Der schrille Ton gegen die eigenen Zweifel

Politische Affektiertheit ist in.

Heino Bosselmann

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

Bestän­dig geben sich die Regie­rungs­pro­mi­nenz und die sie tra­gen­de Funk­tio­närs­grup­pen erschüt­tert und tief betrof­fen, vor­zugs­wei­se wegen „Rechts­extre­mis­mus“. Wo man frü­her nur irri­tiert war, ist man heu­te reflex­ar­tig konsterniert.

Andau­ernd erscheint etwas uner­träg­lich, unge­heu­er­lich, und wenn jemand mal prin­zi­pi­el­ler oder vita­ler oppo­niert, ist das meist ein „Faschist“, der Dis­kus­sio­nen ent­mensch­licht und dem kei­ne Platt­form gebo­ten wer­den dürfe.

Man möch­te kol­le­gi­al anraten:

Ver­wen­det die Ener­gie für eure thea­tra­li­sche Echauf­fiert­hei­ten und para­no­iden Obses­sio­nen doch bes­ser für das genaue sach­li­che Argu­ment und oszil­liert nicht bestän­dig zwi­schen jäm­mer­li­cher Dünn­häu­tig­keit und dem Hoch­mut des Inqui­si­tors. Wagt es lie­ber, auf Augen­hö­he zu gehen.

Poli­ti­sche Idio­syn­kra­sie ist links längst ver­fes­tig­te Gewohn­heit. Das mutet vor allem des­we­gen neu­ro­tisch an, weil im glei­chen Zug so per­ma­nent wie auf­dring­lich von Tole­ranz, Dis­kurs, gar von Viel­falt die Rede ist, weil man Poli­tik ja „kom­mu­ni­zie­ren“ und „dich­ter an den Men­schen“ sein will, erklä­ren, erläu­tern, Ver­ständ­nis erzeu­gen, acht­sam sein.

Nur ertra­gen es die der­zeit maß­ge­ben­den Mei­nungs­ma­cher gar nicht, wenn ihnen nicht sogleich beflis­sen zuge­stimmt wird. Das erin­nert echt an die DDR. Klar konn­te man im Staats­bür­ger­kun­de­un­ter­richt alles sagen. Hieß es. Nur war es von Staats­bür­ger­kun­de nicht weit bis Staatsicherheit.

Und auch heu­te soll­te man sich auf Rechts­staat­lich­keit nicht ver­las­sen. Zudem: Muß man sei­ne Rech­te erst auf­wen­dig ein­for­dern oder ein­kla­gen, sind es eigent­lich kei­ne Rech­te mehr.

Bes­ser man trägt ange­paßt sein Regen­bo­gen-Shirt oder den Fei­ne-Sah­ne-Fisch­fi­let-Pull­over. Unfrei­wil­lig komisch, daß die­se Kla­mot­ten als Aus­weis sub­kul­tu­rel­ler und kri­ti­scher Lebens­art gel­ten, obwohl sie längst zu Sym­bo­len der neu­en Staats­ju­gend avancierten.

Der Mei­nungs­kor­ri­dor ist nicht nur enger gewor­den, er erscheint auch grell aus­ge­leuch­tet und mit Sen­so­ren bestückt. Jeder goo­gelt; IM (infor­mel­ler Mit­ar­bei­ter) kann man heut­zu­ta­ge ohne MfS und ohne Ver­pflich­tungs­er­klä­rung wer­den. Zumal Denun­zia­ti­on in der Ber­li­ner Repu­blik irr­wit­zi­ger­wei­se als Cou­ra­ge gilt.

Man soll­te gewär­tig sein, sogleich über die Laut­spre­cher der Medi­en oder des Net­zes ange­ranzt zu wer­den, wenn man Miß­li­e­bi­ges äußert oder gar noch publi­ziert. Selbst beim Wald­gang ist man nicht mehr geschützt. Die Herr­schaft und ihr Kli­en­tel, all die ali­men­tier­ten „zivil­ge­sell­schaft­li­chen“ Unter­stüt­zer und Stö­rungs­mel­der, sind emp­find­lich geworden.

Das zeugt von Unsi­cher­heit, ver­mut­lich von einer Grund­angst der Ber­li­ner Repu­blik, der Furcht vor einer rechts­dre­hen­den Wen­de, mehr noch aber resul­tie­rend aus der beun­ru­hi­gen­den Selbst­wahr­neh­mung, daß die eige­ne Pro­pa­gan­da nicht nur an den Adres­sa­ten vor­bei­geht, son­dern schlim­mer noch:

Die Akteu­re kön­nen ihr tief inner­lich selbst kei­nen Glau­ben mehr schen­ken. Im stil­len wis­sen sie, daß der schril­le Ton („Alles Nazis!“) nur die eige­nen Zwei­fel über­schreit. Wären tat­säch­lich Faschis­ten prä­sent, wür­den sie denen nicht gewach­sen sein. Sie fürch­ten eine Kor­rek­tur, die eben nicht von links aus­ge­hen kann, von der sie aber selbst wis­sen, daß sie bevorsteht.

Um so mehr sind sie einem immer skur­ri­le­ren Rol­len­spiel ver­haf­tet – dem Han­deln im kon­stru­ier­ten Als-ob. Für links­grü­ne Beken­ner muß es immens anstren­gend sein, einen polit­mo­ra­li­schen Codex zu erfül­len, der auf einer Anthro­po­lo­gie welt­an­schau­li­cher Apart­heid grün­det: Der für lin­ke Zie­le ein­tre­ten­de Mensch ist, gewis­ser­ma­ßen als Beru­fe­ner, bes­ser als all die ande­ren, er muß, qua­si geseg­net, maß­ge­bend auf­tre­ten und schleppt die gan­ze Last der Auf­klä­rung. Zu was für Ver­span­nun­gen mag es füh­ren, durch­weg als Vor­bild unter­wegs zu sein?

Nicht weni­ger eigen­wil­lig bei der CDU: Was ges­tern in der Ära Mer­kel noch als „men­schen­ver­ach­tend“ galt, was das „Ster­ben im Mit­tel­meer“ angeb­lich zuließ, ja for­cier­te, das ist nun unter Merz‘ Ägi­de nicht mehr indis­ku­ta­bel, son­dern schleu­nigst gebo­ten – mit der Fol­ge, daß den die AfD pla­gi­ie­ren­den CDU-Gran­den sogleich das lin­ke Geplärr ent­ge­gen­schallt, sie wären jetzt nicht weni­ger „faschis­tisch“ als die ohne­hin ja voll­fa­schis­ti­sche AfD.

Zum einen ist in einem sol­chen Milieu tat­säch­lich kein Dis­kurs mehr mög­lich. Plu­ra­lis­mus? Kurz­ge­schlos­sen und von Ein­weg­re­de ersetzt. Daher kann man auf den Talk­show-Kla­mauk eben­so ver­zich­ten wie auf Par­la­ments­de­bat­ten. Sie fol­gen einer Regel­poe­tik, die genau das aus­zu­schlie­ßen ver­sucht, wor­über dring­lich zu reden wäre. Das allein, die­se Ver­mei­dung, gefähr­det die Demokratie.

Zum ande­ren deu­ten Tabui­sie­run­gen und Ver­drän­gun­gen auf Ver­här­tun­gen hin. Die aber dro­hen auf­zu­bre­chen. Das frag­wür­digs­te sozio­lo­gi­sche For­schungs­er­geb­nis des letz­ten Jah­res bestand in der ver­meint­lich bewie­se­nen The­se, von einer Spal­tung der deut­schen Gesell­schaft kön­ne nicht die Rede sein, es herr­sche eini­ger­ma­ßen Kon­sens. Das Buch dazu wur­de zum Best­sel­ler, aber: Weit gefehlt! Rei­ne Wunsch­vor­stel­lung des selbst­ge­rech­ten Estab­lish­ments, selbst­er­fül­len­de Prophezeiung.

Die Spal­tung – und somit die zu erwar­ten­de Dyna­mik ihrer Klä­rung – dürf­te seit der Wie­der­ver­ei­ni­gung nie extre­mer und gefähr­li­cher gewe­sen sein.

Bis­lang wird dar­auf mit poli­ti­schen Ritua­li­sie­run­gen reagiert. Daher die ste­reo­ty­pen Beschwö­rungs­for­meln, was statt­haft ist und was nicht. Ins­be­son­de­re die Schul­ju­gend erspürt das, weil sie direk­ter als jede ande­re Grup­pe den ideo­lo­gi­schen Über­grif­fen des neu­en Staats­bür­ger­kun­de­un­ter­richts ihrer Ganz­tags-Ver­ein­nah­mungs­schu­le aus­ge­setzt ist. Und ver­spä­tet, aber um so deut­li­cher die Über­nah­me ihrer Lebens­um­welt regis­triert hat. Man sehe sich die Ergeb­nis­se der U‑16-Wah­len in Bran­den­burg an.

Heino Bosselmann

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

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Kommentare (92)

Mitleser2

20. September 2024 13:57

Es ist alles gesagt. Letztlich kann man nur noch abwarten, ob es wirklich kippt (noch zweifle ich im Westen). Und natürlich AfD wählen.

Le Chasseur

20. September 2024 14:48

@Mitleser2
"Letztlich kann man nur noch abwarten, ob es wirklich kippt (noch zweifle ich im Westen)."
Nun ja, es gibt zumindest Entwicklungen, die hoffen lassen:
"Wie sich die Stimmung wandelt: 71 Prozent der Deutschen bewerten Merkels Asylpolitik von 2015 inzwischen negativ. Vor neun Jahren unterstützten sie noch über 40 Prozent. [...]"
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2024/ueber-70-prozent-beurteilen-merkels-asylpolitik-negativ/

Majestyk

20. September 2024 18:43

@ Le Chasseur:
"71 Prozent der Deutschen bewerten Merkels Asylpolitik von 2015 inzwischen negativ."
Hält aber ca. 70 Prozent der Wahlberechtigten nicht davon ab, für weiter so zu stimmen, und ein Drittel wählt sogar weiterhin CDU. 
Ich wüßte aber auch nicht, was das allein mit der Person Merkel zu tun haben soll. Schengen wurde von Kohl unterzeichnet, und Schäuble erklärte bereits 2006 den Islam als zu Deutschland zugehörig. Ich kann mich auch nicht erinnern, jemals von echtem Protest auf den Parteitagen der CDU gehört zu haben, und selbst deren Abtrünnige wie die WU würden am liebsten morgen wieder die Ex heiraten. Die Konzentration auf Merkel halte ich für genauso falsch, wie sich nur auf die Grünen einzuschießen. 
Die meisten Menschen sind aber auch nicht einsichtiger geworden, es geht bergab, und da ist den Leuten das Hemd näher als die Hose.

Le Chasseur

20. September 2024 19:41

@Majestyk
"Hält aber ca. 70 Prozent der Wahlberechtigten nicht davon ab, für weiter so zu stimmen, und ein Drittel wählt sogar weiterhin CDU. "
Ja, leider, bei den älteren Semestern wird sich das auch nicht mehr ändern. Wobei "weiter so" ja nicht stimmt, Merz drängt ja jetzt "auf eine Wende in der Asylpolitik". Ist natürlich wieder nur Verarsche, aber viele werden wieder darauf hereinfallen.
"Schengen wurde von Kohl unterzeichnet"
Das Zuwanderungsproblem hat doch eher damit zu tun, dass EU-Recht nicht angewandt wird, vor allem auch Dublin II. Es gibt doch kein EU-Abkommen, in dem vereinbart wurde, dass Personen aus Nicht-EU-Ländern bzw. Personen ohne Papiere ungehindert in die EU einreisen dürfen.

