Politik im Widerstand

PDF der Druckfassung aus Sezession 120/ Juni 2024

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

Wir befin­den uns im Wider­stand. Jeder von uns kämpft auf sei­ne Art gegen oder für eine Mehr­heit und für die Durch­set­zung unse­rer Ideen.

Das gilt vor der Wahl, aber auch danach, da dann der eigent­li­che Weg erst beginnt. Und egal, wel­ches Zwi­schen­ziel wir errei­chen, es wird nie ein End­punkt, nie die unan­ge­foch­te­ne Stel­lung des Sie­gers sein. Und, des­halb ist hier von »wir« die Rede, das alles gilt nicht nur für den Poli­ti­ker, der sich um das Votum des Wäh­lers bemüht, son­dern auch für alle ande­ren, die sich im Sin­ne einer Alter­na­ti­ve zum gegen­wär­ti­gen Poli­tik­be­trieb und zur herr­schen­den Ideo­lo­gie engagieren.

Im fol­gen­den soll es um eini­ge Grund­be­din­gun­gen gehen, von denen es abhängt, ob wir Erfolg haben wer­den oder nicht. Mit Erfolg ist, wie schon ange­deu­tet, nicht der Wahl­er­folg gemeint, son­dern ob es uns gelingt, gegen alle Wider­stän­de etwas von dem durch­zu­set­zen, was uns wich­tig ist. Wir wis­sen alle, daß sich unse­re Ideen nicht eins zu eins durch­set­zen las­sen wer­den, daß also auch in der Posi­ti­on der Macht Kom­pro­mis­se nötig sein wer­den, um etwas zu errei­chen. Ent­schei­dend wird sein, ob die­se Anpas­sungs­leis­tun­gen am Ende nicht Ver­rat an unse­ren Ideen sind. Wie kom­men wir dahin?

Mei­ne The­se ist, daß gera­de für eine Poli­tik im Wider­stand drei Din­ge not­wen­dig sind: ers­tens das Ethos der Ver­ant­wor­tung, zwei­tens eine skep­ti­sche Gelas­sen­heit und drit­tens eine fes­te Gesin­nung. Max Webers Vor­trag »Poli­tik als Beruf« und die dar­in vor­ge­nom­me­nen Unter­schei­dun­gen bie­ten einen guten Aus­gangs­punkt, von dem aus man zei­gen kann, daß die drei Vor­aus­set­zun­gen wirk­lich essen­ti­ell sind und wie sie inner­lich zusammenhängen.

Max Weber hielt die­sen Vor­trag am 28. Janu­ar 1919 vor dem Frei­stu­den­ti­schen Bund in Mün­chen, der ihn zu die­sem The­ma ange­fragt hat­te. (1) Weber war zu die­sem Zeit­punkt, also kurz nach Kriegs­en­de, bereits aus sei­ner Rol­le als Pri­vat­ge­lehr­ter her­aus­ge­tre­ten und misch­te sich in die Debat­ten um Kriegs­schuld und Ver­fas­sung ein. Auf all das geht Weber aber in sei­nem Vor­trag nicht ein, son­dern bemerkt schon ein­gangs, daß er die Fra­ge, wel­che Poli­tik man trei­ben sol­le, nicht beant­wor­ten wer­de. Weil es ihm um Grund­sätz­li­ches geht, ist der Vor­trag zum Klas­si­ker geworden.

Zwei Fest­stel­lun­gen, die Weber trifft, sind für uns von größ­ter Bedeu­tung: ers­tens die Unter­schei­dung zwi­schen Gesin­nungs­ethik und Ver­ant­wor­tungs­ethik und zwei­tens die For­de­rung nach einer »Fes­tig­keit des Her­zens«, mit der sich der Poli­ti­ker wapp­nen müs­se. Die ers­te Unter­schei­dung ist auch auf unse­rer Sei­te noch zu wenig ver­stan­den wor­den: Noch immer ver­spot­tet man den poli­ti­schen Geg­ner gern als Gesin­nungs­ethi­ker und hält sich selbst für völ­lig frei davon.

»Wir müs­sen uns klar machen, daß alles ethisch ori­en­tier­te Han­deln unter zwei von­ein­an­der grund­ver­schie­de­nen, unaus­trag­bar gegen­sätz­li­chen Maxi­men ste­hen kann: es kann gesin­nungs­ethisch oder ver­ant­wor­tungs­ethisch ori­en­tiert sein.« (2) Die­ses »Grund­ver­schie­de­ne« geht nicht so weit, daß Gesin­nungs­ethik mit Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit und Ver­ant­wor­tungs­ethik mit Gesin­nungs­lo­sig­keit gleich­zu­set­zen wäre. Es gibt Abstu­fun­gen, aber sie blei­ben unter­scheid­bar. Her­vor­ste­chen­des Merk­mal der Gesin­nungs­ethik ist, daß die Hand­lung dort aus rei­ner, unver­fälsch­ter, nicht kor­rum­pier­ter Gesin­nung erfolgt.

