Schwerin: Sind wirklich WIR Weltkulturerbe?

Das Unesco-Welterbekomitee das Schweriner Residenzensemble zum Weltkulturerbe ernannt. Ein Stab von Werbefachleuten hatte mit dem Ziel politischer Imagepflege jahrelang auf dieses Zertifikat hingearbeitet.

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

Selbst­ver­ständ­lich ist der Titel gerecht­fer­tigt. Schwe­rin, im Welt­krieg wenig zer­stört, ver­fügt vom mit­tel­al­ter­li­chen Dom bis zum im 19. Jahr­hun­dert fer­tig­ge­stell­ten pit­to­res­ken Schloß über einen ganz mar­kan­ten resi­denz­städ­ti­schen Cha­rak­ter, ein­ge­bet­tet in Seen­land­schaft und Endmoränen-Buchenwälder.

Die Poli­tik, vor­weg die mehr schon sozia­lis­ti­sche als nur sozi­al­de­mo­kra­ti­sche rot-rote Schwe­sig-Regie­rung, jubel­te in offen­si­ver Eigen­wer­bung: „Wir sind Kul­tur­er­be!

Wir? Die lin­ken Funk­tio­nä­re igno­rie­ren, daß sich die­ses Erbe Zei­ten und Kräf­ten ver­dan­ken, die ihnen ansons­ten als poli­tisch extrem miß­li­e­big gelten.

Im Groß­her­zog­tum gab es weder Ver­fas­sung noch Demo­kra­tie noch Wahl­recht. Bei­de Fürs­ten­tü­mer, neben dem grö­ße­ren Meck­len­burg-Schwe­rin das klei­ne­re Meck­len­burg-Stre­litz, blie­ben bis 1918 rei­ne Stän­de­staa­ten. Und form­ten eben den­noch oder eher genau des­we­gen eine Ästhe­tik aus, die in Zei­ten von „Demo­kra­tie“, „Tole­ranz“ und „Viel­falt“ nicht vor­stell­bar erscheint. Sie bewahr­ten trotz poli­ti­scher Ana­chro­nis­men ihre eigen­staat­li­che Exis­tenz im Deut­schen Bund und sogar im Deut­schen Reich ab 1871. In der Wei­ma­rer Repu­blik blie­ben sie Frei­staa­ten. Der Stolz auf die­se Eigen­stän­dig­keit spie­gelt sich in deren Repräsentation.

Die jetzt das his­to­ri­sche Bau­ensem­ble all­zu selbst­ver­ständ­lich nut­zen­de demo­kra­ti­sche Herr­schaft ist zur Schaf­fung von Welt­erbe-Wer­ten nicht in der Lage; sie ver­wal­tet eher schlecht als recht die Dau­er­kri­se eines der ärms­ten Bun­des­län­der und betreibt mit steu­er­li­chen Bun­des­mit­teln par­tei­po­li­ti­sche Kli­en­tel­po­li­tik zum eige­nen Vorteil.

Dem Jahr­hun­dert nach der Novem­ber­re­vo­lu­ti­on hat Schwe­rin kaum künst­le­ri­schen und gar kei­nen archi­tek­to­ni­schen Zuge­winn zu dan­ken, im Gegenteil.

Das Schwe­ri­ner Schloß wur­de nach der Wie­der­ver­ei­ni­gung Sitz des meck­len­bur­gi­schen Land­tags. Eben des­we­gen wur­de es erhal­ten und restau­riert. Gut so!

Nur wird kaum je ein Par­la­men­ta­ri­er dar­über nach­sin­nen, daß das Ambi­en­te, in dem er sei­ne Zeit ver­sitzt, für die Fürs­ten­herr­schaft der sla­wisch­stäm­mi­gen Pri­bis­li­den steht, eben­so wie das Schloß Lud­wigs­lust, Resi­denz von 1763 bis 1837, Schloß Güs­trow, Herr­schafts­ort im 16. und 17. Jahr­hun­dert, und das Schloß Neu­stre­litz, von 1731 bis 1918 Resi­denz der Stre­lit­zer Her­zö­ge und am 30. April 1945 kata­stro­pha­ler­wei­se ein Opfer der Brand­stif­tung. Ande­re Schlös­ser und reprä­sen­ta­ti­ve Häu­ser kom­men hin­zu, unter ande­rem das Schloß Wilig­rad im Stil der Neorenaissance.

Das gera­de neu gebil­de­te Bun­des­land Meck­len­burg-Vor­pom­mern hat­te sich bereits 1995 mit einer famo­sen Aus­stel­lung geschmückt, die ein­ma­lig gewe­sen sein dürf­te – „1000 Jah­re Meck­len­burg und Pom­mern, Geschich­te einer euro­päi­schen Regi­on“. Der Kata­log die­ser Aus­stel­lung kann als ein Stan­dard­werk der Lan­des­ge­schichts­schrei­bung gel­ten und ist als biblio­phil gear­bei­te­ter Hinstorff-Band nur­mehr anti­qua­risch zu haben. In den libe­ra­len Neun­zi­gern konn­te ich maß­geb­lich an der Aus­stel­lung wie am Kata­log mit­ar­bei­ten, heu­te blie­be mir das aus poli­ti­schen Grün­den verwehrt.

Damals wie heu­te ging es dem Bun­des­land dar­um, sich gera­de ange­sichts sozi­öko­no­mi­scher Schwie­rig­kei­ten über die Schau sei­nes ein­drucks­vol­len Erbes auf­zu­wer­ten. Man wählt dafür die bau­li­chen und künst­le­ri­schen Zeug­nis­se einer Ära, die man ansons­ten ver­kür­zend als reak­tio­när ver­un­glimpft, ohne sich zu fra­gen: Wes­halb war eine stän­de­staat­lich-lan­des­fürst­li­che Herr­schaft in der Lage, kul­tu­rel­le Zeug­nis­se zu hin­ter­las­sen, denen die Lan­des­de­mo­kra­tie nichts Ver­gleich­ba­res an die Sei­te stel­len kann?

Sicher, ges­tern wie heu­te ver­dan­ken sich Charme und Pracht von Herr­schafts­sym­bo­len der har­ten Arbeit ein­fa­cher Leu­te, wie sie der meck­len­bur­gi­sche Dich­ter Fritz Reu­ter (1810–1874) beschrieb. Und fin­di­gen Köp­fen wie dem für Schwe­rin maß­geb­li­chen Archi­tek­ten Georg Adolph Demm­ler (1804–1886).

