Spaltkeile, NIUS, Reichelt – eine Herausforderung

Von Maximilian Krah stammt die These, daß es sich bei der AfD um das interessanteste Projekt einer rechten Partei in Europa handele. Das rühre aus ihrer dreimaligen Häutung (Lucke, Petry, Meuthen) und ihrer Bewegung nach rechts, auf ein Wählerpotential zu, das erst durch die grundsätzliche und weltanschauliche Arbeit der Partei und ihres Vorfelds begriffen habe, was man alles meinen, sagen, tun und wählen dürfe.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Die­ser Befrei­ungs­akt ging und geht zwei­fels­oh­ne mit Ent­hem­mun­gen ein­her. Damit mei­ne ich nicht die ein oder ande­re Ent­glei­sung, die man dank Social Media im AfD-Milieu unschwer fin­det; ich mei­ne damit die ent­hemm­te Beschimp­fung und Denun­zie­rung der AfD und ein­zel­ner ihrer Spit­zen­po­li­ti­ker durch Medi­en, Zivil­ge­sell­schaft und poli­ti­sche Konkurrenz.

Daß dadurch ein natio­nal­staat­li­cher Nor­ma­li­sie­rungs­vor­gang zu einem demo­kra­tie­ge­fähr­den­den Pro­jekt umge­deu­tet wur­de und wird, ist eben­falls ein­ma­lig in Euro­pa. Natür­lich strebt die AfD eine welt­an­schau­li­che und poli­ti­sche Revol­te für das Volk an, und die Nor­ma­li­sie­rung Deutsch­lands wäre bereits eine sol­che Revol­te; aber dies hat­ten und haben die Grü­nen seit ihrer Grün­dung vor, viel radi­ka­ler for­mu­liert und vor­ge­tra­gen als es die AfD je tat, und selbst die­se Radi­ka­li­tät wur­de vom mäßi­gen­den Ein­fluß des bun­des­deut­schen Sys­tems einer par­la­men­ta­ri­schen Demo­kra­tie und einer lukra­ti­ven Macht­be­tei­li­gung ein­ge­fan­gen und abgemildert.

Die AfD hin­ge­gen war nie­mals annä­hernd so radi­kal wie das grü­ne oder das lin­ke Pro­jekt. Sie hat noch nie das poli­ti­sche Sys­tem infra­ge gestellt und noch nie den Ein­satz von Gewalt zur Ver­än­de­rung poli­ti­scher Macht­ver­hält­nis­se erwo­gen. Sie hat Unver­ein­bar­keits­lis­ten auf­ge­stellt, die frag­wür­dig sind; aber es sind wel­che, sie stam­men noch aus der Zeit Bernd Luckes, und kei­ne Fol­ge­füh­rung hat sie beseitigt.

Die oben erwähn­ten Häu­tun­gen haben die AfD zu etwas wahr­nehm­bar ande­rem gemacht, als die Wer­te­Uni­on es wäre. Sie hat mit ihrer Bewe­gung nach rechts gezeigt, wie ernst es ihr ist mit einem poli­ti­schen Ansatz, den es so zuvor in der Bun­des­re­pu­blik noch nicht gege­ben hat. Sie betont selbst bei unpas­sen­den Gele­gen­hei­ten, daß sie es sei, von der die Demo­kra­tie gegen Aus­höh­lung und Beu­te­ma­cher ver­tei­digt wer­de, und sie beugt sich sogar Beschlüs­sen und Urtei­len, die für sie wie Ohr­fei­gen und Tief­schlä­ge sein müssen.

Mit allem, was sie tut, beharrt die AfD auf dem, was sie unter “Nor­ma­li­tät” ver­steht. Sie will den Deut­schen nicht viel zumu­ten, kei­nes­falls eine Trans­for­ma­ti­on der Gesell­schaft, wie sie der grü­nen Poli­tik vor­schwebt, deren Kern­ele­men­te mitt­ler­wei­le auch in der CDU imple­men­tiert sind.

Das Pro­gramm der AfD ist unspek­ta­ku­lär, es ist das, was in Däne­mark und Ungarn geschieht, unter den je eige­nen Bedin­gun­gen dort. In Deutsch­land sind die Bedin­gun­gen anders: Die AfD muß­te des­we­gen nach rechts rücken, weil sie nur dort den Punkt fin­den konn­te, von dem aus ein deut­scher Stand­punkt ein­ge­nom­men und eine deut­sche Per­spek­ti­ve in allen wich­ti­gen Poli­tik­fel­dern for­mu­liert wer­den kann.

Die AfD hat für die­se Nor­ma­li­tät als einer poli­ti­schen Vor­stel­lung und als Mög­lich­keit bei den drei Land­tags­wah­len in Thü­rin­gen, Sach­sen und Bran­den­burg Mas­sen mobi­li­siert, rund ein Drit­tel der Wäh­ler jeweils, und dabei in zwei Bun­des­län­dern eine Sperr­mi­no­ri­tät erreicht. Sie hat damit die Hand am Saum einer Betei­li­gung an der Gestaltungsmacht.

Aber die­se Betei­li­gung wur­de, so mini­mal sie ist, von den ande­ren Par­tei­en in Bran­den­burg nur zäh­ne­knir­schend und in Thü­rin­gen ganz und gar nicht akzep­tiert. Die Aus­he­be­lung bana­ler und von der Geschäfts­ord­nung fest­ge­schrie­be­ner Rech­te, die dem Wahl­sie­ger zuste­hen, hat die Thü­rin­ger AfD scho­ckiert, noch ein­mal gründ­li­cher des­il­lu­sio­niert und für den Moment para­ly­siert: Wie wei­ter, wenn sich die Legis­la­ti­ve nicht an ihre eige­nen Regeln hält, von der Judi­ka­ti­ve in ihrem Han­deln bestä­tigt und von den Medi­en dazu getrie­ben wird?

In die­se, für den über­deut­li­chen Wahl­sie­ger Höcke neue, her­aus­for­dern­de Lage ist nun der NIUS-Grün­der Juli­an Rei­chelt mit einem Spal­tungs­ver­such gesto­ßen. Er rät der AfD zu einer radi­ka­len Ver­än­de­rung ihrer Posi­tio­nie­rung und for­dert Ali­ce Wei­del auf, Björn Höcke aus der Par­tei zu drän­gen. Rei­chelt erin­nert Wei­del an das Par­tei­aus­schluß­ver­fah­ren gegen Höcke, das sie 2017 noch unter­stützt habe. Er selbst bezeich­net Höcke als einen über­zeug­ten Natio­nal­so­zia­lis­ten, ruft den ver­lo­re­nen Pro­zeß um die ver­meint­lich bewußt ver­wen­de­te SA-Paro­le ins Gedächt­nis und spricht Höcke ab, Wäh­ler begeis­tern und mobi­li­sie­ren zu kön­nen: Schließ­lich habe er sein Direkt­man­dat nicht gewonnen.

