Ein Wahlabend in Erfurt – vier Bilder

Als um 18 Uhr die Prognose aufgerufen wird, ist es so, als hätte es sowieso nicht anders kommen können. Die Stimmung war darauf ausgerichtet, auf Sieg, spätestens die Simson-Tour um Greiz wirkte wie mehr als 30 Prozent für die AfD, und so kommt es nun und wächst sich sogar noch aus.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Nach einem ers­ten Jubel­schrei und eini­gen Wor­ten an die ver­sam­mel­ten Par­tei­freun­de und Wahl­kämp­fer tritt Björn Höcke aus der ers­ten Rei­he her­aus auf die Sei­te und senkt den Kopf.

Er ist erleich­tert, ohne Zwei­fel, und er weiß, daß er wie­der Geschich­te geschrie­ben hat: Er ist nun der ers­te Chef eines Lan­des­ver­bands der AfD, der bei einer Wahl zur stärks­ten Kraft gewor­den ist.

Aber Höcke wird auch der bis­her ein­zi­ge mehr als kla­re Wahl­sie­ger in der Geschich­te der Bun­des­re­pu­blik sein, mit des­sen Par­tei die ande­ren, abge­schla­ge­nen Par­tei­en Koali­ti­ons­ge­sprä­che von vorn­her­ein aus­ge­schlos­sen haben – nicht tak­tisch und als Teil eines poli­ti­schen Geplän­kels, son­dern ganz und gar, grund­sätz­lich, “unver­han­del­bar”.

Höcke wird der ers­te glas­kla­re Wahl­sie­ger sein, der nicht regie­ren darf.

Sehen wir also einen Höcke, der erleich­tert dar­über ist, daß die Och­sen­tour des Wahl­kampfs gemeis­tert und die Ern­te ein­ge­fah­ren ist? Oder sehen wir den­je­ni­gen, der an die Füh­rung einer rie­si­gen Frak­ti­on denkt, an die Sperr­mi­no­ri­tät, die ihm ein Gestal­ten durch Ver­hin­dern ermög­licht, und dar­an, daß nun die Abge­schla­ge­nen sich ihren “Regie­rungs­auf­trag” zurecht­quat­schen? Wir sehen beides.

Auch in Sach­sen ist die AfD über 30 Pro­zent stark gewor­den und wird mit einer Frak­ti­on in den Land­tag ein­zie­hen, der zunächst eine Sperr­mi­no­ri­tät zuge­rech­net, dann aber wie­der abge­nom­men wur­de. Sperr­mi­no­ri­tät zu besit­zen, bedeu­tet, Ver­fas­sungs­än­de­run­gen ver­hin­dern zu kön­nen und bei der Benen­nung höchs­ter Rich­ter gefragt wer­den zu müs­sen. Bei­des ist wesent­lich, bei­des bedeu­tet, daß man berück­sich­tigt wer­den muß und in den poli­ti­schen Tausch­han­del ein­stei­gen kann.

Die neue Berech­nung der Sit­ze im Säch­si­schen Land­tag erfolg­te am Mon­tag, nach­dem auf einen Soft­ware­feh­ler hin­ge­wie­sen wor­den war.  Sie hat wohl Hand und Fuß, wur­de manu­ell geprüft und soll­te als trans­pa­ren­tes Ver­fah­ren von einem Mathe­ma­ti­ker nach­voll­zo­gen wer­den. Jörg Urban äußer­te sich bereits in die­sem Sinne:

Wie wol­len haar­ge­nau wis­sen, was genau schief­ge­lau­fen ist. Wir ver­lan­gen eine exak­te Feh­ler­ana­ly­se und haben bereits Kon­tak­te zu wis­sen­schaft­lich arbei­ten­den Demo­sko­pen und Mathe­ma­ti­kern auf­ge­nom­men, die die­sen Vor­gang nach­prü­fen wer­den. Soll­te es zu Unre­gel­mä­ßig­kei­ten kom­men, lei­ten wir juris­ti­sche Schrit­te ein.

Aber stärks­te Par­tei ist die AfD in Sach­sen nicht gewor­den, obwohl sie in den Wahl­um­fra­gen lan­ge so gehan­delt wur­de. Natür­lich war ihr die CDU stets dich­ter auf den Fer­sen als den Par­tei­freun­den in Thü­rin­gen. Und natür­lich hat Jörg Urban von hohem Niveau aus noch ein­mal drei Pro­zent­punk­te zuge­legt. Aber in Thü­rin­gen waren es eben neun Pro­zent, obwohl das Bünd­nis Sahra Wagen­knecht hier viel stär­ker abschnitt als in Sachsen.

Der Thü­rin­ger Erfolg der AfD hat Grün­de. Höcke und sei­ne Leu­te haben ihre Par­tei plas­tisch her­aus­ge­mei­ßelt. Die AfD ist dort greif­bar gewor­den, wo sie von sich ein run­des, durch­dach­tes, zuver­sicht­li­ches Bild zeich­nen konn­te. Sie hat sich als Volks­par­tei prä­sen­tiert und wirk­lich Markt­plät­ze gefüllt, etwas, das kei­ne ande­re Par­tei vermag.

In Nord­hau­sen bei­spiels­wei­se war das mit Hän­den zu grei­fen. Dort ver­an­stal­te­te der Lan­des­ver­band der AfD eines von dut­zen­den Fami­li­en­fes­ten, die Höcke per­sön­lich besuch­te. Buden und Stän­de, Musik und Reden, hal­be Schul­klas­sen mit Deutsch­land­fah­nen und AfD-Wim­peln, Sel­fie­stim­mung und ein stän­di­ges Sich­be­grü­ßen, manch­mal noch über­rascht, weil man plötz­lich den Nach­barn ent­deck­te, oft aber schon wie ver­ab­re­det für einen Gang über ein Volksfest.

Auf der Büh­ne über­gab ein elo­quen­ter, best­ge­laun­ter Mode­ra­tor das Mikro­phon an die Direkt­kan­di­da­tin Kers­tin Düben-Schau­mann, die einen Fri­sier­sa­lon führt und sehr authen­tisch wirkt. Sie reich­te wie­der­um an Jörg Pro­phet wei­ter, der erst vor Mona­ten als “Einer gegen Alle” nur knapp nicht zum AfD-Ober­bür­ger­meis­ter von Nord­hau­sen gewählt wur­de und nun im Umland antritt. Jeder kennt ihn.

Bei­de Nord­häu­ser gewan­nen am Sonn­tag Direkt­man­da­te, denn sie ver­kör­pern das Alter­na­ti­ve, und die Pro­ble­me waren und sind offen­sicht­lich: Über­frem­dung, Inne­re Sicher­heit, Kos­ten­ex­plo­si­on, sozia­le Unsi­cher­heit, dem Expe­ri­ment aus Ber­lin aus­ge­setzt, ohne ech­te Oppo­si­ti­on dage­gen. Die Stim­mung, daß nun doch etwas mög­lich sei, fand bei der AfD in Thü­rin­gen auch einen Ort: Ihren Kan­di­da­ten fehlt das Glat­te, zumin­dest in Nord­hau­sen tra­ten sie volks­nah auf, gehö­ren zu den­je­ni­gen, die sie ver­tre­ten werden.

Und natür­lich: Der CDU-Spit­zen­kan­di­dat Mario Voigt ist ein dank­ba­rer Geg­ner im Ver­gleich zu Micha­el Kret­schmer aus Sach­sen. Dafür war es in Thü­rin­gen schwe­rer, die Eisen­acher Ober­bür­ger­meis­te­rin Kat­ja Wolf und ihr BSW als Schein-Alter­na­ti­ve weit genug von sich abzu­gren­zen. Das BSW hat kaum Stim­men von der AfD abge­wor­ben, aber Wech­sel­wäh­ler, die noch vor acht Mona­ten zur AfD gewan­dert wären, sozu­sa­gen ein Feld frü­her abgefangen.

Das BSW ist als eine Aus­grün­dung der Lin­ken Fleisch vom Flei­sche. Das wur­de noch am Wahl­abend deut­lich, als Kat­ja Wolf den Anti­fa-Sprech über­nahm, Voigt als dem Wahl­sie­ger inner­halb des Blocks “aller demo­kra­ti­schen Par­tei­en” gra­tu­lier­te und damit die AfD kate­go­risch ausschloß.

Nun hört man aus Sach­sen und Thü­rin­gen die Signa­le. In bei­den Bun­des­län­dern will die CDU mit dem BSW koalie­ren. Das BSW wird sich von sei­nen weni­gen welt­an­schau­li­chen Radi­kal­po­si­tio­nen ver­ab­schie­den müs­sen. Etwas Sym­bol­po­li­tik wird blei­ben, aber das reicht nicht mehr weit. Es wird also wei­ter­ge­hen wie bis­her, nur anders heißen.

Der ent­schei­den­de Aspekt des Erfolgs in Thü­rin­gen ist Höcke selbst. Er hat sei­nem Lan­des­ver­band bei­gebracht, daß es nicht aus­rei­che, an die CDU von vor zwan­zig Jah­ren zu erin­nern. Er hat begrif­fen, daß Selbst­ver­harm­lo­sung kei­ne Stra­te­gie ist, son­dern eine Fal­le sein kann. Wer vom Wech­sel erzählt, muß ihn ver­kör­pern, muß signa­li­sie­ren, aus­strah­len, daß es sich loh­nen wer­de, alter­na­tiv zu wählen.

Höcke und sei­ne Mann­schaft haben begrif­fen, daß die CDU bei Wah­len der Haupt­geg­ner ist. Welt­an­schau­lich mögen es nach wie vor die Grü­nen sein, aber sie sind so sehr eine städ­ti­sche Kli­en­tel­par­tei, daß sie dort, wo die AfD abräumt, kei­ne Rol­le spie­len. Man kon­kur­riert nicht wirk­lich, denn man begeg­net sich kaum.

Der CDU aber begeg­net man. In fast allen Wahl­krei­sen gab es einen Zwei­kampf mit ihr um das Direkt­man­dat. Mario Voigt hat sei­nes gegen die AfD-Frau Wieb­ke Muh­sal ver­lo­ren, und auch Höcke hat sei­nes nicht geholt. Er zieht als Spit­zen­kan­di­dat über die Lis­te in den Land­tag ein.

Ich sit­ze mit Dani­el Hasel­off, des­sen Sieg im Kampf um das Direkt­man­dat in Söm­mer­da sich abzeich­net, am Gelän­der auf der unte­ren Ter­ras­se des Restau­rants, in dem die Wahl-Par­ty statt­fin­det, und sehe, wie ihn die mög­li­che Nie­der­la­ge Höckes im Wahl­kreis Greiz erschüttert.

Er macht sich kei­ne Sor­ge um den Ein­zug Höckes in den Land­tag – es wird min­des­tens zwei Lis­ten­plät­ze geben, die “zie­hen”, und wenn nicht, dann wird einer Platz machen und auf sein Man­dat ver­zich­ten; es ist die Unge­rech­tig­keit, die Hasel­off anfrißt.

Das zivil­ge­sell­schaft­lich finan­zier­te und gegen “rechts” aus­ge­rich­te­te Kam­pa­gnen-Netz­werk Cam­pact hat rund eine Mil­li­on Euro in den Wahl­kampf in Thü­rin­gen inves­tiert, und die­ses Enga­ge­ment hat­te zwei Zie­le: Zum einen soll­te der Ein­zug der Grü­nen in den Land­tag des­we­gen unbe­dingt gelin­gen, weil dadurch die Sperr­mi­no­ri­tät der AfD fast sicher ver­hin­dert hät­te wer­den kön­nen. Der Ein­zug der Grü­nen hät­te den Land­tag ver­grö­ßert und damit auch die Sit­ze­an­zahl des not­wen­di­gen Drittels.