Und damals wie heu­te gel­ten die ein­fa­chen Leu­te wenig, so wie die Künst­ler und Bau­meis­ter still hin­ter die Herr­schen­den zurück­zu­tre­ten haben. Im Ruhm son­nen sich die, für die Resi­den­zen erbaut wur­den, nicht jene, die sie gebaut haben. Ber­tolt Brechts Gedicht „Fra­gen eines lesen­den Arbei­ters“ beschreibt dies sehr tref­fend. Wir wis­sen von den Skla­ven, die die Akro­po­lis schu­fen, so wenig wie von den Leib­ei­ge­nen, die Peters­burg in die bal­ti­schen Sümp­fe bauten.

Und den­noch: Die eins­ti­gen Herr­schafts­or­te boten sym­bol­träch­ti­ge Iden­ti­fi­ka­ti­ons­mög­lich­kei­ten für auf­stre­ben­de Natio­nen. Sie bil­de­ten ganz maß­geb­lich eine Viel­falt von Iden­ti­tä­ten aus, die ver­meint­lich moder­ne Demo­kra­ten zuguns­ten von Glo­ba­li­sie­rung und Welt­bür­ger­schaft sowie im Sin­ne „uni­ver­sel­ler“ Wer­te schlei­fen wollen.

Die rei­che, aber ver­lo­re­ne Viel­ge­stalt war genau das Gegen­teil der gegen­wär­tig phra­sen­haft beschwo­re­nen „Viel­falt“. Die Bunt­heit all der Tei­le des Hei­li­gen Römi­sches Rei­ches deut­scher Nati­on dürf­te für die Bun­des­re­pu­blik und „Euro­pa“ uner­reich­bar sein, eben­so wie die künst­le­ri­schen, lite­ra­ri­schen und phi­lo­so­phi­schen Leis­tun­gen, die einst dafür stan­den. Ver­brei­tert und ver­flacht, in blo­ßer Men­ge gebläht fin­det sich aller­lei, ver­tieft kaum etwas.

Sind wir unse­res rei­chen deut­schen und euro­päi­schen Erbes noch wür­dig? Trotz tech­ni­scher Errun­gen­schaf­ten, trotz Lebens­kom­fort und Kon­su­mis­mus mutet unse­re Gegen­wart ideell wie eine Schrumpf­form, wie ein Rest­be­stand des Ver­gan­ge­nen an, wobei auf bele­ben­de Impul­se kaum zu hof­fen ist. Die Euro­päi­sche Zen­tral­bank kann die Idee und Bin­de­kraft des christ­li­chen Abend­lan­des nun mal nicht ersetzen.

Die dumm­dreist for­sche Behaup­tung „WIR sind Welt­erbe!“ offen­bart jene mit his­to­ri­scher Igno­ranz ein­her­ge­hen­de Bor­niert­heit, die für kei­ne Epo­che so kenn­zeich­nend gewe­sen sein dürf­te wie für die jetzige.

Die Schwe­ri­ner Regie­rungs-Entou­ra­ge um Manue­la Schwe­sig kann für sich gera­de nicht in Anspruch neh­men, an die­ses Erbe irgend­wie anzu­schlie­ßen, abge­se­hen davon, daß sie – bei ansons­ten aus­ufern­der Ver­schwen­dung – öffent­li­che Gel­der sinn­voll in Restau­rie­run­gen und in ein Welt­erbe-Bewer­bungs­bü­ro inves­tier­te. Von meck­len­bur­gi­scher Lan­des­ge­schich­te wird die­se Trup­pe im Detail wenig wis­sen. Sie kann damit nichts anfangen.

Wenn Par­la­men­ta­ri­er, denen nichts über Demo­kra­tie geht (oder über das, was sie dafür hal­ten), eine fürst­lich-groß­her­zog­li­che Kulis­se als ange­mes­sen für ihren Tagungs­ort emp­fin­den, dann sagt das eine Men­ge – über ihr eit­les Selbst­ver­ständ­nis etwa, ihren Hang zu baro­cker Lebens­wei­se und dem Wohl­ge­fühl, auf Kos­ten der arbei­ten­den Men­schen qua­si majes­tä­tisch in einem Schloß resi­die­ren zu dür­fen, obwohl sie mit der Herr­schaft und dem Staats­den­ken, das die­ses Schloß her­vor­brach­te, ansons­ten nichts zu tun haben wol­len und die­se Ver­gan­gen­heit abqualifizieren.

Dabei setz­te die ver­meint­lich vor­mo­der­ne groß­her­zog­li­che Regent­schaft in Meck­len­burg auf Tugen­den, die von der Demo­kra­tie ver­ges­sen wur­den – Spar­sam­keit etwa, Ver­ant­wor­tungs­emp­fin­den, Wür­di­gung sub­stan­ti­el­ler Wer­te, Erhalt des Bestehen­den, Maß und Demut. Vor allem: Mehr sein als scheinen!

Wenn ich auf das Schwe­ri­ner Schloß zurad­le, den­ke ich oft: Was wür­de wohl der letz­te Groß­her­zog zu den par­la­men­ta­ri­schen Eitel­kei­ten sagen, die sich in sei­nem eins­ti­gen Inte­ri­eur ein­ge­rich­tet haben? Auf der Schloß­kup­pel jeden­falls ist der ver­gol­de­te Erz­engel Micha­el dabei zu sehen, wie er unter sich das Böse besiegt.

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

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Kommentare (40)

t.gygax

12. August 2024 09:32

Ich war im Campingurlaub am Plauer See , sehr empfehlenswert zum Baden und Paddeln, und machte einen Ausflug nach Schwerin.Die Stadt liegt in traumhafter Lage, ist sehr schön und das Wasserschloss ist schlichtweg ein erhabener Anblick. Schwerin gefiel mir besser als Bamberg oder Heidelberg, und das sind schöne Städte, wenn man nur die Lage und die Architektur betrachtet.Ich verstehe  dass die jungen japanischen Touristinnen das Schloss sichtlich bewundernd betrachteten....wir haben eine großartige Vergangenheit und Kulturgeschichte, sichtbar an diesen Zeugnissen vergangener Jahrhunderte....und leben leider in einer Zeit des Pöbels und der Nichtswürdigen, um Goethe zu zitieren.....

Maiordomus

12. August 2024 10:28

Jeder Artikel von HB, bezogen auf Kulturtraditionen Mitteldeutschlands, auf die er "zugeradelt" ist, empfinde ich als Wohltat. Das geht weit über die rechte Blase hinaus. Bin selber Autofahrer und hätte bei meiner Exkursion nach Leipzig zu den Bach-Wochen, noch vor der fragwürdigen EM, aber ohne Auto nicht auch noch  Nietzsches Geburtshaus in Röcken bei Lützen aufsuchen können. Mit sehr schönen Begegnungen ohne einen Hauch von antifa-Zungenschlag.
Frage mich im Ernst, ob man in Deutschland nicht irgendwo auf der Basis eines bedeutenden Sponsors ein Privatgymnasium gründen könnte, mit Berechtigung Abitur, in dem Lehrer wie  Bosselmann wirken können? Wäre es überhaupt legal möglich, so etwas einzurichten, aber eher Schul-Pforta zur Zeit Nietsches als erweitertes Schnell-Roda? Hier sähe ich zum Beispiel auch eine Entfaltungsmöglichkeit für Jongen, die über das Bundestagsmandat hinausginge.  

das kapital

12. August 2024 10:57

Beitrag der Linken war : Stadtschloss nicht wegsprengen wie in Berlin, sondern nutzen. /// Wie schön könnte erst Dresden sein ohne allierte Bombergeschwader.