Rei­chelt glie­der­te sei­ne (nicht nüch­tern, son­dern von A‑Z im Duk­tus der Häme vor­ge­tra­ge­ne) Ant­wort auf die Fra­ge, wie die AfD koali­ti­ons­fä­hig für die CDU wer­den kön­ne, in drei Tei­le: Höcke müs­se weg, der “Her­ren­men­schen­an­ti­se­mi­tis­mus” dür­fe in der AfD kei­ner­lei Platz haben, und Kon­ser­va­ti­ve sei­en im frei­en Wes­ten zuhau­se. Ali­ce Wei­del habe die Punk­te 2 und 3 längst begrif­fen und sowie­so noch nie bedient. Und was den ers­ten Punkt betref­fe: Hier müs­se sie nun aktiv wer­den, so kon­se­quent und unmiß­ver­ständ­lich wie Mari­ne Le Pen. Denn das sei­en die Vor­bil­der: Le Pen, Melo­ni, in Argen­ti­ni­en Milei.

Dies alles ist gera­de­zu plum­pe trans­at­lan­ti­sche Argu­men­ta­ti­on, die in der Minu­te, in der sich Rei­chelt über Ruß­land aus­läßt, ins Pein­li­che abrutscht: im Wes­ten nur Frei­heit, im Osten nur Unter­drü­ckung, der Wes­ten als der mora­li­sche, öko­no­mi­sche Sie­ger, der Osten als die Regi­on, aus der her­über­flüch­te, wem es mög­lich sei. Rei­chelt kennt kei­ne Zwi­schen­tö­ne, und wenn er sie kennt, dann läßt er sie fort, denn er will agitieren.

Was will er? Rei­chelt schreibt so, weil er die Lage für sei­ne Prä­fe­renz nut­zen möch­te: eine CDU-geführ­te Koali­ti­on mit einer AfD, die mehr an eine Wer­te­Uni­on erin­nert als an eine Alter­na­ti­ve. Rei­chelt weiß eines: Alle Erfah­rung spricht dafür, daß selbst gute Leu­te in der AfD irgend­wann damit begin­nen, die Ursa­che für die völ­li­ge Aus­gren­zung aus­ge­rech­net des Höcke-Lan­des­ver­bands nicht in der Ver­teu­fe­lung von außen, son­dern auch intern zu suchen.

Die Unter­stel­lung lau­tet, Höcke und sei­ne Leu­te sei­en nicht lern­fä­hig, sei­en ver­bohrt, von vor­ges­tern, for­der­ten eine nicht zeit­ge­mä­ße Poli­tik mit nicht zeit­ge­mä­ßem Voka­bu­lar. Dies zu behaup­ten, ist so frech wie falsch. Der AfD die Rol­le des Juni­or­part­ners an der Sei­te ihres här­tes­ten Geg­ners zuzu­wei­sen, ist so durch­sich­tig wie billig.

Wer die Kom­men­ta­re unter Rei­chelts Ana­ly­se durch­sieht, erkennt, daß er wohl zum ers­ten Mal deut­lich weni­ger Zustim­mung als Ableh­nung ern­tet. Viel­leicht macht sich Rei­chelt über sei­ne Leser­schaft etwas vor: Sie ist in Tei­len wei­ter als er.

Denn es gilt noch immer der Satz von vor zehn Jah­ren: Es gibt (noch) kei­ne Alter­na­ti­ve im Eta­blier­ten. Aber wir kön­nen ergän­zen: Die Alter­na­ti­ve hat sich eta­bliert. Sie denkt dar­über nach, wie es wei­ter­ge­hen kann, und wird eine Lösung fin­den – vor allem für dort, wo man bereits zur Volks­par­tei gewor­den ist. Denn das ist das Inter­es­san­te, und damit sind wir wie­der am Anfang: Auf­ga­be der AfD könn­te es sein, zu zei­gen, daß es nicht über­all in Euro­pa mit einer rech­ten Par­tei so enden muß, wie es sich unter ande­rem Herr Rei­chelt wünscht: als die jüngs­te aller Alt­par­tei­en deren Kurs nachzuahmen.

(Den Rei­chelt-Kom­men­tar fin­det man hier.)

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (51)

Liselotte

22. Oktober 2024 20:38

Ohne Höcke wäre die AfD tot.
Weidel wäre mit dem Klammerbeutel gepudert, wenn sie auf diese Spaltversuche durch Wagenknecht und Reichelt einginge.

Franz Bettinger

22. Oktober 2024 20:52

Die AfD muss nicht koalitionsfähig werden, schon gar nicht mit der CDU oder einer der anderen Ganoven-Parteien, die D ins Chaos stürzen. Die AfD muss nur eins: wählbar für die bleiben, die sie wählen und ihr bisher die Treue hielten; und wählbar werden für die, die Merkels Neues Normal bald als fatal erleben werden und zurückwollen zum Rechtsstaat. - Nebenbei: Ich glaube, das war’s für Reichelt. Seine Reichweite wird nach diesem Outing als Lord-Siegel-Bewahrer der D-Zerstörer massiv zurückgehen. Habe ihm ohnehin nie getraut. 

RMH

22. Oktober 2024 21:43

Höcke raus ist eben der vermeintliche "Easy way out", aber schon Robert Tepper sang es richtig, "there´s noch easy way out, there´s no shortcut home".  Was sich auch Leute wie Reichelt einmal klar machen sollten ist, was die Folge eines Weggangs von Höcke wäre. Dann wäre der Nächste oder die Nächste dran. Höcke ist quasi die Opferanode der patriotischen Kräfte. Er nimmt das Feuer auf sich, ohne dabei zum Jesus zu werden. Wenn er weg wäre  - kaum vorzustellen.
Noch ein paar Anmerkungen:
“Herrenmenschenantisemitismus” - gabs noch nie in der AfD, nichtmal in homöopathischen Dosen. Was man manchmal vermuten kann, ist dieser schmierige, linke Antisemitismus, der zeckig am Juden/Israel/Kapital sich reibt - dem aber das Niveau für einen echten Rassestandpunkt klar fehlt - und zwar an den Punkten, wo sich das "Hufeisen" fast begegnet.
"Denn das seien die Vorbilder: le Pen, Meloni, in Argentinien Milei." Vorbilder sind Meloni & Milei, da diese "liefern". le Pen hat ihr steter Kurs in Richtung Mitte bislang immer nur maximal Plat2 gebracht & der zweite ist der erste Verlierer.