Auch wenn die Gesin­nungs­ethik damit reli­giö­sen Ursprungs ist, haben wir es in der Rea­li­tät nicht mit reli­giö­sen Moti­ven zu tun, son­dern eher mit sol­chen, die der »ver­kapp­ten Reli­gi­on« und damit der Ideo­lo­gie zuge­hö­ren. (3) Ein Bei­spiel sind bei Weber radi­ka­le Pazi­fis­ten, die nicht in der Lage sind, zu akzep­tie­ren, daß es in der Welt meh­re­re Ethi­ken gebe und daß poli­ti­sches Han­deln eine kom­ple­xe Sache sei, die sich nicht auf eine Ethik redu­zie­ren las­se. (4)

Der Gesin­nungs­ethi­ker macht es sich leicht, wenn sein Han­deln oder Nicht­han­deln üble Fol­gen hat. Dafür sind dann ent­we­der die Dumm­heit der ande­ren Men­schen oder die Umstän­de ver­ant­wort­lich, nur nicht er selbst. Hin­zu kommt, daß der Gesin­nungs­ethi­ker jedes Han­deln, das gefähr­li­che Mit­tel anwen­det, ablehnt. Poli­tik arbei­tet oft mit gewalt­sa­men Mit­teln und ist daher für das See­len­heil, aber auch für den Cha­rak­ter eine Prü­fung. Weber will dar­auf hin­aus, daß Zweck und Mit­tel gera­de beim poli­ti­schen Han­deln in einem Gegen­satz ste­hen könn­ten. Die­sem Risi­ko müs­se man sich aussetzen.

Weber leg­te bei der Schil­de­rung des Gesin­nungs­ethi­kers gro­ßen Wert auf die Sei­te des Nicht­han­delns. Die his­to­ri­sche Erfah­rung zeigt aber: Wir müs­sen gera­de beim Gesin­nungs­ethi­ker davon aus­ge­hen, daß ihm jedes Mit­tel recht sein kann, wenn er sein Ziel errei­chen will. Für Weber wird in einem sol­chen Fall der Gesin­nungs­ethi­ker zu einem »chi­li­as­ti­schen Pro­phe­ten«, der das »Ende der Geschich­te« errei­chen wol­le und, um im Jahr 1919 zu blei­ben, zum »war to end all wars« auf­ru­fe. Der Gesin­nungs­ethi­ker ertra­ge »die ethi­sche Irra­tio­na­li­tät« der Welt nicht, er ken­ne nur eine Ethik und nei­ge des­halb zum Alles-oder-Nichts.

Wie sieht die Sache für den Ver­ant­wor­tungs­ethi­ker aus? Er steht für die Fol­gen sei­ner Ent­schei­dun­gen ein und über­nimmt dafür die Ver­ant­wor­tung. Er rech­net mit den durch­schnitt­li­chen Defek­ten der Men­schen und stellt sein Han­deln dar­auf ein. Des­halb: »Wer Poli­tik über­haupt und wer voll­ends Poli­tik als Beruf betrei­ben will, hat sich jener ethi­schen Para­do­xien und sei­ner Ver­ant­wor­tung für das, was aus ihm selbst unter ihrem Druck wer­den kann, bewußt zu sein.« (5)

Das klingt nach dem idea­len Poli­ti­ker, des­sen Ent­schei­dungs­freu­de aller­dings auf eine har­te Pro­be gestellt wird. Kann ein Ver­ant­wor­tungs­ethi­ker nur ver­wal­ten oder auch gestal­ten? Er weiß zwar um die unvoll­stän­di­ge Infor­ma­ti­ons­la­ge, in der er han­deln muß, aber ist er in der Lage, wie Bis­marck, ein neu­es poli­ti­sches Para­dig­ma zu eta­blie­ren? Woher soll der Impuls kom­men, über das Gege­be­ne hin­aus­zu­ge­hen? Weber ver­weist dazu auf die Gesin­nungs­ethik: Poli­tik lebt von Ideen, wird aber nicht nur mit dem Kopf gemacht, son­dern auch mit dem Her­zen. Aber: Wodurch las­sen sich Flau­sen von Ideen unter­schei­den, von ech­ten Überzeugungen?

Laut Weber ent­schei­det das »Maß des inne­ren Schwer­ge­wichts«. Wenn ein rei­fer Mensch, ein Ver­ant­wor­tungs­ethi­ker, an einem Punkt sagt: »Hier ste­he ich, ich kann nicht anders« – dann sei das mensch­lich echt: »Denn die­se Lage muß frei­lich für jeden von uns, der nicht inner­lich tot ist, irgend­wann ein­tre­ten kön­nen.« (6) Und bei die­ser Hal­tung han­delt es sich zwei­fel­los um Gesin­nungs­ethik. Inso­fern, und wohl nur inso­fern, ergän­zen sich Ver­ant­wor­tungs­ethik und Gesin­nungs­ethik, die zusam­men den ech­ten Men­schen aus­ma­chen. Hier­bei spielt auch eine Rol­le, daß man das Mög­li­che nur errei­chen kann, wenn man nach dem Unmög­li­chen greift.