Zwei­tens war die Cam­pact-Initia­ti­ve aus­drück­lich gegen Höcke als Per­son gerich­tet und soll­te durch Unter­stel­lun­gen und Kri­mi­na­li­sie­run­gen abschre­ckend auf die­je­ni­gen Wäh­ler wir­ken, die zwar den Wech­sel woll­ten, aber nicht mutig genug waren, das ver­meint­lich Böse zu wäh­len. In einer Pres­se­mit­tei­lung hat­te Cam­pact sei­ne Maß­nah­men lan­ge vor der Wahl skizziert:

Cam­pact wird die eige­nen Unterstützer*innen hier­für per E‑Mail anschrei­ben und infor­mie­ren, Anzei­gen online aus­spie­len und den Thü­rin­ger Grü­nen über 60 Pla­kat­wän­de in Erfurt und Jena über­las­sen, die Cam­pact für eine eige­ne Kam­pa­gne bereits gebucht hat­te. Zusätz­lich wird Cam­pact für ihre Mobi­li­sie­rungs­kam­pa­gne im länd­li­chen Raum u.a. Post­wurf­sen­dun­gen ver­tei­len, Anzei­gen online und in Umsonst­zei­tun­gen schal­ten sowie Pla­kat­wän­de nutzen.

Man darf davon aus­ge­hen, daß allei­ne in den Wahl­kreis Greiz, in dem Höcke antrat, über 150 000 € aus dem Cam­pact-Bud­get geflos­sen sind. Unter ande­rem hat der Direk­tor der Stif­tung Gedenk­stät­ten Buchen­wald und Mit­tel­bau-Dora, Jens-Chris­ti­an Wag­ner, 350 000 Brie­fe an Thü­rin­ger Wäh­ler aus­sen­den las­sen, in denen er Höcke eine Mit­ver­ant­wor­tung dafür unter­stell­te, daß es in den KZs zu Schmie­re­rei­en und ande­ren Delik­ten gekom­men sei.

Finan­ziert hat die­se Brief­sen­dun­gen unter ande­rem Cam­pact, und natür­lich müß­te ein Anwalt prü­fen, ob es sich bei die­sen vie­len Vor­gän­gen nicht längst um ver­deck­te Par­tei­en- und Wahl­kampf­fi­nan­zie­rung und, im Fal­le staat­lich finan­zier­ter Stif­tungs­di­rek­to­ren, um eine Ver­let­zung des Neu­tra­li­täts­ge­bots handelte.

Aber Höcke und ande­re, die in den ver­gan­ge­nen Jahr­zehn­ten der eng­ma­schi­gen Ver­knüp­fung sol­cher Netz­wer­ke unter­ein­an­der haben zuse­hen kön­nen, wis­sen, daß juris­ti­sche Fall-Erfol­ge nichts am grund­sätz­li­chen Pro­blem ändern wür­den: an einer staats­na­hen Struk­tur, die welt­an­schau­lich gegen fast alles auf­ge­stellt ist, wofür die AfD vor zehn Jah­ren antrat und seit­her kämpft.

Hasel­off jeden­falls ver­zwei­felt, wäh­rend wir am Gelän­der ste­hen, fast dar­über, daß dem­je­ni­gen, “der uns alle mit­ge­ris­sen und für uns alle so sehr gekämpft hat”, die per­sön­li­che Genug­tu­ung wohl nicht zuteil wür­de, selbst gegen die gan­ze Wucht einer inhalt­lich dre­cki­gen Kam­pa­gne den­noch das Man­dat direkt erobert zu haben.

Der Wahl­sie­ger steht fest. Nun pras­selt es Rat­schlä­ge. Was nicht alles zu tun sei! Noch Tage vor der Wahl erzähl­ten mir zwei CDU-Män­ner (einer mit Man­dat, einer nicht mehr), daß die Wer­te-Uni­on Hans-Georg Maa­ßens das Züng­lein an der Waa­ge spie­len wer­de und daß es sehr, sehr sinn­voll sein könn­te, ihn noch vor dem Sonn­tag auf der Büh­ne als den­je­ni­gen zu prä­sen­tie­ren, der ver­mit­telnd minis­te­ria­bel zwi­schen CDU und AfD ste­hen kön­ne. (Die Wer­te-Uni­on sahn­te in Thü­rin­gen 0,6, in Sach­sen 0,3 Pro­zent der Stim­men ab.)

In Sach­sen und Thü­rin­gen lie­ßen sich sehr vie­le CDU-Wäh­ler mit dem Argu­ment mobi­li­sie­ren, daß damit die AfD ver­hin­dert wer­de – oder wenigs­tens ihre Sperr­mi­no­ri­tät. Aber in Sach­sen wur­de den­noch aus den Rei­hen der AfD gleich nach der Wahl die For­de­rung laut, nichts läge näher als ein Bünd­nis mit die­ser Partei.

Nach wie vor gibt es Stim­men, die ein Pro­blem in der Pola­ri­sie­rung sehen, mit­hil­fe derer Höcke sei­ne Alter­na­ti­ve gegen die “Kar­tell­par­tei­en” zu einem his­to­ri­schen Wahl­sieg führ­te: Wer so kon­fron­tie­re, dür­fe sich nicht wun­dern, daß hin­ter­her nie­mand koalie­ren wol­le. Der Publi­zist Robin Alex­an­der äußer­te sich so, und man fragt sich immer, ob die­se Leu­te blind und taub sind für das, was die Front aus Alt­par­tei­en, Staat und Zivil­ge­sell­schaft gegen den ein­zi­gen Geg­ner auf­fährt, der nicht klein bei­geben woll­te und wird.

Höcke spielt vie­le Spie­le nicht mit, von denen all jene, die von die­sen Spie­len pro­fi­tie­ren, den­ken, daß jeder sie am Ende mit­spie­le. Wel­cher Lan­des­ver­band, wel­cher Wahl­sie­ger wäre nicht eitel genug, sich am Abend von mög­lichst vie­len Kame­ras und Mikro­pho­nen umstel­len zu las­sen und sei­ne Kraft und Stär­ke auf allen Sen­dern aus­ge­leuch­tet zu sehen?

Höcke und sei­ne Leu­te sind so nicht. Als sich Medi­en­ver­tre­ter in die Wahl­par­ty hin­ein­zu­kla­gen begin­nen, also dort­hin, wo aus ihrer Sicht der­je­ni­ge fei­ern wür­de, den es zu ent­stel­len galt – da erklärt Höcke die Ver­an­stal­tung zur Pri­vat­sa­che nur für gela­de­ne Gäste.

Man ging also auf den Ein­gang des Restau­rants zu, durch lagern­de, rat­lo­se, war­ten­de, um einen Insi­der-Abend gebrach­te Jour­na­lis­ten. Sie erhiel­ten kein Inter­view, kei­ne O‑Töne, sie hat­ten sich auf­ge­teilt, aber auch die­je­ni­gen, die im Land­tag auf Höcke war­te­ten, beka­men nicht viel zu hören – von Groß­zü­gig­keit und Schwamm-drü­ber-Ges­te des Sie­gers kei­ne Spur, denn zuviel Gül­le war aus­ge­kippt, zu viel Dreck gewor­fen worden.

Als Höcke gegen halb neun von sei­nen Ter­mi­nen im Land­tag zurück­kommt, macht er mit sei­nen eige­nen Leu­ten noch ein paar Sel­fies und führt ein paar Gesprä­che. Dann läßt man ihn in Ruhe essen. Er weiß zu die­sem Zeit­punkt bereits, daß er mehr als ein Drit­tel der Sit­ze haben wird und daß er selbst in den Land­tag ein­ge­zo­gen ist.

Natür­lich freut es mich, daß Höcke mich vor allem auf­sucht, wenn er nicht prag­ma­tisch, son­dern grund­sätz­lich spre­chen möch­te, und noch anders: wenn er sei­ne Ruhe haben will. Wir müs­sen näm­lich nicht immer reden.

So war es dann am spä­te­ren Abend noch ein­mal, und ich kann sagen, daß mir in die­ser knap­pen hal­ben Stun­de, in der wir auf einem Gras­strei­fen unter­halb des Bier­gar­tens saßen, eines erneut klar wur­de: Höcke ist nicht Poli­ti­ker, weil dies sein Lebens­ziel war; er ist zu einem der bekann­tes­ten Män­ner der deut­schen Poli­tik gewor­den, weil er die­sen Weg für not­wen­dig hält. Höcke ist ein sehr guter Poli­ti­ker, ohne nur Poli­ti­ker zu sein.

Er frag­te mich, ob ich der Mei­nung sei, es fal­le aus­rei­chend genug auf, daß er nicht in jeder Wahl­kampf­re­de das­sel­be sage; daß er auch über die Jah­re hin­weg nicht nur stra­te­gisch argu­men­tie­re, son­dern als jemand, der wirk­lich lese, wirk­lich nach­den­ke, wirk­lich wei­ter­kom­men wol­le, geis­tig; ob das auf­fal­le, daß er jemand sei, der den Zuhö­rern, den Wäh­lern davon berich­ten wol­le, wor­über er nach­den­ke und wel­che Fra­gen er habe.

Ich ant­wor­te­te, daß das nicht aus­rei­chend genug auf­fal­le, denn es kön­ne in einer Zeit wie unse­rer gar nicht so auf­fal­len, wie man es sich wün­sche. Die Gesell­schaft des Spek­ta­kels habe eine Durch­lauf­ge­schwin­dig­keit erreicht, in der für die Ruhe des Spre­chens, Zuhö­rens, Abwä­gens, des Ver­ste­hen­wol­lens und Nach­den­kens kaum mehr Platz vor­han­den sei.

In aller Dif­fe­ren­ziert­heit und Ambi­va­lenz gehört und ver­stan­den zu wer­den, das sei für uns noch schwie­ri­ger als für ande­re: Hun­der­te Stel­len­su­cher sei­en unter­wegs, um jeden Satz und jede Rede auf die eine denun­zier­ba­re Phra­se zu durch­leuch­ten. Du, Björn, bist von Wän­den umstellt, die den Blick auf Dich ver­stel­len sol­len. In die­se Wän­de haben die­je­ni­gen, die es  sich anma­ßen, Guck­lö­cher gestemmt, die wie­der­um nur frei­ge­ben, was sie vorsehen.

Das ist nur eine Beschrei­bung, und sie ist nicht nost­al­gisch: Den denun­zia­to­ri­schen Anspruch, den die Pres­se von sich selbst hat, wird man so rasch nicht ver­än­dern kön­nen. Der Wunsch lau­tet: Wir alle soll­ten aus­füh­ren kön­nen, was wir zu sagen haben, denn das wenigs­te ist Paro­le. Aber Höcke ist Prag­ma­ti­ker genug, um zu wis­sen, wann es sich lohnt, sich etwas ande­res, bes­se­res vorzustellen.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (74)

lxndr

3. September 2024 16:25

Voigt und Ramelow jetzt mal spiegelverkehrt im Erfurter Landtag, lol😃

Dr Stoermer

3. September 2024 17:21

Höcke und seine Leute haben mit der Kraftanstrengung, die mit der schon jahrelangen geistigen Orientierungsarbeit von ihnen und Ihnen geleistet wird, dem bis heute ungebrochenen Durchhaltevermögen sowie angesichts der gegen den eigenen Komfort gerichteten Konsequenz im Alltag den Eignungstest für die Überführung Deutschlands in geordnete Verhältnisse mit Bravour längst bestanden. In Höcke vereinen sich, noch mehr als bei anderen auf dem Parkett, die notwendigen Kraftlinien, die, so wie ein Samenkorn Betondecken zu durchbrechen im Stande ist, zu gegebener Zeit aus hochschießenden Fasern einen festen Stamm ausbilden. Soweit man Prognosen in Zeiten des Wandels sinnvoll anstellen kann, sehen wir hier einen Mann, der das Zeug - vor allem: Das sittliche und ethische Zeug! - hat, einer Regierung Deutschlands vorzustehen. Ein Mensch seiner Integrität wird den Respekt der auch noch zukünftig Großen der Welt genießen, den die Figuren des heutigen Staatshandelns sich als Voraussetzung des Spieles auf dortiger Ebene nicht einmal vorzustellen fähig sind.  Der Zuspruch, den Herr Höcke zunehmend erfährt, gibt ihm hoffentlich die Energie, Zuversicht und innere Ruhe, aber auch weiterhin die richtige Mischung aus Selbstvertrauen und Demut, die auf seinem weiteren Weg für und mit dem deutschen Volk erforderlich sein werden. Er hat die richtigen Gefährten und immer mehr Menschen sind bereit, sich von den Denkschablonen des weltweit abzuräumenden Kultes zu lösen. Deswegen wird es gut!

