zueigen ist, hier in Mitteleuropa, rücksichtsvoller, leiser zu sein, diskreter, empathischer. Und deswegen fallen hier Zeitgenossen extrem auf, denen genau das fremd ist. Sie agieren egozentrisch und laut, als seien sie allein auf dieser Welt, völlig ahnungsbefreit und bar  jeglicher Beobachtungsgabe, was hierzulande wohl Gepflogenheit sein könnte. In Bus und Bahn wird das dann unerträglich, ohne Ohrstöpsel kaum zu bewältigen. Und jetzt darf man mal raten, wer da gemeint ist.
Mal nur so am Rande...

Wuwwerboezer

24. Juli 2024 10:12

Eins

Es gibt Herrscher, die ihre Sklavenheere verwahrlosen lassen und solche, die ihre Sklavenheere zur Vernutzung formatieren (so wie hier die Schweizerbürger oder z. b. in den 80ern die BRD-Bundesbürger vermittelt durch die damals so bezeichnete Deutschland AG).

Die Deutschland AG immerhin noch mit ihrer kulturellen Verwurzelung gibt`s nicht mehr. Heute wird Schland (wie auch die Schweiz) von Blackrock, Goldmann Sachs & Consorten regiert, und zwar unvermittelt. Budenzauber wie "Lobbyismus" braucht`s nicht mehr, die regieren gleich durch. Was in den Schulbüchern der Kinder steht, wieviel Tage Freistellung im Krankheitsfall es gibt, wie großzügig die Privatinsolvenz für "Verbraucher" gehandhabt wird usw., geben heute 1:1 Blackrock, Goldmann Sachs & Co. vor.

Wuwwerboezer

24. Juli 2024 10:12

Zwo

Diese Zivilisation wird jetzt von der geistigen Führung her als erwachsen angesehen, ihr wird nichts mehr an den A... herangetragen. Das Prinzip "Den Seinen gibt`s der Herrgott im Schlaf" gilt heute nicht mehr. Nur der verdient sich Freiheit wie das Leben ... Anders als noch in der Antike muß die Kultur heute erkämpft werden, errungen werden. Wird sie nicht errungen, wächst die Wüste - fortan eine anthropologische Konstante! Diese Zivilisation hat sich dahingehend zu Faulheit und Borniertheit entschieden. Folgerichtig bleiben Blackrock, Goldmann Sachs & Co. nur zwei Möglichkeiten: (kontrolliertes) Verwahrlosenlassen oder Käfighaltung (elektronisch). Sie fangen den Niedergang einfach nur auf, irgendwie muß er ja aufgefangen werden, mehr tun sie gar nicht, sie selbst haben ja als Teil dieser Zivilisation und damit als Teil des Niedergangs gar nicht mehr das Format zum "aufgeklärten Herrscher" aus dem Jahr 1800. Für Schland hatten sie dahingehend bis zur sogenanten Zeitenwende, und genau das ist mit "Zeitenwende" gemeint, den Trend zum Verwahrlosenlassen gesetzt. (Genau dies ist auch der Grund für das vielbeklagte Hinterherhinken bei der Durchdigitalisierung von Schland.) Es könnte sein, daß sich Herr Bosselmann in ein paar Jahren noch nach dieser Vor-Zeitenwende-Phase zurücksehnt.

- W.

das kapital

24. Juli 2024 10:32

@ tearjerker früher war nicht alles besser, das behauptet auch keiner Ob Stalin Hitler oder Mao die Welt wurde oft mit übelsten Methoden in die Irre geführt.1990 aber mussten Rentner nicht Flaschen sammeln gehen um Miete Strom und Heizung zahlen zu müssen. Im Westen nicht und in der DDR auch nicht. Zwischen 1945 und 1990 sind Restdeutschland auch nicht zentrale Energieversorgungseinrichtungen weggesprengt worden ohne Aufklärung in der Sache und ohne Schadenersatz. Die Zuwanderung seit 2015 weicht auffällig in Art und Umfang von dem ab, was bis 1990 üblich und verantwortbar war. Die innere Sicherheit und die soziale Absicherung war damals auch ein wenig besser. Es gab weniger als 111 Gruppenvergewaltigungen jährlich in Berlin. Es gab auch weniger Polizisten, die von Afghanen erstochen worden wären. Lockdowns gab es auch weniger. Die Zeit bis 1990 hatte schon einige bemerkenswerte Pluspunkte. Es sind auch bis 1990 nicht reihenweise Industriebetriebe geschlossen worden, weil es keine sichere und bezahlbare Energieversorgung gab. Auf die Pressefreiheit und auf abweichende Meinungen wurde bis 1990 auch mehr Rücksicht genommen als heute.

das kapital

24. Juli 2024 10:44

@ Wuwwerboezer Wir werden von Leuten durchregiert, die wir nicht gewählt haben. Und es sind skrupellose und geldgeile Machtmenschen. Die haben heute noch unendliche technische Möglichkeiten hinzugewonnen um ihren Machtmissbrauch dauerhaft allen Völkern dieser Erde überzustülpen. Auch der "neutralen" Schweiz sind schon bei der Credit Suisse die Werkzeuge aufgezeigt, mit denen Blackrock und Co die platt machen können durch wirtschaftliche Übermacht. /// Die wichtigen Entscheidungen werden nicht von Parlamenten, nicht von Regierungen und nicht von der EU-Kommissionen getroffen, sondern von informellen Zirkeln und Netzwerken des Kapitals. Die nehmen nützliche Politiker in ihre Netzwerke auf und kaufen und binden die ein. Flächendeckend und parteiübergreifend. Atlantik Brücke (Chef Sigmar Gabriel) German Marshall Fond Trilaterale Kommission Gruppe der 30 Open Society Münchener Sicherheitskonferenz u.v.a.m. So ein WEF von Klaus Schwab - bei dem später auch der Rösler unterkam- ist auch gerne genommen. Das dumme Volk bleibt außen vor und darf zuschauen, wie ihm die Butter vom Brot genommen wird.

Olmo

24. Juli 2024 11:10

Ein alter Schulfreund ist seit einem Jahr krankgeschrieben. Burnout. Außerdem ist er neuerdings hochsensibel. Wenn man sich darüber lustig macht, riskiert man eine Schelle. Ich will nicht sagen, daß sein Job nicht anstrengend wäre, Nachtschichten, lärm usw., doch wenn man ihn kennt—  der geht fünf mal die Woche pumpen(trotzdem Plauze), er hat unverschämte Unterarme, schon mit 13 konnte der zwei vollle Wasserkästen spazieren tragen, Typ Silberrücken. Der hat auf mich nie den Eindruck gemacht, besonders sensibel zu sein, doch er nimmt die Diagnose todernst. Zumindest kümmert er sich um seine Kinder. Und zumindest hat er welche.

Olmo

24. Juli 2024 11:30

Der Mensch ist eben scheinbar nicht nur Jäger und Sammler, sondern auch Krieger. Es gibt Menschen, die wissen nichts mit sich anzufangen. Die wollen Streiten, die wollen kämpfen. Irgend so ein Somalier in Malmö erhält vermutlich mehr Geld als Sozialhilfe im Monat, als ich Gehalt für meinen Job. Der hat den ganzen Tag zeit, der könnte das Haus instand halten,  gärtnern, lesen, angeln, mit Freunden ein eigenes Boot oder Baumhaus bauen, so wenig Sorgen, so viel Zeit, aber nein, Gangsterrap, Banden, Ghettobullshitterei. Kubitscheck schrieb: sie werden der Härte ihres Schicksals beraubt. Ich halte das für wahr und ein riesen Problem. Viele Menschen wollen stolz auf etwas sein, etwas zu erzählen haben, etwas durchgestanden haben. Kriminalität aus langeweile, nicht aus Notwendigkeit. Der Mensch hat gar keinen Bock auf das Paradies auf Erden. 