Unter einer gewis­sen Rei­fe, die hier das Kri­te­ri­um ist, ver­steht Weber »die Rück­sichts­lo­sig­keit des Blicks in die Rea­li­tä­ten des Lebens, und die Fähig­keit, sie zu ertra­gen und ihnen inner­lich gewach­sen zu sein«. Denn vor uns lie­ge, so Weber, »eine Polar­nacht von eisi­ger Fins­ter­nis und Här­te«. (7) Das war Webers War­nung an sei­ne jun­gen Zuhö­rer: Es wür­den Ent­täu­schun­gen fol­gen, sie sei­en unwei­ger­lich mit der Poli­tik ver­bun­den. Wer dann in Ver­bit­te­rung, Banau­sen­tum oder mys­ti­scher Welt­flucht sei­ne Sta­bi­li­tät suche, habe in der Poli­tik nichts ver­lo­ren: Denn er sei sei­nem eige­nen Tun und der Welt nicht gewach­sen und habe den »Beruf zur Poli­tik« nicht, der ein »star­kes, lang­sa­mes Boh­ren von har­ten Bret­tern mit Lei­den­schaft und Augen­maß« bedeute.

Um die­se Auf­ga­be zu meis­tern, braucht es, so muß die Schluß­fol­ge­rung lau­ten, Über­men­schen. Weber nennt sie »Füh­rer und Hel­den«, die in der Poli­tik so sel­ten anzu­tref­fen sind, daß es ande­re Mög­lich­kei­ten geben muß, dem Beruf zur Poli­tik gerecht zu wer­den. Gibt es eine Min­dest­an­for­de­rung? Ja: Alle »müs­sen sich wapp­nen mit jener Fes­tig­keit des Her­zens, die auch dem Schei­tern aller Hoff­nun­gen gewach­sen ist. Nur wer dar­an nicht zer­bricht, wenn sei­ne Plä­ne an der Welt oder den Men­schen schei­tern, der hat den Beruf zur Politik.«(8)

Damit sind alle Bedin­gun­gen genannt, die es für die Poli­tik im Wider­stand braucht, denn Poli­tik bekommt es immer mit dem Über­win­den von Wider­stän­den zu tun. Die Stu­den­ten vor denen Weber sprach, stamm­ten aus dem links­li­be­ra­len Milieu und sahen nach dem Ende des Kai­ser­reichs ihren Wei­zen blü­hen. Sei­ne Wor­te waren als War­nung gemeint: Glaubt nicht, daß es ein­fach wird. Man merkt aber, daß es ihm nicht nur um die Fra­ge geht, ob die Stu­den­ten den Beruf zur Poli­tik haben, son­dern auch dar­um, wie es um ihn selbst bestellt ist. Er ent­schied sich, nach eini­gen ent­täu­schen­den Erfah­run­gen in der Poli­tik, für die Wissenschaft.

Was Webers Äuße­run­gen zur Poli­tik vor ande­ren aus­zeich­net, sind die inne­re Betrof­fen­heit, der Ernst, mit dem er sie vor­trägt, und das radi­ka­le Auf­zei­gen der Anti­no­mien, die das poli­ti­sche Han­deln aus­ma­chen. Des­halb begnügt sich Weber auch nicht damit, den tra­di­tio­nel­len Tugend­katalog auf­zu­blät­tern, son­dern fin­det eige­ne For­meln. Wenn wir die­se neh­men, haben wir die drei ein­gangs genann­ten Bedin­gun­gen für eine Poli­tik im Wider­stand: Lei­den­schaft der Gesin­nungs­ethik, die Bür­de der Ver­ant­wor­tungs­ethik und schließ­lich die Gelas­sen­heit, die aus der Fes­tig­keit des Her­zens folgt.

Über die Lei­den­schaft und die Gesin­nung braucht es in unse­rer Situa­ti­on nicht vie­ler Wor­te. Wer sie nicht hat und den­noch über aus­rei­chend intel­lek­tu­el­le Anla­gen ver­fügt, wird sein Heil nicht in der Poli­tik und schon gar nicht auf der Sei­te des Wider­stands suchen. Es mag Leu­te geben, die sich uns aus Berech­nung ange­schlos­sen haben, weil sie sehen, daß es in einer rand­stän­di­gen Par­tei und einem Milieu im Auf­bau ein­fa­cher ist, nach oben zu kom­men. Es mag Oppor­tu­nis­ten geben, die ihre Mög­lich­kei­ten abge­wo­gen und sich dann in ein Enga­ge­ment gestürzt haben. Sol­che Leu­te wird es immer geben, und es geht auch nicht ohne sie. Wenn wir nur die Hun­dert­pro­zen­ti­gen, die schon immer Über­zeug­ten, die selbst­lo­sen Idea­lis­ten akzep­tie­ren wür­den, wären wir eine Sek­te, aber nicht die Bewe­gung, die sich nicht weni­ger als die Ret­tung Deutsch­lands auf die Fah­nen geschrie­ben hat. Jedem dürf­te klar sein, daß die­ses Ziel nicht aus rei­ner Gesin­nungs­ethik her­aus erreicht wer­den kann.