Wahnsinnistkeinemeinung

3. September 2024 17:45

Seit ich zum ersten Mal vom Antaios Verlag hörte, war ich überzeugt. Nicht einfach so. Die Grafik, die gesamte Gestaltung und natürlich der Inhalt, sprachen mich sofort an. Das war anders als der lauwarme Quark den ich seit vielen Jahren lesen musste. Das Gezeter und Geschrei der Kritiker war zu auffällig, um mich "abzuschrecken". Im Gegenteil, jedes Wort, jeder Artikel traf direkt ins Schwarze. Ich habe alles verfolgt, Martin Sellner, später Lichtmesz, aktuell Frau Sommerfeld und all die anderen, die mindestens genauso wichtig sind. Bosselmann ein echter Lehrer, solche Leute sterben überall aus und werden ersetzt von stromlinienerprobten Langweilern, Ja-Sagern und intriganten Verrätern. Das Rittergut, der Verlag, einmal war ich dort und kaufte was ich mir leisten konnte. Die Dame vor Ort war sehr freundlich, unkompliziert und vor allem ehrlich. Ihnen Herr Kubitschek und Frau Kositza gebührt viel Ehre. Sie haben nicht aufgegeben. Sie haben etwas bewegt, sie haben getan was sie konnten und dafür bin ich dankbar. Ich glaube es gibt viele Menschen im Lande, die sich nach einer geistig-spirituellen Wende sehnen, aber nicht wissen wie das gehen soll. Sie alle haben einen Anfang gemacht und gehen damit in die Geschichte ein. 

Dieter Rose

3. September 2024 18:17

@Dr Stoermer
Das sagen Sie mal den Medien "unserer" Demokratie: die bewusst voller Hass ausgesuchten Fotos von Herrn Höcke sollen ihn herabwürdigen (gerade auf gmx z. B.).  Da wird ein Mensch fertiggemacht. Ich versuche, diese Kampagne an mir abtropfen zu lassen. Ich weiß nicht, wie Freunde hier das sehen...

Zauberer von Oz

3. September 2024 18:22

"Aber in Thüringen waren es eben neun Prozent, obwohl das Bündnis Sahra Wagenknecht hier viel stärker abschnitt als in Sachsen."Es waren nicht 9%, sondern 9%-Punkte. Das ist ein riesiger Unterschied.
Neues Ergebnis: 32,8% (und 9,4%-Punkte Zuwachs, daher altes Ergenis 32,8-9,4= 23,4%)
Diese 23,4% sind der Grundwert. Der prozentuale Zuwachs beträgt 9,4/23,4= 0,4017= 40,17%!
Die AFD hat zur letzten Wahl relativ gesehen 40,17% zugelegt, was einen absoluten Zuwachs von 9,4%-Punkten entspricht.
Wenn man die Einheit % durch kg oder Liter ersetzt wird es verständlicher.

Oberlausitz

3. September 2024 18:45

Mein Glückwunsch an Björn Höcke, den verdienten Sieger des Wahltags!
Wer allerdings den Wahlabend und die medialen Reaktionen vor der "Glotze" verfolgte, hat eine Ahnung davon bekommen, was jetzt bevorstehen könnte. In fast allen Interviews, welche die Öffentlich Selbstgerechten mit AfD Prominenz aus Berlin führten, wurde als etstes gefragt, ob es jetzt nicht an der Zeit sei, Höcke aus der ersten Reihe zu entfernen, da ja niemand mit ihm als Verhandlungsführer, den man bekanntlich gerichtsbeschlußfest als "Faschisten" bezeichnen müsse, Koalitionsgespräche führen wolle. Chrupallas Reaktion zumindest war interessant. Er zögerte, druckste auf seine bekannte Art herum und meinte schließlich, daß Höcke ja ähnliches schon selbst angeboten habe. Die Westverbände lassen grüßen.
Ansonsten: Wenn es in unserem Land noch den guten Geist eines Gewissens gäbe, so müßte der Satz "Herr Vogt, Sie und Ihre Partei haben ja in Thüringen die meisten 'demokratischen Stimmen' bekommen" für große allgemeine Entrüstung sorgen.
 

Laurenz

3. September 2024 19:13

Der historische Wahlsieg Höckes ist vor allem deshalb so süß für uns & so bitter für den politischen Gegner (auch intern), weil explizit der angeblich so polarisierende Höcke (& Co.) ihn errungen hat, damit allen widerspricht, die einer Appeasement-Politik (zu Lasten des Deutschen Volkes) das Wort reden. Sahra Wagenknecht hatte in diesem Sinne sehr wohl Recht. Es geht hier oft nicht wirklich um überdeckte politische Positionen im Detail, sondern um generelle Interessenlagen & deren Wahrnehmung. Sie sprach von einer politischen Repräsentationslücke des Wählers, die abzudecken sei. Gemäß Wagenknecht muß man sich um eine konsequente AfD keine Sorgen machen. Linke Politik in Deutschland sorgt dafür, daß die große Gruppe der Wähler, die nur noch von der AfD repräsentiert wird, stetig am wachsen ist. Was in Thüringen passieren wird, werden wir erst noch sehen. Ob das BSW Lust hat, mit dem Ex-Genossen Ramelow eine Koalition einzugehen, bleibt abzuwarten. Das hat vor allem viel damit zu tun, wie der wahre Chef des BSW, Oskar Lafontaine, die politische Situation bis zur BTs-Wahl einschätzt & zu steuern gedenkt. Denn, was gibt es in einer Regierung mit Voigt & Ramelow zu gewinnen? Oskars Frau muß Schlagzeilen produzieren, von den Medien gefragt werden.

Franz Bettinger

3. September 2024 19:15

Die Wahl hätte gar nicht besser für die AfD ausgehen können. Jetzt steht Wagenknecht im Rampenlicht. Nun muss sie mehr tun als gut aussehen & gut reden. Sie muss liefern. Welche Kröten wird sie schlucken? Welche nicht? Sie kann vom Osten enormen Druck auf Berlin ausüben, wenn sie will. Will sie? Die Drohung, bei Fehlverhalten der Regierung in Sachen Krieg und Migration immer auch mit der AfD koalieren zu können, könnte enorme Fernwirkungen entfalten.  

Laurenz

3. September 2024 19:16

@GK ... In den Bundestagswahlen 1976 & 1980 hatte die SPD weniger Stimmanteile als die Union & stellte trotzdem, Dank FDP, den Kanzler.

zeitschnur

3. September 2024 19:21

Weitere Wahlunregelmäßigkeiten, Behinderungen von Wahlbeobachtern übelsten Ausmaßes, eine Wahlbeteiligung von über 100% in Strehla u.a. weisen darauf hin, dass hier so einiges völlig aus dem Ruder läuft. Man muss da ja förmlich vermuten, dass die AfD in Wahrheit noch erheblich besser abgeschnitten hat, aber genau das um jeden Preis umgebogen werden soll.
Dazu dieser Chor an dummdreisten, verlogenen und hetzerischen Medienartikeln - das ist nicht nur alles sehr undemokratisch, sondern durchaus mutmaßlich hochkriminell.
Ich habe mir Höckes Interview mit Müller-Mertens GANZ angehört. Ein schönes Gespräch. Und das sage ich, obwohl ich viele Positionen Höckes zu Staat, deutscher Kultur und Repräsentanz-Idee durchaus nicht teile. Man lernt von Höcke, wie ein zivilisiertes Gespräch in Deutschland verlaufen könnte.

Diogenes

3. September 2024 19:42

"(...) Die Drohung, bei Fehlverhalten der Regierung in Sachen Krieg und Migration immer auch mit der AfD koalieren zu können, könnte enorme Fernwirkungen entfalten. " - Franz Bettinger Dagegen sollte man sich mit dem strategischen Hintergedanken Glaubwürdigkeit und Stabilität (nicht des "Weiter-so" aber des "Staatspolitik-änderns") zu repräsentieren bzw. im Selbstbewusstsein auszustrahlen - wenn solche "Drohungen" denn wirklich von der bolschewistischen Parteienmischpoke geäußert werden - als AfD verwehren, sonst macht sie sich zum Spielball der Wagenknechtpartei (als "deren" Druckmittel). 
Also langfristiges Denken "Vom Spielball (oder Spielfigur)" zum "Spieler/Spielleiter" auf dem "Spielfeld" werden sollten sich die Parteistrategen in der Abteilung Außendarstellung & PR hinter die Sonnenbrille klemmen.  

Liselotte

3. September 2024 19:58

@Franz Bettinger: Die Überlegung hat was.

Der mit dem Wolf tanzt

3. September 2024 20:11

Über 60% aller Wahlberechtigten haben im Osten dem Altparteien-Kartell ihre Stimme gegeben. Der schmerzhafte Niedergang des "weiter so" führt jedem vor Augen, daß eine Rettung (über eine absolute Mehrheit) nach wie vor in weiter Ferne liegt.
Verlieren wir niemals die Tatsache aus den Augen, daß sich die Schicksalfragen unserer Zukunft sich im metapolitischen Umfekd entscheiden werden. 
Höckes Sieg ist wohl verdient, nötigt höchsten Respekt ab. Trotzdem darf dieser Sieg nicht über die Tatsache hinweg täuschen, daß ein Kurswechsel über Wahlen in diesem System nicht vorgesehen ist.
Wichtig ist es daher, mit unerschütterlichem Willen weiter Kurs zu halten, gerade dann, wenn im Zuge anstehender Koalitionsverhandlungen der Gegner versuchen wird, die inhaltliche Aushöhlung der AfD durch Teilhabe zu betreiben.

Ingelore

3. September 2024 20:20

Ich bediene mich in dieser Siuation meines einfachen Hausverstandes.Die AfD hatte es mit vielen Gegnern zu tun und befand sich bis zm Schluß im Kampfmodus. Presse und Medien , Verfassungsschutz ,Altparteien, BSW, Demos gegen Rechts, CDU , Ampel, ideologisierte ,intrigante Dumpfbacken usw...In meinem Umfeld gibt es viele gute  Christen ,ich meine nicht die Konzilssekte .Sie  sehen in der bisherigen  Regierung  den Begin der Apokalypse  und haben noch ein letztes mal die  CDU  gewählt ,  letzter Versuch, man gibt ja die Hoffnung nicht so schnell auf. Den Zahn muß man ihnen ziehen. Wer CDU wählt , wählt grün , das muß man bei jeder Gelegenheit wiederholen .Die ideologisch Verblendeten bekommt man nicht mehr umgestimmt , bei den schwankenden Christen sehe ich durchaus  ein großes Wählerpotential.Und bei der Jugend übrigens auch, die lassen sich nämlich auf Dauer nicht an der Nase herumführen. Bei der politischen Bildung müssten Grundlagen vermittelt werden , da braucht es ein Fundament!.Maximilian Krah hatt unter beiden Personengruppen viele Anhänger, der darf nicht hinter der Hecke vesteckt  werden. Björn Höcke ist ein hervorragender Politiker ,der Widersacher hat allerdings mit allen Mitteln daran gearbeitet , ihn zum Feind zu erklären und diese Position  kostet enorm viel Kraft. Wer jetzt mit der CDU koalieren will , wird früher oder später abgestraft.Die AFD hat noch lange nichr fertig .wir müssen alle mutig sein und kämpfen , jeder an seinem Platz.

Mitleser2

3. September 2024 20:23

Wenn es wirtschaftlich weiter bergab geht (was sehr wahrscheinlich ist), dann ist es für die AfD besser, jetzt nicht in Verantwortung zu gehen. Abwarten und zu gegebener Zeit zuschlagen. Da reicht erst mal die Sperrminorität, hoffentlich doch auch in Sachsen.