Ingelore

20. September 2024 19:53

Man kann nicht damit rechnen , das die links-günen Genderideologioten durch Vernunft umzustimmen sind. Es hat über Jahrzehnte eine Konditionierung über die Medien stattgefunden . Nehmen wir nur mal den Begriff Demokratie , der durch Propaganda und permanente Wiederholungen mit positiven Emotionen und Bildern verknüpft und beglückt wurde. Das hat man dann gekoppelt mit wohlklingenden und Sinnentfremdenden Werten wie bunt , Vielfalt , Gleichheit , Freiheit,Toleranz, Gleichberechtigung usw. Für die Struckturen der Demokratie interessiert sich kein Mensch mehr.Das ist das Selbe wie beim pavloschen Hund , mit Futter belohnt produziert er bei gleichzeitigem Signalton Speichelfluss. Dem kann man auch nicht erklären , nein Lumpi , es gibt kein Fresschen mehr , es ist nur die Klingel. Dieses Verhalten kann nur gelöscht werden durch Belohnungsentzug.Wirksam wäre nur Medienentzug ! Ich zähle auf die Jugend, ein Aufbruch kann nur mit dem Enthusiasmus der Jugend gelingen ,die ist  noch nicht so degeneriert und ich rechne natürlich mit Gottes Hilfe. Aber es ist richtig alles steht auf der Kippe.

Blue Angel

20. September 2024 21:01

Dank an Herrn Bosselmann für die hervorragende Situationsbeschreibung. 

Laurenz

21. September 2024 06:07

@Ingelore ... Medienentzug existiert längst freiwillig. Einschaltquoten sinken, Auflagen fallen. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/axel-springer-expansion-usa-doepfner-101.html & https://taz.de/Gedruckte-Zeitungen/!6033925/ Deswegen versuchen ja nationale Regierungen, multi-nationale Organisationen, wie globale Institutionen die alternativen Medien & Plattformen mehr zu regulieren. Man kann nicht hunderte Mio. kleine Publizisten steuern, deshalb die Repressalien. Man will auch keine freie Meinungsäußerungen, sondern nur gezielt veröffentlichte Meinungen. Die von Ihnen zitierten Eigenschaften, Buntheit , Vielfalt , Gleichheit , Freiheit,Toleranz, Gleichberechtigung gelten nur für vernachlässigbare, neo-feudale Minderheiten. Lars Klingbeil führt hier explizit aus, daß die SPD die Mehrheit diskreditiert, verunglimpft, zum Teufel jagt. https://youtu.be/e6lcW2rotyA Auf Gott würde ich mich an Ihrer Stelle nicht verlassen, denn auf ihn ist kein Verlaß, wie auch schon sein Sohn feststellen mußte, zumindest dann, wenn man zu der Minderheit gehört, die an die Kreuzigung Jesu Christi glaubt. Hilf' Dir selbst, dann hilft dir vielleicht auch ein Gott. Aber, welcher Gott sollte schon vor kriechenden Anhängern Achtung empfinden? Jeder kluge & gesunde Gott will starke Follower & keine Knechte.

tearjerker

21. September 2024 10:09

"Man sehe sich die Ergebnisse der U‑16-Wahlen in Brandenburg an." - Mit dem Eingreifen von Pistorius wird das alles in Ordnung kommen.

Gustav

21. September 2024 10:43

Die Führungsriege dieser Administration steckt bis zum Hals in uneingelösten (und uneinlösbaren) Versprechen und desaströsen Fehlentscheidungen, und versucht sich nun – wie Baron Münchhausen – an ihrem eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. Katastrophale Probleme entstehen notwendigerweise durch Regierungen, welche nicht mehr in der Lage sind, mit Sachlichkeit und Vernunft ihren Staat zu verwalten und die realen Bedürfnisse ihrer Bürger ignorieren. Die westlichen Politiker befinden sich auf nacktem Überlebensmodus, sie fühlen ihr Versagen, ihr Unvermögen und dass ihre Betrügereien ein kurzes Verfallsdatum haben. Es wird schon lange angenommen, dass das Chaos im Prinzip für die Elite eine willkommene Situation ist – allerdings ein kontrolliertes Chaos. Diese Kontrolle scheint ihnen nun zu entgleiten. Die Übersteuerung der Abläufe und Unterstützung in sich gegenläufiger Interessen, erzeugten wohl eine Eigendynamik – die Macher scheinen gezwungen, neue Prioritäten zu setzen. Die bekommen bald die ganze Welt zu spüren…

Laurenz

21. September 2024 12:36

@Ingelore ... Medienentzug existiert längst freiwillig. Einschaltquoten sinken, Auflagen fallen. https://www.tagesschau.de/wirtschaft/unternehmen/axel-springer-expansion-usa-doepfner-101.html & https://taz.de/Gedruckte-Zeitungen/!6033925/ Deswegen versuchen ja nationale Regierungen, multi-nationale Organisationen, wie globale Institutionen die alternativen Medien & Plattformen mehr zu regulieren. Man kann nicht hunderte Mio. kleine Publizisten steuern, deshalb die Repressalien. Man will auch keine freie Meinungsäußerungen, sondern nur gezielt veröffentlichte Meinungen. Die von Ihnen zitierten Eigenschaften, Buntheit , Vielfalt , Gleichheit , Freiheit,Toleranz, Gleichberechtigung gelten nur für vernachlässigbare, neo-feudale Minderheiten. Lars Klingbeil führt hier explizit aus, daß die SPD die Mehrheit diskreditiert, verunglimpft, zum Teufel jagt. https://youtu.be/e6lcW2rotyA  Sie verlassen sich tatsächlich auf Gott? "Gott mit uns" ist im I. Krieg nicht wirklich gut für uns verlaufen. 

Gracchus

21. September 2024 13:03

Ich finde diese Affektiertheit auch nervig. Ein post-68er-Phänomen, durch die zu Selbstinszenierung drängenden neuen Medien forciert. Die Politiker, die öffentlich auftreten, sind zu einem gut Teil Schauspieler, und Politik, soweit sie öffentlich in Erscheinung tritt, Teil der Unterhaltungsformate. Um Goethe abzuwandeln: nicht nur Pfaffen auch Politiker können von Schauspielern viel lernen. Das Komische: Politiker gerieren sich heute gerne wie Pfaffen. 
Das Gegenstück zu den zur Schau getragenen moralischen Gefühlen ist der (eher von Konservativen gepflegte) "Diskurs der Sachzwänge", im spätdemokratischen Zwielicht erscheint beides verlogen. Weder herrschen Sachzwänge noch persönliche Betroffenheit, es herrscht das Gefühl, dass die politischen Entscheidungen irgendwo getroffen werden, wo keine Kamera hinschaut. 

Mitleser2

21. September 2024 13:18

"Mit dem Eingreifen von Pistorius wird das alles in Ordnung kommen."
Haha, der Satz ist gut. Ja, es wird wohl im Bund auf eine CDU/SPD Koalition hinauslaufen, mit Pistorius als Vizekanzler. Die Prozente könnten knapp reichen. Immer vorausgesetzt, es gibt keine disruptiven Ereignisse.
 

Laurenz

21. September 2024 15:35

@Mitleser2 ... Dazu müßten Union & SPD auf eine Mehrheit kommen, die sie jetzt haben, aber zukünftig sehr unwahrscheinlich zustande bringen werden, genauso wird schwarz/grün mit Kanzler Habeck nicht stattfinden. Aller Voraussicht nach wird die FDP wieder aus dem Bundestag fliegen. Der dritte Koalitionspartner würden dann die Grünen Khmer oder das BSW werden. Mit den außenpolitischen Vorstellungen des BSWs wäre das dann vorab schon sehr ungemütlich. Und die Grünen Khmer als Partner bedeuten den weiteren Niedergang von Union & SPD im untergehenden Deutschland.

Majestyk

21. September 2024 16:02

@ Le Chasseur:
Stimme dahingehend zu, daß das Papier sich anders liest. An der CDU im Allgemeinen und an Kohl im Besonderen fällt es mir schwer wirklich Gefallen zu finden. Die CDU war sich selbst immer näher als tatsächliche Liebe zum eigenen Land und Volk. Wenn die Union sich zwischen Macht und Heimat entscheiden mußte,hatte die Heimat immer schlechte Karten, aber die Wähler konnte man so schon ködern. Ich persönlich gehöre sogar zu den Leuten, die glauben, daß die Wiedervereinigung so manchem Granden gar nicht zupaß kam, gefärdete sie doch die bundesdeutsche Stellung im atlantischen Verbund.
Hörprobe Konrad Adenauer über das, was ihn von Kurt Schumacher trennte, ca. Minute 22:55.
 

Le Chasseur

21. September 2024 17:07

@Laurenz"Der dritte Koalitionspartner würden dann die Grünen Khmer oder das BSW werden."
Auf Bundesebene wird es keine Regierungsbeteiligung des BSWs geben. Wenn es für Schwarz-Rot nicht reicht, wird man die Grünen wieder mit ins Boot nehmen. Die FDP wird vermutlich den Wiedereinzug in den Bundestag verpassen.
@Majestyk
"Die CDU war sich selbst immer näher als tatsächliche Liebe zum eigenen Land und Volk."
Sind eben Ultramontanisten bzw. Transatlantiker. Und der Katholik Adenauer soll ja angeblich in seinem Abteil die Vorhänge zugezogen haben, wenn er mit dem Zug durch mehrheitlich von Protestanten bewohnte Gegenden Deutschlands fuhr. Auf die Wiedervereinigung konnte der gut verzichten.

Carsten Lucke

21. September 2024 18:12

@ Laurenz
Sie immer wieder mit Ihren "Der schlaue Onkel weiß es - Beiträgen" gehen mir gehörig auf den ... Klimaschutz hier. 

Laurenz

21. September 2024 18:14

@Majestyk @Le Chasseur ... Ihr Beschreibung der CDU trifft, in meinen Augen, ziemlich ins Schwarze. Ihre Interview-Aufnahme ist ein weiteres Indiz dafür, daß wir die Deutsche Teilung Adenauer zu verdanken haben. Eine Wiederbewaffnung wurde zwar schon ab '50 diskutiert, aber von den Amis erst mit dem Korea-Krieg näher ins Auge gefaßt. Die Wiedervereinigung wurde von den Amis entschieden, welche die Schwäche der Sowjetunion gedachten auszunutzen. Das Angebot Gorbatschows, wie der Wille der Amis bestimmten den Rahmen des Zeitfensters in der die Wiedervereinigung vonstatten ging. Auch mit Lafontaine als Kanzler hätten dessen Bedenken wohl machtpolitisch keine Rolle gespielt.

Mitleser2

21. September 2024 20:23

@Le Chasseur: Wenn der Unvereinbarkeitsbeschluss mit den Linken (bzw. BSW  - gibt's da überhaupt einen?) in den Ländern nicht gilt, warum sollte er dann beim Bund greifen. So viele Skrupel hat die CDU nicht, wenn es um die Macht geht. In Thüringen haben sie ja gerade zusammen mit BSW einen Antrag eingereicht, um AfD-Landtagspräsident zu verhindern.

Le Chasseur

21. September 2024 20:47

@Mitleser2"Wenn der Unvereinbarkeitsbeschluss mit den Linken (bzw. BSW  - gibt's da überhaupt einen?) in den Ländern nicht gilt, warum sollte er dann beim Bund greifen."
Weil es auf Bundesebene um andere Themen geht als auf Landesebene. Deutschland befindet sich als Vasall der USA im Krieg mit Russland. Glauben Sie, dass da eine Partei an der Regierung beteiligt wird, die man uns als aus Moskau gesteuert verkaufen will? Selbst wenn die CDU das tatsächlich erwägen würde, würde doch Uncle Sam sein Veto dagegen einlegen.

Liselotte

21. September 2024 21:57

@LeChasseur 21.9. 20:47: ja, schätzungsweise. Vielleicht reicht es im Bund für Schwarz-Rot-Grün, dann ist das sicher. Aber wenn es nur mit Afd oder BSW reicht... wird es extreme Verrenkungen geben. Man sollte vielleicht schonmal darüber nachdenken. - Aber erstmal ist Brandenburg, morgen, und da wird die AfD voraussichtlich 1. werden, und vermutlich wird die SPD versuchen, auf das BSW zuzugehen.

Kurativ

21. September 2024 22:05

Das "Draufhauen" ist ein Akt der Hilflosigkeit. Ich frag mich oft, ob alles genau so wäre, wenn meine Wenigkeit und andere ihre Ergüsse nicht in die Tastatur kloppen würden, sondern mittels Stift in ein Stück Papier ritzen müssten.
Schon der Druck und die Massenfertigung/verbreitung beherbergen die Gefahr einer unnatürlichen Eskalation. Beim Bildschirm ist es noch schlimmer.
Der Mensch empfindet die unendliche Replikation zu immer neuen als verwirrend. Keiner könnte dies mit eigenen Händen in dieser Perfektion erledigen.
In arabischen und persischen Ländern bauen zum Teil die Handknüpfer absichtlich kleine Fehler in die Teppiche ein. Nur Gott ist perfekt.