Lei­den­schaft kann man heu­cheln, aber man kann sie nicht ler­nen oder leh­ren. An der Gesin­nung kann man arbei­ten, und wir alle müs­sen es im Hin­blick auf die sich ändern­den Umstän­de stän­dig tun. Zur Gesin­nung gehö­ren nicht nur die inhalt­li­chen Über­zeu­gun­gen, für die wir poli­tisch kämp­fen wol­len, son­dern auch die Hal­tung, mit der wir das tun. Des­halb soll es vor allem um die ande­ren bei­den Eigen­schaf­ten des Poli­ti­kers gehen: Ver­ant­wor­tung und Gelas­sen­heit. Wor­in unter­schei­den sie sich von der Gesin­nung? Sie sind zum einen ein Kor­rek­tiv zur Lei­den­schaft. Zum ande­ren sind sie so etwas wie die lin­ke und die rech­te Gren­ze des Bereichs, den man nicht ver­las­sen darf, wenn man ernst­haft Poli­tik betrei­ben will.

Weber sprach von der »Fes­tig­keit des Her­zens« und mein­te damit, sich auch von den größ­ten Rück­schlä­gen nicht ent­mu­ti­gen zu las­sen, son­dern tap­fer sein Ziel wei­ter­zu­ver­fol­gen. Wer sich nicht erschüt­tern läßt, ist bewun­de­rungs­wür­dig, frag­los. Jedoch: Wo bleibt die Lei­den­schaft, die man braucht, um ein Ziel zu errei­chen? Gleich­zei­tig spricht Weber von der »Rück­sichts­lo­sig­keit des Bli­ckes in die Rea­li­tä­ten des Lebens«, womit die Unvor­ein­ge­nom­men­heit und die Skep­sis, dem Schein nicht zu trau­en, gemeint sind. Wenn man in die klas­si­sche Tugend­leh­re blickt, sind es Gelas­sen­heit und Beson­nen­heit, die in die­sem Zusam­men­hang genannt werden.

Was ist dar­un­ter zu ver­ste­hen? Beson­nen­heit (9) ist seit Pla­ton eine der vier Kar­di­nal­tu­gen­den; neben Tap­fer­keit, Weis­heit und Gerech­tig­keit: »Es ist die Tugend des rech­ten Maßes.« Es ist das Gegen­teil von unbe­son­nen, von impul­siv, unüber­legt, vor­ei­lig, aber auch von leicht­sin­nig. Beson­nen­heit bedeu­tet, daß man sich nicht zu Kurz­schluß­re­ak­tio­nen ver­lei­ten läßt. ­Her­der sah in der Beson­nen­heit die Eigen­schaft, die den Men­schen vom Tier unter­schei­de und über­haupt erst zum Men­schen mache. Es ist die kur­ze Pau­se zwi­schen Reiz und Hand­lung, die Tie­re nicht machen kön­nen und die dem Men­schen die Frei­heit des Nein-Sagens gibt. Die­se Pau­se, manch­mal ist es die Nacht, die man dar­über schla­fen soll­te, führt dazu, daß man die Fol­gen sei­nes Han­delns über­blickt und von sich selbst Abstand neh­men und reflek­tie­ren kann.

Die Gelas­sen­heit hat die Beson­nen­heit zur Vor­aus­set­zung. Wer nicht in der Lage ist, beson­nen zu han­deln, wird den Fol­gen des Han­delns nicht gelas­sen gegen­über­ste­hen kön­nen, weil er Ursa­che und Wir­kung nicht aus­ein­an­der­hal­ten kann. Gelas­sen­heit liegt in der ruhi­gen Bewe­gung des Chir­ur­gen: »Als ruhig erscheint uns die­se Bewe­gung, sofern sie vom Bewußt­sein einer hohen Ver­ant­wor­tung getra­gen wird, sofern von ihrer Wir­kung etwas Wesent­li­ches abhängt und der Han­deln­de Kraft sei­nes Kön­nens und sei­ner Sicher­heit zur Über­nah­me die­ser Ver­ant­wor­tung bereit ist.« (10) Aber die Gelas­sen­heit erschöpft sich nicht in der Ruhe, son­dern liegt auch in der Art, wie der Mensch die Din­ge auf sich zukom­men läßt.

Auch wenn sich hin und wie­der der Hin­weis fin­det, die Gelas­sen­heit kom­me aus der Mys­tik, in der man die Welt los­ge­las­sen und sich ganz Gott über­las­sen habe, scheint die gegen­tei­li­ge Auf­fas­sung Heid­eg­gers ein­leuch­ten­der zu sein. Gelas­sen­heit »meint doch offen­bar nicht das Abwer­fen der sün­di­gen Eigen­sucht und das Fah­ren­las­sen des Eigen­wil­lens zuguns­ten des gött­li­chen Wil­lens«. Er sieht in der »Gelas­sen­heit zu den Din­gen« eine Mög­lich­keit, den Din­gen ihren rech­ten Platz zuzu­wei­sen. Die Din­ge nicht zu über­hö­hen, sie aber auch nicht zu ver­teu­feln. Heid­eg­ger schreibt, daß es sich bei der Gelas­sen­heit »kei­nes­wegs um ein kraft­lo­ses Glei­ten- und Trei­ben­las­sen der Din­ge han­delt«. (11)