Le Chasseur

3. September 2024 21:10

@Mitleser2"Wenn es wirtschaftlich weiter bergab geht (was sehr wahrscheinlich ist), dann ist es für die AfD besser, jetzt nicht in Verantwortung zu gehen."
Man schiebt der AfD schon jetzt die Schuld in die Schuhe: "Nach AfD-Wahlerfolg: „Das ist die Beschleunigung der Deindustrialisierung Ostdeutschlands“"

RMH

3. September 2024 21:27

Ich lag mit meiner Einschätzung in der letzten Woche, dass es am Ende in Thüringen womöglch nicht zum Mindestziel der sog. "Sperrminorität" langt, daneben. Aber selbst dann wären Glückwunsche fällig gewesen & daher jetzt erst recht: Glückwunsch! Das man einem BSW nicht mit einer Umarmungstaktik begegenen kann, dabei bleibe ich. Evtl. "entzaubert" sich das BSW jetzt durch zu schnelle Koalitionen, man wird sehen. In den Wahlanalysen etc. zeigte sich zwar, dass das BSW nominell nicht so viel von der AfD abgenommen hat, wie vermutet, aber es sind doch nicht gerade wenige, die jetzt BSW wählen. Im Kampf um eine neue mitteldt. Identitätspartei konnte die unbestreitbare Graswurzelarbeit der AfD in Thüringen & Sachsen noch obsiegen, aber ein starker Konkurrent ist da & sorgt für 5 Jahre Verlängerung der langen Wege. Sachsen wäre ohne freie S. für die AfD vermutlich besser ausgefallen, auch hier hat sich der Drang, etwas eigenes zu wählen, kontraproduktiv für eine noch effektivere Opposition erwiesen. Es wird sich zeigen, was jetzt daraus wird. Am Personenkult um Höcke, der auch clever genug war, sich Platz 1 der Liste zu erhalten, beteilige ich mich jedoch genausowenig, wie an seiner Verteufelung. Mich hat er bereits 2016, als ich in Live gesehen habe, als glaubwürdiger Patriot überzeugt. Auf einen Sockel muss ich ihn dafür nicht stellen, mir gefällt er auf dem Boden besser.

Adler und Drache

3. September 2024 21:36

@ Der mit dem Wolf tanzt
Verlieren wir niemals die Tatsache aus den Augen, daß sich die Schicksalfragen unserer Zukunft sich im metapolitischen Umfekd entscheiden werden.
Was soll das denn bedeuten? Was soll das "metapolitische Umfeld" überhaupt sein, und wann wurde da irgendetwas entschieden? Freilich, das Theater ist auf Impulse aus dem echten Leben dringend angewiesen, und je weniger diese durchdringen (was ich als krassen Unterschied zwischen Landtag SA und Bundestag wahrgenommen habe), desto selbstreferentieller und bekloppter wird die Show. Ich denke dennoch: Dieser Tanz wird auf dem Parkett des Parlaments entschieden. 
Jünger schrieb (sinngemäß, der Bademeister möge mich korrigieren!): "Der Mann, der das Entscheidende tut, geht nicht um die gegebenen Konfliktzonen herum, sondern mitten hindurch." (Ich finde die Sentenz nicht mehr ...)
Politik ist nun mal Sache des Parlaments. Metapolitik versucht, diesen Ort zu umschiffen. Schauen Sie sich z.B. Markus Krall an: Er wollte von außen in die Werteunion hineinrufen, aber sich nicht selbst ins dreckige Geschäft begeben, sondern bei seinem Gold bleiben. Hat nicht funktioniert. Nun versucht er es beim "Bündnis Deutschland.". Schaumermal

Laurenz

3. September 2024 22:10

Möchte dem SiN-Forum grundätzlich nochmal ein paar Gedanken mitgeben. Da DF im Artikel zuvor keine absoluten Zahlen gepostet hatte, hier noch mal die Ergebnisse u.a. für Thüringen. https://www.deutschlandfunk.de/afd-gewinnt-landtagswahl-in-thueringen-cdu-gewinnt-in-sachsen-100.html BSW & Linke erzielten zusammen 28,9%. Wieso sollte die bis vor kurzem noch vereinte Linke einen CDU-Ministerpräsidenten (mit 23,6%) akzeptieren? Warum nicht Wolf, Schütz oder Ramelow? Auch bei einer Koalition mit der AfD würde Höcke Ministerpräsident werden. Es sieht für Voigt & die Thüringer CDU so oder so nicht gut aus. Auch für Kretsche in Sachsen ist die alte Koalition nicht mehr mehrheitsfähig. Die zukünftigen Koalitionspartner müssen mindestens 20 Sitze liefern. https://www.landtag.sachsen.de/de/aktuelles/landtagswahl-2024/wahlergebnisse-und-sitzverteilung-29953.cshtml

Umlautkombinat

3. September 2024 22:39

> Sie hat wohl Hand und Fuß, wurde manuell geprüft und sollte als transparentes Verfahren von einem Mathematiker nachvollzogen werden.
 
Verstehe nicht genau, wessen Meinung das warum an dieser Stelle ist.
 
> Jörg Urban äußerte sich bereits in diesem Sinne:
> Wie wollen haargenau wissen, was genau schiefgelaufen ist. Kontakte zu wissenschaftlich arbeitenden Demoskopen und Mathematikern [...] leiten wir juristische Schritte ein.
Ja gut, empfehle ich ihnen auch. Zumal im Landtag in Sachsen schon 20% einen Untersuchungsausschuss erzwingen koennen, die AfD das also im Alleingang anruehren kann.
 
Aber zu oben: Man ist weiterhin weit weg vom Verstaendnis moderner IT. Ein "wissenschaftlich arbeitender Mathematiker" ist Autoritaetsgebrabbel und ueberhaupt nicht der Spezialist der Wahl, das ist jemand der IT auf ganz anderer Ebene bearbeitet, die Prozesse kennt und speziell die Sicherheitsanforderungen an unmanipulierbare Nachvollziehbarkeit schon der Entwicklung und Tests der Software beurteilen kann. Darin bin auch ich kein Spezialist, trotzdem Mathematiker mit 30 Jahren Taetigkeit in der IT.

LuitpoldXXIV

4. September 2024 02:36

Das Allerwichtigste ist immer das grosse Bild. Es ist gleichzeitig das Mega- Geheimnis. Knowledge is power and power is not shared. Seit den Zeiten Napoleons I wird versucht Deutschland und Russland zu vernichten. Napo I scheiterte. Der Krieg von 1870 war der naechste Versuch. Er scheiterte da Preussen gewann. WKI war der dritte Versuch. Er scheiterte weil die USA dem Voelkerbund nicht beitrat. WKII war der vierte Versuch. Er war ein Erfolg weil er Deutschland einer globalistischen Diktatur unterwarf. Die AFD will Opposition in einer Weltdiktatur sein. Kann das funktionieren?

Niklaus

4. September 2024 06:48

Ein bisschen am Thema vorbei, aber trotzdem:
Fürstin Gloria von Thurn und Taxis macht in ihrer unnachahmlichen Art Werbung für die Sezession anlässlich eines Interviews mit Roman Zoller von der Weltwoche:
https://weltwoche.ch/daily/die-ossis-sind-eben-echte-demokraten-fuerstin-gloria-von-thurn-und-taxis-ueber-die-wahlen-in-thueringen-und-sachsen/
 

Teufel

4. September 2024 07:05

Ueber den deutschen Humor:https://www.youtube.com/watch?v=Gl_-7LOOeBc

Beta Jas

4. September 2024 08:03

Dann bleibt die Frage was Sie und die anderen unter einer "Front der Altparteien" verstehen, die Front in Form der Gesichter und Köpfe dieser Parteien oder die Parteien ansich? Die Bürgerinnen und Bürger die dort Mitglied sind oder sie wählen. Die AfD wird nie in Deutschland 51% bekommen und allein dieses Land regieren, wenn die Grünen so gedacht hätten wären sie heute nicht an der Macht und würden die Staatspolitik bestimmen. 
Das die Presse von der Wahlfeier ausgeschlossen wurde, ist eine Brandmauer die eine Partei hochzieht, die wohl was zu verbergen hat, ein Gedanke wie dies bei 08/15 Menschen verstanden werden kann und ich fand es auch unsympathisch. Man hätte groß eine eigene Übertragung übers Internet ankündigen können. Die Bilder die Sie hier als kleine Serie zeigen, zeigen nicht viel. Schwarz-weiß Fotografie? Sehr kunstvoll ;)

Valjean72

4. September 2024 08:19

@Mitleser: "Wenn es wirtschaftlich weiter bergab geht (was sehr wahrscheinlich ist), dann ist es für die AfD besser, jetzt nicht in Verantwortung zu gehen."
---
 
Das war auch einer meiner ersten Gedanken nach den ersten Hochrechnungen. Der von der ertablierten Politik zu verantwortende wirtschaftliche Niedergang hat noch gar nicht richtig durchgeschlagen, d.h. die Menschen spüren gerade erst den Beginn der verheerenden Auswirkungen.
 
Insofern ist es mE gut wenn die AFD noch ein weniger länger in Opposition bleibt, auch im Bund, auf dass der eintretende Schaden dann ganz klar von einer grossen Mehrheit in Deutschland den Kartell-Parteien und damit auch CDU/CSU angelastet werden wird.
 
Ebenso wird ein Links-Bündnis der CDU mE sowohl der CDU als auch dem BSW Stimmen kosten und das nicht zu wenig.
 
---
P.S.: Vor Björn Höcke kann man nur den allergrössten Respekt haben.

Mitleser2

4. September 2024 08:38

@Le Chasseur: "Die Schuld am Niedergang", schreibt wer? Die linkswoke FR. Was hat die für eine Auflage? Das ist alles nicht relevant. Die Wirtschaftsverbände trommeln das doch schon lange (man fragt sich wirklich, wie korrumpiert die sind, ihre eigenen Interessen an Habeck zu verraten). Der Niedergang kommt, und kann nicht an die Opposition abgegeben werden. Die AfD kann warten. 

Laurenz

4. September 2024 08:47

@LuitpoldXXIV ... Die AFD will Opposition in einer Weltdiktatur sein. ... Im II. Weltkrieg waren die kleinen lokalen Mächte Deutschland & Japan die Schurkenstaaten. Wie GK im Gespräch mit Göttlicher bemerkte, mußte man hier schon den ganzen Planeten mobilisieren, um beide in 6, bzw. 4 Jahren niederzukämpfen. Jetzt sind die erweiterten BRICS-Staaten, darunter 2 Weltmächte & 3 Großmächte die Schurkenstaaten. Das ist eine ganz andere Hausnummer. Man versucht zwar, einzelne Staaten herauszulösen & zu bekämpfen, vornehmlich Rußland & den Iran, klappt aber nicht wirklich. Die multipolare Weltordnung ist nicht aufzuhalten. Das Einfrieren Russischer Aktiva im Ausland, im wesentlichen bei Euroclear in Brüssel, führte dazu, daß sich der gesamte Planet von westlichen Währungen abwendet, sich emanzipiert, vor allem deswegen, weil man es im allgemeinen den US Amerikanern finanziell nicht zutraut, sich militärich neben der Ukraine & Gaza an weiteren Schauplätzen engagieren zu können. Es geht hier noch nicht mal um Opposition gegen die Amis, sondern um die Beendigung der Bevormundung. Nie hat es eine bessere Zeit dazu gegeben, als jetzt.

Laurenz

4. September 2024 09:01

@Mitleser2 @Le Chasseur & Valjean72 ... Die Schuld am Niedergang ... die (DAX -) Konzerne, die sich am AfD-Bashing beteiligen, unterscheiden sich nicht von den Wählern der Alt-, bzw. Kartellparteien. Sie profitieren, wie die einzelnen Wähler, von der sozialistischen Planwirtschaft unter Merkel & Scholz, entweder durch direkte Subventionen oder zB durch die Massenmigration, wo staatlich Alimentierte den Kundenkreis erweitern. Deswegen, da liegen Sie falsch, verraten sie nicht die eigenen Interessen. Die AfD hat natürlich Zeit, weil der Niedergang mehr Wähler zur AfD treibt, aber letztlich ist es egal, wann die AfD zur Macht greift, früher oder später. Es ist kein Hexenwerk, dem Schicksal eine andere Wendung zu geben.

Umlautkombinat

4. September 2024 09:19

> Wenn es wirtschaftlich weiter bergab geht [...], dann ist es für die AfD besser, jetzt nicht in Verantwortung zu gehen
 
Da das hier gleich mehrfach kommt. Der Scherbenhaufen wird immer groesser, dann wird er zum Berg. Und wenn der dann nicht weggeraeumt werden kann - was mit wachsender Groesse naturgemaess immer wahrscheinlicher wird - wer wird in einer Welt in der die meisten Leute nur noch von 12 bis Mittag denken und sich erinnern koennen, dafuer wohl verantwortlich gemacht werden?
 