Laurenz

21. September 2024 23:38

@Carsten Lucke @L. ... Sowenig wie uns Antaios zwingt, dieses oder jene Buch zu lesen, sowenig zwinge ich Sie, meine Beiträge zu lesen. Jeder würde hier wohl individuell anders zensieren, als die Redaktion es vornimmt. Aber es ist das Medium der Redaktion. Ich selbst habe oft gar nichts zu sagen. Aber ich überprüfe die Artikel oder die Beiträge der anderen Teilnehmer auf Plausibilität. Am wenigsten ertragen kann dies ML. Der hat aber mehr Macht hier als Sie & löscht mich liebend gerne. Übrigens bin ich als Verehrer (bis zu einem gewissen Grade) Bert Hellinger & Eckhart Tolle, der Überzeugung, daß diejenigen, die von mir negativ angetriggert werden, wie ML oder Sie, mir von allen hier charakterlich am ähnlichsten sind.
@Le Chasseur @Mitleser2 ... der Amis sagen erstmal nix. Der neue Außenminister muß dann in DC erstmal zum Rapport antreten. Die Amis werden erst dann unangenehm, wenn ihnen einer, wie Oskar Lafontaine, anfängt, ihnen in die Suppe zu spucken. 

Carsten Lucke

22. September 2024 01:30

@Laurenz
Hübsche Antwort - laß ich natürlich gelten ! Und freilich : Ohne Ihre "Dinger" läse ich hier im Kommentariat oft gar nicht mehr mit. Um Gottes Willenmachen Sie nur so weiter ! Tschuldschung. 

Diogenes

22. September 2024 05:23

Teil 1/2
 
Und auch heute sollte man sich auf Rechtsstaatlichkeit nicht verlassen. Zudem: Muß man seine Rechte erst aufwendig einfordern oder einklagen, sind es eigentlich keine Rechte mehr. – H. Bosselmann
 
Recht alleine reicht nicht (!) – unser Wir muss auch die Macht (die Wehr u. Wacht) haben (z.B. geltendes) Recht in Staatspolitik bis ins letzte Staatsorgan der Beamtenbehörde durchzusetzen um überhaupt Funktionsfähigkeit des politischen Willens zu erreichen, der da „Deutschland zuerst“ oder „Deutschland über alles“ oder „Ich bin Deutscher“ heißt! Diese Erkenntnis ist weder neu, noch bedarf es ihrer großen Einfallsreichtums im Begreifen von Machtpolitik (Höcke kennt das; ob es auch in Urban und Bernt ist, wird sich erweisen). Trotzdem scheint der "Obrigkeitsgläubige"; also der deutsche Volks- und Zeitgenosse mit politischem Interesse seiner Anwesenheit/Daseins, das nicht zu verstehen (was an sich fern von anarchistischen Ideoismen (wortwörtlich: Überklang/Übertönung des Ichs/Egos; das Asoziale gebärend), was wohl der Haken an der („jeder“ (Irrlichter des Materialismus)) Geschichte ist. Verstehen alleine als dem Logos folgend reicht nicht (Das Kurze Glück), denn das Geistige benötigt das Empfinden des Erfahrens (die Einsicht, das Greifen dessen,worüber man zuvor nur Geisterte (Gedankenblumen nährend*), genauso wie umgedreht: was dann den politischen Willen aus-bildetet. Jene fließende Kraft gemeinsamer Weltanschauung*

Diogenes

22. September 2024 05:25

Teil 2/2 Anmerkung/Legende
 *Stolze Deutsche, die sich ihres Volkes bewusst sind*Weltanschauung ist der Standpunkt des im Gemeinwesen verwurzelten Einzelwesens* (Hält sich das Einzelwesen für sich alleine genommen überlebensfähig als Träger volksspezifischer  (erbiologischen = Das von Geschlechte zu Geschlechte Weitergegebene im Gemeinsamen der Ahnenfolge) Typologie
 
*Die Warte, von der er auf die Welt schaut; sie empfindet, sie versteht, begreift. Der Eigenstand. Das Bodenständige. Die „geometrische“ Beschau dieses Eigenpunktes im Grund (Boden) von Heimat, Volk und Nation (Identitär im Latein genannt, Völkisch im Germanischen genannt; das, woraus man in Ahnenkette ist)  
 
*Einsiedler (Einödhofbeschau) die am Strand der Erkenntnis herum-krebsen, mögen das zwar anders empfinden, aber ihre Erbanlagen die ihnen Fang und Bau ermöglichen können sie nicht leugnen. Das, woraus sie sind. Dem folgend, der dies in Plan und Willen bekundet.
 
*Gedanken sind immer Sache/Ding/Empfinden des Einzelwesens. Das Gemeinwesen hat sich in Jahrtausenden ausgebildet dem Einzelwesen in seinem Gedankengang beizustehen. Erfahrung/Schärfung (das Rad nicht neu erfinden müssend).
 
Das Sternchen * als Ausführung/Anmerkung damit der Satzsinn vor lauter Klammern dem Überflieger von Texten nicht verloren geht. Ich bin da eigen, in der Nachbetrachtung vielleicht asozial im Gedanken äußern/schicken. Das ist aber beim philologischen Menschen Eigenart.

Diogenes

22. September 2024 05:42

"Der schrille Ton gegen die eigenen Zweifel" - Bosselmann
 
Schrill ist eher das vom Herben und Einschlägigen* kommend, ja, etwas vom aus der Art schlagenden Molochwesen Er-wachsenden; die Sehnsucht nach dem Boden, dem Grunde, das was Halt und Sinn gibt. In dieser Wahl steht Brandenburg als Preußenerbe, oder das primitiv, degeneriert, verdorben pervertiert Machende des Zeitgenössischen ohne jeden Volksbezug.
 
*im Sinne von Äußeren Schlägen (das sich Wind|ende, ein Einfang ins Gemeine)
 
Nachtrag: Sie (Bosselmann) gleichen sich mit Krah. Krah gleicht sich mit meinem Eigenständigen-Bodenständigen (nicht mein, ich habs nicht "erfunden", aber das in den Diskurs-bringende) als Wurzel der Deutschenbeschau. 
 
 

Diogenes

22. September 2024 06:10

@Carsten Lucke @L. ... So wenig, wie uns Antaios zwingt, dieses oder jenes Buch zu lesen, so wenig zwinge ich Sie, meine Beiträge zu lesen. Seltsam und doch Einsam im Nachdenk. Das Eine kann er-zwungen werden, aus welchen Gründen (ins Strafrecht gehende möglicherweise: Was Anderes lasse ich nicht gelten, als das möglicherweise den Dialog Erdrückende) auch immer; ist es "Religionsegoismus" (Dem Widerspruch sein Duld/Huld/Festhalt), verliert die "Abspaltung" alias "Sezession" ihren Sinn als Ganzheitliche des Gelehrten/Belesenen/Suchenden des "Rechten". "Rechtssein" oder über "Rechts" hinaus gehend im Sinne "Hyperboreas" (was in Gegenwart zu definieren ist. Es ist kein Rechtswind, aber es ist ein "Wind"). *"Rechte" nochmal: Ich übernehme das Sprech nur vom Gegenüber (b. Sezession), ich benutze es nicht im Eigen- oder Gemein-Sinne, da dort einfach "Deutsche" das ist, was im Scheiden zwischen Antideutschen gemeint ist. Es ist mit "Blut" gefüllt. "Rechts" ist nur mit einer "Richtung" gefüllt. Man kann sich natürlich gegenseitig dulden und respektieren, da die das "Wir" auf einer Welle liegt. 

Diogenes

22. September 2024 07:08

"In der Außenpolitik das Innere widerspiegeln. Was ist "In" ?"
 
Wir sind kein Missionare (Überzeuger – Zeug/Kropp ins Kindsein würgen; einen Stein (Ideo) als einziges Wahres meinen) von was, vom wem?) bzw. Sender des "Unsrigen" in die Welt alleine (Einzig), sondern Abgesandte des politischen (das Be-fug des Volkes insgesamt) Willens unser Interesses. 
 
*Interesse ist gleich Gemeinwohl Stärkung: Deutsche Kultur ist  Art und Wesen des Trägers. Träger ist nicht gleich X-Beliebiger. Kultur ist nicht gleich X. Sein wir uns bewusst und stolz darauf. Es ist nur ein Bachlauf in der Erinnerung, aber die Erfahrung ist "Deutsch". 

Adler und Drache

22. September 2024 09:27

@ Laurenz
Die Wiedervereinigung wurde von den Amis entschieden, welche die Schwäche der Sowjetunion gedachten auszunutzen.
Ich gehe mittlerweile davon aus, dass die sog. "Wiedervereinigung" nichts anderes als ein freundlich kaschierter Vorstoß im Feldzug der USA gegen die SU/Rußland war. Die SU-Truppen zogen sich aus Ostdeutschland zurück, das damit insgesamt der NATO gehörte - allein das ein bedeutender Zugewinn, vom Rest der osteuropäischen ehemaligen Warschauer-Pakt-Staaten ganz zu schweigen. Putin mag Autokrat und sonstwas sein, aber er beurteilt die Situation offensichtlich realistischer als seine Vorgänger Jelzin und Gorbatschow, der noch vom "gemeinsamen Haus Europa" träumte.
Interessant ist für mich, unter diesem Gesichtspunkt die DDR-Pressemeldungen oder auch literarische Erzeugnisse zu beachten. Presse natürlich unverdaubar und Würgreflexe erzeugend, dennoch. Als Roman z.B. interessant "Der Traum des Hauptmann Loy" von Wolfgang Schreyer (ist wohl auch verfilmt worden) mit ausführlichem Anhang. Man wusste, was man vom Feind zu erwarten hatte. Man ist "frontier" und wird als Bewohner entsprechend behandelt. Ihr desöfteren vorgebrachter Vergleich mit Rom trifft ins Schwarze.   

Laurenz

22. September 2024 10:42

@Adler und Drache @L. ... Der kleine Krieg gegen Rußland, im weiteren Sinne der Zukunft gegen China & danach gegen Indien zeigt den Unterschied zu unserem letzten Krieg. Die Amis werden nie eigene Atomwaffen in Europa gegen Rußland einsetzen. Diese Waffen stehen hier völlig nutzlos in der Gegend rum. Das haben viele in Europa nur noch nicht begriffen.

Klaus Kunde

22. September 2024 13:02

"71 Prozent der Deutschen bewerten Merkels Asylpolitik von 2015 inzwischen negativ." Hält aber ca. 70 Prozent der Wahlberechtigten nicht davon ab, für weiter so zu stimmen, und ein Drittel wählt sogar weiterhin CDU.
Soziologisch wohl leicht erklärbar: Man haftet am Erlernten. Die Hardcore-Unionisten, zu denen ich mich selbst einst zählte, fällt der Abschied schwerer, als denen, die frei flotierend irgendwie Rechts sind. Die AfD ist eben nicht, oft kolportiert, die Union, wie man sie aus früheren Zeiten in Erinnerung hat, sie ist etwas ganz Neues, und man weiß nicht, welchen Weg sie gehen wird. Parteiprogramme liest kein Mensch, Wahlprogramme sind ohne Wert, erst die Tat bringt das Wesen an den Tag. Des Konservativen Weltbild ist geprägt von Skepsis allem Neuen gegenüber, man verharrt gern auf Posten, auch auf verlorenen. Spätestens seit Herbst 2015 ließ sich meine Bastion nicht mehr halten, die Union, ausgenommen Frau Steinbach, kapitulierte bedingungslos vor Merkel, was nicht ohne Auswirkung auf meine politische Ausrichtung blieb. Es ist mir schwergefallen, das können Sie mir glauben, war die Union doch Teil meiner Identität.