Wenn es um Gelas­sen­heit als Tugend geht, taucht immer wie­der ein bestimm­tes Zitat auf. So auch im Buch Wesen und Wan­del der Tugen­den von Otto Fried­rich Boll­now, der dar­an den Unter­schied zwi­schen der kon­tem­pla­ti­ven und der ago­na­len Gelas­sen­heit deut­lich machen will. Es lau­tet: »Si frac­tus illa­ba­tur orbis / Impa­vi­dum feri­ent ruinae.« Boll­now über­setzt das mit: »Wenn auch die Welt in Scher­ben bricht, so wird er uner­schüt­tert auf den Trüm­mern ste­hen.« Eine alte Über­set­zung lau­tet: »Zer­schell­te hoch des Äthers Wöl­bung / Schre­cken­los steht er, umkracht von Trüm­mern.« Die­ses Zitat ist für unse­ren Zusam­men­hang von Bedeu­tung, nicht nur wegen der Aus­sa­ge selbst, son­dern auch weil sei­ne Rezep­ti­on in der Geis­tes­ge­schich­te der letz­ten Jahr­hun­der­te nahe­legt, daß damit eben jene Gelas­sen­heit gemeint ist, die Weber die »Fes­tig­keit des Her­zens« nennt.

Wir fin­den es als Wahl­spruch Fich­tes in Schul­pfor­ta, in Hauffs Roman Lich­ten­stein, bei Moses Men­dels­sohn und schließ­lich auch bei Arthur Scho­pen­hau­er, dem das Zitat Beleg für die Wich­tig­keit des Mutes ist: »Solan­ge der Aus­gang einer gefähr­li­chen Sache nur noch zwei­fel­haft ist, solan­ge nur noch die Mög­lich­keit, daß er ein glück­li­cher wer­de, vor­han­den ist, darf an kein Zagen gedacht wer­den, son­dern bloß an den Wider­stand […].« (12) Es fin­det sich 1946 bei Gott­fried Benn, der den zwei­ten Teil mit »den Furcht­lo­sen wer­den noch die Rui­nen tra­gen« über­setzt. (13) Und auch der alte Ernst Jün­ger erwähnt es 1993 in sei­nem Tage­buch mit der Bemer­kung: »Das zur Umwelt. Und als bestän­di­ger Trost: Vom Zeit­lo­sen trennt uns nur ein Atem­zug. ›Impa­vi­dus‹ ist nicht der Held, wie es gern über­setzt wird, son­dern der oder die Furcht­lo­se« (14)

Die­ses häu­fi­ge Vor­kom­men des Zitats ist inso­fern nicht ver­wun­der­lich, weil es zum alt­sprach­li­chen Kanon des huma­nis­ti­schen Gym­na­si­ums gehör­te. Die Wor­te stam­men aus den Oden des Horaz, genau­er aus dem drit­ten Lob­lied auf Augus­tus. Geschrie­ben wur­de es, kurz nach­dem die­ser als Octa­vi­an nach Rom zurück­ge­kehrt, die Neu­ord­nung des Staa­tes durch­ge­führt und den Titel Augus­tus ange­nom­men hat­te. (15) Kon­kret beschrei­ben die bei­den Zei­len den Moment des Ent­schlus­ses des Octa­vi­an, sei­ne Fein­de Mar­cus Anto­ni­us und Kleo­pa­tra zu stel­len und damit alles auf eine Kar­te zu setzen.

Aus dem Sein lei­tet Horaz ein Sol­len ab, was die Auf­for­de­rung ent­hält, sich eben so zu ver­hal­ten. Wie aber wird man so? Lernt man es vor allem? Und: Ist es schon ange­legt? Wenn ja, muß man durch »Übung und Vor­satz dem davon Vor­han­de­nen nach­hel­fen«, wie Scho­pen­hau­er sagt. Den­ken wir mit Theo­dor Momm­sen an zwei der größ­ten Herr­scher, die die Welt­ge­schich­te kennt: Kai­ser Augus­tus und Fried­rich den Gro­ßen. Der ers­te muß­te sich als Octa­vi­an im Bür­ger­krieg durch­set­zen und dadurch von der Macht zur Herr­schaft fin­den. Fried­rich brauch­te den Tod Kat­tes und den Sieg bei Moll­witz, der sei­ne per­sön­li­che Nie­der­la­ge war, um die­se »Fes­tig­keit des Her­zens« zu erlernen.

Die­se Gelas­sen­heit, das klingt in den Lebens­ge­schich­ten der bei­den Herr­scher an, hat auch eini­ges mit der Reif­wer­dung zu tun. Sie besteht nicht nur in der Wand­lung von Macht in Herr­schaft, son­dern auch in der Distanz zu sich selbst, der Fähig­keit, die Welt mit ande­ren Augen zu sehen und damit einen ande­ren Zugang zu den Men­schen zu fin­den. Die­ser skep­ti­sche Blick führt zur rea­lis­ti­schen Ein­schät­zung der eige­nen Mög­lich­kei­ten und dem Abgleich mit den Erwar­tun­gen der ande­ren; kurz: in die Verantwortung.