Adler und Drache

12. August 2024 10:58

Wenn die Kultur eines Volks verfällt, verfällt eben auch die politische Kultur. Ich sehe den Verfall der politischen Kultur jedoch nicht als Ursache für den Niedergang z.B. der Architektur an, sondern als ein Symptom unter anderen. Was liegt an der Wurzel, wie ist der Verlust des élan vital zu erklären, dessen Schwinden den Verfall in allen anderen Bereichen nach sich zieht? Martin Barkhoff gab jüngst den für mich sehr beunruhigenden Hinweis, man müsse mit einer Degeneration des Bios rechnen, weil Gott ihm keine Schöpfungskraft mehr zufließen lasse. 
Lass ich mal so stehen.
Der Demokratie würde ich es jedenfalls nicht anlasten. Wenn nichts mehr Schönes in den Seelen wohnt, können die Hände auch nichts mehr Schönes bauen, malen, schreiben ... etc.  
  

Diogenes

12. August 2024 11:04

Teil 1/2"Schwerin: Sind wirklich WIR Weltkulturerbe?"
 
Welche Rolle spielt das für uns als Volk ob irgendwelche Kosmopoliten meinen es gebe völkisch-entwurzelte Weltkultur deren Erbe das Abstraktum Mensch sei (Mensch ohne Zuordnung, alle meinend)? Wir (mein Wir meint Deutsche Menschen) sind Teil und Träger deutschen Ahnen- und Kulturerbes. Alleine das ist wichtig für unsere Nachkommen zu erhalten und weiterzugeben damit wir als Volk  wissen woher wir kommen und wer wir sind.
 
"(...) Auf der Schloßkuppel jedenfalls ist der vergoldete Erzengel Michael dabei zu sehen, wie er unter sich das Böse besiegt."
 
Das "Böse" (der Mechanikus Diaboli der die Dinge durcheinander wirft (Spaltet) und mit seiner Wirkmacht das Triebhafte/Gierige in der Welt fördert/nährt) ist oft Ansichtssache jener Perspektive von der der Beschauer die Betrachtung vornimmt. Wenn Antideutsche in der Staatspolitik Deutschland zerstören und verfallen lassen wollen ist das von deren eigenen (wohlgemerkt geistesgestörten) Warte aus, das Gute, während es für stolze Deutsche die sich ihres Volkes bewusst sind das Böse ist. (...)

Diogenes

12. August 2024 11:05

Teil 2/2
 
(...) Also viel eher ist diese Skulptur, dieser Betrachter auf die Welt herab, der Deutsche selbst, denn eben sein Erbe ist es und es ist seine Hand|lung, welches Grundlage - Deutscher Stolz und Kriegerethos - zur Ermächtigung des Wehrgedankens in gesunder Wehrmachtspolitik führt und deshalb setzt die feindliche Psychologische Kriegsführung auch hier an, um uns von uns selbst zu entfremden und zu dämonisieren. Verleugne ich mich als Volkes Erbe also, wie es die fremdextremen (Fremdvolk verherrlichen, Sucht nach Ersatz-Identität) und deutschmasochistischen (Heimat, Volk und Nation verleugnen, wegreden) Un- und Umerzogenen tun, ist damit kein Krieg mehr zu gewinnen. Extrem-Pazifisten die zum Preis der Selbstaufgabe den Frieden wollen. Die ostdeutsches Land wie Schlesien (usw.) verloren geben, indem sie das Nürnberger Diktat als Nachkriegsordnung akzeptieren und unterwürfig wie einen abrahamistischen Gott anbeten.  

Liselotte

12. August 2024 12:05

Tja, die nichtswürdigen Erben, die nichts zustandebringen... bin selbst so eine, insofern etwas skeptisch gegen die Verweigerung der Aneignung, die sich einfach aus dem Lauf der Zeit nicht vermeiden läßt. - Aber immerhin muß man den Schwerinern doch zugutehalten, daß sie das Vorhandene pflegen und erhalten und nicht zerstören - wie in Hannover oder Magdeburg zu besichtigen.

Dieter Rose

12. August 2024 13:05

@Liselotte Ich grüble auch darüber nach, was wir an baulichen Höhepunkten zustande gebracht haben. Und der Denkmalpflege werden auch vermehrt bürokratische Fesseln angelegt...

Le Chasseur

12. August 2024 13:23

@Dieter Rose"Ich grüble auch darüber nach, was wir an baulichen Höhepunkten zustande gebracht haben."
Mir fiele da spontan die Versöhnungskirche in Dachau ein: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/a/af/2500_-_KZ_Dachau_-_Protestant_Monument.JPG/1280px-2500_-_KZ_Dachau_-_Protestant_Monument.JPG
Oder die BND-Zentrale in Berlin: https://bilder.deutschlandfunk.de/FI/LE/_b/38/FILE_b3807266cf8ec50283be6348103dd3b1/47546892-geheimdienst-jpg-102-1920x1080.jpg
:O)

Paavo

12. August 2024 13:39

Erneut ein sehr guter Artikel von Herrn Bosselmann, den ich vor etwa 14 Tagen schon in etwas anderer Form auf der Webseite des Magazin "wir selbst - Zeitschrift für nationale Identität" mit viel Gewinn gelesen habe. 
https://wir-selbst.com/2024/07/30/schwerin-ist-unesco-weltkulturerbe/
 

KlausD.

12. August 2024 14:15

Trotz aller Kritikwürdigkeit des gesellschaftspolitischen Systems der BRD (Demokratiesimulation usw.) ist es für mich als geschichtsinteressierten ehemaligen DDR-Bürger doch ein großes Glück zu erleben, wie die historische Substanz insgesamt, speziell hier auf dem Gebiet der ehemaligen DDR, instandgesetzt und gepflegt wurde und wird. Jeder noch so kleine Ort putzt sich heraus und ist stolz auf seine Sehenswürdigkeiten. Ja, gut, damit schmücken sich die gegenwärtigen Machthaber, doch immerhin.
Trotzdem frage ich mich, einerseits wird damit die Identifikation der Einheimischen mit der Region gefördert, andererseits holt man bewusst zahllose Kulturfremde ins Land, die damit doch eigentlich nichts anzufangen wissen, müsste man meinen. Aber bestimmt täusche ich mich und der Zweck ist doch, den künftigen neuen Herrschern wertvolle Kulturgüter zu übergeben. Denn zum wiederholten Male habe ich festgestellt, dass muslimische Familien sich gern in historischen Stadtzentren, Schlössern und Parks aufhalten und deren Schönheiten zu schätzen wissen.