Andreas J

22. Oktober 2024 21:51

Am 10.01.2016, nachdem sich Hunderte, wenn nicht Tausende sexuelle Übergriffe "Schutzsuchender" bundesweit und binnen einer Nacht nicht länger verheimlichen ließen, schrieb Herr Reichelt unverfroren in der Bild:
„Nach der Silvesternacht von Köln fragen sich viele Menschen, ob die deutsche Flüchtlingspolitik, die „Willkommenskultur" naiv war und gescheitert ist. Die Antwort lautet: Nein.“
Dieser Ansicht ist Reichelt wohl bis heute treu geblieben, denn trotz seines großen Mitteilungsdrangs hat er sie rückblickend nie revidiert und als Fehleischätzung bewertet. Verwunderlich finde ich das nicht. Die kurzzeitige Lektüre seines Onlinemagazins reichte mir jedenfalls, um zu erkennen, dass Reichelt im Kern wie Merkel-Epigone Friedrich Merz tickt. Seine publizistische Mission (von ihm selbst ausgeheckt oder von Mathias Döpfner angeordnet), scheint es zu sein, Wähler von der AfD zur CDU zu locken und nach gut einem Jahr NIUS glaubt er nun, genügend Reichweite oder "Deutungshoheit" zu besitzen, um in die nächste Phase dieser Mission einzutreten, die sich immer deutlicher als eine solche offenbaren wird. Jede Wette, dass sein AfD-Bashing zur Bundestagswahl hin auf einen Zenit zusteuert. 

MarkusMagnus

22. Oktober 2024 21:54

Das ist ein billiger Trick von Reichelt und Co.
Salamitaktik. Nein, so darf das nicht laufen. Die Sache ist ganz einfach: Die haben eben "nur" Angst das die AFD an die Macht kommt.
Erstens ist es dann mit dem Schuldkult vorbei, von dem viele Leute ganz gut leben.
Zweitens würden Merkel und ihre Handlanger zur Rechenschaft gezogen werden.
Drittens wäre es vorbei mit diesem GEZ-Parasitentum. Auch davon leben einige ganz gut.
Ubd viertens weiss man nicht welche Schweinereien noch aufgedeckt werden.
Die AFD ist mit Sicherheit nicht perfekt, aber es ist die einzige pro deutsche Partei.
Man kann nur einem Herren dienen. Zionisten wie Reichelt können niemals deutsche Patrioten sein. Das passt einfach nicht zusammen. 
Übrigens: Wer einen anderen Staat (Israel, sog. Staatsraison) über den Eigenen stellt ist schon per Definition ein Landesverräter und Verfassungsfeind liebe Freunde von Horch & Gugg. Da gibt's nichts zu deuteln.

MarkusMagnus

22. Oktober 2024 22:11

Zum Thema AFD-Verbot welches ja gerade hochkocht:
Ich lehne mich aus dem Fenster und sage das ist nur Angstmacherei. Selbst bei den Altparteien gibt es genug Leute die davor warnen. Sie wissen warum.
So Leute wie Kiesewetter und Röttgen sind im Gegensatz zu Baerbock, Wanderwitz und Co. nicht völlig verblödet. Die wissen genau: Verbieten sie die AFD brennt der Osten der Republik. 
Eine unzufriedene Bevölkerung kann leicht auch von Aussen (Putin) unterstützt werden.Dafür gibt's genug Beispiele. Das ist das Letzte was die wollen. 
An unsere Freunde von Horch & Gugg:
Wie soll eine Partei die Volksentscheide fordert antidemokratisch sein???
Könnt ihr das beantworten? Die AFD will nicht weniger Demokratie sondern mehr Demokratie...richtige Demokratie!
Es ist die einzige demokratische Partei Deutschlands.

Maiordomus

22. Oktober 2024 22:12

Das Interessanteste an Reichelt war die vernichtende Kririk an Merkel, die Wahrheit, dass ihre Politik mehr Tote gefordert hat als die sog. Mauermörder-Partei. Die Reinigung der CDU von Merkel würde konsequent bedeuten, dass sie zumindest mit Egon Krenz gleichgesetzt werden müsste im Hinblick auf Wiederfutmachung. Also gleich hohe Gefängnisstrafe, allenfalls mit Begnadigung nach der Verurteilung, wie es in den Vereinigten Staaten mit kriminell gewordenen Präsidenten auch schon geschehen ist. Aus meiner Sicht ist Höcke so wenig wie SiN indes nationalsozialistisch. Aber auf ihn könnte im Hinblick auf Regierungsfähigkeit als Minister wohl verzichtet werden zugunsten zum Beispiel der Beauftragung zur Liquidierung des Verfassungsschutzes. Ausserdem würde er als Bildungspolitiker eine wertvolle Aufgabe auf metapolitischem Gebiet übernehmen können. und sei es nur als Schuldirektor. Auf bewusste Provokationen wäre zu verzichten. Lächerlich Reichelts Vorwurf betr. das Sichstreichen über die Haare als Hitlergeste. Die Sache mit "Alles für Deutschland" sowie auch "Denkmal der Schande" ist analytisch längst geklärt. Gäbe es indes eine wirkliche Entmerkelisierung, was ich für unwahrscheinlich halte, wäre dies ein Kürzertreten von Höcke wert. Abgesehen davon, auch wenn Vergleich hinkt, dass Deng Hsao Ping ebenfalls nie Präsident Chinas war noch meiner Wissens Minister. Nur will Reichelt natürlich nicht eine solche Position Höckes. Er deutet übrigens weitere Säuberungen an, vgl. das heikle Israel-Problem.  

Simplicius Teutsch

22. Oktober 2024 22:17

Eines war mir schon immer klar: Julian Reichelt ist kein Journalist, sondern ein Propagandist mit einem sehr ausgeprägten politischen Änderungswillen, der sich auch noch recht schlau vorkommt. Ich nehme ihm ab, dass er die linksrotgrüne Bande, die Deutschland in den Untergang führt, auf den Tod nicht ausstehen kann.
 
Um diese zurzeit überall herrschenden Untergangs-Typen lieber heute als morgen aus ihren Machtpositionen zu bringen und in den Orkus der Geschichte zu versenken, ist ihm jede Überlegung, jede Taktik und jede Gemeinheit recht. 
 