Diogenes

22. September 2024 13:52

"(...) Diese Waffen stehen hier völlig nutzlos in der Gegend rum. Das haben viele in Europa nur noch nicht begriffen." - Laurenz
 
Die Kernwaffen werden nach dem Erstschlag abgefeuert. Drehen wir das Gedankenspiel mal um: Wir sind so oder so in Schusslinie nuklearer Vernichtung. - Was zu Besinnen dabei ist: Eigene Kernwaffenproduktion und Verfügung des Zieles. Alles andere ist Fremdbestimmung. Natürlich auch die Fremdbestimmung der Industrie und des Militärs, die wir ja auch gegenwärtig erleben.

Majestyk

22. September 2024 14:16

Was war falsch daran, die Schwäche der Sowjetunion auszunutzen? Wer hatte faktisch nach '45 Raum okkupiert und hielt Osteuropa besetzt? Wer war der Hauptverantwortliche für den Verlust der deutschen Ostgebiete?
Unabhängig davon, was ich von der CDU im Allgemeinen halte und welche Ansichten ich bezüglich dem Krieg gegen Deutschland habe, welche Alternative gab es zur Westbindung angesichts der eigenen Schwäche und fremden Truppen im eigenen Land? War ein "neutrales" Deutschland mit der Sowjetunion im Rücken wirklich eine Option, und wie verteidigungsfähig wäre das restliche Kontinentaleuropa dann noch gewesen? Italien war ja ein politischer Wackelkandidat, weswegen Deutschland mit Gastarbeitern aus Süditalien beglückt wurde.
Nur weil die westliche Führungselite linkskorrumpiert ist, wüßte ich keinen Grund, warum ich in Putin etwas anderes sehen sollte als einen KGB Offizier, und China ist für mich nach wie vor Rotchina, Erfolg durch Stamokap hin oder her. Was ich wahrnehme, ist ein hybrider Krieg, und es sieht so aus, als würde die Heimmannschaft verlieren. Nur weil ich in Opposition zur hiesigen Führung stehe, muß ich noch lange nicht das gegnerische Team anfeuern.
Die Osteuropäer wurden nicht in die NATO gezwungen, sie kamen freiwillig, und sie wußten auch warum, und wer es sehen will, kann derzeit beobachten, wie Rußland die Souveränität von Nachbarstaaten respektiert, die das Pech haben, kein NATO-Mitglied zu sein.

Laurenz

22. September 2024 14:36

@Klaus Kunde ... Sie gehören zu der Masse der üblichen Schlaftabletten der Union. 2015 sagt nur aus, besser zu spät als nie. Und Sie können Selbst wahrnehmen, wie viele Mio. immer noch nichts merken, abseits der Profitnehmer. Was die Teilnehmer @Majestyk & Le Chasseur hier sehr deutlich formulierten, zeigt nur die Offenbarung Merkels, die Ihnen spät enthüllte, was schon 75 Jahre Fakt ist. Sie unterschätzen die Eminenz eines Partei- oder Wahlprogramms, haben nicht mitbekommen, wie heißen Herzens heftig darum gestritten wurde. Jedes AfD-Mitglied kann, zB vor Gericht, auf den demokratischen Prozeß (& Inhalte) verweisen, mit dem es erstellt wurde. Es ist ein historisches Dokument des Zeitgeistes.
@Diogenes @Carsten Lucke @L. ... Wir sind gerade nicht in der Lage Hyperborea anzupeilen. So, wie ich Ihnen beim Gruppen-Egoismus der Religiösen hier zustimme, so sollten wir (bis zu einem gewissen Grade, dem Ansatz der Mission) Nachsicht üben. Die Redaktion, ähnlich AfD-Protagonisten,  steht in der Öffentlichkeit einer lebensfeindlichen, menschenverachtenden Umwelt, geprägt von niederen Beweggründen. Das muß man aushalten. Jeder muß seinen eigenen Weg finden, das dicke Fell zu nähren.

Ingelore

22. September 2024 15:50

Wenn hier jemand  Menschenverachtung zum Ausdruck bringt , @laurenz, dann sind Sie es. Sie wähnen sich auf der richtigen Seite, interpretieren die Geschichte so, wie es in Ihr Weltbild passt, strotzen nur so vor Selbstgerechtigkeit und Hass, beleidigen jeden, der sich hier zu Wort meldet. Damit stehen Sie in Ihrer Logik auf der gleichen Stufe wie die Genderideologioten. Wenn Sie die Heilige Schrift nicht verstehen, dann ist der Mangel in Ihnen und nicht bei denjenigen, die Gott folgen. Sie sind in meinen Augen ein sehr schlechtes Beispiel für die AFD. Sie geben hier nur die Marschrichtung vor für eine rechte Blase, die keiner will und die eher abschreckt. Dass Sie die Beiträge auf Plausiebilität überprüfen, nehme ich ihnen nicht ab; das können Sie gar nicht, dafür fehlt Ihnen der Geist der Unterscheidung. Sie machen sich lächerlich, wenn Sie meinen, Sie können hochgebildete Christen belehren und beleidigen. Ihre Beiträge sind völlig irrelevant. Wenn Sie auch nur einen Hauch von Anstand in sich tragen, dann entschuldigen Sie sich zumindest für Ihre Gotteslästerungen.

Laurenz

22. September 2024 15:56

@Majestyk ... Der Punkt ist immer, in wessen Interesse handeln wir. Deutschland sitzt zwar in eminenter strategischer Position, aber hinter uns ist nur noch Frankreich (& Spanien), also zu vernachlässigen. Sie überschätzen uns. Schweden, Finnland, die Schweiz, Österreich & das frühere Jugoslawien konnten sich sehr wohl eine zumindest formale Neutralität leisten. Das hätte einem neutralen Block in Zentraleuropa, im Rahmen der blockfreien Staaten noch mehr Gewicht verliehen. Politisch haben wir voll ins Klo gegriffen. Wir sind zwar wiedervereint, sind aber systemisch von der DDR übernommen worden & rutschen ökonomisch & infrastrukturell genauso in die Kloake, wie die einstige DDR. Beim Untergang ist diesmal aber keiner da, der uns auffängt.
@Diogenes ... Es gibt keinen Erstschlag, außer der Franzmann & das perfide Albion fangen an, zu spinnen. Atomwaffeneinsatz aus Europa heißt, die Amis kämpfen nuklear gegen Rußland, was bedeutet, daß sich die Großstädte der USA sofort atomisieren. Deswegen wollen die Amis einen Krieg auf NATO-Europa gegen Rußland beschränken. Das funktioniert in erster Linie nur konventionell.

Le Chasseur

22. September 2024 16:07

@Majestyk
"War ein "neutrales" Deutschland mit der Sowjetunion im Rücken wirklich eine Option, und wie verteidigungsfähig wäre das restliche Kontinentaleuropa dann noch gewesen?"
Ja, wäre es. Aber die USA bzw. der MIK wollte es nicht:
"Doch erst die Wiederbewaffnung der BRD innerhalb der Nato führte zur Gegenreaktion, dem Warschauer Pakt. Zuvor hatte die UdSSR versucht, der Nato beizutreten, da man eine erneute Militarisierung Deutschlands befürchtete. 1954 hatte der russische Außenminister Molotow zudem eine Alternative vorgeschlagen: eine pan-europäische, kollektive Sicherheitsarchitektur. Zugleich sollte dabei Deutschland wiedervereinigt und neutralisiert werden.
Charles de Gaulles sollte einen ähnlichen Vorschlag machen, eine gemeinsame Sicherheitszone vom Atlantik bis zum Ural. Putin schloss vor der Ukraine-Krise immer wieder im Sinne der KSZE daran an, um ebenfalls eine pan-europäische Lösung politisch zu forcieren.
Es gab vor- und nachher weitere Vorschläge vonseiten Moskaus, eine unabhängige europäische Lösung zu finden. Die USA lehnten alle ab, weil sie davon ausgeschlossen worden wären." https://www.telepolis.de/features/75-Jahre-Nato-Warum-das-kein-Grund-zum-Feiern-ist-9675365.html?seite=all

Le Chasseur

22. September 2024 16:18

@Majestyk:
"Die Osteuropäer wurden nicht in die NATO gezwungen, sie kamen freiwillig, und sie wußten auch warum, und wer es sehen will, kann derzeit beobachten, wie Rußland die Souveränität von Nachbarstaaten respektiert*, die das Pech haben, kein NATO-Mitglied zu sein."
Ja, ja, diese bösen Russen . Es kann der Frömmste nicht in Frieden leben...
*) Die sollten sich mal ein Beispiel an den USA nehmen, wie die die Souveränität anderer Staaten respektieren

Majestyk

22. September 2024 16:39

@ Kaus Kunde:
Konservativ für sich genommen braucht aber einen Bezugspunkt gegenüber, was man konservativ sein möchte.
Ich war nie CDU-Wähler, sondern bin Arbeiterkind, daher sozialdemokratisch geprägt und Rheinländer, also irgendwie katholisch. Jetzt habe ich seit 30 Jahren nicht mehr SPD gewählt und bin vor über 30 Jahren aus der Kirche ausgetreten, aber ich weiß, daß Prägung trotzdem bestehen bleibt. Weswegen ich mir sicher bin, daß noch jede Menge Kommunismus in ehemals kommunistischen Ländern steckt. Die Kommunisten haben sich ja nicht in Luft aufgelöst.
Ich wäre vielleicht gerne CDU-Wähler geworden, wenn Kohl nicht immer anders gehandelt hätte, als er sprach. Jenes wie eine Monstranz vor sich hergetragene C und manches historische Detail störten mich auch. Komisch fand ich zudem, daß von meinem Abiturjahrgang fast nur die wenigen Arbeiterkinder Wehrdienst leisteten, und so sah es dann auch in meinem Ausbildungszug aus. Eigentlich habe ich mir die Welt ohnehin viel durch Beobachtung erschlossen und auf die harte Tour anhand eigener Fehler gelernt. Deswegen glaube ich auch nicht, daß kleine Korrekturen oder mal ein bißchen anders wählen helfen werden. Es braucht den Bruch mit so ziemlich allen Narrativen. Mir ist nur manchmal der Blick nur auf Deutschland viel zu eng, und es wird mir zu viel auf Korrelationen geachtet. So schwer es zu ertragen ist, ich glaube, sich jetzt gegen den Verfall zu stemmen ist so, als wolle man eine Lawine mitten im Hang aufhalten.

RMH

22. September 2024 16:50

Jetzt, knapp 2 Tage nach Veröffentlichung und 34 veröffentlichte Kommentarbeiträge später kann man feststellen, dass der Titel des Beitrages durchaus auch auf das sog. eigene Lager zutrifft. Die Mantras werden laut und schrill vorgebetet. Schauen wir mal, wie es heute Abend aussieht.
PS: Bosselmann beschreibt wieder einmal zutreffend die Lage. Die Lage im eigenen Lager zeigt sich dann in den Kommentaren.

Diogenes

22. September 2024 16:55

"(...) Jeder muß seinen eigenen Weg finden, das dicke Fell zu nähren." - Laurenz
 
Das oder das Fahrzeug, das Menschengefäß, dessen "Erfahrung" überdrüssig, verlassen. Je mehr ich über den Dreiviertel-Sinn den die rein materialistische Welt dem Einzelwesen diktiert nachdenke, desto mehr nährt sich der Wunsch des Selbst oder "Seele/Bewusstseinsaspekt" "auszusteigen". Aber ist das der Weg im Sinne von "Alle Wege führen nach Rom"), Selbstaufgabe?
 
Ich muss weiter nachdenken. - Dem Gedanken Auslauf im "Unsrigen" der Heimat geben, um das "Unsrige" als "Gottesdenk" höherer Philosophie meinen zu können. Darin auch der Theos (Götterfunke), den man in Theologie und Theorie als gemeinsame Abmachung zu greifen sucht.
Ja - Bewegung kommt vom Weg, woher wir kommen, ist der Ruf (Be-ruf-ung) des noch Kommenden. Wer wir sind, ist das Vergangene der Gegenwart die Zukunft bildend. Vom Lebensrad wussten schon unsere Ahnen (die, die gewesen sind, die, die sind und die, die kommen) in ihren Sagas zu singen. So wie die Ilias den hellenischen Menschen Ausdruck verleiht, so verleiht auch die Edda dem germanischen Menschen des gemeinsamen Kontinents Ausdruck. Natürlich könnten wir auch Vergleiche zwischen dem Gemeinten der "Bibel" und "Gilgamesch-Epos" ziehen (Ziehen immer von Wurzel kommend. Daher auch die Mathematik eines Pythagoras. An der Wurzel ziehend).