Dieter Rose

12. August 2024 14:17

@Le Chasseur BND-Gebäude - das ist wenigstens ein sicherer Arbeitplatz über die Regierungsformen hinaus. Da muss man bei der Baukunst ein Auge zudrücken. (Offensichtlich hat der Architekt beim Schweriner Schloss ohne Reißschiene und Winkel arbeiten müssen...)
 

Klaus Kunde

12. August 2024 19:08

Weltkulturerbe in Deutschland, was überdauerte? Viel mehr als anderswo ein Produkt des Zufalls. In Berlin, neben dem Ensemble auf der Museumsinsel, noch einige Siedlungen der Neuen Sachlichkeit. Schön anzusehen, Reminiszenzen an ein einstiges Ganzes. Geschichte meist als geschriebenes Wort, Baugeschichte als gemauerter Stein. Die Baulichkeiten in meinem Bezirk, so gut wie alle auf Erdgleiche gebracht, zuerst die alliierten Bomberverbände, die final noch die Trümmer umpflügten, später der Zeitgeist mit seinen Sanierungsprogrammen (in meinem Umfeld das einst größte zusammenhängende Sanierungsgebiet Europas). Was sich erhielt, kleine Einsprengsel, vom Stuck vollständig befreite Profanbauten der Gründerzeit, wie aus der Zeit gefallen. Heutzutage dominiert die von mir so genannte „Strichcodearchitektur“, kenntlich an stereotypen Einheitsfronten. Ein einsames kleines Kolonistenhäuschen, etwa 1850 errichtet, hat überdauert, eine wahre Rarität, behutsam restauriert, mein persönliches Kulturerbe.

Beta Jas

12. August 2024 21:57

"Wenn ich auf das Schweriner Schloß zuradle, denke ich oft: Was würde wohl der letzte Großherzog zu den parlamentarischen Eitelkeiten sagen, die sich in seinem einstigen Interieur eingerichtet haben?"
 
Der Adel in unserem Land kannte keine Eitelkeiten, Selbstverliebtheiten, war nicht wie Narziss? Das Gebäude ist der Begriff der Eitelkeit.

Laurenz

12. August 2024 22:07

Wir sind in der Baukunst, wie der Mode bolschewisiert. Die Christen hier würden behaupten, wir sind heidnisch hedonisiert. Aber selbst unsere virtuellen Fahnenträger, die SiN-Autoren, so behaupte ich, ziehen heute alle keinen Sonntagsanzug am Sonntag mehr an. Bei TvW & MS kann ich mir noch Anzüge für den Fall des Falles vorstellen, bei EL ein Sakko im Landtag. Auch die weiblichen SiN-Autoren kleiden sich zwar gefällig weiblich, haben aber mit einer Mode des II. Reichs, den 20ern oder 30ern, nichts mehr am heute fehlenden Hut. Wir sind ein Volk von Funktionskleidungsträgern geworden. Auch die Schlagermusik war im Vorkriegs-früher komplexer. Nicht nur unsere lächerliche Junta, auch wir sind nicht mehr bereit, das notwendige Geld in die Künste jeglicher Art, auch der Handwerkskunst zu stecken. In meinem "Wohnzimmer" steht ein Nußbaum-Schrank, Baujahr 1932, den ich vom jüngsten Bruder meiner Großmutter väterlicherseits geerbt habe. Alleine die geschnitzte Ornamentik oder die geschwungenen Leisten sind nicht mehr von dieser Welt oder Realität. Der Schrank wird auch mich überleben, für Ikea unvorstellbar.

Laurenz

12. August 2024 22:08

(2) Wer über das Land fährt, findet genügend Beispiele klassizistischer oder mittelalterlicher Baukunst, wie auch Renaissance & Barock. Auch im gebombten Mainz steht noch eine wunderbare Post aus dem 19. Jahrhundert. Hätten die Preußen nicht den Kölner Dom vollendet, würden die schwulen Kölner Katholiken immer noch auf eine Baustelle glotzen. Aber hatte der Dom sein müssen? Mir gefällt Kunst an Zweckbauten, wie Unis, Schulen, Eisenbahn, Kraftwerke, Verwaltung etc., oder explizit das Mouson-Gebäude oder die alte Großmarkthalle in Frankfurt am besten.@Adler & Drache ... unsere politische Kultur verfällt nicht. Sie kehrt nach einem kurzen halbgaren, dahingerotzten Demokratie-Intermezzo geschwind dahin zurück, wo wir herkamen. Es existiert kein echter Unterschied, heute Andersdenkende als Nazis zu beschimpfen oder im II. Reich das Katholische Zentrum als Reichsfeinde. Vom unseligen Ständestaat hatten sich vielleicht die Nationalsozialisten unter 1.000 Vorbehalten ideologisch entfernt, die Bonner Republik & die Berliner Junta nie.

Laurenz

13. August 2024 08:13

(2) Wer über das Land fährt, findet genügend Beispiele klassizistischer oder mittelalterlicher Baukunst, wie auch Renaissance & Barock. Auch im gebombten Mainz steht noch eine wunderbare Post aus dem 19. Jahrhundert. Hätten die protestantischen Preußen nicht den Kölner Dom vollendet, würden die Kölner immer noch auf eine Baustelle glotzen. Aber hatte der Dom sein müssen? Mir gefällt Kunst an Zweckbauten, wie Unis, Schulen, Eisenbahn, Kraftwerke, Verwaltung etc., oder explizit das Mouson-Gebäude oder die alte Großmarkthalle in Frankfurt am besten.@Adler & Drache ... unsere politische Kultur verfällt nicht. Sie kehrt nach einem kurzen halbgaren, dahingerotzten Demokratie-Intermezzo geschwind dahin zurück, wo wir herkamen. Es existiert kein echter Unterschied, heute Andersdenkende als Nazis zu beschimpfen oder im II. Reich das Katholische Zentrum oder Sozen als Reichsfeinde. Vom unseligen Ständestaat hatten sich vielleicht die Nationalsozialisten unter 1.000 Vorbehalten ideologisch entfernt, die Bonner Republik & die Berliner Junta nie.