Maiordomus

24. Juli 2024 11:33

"Anders als noch in der Antike muss die Kultur heute erkämpft werden, errungen werden." Das ist mir beim Streit um die Sophistik, für dïe Popper mit Relevanz für heute gegen Platon Partei ergriff, tatsächlich nicht aufgefallen. Oder in der Gesamtausgabe von Aristoteles bei dessen grundlegender Abgrenzung gegen Platon, auch nicht bei Heraklit, als er schrieb, dass, auch für geistige Auseinandersetzungen gemeint, Kampf sei der Vater aller  Dinge. Dass man wie Sokrates für seine Überzeugungen problemlos, aber seltener zum Tode verurteilt wurde als im Mittelalter u. später. Universalienstreit hat Grundlagen für heutige wissenschaftlichen Diskussionen gelegt, was nebst Eco Herrn Sellner  aufgefallen ist, dessen Einschätzung als gefährliche Person der Zeitgeschichgte eines der sichersten Kriterien gesellschaftlicher Total-Ignoranz im deutschen Sprachraum sein dürfte. Ich fürchte, er bringt es nicht annähernd auf den "Schaden" eines den Medienbrei verhöhnenden und insofern "Delegitimierung" produzierenden hoffentlich genesenen Krebspatienten sonst arbeitslosen ehem. Polizisten. Das "Influencer"-Wesen, vgl. T. Kellner,  hat nun mal seine Halbwertszeit, selbst wenn man so mehr Leute erreicht als intellektuelle Publizisten, über die wir hier diskutieren. 
Weil es um Kulturhoheit ging, besorgten Franziskaner 1509, dass 4 Dominikaner mit irrümlicher Auffassung betr. die unbefleckte Empfängnis nach Prozess mit 3000 Seiten Protokoll verbrannt wurden. Reformation war netto ebenfalls ein Kulturkampf.      

Monika

24. Juli 2024 12:36

Wer Menschen ausschließlich als zu therapierende Wesen versteht, muss ja eine Vorstellung von einem "gesunden, normalen" Menschen haben, auf den er hintherapiert. In unserer liberalen Gesellschaft ist das der funktionierende und konsumierende  Mensch. Diese Vorstellung vom Menschen ( der Staat oder der Therapeut wird es richten) kommt langsam an ihr Ende. Schon allein quantitativ. Nicht jeder Traumatisierte, Übersensible, Ausgebrannte kann einen Therapeuten beschäftigen. Es braucht kulturelle, familiäre, religiöse Alternativen, besser: Die Therapie sollte die Ausnahme sein! Von Giovanni Maio gibt es das neue Buch: "Ethik der Verletzlichkeit". Geschrieben aus der Sicht des Mediziners geht es darum, anzuerkennen, das Verletzlichkeit eine konstitutive  Bedingung menschlicher Existenz ist. Die  ist nicht wegzutherapieren. Männer sind natürlich auch verletzlich, vielleicht auf andere Weise als Frauen (@Olmo, warum soll ein Mann mit starken Unterarmen nicht hochsensibel sein?) Wie geht es also weiter? Es braucht wohl mehr als den Staat und eine Therapeutenarmee, um gesund und froh zu sein. Vielleicht wieder mehr Gesangvereine oder Gartenbauvereine usw.

Majestyk

24. Juli 2024 13:00

Wenn man Irre an die Macht läßt wird ein Land zum Irrenhaus und früher oder später leben dort auch nur noch Irre, weil dort wo der Wahn regiert auch der geistig Gesündeste irgendwann den Verstand verliert.
Ich halte zwar nichts von Adorno, aber es gibt kein richtiges Leben im falschen. Deutschland lebt in Lügen und Lügen machen krank und häßlich.
Ganz früher dachte ich mal, Deutschland wird durch Fremdbestimmung zerstört, dann war ich mir sicher, Deutschland schafft sich ab dank Ideologie. Irgendwann war ich überzeugt, daß kein Ideologe Macht haben kann ohne eine Heerschar von Opportunisten. Heute denke ich, daß meine Oma Recht hatte, Gutmütigkeit ist der Anfang der Liederlichkeit. Lerne leiden ohne zu klagen und leiste was, ehe du dir etwas leistest.
In Deutschland jammern die am lautesten, die eigentlich keinen Grund zur Klage haben, außer wie sie Gott Mammon befriedigen können,. Und jene sind es auch, die vor lauter Dekadenz Krankheiten erfinden, die eigentlich nichts anderes sind als Charakterschwäche. Hart muß der Mensch sein, zu sich selbst und den Seinen, auf daß die Kinder recht geraten und aus jedem Bub ein Mann wird, der sein Heim zu schützen weiß. Solche Männer überlassen dann auch nicht jenen den Schlüssel zum Stadttor, die die ganze Welt umarmen wollen, und sie lassen auch keine Irren frei herumlaufen, die mit ihrem Wahn die Gesunden vergiften.

Olmo

24. Juli 2024 13:01

@Maiordomus entschuldigen Sie, ich muss noch einmal kurz das Niveau senken, es brennt mir noch auf der Seele. Danach halt ich den Schnabel. 
Ich denke, in dem die Unterschicht der Härte ihres Schicksals beraubt wird, nimmt man ihr auch ihre Würde. Was haben Leute wie ich einem Gymniasasten entgegenzusetzen? Ich kann erzählen, daß Papa dem Klischee entsprechend an Leberzirrhose starb, als ich 16 war. Das war nicht schön, doch die Wahrheit ist, daß wir trotzdem keine existenziellen Sorgen hatten, zumindest auf der materiellen Ebene . Ich musste nicht für die Familie malochen, um zu überleben, ich konnte jobben, um mir was dazuzuverdienen. Ich konnte chillen oder action machen 
Ich glaube, daß sich viele gewalttätige Migranten auch für ihre Lage als vollversorgte und nicht gebrauchte schämen, vor allem gegenüber den Daheimgebliebenen. 

Olmo

24. Juli 2024 13:36

@Monika
Es sind nicht die Unterarme. Man muss ihn einfach kennen.
Aber vielleicht ist er es ja wirklich. Ich habe ihn einmal gehänselt, er hat mir gleich eine Schelle gegeben— hochsensibel! Ich auch, ich bin beinahe KO gegangen. Vielleicht hatte ich es auch übertrieben. Manchmal merke ich nicht, wann es zuviel ist.
 

Majestyk

24. Juli 2024 13:51

@ Olmo:
Man hat bewußt den Arbeitern und der kompletten Unterschicht mit dem Vollversorgungsstaat das Rückgrat gebrochen und sie der Würde beraubt. Denn wer von Alimenten leben muß hungert vielleicht nicht, er kommt aber auch nie aus dem Stadium eines unmündigen Kindes hinaus, reift nicht, lebt nicht.
So schafft man sich auf ganz demokratische Weise eine Sklavenmentalität, und verwaltet werden die nun Nutzlosen von der Kaste derjenigen, die getreu dem Staat dienen. In der Mitte bleibt dann nicht mehr viel übrig. Der Zerfall von Sitten und das Zerschlagen von deutschen, preußischen und christlichen Traditionen tut ihr Übriges, und wir wollen nicht vergessen, daß der Kampf gegen das ominöse Rechts sich auch mit dem Kampf gegen das Männliche deckt.
Das haben die Neubürger noch nicht verinnerlicht, daß die Deutschen kein Vaterland mehr haben, weil die Väter längst für die Familien entbehrlich geworden sind. Der Staat ernährt die Weiber und Kinder auf die eine oder andere Weise, den Mann braucht es nur noch als Drohne für jene Arbeiten, für die sich die sich die selbst verwirklichenden Frauen und die sich am Feminismus angepaßten rückgratlosen Männer zu schade sind.
Es mangelte in Deutschland aber auch noch nie an Arbeitskräften; man verweigerte denen nur die Arbeit und schulte sie an den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes vorbei.