Und ich rede noch gar nicht davon, was richtige Probleme sind die zwingend mit und nach dem rein wirtschaftlichen Tal kommen. Da geht es nicht mehr um ein bisschen Parteipolitik oder "Wahlen". Das ist dann alles Kokolores aus einer harmonischen Zeit. Man kann sich Ungenuegendes auch Schoensaufen.

Simplicius Teutsch

4. September 2024 09:28

@GK: „er ist zu einem der bekanntesten Männer der deutschen Politik geworden“
Ja, und darüber hinaus beim „Merkur“ lese ich online gerade als Überschrift:
 
„Der gefährlichste Mann Europas“: Höcke löst bei internationalen Medien Furcht aus.
www.merkur.de/politik
Da bin ich innerlich ein bisschen zusammengezuckt. - Was kommt da auf Höcke (und die AfD) noch alles zu? 
Die deutschen Kartell-Medien und Kartell-Parteien jetzt zusammen mit den Alliierten gegen Höcke und die AfD!?

Valjean72

4. September 2024 09:52

@Laurenz: "Konzerne, die sich am AfD-Bashing beteiligen, unterscheiden sich nicht von den Wählern der Alt-, bzw. Kartellparteien. Sie profitieren, wie die einzelnen Wähler, von der sozialistischen Planwirtschaft unter Merkel & Scholz ..."
---
Meines Erachtens kratzen Sie hier lediglich an der Oberfläche. 
 
Weshalb fusionierte DAIMLER 1998 mit der schwindsüchtigen CHRYSLER COOPERATION?
"Nach neun Jahren Fusion und Milliardenverlusten wurde 2007 Chrysler verkauft und der Konzern nannte sich nun Daimler AG"
(Wikipedia)
 
Weshalb übernahm BAYER im Juni 2018 MONSANTO?
"Am 10. Juli 2018 ebnete der US-Richter Vince Chhabria in San Francisco den Weg für eine Klagewelle gegen Monsanto."
(Wikipedia)
Es geht hier um weit mehr als nur um hiesige Subventionen und Planwirtschaft und das zeigt auch, dass die AFD sich nicht nur in Deutschland mit feindseligen (und einflussreichen) Gegnern auseinandersetzen muss.

Simplicius Teutsch

4. September 2024 10:09

Institut der deutschen Wirtschaft (IW):
„Die AfD ist Gift für unsere Wirtschaft“ 
Diese Überschrift ist ja leider nur ein Beispiel für die medial aufgebaute Sündenbock-Rolle, die man der AfD zumisst. 
 
Die deutsche Wirtschaftskraft ist mittlerweile im permanenten Sinkflug, ohne dass die AfD auch nur ansatzweise irgendwo an einer Regierung beteiligt wäre oder Entscheidungen hätte treffen können. Aber die deutschen Schlafschafe glauben wahrscheinlich solch diffamierenden Überschriften.
 
Ich muss hoffen, dass die „Ampel“ mit ihrer linksgrünen Zerstörungspolitik noch weitermacht bis die Talsohle erreicht ist - oder es besser einen Knall tut, bevor die ganze deutsche Substanz irreparabel weg ist.

Boreas

4. September 2024 10:30

@Volksdeutscher "Allerdings verzichtet der Direktkandidat der Freien Wähler wie angekündigt auf sein Mandat, weil die Freien Wähler keine Fraktionsstärke erreichen. Demzufolge werden nur 119 Sitze besetzt und die 40 Sitze der AfD reichen zur Sperrminorität." Heute habe ich jedoch gelesen, daß die AfD den Stimmenzähler prüfen lassen will. Was stimmt nun?"
Diese Spekulation ist reiner Unsinn. Wenn ein Diretkandidat (Berger, OB in Grimma) der auf einer Liste kandidiert (in dem Fall die "Freien Wähler") sein Mandat nicht wahrnimmt, rückt automatisch der nächste auf der Liste nach (Weidinger). Das Dilemma besteht für Berger darin, daß er sich, um irgendeine Wirkung entfalten zu wollen, einer Fraktion anschließen müsste. Wenn das die AfD-Fraktion wäre, würden die Karten neu gemischt werden, was die Sperrminorität betrifft. Berger wäre für normale Menschen der Held, für die verhuschte "Zivilgesellschaft" der Demokratieverräter. Außerdem müsste er auf seinen Posten als OB von Grimma verzichten, die Ausübung beider Funktionen lässt die sächsische Landesverfassung nicht zu. Sein Nachrücker tendiert wohl eher zur CDU. Ein klassisches Dilemma. 

Boreas

4. September 2024 10:41

Der großartige Entertainer Harald Schmid war am Sonntagabend, kurz nach 18 Uhr der erste, der bei einem Auftritt in der Dessauer Marienkirche den „weißen Elefanten“ im Raum klar benannte: „Die Menschen haben Sehnsucht nach einer großen Koalition – aus AfD und CDU.“ Das es dazu nicht kommen wird, liegt an der Brandmauerei der CDU, die in Thüringen darüber hinaus trotz eines Rückstandes von satten 9% (so viel haben die Ampelparteien zusammen erreicht) zum Wahlsieger einen Regierungsbildungsauftrag herbeihalluziniert. Nun hängt der CDU -Unvereinbarkeitsbeschluß mit der Linkspartei wie ein Damoklesschwert über Herrn Voigt, da nützt es auch nichts, das man schlicht versäumt hat, gleiches für das BSW zu postulieren. Man wird wohl oder übel das Geschwätz von gestern wegwischen müssen, um überhaupt handlungsfähig zu werden. Und sich dann noch von der Linkspartei in einer Minderheitsregierung dulden lassen. Das wird insbesondere die halbwegs vernünftigen CDU-Wähler entsetzen. Die AfD als neue Volkspartei in Mitteldeutschland kann sich trotz der ermüdenden Wordhülsenwiederholung als „gesichert rechtsextremistische Partei“, die von einem Menschen in Thüringen geführt wird, der „gerichtlich bestätigt Faschist genannt werden darf“ einen großen demokratischen Erfolg ans Revers heften: sie hat, wie keine andere Partei, die Nichtwähler mobilisiert und so die Wahlbeteiligung und die demokratische Mitbestimmung erhöht.

Mitleser2

4. September 2024 10:42

@Umlautkombinat: Sie haben ja auch recht. Aber es gibt halt momentan keine AfD-Machtoption
@Laurenz: Den DAX-Konzernen ist es egal. Die machen ihre Renditen eh nicht mehr in D, und die Aktionärsmehrheiten sind auch nicht mehr deutsch. Aber dass sich auch Mittelstandsvertretungen etc. daran beteiligen, ist tatsächlich unverständlich. Denn die leben nur begrenzt von Subventionen und Massenmigration. Wer von der Massenmigration profitiert ist natürlich der Lebensmittelhandel, siehe die Edeka-Anzeige (die aber wahrscheinlich trotzdem ein Eigentor war).
 

Simplicius Teutsch

4. September 2024 11:11

@ DermitdemWolf …“Trotzdem darf dieser Sieg nicht über die Tatsache hinwegtäuschen, daß ein Kurswechsel über Wahlen in diesem System nicht vorgesehen ist.“
 
Wir sollten aber die Wahl-Ergebnisse und die bloße Präsenz der AfD in den Parlamenten in ihrer Bedeutung keinesfalls unterschätzen, solange noch korrekt ausgezählt wird, wovon ich ausgehen will.
 
Starke AfD-Wahlergebnisse, inklusive BSW, wie jetzt in Sachsen und Thüringen, schlagen der Propaganda der Kartellparteien und -medien mit voller Wucht ins Gesicht; sie korrigieren und treffen blitzartig die linksgrün dominierte Öffentlichkeits-Meinung und stärken die Gegenöffentlichkeit bzw. das oppositionelle Lager enorm.
 
Auch Leute, wie z.B. die hochintelligenten, oppositionellen Einzelgänger Paul Brandenburg und Ken Jebsen, haben das begriffen und (diesmal) zur Wahl der AfD aufgerufen. (P.S.: Die beiden sind ja sowas von redegwandt! - Stark.)

Artabanus

4. September 2024 11:29

Die Ablehnung der AFD durch Medien und der Kartellparteien liegt in erster Linie daran, dass diese unter keinen Umständen bereit sind, die momentane Politik in irgendeinem Punkt wesentlich zu verändern. Ihnen wurde eine Agenda vorgegeben, die sie stur Punkt für Punkt abarbeiten und gegen den Willen der Mehrheit durchdrücken, koste es was wolle.
Von daher sollte sich niemand darüber wundern, dass es keine Koalitionen mit der AFD gibt.
Das Framing der Medien, dass Herr Höcke quasi ein neuer Hitler sei ist in seiner Dummheit und Niederträchtigkeit nicht mehr zu übertreffen. Es ist aber auch ein deutliches Signal, dass es seitens der Machthaber keinerlei Kompromissbereitschaft gibt. Jegliche Anbiederung von AFD-Mitgliedern an die Kartellparteien wird daher nur zur eigenen Schwächung beitragen.

Umlautkombinat

4. September 2024 11:45

@Mitleser2
 
Sie haben natuerlich auch recht, das wissen wir auch beide. Mir ging es ja nicht ums [Nicht-]Koennen. Aber eine Haltung die aktiv an die Wand fahren laesst um dann zu "retten" ist fuer einen Waehler und vernuenftigen Menschen nicht nachvollziehbar. "Hey, da quillt eine Muelltonne ueber. Warten wir doch noch, bis man zwischen den abgeschossenen Hubschraubern nicht mehr treten kann, dann kommen wir und raeumen auf".
Die AfD muss jeden Tag genauso agieren, als ob sie morgen Entscheidungen treffen wird. Ein anderer Eindruck duerfte sich auf Dauer sehr unzutraeglich auch auf die Willigkeit der bestehenden Waehlerschaft auswirken.

zeitschnur

4. September 2024 12:35

Für mich bleibt dennoch die Frage, wie viel eine Partei, auch die "einzige echte Opposition", in einem derart verkrusteten System ausrichten können würde. Wir sehen ja, was aus den Grünen geworden ist. Eine Partei in diesem System ist definitiv keine echte Opposition, sondern schlicht Mitspieler in stahlharten Rollenzwängen.
Man muss auch angesichts der gewieften massenpsychologischen Mätzchen, die seit Jahren erkennbar für jeden, der da ein bisschen mitdenkt, gefahren werden, durchaus fragen, ob dieses AfD-Bashing nicht eine gezielte Herbeiführung von Interesse an und Hoffnung auf die AfD ist, die dann zur festegesetzten Zeit übernehmen soll - iS des Systems und zur Rettung des Systems ... bei den Massen.
Ein politisches System, das auf Daily Manipulation, PR und Illusionen aufgebaut ist, sollte man nicht derart todernst nehmen. Oder zumindest mit etwas innerer Distanz.

Le Chasseur

4. September 2024 12:46

@Simplicius Teutsch"'Der gefährlichste Mann Europas“: Höcke löst bei internationalen Medien Furcht aus.' Da bin ich innerlich ein bisschen zusammengezuckt. - Was kommt da auf Höcke (und die AfD) noch alles zu? Die deutschen Kartell-Medien und Kartell-Parteien jetzt zusammen mit den Alliierten gegen Höcke und die AfD!?"
Die zitierte Schlagzeile wurde von einer kroatischen Zeitung gebracht, deren Namen ich noch nie gehört habe. "Who cares?", wie der Franzose sagt. Erinnert mich daran, wie die Murdoch-Presse Ende der 90er Stimmung gegen Lafontaine machte, weil er gegen Steuerdumping im EU-Raum und gegen die Deregulierung der Finanzmärkte war: Link

Ekstroem

4. September 2024 13:00

Der riesige Elefant im Raum wurde für einen Augenblick deutlich sichtbar, als es plötzlich einen Softwarefehler gab. - Zur Erinnerung:  Vor dem Untergang der DDR war der Elefant längst Realität geworden.