„Es muss sich also was ändern“, sagt Reichelt, damit AfD und CDU zusammenkommen können. Zu dem Zweck verteufelt er Björn Höcke als Nationalsozialisten und sagt: „Höcke muss weg.“
 
Ich glaube aber überhaupt nicht, dass im Westen dann 30% die AfD wählen würden, wenn oder weil Frau Weidel den Höcke aus der AfD entfernen würde, wie es sich Reichelt wünscht, – und den Tino Chrupalla gleich hinterher stieße, weil der ja angeblich allzu Israel kritisch und zu Russland freundlich sei.
 
Höcke muss bleiben! - Auch der Tino.

Diogenes

22. Oktober 2024 22:43

Reichelt? Muss man den kennen? Interessant doch nur für jene Leute die sich ein Bild davon machen wollen wie die Psychologische Kriegsführung der Gegenseite funktioniert (wie fängt man eine Maus? An den Käse gewöhnen und irgendwann die eigenen Botschaften untermischen (das Gift der Zersetzung, die diabolische Methode; Spalten und verkleinern, dem Gegner die Schlagkraft nehmen oder als Metapher: dem Tiger die Zähne und Krallen ziehen).  
 
Sein "Form|at" als Nachrichten- bzw. Meinungsmacher hatte ich bei dessen Entstehung zu Kenntnis genommen, aber ich verschwende meine Zeit nicht mit "Falschen Fünfzigern" die weltanschaulich von den Besatzerkonstrukten "Bundesrepublik D." und "Republik Ö." meinen sie sein des Herkules "non plus ultra" seit Erfindung der Brotschneidemaschine! Auch Teile der AfD-Bundestagsfraktion (z.B. Von Storch) sind hier mit ihrer dogmatischen Judenfreundschaft und sog. "Westbindung" (in einem Wort: Neo-Rheinbündler) gegenüber dem durch und durch korrupten Staat Israel als "Trojanische Pferde" zu nennen (das kleine Israel ist als Handelspartner im Gegensatz zu den arabisch-islamischen Staaten vernachlässigbar für Deutschlands Handelserträge, wobei die deutsche Israelkritik natürlich weit über die Handelspolitik hinaus geht). Die einseitige Parteinahme dieser Teile der AfD ohne Gegenleistung dafür zu erhalten ist das was ich als "Kriechend, Wuchernd, Krankhaft" an anderer Stelle bezeichne). Das sind für mich keine stolzen Deutschen die sich ihres Volkes bewusst sind. 

FraAimerich

22. Oktober 2024 22:47

Ob Reichelt sich über seine Leserschaft viel vor macht, mag sich zeigen. Sicher richtig liegt er mit seiner Einschätzung der systemstabilisierenden Rolle, die man der Partei beim Demokratentango abverlangen wird. Westbindung an der Seite der USA und Israels, wohltemperiert grausame "soziale Sparmaßnahmen", legitimiert durch den leistungsbereiten Teil des Volkes im Geiste Melonis, auf daß den neoliberalen das Herz im Leibe lacht und auf Zuruf weiter Waffen an bedürftige Verbündete und fehlgeleitete Proxys verschenkt werden können und den eigenen Leuten das unvermeidliche "Kältebad" etwas leichter fällt. 
Und was man so hört und selbst hier immer wieder vernimmt, wird das ja offenbar auch im intellektuellen Vorfeld und von Parteifunktionären gefordert - und sei es nur im Sinne der "Realpolitik". Ob mit oder ohne Höcke, ist dann doch auch egal. Also weshalb gegen Reichelt wettern, wenn man den "Liberalkonservativen" im eigenen Park alles durchgehen läßt?
Man erinnere sich nur an das peinliche Phrasengestammel von Weidel zu Nahost - bis sie die Konfrontation mit Wagenknecht offenbar daran erinnerte, daß ihre eigenen Wähler Waffenlieferungen selbst an die moralischste Armee der Welt ganz überwiegend schlicht ablehnen. - Klare Worte wie die Jürgen Pohls sind ohnehin die seltene Ausnahme.

ede

22. Oktober 2024 23:40

Auch eine Transformation ins Normale ist eine Transformation. Reichelt ist halt Transatlantiker. Als solcher hat er offenbar Merkel nie begriffen. Im Übrigen begreift er auch nicht die Rolle Höckes. Es ist mittlerweile eine Frage der Ehre. RMH sieht das völlig korrekt. Jetzt stehen erstmal Wahlen an, die hoffentlich erhebliche Veränderungen bringen.

Artabanus

22. Oktober 2024 23:48

Dem BRD-Establishment geht offensichtlich der A*sch auf Grundeis. Die Wirtschaft schmiert gerade ab und gleichzeitig sind sich alle darüber im Klaren, dass es auch nach der nächsten Bundestagswahl genauso rapide bergab weitergehen wird. In dieser Situation sucht sich Herr Reichelt den falschen Adressaten. Die CDU müsste sich von den Merkelianern trennen und den gesamten Grünen Klimaquatsch über Bord werfen um eine Veränderung zum Besseren zu ermöglichen. Da dies niemals passieren wird bleibt der AFD nur die Oppositionsrolle. Eine Anbiederung an die Union wäre völlig sinnlos.

Laurenz

23. Oktober 2024 00:04

Daß GK für Seinen Freund Höcke hier Stellung bezieht, ist nachvollziehbar & angemessen. Das Kommentariat allerdings geht Reichelt in meinem Augen, mehr oder weniger auf den Leim, bisher ausnahmslos. Der einzige, der den Braten gerochen hat, ist der Teilnehmer @Diogenes, der sich, wie manch anderer, aber mit Seinem fehlenden geo-politischen Kompaß leider Selbst diskreditiert. Selbst ein Trump hat erkannt, man kann nicht überall Fronten eröffnen, man braucht auch Freunde & wenn die einem auch nicht wirklich schmecken. Reichelts Problem liegt ganz woanders, eher in der mangelnden Reichweite des gesichert defizitär arbeitenden Ladens Nius. 253k Abos auf YouTube ist nicht mal die Hälfte von Tim Kellner oder Aktien mit Kopf, was Reichelts Chef, Frank Gotthardt, gar nicht schmecken wird. Höcke ist nun mal jemand, mit dem man Reichweite erhöhen kann. Was interessieren Reichelt da die vielen tausenden Dislikes & negativen Kommentare. Besser einen schlechten Ruf, als keinen. Man sollte bei den Inhalten von Nius vor allem wissen, wer Frank Gotthardt ist. Hier nachzulesen, am besten bis zum Ende, siehe Pharma Lobby & Manager Magazin. https://de.wikipedia.org/wiki/Frank_Gotthardt_(Unternehmer)