Valjean72

24. Juli 2024 15:55

@Olmo: "Ich habe ihn einmal gehänselt, er hat mir gleich eine Schelle gegeben— hochsensibel! Ich auch, ich bin beinahe KO gegangen."
---
 
Das ist wohl einer der besten Sätze, die ich in den letzten Jahren hier im Kommentariat gelesen habe ;)

Maiordomus

24. Juli 2024 16:21

@Olmo. Was Sie schreiben ist null Niveausenkung, zumal Sie das Gymnasium, in dem nur eine Minderheit lernt wissenschaftlich zu denken, wenn überhaupt, nicht überschätzen sollten. 
 
@Majestik. Wenn es ein Buch gibt, das Orwell abgesehen von der technisch-totalitären Utopie u. der Kriegsberichterstattung in Spanien noch übertrifft, sind es die Brüder Karamasov mit der Legende vom Gross-Inquisitor, wo unsere Situation heute schon von mehr als 150 Jahren erfasst wurde. Der unfreie Mensch stellt drei Ansprüche:
a) Materielle Vollversorgung
b) Unterhaltung
c) Erfüllung religiöser Bedürfnisse durch Wunder, bzw. Sättigung   der Sehnsüchte seines Gemüts.
Nicht erwähnt wird Sexualität, was merkwürdig berührt, dieses Thema hat dann Tolstoi eher pessimistisch aufgegriffen in Kreutzersonate u. Anna Karenina.
Der wichtigste Satz von Dostojewskij aber, der alles trifft, was die moderne Gesellschaft wünscht:
 
KNECHTE UNS ABER MACH UNS SATT!
 
Diese Versuchungen des Versorgungsstaates thematisierte später auch  Wilhelm Röpke. 
 
 

Gracchus

24. Juli 2024 16:29

@Olmo, Valjean72:
Habe auch lachen müssen. 
Stimme auch insoweit: Wer arbeiten kann, tut sich keinen Gefallen damit, Sozialleistungen zu beziehen. Für die Selbstachtung ist das Gift. Gilt übrigens auch für Leute, die von ihrem elterlichen Erbe leben. 

Gracchus

24. Juli 2024 16:45

Verstehe ich richtig: Die nach Bosselmann "bewährte kapitalistische Basis" hat also dazu geführt, dass wir gemäß Wuwwerboezer von Black Rock & Co regiert werden. Sonst "meckert" Bosselmann auch über unsere prall gefüllten Supermarkt-Regale und Massenkonsum - so, als wäre dies nicht einziges Ziel der bewährten kapitalistischen Basis - immer mehr zu produzieren und zu konsumieren. "Ich arbeite, um zu konsumieren; ich konsumiere, um zu arbeiten" - kann sich ja jeder selber fragen, ob darin die menschliche Bestimmung liegt, wenn am Ende doch der Tod auf einen wartet. 

Gracchus

24. Juli 2024 17:18

@das kapital, Diogenes:
Woher kommt es, dass wir Lügen nur schwer ertragen können, vor allem, wenn sie in derart geballter Form auftreten wie hierzulande? Diese Lügendecke, die über uns schwebt, hat doch etwas Niederdrückendes, Erstickendes - selbst wenn man anerkennt, dass wir die volle Wahrheit nicht erkennen können. Die Haupt-Lüge ist auch, dass Besitz und Konsum materieller Dinge zu einem erfüllten Leben führen würden. Es gilt wohl eher das Wort von Faust: "So taumel ich von Begierde zu Genuss, und im Genuss verschmacht ich nach Begierde." "Unsere" Milliardäre setzen sich auch nicht zur Ruhe, sie kennen keine Ruhe. 
Alles, was Sinn stiftet, ist umsonst. Es lässt sich nicht kaufen. Es lässt sich auch nicht industriell produzieren. 
Mit Exodus meine ich den Auszug aus dieser Schein- und Lügenwelt.

dojon86

24. Juli 2024 17:38

@Olmo 11:30 Nachdem ich selbst auch einmal ein junger Mann war, kann ich ihre Gedankengänge voll nachvollziehen.

tearjerker

24. Juli 2024 18:58

@kap: Flaschen sammelt man, weil sich's lohnt, und Alterselend ist keine Erfindung von heute. Beschwerden kommen allgemein aus der Ecke von Leuten, die vor 50 Jahren noch nicht ständig im Netz rumhingen um jede Wahrnehmung als Symptom von Eskalation zu deuten, während Gewalt- und Kapitaldelikte wie Mord/Totschlag in der Vor89BR beträchtlich höher waren als heute, ganz zu schweigen von der Explosion der Delikte nach dem Ende der europäischen Teilung in den Neunzigern. Die Wirkungstreffer seit 2020 verändern das Spielfeld zwar spürbar, aber da die Bevölkerungsmehrheit altersbedingt nirgendwo mehr hin will, ist ein extremer Linksruck unausweichlich. Die Chance werden sich die üblichen Verdächtigen nicht entgehen lassen. Wie ich gerade höre, hat die Innenministerin "aus Versehen" einen yt-Auftritt von Chanel verbieten lassen. Wir haben inzwischen einfach zu hohe Ansprüche an Land und Leute.

Diogenes

24. Juli 2024 19:07

@Gracchus
Das Ganze ergibt mehr als die Summe seiner Einzelteile, weshalb es auch richtig ist vom heiligen Deutschland zu sprechen. Heilig von Ganzheitlich kommend, das Gegenteil von Kaputt, Krank, Halb, also womit der Zeitzeuge die Gegenwart beschreiben würde. Man spricht ja auch von "Heiliger Geometrie" (siehe z.B. Andreas Beutel, "Blume des Lebens") um die Ganzheitlichkeit von "Geo" und "Metrie" bedacht, welche sich aus tiefen Einsichten der Betrachtung der irdischen Natur ergibt und zwingend das schöpferisch Tätige das Bewusstsein ist als "Göttliche Ordnung" der Metaebene hinter der materiellen Oberfläche formuliert.
 
Deutsches Leben drückende/überlagernder Schein/Schleier materialistisch-ideologischer Beliebigkeit einerseits (Irrlichter im Nebel), das fremdextreme (Fremdvolk verherrlichen, Sucht nach Ersatz-Identität) und deutschmasochistische (Heimat, Volk und Nation verleugnen, wegreden) Biotop welches von einer feindseligen Psychologischen Kriegsführung erzeugt wurde und wird andererseits (den Feind bis ins Gehtnichtmehr verherrlichen und Deutsche einander entfremden und aufeinander böse machen). 
 

dojon86

24. Juli 2024 21:45

@Diogenes Zum deutschen Selbsthass. Deutsche sind praktisch das einzige Volk, das ich kenne, dessen Mitglieder im Ausland angefressen reagieren, wenn man anhand des Aussehens richtig tippt. Alle anderen Völker reagieren mit Stolz, wenn man sie richtig erkennt.