Diogenes

22. September 2024 17:46

"Das funktioniert in erster Linie nur konventionell." - Laurenz
 
Es ist vor allem eine naive Annahme des Machtpotentials jener Großmächte, die über Kernwaffen und deren Zielsetzung nach Belieben verfügen können. Wenn ich den Feind auslöschen will, dann trample ich nicht dessen Garten als Nährboden nieder, sondern begebe mich direkt als Zerstörungswerk in dessen Wohnzimmer (der Kontinent, in dem die plutokratische Oligarchie ihr Druckmittel unterhält, nur vom "militärisch-industriellen Komplex" sprechend ist zu oberflächlich. Denkfehler der "Linken" bzw. Marxisten, die nicht über ihre ideologische Dogmatik hinaus schauen können)!
Da ich gerade drüber nachsinne, beim Begreifenwollen dessen, worin wir sind…
 
Woher kommt das ständige In-viereckigen-Räumen-Denken? Wir umgeben uns ständig mit geraden Linien in Höhe, Länge und Breite (das in die Tiefe Gehende, was Messen ist), wozu? Ist das die Vereinfachung deren Wegrichtung in die Selbstaufgabe mündet? Komprimieren, zusammendrücken, die Dinge falten und noch mal falten, bis sich ein Kleinstes an Masse ergibt, nur aus der Neugierde heraus zu sehen, wie sich das Kleinste im Größten und umgekehrt bei der Manipulation dessen verhält?  Jaja… Materialismus in der Wissenschaft. In der Politik… genauso. Nicht Entfalten zur Größe, sondern im Einfalten bis ins Gehtnichtmehr das Wollen/Tun.

Majestyk

22. September 2024 18:23

@ RMH:
Was ist denn das eigene Lager?
Selbst die AfD sieht doch von außen manchmal aus wie mindestens zwei Parteien. Ist man sich denn einig, ob man den Staat tatsächlich zurückbauen möchte, oder will man einfach nur Kontrolle und Deutungshoheit erobern? Man unterscheidet sich darin, wie man zu Rußland oder Israel steht, ob man den Westen als was Fremdes betrachtet oder sich ihm zugehörig. Die einen würden sich Deutschland gerne wieder viel homogener wünschen, andere gehen davon aus, daß ein neues Volk erwachsen kann. Die einen sehen in neuer Technik Chancen, die anderen Risiken. Einige wünschen sich den Markt frei, andere wollen ihn regeln, nur eben anders. In meiner eigenen Brust wohnt in gewisser Weise schon mehr als eine Seele, wie soll es dann in einem Lager von vielen Individuen mit unterschiedlicher Prägung anders sein?
Letzten Endes muß man sich in einem Lager vielleicht auch auf den kleinsten gemeinsamen Nenner beschränken. Auch so eine Redewendung wie der Quantensprung, die ich als irgendwie unsinnig empfinde.

Mitleser2

22. September 2024 19:51

@Majestyk: Warum soll es in der AfD anders aussehen als in anderen Parteien, außer vielleicht bei der grünen Sekte?
Brandenburg ist klar. Massive Wahlhilfe der CDU-Wähler. Die Prognosen waren SPD 25-27, CDU 14-16.
Eine Machtoption für die AfD ist vor dem Wegsterben der heutigen Rentner nicht vorhanden, auch nicht im Osten, zumindest solange BSW klar auf CDU-Kurs ist.

RMH

22. September 2024 19:57

@Majestyk,
Sie haben recht, deshalb habe ich auch vom sogenannten eigenen Lager geschrieben. Bislang eint, dass es so, wie sich die Etablierten zusammengeballt haben und den Staat im Beutegriff haben, nicht weiter gehen kann. Dies ermöglicht in diesem Lager das, was einige "Mosaik" nennen, was ich nicht teile, denn ein Mosaik gibt normalerweise am Ende ein erkennbares Bild ab. Hier sehe ich allenfalls ein Mosaik eines Bildes, welches auch von Jackson Pollock stammen könnte. Auf der anderen Seite hat das alternative "Lager" noch einen Binnenpluralismus, welches das etablierte Lager überhaupt erst einmal wieder gewinnen muss (bislang: Fehlanzeige - Eintönigkeit aller Orten). So lange es dem Establishment aber immer wieder gelingt, so etwas wie das BSW aus dem Hut zu zaubern, einen "Landesvater" als Vertrauensperson zu erschaffen etc., werden wir uns über viele gewonnene Schlachten freuen, aber den Krieg nie gewinnen, ja nie auch nur ein einziges Bundesland.

Diogenes

22. September 2024 20:29

Teil 1/3
"Diese Naivität an sich. Das "Lass mich in Ruhe davon" als des Volkes Echo des "Wird schon werden" und "Alles wird gut". " – Jedermann 
 
Jaja, das Amtsgericht Charlottenburg hat auch den Tod von H. Kammler bestätigt (dem 1001 mal Umgekommenen orientalischer Wüstenmärchen). Wie viel "Gutes" wir von diesen Herren und Damen Amtsträgern zu Gerichte meinen dürfen, offenbaren sie selbst im Nachhinein ihrer Urteile die sie als Kollaborateure (vor allem) raumfremder Großmächte auszeichnen. Die plutokratischen Oligarchien in Übersee und auf der Insel die sich mit "Demokratie" manipulierend tarnen (deswegen rede ich auch von Demokratieschauspielhäusern und Tarni-Politik (Tarni = Politik die sich unter Politik tarnt, sie als Vorwand für ihre Agenden nimmt. So tarnt sich ja auch die Deindusrialisierung und Umvolkung Deutschlands mit den diversen Irrlichtern die man als gesunder Deutscher nur als Wahnsinn betiteln kann. Der „Russe“ ist darin andererseits zwar primitiver, schaut man sich z.B. deren PR-Filme über Großdeutschland an, aber die Verteuflung ist dort wie da das A und O der Kriegspropaganda (Ausführungen dazu in den Kommentaren zum Gespräch Kubitschek-Göttlicher).
 
(...)

Diogenes

22. September 2024 20:30

Teil 2/3
 
(...) Das britische Weltreich mit den Engländern im Zentrum, dem römischen Londinium, mag "so" gerne in der Geschichte als Solches/Dieses bezeichnet werden, aber die Herrschaft (Oligarchie auf mehreren Ebenen; pyramidal aufbauend) der Plutokratie und damit des Materialismus spiegelt sich bis heute in deren Ständestaat (der "Westen", aber auch der "Osten". Es geht immer um das gerechte Maß zwischen dem Einzelwesen und dem Gemeinwesen. Im Kapitalismus wie auch im Kommunismus haben wir keine Maß. Es sind Extreme die Völkermorde begehen als ob es ein Treten auf Insekten wäre). Ja, er äußert sich inzwischen in ummauerten und von privaten Sicherheitsdienstleistern bewachten Stadtanlagen der "Reichen". "Reich" sein an sich ist nicht "böse", aber diesen Reichtum aufgrund vom Träger Gier/Trieb als "Machtwährung" von Verbrechern wie "Blackrock" verwalten zu ->lassen, die das hinter ihrer Glitzerfassade lauernde Raubtier der Ausbeutung ganz gezielt auf die "Die Schwachen, das Beutetier" los ->lassen, sprechen für Unsereiner eine deutliche Kriegssprache. Es geht um Ehre und Ehrbarkeit im Menschsein. (...)

Laurenz

22. September 2024 20:39

@Diogenes ... als Zerstörungswerk in dessen Wohnzimmer ... ja, aber nicht, wenn dabei das eigene Wohnzimmer das zeitliche segnet. Empfehle Ihnen einen Blick auf die Erde. Rußland besitzt etwa doppelt so viel Fläche, wie die USA bei in etwa demselben Arsenal. Es also wesentlich einfacher, für die Russen, Ziele in Nordamerika zu vernichten, als umgekehrt. Europa ist so klein, das platt zu machen, braucht es wenig. Der aktuelle Krieg ist der I. symmetrische (Stellungs-) Krieg seit dem Korea-Krieg. Er ist lokal begrenzt, aber trotzdem sehr teuer. Er wird mit ökonomischen Zielsetzungen zur Schwächung des Gegners & der eigenen Partner in Europa geführt. Die Russen leisten sich dieselbe Zielsetzung, umgekehrt. Wir sind diesbezüglich seit etwa 1995 als militärischer Gegner bereits ausgefallen, also schon lange bevor Rußland wieder erstarkte.

Diogenes

22. September 2024 22:32

Es ist ein Fehlen, Versagen dessen, dem man die Fahne hochhält. Nach dieser Wahl: Warum demjenigen, der einen ausraubt, die Stange halten? Die Dolchstoßverrätrrpartei macht dort weiter, wo sie Deutschland 1917/18 dem Feinde als Geschenk verpackte. Und der Rest, der sich in Zentrum so und so sammelte, war damals wie heute eine Sammlung von Rheinbündlern. - Sie wollen bessere Franzmänner sein? Arschtritt über unser Elsass hinaus, und was die als Kollaboration bezeichnen, als Verbrecher meinen.
 
Ein "Hitlerjunge", um die 12 Jahre, wurde an Händen und Füßen gefesselt. - LKWs zogen... Ein Spaß, meinten sie, der Leiche das Ritterkreuz eines Kameraden nehmend!
Ehre wem Ehre gebührt! Allen anderen: Tod und Vernichtung! Das Aussprechen an sich ist ja selbst unter „Rechten“ mit einem abschätzigen Ansehen (von der Seite? Schief?) verbunden, obwohl es die Folgeklärung eigener Gesinnung ist. Nein zur fremden Hand in jener Staatspolitik, die uns umsorgt und bewacht, und ja zu: Den Feind mit Namen benennen.

ofeliaa

23. September 2024 01:28

Das mit dem Zweifel kenne ich. Ich vermute, viele hadern damit, einige Positionen der AfD und der sogenannten Neuen Rechten als plausibel und wichtig zu empfinden. Es gibt sicher immer wieder Anflüge einer inneren und v.a. äußeren Distanzierung. Doch Zweifel gegenüber "der Rechten" mischt sich mit Verzweiflung über den Zustand des Landes. Hier in einer deutschen Stadt laufen Menschen mit Trommeln und Palästina-Fahnen durch die Straßen. Im Iran reißen sich mutige Frauen die Kopftücher herunter, zeigen ihr Haar oder schneiden es ab, um sich gegen die terroristische Kleiderordnung zu wehren. Das Schlimmste: Als ich die Demonstration störe, reagieren die muslimischen Demonstranten total perplex. Sie zogen ja bereits durch die halbe Stadt, ohne jemals von irgendeinem Deutschen gestört oder als das bezeichnet zu werden, was sie sind: ganz gemeine Kolonialisten.

Maiordomus

23. September 2024 04:41

@Laurenz. Was Sie heute schreiben, bestätigt Sie als ununterbrochen aufmerksamen Zeitgenossen. Aber schon die Fünfziger- und Sechzigerjahre haben Sie nicht in gleicher Präsenz erlebt, weswegen Sie sich nicht vorstellen können, in welcher Art und Weise Adenauer trotz seiner Preussenskepsis eben doch ein deutscher Patriot war, wobei nicht zu vergessen ist, dass für Katholiken die damalige DDR fast weniger wichtig war als das verlorene Schlesien.
@Klaus Kunde. Habe noch vor 2o Jahren auf Einladung der CDU Waldshut die Schweizer direkte Demokratie erklärt, mit Appell, die eigenen Traditionen im Schwarzwald nciht zu vernachlässigen, was aber gerade die Gemeindereform leider dementierte.  Dachte früher sehr ähnlich wie Sie, wobei auch die baden-württembergische FDP eine imposante Grundlage hatte, wurde, wie schon mal hier geschrieben, von der Jungen FDP Freiburg Stadt noch 1978 als Referent über Föderalismus eingeladen, auch über Reinhold Schneider, der ein Gegner der Fusion Badens mit Württemberg war, das sah er wohl richtig. An Weihnachten 1961 zündete ich auf Appell Adenauers vor dem Hausfenster eine Kerze an, dies in Solidarität der durch die Mauer Eingesperrten.

lxndr

23. September 2024 08:21

Laut Dimap +13.000 Ex-Nichtwähler für die Brandenburger AfD. Die absolute Mehrheit ist nicht nur möglich, sie ist in unmittelbarer Nähe. 