Gustav

13. August 2024 08:38

Was wir heute, nach den unschätzbaren Verlusten des Zweiten Weltkriegs noch an kulturellen Traditionen und Gütern bewahrt haben und vor allen Dingen schätzen, ist das Erbe der Menschen der Jahrhunderte vor 1914. Bilder aus dieser Zeit zeigen noch einen ausgeprägten Geschlechtsdimorphismus, der in Kleidung und Habitus seinen distinguierten Ausdruck fand. Einfacher ausgedrückt: Männlein und Weiblein waren leicht auseinanderzuhalten. Frauen waren zu Schönheiten aufgeputzt, Männer richteten sich zu Haltung und Eleganz auf. Selbst Bilder der in Schlangen auf Arbeitsangebote Wartenden aus der Weltwirtschaftskrise 1929 zeigen Arbeiter, die in einer Weise gekleidet waren, die heute als extravagant gelten würde. Früher hat sich der Prolet noch für den Zustand seiner Kleidung geschämt, heute sind Lumpen die Norm.

Gustav

13. August 2024 08:44

Für den linken Saboteur besteht der Gipfel des Lebensgenusses im Sichgehenlassen. Der Kampf der Sozialisten gegen die komplexe Industrie-, Hochtechnologie und Bürgergesellschaft, ihre Obsessionen für das Primitive und Zurückgebliebene, sind ursächlich in der Wut über ihre eigene Überforderung zu suchen. In typisch OrwellscherSinnumkehrung bezeichnen sich die von der zivilisatorischen Progression abgehängten Maschinenstürmer als Progressive und behindern die Schöpfer des technischen und gesellschaftlichen Fortschritts aktuell durch die Flutung Europas mit Angehörigen mittelalterlich verfasster Völkerschaften.
Die infantil-pubertäre Opposition gegen alles Kultivierte geht vor allem von jenen aus, denen der Brotkorb zu niedrig hängt, entweder weil sie staatlich alimentiert werden und die Mühen des Broterwerbs scheuen, oder weil sie als Erben tüchtiger Generationen vor ihnen seit Kindesbeinen selbstverständlich versorgt wurden. Neureiche können genauso unverschämt ordinär sein wie Menschen aus Sozialhilfedynastien, die sich schamlos im System eingerichtet haben. Entscheidend für den Habitus ist, ob der unverdiente Wohlstand wenigstens auf ein sittliches Fundament fällt, das das Christentum oder eine anständige Erziehung gelegt haben. Man kann sich leicht ausmalen, was geschehen wird, wenn die Bestrebungen der Linksliberalen zum Bedingungslosen Grundeinkommen auf den fruchtbaren Boden der menschlichen Faulheit fallen.....

Gustav

13. August 2024 08:51

Die „progressive Linke“ mit ihrer Obsession für das Hässliche, Abartige, Böse, Niederträchtige, Verstörende, Zerstörende, Satanische, Verletzende, Beleidigende, erfüllt die Anamnese für parasuizidale Subjekte mit einer Boderline-Persönlichkeitsstörung. Wenn derart Betroffene in fürsorglicher Behandlung durch geschulte Therapeuten von der Gefährdung der Gesellschaft abgehalten würden, könnte man damit leben, nicht jedoch mit der gegenwärtigen Situation, dass vom Kanzler abwärts Psychopathen öffentlich in Politik, Medien und Kunst Selbsttherapie betreiben, indem sie sich selbst für normal und die Gesellschaft für therapiebedürftig erklären. Die Genderideologie, die Förderung eines Sexualverhaltens, das Kinderlosigkeit zum Ziel hat, die „Homoehe“, die Erfindung einer mehrstelligen Anzahl von Geschlechtern, die Anal- und Genitalfixierung der Linken, das triebhafte und abgründige linker „Kultur“ – beispielhaft vorgetragen im subventionierten Scheiße-Pisse-Blut-Sperma-verschmierten „Regietheater“ –, sind Massenvernichtungswaffen im Krieg gegen die bürgerliche Zivilisation. 

Laurenz

13. August 2024 09:40

@Gustav ... Ich mag zwar alte Moden, einfach, weil sie schick waren. Da stört mich es weniger, daß Frauen in den 20ern anfingen, Hosen anzuziehen. Während des I. Krieges ging das auf manchen Fertigungsstrecken in den Muntionsfrabriken gar nicht anders. Wenn ich den Sonntagsanzug erwähnte, oder das Sonntagskleid, hat das einen realen Hintergrund über die Armut unserer Altvorderen. Meine Mutter (heute 86) & ihre Geschwister hatten in der Kindheit alle Sonntagsklamotten, zogen aber werktags im Winter 2 Strickjacken, einfache Hosen, Holzschuhe alltäglich im Schnee an. Der ältere Bruder holte sich mit 3 Lungenentzündungen (noch ohne Antibiotika) einen Herzmuskelschaden. Lesen Sie Karl-May-Biographien, da erfahren Sie einiges über das Schicksal der Weber im Erzgebirge. Auf den Gütern des Hochadels östlich der Elbe gab es massenweise bettelarme Tagelöhner. Wenn man heute Filmaufnahmen von Paraden mit Hochadel anschaut, schämt man sich für die lächerlichen Karnevals-Uniformen, fast wie auf einem CSD. Nur die Marine kleidete sich bescheiden angemessen. Für diejenigen, die völkisch denken, ist das politische II. Reich in keiner Weise erstrebenswert. Der Adel dachte nie völkisch, bei Bedarf gab er es nur vor.

das kapital

13. August 2024 09:43

Die Grünen sind eine unproduktive Nullnummer. /// Sie essen die Vorräte auf und schaffen nichts neues, von dem die Menschen werden leben können. /// Deutschland hat zwischen 1945 und 1990 sich zur industriellen Hochkultur mit glänzender Zukunftsperspektive entwickelt. Das setzt es voraus, dass permanent kollektive Höchstleistung organisiert wird. So kommt ein Land welt weit an die Spitze und bleibt dort. Jetzt wird die kollektive Höchstleistung zu Klumpp gehauen und Deutschland fällt gegenüber den leistungsbereiten und leistungs-fähigen Kollektiven dieser Erde weit zurück. Nicht mehr geniale Ingenieurskunst bestimmt dieses Land, sondern ungelernte Blauwaldarsteller und Märchenbuch-autoren. Trampolinspringen und Pässe fälschen ist jetzt schon überdurchschnitt-liche Qualifikation. /// @ Gustav parasuizidale Subjekte mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung - Selbstverletzung in der Hoffnung, gerettet zu werden. Nein, die verletzten nicht sich selbst, sie zerstören nur den Rest des Landes. Die werden besser bezahlt und besser versorgt, als je unter normalen Umständen in einem normalen Beruf.