RMH

24. Juli 2024 22:05

"Die Haupt-Lüge ist auch, dass Besitz und Konsum materieller Dinge zu einem erfüllten Leben führen würden."
Die ernsthaft vermögenden Menschen, die ich bislang in meinem Leben kennen lernen durfte, haben Vermögen immer als eben das Vermögen, mehr und anderes tun zu können, als andere, interpretiert. Sie sahen sich in allen Belangen freier, als der Rest & das war ein Hauptmotiv für ihr Tun. Teures wurde nicht gekauft, um damit anzugeben, sondern im wesentlichen, weil man sich davon einen Qualitäts- & Komfortvorteil erhofft hat.
"Gilt übrigens auch für Leute, die von ihrem elterlichen Erbe leben." 
Schopenhauer war so einer - gut, er hat auch "gearbeitet", aber eben nicht fremdbestimmt sondern aus seinem ureigenen Interesse & nicht um davon zu Leben. Meine Form des "Sozialismus" bzw. der Kapitalumverteilung wäre es übrigens (natürlich nicht zu Ende gedacht!), Leuten ab einem gewissen, größeren Vermögen ein Berufsverbot in der Form aufzugeben, nicht mehr entgeltlich für irgendwas tätig zu sein. Dann wird der Platz an den Fleischtöpfen für andere frei & Geld fließt wieder in die Wirtschaft zurück - & wenn es ab & an einmal dabei optimal läuft, werden einige von den deart "Untätigen" zu Künstlern, Philosophen, geistigen Menschen. Im übrigen gilt der alte Satz von Nietzsche,  "Wer von seinem Tag nicht zwei Drittel für sich hat, ist ein Sklave."

links ist wo der daumen rechts ist

24. Juli 2024 22:08

Was sich hier wieder an (neu)rechten Lebenslügen versammelt, ist schier unglaublich.
Eigenartig, daß nie jemand mit sich selbst ins Gericht geht. Schuld sind immer die anderen (und dann schwadroniert man vom Nanny-Staat), also z.B. „die 68er“. Ich weiß nicht, mit welchen „68ern“ es Hinz und Kunz hier zu tun hatten. Die, die ich kennengelernt habe, sind durch und durch höfliche und wertkonservative Menschen. Zuletzt war ein em. Professor und früherer Leiter eines renommierten Instituts darunter, der in den 70ern mit Freunden und Studienkollegen begonnen hatte, „die Franzosen“ in einer Art Graswurzelbewegung (wie er meinte) zu übersetzen. Nach meiner „Audienz“ hat er mich zur Tür begleitet und verabschiedet; DARAN erkennt man Höflichkeit.
Stichwort Arbeit. Klar, nur „Arbeit“ vermittelt einem Würde. Wer legt die Rahmenbedingungen fest? Warum arbeiten wir nicht mehr sechs Tage in der Woche 16 Stunden am Tag? ICH hatte (im Gegensatz zu den Zettelproduzenten hier) vor gut 20 Jahren tatsächlich eine 80h-Woche, 320 Stunden körperliche Arbeitsleistung im Monat. Allerdings war das saisonal und von meinem Ehrgeiz, wieviel ich schaffe, angestachelt.
Wer die heutigen Arbeitsbedingungen kritiklos gutheißt, ist ein neoliberaler Idiot. Vor 1989 war es in so gut wie allen entwickelten Industrieländern common sense, daß wir auf eine 25h-Woche werden zusteuern müssen, um der strukturellen Arbeitslosigkeit Herr zu werden. Und heute?

Kositza: Sie also wieder in der Rolle der Drama-Queen. Drunter machen Sie´s nicht, gell? "Schuld sind immer die anderen" - auch bei Ihnen, stimmt´s? Sie mögen eine 80h-Woche gehabt haben, aber daß Sie längst von vorgestern sind, ist Ihnen auch klar?

links ist wo der daumen rechts ist

24. Juli 2024 22:49

Noch auf, Frau K.? Sie können so viel mutmaßen, wie Sie wollen, Sie wissen nichts von mir.
Fortsetzung.
Stichwort Einwanderung.
Die Situation seit 2015 ist natürlich eine spezielle deutsche Dummheit.
Die Frage für die Zeit davor ist doch, warum das gute alte Deutschland seine Absorptionskraft verloren hat. Einwanderungswellen gab es immer, ob Händler aus der Lombardei nach dem 30jährigen Krieg in den Raum Frankfurt oder Polen während der Hochindustrialisierung in den Ruhrpott usw. Man hatte sich assimiliert, obwohl die Kulturkämpfe von damals (Katholiken – Protestanten) auch nicht ohne waren. Tschechen und Deutsche zu k.u.k.-Zeiten waren sich z.B. spinnefeind. Soweit zum Thema Kulturnähe und Brudervölker (und vor nicht einmal 100 Jahren galten die slawischen Nachbarn ja noch als Untermenschen).
Wer schafft denn die Voraussetzung dafür, daß unsere ländlichen Gebiete devastiert, unsere Innenstädte und alten Arbeitersiedlungen entvölkert werden? Natürlich werden diese Räume dann „aufgefüllt“.
Und wer jetzt mit bestechender Logik davon faselt, daß „Arbeit“, ohne die Rahmenbedingungen zu definieren, sinnstiftend sei oder wir uns Arbeitszeitverkürzung oder Lohnerhöhung in Zeiten wie diesen nicht leisten könnten (wie viele Rechte munkeln), der könnte ebensogut die Ersetzungsmigration gutheißen. Dient ja alles „der Wirtschaft“.
Ach, heiliger Antonius von Padua...

Diogenes

25. Juli 2024 02:48

@Der-mit-dem-langen-Namen-tanzt
Wenn der interessierte Betrachter Ihren Kommentar unter psycholinguistischen Gesichtspunkten unters Mikroskop nimmt, begibt sich dessen Grad an Glaubwürdigkeit auf Reisen in fremde, unentdeckte und gar 100.000 Kilometer entfernte Länder. Schönfärberei und Trugbilder überzeichnen nicht die Typologie des in Streit stehenden Betrachtungsobjektes. 
 
@dojon86
Natürlich beherrscht das nordisch-germanische Stammes- und Ahnenerbe den deutschen Volkscharakter in Schärfe und Deutlichkeit. Erkennen/Sehen das Menschenvölker auf Menschenrassen mit unterschiedlichen Art- und Wesensmerkmalen aufbauen wird von keinem stolzen Deutschen der sich der Anwesenheit seines Volkes bewusst ist bestritten. Der deutsche Mensch der sich selber im Volke erkennt/spiegelt kann auch andere Menchenvölker bei gleichzeitiger Interessenwahrung respektieren. 

das kapital

25. Juli 2024 05:54

@ links ist ? zum Frühstück Das Problem ist im Wesentlichen außereuropäische Zuwanderung. Die billige Masche von links ist ja z.B.: "Haha, ihr seid gegen Ausländer und esst trotzdem Pizza beim Italiener um die Ecke. Was seid ihr denn für Idioten." Während die hohe und höchste Kulturleistung von Rom und Italien schon bei unseren Vorfahren äußerst anerkannt war. Die römisch-katholische Kirche ist doch hier und heute noch ein einzigartige Kulturträger. (Und mit Luther haben wir sogar noch eine Art "Nationalkirche", die allerdings im Hier und Jetzt leider massiv am Schwächeln ist.) Arminius konnte die Römer zwar schlagen, die hatten aber kulturell soviel Vorsprung (auch durch Übernahme griechischer Kulturleistungen), dass Deutschland viel von ihnen gelernt hat und die Liebe zu Italien nie erloschen ist. Zeig mir das Land, wo die Zitronen blühn. Zu Fuß nach Syracus usw. Dass Integration von Italienern ganz und gar funktioniert, weil unsere Kultur in wesentlichen Teilen auf ihren kulturellen Leistungen auch der Renaissance beruht, ist ganz und gar natürlich und sinnhaft. Mit dem Land, wo die Taliban und die Messermänner blühen, haben wir aber kulturell rein gar nichts zu schaffen. Da gibt es für uns keine Vorbilder, weil Afghanistan kulturell abartig rückständig ist. Dieses kulturelle Gefälle macht Integration nahezu unmöglich und führt zu massivem kulturellem Rückschritt. Baerbock aber fliegt noch zehntausend ein und hat schon für mindestens 5000 die Papiere fälschen lassen.

dojon86

25. Juli 2024 09:09

@das Kapital Ich gebe ihnen weitestgehend recht. Ich würde sogar noch weiter gehen. Einwanderung (im kontrolliertem Umfang) aus außereuropäischen Staaten, sofern die Menschen christlich sind, ist schon problematischer, aber noch immer besser als aus muslimischen Staaten. Europa, das war das christliche Abendland. Leider haben's die Europäer vergessen und somit ihre kulturellen Wurzeln abgeschnitten. Und jeder Gärtner weiß, eine Pflanze, deren Wurzeln durch Wühlmäuse abgefressen werden, stirbt. Obwohl ich afghanischer Einwanderung mehr als skeptisch gegenüber stehe, eines muss man an den Afghanen bewundern, nämlich, wie man sich gegen imperiale Anmaßungen, und dazu gehört die seit Jahrzehnten von unserer Kolonialmacht propagierte Einwanderung, wehrt.