Diogenes

23. September 2024 08:34

"(...) Empfehle Ihnen einen Blick auf die Erde. (...) - Laurenz
 
Ich Ihnen Mathematik. Rechnen Sie es sich anhand der öffentlichen Zahlen aus. Sogar in ihrem Klo egoistischer Vorstellung wird eine Kernwaffe ihr Zerstörungswerk tun. Machen Sie sich keine falschen Bilder als Begründung Ihres Argumentierens.
 
Das geht auch an die Bibelleser und die der Dogmatik verhafteten. Sie haben dasselbe Problem in der Welterfassung: Definiere „Nächster“. Definiere „Feind“ aus Sicht des Anderen: Gnosis als Zurücktreten und anderen Perspektiven Raum in der Schauung geben, das Welterfassen machend. Es gibt nicht die eine Wahrheit. Pilatus hatte eine, Jesus eine, die Juden eine, die Araber eine – Es geht um Parteiergreifung als das, was ich mit ehrbar meine. Ist es ein Falschsein in Stimme und Tun oder erkenne ich ein Wesen, das sich und Natur ehrt und damit auch seinen Nächsten?
 
Der Nächste ist nicht das Abstraktum Mensch, ein Art und Wesen des Eigenstandes-Bodenständigen fremder Genosse. Also nochmals: Wofür und für wen kämpfe und streite ich? Die Perspektive des Anhängsels raumfremder Mächte ist wie in Adenauer verkörpert Geschichte jener, die durch Macht sich darauf einigten. Genauso die Perspektive der "DDR", als ob sie je über ihren Zweck als Gefängnisanlage hinausgekommen wäre. BRD wie DDR und RÖ sind Schöpfungen einer Zwingmacht. Wenn es kein Zwingen gebe, in dieser und jener Gesetzform, was erhalte dann Macht über uns, z.B. in eigenständiger Staatspolitik?

Mitleser2

23. September 2024 09:11

@Laurenz: Alles richtig, was Sie schreiben. Aber Sie reden über die reale, nackte Welt. Diogenes und andere sind ganz woanders. Mag sein, dass das für ein Medium wie SiN angemessener ist, für mich ist es trotzdem Elfenbeinturm. 

Laurenz

23. September 2024 09:58

@Maiordomus @L. ... Also sind Katholiken keine Patrioten. (?) Sie vergessen, Maiordomus, daß Adenauer im Parlamentarischen Rat saß & exakt wieder den Ständestaat etablierte, der schon gut 100 Jahre früher Leid über uns brachte, weil die Anywheres wieder mal gegen sie Somewheres gewonnen hatten.
@Ofeliaa ... viele hadern damit, einige Positionen der AfD & der sogenannten Neuen Rechten als plausibel und wichtig zu empfinden. ... Könnten Sie da vielleicht bitte konkreter werden?

lxndr

23. September 2024 10:21

@Diogenes:
 
Nun ist Wahrheit Ethos

Umlautkombinat

23. September 2024 11:04

@Mitleser2
 
> Diogenes [...] für mich ist es trotzdem Elfenbeinturm.
 
Mit etwas Einschwingen und mitlaufendem mentalem Loeschen der geschachtelten Erklaerbaeren zu Wortherkuenften kann man das letztlich einfach lesen. 
 
Was mir bei der zelebrierten Sprachliebe auffaellt, ist die dann zu oft auftretende begriffliche Laxheit in den wesentlicheren Dingen dieser Art. Materialismus z.B. - das teilt er aber mit vielen Kommentatoren hier - hat eben nichts mit der Gier nach materiellen Dingen zu tun. Das muss man begrifflich schon anders unterscheiden. Und die vorgeblich verschiedenen Wahrheiten aus seinem letzten posting sind eben tatsaechlich gesehen verschiedene Interessen, was etwas anderes ist und den Begriff einer einzigen Wahrheit unberuehrt lassen kann. Von der werden eh immer nur Facetten erkannt und verwendet, auch und gerade natuerlich in der Frage derartiger Interessen. 

Laurenz

23. September 2024 11:58

@Mitleser2 @L. ... habe grundsätzlich nichts gegen Elfenbeintürme, vor allem nicht in der Literatur, freundlich für Interessierte & Proleten präsentiert durch EK, können sie wunderbar sein. Gern reiste ich auch nach Hyperborea, muß mich aber aktuell mit unserer Heimat bescheiden. Nur wem wollen wir hier Geopolitik im Elfenbeinturm präsentieren, interessieren? (Interessiert keine Sau.) Ich kenne keinen Grünen Khmer, der auch nur ansatzweise versteht, von was der Teilnehmer @Diogenes schreibt. Auch wenn die Redaktion sinnigerweise manches in Diogenes' Beiträgen kürzt, könnten man sich das fast sparen, weil auch die Holzköpfe vom Verfassungsschmutz keinen Plan von dem haben, was Diogenes moniert. Geopolitik ist zB, wenn uns die Amis Tim Kellner's Porno-Pudel schicken, die als Staatssekretär in Funktion des Betreuers unseres Kindes in der Position des Außenministers dafür sorgt, daß wir uns auf dem Planeten nachhaltig für die nächsten 50 Jahre lächerlich machen. Bärböckchen wird prägender werden, als Adfolf Hitler. Bärböckchen, die Deutschen Losers, haha.

Diogenes

23. September 2024 13:40

"Nun ist Wahrheit Ethos." - Ixndr
 
Nun? Es ist ja nicht so, als ob es nur eine Draufschau auf die sich begegnenden und miteinander interagierenden Dinge (also die Wahrheit) gibt. Des einen Menschenvolk Wahrheit ist eine andere Völkerkunde als beim Nächsten.
 
@Umlautkombinat
Ich bitte Sie mir als Dialog-Teilnehmer Respekt zu erweisen und mich nicht in 3. Person anzusprechen. Was Sie hier tun, ist ausgesprochen unhöflich und hat vielleicht genau darin seine Absicht(?).

FraAimerich

23. September 2024 14:28

@ofeliaa - Da bin selbst ich als Deutscher perplex, wenn ich lese, daß Sie trommelnde Palästinenser für "gemeine Kolonialisten" halten. Die heillose Begriffsverwirrung, der gewisse Neurechte offen zuneigen, ist offenbar ein Zeichen unserer diabolischen Zeit.
Wenn Sie sich bereits an friedlichen Latschdemos von Leuten stören, die nicht damit einverstanden sind, wie in Gaza "Terrorismus" bekämpft wird, seien Sie besser mal froh, daß Sie nicht miterleben mußten, wie man den Palästinakonflikt in den 1970er Jahren auf deutschen Straßen "thematisiert" hat. Damals hatten das übrigens noch Deutsche selbst erledigt.

Umlautkombinat

23. September 2024 15:01

@Diogenes
 
> mich nicht in 3. Person anzusprechen [...] ausgesprochen unhöflich
 
So, warum denn? Das war nicht die Intention. Ich habe auch nicht in erster Linie Sie angesprochen. Es ging mir eher um die Kommentatoren, die mit der Rezeption Ihres Stils Probleme haben. Dann noch etwas Sachkritik zur Wortwahl, das war alles.

Diogenes

23. September 2024 15:18

Sie benutzen die (bolschewistische) Agitation der Antideutschen ("Was ist deutsch?"), also das ständige Nachfragen aus Ideologie heraus ohne einen tieferen Grund hinter der Frage. Die Frage des Zwecks beantwortet sich in Ihrer Gegenfrage. 

Laurenz

23. September 2024 15:32

@FraAimerich @Ofeliaa ... Das Wesen der Islam ist die gewaltsame Mission. Ist das nicht möglich, dann die biologische Okkupation. Warum demonstrieren sogenannte Palästinenser bei uns? Wir haben damit nichts zu tun. Auch wenn Frau Merkel was anderes behauptete, die Israelis können uns eh nicht brauchen. Und überhaupt, nachdem im letzten Jahrhundert die Araber 2x mit dem perfiden Albion kollaborierten, habe ich persönlich in 5 Jahrzehnten noch keinen Araber aus Palästina gehört, der sich für die Rückgabe illegal okkupierter Deutscher Ostgebiete ausgesprochen hätte. Muß ich jetzt nach Gaza, um dafür zu demonstrieren? Merken Sie nicht, wie devot islamophil Sie gegen den Teilnehmer @Ofeliaa argumentieren?

Le Chasseur

23. September 2024 16:56

@Laurenz
Die Palästinenser, die bei uns in Deutschland leben, sind hier, weil sie das Opfer eines Großen Austauschs wurden, und nicht, weil sie bei uns missionarisch tätig werden wollten. Und sie wurden auch nur aufgenommen, weil es die israelische Regierung so wollte. Wenn es nach der israelischen Regierung ginge, fänden alle noch in Palästina lebenden Palästinenser bei uns eine neue Heimat. Zudem sollten sie die deutsche Unterstützung Israels in Form von Geld und Waffenlieferungen nicht unterschätzen. Palästinensische Frauen und Kinder werden auch durch Bomben "Made in Germany" zerfetzt. Und deshalb demonstrieren Palästinenser in deutschen Städten.

Diogenes

23. September 2024 18:33

"Ich wußte gar nicht, daß Mittelaltermärkte etwas mit deutscher Kultur und Tradition zu tun haben. Ich dachte immer dies sei eine Form von Eskapismus, ähnlich dieser Willd-West Treffen, der nur zunehmend kommerziell ausgeschlachtet wird." - Majestyk
 
Hinterfragen Sie zunächst mal die Bezeichnung "Mittel" Alter der linearen Geschichtsschreibung.
 
Nein. In der Völkerkunde gibt es nicht nur die Typologie der Art- und Wesensmerkmale, losgelöst von deren Entstehung, sondern gerade im Scheiden den Weg, welchen sie einschlugen, um dort und dahin zu kommen, wo sie heute stehen/leben/sich bewegen bzw. als Cargo-Kult herum-wuseln (wie die Ägypter, die nach dem Kataklysmus auch nur Analgen übernahmen und in ihrem Sinne umdeutenden.
 
Meinen Sie allerdings die Schau des Mammon heutzutage, so stimme ich Ihnen zu. - Der Zweck ist Verkauf, das obendrauf Genommene (wie man sich verkleidet gibt) ist Verpackung/Tarnung ("Vermarktung des Produktes"), nicht die Ermöglichung von Jung und Alt zur Einsicht in das Leben eine anderen zeit- und volksenössischen Alters des deutschen Gemeinwesens.

FraAimerich

23. September 2024 18:53

@Laurenz - Da man am Gebrauch der Propagandafloskel von den "sogenannten Palästinensern" hierzulande in der Regel schlechtinformierte oder opportunistische Gelegenheitszionisten erkennt, lohnt es sich wohl nicht, auf Ihren rund um die Ostgebiete herum ohnehin etwas wirr anmutenden Beitrag genauer einzugehen.
 
Le Chasseur hat Ihnen ja bereits erklärt, woran das mit der "störenden" Demonstriererei liegen könnte. Mit dem Islam hat die ganze Angelegenheit jedenfalls wenig, ursprünglich gar nichts zu tun. Wenn interessierte Stimmungsmacher auch gern - und erschreckend erfolgreich - das Gegenteil behaupten.
 
Inzwischen haben wir "neurechte Influencer", die die PLO und sogar die PFLP zu "islamistischen Terrororganisationen" erklären, Witze über das Leid der in Gaza bombardierten Zivilbevölkerung sowie die im Libanon explodierenden Pager machen - und Internet-Erklärbären, die den Einspruch dagegen als "islamophil" abtun. - Armselig.
 