Le Chasseur

13. August 2024 10:00

@Gustav
"Man kann sich leicht ausmalen, was geschehen wird, wenn die Bestrebungen der Linksliberalen zum Bedingungslosen Grundeinkommen auf den fruchtbaren Boden der menschlichen Faulheit fallen....."
Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen. Unsere Politiker tun doch alles dafür, dass ein bedingungsloses Grundeinkommen in weite Ferne rückt: Einerseits wird das Land deindustrialisiert, was sinkende Steuereinnahmen zur Folge hat, andererseits wird der Rüstungsetat aufgebläht.

links ist wo der daumen rechts ist

13. August 2024 10:16

@ Gustav
Zitat:
Die „progressive Linke“ mit ihrer Obsession für das Hässliche, Abartige, Böse, Niederträchtige, Verstörende, Zerstörende, Satanische, Verletzende, Beleidigende, erfüllt die Anamnese für parasuizidale Subjekte mit einer Boderline-Persönlichkeitsstörung.
Na Sie lassen aber auch kein Klischee aus. Stülpen Sie Ihrer inbrünstigen Auflistung das Etikett „Faschismus“ über und Sie haben ein Szenario wie in Pasolinis „Salo“. Aber der gute PPP sprach immerhin in den 60ern schon davon, daß es aus seiner Sicht nicht um die Bekämpfung eines historischen oder Neofaschismus ginge, da dahinter ganz andere, gesichtslose Kräfte stünden; heute wäre er ein klassischer Verschwörungstheoretiker (daher wurde er auch weggeräumt). 
Noch einmal zum Mitschreiben (ein gewisser Schrenck-Notzing hat sogar ein ganzes Buch darüber geschrieben): der große Vereinfacher, der Grenzen und Identitäten auflöst bzw. zerstört und die Linke eingekauft hat, heißt Liberalismus. Und im Kampf dagegen sind unsere Urgroßväter in den Schützengräben von 1914-1918 verreckt.
Beschäftigen Sie sich doch einmal mit den „Ideen von 1914“, ehe Sie das Spottbild eines reaktionären Dunkelmannes oder katholischen Pädophilen abgeben, der das bekämpft, was er sich insgeheim versagt.
Aber ach, Hl. Antonius von Padua...

Adler und Drache

13. August 2024 10:32

@ Laurenz:
Der Adel dachte nie völkisch, bei Bedarf gab er es nur vor.
Naja, wie sollte gerade der deutsche Adfel auch völkisch denken? Welches europäische Herrscherhaus hat er denn im Lauf der Geschichte nicht infiziert? Der deutsche Adel war abendländisch, also Träger des Reichs, nicht eines Volks. In anderen Ländern mag das anders gewesen sein, beim deutschen Adel ging es gar nicht anders. 

Olmo

13. August 2024 13:25

Wenn die Brücken, wenn die Bogen
von der Steppe aufgesogen
und die Burg im Sand verrinnt,
wenn die Häuser leer geworden,
wenn die Heere und die Horden
über unsern Gräbern sind, 
eines kann man nicht vertreiben:
dieser Steine Male bleiben
Löwen noch im Wüstensand,
wenn die Mauern niederbrechen,
werden noch die Trümmer sprechen 
von dem großen Abendland.
Gottfried Benn
 
Ein Bild, welches Trost spenden könnte, doch die Trümmer werden für neue und unwürdige Bewohner restauriert. Das große Abendland wird an das Morgenland übergeben. 

Diogenes

13. August 2024 13:53

@Adler und Drache
 
Der deutsche Adel ging aus dem germanischen Edlen, unter anderem den Jarlen hervor, so kommt ja auch Herzog vom Heereszug; dem germanischen Führer- und Gefolgschaftsprinzip. Und natürlich kommt damit der Adel auch aus jenem Volke dessen biologische Träger wir heute sind - ist also oder war (in der Breiter maße ich mir kein Urteil an) vom Ursprunge völkisch geprägt (die Verbundenheit für Volk und Heimat die besten Entscheidungen zu treffen mag mit der Zunahme des materialistischen Mammonstrebens und der damit verbundenen Dekadenz-Verdorbenheit  verlorengegangen sein (die Christianiserung im Blickwinkel der Selbstbereicherung ihrer fanatischen Köpfe: Nehmt es den "bösen" germanischen Äther/Yggdrasil-Gläubigen mit ihrem Natur- u. Ahnenkult weg und gebt es den "guten" Christenmenschen die an eine auf sie exklusiv fixierte Gottwacht durch Huld und Glorie an ein Zwangskirchensystem glauben).
 
Auch war die Nachfolgeregelung der Erben nicht immer glücklich. Ein heutiger Adel der Deutschen liest sich nach dem Leistungsprinzip, also der Ordnung der Bestenauslese, aus. Nicht Vererbung von Macht sondern Befähigung und Leistung müssen den Adel und das Edle entscheiden, denn nur so wird die altbekannte Formel verhindert: Der Vater war ein Genie als Machthaber, der Sohn nur Durchschnitt und dessen Sohn schon ein hedonistisch-abgehobener Idiot.

Laurenz

13. August 2024 18:27

@Adler & Drache @L. ... Sie schrieben vom Verfall politischer Kultur. Weimar ersetzte die Macht des Adels mit der von Großindustriellen & Kommissaren aus dem Ausland. Die Nationalsozialisten ersetzten die Kommissare mit sich selbst. Und nach dem letzten Krieg ersetzten die Amis die einstige Herrschaft des Adels mit einer Parteien-Oligarchie. Also von welcher politischen Kultur schreiben Sie? Der biologisch völlig degenerierte Adel Europas ist mehr oder weniger Deutsch, unterscheidet sich auch nur wenig von dem Afrikas oder Asiens. Macht scheint blöd zu machen. Auch die heutigen Partei-Apparate sind geistig völlig unterbelichtet.
@Diogenes @Adler & Drache ... Leute, die heute Leistung bringen ziehen weg aus Deutschland & zwar dahin, wo die Leistung geachtet wird. Deutsches Volkstum war schon immer schwierig, weil wir es gegen unseren Volkscharakter kreieren müssen, da der Deutsche sehr zu einem egozentrischen Weltbild neigt.

Sandstein

13. August 2024 19:09

@Diogenes
Wow! Starkes Stück. Wie kommen Sie eigentlich von HBs Text auf Ihren Privatvortrag zum deutschen Adel und der germanischen Heerfolge? Abgesehen davon, dass inhaltlich nur knapp die Hälfte richtig ist, schreiben Sie komplett am Thema vorbei. Dass Sie den Durchblick verloren haben, merkt man auch an den ganzen völlig planlos gesetzten Klammern. Wie gesagt: Starkes Stück!
Schade, auch früher konnte man sich hier abseits des eigentlichen Themas austauschen und Anregungen sammeln. Aber so einen Stuss zu lesen ist nichts, was man sich jeden Tag geben muss. Schwerin trifft bei mir einen Nerv, ich hatte vor Jahren dort ein Vorstellungsgespräch und wäre fast dorthin gezogen. Es kam anders und ist gut so, denke aber manchmal zurück. Jedenfalls eine sehr schöne Stadt. Was das Prädikat Weltkulturerbe betrifft, bin ich leidenschaftslos. Da gehts doch nur um Tourismus und Fördergelder.