Mitleser2

25. Juli 2024 09:20

@links/kapital:
Ein krasses Beispiel zu "der gute Einwanderer" gibt es gerade in der Amazon-Serie "those about to die". Da kann ein aus der Gosse aufgestiegener Römer nicht lesen, und wird von einer nubischen (?) Sklavin darauf hingewiesen, dass sie das schon vor tausenden Jahren konnten. 
Was ähnliches verkauft man uns heute bzgl. unserer Kultur, siehe die damalige Integrationsbeauftragte Özguz "keine deutsche Kultur erkennbar". Aber der Michl will es immer noch nicht merken.
 
 

herbstlicht

25. Juli 2024 09:20

@links ist ..., 22:49:  »Die Frage für die Zeit davor ist doch, warum das gute alte Deutschland seine Absorptionskraft verloren hat. Einwanderungswellen gab es immer, ...«
Diese Debatte wurde, sinngemäß, in Schweden schon vor gut 10 Jahren geführt und der Mainstream redete damals wie Sie.  Die Antwort ist aber ganz einfach: die vielen Deutsche, Wallonen, Holländer, Briten und andere, welche nach S kamen, kamen weil sie "konnten"; weil sie Techniken etc. beherrschten, welche dort Mangelware waren.  Heute aber kann in den Sozialstaat eingewandert werden.
Bereits bei der Befruchtung wird das zukünftige Lebewesen weitgehend festgelegt in seinen Möglichkeiten.  Die Jahrtausende des Lebens als Milch- und Getreidebauern, oft auf Inseln fruchtbaren Bodens in kleinen und kleinsten Einheiten und unter dem gnadenlosen Takt der Jahreszeiten, haben ihre Spuren hinterlassen in unseren Völkern.  Durch derartige Filter (Selektion) sind die Völker, aus welchen "die Neuen" kommen, meist nicht gegangen; daher deren häufiges Scheitern.

das kapital

25. Juli 2024 09:51

@ dojon Hier im Forum wurzeln viele so tief, dass sie trotz Wühlmäusen weiter Bestand haben werden. Tatsächlich stellt sich die Zuwanderung aus muslimischen Ländern als massiv problematisch dar. Von denen können wir kulturell wenig lernen und wenig drauf aufbauen. Und die sind auch wenig bereit und wenig in der Lage, sich auf europäische und christlich geprägte Kultur einzustellen. /// EKD, Diakonie, Deutsche Bischofskonferenz und Caritas verleugnen leider selbst das europäische kulturelle und spirituelle Erbe, das aus dem Christentum heraus prägend geworden und prägend geblieben ist. Deshalb auch wird es nicht mehr in die Breite getragen. Weil die Großkirchen und die konfessionell entstandenen Sozialorganisationen sich von den eigenen Traditionen und vom eigenen kulturellen Erbe entfernen und nur noch Vorfeldorganisation der Regierungen und der Parteien sein wollen. ///  Afghanistan ist stark in der Selbstverteidung nicht nur mit dem Messer. Die Taliban sind auch eine Schöpfung der Amerikaner mit Unterstützung des Sohnes einer hochvermögenden saudischen Familie. Der Irrtum ist nur zu meinen, dass afghanische Messermänner und Gruppenvergewaltiger ihr Leben und ihr Land auf deutschen Straßen und in deutschen Schwimmbädern verteidigen sollten. /// Peter Struck erklärte mal "Deutschland wird am Hindukusch verteidigt". Baerbock und Ampel erklären uns heute : Afghanistan wird in Mannheim verteidigt, auch gegen deutsche Polizisten. Klingt dämlich, ist aber Regierungspolitik. Nicht Deutschland, sondern Afghanistan muss verteidigt werden. Staatsräson seit 2015.

RMH

25. Juli 2024 10:23

Arbeit als sinnstiftend fällt bei der Mehrheit der Arbeitnehmer klar durch. Das letzte, wirklich erfolgreiche Programm der SPD war die Rente mit 63, alleine daran erkennt man, wie froh die Mehrheit der Menschen ist, wenn sie das Thema endlich abschließen kann. Wenn man in größeren Firmen einen Personalabbau mit möglichst wenig Reibung durchführen will, legt man ein Altersteilzeitprogramm auf. Positive Rückmeldungen von den betroffenen Arbeitnehmern zumeist über 90%. Das Sparen, Raffen, Haus-Abbezahlen hat seinen tieferen Hintergrund genau darin, im höheren Lebensalter dann endlich nicht mehr arbeiten zu müssen. Bei den Boomern der große Trend: Früher auffhören, von der alten 4-Prozenter Lebensversicherung wird ein Wohnmobil gekauft. Sich noch irgendwo engagieren? Nein, das Trauma der Vergewaltigung durch Arbeit muss erst bewältigt werden & das Sterbedatum kommt auch immer näher. Man liest häufig die Legende, dass Lottogewinner einfach ihr normales Leben, möglichst unerkannt, weiter leben & weiter arbeiten würden. Dazu würde ich aber gerne einmal eine Studie sehen, wie es bei diesen Leuten in 5 Jahren nach dem Vermögenszuwachs aussieht. Die Masse spielt Lotto, um gerade raus aus der Tretmühle zu kommen. Die alte, protestantische Erwerbsethik wird immer noch bemüht, aber rein faktisch: "Arbeit nervt" (Lied von Deichkind) - und die Burn Out Erkrankungen und Suizide nehmen zu. Alles Weicheier? Na klar ... 

dojon86

25. Juli 2024 10:35

@Diogenes Ich gebe ihnen grundsätzlich recht. Das Ahnenerbe bestimmt unser Dasein. Allerdings, obwohl ich mich als Deutschösterreicher identifiziere, kann ich mit dem Nordisch-germanischen nicht allzuviel anfangen. Meine Eltern stammen aus Kärnten, da gibt es in jedem Dorf eine alte Kirche, und davor einige römisch-keltische-Ruinenreste und natürlich slawische Ortsnamen. Die erste unbegleitete Auslandsreise der Jugend war da traditionell ins nahe Venedig und dort einen draufmachen. Manchmal fürchte ich, hat Frau Özguz recht, wenn sie sagt, sie kann jenseits der Sprache keine GEMEINSAME deutsche Kultur entdecken. Aber trotzdem, Sprache ist Kultur, und zwar der größte Teil davon. 

dojon86

25. Juli 2024 11:00

@das Kapital 09:51 Da muss ich ihnen widersprechen. Wir könnten von den Orientalen einiges lernen. Natürlich nicht die Kulturtechniken der Gruppenvergewaltigung und des Regelns von Streitigkeiten durch Messereinsatz. Aber der Familienzusamnenhalt und die Freude am eigenen Nachwuchs, den diese Leute haben, wäre für die Deutschen durchaus vorbildhaft. (Man sollte von seinen Gegnern lernen.) Dazu eine Anekdote: Ich diskutierte kürzlich mit einem linken Freund über den großen Austausch, der in meinen Augen eine Tatsache ist und den er heftig bestritt. Wir gingen in ein türkisch geführtes Lokal am Donauufer. Eines der wenigen, die in meiner Heimatstadt sowohl von Orientalen als auch von Einheimischen gemeinsam frequentiert werden Am Nachbartisch fand ein Treffen einer orientalischen Großfamilie statt. Der Anblick war die beste Bestätigung meiner These. Selbst mein linker Freund mußte zugeben, soviele Kinder habe er (außer vor Schulen und auf Spielplätzen) seit langem nicht gesehen.