Laurenz

23. Oktober 2024 00:22

(2) Viel gefährlicher als Nius sind jüngere Artikel des Focus & Tichys Einblick, weil sie weniger reißerisch & unauffälliger daherkommen. Einerseits wird Werbung für das neue Buch der Bosbach Tochter (will in den Bundestag) gemacht, welche dieselben politischen, rechts der AfD liegenden Positionen ihres Vaters vertritt, welcher über Jahrzehnte rechts Stimmen für die CDU fing, ohne jemals rechte Politik in der Union umzusetzen https://www.focus.de/politik/meinung/auszug-aus-buch-von-carolin-bosbach-krisenherde-migration-und-wirtschaft-wir-buerger-muessen-jetzt-veraenderungen-einfordern_id_260410831.html. Oder es sind Artikel, wie der von Herrn Ex-Prof. Asch, einstiges AfD-Mitglied, dessen neuesten Artikel ich unter meinem Avatar Laurenz zerlegte. https://www.tichyseinblick.de/meinungen/sp-gehen-die-ampelparteien-in-den-wahlkampf/ und hier denselben Quatsch, wie Reichelt verzapft.

das kapital

23. Oktober 2024 08:42

"Daß dadurch ein deutscher Normalisierungsvorgang zu einem demokratiege-fährdenden Projekt umgedeutet wurde und wird, ist ebenfalls einmalig in Europa." Pim Fortuyn ist doch ermordet worden. Ganz so einmalig sind wir dann doch nicht. ///  @ Liselotte Ohne Höcke wäre die AfD tot. Da überschätzen Sie ihn und Sie unterschätzen die gewonnene Macht jenseits des Flügels. Ohne ihn und Krah wäre die AfD im Osten weniger erfolgreich. Vier Fünftel der Wähler sitzen allerdings im Westen. Und die können mit den europa- und weltpolitischen Spinnereien der beiden (Außensicht) rein gar nichts anfangen. /// Es gibt im Bundestag genug gute und fachlich versierte Leute der AfD, um auch ohne Höcke gut klarzukommen. Und wenn der Flügel nicht so abartig überreisst, wie bei der Europaliste, werden er auch mehr. Für mich ist es z.B. schwer erträglich, dass man Joachim Kuhs nicht mehr ins Rennen geschickt hat, obwohl er in Brüssel einen überdurchschnittlich guten Job gemacht hat, gerade in Sachen Corona und EMEA. /// Die AfD ist heute teils dort, wo die Union bis 1998 war. Nicht im Stil, aber bei wesentlichen Inhalten. Im Hintern der Amis ist zum Glück für die AfD nur die Union zu finden.

Simplicius Teutsch

23. Oktober 2024 08:58

@ Laurenz, da haben Sie aber ordentlich danebengeschossen: „253k Abos auf YouTube ist nicht mal die Hälfte von Tim Kellner oder Aktien mit Kopf.“
 
Kann ja mal passieren. Naja, Sie ballern auch sonst immer gerne aus der Hüfte durch den Salon. Was durchaus amüsant ist und Leben in die Bude bringt. Aber ein John Wayne sind Sie offenbar nicht, auch wenn Sie manches Bild zurecht von der Wand schießen.
 
Gestern Nacht, etwa um 22 Uhr, waren es 505.000 Tausend Abonnenten auf Julian Reichelts Youtube-Kanal „Achtung, Reichelt!“. (Habe mir extra eine Kopie gemacht, als ich mein eigenes Abo gelöscht habe.)
 
Heute Morgen, um 08.46 Uhr sind es 503.000 Tausend Abonnenten. 2.000 weniger. Wie viele Abonnenten es noch vor zwei Tagen, vor dem (publizistischen) Anschlag auf Höcke waren, weiß ich leider nicht. - Höcke muss jetzt wie Donald Trump reagieren.

Laurenz

23. Oktober 2024 09:19

@Simplicius Teutsch @L. ... Tja, stimmt. Aber warum werfen Sie Sich mit aller Kraft in die Schußbahn, wenn ich versuche, mir ins Knie zu schießen?  https://www.youtube.com/@niusde Wenn Sie den redaktionellen Aufwand bedenken, liegt Reichelt immer noch nicht vorne. Da hatte man sicher andere Vorstellungen.
 

Laurenz

23. Oktober 2024 09:38

@Das Kapital @Liselotte ... Ohne Höcke & Krah wäre die AfD im Osten weniger erfolgreich. 4/5 der Wähler sitzen allerdings im Westen. Die können mit den europa- und weltpolitischen Spinnereien der beiden (Außensicht) gar nichts anfangen. ... Eine falsche Behauptung Ihrerseits. Die liberalen AfDler in Bremen, Niedersachsen, Saarland & Hamburg rissen nichts. Die Erfolge in Bayern & Hessen basieren auf der erhöhten Reichweite der AfD-Patrioten. Der extrem professionelle & diplomatische AfD-Chef in Hessen, Robert Lambrou, weiß exakt um diese Mechaniken Bescheid & bleibt immer zurückhaltend. https://youtu.be/6XHFIx9Ypos ... Die AfD ist heute teils dort, wo die Union bis 1998 war. Nicht im Stil, aber bei wesentlichen Inhalten. ... Die AfD, inklusive Höcke, hat einen Ehrenvorsitzenden, der über 40 Jahre CDU-Mitglied war. Was erwarten Sie? ... Im Hintern der Amis ist zum Glück für die AfD nur die Union zu finden. ... In der AfD haben sich aktuell die Souveränen gegen die Transatlantiker, wie den Halb-Polen Pazdersky, durchgesetzt, der deswegen in diesem Jahr die Partei verließ, gut so. Von Trump haben wir Deutschen nichts zu erwarten, von Harris Vernichtung. Hier liegen die Grünen mit Jennifer Morgan ganz vorne.

LammNeumarkt

23. Oktober 2024 09:48

Weidel erscheint als FDP-Wutbürgerin, Höcke als Philosoph des res publica und Reichelt als Mitte-Wutbürger. So gesehen bestehen keine wirklichen Widersprüche. Der Fehler in dieser (unnötigen) Auseinandersetzung scheint bei Reichelt zu liegen, welcher DAS AUSMAß mutmaßlichen Sektencharakters, fortgesetzten Dilettantismus, Pseudo-Konservativität, Schizophrenie und Bellizismus bei der CDU nicht erkennt. CDU erscheint mit Protagonisten wie Merz, Kiesewetter, Röttgen, Wüst, Kretschmer, Wadephul, Hardt, Weber, Leyen, Laschet, Merkel, Wulff etc. als eine Formation jenseits von Gut und Böse, als nicht mehr DISKURS- UND POLITIKFÄHIG. Parteiverbotsverfahren wären generell eine Absage zu erteilen, bei der CDU jedoch sollte man eine Ausnahme machen. Die AfD braucht Verstärkung und Nachhilfeunterricht in Fragen von ökonomischen und globalen Zusammenhängen und in Fragen ökologischer Nachhaltigkeit, um Volkspartei zu werden. Auch bei den Volksparteien ist über eine Auftrennung in direkt von den Bürgern gewählte FACHGREMIEN nachzudenken.