Diogenes

13. August 2024 21:07

@Laurenz
 
Die materialistischen Ideologien ohne Rückkopplung zum Deutschtum sind etwas Übergestülptes was den deutschen Volkschrakter drücken/hindern: Studieren Sie die von mir erwähnte Beeinflussung/Manipulation der Feindmächte nach Mai 1945 auf dem Boden des durch sie besetzten und auseinandergerissenen Großdeutschen Reiches. Deutschtum und dessen Charakter haben mit gesundem Volksempfinden zu tun. Dieses wurde durch Einfügung künstlich-ideologischer Widersprüche gekränkt.
 
@Sandstein
Es steht Ihnen frei sich an dem Gespräch mit dem Kommentator "Adler und Drache" zu beteiligen, wenn Sie es mit Anstand und Ihrem Wissensstand angehen. 

KlausD.

14. August 2024 10:13

Unesco Weltkulturerbe – immerhin besteht mit diesem Titel für die jeweiligen Verantwortlichen neben dem (begehrten) Recht zur Förderung von Tourismus und Wirtschaft auch die Pflicht zum Schutz und der Erhaltung der betreffenden Stätte. Direkte finanzielle Zuwendungen seitens der Unesco gibt es allerdings nicht, dafür sind in Deutschland die Bundesländer zuständig. Insbesondere für Entwicklungsländer gibt es den Internationalen Fonds für kulturelle Vielfalt (IFCD) als Instrument zur Umsetzung der UNESCO-Konvention über den Schutz und die Förderung der Vielfalt kultureller Ausdrucksformen. Das ist aber noch nicht alles. „Welterbestätten als Orte des interkulturellen Austausches und Dialogs sowie als Orte und Treiber nachhaltiger Entwicklung“ liest man, sowie „Welterbestätten zu Akteuren in grenzüberschreitenden Kooperationen und Wissenstransfers“, „Sie dienen den Zielen der Globalen Nachhaltigkeitsagenda“, was immer das heißen mag … vielleicht kann Herr Bosselmann aus seinen Recherchen heraus näheres dazu sagen?

Gustav

14. August 2024 13:19

@ links ist....
Na, da ist einer aber angepisst...
"und die Linke eingekauft hat.." Soll das jetzt die Linke entlasten? Die Gekauften sind doch genau der Menschenschlag, wie geschildert. Was wollen Sie also? Nennen sie doch mal eine linke Bewegung, die außerhalb dieser Blase etwas nützliches für die Menschen gemacht hat?!
"..sind unsere Urgroßväter in den Schützengräben von 1914-1918 verreckt."
Die wenigsten sicherlich im Wissen um den Liberalismus als großen Vereinfacher. Mein Großvater war von Anfang bis zum Ende dabei und ist Gottseidank nicht verreckt, sonst hätten Sie keine Adresse für Ihre Ausfälligkeiten.
Lesen Sie lieber einmal das Buch "Der Todestrieb in der Geschichte, Erscheinungsformen des Sozialismus", von Igor R. Schafarewitsch. Das wird sie heilen.

AndyStueve

14. August 2024 13:52

Sehr geehrter Herr Bosselmann, danke für die wahren und klaren Worte über meine Geburts-und Heimatstadt, über unsere Mecklenburgische Heimat, die sich früher stets dem Zeitgeist widersetzte und von Umstürzen und Revolten mehr oder minder unbehelligt bleiben durfte. Auch mich empört die dreiste Inbesitznahme " fremder" Geschichte, fremden Schaffens und Fleißes ausgerechnet durch (Marxisten-) Manu Schwesig, Frau Bräsig und ihre Mittäter. Man sehe sich an, wie der " Kulturbolschewismus" ( Dr. Norbert Borrmann) auch in unserem pittoresken Landeshauptstädtchen wütete. Flächenweise Rodung alter Baumbestände, architektonische Kapitalverbrechen wie Burgsee-und Marienplatzgalerie, Werderhof, Stadt-( "Faultier")-Haus und anderes mehr. Der Stadt wurde das Mal der roten Kulturzerstörer untilgbar eingebrannt. Noch wenige Jahre roter Herrschaft und Schwerin wird mit architektonischen Traumstädten wie Pforz-oder Mannheim, mit Ludwigshafen und Gelsenkirchen wettstreiten dürfen. 
Wem weitergehende Literatur über Mecklenburg am Herzen liegt, dem sei " Die Seele Mecklenburgs", Landt Verlag 2024 meines Sohnes Andrew Stüve wärmstens empfohlen.  

links ist wo der daumen rechts ist

14. August 2024 22:57

@ Gustav
Danke für Ihre „kulturmarxistische“ Ausdrucksweise.
Zum Thema: hatte vor längerer Zeit das bei Antaios erschienene Büchlein von Rogalla von Bieberstein wohlfeil antiquarisch erworben und gelesen; ich kenne also diese Thesen.
Welche Evidenz hat nun das Überleben Ihres Großvaters? Einer meiner Urgroßväter war in russischer Kriegsgefangenschaft und hat bedrückende Bilder gemalt. So what?
Aber daß man seinen Schrenck-Notzing nicht kennt, peinlich.
Über die „Ideen von 1914“ kann man sich auch in der fast unübersichtlichen Literatur über WK 1 gut informieren, kritisch beleuchtet (Flasch, Münkler) oder affirmativ (Sieferle).
Oder lesen Sie gleich Thomas Manns „Betrachtungen eines Unpolitischen“, Schelers „Der Genius des Kriegs und der Deutsche Krieg“ oder Rudolf Steiners Mitteleuropa-Schriften…
Aber nein, bleiben Sie lieber bei Ihrem russ. Dissidenten.
So eine Weltsicht, die alles aus einem Punkt erklärt, herrlich, kannte ich eigentlich immer nur von linken Hegelianern oder orthodoxen Marxisten...