Maiordomus

4. September 2024 13:21

Ohne Ramelow als praktischen Politiker allzu negativ einzuschätzen, fällt auf, dass sein Bekenntnis zu Lenin, dessen Lieblingswort im Telegrammaustausch mit Stalin "Erschiessen" lautete, nicht zu seiner offiziellen Einschätzung als Linksextremist ausreicht, jedenfalls sicher massenmordfreundlich gesinnbt als Höcke; so wie die CDU-Blondine als einziges Argument für ihre  Ablehnung der AfD Gerichtsurteile wie Nazi und Nazischlampe als Argument akzeptiert, wobei letzteres Urteil etwa das Niveau der roten Hilde Benjamin ist, auf jeden Fall voll stalinistisch und totalitär und eines freien Landes unwürdig. Die CDU-Frau ist meines Erachtens nicht denkfähig, selbst dann, wenn man eingesteht, dass die AfD natürlich den Wahlkampf nicht so geführt, dass man zum Beispiel weniger den auch intellekturell sehr schwachen Voigt, aber den immerhin geschickt politisierenden K. aus Sachsen wenn möglich nicht mit der gleichen Sprache anpolemisiert wie es die Medien mit der AfD machen; der Faschismusvorwurf hat bekanntlich nicht die geringste wissenschaftlich-politologisch Grundlage, und selbst der Populismus ist herkömmliche, wenngleich sicher politsprachlich toliererbare Alltagspolemik. Klar ist aber, dass die CDU nicht mit der AFD koalierne kann, ohne Frauen wie die blonde P. oder wie sie heisst natürlich zu verlieren, das ist ein Dilemma, siehe den Merkelismus, es bleibt wohl  dabei, dass heute Merkel für mehr Todesopfer verantwortlichg ist als Krenz seinerzeit für Maueropfer.

Laurenz

4. September 2024 15:51

@Valjean72 @L. ... Wenn Sie Beweise für Ihre klandestinen Theorien vorlegen können, lasse ich mich gerne überzeugen. Aber, daß es sich (auch institutionelle) Aktionäre gefallen lassen, aus politischen Gründen einzuzahlen, glaube ich erst mal so nicht.
@Boreas ... es erscheint mir immer noch unwahrscheinlich, daß das BSW & die Linke eine CDU-Minderheitsregierung unterstützen. Wenn überhaupt, dann umgekehrt, die CDU wird die nächsten 5 Jahre wieder eine linke Minderheitsregierung, also eine Koalition aus BSW & die Linke, unterstützen.
@Mitleser2 @L. ... Den DAX-Konzernen ist es egal ... eine kühne Behauptung. https://www.manager-magazin.de/unternehmen/northvolt-zf-thyssenkrupp-intel-tsmc-bosch-siemens-deutsche-bahn-diese-konzerne-zittern-jetzt-um-die-staatsmilliarden-a-a005d972-b990-4d28-80eb-f7860025a012
@Simplicius Teutsch ... Höcke, der gefährlichste Mann Europas ... Das glaubt doch keiner linker Journo. Hier handelt es sich nur um das übliche, ewig gestrige Theater, welches schon länger keine Wirkung mehr zeigt, sondern eher das Gegenteil bewirkt, quasi ein Oxymoron.

Mboko Lumumbe

4. September 2024 18:15

Vielen Dank für diesen inhaltsvollen Stimmungsbericht aus erster Hand. Verbunden mit dem Dank an K&K mitsamt Familie, die den politischen und gesellschaftlichen Stürmen dieser Zeit aufrecht widersteht.
 
Vielen Dank an Björn Höcke für sein politisches Engagement und gesellschaftliches Wirken, das mit dieser klar gewonnenen Wahl von vielen rechtschaffenen Menschen belohnt wurde. Sein ethisches Handeln und sein Durchhaltevermögen ist Vorbild für viele und schenkt den Menschen Hoffnung und Zuversicht. Er und die Seinen strahlen damit weit über die demokratiefeindliche "Brandmauer" und strafen den unsäglichen "Kampf gegen rechts" Lügen.
Der Dank gilt der ganzen Familie Höcke, die gemeinsam für eine gute und richtige Sache einsteht, mehr als manche sich vorstellen können und wollen. In Mödlareuth 2018 konnte ich persönlich mit Händedruck und Hand aufs Herz "Vielen Dank" sagen, mehr war mir dort nicht wichtig.

zeitschnur

4. September 2024 18:57

Noch etwas: Das verbreitet Thomas Röper über Erkenntnisse oder Behauptungen eines russischen Thinktanks bzgl. der AfD und einiger Pläne der Bundesregierung, sie einerseits juristisch in Anklagen und Unterstellungen zu verstricken (da könnte durchaus was dran sein nach dem, was alleine schon heuer vorging!), aber auch, sie durch angeheuerte Terroristen und Schläger personell physisch anzugreifen, womöglich Exponenten sogar zu töten: https://anti-spiegel.ru/2024/hat-die-bundesregierung-einen-plan-zur-ausschaltung-der-afd/
Natürlich kann man schwer beurteilen, ob das so stimmt. Quelle des russischen Thinktanks soll ein ehemaliger hoher Regierungspolitiker der BRD sein. Wundern würde einen inzwischen nichts mehr. Zahlreiche Übergriffe auf bestimmte Politiker gab es, auch dass sie heruntergespielt wurden. Juristische Coups auch.
Man kann nur hoffen, dass dieser ungerechte und böse Irrsinn ein Irrtum ist oder aufgrund anderer Ereignisse nicht so weit kommt.

Oberlausitz

5. September 2024 01:24

Es mag den Anschein haben, daß ich hier und jetzt vom Thema abweiche mit meinen Äußerungen zur Lanz Sendung von heute nacht. Aber es ist nur dem Wahltag vom 1.9. zu verantworten, daß Tino Chrupalla heute in diese Konstellation eingeladen wurde. Und man wurde wieder einmal Zeuge des gewohnten Verlaufs. Chrupalla wurde teilweise vorgeführt. Natürlich mit den bekannten Mitteln. Vielleicht noch um einiges verschärft. Wenn man diese Sendung häufig verfolgt, weiß man, daß der Platz direkt neben Lanz, auf dem der Vorsitzende der AfD zu sitzen kam, dem Gast gehört, der in der Regel kurz nach Sendungsbeginn in das Gespräch geholt wird und dann Fragen des Moderators und der anderen Gäste beantwortet. Am heutigen Abend ignorierte man diese Regel in auffälliger Weise. Es dauerte fast 20 Minuten, die die anderen Gäste mit überwiegend despektierlichen Bemerkungen zur AfD ausfüllen durften, bevor Tino Chr. ins Gespräch geholt wurde. Eine psychologische Anordnung, die jeden Teilnehmer in der gleichen Situation zutiefst verunsichern muß. Im weiteren Verlauf wurde man dann auch Zeuge eines eher unsouveränen Gastes. Chrupalla bewies kaum Schlagkraft. Er blieb wie so oft vorwiegend defensiv, setzte kaum einen Konter, zeigte sich wenig schlagfertig, ließ sich das Wort nehmen. Von einem Politiker in seiner Position erwarte ich aber, daß er sich in einer solchen Umgebung aktiv herausgefordert sieht und in eine gewisse Aufschwungbewegung kommt. Es gibt solche Leute in der AfD. Chrupalla kann dies nicht.

Maiordomus

5. September 2024 01:33

@Korrektur zu oben, wo ein Satz missverständlich rüberkommt, auch in allzu grosser Erregung über das Niveau der Polemik in der Bundesrepublik hingeschrieben: Ramelow "massenmordfreundlicher" als Höcke, hätte es heissen müssen, eine aber klar unglückliche Formulierung. Gemeint war: Ramelow war stolzer Leninwahllfahrer an das "volle Grab", wie Kuehnelt-Leddihn das Mausoleum in Moskau nannte; insofern bekennender Verehrer eines Massenmörders, über dessen diesbzüglich zynische Einstellung Solschenizyn alles Wichtige dokumentiert hat. Glaube andererseits nicht, dass Höcke je zum Rudolf-Hess-Wallfahrer-Club gehört hat, dessen Massenmord-Kapazität zur Todesstrafe nicht reichte, weil ihm schlicht die Kompetenz dazu fehlte; dabei hat er sich bei der Reichsmordwoche 1934 nach persönlichem Bekenntnis zu eigener Aktion zur Verfügung gestellt, aber nicht aktiv. Betone aber, dass diese gegenseitigen Aufrechnereien der verschiedenen totalitären Ideologien betreffend ihre Opfer für die praktische Politik nichts bringen. Siehe auch Wagenknecht, die übrigens als einzige Partei bis anhin nicht demokratisch strukturiert ist, sondern nach Führerprinzip. Bei meiner Kritik oben möchte ich auf dem Hinweis auf Hilde Benjamin beharren. Die Art, wie der deutsche "Rechtsstaat" bei BH und Frau Weidel diese Personen als "Faschisten" und "Nazischlampe" zum Abschuss freigibt, gehört zu den Tiefpunkten der deutschen Justizgeschiche.  

Herr K aus O

5. September 2024 07:36

Warum so gegen die AfD opponiert wird? Weil man befürchtet, dass sie die nationalen Interessen der Deutschen durchsetzt. Und das bedeutet das Ende vom Euro und die Zurechtstutzung der EU. Und für die Konzerne das Ende eines bequemen Marktes, wo sie über Target2 mit nie zurückzahlenden Schulden (noch) die Güter in den Süden verschenken dürfen, als Konzerne aber trotzdem den Gewinn mitnehmen können - und gerne nach z.B. Quatar transferieren. Da die Margen nicht mehr reichen - siehe VW - werden jetzt entweder direkte Subventionen vom Steuerzahler erwartet oder man geht nach Polen/Slowakei/China zur Produktion. "It's the economy, stupid!" Die AfD legt sich mit dem Kapitalismus in seiner Endphase an. 
 

Diogenes

5. September 2024 08:47

"(...) Siehe auch Wagenknecht, die übrigens als einzige Partei bis anhin nicht demokratisch strukturiert ist, sondern nach Führerprinzip. (...)" - Maiordomus
 
Die Wagenknechtpartei ist straff nach Vorbild der sowjetrussischen Besatzerpartei "SED" aufgebaut und nicht nach dem "Führerprinzip". - Jedenfalls nicht nach dem, welches in seiner Volkssaga auf den germanischen Herzog zurück geht und auf dessen Führer- und Gefolgschaftsprinzip das großdeutsche Staatssystem der Nationalsozialisten seine Ordnungsauslese aufbaute. Wagenknecht ist von ihrem schäbigen Charakter her nach wie vor eine Schlange mit gespaltener Zunge, weshalb sie sich wohl in ihrer ideologischen Verblendung den Völkermörder und Verbrecherkönig Stalin als Vorbild in ihren jüngeren Jahren aussuchte. 

Adler und Drache

5. September 2024 10:03

@ Herr K aus O
Der Hass gegen die AfD ist nur ein Spezialfall des Hasses auf "unser Milieu" allgemein, d.h. auf die Leute, die, ganz grob gesagt, nationale und konservative Positionen beziehen. Wir verkörpern das längst überwunden, längst hintan gelassen Geglaubte. Unsere Positionen sind ein Finger, der im Vergessenen, Verdrängten, Verworfenen der ... nun ja, Volksseele herumbohrt und es aufwühlt. Die Auferstehung des Begrabenen. Der Hemmschuh des blinden, blöden Fortschritts. Kein Wunder, wenn die Reaktionen so derb, teilweise irrational physisch (Ekel, Beklemmung, Wut) sind!
Wir besetzen damit eine Funktionsstelle im realen sozialen System. Das Besetzen dieser Funktionsstelle ist wichtiger als unsere "Inhalte". Es geht keineswegs vorrangig um "economy", auch nicht ums "Volk" oder Krieg und Frieden oder sonstwas, das alles sind notwendige Begleiterscheinungen, die aber unter anderen Bedingungen auch ganz anders formuliert werden könnten. 
Leute wie "uns" hat es immer gegeben, in jedem sozialen System, also Leute, die wider den Stachel löcken, "mit dem Hammer philosophieren" (also alles abklopfen, um herauszufinden, was hohl ist), Gewissheiten untergraben, Sprachregelungen sabotieren, Spiegel vorhalten etc. Es ist kein dankbarer Job, aber jemand muss ihn machen, und mir macht er einen geradezu diabolischen Spaß.    