Laurenz

23. September 2024 19:08

@Le Chasseur @L. ... Warum sind diese sogenannten Palästinenser bei uns? Den Khafirs? Und nicht in Arabischen Staaten (Jordanien ist bereits voll.) 1948 war die Region des heutigen Israels äußerst dünn besiedelt. Arafat & Co. kamen aus Ägypten. Von daher können Sie Sich die Märchen des Austauschs sparen. Niemand zwingt die Araber in Gaza & der Westbank dazu, Krieg zu führen. Kein Krieg, keine Bomben. Und, Le Chasseur, haben Sie noch nie die Filme "Lawrence of Arabia" oder "The Desert Fox" gesehen? Mir sind die Juden in der Levante (einst das intellektuelle Zentrum der Christenheit) wesentlich lieber, als die Muselmanen, letztere weder am Mittelmeer noch in Europa auch nur irgendwas verloren haben. Ich kann mich über Sie & FraAimerich nur wundern. Ehrlich gesagt, bin ich über Ihr linkes Gehabe eher bestürzt.

Majestyk

23. September 2024 19:43

@ Le Chasseur:
Von der Nakba-Rhetorik abgesehen: Wer in weniger als vierzig Jahren seine Bevölkerung mehr als vervierfacht, ist kaum vom Aussterben bedroht. Das ist eine demographische Entwicklung, da können die feministisch fortpflanzungsbefreiten Deutschen nur von träumen.
Im Übrigen bin ich auch schon Israelis begegnet. Keiner von denen war deutschfeindlich, die Araber hingegen empfinden uns gegenüber gar keinen Respekt. Um das herauszufinden, brauche ich noch nicht mal weit reisen, da gehe ich einfach bei mir im Dorf auf den Marktplatz. Da kann ich täglich erleben, wieviel Dankbarkeit die empfinden. Unabhängig davon, wer im Recht ist oder glaubt, es zu sein, ich brauche mir nur überlegen, wen ich mir als Nachbarn wünschen würde, da erübrigt sich für mich jede weitere Frage. Und Opfer sind die "Palästinser" höchstens von ihrer eigenen Propaganda und den eigenen Verführern. Man sollte halt keinen Wind säen, wenn man den Sturm nicht ertragen kann.

Le Chasseur

23. September 2024 19:58

@Laurenz
"Niemand zwingt die Araber in Gaza & der Westbank dazu, Krieg zu führen."
Stimmt. Sie könnten sich auch in ihr Schicksal fügen, so wie die Deutschen.
"1948 war die Region des heutigen Israels äußerst dünn besiedelt."
Komisches Argument. Vielleicht wandern demnächst auch irgendwelche Leute in Meck-Pomm ein und erheben Anspruch darauf, weil es dünn besiedelt ist. Müssten wir Ihrer Logik nach dann ja auch akzeptieren.
"Ehrlich gesagt, bin ich über Ihr linkes Gehabe eher bestürzt."
Welches "linke Gehabe"?

Majestyk

23. September 2024 20:01

@ Laurenz:
Danke. Diesmal sprechen Sie mir aus der Seele. Abgesehen davon, daß mein Geschichtsverständnis mich den Konflikt anders betrachten läßt, sind die importierten Muslime Werkzeuge linker Politik. Ich verbrüdere mich doch nicht mit dem Freund meines Feindes. Es ist nicht unser Krieg, den muß man auch nicht zu seinem eigenen machen, aber hier sollte man vom rechten Lager aus eine Grenze ziehen. Man sympathisiert nicht mit Leuten, die Juden töten, weil diese Juden sind. Dafür brauche ich keinen Fernsehen, ich habe mit eigenen Augen in den letzten Monaten Dinge gesehen, die ich einst für unmöglich hielt.

Laurenz

23. September 2024 21:13

@Le Chasseur @L. ... Als ich Ihnen 2 berühmte Quasi-Kriegsfilme empfohlen hatte, haben Sie weder nachgedacht, noch verstanden. 2x im letzten Jahrhundert paktierten die Nachkommen muslimisch-arabischer Invasoren mit den Briten, um 2x verarscht zu werden, die Regel für Leute, die mit Briten zu tun haben. Auch die Zionisten wurden von Balfour 1x hinters Licht geführt, anstatt das Angebot des Kaisers (ein halbes Jahr vor Balfour) anzunehmen. Mit Deutschen Siegern des I. Krieges hätte man Zion (Israel) 1922, statt 1948 gründen können. Aufgrund der 2maligen Kollaboration mit den Briten steht Palästina heute quasi vor dem nichts. Die sogenannten Palästinenser haben es also selbst verkackt. Niemand kümmert sich um das Schicksal der Tibetaner, der Beduinen Spanisch-Saharas oder der Deutschen bis zur Memel, warum also für Araber? Waffen, kann jeder überall kaufen, ob aus Deutschland oder sonstwo. Israel wird von der Linken angefeindet, weil es eine Ethnokratie ist, während die meist links-liberalen Diaspora-Juden außen vor bleiben. Sie, Le Chasseur, wissen politisch nicht, wer Sie sind. Empfehle Ihnen, sich Klarheit zu verschaffen. Besser spät als nie.

Le Chasseur

23. September 2024 21:29

@Majestyk
"Im Übrigen bin ich auch schon Israelis begegnet. Keiner von denen war deutschfeindlich"
Ja, und? Ich verstehe das Argument nicht. Ich soll die hemmungslose Bombardierung von palästinensischen Zivilisten durch die israelische Armee also gut finden, weil Sie schon mal Israelis begegnet sind, die scheinbar nicht deutschfeindlich waren?
"Man sollte halt keinen Wind säen, wenn man den Sturm nicht ertragen kann."
Ich gehe davon aus, diesen Spruch bringen Sie auch, wenn es um die Bombardierung Dresdens oder die Vertreibung der Deutschen aus Osteuropa geht?

Le Chasseur

23. September 2024 21:38

@Majestyk
"ich brauche mir nur überlegen, wen ich mir als Nachbarn wünschen würde, da erübrigt sich für mich jede weitere Frage."
Wen würden Sie sich denn als Nachbarn wünschen? Solche netten Zeitgenossen wie diese hier vielleicht? https://www.youtube.com/watch?v=aBdF3qyO2zU
https://www.youtube.com/shorts/7uL555xWQeE?feature=share

FraAimerich

23. September 2024 22:08

@Majestyk: "Man sympathisiert nicht mit Leuten, die Juden töten, weil diese Juden sind." 
 
Wollen Sie hier mit Selbstverständlichkeiten punkten - oder vage Unterstellungen in Anschlag bringen? Sie und Laurenz waren es, die hier persönliche Sympathien und Antipathien meinten betonen zu müssen. Für die völkerrechtliche, rein sachliche (und von mir aus auch "moralische") Beurteilung des Konflikts ist derlei völlig unerheblich.
 
Das inzwischen übliche Narrativ vom Antisemitismus als Ursache/Hauptmotiv des Konflikts ist zudem unhaltbar. Das Recht auf Widerstand gegen Besatzungsmächte oder auch koloniale, zumal rassistische Herrschaftsformen, war mal allgemein anerkannt. Heute  soll es offenbar bereits als "linkes Gehabe" gelten, wenn man sich daran erinnern kann und weiß, wer seit Jahrzehnten bei wem "den Rasen mäht"...

Laurenz

23. September 2024 22:23

@Le Chasseur @Majestyk ... Bombardierung Dresdens ... heute agieren Sie wirklich unüberlegt. Frankreich & Britannien entfesselten den Weltkrieg, die Situation aus niederen Beweggründen ausnutzend, als sich Deutschland in einem lokalen Konflikt um illegal okkupierte Deutsche Territorien befand.

Laurenz

23. September 2024 22:33

@Le Chasseur @Majestyk ... Nette  Zeitgenossen ... Da haben Sie Sich die in Israel beliebtesten Volksgenossen ausgesucht. Deppen gibt's überall. Und, aufgrund ihrer Beliebtheit passiert den Orthodoxen nun folgendes in Israel https://www.tagesschau.de/ausland/israel-einberufung-ultraorthodoxe-102.html#:~:text=Seit%20es%20Israel%20gibt%2C%20sind,f%C3%BCr%20diese%20Ausnahme%20ist%20ausgelaufen.

Majestyk

24. September 2024 00:17

@ Le Chasseur:
"hemmungslose Bombardierung von palästinensischen Zivilisten"
Auf welche Quelle berufen Sie sich?
"Ich gehe davon aus, diesen Spruch bringen Sie auch, wenn es um die Bombardierung Dresdens oder die Vertreibung der Deutschen aus Osteuropa geht?"
Garantiert nicht. Die Bewohner Dresdens und Ostpreußens waren keine Terroristen. 
Ich habe mir Ihre Videolinks angeschaut. Sie wollen ernsthaft auf der Basis einer Internetseite argumentieren, die aus Katar finanziert wird und der Muslimbruderschaft nahesteht?
Das erklärt einiges.

Adler und Drache

24. September 2024 06:45

Wunderliche Diskussion, als wären die Bewohner der Levante und ihre Scharmützel das Maß aller Dinge. Frage an die Palästinenserversteher: Schlägt Ihr Herz im gleichen Maße heiß und feurig für die Neger Südafrikas, für die ja (@FraAmerich) auch das "Recht auf Widerstand gegen Besatzungsmächte oder auch koloniale, zumal rassistische Herrschaftsformen" zu reklamieren wäre? 
Irgendetwas scheint beim Blick in die weite Welt gründlich zu verrutschen. 

Laurenz

24. September 2024 07:22

@Adler & Drache ... Südafrika ist nun wirklich kein gutes Beispiel. Es gibt dort kaum noch heimische Hottentotten, fast ausgerottet. Die heutigen Schwarzen Südafrikas (Bantus, Zulus etc.) sind selbst Kolonial-Stämme & sickerten zu derselben Zeit von Norden nach Südafrika ein, wie die Buren von Süden. Insofern gibt es keinen moralischen Anspruch der Schwarzen Südafrikas. Die Woken/Linken sind einfach nur zu bildungsfern (auf Deutsch: zu blöd) um das zu wissen, quasi wie im Fußball. Bei Schwarzen auf dem Fußballplatz, im Auto, im Flugzeug, auf dem Schiff, handelt es sich eindeutig um Kulturelle Aneigung. Ein viel besseres Beispiel gegenüber unseren Liebhabern der muslimischen Araber ist die Islamische Eroberung. Die wurde nur aufgrund militärischer Schwäche unterbrochen, hat aber ideologisch nie aufgehört. Oder der letzte Indianer-Krieg fand (natürlich in kleinsten Rahmen) 1903 statt. Die Moralisierung von geo-politischen Ereignissen durch Le Chasseur & FraAimerich sind grundsätzlich links - ideologischer oder religiöser Natur, um einen pseudo-gerechten Krieg zu rechtfertigen oder einen angeblich nicht gerechtfertigen Krieg zu verurteilen. In konservativer Realität zählt nur die militärische Option von Clausewitz' & die Größe des von Ihm definierten Politischen Zwecks.

Mitleser2

24. September 2024 08:47

@Adler und Drache: Das interessante ist ja der Ausgangspunkt, denn HB schreibt nur über konkrete Zustände in Deutschland, natürlich auch wegen Migration. Und jetzt sind wir in hoher Philosophie oder in Palästina ...

FraAimerich

24. September 2024 09:03

@Adler und rache - Der "Palästinenserversteher mit heißem und feurigen Herzen" ist eine Ihrer typischen Einbildungen oder Unterstellungen. Der Ton Ihrer herablassenden Replik gibt zu verstehen, daß es Ihnen um eine Antwort nicht geht. Der absurde Verweis auf die Neger Südafrikas unterstreicht das. Sicherheitshalber trotzdem der Hinweis: Wo keine Besatzungs-/Kolonialmacht, da kein Widerstandsrecht. 
Ich habe mich hier übrigens wiederholt mit Bedauern über die Lage und die absehbare Zukunft Israels geäußert. Den Anspruch auf Objektivität vermissen läßt vielmehr immer wieder die Gegenseite, die nicht genau liest und auf Reizworte hin unterzuckert lostippt, noch bevor man in Ruhe gefrühstückt hat.