Kaum jemand redet so viel von Ver­ant­wor­tung wie Poli­ti­ker, aber kaum einer Berufs­grup­pe wird so oft Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit vor­ge­wor­fen. Das Reden über Ver­ant­wor­tung hat daher nichts damit zu tun, ob man jeman­den eher als Gesin­nungs- oder als Ver­ant­wor­tungs­ethi­ker bezeich­nen wür­de. Das Reden allein sagt noch gar nichts über tat­säch­li­che Ver­ant­wor­tung aus, ins­be­son­de­re da sich all­tags­prak­tisch an den Begriff der Ver­ant­wor­tung bestimm­te Erwar­tun­gen knüp­fen. Wie schon bei Weber aus­ge­führt, geht es vor allem dar­um, die Kon­se­quen­zen aus einem bestimm­ten Han­deln zu tragen.

Wer die Ver­ant­wor­tung trägt, wird, wenn es schief­geht, bestraft oder zieht die Kon­se­quen­zen und tritt zurück. War­um das so ist, zeigt die Defi­ni­ti­on des Begriffs der Ver­ant­wor­tung (16):  Jemand (Sub­jekt, Per­son) ist für etwas (Gegen­stand der Hand­lung) vor oder gegen­über jeman­dem (Instanz) auf­grund bestimm­ter nor­ma­ti­ver Stan­dards (Geset­ze, Nor­men­hin­ter­grund) per­spek­ti­visch ver­ant­wort­lich – oder ver­ant­wor­tet sich retro­spek­tiv. Umgangs­sprach­lich bedeu­tet Ver­ant­wor­tung auch, dafür zu sor­gen, daß alles klappt (Du bist mir ver­ant­wort­lich dafür, daß …), und im Scha­dens­fall zur Rechen­schaft gezo­gen zu wer­den (bei Weber: für die Fol­gen aufzukommen).

Von wel­chem Sub­jekt spre­chen wir? Vom Poli­ti­ker oder poli­tisch han­deln­den Men­schen. Je sicht­ba­rer jemand ist, des­to grö­ße­re Ver­ant­wor­tung trägt er für sein Han­deln. Des­halb irri­tiert uns öffent­li­che Deka­denz, weil popu­lä­re Vor­bil­der für ande­re Men­schen allein schon wegen ihres Vor­bild­cha­rak­ters ver­ant­wort­lich sind. Das gilt aber auch im klei­ne­ren Rah­men. Karl Jas­pers hat über sei­nen Vater berich­tet, daß die­ser der Kir­che lan­ge ent­frem­det gewe­sen sei, aber erst aus­trat, als er kein Amt mehr inne­hat­te. Das kann natür­lich an den unmit­tel­ba­ren Kon­se­quen­zen, die er befürch­te­te, gele­gen haben. Sein Sohn begrün­det das jedoch mit dem Bei­spiel, das er damit für ande­re gege­ben habe, solan­ge er ein öffent­lich wahr­nehm­ba­res Amt beklei­de­te. Als Pri­vat­mann konn­te er anders han­deln. (17)

Damit sind wir beim Gegen­stand der Ver­ant­wor­tung. Ein Bun­des­kanz­ler ist für Deutsch­land und sei­ne Bür­ger ver­ant­wort­lich, ein Familien­vater für sei­ne Fami­lie. Der Gegen­stand lei­tet sich damit aus der Posi­ti­on ab, die jemand ein­nimmt. Inter­es­sant ist nun vor allem, vor wem man sich zu ver­ant­wor­ten hat. Die Prä­am­bel des Grund­ge­set­zes nennt die »Ver­ant­wor­tung vor Gott und den Men­schen«, in deren Bewußt­sein das Grund­ge­setz beschlos­sen wor­den sei. Das beinhal­tet eine Fül­le an Impli­ka­tio­nen: Die Ver­ant­wor­tung vor Gott appel­liert an eine Instanz, die reli­giö­ser Natur ist, und damit an etwas, das womög­lich nicht für jeden gilt.

Geh­len wies sei­ner­zeit dar­auf hin, daß die Sozio­lo­gie eine »inne­re Ver­ant­wor­tung« nicht ken­ne: »Wer sagt, er ver­tre­te in vol­lem Bewußt­sein der Ver­ant­wor­tung vor Gott und Mensch­heit die Mei­nung X, und wer ein­fach sagt, er habe die­se, gilt dem Sozio­lo­gen gleich, bei­de sind Mei­nungs­trä­ger X, denn er kann kei­nem Men­schen ins Herz sehen.« (18) Des­halb kann von Ver­ant­wor­tung nur dort sinn­voll die Rede sein, wo die Öffent­lich­keit Quit­tun­gen aus­zu­stel­len vermag.