Maiordomus

5. September 2024 10:13

Ergänzung zu oben: Meine Bemerkung, dass bei durchaus partielller Anerkennung von Wagenknecht/Lafontaine das BSW eine Partei ist, zu deren Beitritt man erwählt wird und deren Ämter und Parteistruktur im Sinne einer Wählersammlung nicht demokratisch ist, dies müsste zumal von den Amtsträgern der Opposition in Thüringen aufgegriffen werden. Eine so strukturierte Partei hätte zum Beispiel in der formal erzdemokratischen Schweiz keine Chance, das würde nicht toleriert. Der einzige, der es mal so machen wollte, zwischen 1970 und 1979, war ausgerechnet der Rechtspolitiker und Verfechter der ersten zur Volksabstimmung gelangenenden epochalen Überfremdungsinitiative, der in vielem brillant formulierende und hochgebildete Rechtsintellektuelle Dr. James Schwarzenbach, notabene auch Verehrer v. Franco und Salazar, aber entgegen Wikipedia nie aktiver Frontist, seine "Front" als Konvertit war der katholische Integralismus. Er war im Ernst der Meinung, Mitglieder seiner Partei hätten sich "ihm angeschlossen". weswegen er sich konsequent als autoritärer Führer betätigte. Einem Parlamentarier seiner Partei sagte er mal: "Widersprechen Sie im Militär auch ständig Ihrem Vorgesetzten.?" De facto ist das BSW eine solche Art Partei. Schwarzenbachs Partei ging deswegen schnell zugrunde.   

Suhler

5. September 2024 10:26

Gedankenexperiment: 
Der Patriot Höcke erklärt unter der Begründung "Erst das Land, dann die Partei, dann die Person" seinen Rücktritt vom Landesvorsitz. 
Er erklärt gleichzeitig, keinerlei politische Ämter abgesehen von seinem parlamentarischen Mandat wahrzunehmen oder anzustreben. 
Da die Personendebatte alle politischen Inhalte überlagere, sei dieser Schritt nötig, um dem thüringischen Souverän in Gestalt des Parlamentes die gewünschte Änderung der Politik zu ermöglichen. 
 
 

Dieter Rose

5. September 2024 12:29

@Suhler
Sollen die Anderen doch auch patriotisch sein und sich an die Regeln halten.
Oder einen Konvent aller Parteien einberufen, damit alle Parteien ihre vorgesehenen Kandidaten vorstellen und von allen auswählen lassen!!!???!!!

Majestyk

5. September 2024 12:30

@ Suhler:
Dann würde zumindest der Patriot Majestyk nie wieder AfD wählen.
Zudem verkennt Ihr Gedankenexperiment, daß die AfD in Thüringen nicht trotz, sondern gerade wegen Höcke die meisten Stimmen geholt hat. Sein Weg mag steinig ein ist aber jedem Kuschelkurs klar überlegen.
Politische Programme sind schön und gut, verändenr sich aber und nach Wahlen kann sich eh meist keiner mehr daran erinnern, was vor den Wahlen versprochen wurde. Ich kann hier nur für mich sprechen, aber Björn Höcke verkörpert für mich eine Integrität die selten ist, in der Politik sowieso. Opfert die AfD Höcke und wenn auch nur symbolisch, so opfert sie zumindest in meiner Wahrnehmung auch ihre Integrität und eigentlich alles was das A in AfD ausmacht. 
Abgesehen davon würde eine solche Scharade auch nichts ändern, ich bleibe dabei, die CDU Granden verweigern sich einer Koalition mit der AfD nicht aus reinem Trotz, für die CDU paßt die AfD inhaltlich nicht. Die CDU stellt die Migration nicht grundsätzlich in Frage, die EU ebenfalls nicht und definitiv nicht die transatlantische Einbindung.
Mit wem soll die AfD sonst koalieren? Mit dem SED Reboot von Sara und Oskar?
 

Laurenz

5. September 2024 12:31

@Maiordomus ...Das BSW handhabt das formal diametral zu Ihrer Aussage. Wie die AfD, stellen die einfach eine Unvereinbarkeitsliste in den Raum, fertig. Wer will ihnen das nach der Erfahrung Trojanischer Pferde, mit Schill, Republikanern, die Linke oder Piraten verdenken?
@Adler & Drache @Herr K aus O ... Hass gegen die AfD ist nur ein Spezialfall des Hasses auf "unser Milieu" ... das betrifft nur die wenigen weißen Staaten des Westens. Der Rest des Planeten, egal, ob links oder rechts regiert, tickt national, so, wie wir. 
@Suhler ... Gedankenexperiment ... Der politische Gegner behauptet, die AfD sei, trotz Höcke, so stark in Thüringen. Das ist natürlich völlig haltlos an den Haaren herbeigezogen. Wäre dem so, müßte die AfD ja längst in allen anderen Ländern oder dem Bund Regierungsämter besetzen. Höcke wird wegen Seines Erfolgs so hart angegangen. Die Aussage, Höcke sei gefährlich, ist insofern korrekt, daß durch Ihn, als Charismatiker, demokratisch der herrschenden linken Kaste der Machtverlust droht. Sein Erfolg basiert, wie GK, immer heraussteicht, auf der Authentizität, der Echtheit, der Verneinung politischer Korrumpierbarkeit, fast ein Alleinstellungsmerkmal. Diesen Politiker wollen Sie kaltstellen? Damit die Linke Parties feiert?

Herr K aus O

5. September 2024 14:04

@Adler und Drache
Sie werden sich wundern, ich bin weder nationalistisch, noch konservativ. Eher liberal-libertär mit sozialdemokratischem Einschlag. Die alte Bundesrepublik konnte nur in und mit Grenzen ihre Soziale Marktwirtschaft leben. Hass gibt es gegen die AfD, weil es ganz praktisch ist, jemanden zu hassen und z.B. für die völlig fehlgeschlagene "Migration" der letzten 9 Jahre verantwortlich machen zu können. Und wenn der eigene Traum von einem alternativen Leben vom gierigen Vermieter zerstört wird, um so mehr. Hass gibt Inhalt in ein leeres Leben! Über die Wokeness-Klammer verbinden sich Interessen vom Kapital mit den Interessen linken Spinner. Und da ist die AfD die einzige Partei mit Opposition. Das Kapital hasst die AfD nicht wegen nationaler Inhalte, sondern als Interessensvertretung der Arbeitnehmer und Steuerzahler. Die AfD ist das abgeschlagene Amalgam aus SPD und CDU, welches dieses Land mal zusammengehalten hat.

Adler und Drache

5. September 2024 14:18

@ Majestyk
daß die AfD in Thüringen nicht trotz, sondern gerade wegen Höcke die meisten Stimmen geholt hat
Das ist eine Behauptung, die ebenso wie das Gegenteil - die AfD hätte in Thüringen ohne Herrn Höcke noch viel mehr Stimmen einfahren können - nicht beweisbar ist. Reine Spekulation. Ich vermute mal, es hätte sich nicht viel genommen (aber auch das ist reine Spekulation). Wer AfD wählt, hat im Grunde keine Alternative, ob mit oder ohne Björn Höcke. Ich wähle die AfD doch nicht wegen eines Einzelnen, lasse mich davon aber wegen eines Einzelnen auch nicht davon abhalten. Eine Regierung unter Einbindung der AfD, bei der Herr Höcke nicht dabei wäre, wäre allemal besser als etwa eine rot-rot-rote Regierung unter CDU-Tolerierung. Schließlich gehts um Thüringen, nicht darum, ob Herr Höcke seinen vermeintlich oder auch tatsächlich verdienten Lohn in Form eines Ministerpräsidentensessels erhält. Persönliche Ambitionen müssen hintan gestellt werden, der Dienst am Land geht vor.   

Suhler

5. September 2024 15:28

@Majestyk Mit der angeblichen Beliebtheit ist das so ne Sache... Siehe den Misserfolg im persönlich ausgesuchten Wahlkreis Greiz II. 
Und es geht nicht darum, dass die AFD ihn "opfert" (er bleibt ja, nur eben temporär nicht an der Spitze), sondern genau um das, was Sie Integrität nennen. Ich meine den Satz als Patriot ernst! 
Es wäre ein psychologisch und politisch einschneidendes Ereignis. 
Obs was bringt, steht natürlich in den Sternen. Aber eine Tür wäre dann offen, Sachpolitik zu machen. 
Was, glauben Sie, wird in fünf Jahren sein wenn es so weitergeht wie jetzt? Eine absolute Mehrheit für die AFD? Da gehe ich jede Gegenwette ein. 

Laurenz

5. September 2024 16:13

@Suhler @Majestyk ... Mit Verlaub, das ist Unfug. Dann dürfte nur noch Ramelow seine Parteiämter behalten. Voigt & Wolf verloren ihre Wahlkreise. Die Zeit läuft für die AfD. Jedes Jahr sterben in Deutschland 1 Mio. Unions- & SPD-Wähler weg.

Maiordomus

5. September 2024 16:24

@Mayestix. Hier verstehen Sie wohl zu wenig von praktischer Politik. Sogar Strauss kam wegen seiner Deutlichkeit faktisch als Bundeskanzler nie in Frage, wiewohl die CDU ihn 1980 anstandshalber kandidieren lassen musste. Ich war damals in München, wo ich ihn sackstark reden hörte, verbal nicht weit von Höcke, aber mit vergleichsweise höherer Autorität, auf dem Marienplatz echt raumausfüllend, wirkte dank Körperfülle nicht fanatisch.  
Wenn indes Höcke sich zum Beispiel für 4 Jahre in Sachen Ämter zurückhält. so wie übrigens der strategisch begabteste SPD-Politiker der Nachkriegszeit, Wehner (war im Gegensatz zu Schmidt immerhin Sozialist, in Moskau fragwürdiges Verhalten zur Säuberungszeit), wird es den Weg der Partei zur politwirksamen Partizipation zumindest fördern. Mein Ceterum censeo, BH sollte sich erst als Schuldirektor betätigen, war ebenfalls als Massnahme der Vertrauensbildung und absolute Widerlegung der Faschismusthese gemeint. Wer als Schuldirektor eines Gymnasiums tragbar wäre mit qualifizierter Arbeit, wäre auch als Ministerpräsident tragbar. Aus psychischen Rücksichten auf Millionen von Umerzogenen würde ich an seiner Stelle nie als Kanzler kandidieren. 

Oberlausitz

5. September 2024 17:30

@Suhler
Ein Verzicht Höckes in Erfurt wäre nur einträglich für die AfD und ihre Wähler, wenn man ihm in Berlin einen Stuhl im Vorstand freimachen würde und er dann dort "Dampf" machen könnte. Aber ob das seinem Willen entspräche - oder besser noch -  ob das nach dem Geschmack der Parteikollegen dort wäre, bleibt dahingestellt.

Majestyk

5. September 2024 18:45

@ Suhler:
Sie haben mir nicht nicht gesagt welche Koalition Ihnen vorschlägt, CDU oder BSW?
Von welcher Sachpolitik würden wir dann reden und wieviel AfD würde dann drin stecken und wie schnell wäre die Ernüchterung da, wenn die AfD mehr als nur einen faulen Kompromiss eingehen würde und wer bekäme dann jene Ernüchterung zu spüren, wo die Lawine gerade rollt und erst noch im Tal aufschlagen muß?
In die Wette steige ich nicht ein. In 5 Jahren werden sich die Lebensverhältnisse gravierend geändert haben und damit werden mehr Menschen durch Schmerz lernen. Nur herbei gewählt wird die Veränderung eh nicht, zumindest keine die mehr ist als ein paar kleine Korrekturen. Aus meiner Sicht kommt es eh auch darauf an etwas anders zu leben, alles andere hat für mich was von warten auf Godot. 
Mir fallen übrigens zig Beispiele ein wo analoge Vernetzung auch abseits der AfD Not tun würde, von Rechtsbeistand bis Wohnungsmarkt, aber daran scheint mir keiner ein Interesse zu haben.
Was Ihren Vorschlag betrifft, ich bin nicht Herr Höcke, Sie können Ihn ja mal persönlich fragen, ob er gerne als Maskottchen bleiben möchte, nur damit die AfD in einer Koalition den Kellner geben kann, mal völlig davon abgesehen, daß in Sachsen auch niemand mit der AfD spielen möchte und dort gibt es keinen Björn Höcke.