RMH

23. Oktober 2024 09:54

Ich halte NIUS übrigens nicht für einen Spaltkeil. Das sich bei manchem irgendwie die Idee breitgemacht oder festgesetzt hat, ohne den Höcke ginge alles etwas leichter, ist ja nun wahrlich keine "Nius". Das hinter jedem Presseorgan ein "Herr" steht, ist gleichfalls nichts Neues, auch A.H. ist darauf mehrfach herumgeritten. Aber diese Kritik ist billig. Es gibt den Begriff des Tendenzträgers & die "Freiheit" einer Presse ist nur durch echte & breite Pluralität des Angebots aber nicht durch irgendwelche moralischen Ansprüche an das einzelne Foramt, die dann eh nicht umgesetzt werden, zu erreichen. Man kann genauso gut COMPACT den Vorwurf machen, es sei ein Spaltkeil, weil es zu viel Sympathie für S. Wagenknecht vermittelt hat oder bestimmte AfD Personen ganz besonders promoted.  Ein Problem in unserer Medienlandschaft sind die öffentl. rechtl, Medien & weite Teile der anderen MSM, weil diese keine Pluralität des Angebots wollen, sondern letztlich Meinungsmonopole beanspruchen & das Ganze auch noch mit abgrundtiefer Heuchelei dem Publikum schönreden. Dazu wurde schon viel geschrieben, wer bspw. dpa beherrscht, richtet mehr Schaden an, als der brustbehaarte Clown Reichelt, den man im Zweifel/ bzw bei Nichtgefallen eben einfach ignoriert.

kommentar kubitschek: jetzt doch mal eine anmerkung dazu. Sie sehen schon, daß reichelt nicht sagt, es gebe für diesen und für jenen platz, sondern daß er höcke als überzeugten nationalsozialisten bezeichnet und weidel auffordert, ihn loszuwerden?

tearjerker

23. Oktober 2024 09:57

Warum ist Reichelt hier überhaupt ein Thema? Gilt er als Vorfeld der blauen innerparteilichen Opposition, die an seinen Lippen hängt und schon wieder den Putsch plant? Der Alternative kommt doch Beides zugute, Polarisierung durch Personal und die Aussicht auf ein reichweitenstarkes Portal, das an den blauen Themen dran ist. Erhöht Sichtbarkeit und Relevanz. Dass JR hier nur seine eigene Agenda bedient ist wumpe.

kommentar kubitschek: jetzt doch mal eine anmerkung dazu. Sie sehen schon, daß reichelt nicht sagt, es gebe für diesen und für jenen platz, sondern daß er höcke als überzeugten nationalsozialisten bezeichnet und weidel auffordert, ihn loszuwerden?

Mboko Lumumbe

23. Oktober 2024 10:13

Aus meiner Sicht ist die unsägliche Aktion des CDU-Reichelt in erster Linie ein Ablenkungsmanöver, um vom aktuellen Zerriß der CDU und deren Aufstand von Basis und Mandatsträgern gegen die Neuführerinpartei BSW abzulenken. Das ist aktuell das weit größere Problem der Union und ein Lackmustest für BSW und CDU. Es ist die Entzauberung des BSW und das ist sehr zu begrüßen.
 
Die demokratische Rechtsstaatspartei AfD kann das gelassen aussitzen und natürlich wäre es völlig verwegen, insbesondere von Weidel, den ehrenwerten Herrn Björn Höcke intern (nochmals) anzugreifen. Im Gegenteil tut die AfD, insbesondere Weidel, gut daran Herrn Höcke nun demonstrativ zu unterstützen und zu stärken. Doch dafür fehlt Weidel und Co. (dem CDU-Flügel in der AfD) der Mut und die Führungsstärke. Dazu muss man sich nur anschauen wie mit Dirk Spaniel in BaWü umgegangen und dieser herausgedrängt wurde.

RMH

23. Oktober 2024 10:32

@G.K.: Sie haben Recht. Mein Beitrag war deutlich zu allgemein gehalten. Dieses ewige "OMG, der Höcke ist ein NS, besser ohne ihn, schmeißt ihn raus," ist aber mittlerweile so abgedroschen, dass diese erneute Infamie des Herrn Reichelt bei einem als reinen Medienkonsumenten offenbar schon aufgrund einer gewissen Gewöhnung an dieses Mantra abgeperlt ist. Mehr Respekt vor jemandem, der 30% Wählerzustimmung holt, darf selbstverständlich auch von den selbsternannten Rettern des westlichen Lebensstils eingefordert werden.

Artabanus

23. Oktober 2024 10:44

Absolute Zustimmung was @LammNeumarkts Beschreibung der CDU betrifft und Herr Reichelt repräsentiert die CDU zu 100%. Keine Partei hat mehr Schaden angerichtet und man muss kein Prophet sein um zu erkennen, dass die kommende Regierung unter Merz eher noch schlimmer wird als die sog. Ampel. Von daher ist diese ganze Träumerei bzgl. Koalitionen ein naiver Kinderglaube. Wir sind wie Kassandra dazu verdammt die kommenden Katastrophen vorherzusehen ohne sie aufhalten zu können. 

Wuwwerboezer

23. Oktober 2024 10:57

Die Übergangssituation aushalten! Durchhalten bis das zioatlantische Projekt kracht, auch wenn dies noch fünf bis zehn Jahre dauert! Gerade in diesen Tagen zeigt sich, wie porös die tönernen Füße des Kolosses bereits sind. Das organische Leben ist mächtiger als jede noch so clever ausgeheckte und aufgetürmte Reißbrettarchitektur (wie von der Dollarwelthegemonie über den "Iron Dome" bis hin zur kleinsten Meldestelle lt. "Hinweisgeberschutzgesetz"). Dies wird sich zu gegebener Zeit zeigen. Auch die globale Elite arbeitet an der Dezimierung ihres zioatlantischen Flügels (der ja ihre eigene Macht bedroht)! Frau Weidel wäre gut beraten, sich diese Porosität, diese Elitensabotage und andererseits diese organische Macht immer wieder vor Augen zu führen. Wer ist Julian Reichelt?