Laurenz

15. August 2024 08:35

@Links ist, wo der Daumen rechts ist @Gustav ... Daß das Gustav'sche Weltbild zu einfach gestrickt & historisch so nicht zu halten ist, da stimme ich Ihnen zu. Welche Deutsche Herrschaft hielt sich (staatspolitisch) jemals zurück? Ich kenne keine, bis auf vielleicht Bismarck, aber nur sehr bedingt. Man braucht sich nur den täglichen Speiseplan Bismarcks anschauen, damit der "Reichskanzler" per se zu einem dekadenten Linken wird. Aber auch Ihre Forderung, welche Hinzes & Kunzes aus Deutschen Literatur-Größen man zu kennen hat, steht dem in nichts nach. Um die Stolpersteine Deutscher Geschichte festzumachen, hätten Sie ein paar gute Historiker zitieren können, aber gewiß keine Roman-Schreiberlinge & Philosophen. Die sind zwar weltweit beliebt, aber Deutsche Waffen/Technik war/en schon immer beliebter.

Adler und Drache

15. August 2024 09:22

@Laurenz
Also von welcher politischen Kultur schreiben Sie?
Richtig, man soll ja nicht überall das Wort "Kultur" dranhängen. Hab ich jedenfalls im Deutschlandfunk gehört. Ich meinte die Methoden der Machtermittlung, -zuweisung, -behauptung. Ich meinte, dass es mal eine Zeit gab, in der Minister wegen Bonusflugmeilen zurücktraten, oder wegen irgendwelcher aus dem Orient mitgebrachter Teppiche. 
Kaum zu glauben, oder?

Laurenz

15. August 2024 11:13

@Adler & Drache @L. ... Rücktritt wegen eines Spielzeug-Autos oder einem DDR-Spion. Während der gesamten Bonner Republik, stand die Herrschaft eines 3(4)-Parteien-Systems nie in Frage. In der Nationalen Einheitsfront der DDR gab es mehr partizipierende Parteien als bei uns. Insofern spielten bei uns Amtsinhaber nicht wirklich eine Rolle. Das hat sich mit der Ankunft der Grünen verändert. Der Rücktritt unseres Der-Islamismus-gehört-zu-Deutschland-Wulff wurde von der eigenen Partei veranlaßt, weil er sich zu kritisch gegenüber der Euro-Krise & dem Merkel'schen Demokratie-Abbau äußerte. Dasselbe passierte Frau Minister a.D. Spiegel (Grüne). Sie wurde von den eigenen Leuten in die Wüste geschickt. Früher war das stabile Parteien-System durchlässiger, es gab genügend Quereinsteiger. Heute sind wir mit Apparatschiks gesegnet, deren Lebensmodell alternativlos ist. Aber, das eine ist aus dem anderen entstanden, somit eine schlüssige systemische Entwicklung.

links ist wo der daumen rechts ist

15. August 2024 13:22

@ Laurenz
Naja, wenn abgesehen von Castaneda, Hellinger und ein paar Marine-Fachhistorikern alle nur „Schreiberlinge“ sind…
Soll ich etwa eine Phalanx an Historikern anführen, die Sie eh nicht kennen oder akzeptieren, weil s.o. 
Es geht doch darum, was deutsches Kulturerbe ist und woran wir überhaupt anknüpfen können.
Nebenbei: das Bismarck-Reich hätte in seiner wohlmeinenden Saturiertheit eine muslimische Minderheit einfach „weggeschnupft“.
Bis zum Ersten Weltkrieg waren wir deutschsprachige Länder doch Everbody's Darling (daran konnten auch der Neid der Briten und die Revanchegelüste der Franzosen nichts ändern).
Karl Emil Franzos, Autor des damals vielgelesenen „Aus Halb-Asien. Culturbilder aus Galizien, Südrußland, der Bukowina und Rumänien.“ hatte sich für Osteuropa die Erlösung durch die dt. Kultur erhofft.
Oder sehen Sie sich doch einmal die Weltgeltung der dt. Universitäten an.
Und noch während WK1 schrieb der erwähnte Max Scheler, wir gewinnen den Krieg, weil wir im Gegensatz zu den brit. Krämerseelen die wahren Kosmopoliten seien. Auch Steiners Schriften aus dieser Zeit sind in Ihrem Grundkonzept bis heute zutiefst überlegenswert (und seine Gedanken zur Dreigliederung kommt auch bei Linken an).
Anders gesagt: hätten wir damals den verfluchten Krieg gewonnen, wäre heute ganz Deutschland Weltkulturerbe - und nicht nur einzelne Gebäudeensembles aus nachfeudalem Zeitalter...

Diogenes

15. August 2024 17:12

@links ist wo der daumen rechts ist
"(...), was deutsches Kulturerbe ist und woran wir überhaupt anknüpfen können. (...)" - Machen wir es doch ganz einfach praktisch: https://www.youtube.com/@liebensprojekt
 
"(...) Nebenbei: Das Bismarck-Reich hätte in seiner wohlmeinenden Saturiertheit eine muslimische Minderheit einfach „weggeschnupft“. (...) - Ebenfalls als Nebenbei: Das Klein-Klein von deutscher und Deutschlands Größe Herrlichkeit kommt von der übermäßigen Aufspaltung in Differenzierung und ist damit eine Begründung für die Aussage: Der Deutsche ist sich selbst der größte Feind. 
 
Das heißt nicht, dass wir den deutschen Menschen aussterben und Deutschland abschaffen müssten, sondern dass wir unser Augenmerk auf jene richten sollen, welche immer wieder diesen Impuls als Spaltkeil ins Volk hineintragen um Selbstbeschäftigung zu erzeugen. Verstehen Sie, was ich meine, oder bin ich Ihnen - um Ihren Anglizismus zu verwenden - wieder zu "bot-haft" ums Verstehen verrecken? ...Vielleicht ist Ihr Schimpf mir gegenüber auch ein Spiegelbild des Selbst, der "Homunkulus", der Sie aus dem Spiegel ansieht, entspricht Ihrem eigenen Wesen?

Laurenz

15. August 2024 18:52

@Links ist, wo der Daumen rechts ist @L. ... Vielleicht haben ja meine proletarischen Formulierungen versagt. Aber mich beschleicht das Gefühl, Sie haben Ihre eigenen Kommentare nicht gelesen. Sie wissen doch haargenau, daß ich nichts gegen das Deutsche Kulturerbe habe, auch nichts gegen Philosophen & Roman-Schreiberlinge. Ich hätte (Halskette) als Kaiser weniger Dom & mehr Schulen, wie Unis gebaut, sei's drum. Wenn Sie nochmal Ihre besagten Kommentare durchlesen, werden Sie feststellen, daß Sie uns gesellschaftlich politische Resultate präsentiert hatten, die ich in keiner Weise anzweifelte. Sie haben diese aber dann mit Philosophen & Roman-Klecksern untermauert. Das erachtete ich als verfehlt. Und wenn Sie Ihre eigene Sorte von Historikern vorstellen, kann das nur zu unserem Erkenntnisgewinn beitragen.

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