das kapital

25. Juli 2024 11:41

@ dojon Johann Sebastian Bach hatte 20 Kinder von ich glaube 2 Frauen. Davon allerdings haben nur 5 das Erwachsenenalter erreicht. Der bekannteste ist wohl Carl Philipp Emanuel. Großfamilie ist auch im Christlichen und Europäischen angelegt und wurde hier gelebt. Da können wir von unseren Vorfahren lernen und brauchen gar keine außereuropäischen Vorbilder. Meine Großmutter väterlicher-seits hatte 8 Kinder (geboren im Wesentlichen vor WK 1), von denen allerdings 3 bald nach der Geburt gestorben sind. Waren halt ärmliche Verhältnisse. Auch meine Mutter (Jahrgang 1922) hatte vier Geschwister. Sie war die jüngste. Es ist also gar nicht solange her, dass Großfamilie hier im christlichen Mitteleuropa üblich und wünschenswert war. Allerdings sind die geburtenstarken Jahrgänge (wie ich selbst) nun oftmals am Schwächeln, wenn man sich jenseits von Schnellroda umsieht. Auf linken Kopfgeburten und transatlantischen Turboegoismen lässt sich keine gute Zukunft aufbauen.

Umlautkombinat

25. Juli 2024 11:48

@dojon
 
Meine Frau hat 5 Geschwister und 14 Onkel und Tanten (> 60 Cousins und Cousinen). Die Geschwister haben zusammen ca. 20 Kinder.  Von den Orientalen muessen wir das als Sache selbst betrachtet nicht lernen.
 
Allerdings sind die Unterschiede wesentlich. Eine tribal bestimmte Gesellschaft, die schon immer - oder sehr lange - gegen jede Art Staat gelebt hat, hat andere Randbedingungen als eine, die dem Staat willentlich, teilweise im Kotau, alles abgetreten hat und das auch weiter so will. Die Umstaende darunter, die zur Verringerung der Familiengroessen gefuehrt haben, sind hausgemacht (aber nicht nur deutsch, sondern eher insgesamt 'westlich'). Aber moeglich war das auch einmal und, wie zu sehen, ist es auch heute noch. Daraus, aus diesen deutschen Beispielen, kann man lernen. Die haben das gegen den eigenen Zeitgeist die ganzen Jahre organisiert.

Le Chasseur

25. Juli 2024 12:07

@RMH
"Man liest häufig die Legende, dass Lottogewinner einfach ihr normales Leben, möglichst unerkannt, weiter leben & weiter arbeiten würden."
Ich beneide solche Leute. Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie eine Tätigkeit ausgeübt, die ich als wirklich sinnstiftend und erfüllend empfunden habe und die ich auch im Falle eines Lottogewinns weiter ausgeübt hätte.
"Die Masse spielt Lotto, um gerade raus aus der Tretmühle zu kommen."
Kürzlich wurde eine Studie zum bedingungslosen Grundeinkommen veröffentlicht. Bei der Studie erhielten 1000 nach dem Zufallsprinzip ausgesuchte Personen drei Jahre lang bedingungslos 1.000 US-Dollar pro Monat. Das Ergebnis: Die Mehrheit der Teilnehmer nutzte das zusätzliche Einkommen, um weniger zu arbeiten, und verbrachte die gewonnene Zeit überwiegend ganz einfach als Freizeit. https://www.businessinsider.de/wirtschaft/studie-entzaubert-bedingungsloses-grundeinkommen-komplett/

Majestyk

25. Juli 2024 12:20

@ Maiordomus:
Vielen Dank für die Hinweise. Wo Sie Orwell erwähnen, kennen Sie vermutlich auch James Burnham, dessen Managerial Revolution zu Orwells Inspirationsquellen gehörte. Als nicht zu unterschätzen empfinde ich den Einfluß solcher Leute. der bis heute in modernen Denkfabriken nachwirkt.
Die Sexualität dürfte inzwischen auch als Mittel kognitiver Steuerung entdeckt worden sein, anders kann ich mir die hingenommene Pornofizierung nicht erklären.
@ dojon86:
Glauben Sie ernsthaft, Deutsche oder Weiße hätten keine Freude am eigenen Kind? Ich würde zwar Geburtenrückgang eher als Chance begreifen, werfe aber die Behauptung in den Raum, daß man diesen sehr bewußt in Kauf genommen, wenn nicht gar forciert hat.
Jedenfalls bleibt ja die Frage, was ist bei den Orientalen anders als bei den Europäern, denn deren Frauen gebären ja und anscheinend können sich deren junge Familien dann auch Kinder tatsächlich leisten.
Man kann sicherlich immer von Gegnern lernen. Aber der Gegner sind ja nicht die Orientalen, die landeten ja nicht an Fallschirmen, sondern wurden importiert. Die Orientalen sind Werkzeug und Waffe, die Gegner jene, die den Austausch betreiben und indigene Familienstruktur bewußt zerstören.
Und ich denke mal, die Tatsache, daß man mit Islamimport die Aufklärung aushebelt, ist offensichtlich. Im Kern ist die Islamisierung ein Wechsel des gesellschaftlichen Betriebssystems.

dojon86

25. Juli 2024 13:58

@Majestyk Ihre Frage ist richtig gestellt. Wer hat die Familien zerstört ? Aber ich glaube, dass die Aufklärung nicht die Lösung, sondern das Problem ist. Natürlich hat es lange gedauert, bis sie ihre zerstörerische Wirkung im vollen Ausmaß entfalten konnte. Denn sie ist es, die in letzter Konsequenz zur totalen Atomisierung des Individuums führt. Das atomisierte Individuum hat keine Zugehörigkeit zu einer Nation,  Kultur, zu einer Gemeinschaft, es hat auch keine Freunde und auch keine Kraft zur Familienbindung. Einer der bekanntesten Anhänger der Aufklärung, Friedrich der Große, hat einmal gesagt, wenn er tüchtige moslemische Einwanderer im Land aufnehmen würde, dann würde er ihnen eine Moschee bauen. Sehen sie, mit dieser Aussage war er gewissermaßen der Vorgänger unserer ahnungslosen Eliten. Aufklärung ist, man nehme die Arbeitskräfte, woher sie auch kommen mögen, Hauptsache sie arbeiten gut und billig. Kulturelle Unterschiede gibt's nicht, das ist alles nur voraufklärerischer Unsinn. Bloß erlag Friedrich der Große einem Irrtum. Dass seine Bauern und Offiziere für ihn kämpften, war nur möglich, weil sie eben nicht aufgeklärt waren.

dojon86

25. Juli 2024 16:34

@Umlautkombinat: Ich stimme ihnen zu. Stichwort: "Die haben das gegen den eigenen Zeitgeist die ganzen Jahre organisiert". Das ist anstrengend, schwierig, aber möglich.

Gracchus

25. Juli 2024 21:18

@RMH: In der Tat: Sehr viele Jobs sind alles andere als sinnstiftend. Sage ich ja. Damit meine ich nicht mal notwendige, aber lästige Arbeiten.
Man langweilt sich bei derartigen Jobs sprichwörtlich zu Tode. Liegt m. E. hauptsächlich an Spezialisierung und Automatisierung. Allerdings auch an Kapitalisierung und Rationalisierung.
Wenn Eltern so bei der Erziehung ihrer Kinder denken würden ...
Ich habe auch nicht bestritten, dass man sich mit Vermögen freikaufen kann. Ich kenne Erben, die sich nutzlos fühlen, weil sie von ihrem Erbe leben. Wenn sich jemand mit Hilfe seines Erbes einer Aufgabe widmen kann, für die er brennt, ist das Erbe gut eingesetzt.