- W.

Joerg

23. Oktober 2024 11:01

Ohne Björn Höcke (und Christoph Berndt) würde ich keinerlei Hoffnung mehr in das parlamentarische System haben und nicht mehr wählen.

Laurenz

23. Oktober 2024 11:08

@Mboko Lumumbe ... heute direkt aus dem Relotius zitiert https://cdn.prod.www.spiegel.de/images/819b979c-8a99-49ae-8078-3e36a0b589c2_w920_r1.4326647564469914_fpx62.8_fpy50.webp

Wuwwerboezer

23. Oktober 2024 11:09

Nachtrag:

"... bis das zioatlantische Projekt kracht" - dessen Protagonisten haben ja noch gar nicht realisiert, daß sie nach all den Jahrzehnten in der Glückssträhne jetzt in der Pechsträhne sind!

- W.

Joerg

23. Oktober 2024 12:02

Vor der Berlin Wahl hat Reichelt sich an die Wegner-CDU rangeschmissen. Jetzt biedert er sich seiner Wunsch Koalition aus CDU und bereinigter AfD an: Er möchte einfach endlich wieder dazugehörigen und den neuen Mächtigen als Hofschranze dienen.

Dr Stoermer

23. Oktober 2024 12:04

Die AfD ist eine Insassen-Gewerkschaft, die Haftbedingungen verbessern will und ihre Gegner in Funktionshäftlingen, Wärtern und anderen Gewerkschaften sieht, also allen, die sich in ihren Ämtern eingerichtet haben. Der Off-Shore Gefängnisbetreiber ließ sich stets berichten und wies das Management dann und wann fernmündlich an, sofern sich aus dem Führungshandbuch nicht ohnehin alles ergab. In der Vergangenheit wurde mit dem Arbeitslager gutes Geld verdient, doch die Zeiten haben sich geändert und nun fragt sich der Betreiber, wohin mit den Geschundenen. Und wohin mit dem Management? Sie alle sich selbst überlassen, damit sie womöglich irgendwann wieder zu Kräften kommen? Wie auch immer. Auf der Ebene der Gewerkschaftsarbeit, die sich mit dem Management und seinem Unterbau reibt, werden Konflikte ausgetragen, für die sich der Betreiber nicht mehr interessiert. Das Management versucht einen Management-Buy-Out auf Penny-Stock-Preisniveau, also die Immobilie samt Insassen zum Spottpreis zu übernehmen. Um die Insassen ruhig zu halten, werden die eingeübten Rauch-und-Spiegel-Verfahren eingesetzt. Dazu gehört, die unangenehmste Gewerkschaft zu korrumpieren. Und so positioniert das Management u.a. einen Reichelt als Rächer der Enterbten, lässt ihn ein wenig Flöte spielen im Konzert der Unzufriedenen, um Gefolgschaft an- und wegzulocken. Damit niemand auf die Idee kommt, das herrenlose Management am Schlafittchen zu packen. Netter Versuch, Julian. Aber Eurer Ofen ist aus.

Beta Jas

23. Oktober 2024 12:46

@RMH
Ein Problem in unserer Medienlandschaft sind die öffentl. rechtl, Medien & weite Teile der anderen MSM, weil diese keine Pluralität des Angebots wollen, sondern letztlich Meinungsmonopole beanspruchen & das Ganze auch noch mit abgrundtiefer Heuchelei dem Publikum schönreden.
Was ist dann Reichelt für Sie, ein Ableger der MSM (klar verständlich "Mainstream Medien"), der ursprünglich aus der BILD einem Blatt der Springer Presse kommt und nur clever eine Show betreibt?
Was ich bemerkenswerte aber bei Reichelt finde, ist, das ich mich noch dran erinnern kann, wie er in einer Talkshow bei Servus TV mal erklärte, das er die gesamte AFD abstoßend findet. 
 
tearjerker

Beta Jas

23. Oktober 2024 13:02

@Franz Bettinger
Die AfD muss nicht koalitionsfähig werden, schon gar nicht mit der CDU oder einer der anderen Ganoven-Parteien, die D ins Chaos stürzen. Die AfD muss nur eins: wählbar für die bleiben, die sie wählen und ihr bisher die Treue hielten; und...
Und dann? Die sogenannten "Ganoven-Parteien" irgendwann verbieten und die AfD regiert in einem Einparteienstaat.
Bei solchen Kommentaren unter Beiträgen, merkt man, ob repräsentativ für viele oder nicht im rechten Lager, das unzählige am liebsten mit der AfD herumdümpeln wollen und keine rechte Wende in der Politik sehen wollen. Denn jeder weiß dieses Kältebad das käme, wäre für viele unerträglich.
Wie schaffen das die Grünen ihre Politik durchzubringen? Mit 6,7% kamen sie das erste Mal in eine Bundesregierung, und bestimmen die Politik mit der SPD - die von strammen Linken oft als weichgespült angesehen wird - bis heute.
 
 

MarkusMagnus

23. Oktober 2024 13:28

@ Beta Jas
Und ich finde die ganze CDU abstoßend. Wenn ich diesen Voigt und den Wanderwitz sehe kommt mir das Mettbrötchen vom Frühstück hoch. Ich frage mich was Merkel gegen Kohl in der Hand hatte..
Die CDU ist DIE Täuscherpartei. Bei den Grünen weiss ja jeder wo man dran ist. Bei der CDU denken immer noch viele anständige Wähler sie sei eine Partei die deutsche Interessen vertritt und christlich ist. Nichts könnte falscher sein.
Die AFD muss einfach nur "cool" bleiben. Nur keine Unruhe jetzt. Die CDU hat sich wie im Schach gerade selbst blockiert und könnte sich im Osten selbst zerlegen.
Egal was Voigt in Thüringen oder Kretschmann in Sachsen macht.
Gehen Sie mit der AFD zusammen flippt Merz aus, gehen sie mit dem BSW zusammen verlieren sie die Basis und die Wähler und brauchen bei der nächsten Wahl nicht mehr antreten.
POPCORN ;)
 

Valjean72

23. Oktober 2024 13:34

Ich habe Reichelts Wandel vom BRD-System-Journalisten hin zum patriotisch-alternativen Journalismus nie abgenommen.
 
 
Unter seiner Ägide am Höhepunkt der Masseneinwanderungswelle 2015/2016 wurden in der BILD beschwichtigende und das Regierungs-Narrativ tragende Artikel und Bilder veröffentlicht.
 