Gustav

24. September 2024 09:04

@ Adler und Drache
"Irgendetwas scheint beim Blick in die weite Welt gründlich zu verrutschen."
Das passiert immer dann, wenn es an ausreichendem Geschichtswissen mangelt.
Palästina war kein Land ohne Volk, für eine Volk ohne Land. Zur Zeit der britischen Besatzung im Jahre 1917 machten die Juden weniger als ein Zehntel der Bevölkerung Palästinas aus. Neun Zehntel waren Araber, darunter 80% Moslems und 10% Christen. Traditionen, Sitten und Sprache der arabischen Palästinenser bildeten die vorherrschende Kultur des damaligen Palästina.(Quelle: Vereinte Nationen, New York 1980)
In Afrika gab es auch kein Land ohne Volk, für ein Volk ohne Land. War das jemals ein Problem? 

Le Chasseur

24. September 2024 10:14

@Majestyk"@ Le Chasseur: "hemmungslose Bombardierung von palästinensischen Zivilisten"Auf welche Quelle berufen Sie sich?"
Auf unabhängige.
"Die Bewohner Dresdens und Ostpreußens waren keine Terroristen."
Ah ja, verstehe... Eine Frage: Bei einem großen Prozentsatz der durch israelische Bomben getöteten oder verstümmelten Menschen in Gaza handelt es sich um Kinder, die jünger als 14 Jahre sind. Würden Sie zumindest einräumen, dass es sich bei diesen Opfern um Unschuldige handelt?
"Ich habe mir Ihre Videolinks angeschaut. Sie wollen ernsthaft auf der Basis einer Internetseite argumentieren, die aus Katar finanziert wird und der Muslimbruderschaft nahesteht? Das erklärt einiges."
Glauben Sie, die Szene sei gestellt? Wären Sie bereit, auf Basis dieser Quellen zu diskutieren? Quelle 1 Quelle 2 Quelle 3

Laurenz

24. September 2024 10:15

@Gustav @Adler & Drache ... Anhand der Geschichte des Kosovo kann man hervorragend festmachen, daß es ein Fehler ist, Fremde, in diesem Fall Albaner, ins Land zu lassen. Die von den Serben unternommene versuchte Deportation gen Albanien wurde von der NATO formal bestraft, weil Serbien militärisch zu schwach war. Wenn Ihre Argumentation tatsächlich eine Rolle spielen würde, müßten sofort fast alle Regimes der Arabischen Öl-Staaten, wie auch der Jordanische König beseitigt werden, den Jordanien hat so viele sogenannte Palästinenser aufgenommen, daß diese 2/3 der Bevölkerung Jordaniens ausmachen. Diese Versuche zu moralisieren, bleiben immer bigott. Die linke Seuche greift hier rapide um sich.

Valjean72

24. September 2024 11:13

Ich bin doch immer wieder aufs neue verwundert über die ausgeprägte  Israelophilie einiger konservativen Akteure und deren inbrünstiger Parteinahme im israleo-palästinensischen Konflikt.

Adler und Drache

24. September 2024 12:24

@FraAmerich
Ich bin keineswegs die "Gegenseite", auch dürften Sie die für mich "typischen Einbildungen und Unterstellungen" nicht mal ansatzweise kennen. Gerade in meinem Beritt, Theologie & Kirche, bin ich ausgesprochener Kritiker des christlichen Zionismus. Mich wundert halt, wie hoch die Wellen auf beiden Seiten schlagen, als ginge es um etwas, das uns unmittelbar betrifft. Ich kann mir das bei den Palästinenserverstehern wirklich nur mit Judenhass erklären, da ich keinen von ihnen jemals für ein anderes unterworfenes Volk so vehement Partei ergreifen erlebt habe. Bei der Proisrael-Fraktion scheint die deutsche Volksschuld noch nachzuwirken - auch dies eine Annahme, die dem Umstand geschuldet ist, dass ich es mir nicht anders zu erklären vermag. 
Wenn ich selbst in dieser Angelegenheit urteile, so aus dem reinen Instinkt heraus, wer mir kulturell nähersteht. Als letztes erfolgreiches koloniales Projekt Europas betrachte ich das Land Israel mit mehr Sympathie als die politischen Projekte der Moslemin, allerdings gehen mir Bilder der arabischen Opfer ebenso heftig ans Herz wie Bilder der jüdischen Opfer. Ich betrauere die menschliche Tragödie, wie vermutlich jeder, der kein Herz aus Stein hat.  

Le Chasseur

24. September 2024 12:44

@Majestyk
"@ Le Chasseur: "hemmungslose Bombardierung von palästinensischen Zivilisten"Auf welche Quelle berufen Sie sich?"
Hier wird eine Studie des israelischen Soziologie-Professors Yagil Levy zitiert, aus der hervorgeht, dass der Anteil der zivilen Opfer im Gaza-Streifen überdurchschnittlich hoch ist:
"In the first three weeks of the current operation, Swords of Iron, the civilian proportion of total deaths rose to 61%, in what Levy described as “unprecedented killing” for Israeli forces in Gaza. The ratio is significantly higher than the average civilian toll in all the conflicts around the world from the second world war to the 1990s, in which civilians accounted for about half the dead, according to Levy." Quelle
 

Majestyk

24. September 2024 13:35

@ Adler und Drache:
Sie haben recht. Zu fremden Konflikten kann man eine Meinung haben und emotional berührt sein, wir sollten uns als Deutsche nicht hineinziehen und spalten lassen oder fremde Konflikte in die heimische Debatte holen. Damit gewinnt man nichts.
Ihr Beispiel über Südafrika gefällt mir dennoch, denn der ANC wurde ja nicht verfolgt, weil das Schwarze waren, sondern Kommunisten, zudem kriminell und das mitten im Kalten Krieg. Jener verschuldete mehr Elend als die eigentliche Kolonialzeit und verschärfte dessen Abwicklungsprozesse. Linke Ideologie als geistige Grundlage der Befreiung. Dafür gibt es zahleiche Beispiele wie in Algerien oder Malaysia. Berühmtestes Beispiel der vietnamesische Bürgerkrieg, der bis heute von linken Medien und Geisteswissenschaftlern unterschwellig als Krieg der USA gegen Vietnam dargestellt wird.
Dass Linke alles, was abendländisch, europäisch, eben weiß ist, als Feind betrachten und bekämpfen, nahm da seinen Anfang. Deutschland ist dann nur noch mal ein Sonderfall, liegt einerseits an dessen Historie, dem vererbten Trauma seiner Bevölkerung, aber auch an dessen Bedeutung. Nicht umsonst ist Deutschland schon seit dem Dreißigjährigen Krieg eine Hauptkampfzone, geistig wie tatsächlich. Mit Deutschland kontrolliert man Europa, sieht man am Zustand der EU. Deswegen wird hier derart geistig gerungen, reformiert, resetted und propagiert, und deswegen will man auch kein selbstbestimmtes Deutschland.

Laurenz

24. September 2024 13:46

@Adler & Drache @FraAmerich ... In der Tat gibt es von Tichys über Tim Kellner bis Achgut viele konservative Israel-Freunde, u.a. meine Wenigkeit. Die Motivationen sind durchaus unterschiedlich, zB die ganzen Typen, die in der Bonner Republik hängen geblieben sind, suhlen sich oft im Schuldkult. Ich, hingegen, bin ein historisch denkender & fühlender Mitbürger. Für mich haben Araber (& Türken) am Mare Nostrum & in Europa nichts verloren. Le Chasseurs opportune orthodoxe Juden erkennen selbst das Existenzrecht Israels nicht an. Einige Rechte Europas & Asiens wollen selbst eine Ethnokratie wie Israel haben, was dem links-liberalen Diaspora-Judentum diametral gegenüber steht. Und wenn Israel weiter unterstützt werden will, muß es nachdenken, mit wem es zukünftig zusammenarbeitet. Was wäre denn, wenn Israel, der Judenstaat, kapitulieren & die Israelis flüchten müßten? Von den gut 6 Mio. Israelis gingen 1 Mio. nach Rußland, 2 Mio. zu uns, 1 Mio. nach Frankreich & 2 Mio. in die USA. Welche Volltrottel (auch auf der SiN) wollen das? Die Israelis gewiß nicht. Und Israel wird auf Dauer nur mit einer sauberen 1-Staat-Lösung Frieden bekommen. Was gibt es da noch zu debattieren? Warum werden hier keine politischen Konsequenzen zu Ende gedacht? Maximale Benotung der Debatte, mangelhaft.

Majestyk

24. September 2024 14:01

@ Le Chasseur:
Jeder normale Mensch weiß, daß in Kriegen unschuldige Menschen sterben. Will man das ausschließen, darf man keinen Krieg führen. Dass der Konflikt im Nahen Osten komplizierter ist, weiß ich auch. Dass es auch jüdischen Fundamentalismus gibt, ebenfalls. Ich war schon einmal in Williamsburg, es befremdete mich sehr.
Dennoch läßt sich der "palästinensiche" Terror nicht von dessen Identität trennen. Was andere Araber von jenen in Palästina trennt, ist nicht die Ethnie, es ist einfach eine Grenzlinie. Die Betrachtung als eigenständiges Volk gründet bereits auf Nakba-Propaganda und dem Kampf gegen die Existenz des jüdischen Staates.
Jene Szene halte ich nicht für gestellt, aber sie wird wegen ihrer tendenziösen Wirkung verbreitet. Es gibt keine neutralen Medien und in Zeiten bewegter Bilder ist Nachrichten jede Sachlichkeit abhanden gekommen. Berichterstattung ist heute die Erzeugung von Emotionen.
Ein Yagil Levy wie auch ein Moshe Zuckermann sind isralische Linke, die sich zuerst als links definieren, weniger als israelisch, was die Positionierung erklärt. Kennt man eigentlich von linken Deutschen. Ich kann verstehen, daß Hoffnungslosigkeit Wut erzeugt, ich kann umgekehrt auch verstehen, daß Israel tatsächlich einen Existenzkampf führt und ein solcher gerät schnell total, auch das nicht so neu. Führt aber zu weit. Ich möchte zu Leuten, die den Nahostkonflikt anders wahrnehmen, keinen Graben, davon gibt es mehr als genug. Ich wünsche mir Brücken.

Le Chasseur

24. September 2024 14:06

@Adler und Drache
"Mich wundert halt, wie hoch die Wellen auf beiden Seiten schlagen, als ginge es um etwas, das uns unmittelbar betrifft."
Natürlich betrifft uns das unmittelbar. Haben Sie die Flüchtlingsströme aus Syrien schon vergessen? Wo glauben Sie, werden die Flüchtlinge aus Palästina und dem Libanon früher oder später landen, wenn die Lebensumstände in ihren Heimatländern unerträglich werden?
"Bei der Proisrael-Fraktion scheint die deutsche Volksschuld noch nachzuwirken - auch dies eine Annahme, die dem Umstand geschuldet ist, dass ich es mir nicht anders zu erklären vermag."
Ich denke eher, das ist eine Mischung aus Islamophobie und einem Respekt für Leute, die rücksichtslos Gewalt anwenden, um ihre Ziele zu erreichen ("might is right"). Vielleicht glauben sie auch, dass es bei uns weniger Ausländergewalt gibt, wenn Israel im Gaza-Streifen Krankenhäuser und Flüchtlingslager zusammenbombt.

Umlautkombinat

24. September 2024 16:40

Le Chasseur
 
> Wo glauben Sie, werden die Flüchtlinge aus Palästina und dem Libanon früher oder später landen?
 
Dort wo der Widerstand am Schwaechsten und der Anreiz akzeptabel ist. Das hat aber nichts mit dem Ausgangsproblem am Mittelmeer oder generell einer solchen externen Ursache zu tun, sondern mit einer Internen.
Und erst da wird es interessant. Dieser Grund erfordert naemlich keinen Druck zu  immer staerker binaer ausgepraegten Parteinahme fuer Parteien fremder Konflikte, sondern die Faehigkeit zur Wahrnehmung eigener Interessen. Die eben zuerst darin bestehen, hier nicht Voelkerschaften bis zu einer Quantitaet hereinfluten zu lassen, die deren Konflikte zu denen dieses Landes machen. Das ist hier die Baustelle, der Rest sind Privatmeinungen.

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