Ausguck

26. Juli 2024 00:15

@ dojon 86: Nein, Frau Oezguz liegt voellig daneben, und Sie brauchen sich nicht zu fuerchten, denn auch jenseits der gemeinsamen Sprache gibt es gemeinsame deutsche Kultur, zu der schliesslich alles zaehlt, was von den Menschen eines entsprechenden Kulturkreises geschaffen oder gestaltet wurde. So bezeichnet man als Kulturgueter nicht nur Sprache, Kunst oder Materielles, sondern auch Feste, Braeuche, Handwerkstechniken, Kueche uvam. Machen Sie sich keine Sorgen: Es gibt nur wenig Unterschiede zwischen Oesterreichern und den anderen Deutschen!

Majestyk

26. Juli 2024 12:12

@ RMH:
"Arbeit nervt
Vermutlich aber vor allem jene, die auch als Arbeit empfunden wird. Clint Eastwood arbeitet auch noch, und der ist 94. Vielleicht ist es dann doch die entfremdete Arbeit, die nervt, auch wenn es schmerzt, Marx zu bemühen. Oder vielleicht braucht erfüllende Arbeit Identifikation. Beim Bauern, wo wir einkaufen, da schaffen auch die Alten, und mein Vater hat damals freiwillig zwei Jahre länger gearbeitet, als er mußte, und das war ein Malocherjob auf dem Bock eines 40-Tonners. Diese Arbeit war aber er, und auch heute noch mit fast 90 ist der in Gedanken immer noch auf der Landstraße. Nach der Arbeit kam aber auch nicht mehr viel, verbraucht hat sie ihn schon.
Ein anderes Beispiel der Alltagsbeobachtung. Im örtlichen Discounter, nennen wir ihn Netto, arbeitete eine Frau, die eigentlich immer nur auf Arbeit und Arbeitgeber geschimpft hat. Seit Oktober ist sie in Rente, 14 Tage später war sie wieder da. Vielleicht hat dann doch mein Vater recht, der immer meinte, der Deutsche ist ein Mensch, der ruft "Herr schlag mich, aber jag' mich nicht vom Hof!"
Die Deutschen sind aber auch schon komisch: Sie schimpfen auf Ausländer, Amerikaner, Russen oder Chinesen, und selbst das Zielobjekt trennt sie, aber sie fragen nie, was hat jenes Deutschland eigentlich mit uns Deutschen zu tun, als wären Bevormundung, Sendungsbewußtsein, Obrigkeitstreue oder eine Partei wie die Grünen nicht typisch deutsch.

Majestyk

26. Juli 2024 12:39

@ dojon86:
Dem kann ich so nicht zustimmen oder wir haben unterschiedliche Auffassungen davon, was wir unter Aufklärung verstehen. Es ist ja wohl eher so, daß der Zeitgeist eben nicht durch Aufklärung und Rationalität bestimmt wird, sondern durch eine religiöse Hypermoral, die tief ins Privatleben eindringt und der sich sogar die Kapitalmärkte zu unterwerfen haben. 
Wenn ich meinen Glauben privatisiere, bin ich noch lange nicht bindungslos. Das wäre ja auch eine falsch verstandene Aufklärung. Heute behauptet man Individualität, im Grunde herrscht aber Kollektivierungszwang, und jedes Individuum, welches diesen hinterfragt, bekommt das Etikett schwererziehbar.
Wenn man Aufklärung als Diktat versteht, dann könnten Sie recht haben. Versteht man aber Aufklärung und Säkularisierung als Befreiung von der Pflicht, dann sagt die Aufklärung ja nicht "Du darfst nicht glauben", sondern nur "Du mußt nicht und darfst dennoch teilnehmen." Genau das Gegenteil von dem, was gerade geschieht: Man fordert ja von mir nicht Akzeptanz grüner oder woker Ideologie, man fordert Bekenntniszwang. Da glauben also jetzt Menschen an Weltuntergang und Fabelgeschlechterwesen so selten wie Einhörner, und dieser Glaube wird zur Staatsdoktrin. Das ist das komplette Gegenteil einer säkularen Gesellschaft, das ist Theokratie nur mit anderen Göttern. 

Majestyk

26. Juli 2024 13:14

@ Gracchus:
"Wenn Eltern so bei Erziehung ihrer Kinder denken würden ..."Tun sie doch. Hege, Pflege und Erziehung können doch heute nicht schnell genug "outgesourct" werden. Dabei hat der Westen einst über Krippen nur verächtlich gelacht.
Wer es sich leisten kann lagert aus, was lästig ist und schmutzig macht. Es hindert bei der Selbstverwirklichung, ob Kinder, Alte, Hausputz oder Gartenpflege, nicht mal die traditionelle samstägliche Autowäsche von Hand ist geblieben. Eigentlich leben wir vom Pöbel traditioneller als jene die sich bürgerlich und konservativ nennen. Wir putzen zumindest noch unser Klo und schneiden auch die Zehennägel selber.
In Afrika bleibt die Mutter beim Kind, so modern ist man dort noch nicht. Dafür schickte ein afrikanischer Kollege, den ich kannte, seiner Mama noch nach 30 Jahren in Deutschland pünktlich Geld und hatte dafür zwei Arbeitsstellen, begrüßte mich immer mit einem Lächeln und dem Spruch "Arbeit macht frei". Da sieht man mal wie faul der Afrikaner doch sein kann. So faul, daß die permanent mit Transportern den Weg versperren, nur im Pakete auszuliefern die sich Deutsche aus lauter Langweile bestellt haben. Und damit der Afrikaner und Araber wenigstens etwas zu tun haben, schickt der Deutsche diese Pakete gerne auch wieder zurück.
Vielleicht haßt der Deutsche ja seine Arbeit, aber er kann nicht ohne. Und wenn er dank Wohlfahrt von jener entbunden wird blühen auf seiner Haut Tattoos oder er wächst in die Breite. Gesehen werden will er doch.

links ist wo der daumen rechts ist

26. Juli 2024 14:50

@ der mit der Tonne
War's dem Zeitpunkt geschuldet (2:48), dem Kampf gegen die Schlaflosigkeit, daß man der Zurechtweisung durch die Hausherrin gleich apportiert wie's brave Hunderl?
Natürlich überzeichne und provoziere ich, aber Schönfärberei?
Ich habe genug Positives zum Thema deutsche Kulturnation geschrieben, als daß ich mich vor dem Abziehbild eines raunenden Ahnenerbeforschers rechtfertigen müßte. Die Potsdamer Beschlüsse, die die Vertreibung der Deutschen bewirkten, waren Verbrechen. Punkt. Hätte es 1990 keine halberte „Wiedervereinigung“ gegeben (öh, wer hat damals eigentlich gejubelt?), sondern einen westdeutschen und einen mitteldeutschen Staat, hätte man in einem good cop/bad cop-Spiel eventuell eine nachträgliche Südtirol-Lösung für die betroffenen Gebiete erreichen können.
Über die Kulturkämpfe zwischen Tschechen und Deutschen zu Luegers Zeiten (Wien war de facto zweisprachig) informieren Sie sich bitte in einschlägigen Arbeiten.
Das gute alte Deutschland hat irgendwann seine Seele verloren (ich habe das an einer Filmszene aus Niklas Schillings „Rheingold“ einmal darzustellen versucht). Und der gute Syberberg hat sich zu diesem Thema in den 80ern und 90ern die Finger wund geschrieben. Die Migrationsmisere ist ein Symptom, nicht die Ursache. Und kommen S' ma nicht wieder wehleidig mit der „Umerziehung“.
Anders formuliert: Rudolf Steiner hätte mit seinen Schriften während WK1 die wahre Alternative zu Lenin oder Wilson dargestellt...