Ingelore

5. September 2024 19:32

Apokalypse heist Enthüllung , Entschleierung. Das erleben wir zur Zeit.Während die Macht der Medien ,die dunklen Machenschaften der Elite  , die Übeltäter im Dunkeln verdeckt, jahrzehnte oder länger im im Geheimen opperiert haben , hebt sich nun langsam ein Schleier .Die Wahrheit enthüllt sich  früher oder später.Wir sind sozusagen die verdeckten Ermittler und dafür stehen nicht nur viele technischen Hilsmittel zur Verfügung , sondern auch guter Wille. Ermittler  hat man nicht so gerne.Darum kehrt man die Geschichte um , bestimmt  einen Sündenbock , auf den alles abgeladen wird , das nennt man Schuldumkehr.Das Scheitern der Regierung und der ganze Hass über die Zustände entläd sich.Der Abscheu der Bevölkerung auf diese Regierung ist in den Demos gegen Rechts geschickt  kanalisiert und auf diejenigen zurück geworfen  worden, die das Übel aufdecken , beseitigen und für Transparenz sorgen.Ohne Transparenz keine Einheit und ohne Einheit keine Demokratie.Sogesehen läuft doch alles super, dieses Wahlergebnis zeigt doch deutlich  , dass ein Regierungswechsel nur mit einer absoluten Mehrheit zu erreichen ist. Das wird mit der Zeit jeder kapieren.Dass wir uns damit noch fünf Jahre Zeit lassen können , sehe ich anders.Man darf sich nicht einschüchtern lassen , sondern trotzdem "Groß" denken ,vor allen Dingen , rechte Politik aus der Schmuddelecke holen , das gelingt hier doch super.
 

Simplicius Teutsch

5. September 2024 21:16

@ Suhler
Interessant ist das Gedankenspiel nur, wenn Mario Voigt (CDU) der AfD (als der mit Abstand stärksten Partei) eine Koalition und den Posten des thüringischen Ministerpräsidenten anbietet, aber unter der Bedingung, dass es nicht Björn Höcke sein darf!
 
Ansonsten:
Keine Sorge, Björn Höcke hat alles im Blick, wägt alles ab; er weiß, was machbar sein kann, was für den Erfolg der AfD und Deutschland von Vorteil sein kann und wann er seine Person zurücknimmt. – Was er ja z.B. bundesweit tut.

Gracchus

5. September 2024 22:23

Mich hat Höckes Wahlsieg gefreut. Ein bisschen Schadenfreude war auch dabei, ein bisschen Hoffnung. In meinen Augen ist Höcke "Mitte", jedenfalls für die "Mitte" wählbar. Jeder weiß, dass die Brandmauer Geschichte ist. Dumm nur, dass es hierzulande immer so lange dauert, bis sich eine Erkenntnis durchsetzt. 
In manchen Passagen stellt der Artikel - unabsichtlich? - Urban, den ich nicht sehr gut kenne, etwas in den Schatten. 
Das BSW macht sich total unglaubwürdig. Sollte ich je damit geliebäugelt haben, BSW zu wählen, hat sich das erledigt, und ich vermute, dass das nicht wenigen so geht, wenn ich mir vorstelle, dass viele Anti-Corona-Linke zur BSW-Wählerschaft gehören, und die haben durchaus bemerkt, wer sich da faschistisch - um in der Diktion dieses Milieus zu bleiben - verhalten hat und wer nicht.

Mitleser2

6. September 2024 08:59

@Mairdomus: "Sogar Strauss kam wegen seiner Deutlichkeit faktisch als Bundeskanzler nie in Frage, wiewohl die CDU ihn 1980 anstandshalber kandidieren lassen musste."
Ich erinnere mich noch gut. Das lag aber auch an der Nord/Süd-Teilung. Auch die heutigen SPD-Zahlen für Niedersachsen, HH, Bremen verstehe wer will.
Deswegen bin ich weiter für die Abtrennung von Preußen (ich weiß, frommer Wunsch).
Aber den Zusammenhang mit Höcke sehe ich nicht. Den Gefallen sollte die AfD den Feinden nicht tun.
 

Valjean72

6. September 2024 09:18

@Gracchus: "Das BSW macht sich total unglaubwürdig. Sollte ich je damit geliebäugelt haben, BSW zu wählen, hat sich das erledigt ..."
---
 
Ich gehe davon aus, dass sich die Selbst-Enttarnung des BSW, als das Kartell stabiliserende Kraft, schon bei den Wahlen in Brandenburg bemerkbar machen wird.
 
@Suhler:
Sie sind mir unter diesem Strang zum ersten Mal als Diskursteilnehmer aufgefallen und dann gleich mit einem vermeintlich wohlmeinenden Anti-Höcke-Beitrag.
 
Für mich gibt es die AFD nur mit Björn Höcke. Er vereint intellektuellen Scharfsinn mit Aufrichtigkeit und dies ist eine sehr seltene Kombination bei Politikern der "späten BRD". Dies nur zur Klarstellung.
 

Laurenz

6. September 2024 11:50

@Maiordomus & Mitleser2 ... Strauß war den Norddeutschen einfach zu fett. Daran starb Er ja auch. Kohl war auch nicht gerade dünn, machte das aber mit seiner Körpergröße wett.
@Suhler (& Simplicius Teutsch) ... der Teilnehmer @Valjean72 hat Ihnen schon, zu Recht, eine eingeschenkt. Was manchmal eine Nacht drüber schlafen bewirkt. Gingen wir von Ihrer Logik aus, Suhler, so machte es überhaupt keinen Sinn, mit irgendeinem Ampel- oder Unions-Politiker überhaupt zu koalieren, denn die deutsche politische Kaste besteht fast nur aus Total-Versagern, die in der Wirtschaft keiner haben will, nicht mal bei Aldi an der Kasse. Bestimmt jetzt Der Relotius oder der Bundespräsident, wer Parteivorsitzender der SPD wird? Stefan Esken & Lara Klingbeil wurden innerhalb der SPD gewählt. Klar, scheinen die SPD-Mitglieder oder -Delegierten jetzt nicht gerade mit besonderer Klugheit gesegnet zu sein. Aber es war ihr Wille. So auch im Falle von Höcke. Die AfD in Thüringen hat freien Willens Höcke & andere in die jeweiligen Parteiämter gewählt. Das ist ihr gutes verbrieftes Recht. Mit welcher Legitimation wollen Sie dieses Recht brechen? Nix für ungut. Posten Sie ruhig weiter Ihre Ideen & Gedankenmodelle. 

Simplicius Teutsch

6. September 2024 12:01

Sarah Wagenknecht sagte in einem WELT-Video kurz nach den Wahlen in Thüringen und Sachsen, sichtlich stolz und zufrieden: „Wir sind zu einem Machtfaktor in Deutschland geworden.“ 
 
Wohl als Relikt meiner einstmaligen Fernau-Lektüre ist mir da ein historisch kolportierter Spruch (Brandenburg um ca. 1500 a.D.) in den Sinn gekommen: „Joachimken, Joachimken, hüte dich; kriegen wir dich, dann hängen wir dich!“  - Ich denke der Spruch steht in „Sprechen wir über Preußen“.
 
Der Brandenburgische Kurfürst Joachim hatte damals den Kampf gewagt und unter den anarchischen, eigensüchtigen Adligen des Landes mit strenger Hand aufgeräumt, und auch – völlig überraschend - einige hängen lassen. Er hat sich durchgesetzt zum Wohle des Landes.
 

Simplicius Teutsch

6. September 2024 12:03

Beim BSW und Sarah Wagenknecht sehe ich dagegen wenig Überlebensaussichten, weil wenig Substanz. Alles hängt an ihr. Wie @ Maiordomus so trefflich schrieb: Eine reine Führerpartei: „nicht demokratisch strukturiert, sondern nach Führerprinzip“.
 
Und vor allem, das wird Sarah Wagenknecht vernichten:
Ich unterstelle einen immensen Hass des linksrotgrünen Establishments gegen Sarah. Sie hat in Thüringen die Grünen geköpft, sie hat die Partei Die Linken massakriert, sie hat (mit Lafontaine im Hintergrund) die SPD weiter in die Bedeutungslosigkeit gedrückt! Das vergessen die nicht.
 
Bei Gelegenheit wird sich der böse, unversöhnliche Hass der linksrotgrünen Verlierer gegen Sarah Wagenknecht entladen.

RMH

6. September 2024 12:06

Für mich gibt es die AFD nur mit Björn Höcke. Für mich auch ohne, da in Parteien ebenso wie in Unternehmen jeder ersetzbar sein muss. Das wird die Eine-Personen-auf-den-Schild-heb-Truppe des BSW auch noch feststellen.
Schmälert aber nicht meinen Respekt, den ich Höcke zolle. Auch ohne irgendwelche prorussischen Unkenrufe (@zeitschnur) lesen zu müssen, ist B.Höcke mit Sicherheit in den Top 5 der in D am meisten gefährdeten Politker. Und wenn man nur einen Hauch der ganzen "Es geht wieder los" - Postings, WhatsApp Status-Meld. , X-Twitter, etc. bemerkt hat, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass sich irgendwer, irgendwann entsprechend zu "höherem" berufen fühlt (bei Trump durften wir das bereits erleben). Von daher: So einem Risiko sich auszusetzen & weiterzumachen, Respekt. Ich bleibe aber dabei, was ich oben geschrieben habe: Höcke auf einen Sockel zu setzen, ist falsch. Er ist Politiker & muss auch hier sich die Finger schmutzig machen. Die Aktion zur Sicherung seines Landtagsmandats auf Listenplatz 1 durch Verweigerung von Unterschriften von Wahlvorschlägen für Direktmandate für andere AfD-Parteigenossen ist schon Winkeladvokatie oder Trickserei vom Feinsten. Dazu darf er dann auch stehen.

Majestyk

6. September 2024 12:47

@ RMH:
"Für mich auch ohne, da in Parteien ebenso wie in Unternehmen jeder ersetzbar sein muss."
So formuliert ist das richtig. Aber auf Höcke zu verzichten weil der Gegner das so will oder man sich so an den Gegner ranrobben will halt ich ich auch strategisch für unklug.
Zum Listenplatz. Es gibt die reine Lehre und es gibt die Realität. Über Lehren kann man debattieren, in der Realität muß man leben. Hätte Höcke anders gehandelt wäre er in meinen Augen weltfremd. Die Dame ist wichtiger als der Bauer.
 

Laurenz

6. September 2024 13:19

@RMH ... Für mich gibt es die AFD nur mit Björn Höcke. Für mich auch ohne ... Deswegen hat die AfD, nicht nur in Thüringen (Höcke & Möller), 2 (Landes-) Vorsitzende. Und die Idee eines einzelnen Bundessprechers konnte sich nicht durchsetzen. Urban, hingegen, ist in Sachsen, in Brandenburg René Springer, in Sachsen-Anhalt Martin Reichardt alleiniger Landesvorsitzender. Es gibt bei der AfD in Thüringen auch keine Despotie. Wenn Sie das Wahlgeschehen beobachtet hätten, so übernahm Möller auch einige Medien-Aufgaben, zB Pressekonferenz mit Chrupalla, Weidel & Urban. Daraus können wir schließen, die gestalterische Freiheit ist in den jeweiligen Landesverbänden der AfD relativ groß.

Kurativ

6. September 2024 22:59

Eine riesige Leistung aller beteiligten. Man sollte den Erfolg sacken lassen. Was man geschafft hat... Man darf auch mal einfach in Luft schauen. Sebstbewusstsein ist sich selbst bewusst zu sein wie man ins hier und jetzt kam.
Und die Jornalisten der alten Presse? Sie wären selber gerne Politiker geworden. Aber sie stehen nur am Straßenrand und rufen dummes Zeug rein um etwas Aufmerksamkeit zu bekommen.
Es zielt auch auf unseren eigenen Leute. Man soll sich ärgern und sich fürchten.
Man muss lernen, damit umzugehen 

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