Der Appell des Grund­ge­set­zes ist, auch in are­li­giö­sen Zei­ten, vor dem Hin­ter­grund des berühm­ten Böcken­för­de-Theo­rems zu ver­ste­hen: »Der frei­heit­li­che, säku­la­ri­sier­te Staat lebt von Vor­aus­set­zun­gen, die er selbst nicht garan­tie­ren kann.« Die Frei­heit muß sich von innen her, aus der »mora­li­schen Sub­stanz des Ein­zel­nen und der Homo­ge­ni­tät der Gesell­schaft« regu­lie­ren. (19) Das ist eine For­de­rung, die natür­lich auch für die Poli­ti­ker gilt, auf deren mora­li­sche Sub­stanz man nur hof­fen kann und muß, weil die Alter­na­ti­ve der tota­le Über­wa­chungs­staat wäre. Was bedeu­tet aber die Homo­ge­ni­tät der Gesell­schaft? Das sind offen­sicht­lich die Men­schen, denen man unter­stellt, kei­ne unüber­brück­ba­ren Inter­es­sens­kon­flik­te, kei­nen Bür­ger­krieg aus­zu­tra­gen, was im Grun­de nur halb­wegs homo­ge­ne Gesell­schaf­ten gewähr­leis­ten können.

Die Aus­le­gung der Instan­zen, vor denen wir uns ver­ant­wor­ten müs­sen, folgt offen­sicht­lich einem bestimm­ten Nor­men­hin­ter­grund. Je nach­dem, was ich mit Gott und den Men­schen ver­bin­de, wird die Ver­ant­wor­tung einen ande­ren Cha­rak­ter bekom­men. Mei­ne ich in ers­ter Linie unse­re Men­schen oder alle? Mei­ne ich den Gott der Berg­pre­digt oder den des Alten Tes­ta­ments? Für Poli­ti­ker gel­ten die­se Fra­gen ver­schärft, nicht nur, weil sie grö­ße­ren Instan­zen gegen­über ver­ant­wort­lich sind, son­dern auch, weil sie um die Macht kämp­fen und Ent­schei­dun­gen ohne voll­stän­di­ge Infor­ma­tio­nen, also mit Risi­ko, tref­fen müs­sen. Aber grund­sätz­lich gilt mit Geh­len: Wo es kei­ne sicht­ba­re Instanz gibt, bleibt Ver­ant­wor­tung vor allem eine For­de­rung an sich selbst.

Mit der Macht ist eine gro­ße und erst durch sie ermög­lich­te Ver­ant­wor­tung ver­bun­den. Der Wil­le des Poli­ti­kers geht zur Macht und damit zur Ver­ant­wor­tung. Er könn­te auch anders han­deln, sich her­aus­hal­ten. Das will er nicht, daher muß er zum Bes­ten der­je­ni­gen wir­ken, über die er Macht hat: »Daß das ›über‹ zum ›für‹ wird, macht das Wesen der Ver­ant­wor­tung aus.« (20) Er will also, im bes­ten Fall, Macht für jeman­den haben. Und er han­delt im Unge­wis­sen – ein Frei­raum, ohne den kei­ne ech­te Ver­ant­wor­tung ent­ste­hen kann. Der Poli­ti­ker darf des­halb gar nicht erst dazu gebracht wer­den, sich nach allen Sei­ten abzu­si­chern: »Sonst wird der Poli­ti­ker zur Mario­net­te, zum siche­rungs­süch­ti­gen Oppor­tu­nis­ten, sonst geht er am Ende wirk­li­che Ver­ant­wor­tung nicht mehr ein.« (21)

All das Gesag­te gilt natür­lich auch für uns. Aber wir sind in einer beson­de­ren Lage. In Deutsch­land gel­ten wir als Extre­mis­ten, wor­un­ter man mit Blick auf uns mitt­ler­wei­le Gedan­ken­ver­bre­cher ver­steht. (22) Der Gedan­ken­ver­bre­cher steht auf einer Stu­fe mit dem Kri­mi­nel­len, meis­tens ran­giert er sogar dar­un­ter, weil sei­ne Reso­zia­li­sie­rung als aus­sichts­los gilt. Das Dar­stel­len des lega­len Wider­stands als ver­bre­che­risch ist ein Mit­tel, das nicht nur den Wider­stän­di­gen äch­ten, son­dern auch des­sen mora­li­schen Kompaß kor­rum­pie­ren soll. Es soll das Gefühl erzeugt wer­den: War­um sol­len wir uns, wenn wir Aus­sät­zi­ge sind, an Regeln hal­ten? Wenn wir als Ver­bre­cher gel­ten, kön­nen wir uns auch so benehmen.

Die­se Art der Ver­ant­wor­tungs­lo­sig­keit hat es zu allen Zei­ten in den Wider­stands­mi­lieus gege­ben: »Dem­ge­gen­über ist es wich­tig, daß der Wald­gän­ger sich in sei­ner Sitt­lich­keit, in sei­ner Kampf­füh­rung, in sei­ner Gesell­schaft nicht nur deut­lich vom Ver­bre­cher unter­schei­det, son­dern daß die­ser Unter­schied auch stark in sei­nem Inne­ren leben­dig ist. Er kann das Rech­te nur in sich fin­den […].« (23) Das Maß der Stig­ma­ti­sie­rung erhöht das Maß der Ver­ant­wor­tung. Damit in der Poli­tik des Wider­stands nie­mand an die­ser For­de­rung zer­bricht, ist nicht nur die Über­zeu­gung von der eige­nen Idee ent­schei­dend, son­dern eben­so die Gelas­sen­heit den Din­gen gegen­über, die noch auf uns zukom­men werden.