dojon86

26. Juli 2024 16:22

@Ich akzeptiere ihren Standpunkt, teile ihn aber nicht. Sowohl die Bibel als auch der Koran sind voll von Regeln über das Verhalten in der Gemeinschaft, also sind sowohl das Christentum als auch der Koran hochpolitisch. Privatisierter Glaube ist eigentlich Atheismus mit religiösen Restbeständen. Vor langer Zeit, als ich noch links war, pflegte man in linken Kreisen manchmal die unselige RAF folgendermaßen zu entschuldigen, nämlich um Faschisten zu schlagen braucht man andere Faschisten. (Faschismus = Kampfkult, Blutkult) Für die Aufklärung wäre niemals jemand seine Karriere riskiert geschweige denn in den Kampf ziehen. Der Aufgeklärte kämpft maximal für die Nullen hinter der Zahl auf dem Kontoauszug. Wobei ich, um ehrlich zu sein, selbst ein Produkt dieser Aufklärung bin, also nicht in den Kampf ziehen würde, aber ich erkenne die dieser Geisteshaltung inhärente Schwäche. Hierzu eine Anekdote, in einer freundlichen Runde (ich und drei Freunde) wurde unlängst die Frage diskutiert, würdet ihr eure Heimat mit der Waffe verteidigen. (Von uns 4 hatten 3 gedient) Der einzige der das bejahte, war der geborene Türke in der Runde, allerdings mit der Einschränkung, " wenn es nicht gegen Moslems geht". Sehen Sie, da haben sie in nuce die Schwäche der Aufgeklärten.

Majestyk

26. Juli 2024 16:43

@ dojon86:
Ich habe nochmal über Ihren Einwand nachgedacht. Sicher ist es so, daß man eine Schraube auch überdrehen kann, alles braucht sein Maß.
Aber ist es nicht so, daß eine Kaste wieder lieber unter sich wäre und den Strand von Marbella oder den Bermudas nicht mehr teilen möchte und sowieso zur Überzeugung gekommen ist, daß die Betriebskosten für das Surrogat demokratische Teilhabe zu groß geworden sind?
Im Kern bdeuten doch Green Deal und Great Reset nichts anderes als "nehmt gefälligst wieder euren Platz ein".

Le Chasseur

26. Juli 2024 17:36

@Majestyk
"Im Kern bdeuten doch Green Deal und Great Reset nichts anderes als "nehmt gefälligst wieder euren Platz ein"."
Nur dass es eben nicht mit der gottgewollten Ordnung begründet wird, sondern mit dem menschengemachten Klimawandel. Und das Gesinde durfte früher ohne das Einverständnis seines Herrn auch nicht heiraten und Kinder bekommen.

Diogenes

26. Juli 2024 18:58

@Der-mit-dem-langen-Namen-tanzt
Bzgl. Ihre frechen Frage: Sie bezogen sich in Ihrem Kommentar (24. Juli 2024 22:08) offensichtlich auf meinen Kommentar (24. Juli 2024 00:21), dessen Glaubwürdigkeit ich infrage stellte. Die Marxisten und Abrahamisten als Ganzes begriffen sind die größten Heuchler auf dem Planeten. Sie können Deutschland bis ins Gehtnichtmehr verherrlichen und trotzdem hintenrum das Gegenteil davon in einem Gemeinwesen, das erst wieder selbst zu sich finden muss, tätigen.
 
Gehen Sie weiter zurück, bevor das Christentum in Falschkirchen pervertiert wurde, vor den Marxismus (Gleichmacherei, sagen wir ab 1700), vor die 68er Antideutschen und ihren Zöglingen, die heute ein und dieselbe bolschewistische Mischpoke im Parteienstaat darstellt. https://www.youtube.com/watch?v=efvpwD431fE&t=402s (Das Geheimnis der Gnosis – über die Suche nach dem Ursprung)

Diogenes

26. Juli 2024 18:58

@dojon86, Kommentar (25. Juli 2024 10:35)
Kärnten ist doch ein uriger Gau? Wir sollten uns einig darüber sein, daß der staatspolitische Ist-Zustand nicht der Normal- und Ideal-Zustand für die Alpen- und Donau-Gaue (Österreich) ist.
 
Deutsches Kultur- und Wissenschaffen ist ein mehrschichtiges Gewebe aus Werkzeugen. Ja, dazu selbstverständlich auch deutsche Sinnzeichen, Runenkunde, deutsches Sprachgut als Verkörperung des hochstehenden Geistes des Menschenschlages dahinter, also das, was Nationsgebung und Sendung in der Welt ist. Wichtig sind nicht die Oberflächlichkeiten, sondern das, was ich die Innere Ordnung nenne. Wie ich schrieb: Menschenrassen sind Träger der Menschenvölker und Menschenvölker sind Träger/Ausdruck jeweiliger Menschenkultur. Wir stolzen Deutschen verherrlichen das Deutschtum und Deutschsein als unseren völkischen Lebenskreislauf von Jung zu Alt, vom Ahn zum Sproß in Sinn und Blut, wenn wir den Bestand dessen, was war/ist/wird, als Festungswacht begreifen und leben: Kernlose Feste ohne Bezug auf unseren Volksmythos taugen nicht zur Abwehr des materialistischen Molochs; dem Glitzerfunken Spiegel im Auge des Mammon-Huldigers.

dojon86

26. Juli 2024 19:26

@Majestyk 15:43 Gut klassenkämpferisch formuliert, aber deswegen keineswegs falsch. Ihre letzten beiden Zeilen darf ich doch in mein eigenes kampfrhetorisches Arsenal übernehmen?

links ist wo der daumen rechts ist

26. Juli 2024 21:37

@ der mit der Tonne
Sie klingen mit Verlaub ein bißchen so, als hätte der Verfassungsschmutz einen Chatbot "völkisch" programmiert, um der Fancy Naeser einen Vorwand zu liefern, auch diesen Laden zuzusperren. Wär' schad' drum.

Gracchus

26. Juli 2024 23:38

@Majestyk (ich kenne nebenbei einen gar nicht üblen Film mit Charles Bronson namens Mr Majestyk.)
Dieses "Outsourcing" halte ich ja für nicht richtig. Arbeit zu kapitalisieren, gehört nunmal - sorry, dass ich darauf rumreite - "zur bewährten kapitalistischen Basis". Frauen in die Arbeitswelt zu bringen, ist die Kehrseite der sog. Frauenemanzipation, m. E. aber deren "materieller" Kern; anderenfalls hätte man sie nicht dermaßen forciert. "Selbstverwirklichung" war nur das Zuckerl. 
Die Familien wurden nicht durch irgendeine Aufklärung zerstört, sondern weit mehr durch zwei Weltkriege. Wie viele Kinder sind in der Folge als Waise, Halbwaise oder unter traumatisierten Eltern aufgewachsen und haben ein "normales" Familienleben nie kennengelernt? Erfahrungen prägen doch mehr als irgendwelche Ideen. 
Krieg + Kapitalismus (= "schöpferische Zerstörung", Schumpeter) gehören zusammen, s. USA; beides zerstört Familien. 
Die deutsche Arbeitswut ist m. E. nicht normal. Mir drängt sich auf, dass da - nach dem Krieg verständlich - etwas verdrängt werden soll; man flieht in die Arbeit, heißt es so ja treffend, man verpanzert sich in Arbeit, weil man sonst keine innere Struktur hat. 
 
 

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