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(1) – Zum Hin­ter­grund der Rede Webers vgl. Kari Palo­nen: Eine Lob­re­de für Poli­ti­ker. Ein Kom­men­tar zu Max Webers »Poli­tik als Beruf«, Opla­den 2002.

(2) – Max Weber: »Poli­tik als Beruf«, in: ders.: Gesam­mel­te Poli­ti­sche Schrif­ten, hrsg. von Johan­nes ­Win­ckel­mann, Tübin­gen ³1971, S. 505 – 560, hier S. 551.

(3) – Vgl. Carl Chris­ti­an Bry: Ver­kapp­te Reli­gio­nen, Gotha 1924.

(4) – Vgl. Arnold Geh­len: Moral und Hyper­mo­ral. Eine plu­ra­lis­ti­sche Ethik, Frank­furt a. M. 1969, S. 10: Es gibt »meh­re­re von­ein­an­der funk­tio­nell wie gene­tisch unab­hän­gi­ge und letz­te sozi­al­re­gu­la­ti­ve Instan­zen im Menschen«.

(5) – Weber: Beruf, S. 557.

(6) – Ebd., S. 559.

(7) – Ebd.

(8) – Ebd., S. 560.

(9) – Ich bezie­he mich hier auf die zusam­men­fas­sen­de Dar­stel­lung zur Beson­nen­heit in: Otto Fried­rich Boll­now: Wesen und Wan­del der Tugen­den, Frank­furt a. M. 1958, S. 89 – 98.

(10) – Boll­now: Wesen, S. 117.

(11) – Vgl. Mar­tin Heid­eg­ger: Gelas­sen­heit, Pful­lin­gen 1959, S. 9 – 26 und S. 34; Mar­tin Heid­eg­ger: Feld­weg-Gesprä­che, Frank­furt a. M. ²2007 (HGA; 77), S. 108.

(12) – Arthur Scho­pen­hau­er: »Apho­ris­men zur Lebens­weis­heit«, in: ders.: Sämt­li­che Wer­ke hrsg. von Wolf­gang Frhr. von Löh­ney­sen, Bd. IV, Darm­stadt 1968, S. 373 – 592, hier S. 567.

(13) – Gott­fried Benn, Fried­rich Wil­helm Oel­ze: Brief­wech­sel 1932 – 1956, Bd. 2: 1942–1948, hrsg. von Harald Stein­ha­gen und Ste­phan Kraft, Göt­tin­gen 2016, S. 138.

(14) – Ernst Jün­ger: Sieb­zig ver­weht V, Stutt­gart 1997, S. 101 f.

(15) – Vgl. Theo­dor ­Momm­sen: »Rede zur Fei­er der Geburts­ta­ge Königs ­Fried­rich II. und Kai­ser Wil­helms II.«, in: ders.: Reden und Auf­sät­ze, Hil­des­heim 1976, S. 168 – 184.

(16) – Vgl. Arti­kel »Ver­ant­wor­tung«, in: His­to­ri­sches Wör­ter­buch der Phi­lo­so­phie, Bd. 11, Basel 2001, Sp. 566 – 575.

(17) – Vgl. Karl Jas­pers: »Lebens­be­schrei­bung« (1946), in: Karl Jas­pers, K. H. Bau­er: Brief­wech­sel 1945 – 1968, hrsg. und erläu­tert von Rena­to de Rosa, Ber­lin 1983, S. 1 – 7.

(18) – Geh­len: Moral, S. 151.

(19) – Ernst-Wolf­gang ­Böcken­för­de: »Die Ent­ste­hung des Staa­tes als Vor­gang der Säku­la­ri­sa­ti­on« (1964), in: ders.: Recht, Staat, Frei­heit. Stu­di­en zur Rechts­phi­lo­so­phie, Staats­theo­rie und Ver­fas­sungs­ge­schich­te, Frank­furt a. M. 1991, S. 92 – 113.

(20) – Hans Jonas: Das Prin­zip Ver­ant­wor­tung. Ver­such einer Ethik für die tech­no­lo­gi­sche Zivi­li­sa­ti­on, Frank­furt a. M. 1979, S. 181.

(21) – Hans Mai­er: »Das Gemein­wohl und der hei­ße ›Brei des Her­zens‹«, in: Die Zeit 49/1986.

(22) – Vgl. Erik Leh­nert: »Tem­pe­ra­tur­er­hö­hung. Bemer­kun­gen zu einem pro­ble­ma­ti­schen Lei­den«, in: Micha­el Kirch­berg, ders.: Eine Spur hin­ter­las­sen. Götz Kubit­schek zum 50. Geburts­tag, Leip­zig 2020, S. 43 – 51.

(23) – Ernst Jün­ger: Der Wald­gang, Frank­furt a. M. 1951, S. 85.

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

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