 
Für mich ist Reichelt ein Falscher Fuffziger, dabei ein überzeugter Transatlantiker (im Sinne der Anbindung an den „Deep State“ der USA, auch Israels), nie und nimmer ist er ein deutscher Patriot.
 
 
Ein durch Protektion nach oben gekommenem Emporkömmling, der im „alternativen Medienspektrum“ die ihm aufgetragene Aufgabe erfüllen soll.

Le Chasseur

23. Oktober 2024 15:48

@MarkusMagnus"Ich frage mich was Merkel gegen Kohl in der Hand hatte.."
Ich glaube nicht, dass Merkel irgendwas gegen Kohl in der Hand hatte. Merkel wurde unter Kohl Ministerin, weil er mit ihr zwei Proporz-Fliegen mit einer Klappe schlug (Frau, aus dem Osten). Als dann der Spendenskandal aufflog, wollte niemand die Drecksarbeit machen, also überließen die ambitionierten CDU-Männer hinter/unter Kohl Merkel den Vorsitz, natürlich mit der Absicht, Merkel irgendwann wieder abzusägen. Die sicherte aber geschickt ihre Machtbasis, auch mit freundlicher Unterstützung der Medien. Ich glaube auch nicht, dass Merkel Honeckers späte Rache war, sondern dass unsere transatlantischen Freunde ihre schützende Hand über sie hielten und ihren Aufstieg förderten. Niemand bleibt in Deutschland 16 Jahre lang Regierungschef, wenn er nicht im großen und ganzen nach den Interessen des Hegemons handelt."Die CDU ist DIE Täuscherpartei. Bei den Grünen weiss ja jeder wo man dran ist. Bei der CDU denken immer noch viele anständige Wähler sie sei eine Partei die deutsche Interessen vertritt und christlich ist. Nichts könnte falscher sein."
Korrekt. Gilt natürlich genauso für die CSU.

Simplicius Teutsch

23. Oktober 2024 15:50

Mutmaßungen über Reichelt
 
Julian Reichelt ist der nicht ganz so ordinäre Böhmermann von rechts. Eigentlich ist alles polemisch, was und wie er es sagt. Inhaltlich meist (zu)treffend, pointiert; im Vortrag verletzend, radikal, manchmal unteres Niveau.
 
Ein CDU-Knecht ist er trotzdem nicht, wie z.B. viele Kommentare unter dem einschlägigen Youtube-Video lauten. Das ist zu kurz gedacht. Denn seine publizistische Aggression ist voll gegen die linksrotgrüne Bande gerichtet; und zu denen zählt er auch die CDU-Ministerpräsidenten Wüst, Günter u.a. – Es scheint, als ob Friedrich Merz – unter dem aktuellen Polit-Personal – für ihn der Hoffnungsträger ist, dem er den Weg zur Macht in Deutschland hilfsweise freikämpfen wolle.
 
Dass Reichelt sich dabei so deutlich und schäbig gegen Björn Höcke positioniert, dafür mag es taktische Überlegungen aber auch tiefe Hintergründe(!) geben. Überlegungen und Hintergründe, die vielleicht auch auf Sarah Wagenknecht zutreffen (Höcke-Bashing im Interview mit Weidel).
 
– Wissen wir denn, ob Reichelt, der so häufig und heftig gegen all die woken Spinner austeilt, nicht selber kurz vor dem Abschuss stand? Reichelt ist ein mittelloser Emporkömmling, er braucht Freunde; mindestens das Merz-Lager in der CDU. – Dem Islam (vornehmlich in Deutschland) hat er schon lange den (publizistischen) Krieg erklärt. Da sucht er die Freunde in Israel.

Laurenz

23. Oktober 2024 16:57

@Beta Jas @Franz Bettinger ... Wähler sind häufig Angehörige einer Glaubensgemeinschaft. Ein Konvertierung wird meist nur durch eine einschneidende persönliche Erfahrung, meist materieller Natur, möglich. Mein Vater wählte 1x im Leben Willy Brandt in der Hoffnung, die SPD würde tatsächlich etwas an den grundlegenden seinerzeitigen Umständen (was ich heute den immer noch existierenden Ständestaat nenne) ändern. Als die SPD nichts änderte, wählte Er bis in die 90er zur Rente, Union als das kleinere Übel. Erst als Rentner mutierte Er zum Protestwähler & war 7 Jahre Mitglied bei der Linken (es gab damals nichts anderes). Daß die AfD heute & mittlerweile als das Original konservativer, freiheitlicher Politik wahrgenommen wird, hat damit zu tun, daß Leute, wie Höcke (gemäß Franz Bettinger), ihr Narrativ nicht verändert haben, was Glaubwürdigkeit erzeugt. Seit der Jahrtausendwende leiden unter dem Berliner Regime vor allem Angestellte, kleinere Unternehmen & Handwerker (also alle, die arbeiten), wobei die Gruppe der Leidtragenden stetig wächst. Krah hat zwar Probleme mit seinem Publikations-Management (wann reden & wann nicht), aber klar erkannt, daß die Demographie vehement den Aufstieg der AfD unterstützt, Zielwahl BT 2029.

Adler und Drache

23. Oktober 2024 17:16

Ich plädiere dafür, den Begriff "Demokratie" aus unseren Texten zu streichen. Er hat jegliche Trennschärfe verloren, er kann zu viel und auch das Gegenteil davon bedeuten. Es gibt aus meiner Sicht nur zwei Gründe, diese begriffliche Monstranz mitzutragen: der eine ist Denkfaulheit - man bedient sich des Begriffs, weil er halt da ist, bequem ist, im Schwange und zu Handen ist, aber man lässt sich damit auf etwas Nebulöses und Amorphes ein, und es wäre besser, man sagte, worum es einem konkret geht. Der andere ist eine Art Musterschüler-Eifer, der mir in der AfD desöfteren begegnet: man will noch demokratischer sein als die selbsternannten Superdemokraten - man höhlt aber den ohnehin ausgehöhlten Begriff noch mehr aus, er bedeutet am Ende gar nichts mehr außer das Bekenntnis zur wahren Zivilreligion.   
Man muss sehr feinfühlig spüren, wenn Bezeichnungen sich von Inhalten abkoppeln und ein Eigenleben entwickeln, das ihnen nicht zusteht. Entweder schafft man es, sie auf ihren Platz zurückzuzwingen, wenn das nicht geht, muss man sich von ihnen trennen - Sezession und Alternative suchen. 
 

Laurenz

23. Oktober 2024 17:18

@Le Chasseur @MarkusMagnus ... Oskar Lafontaine bekam seinen Spitznamen "Saar-Napoleon" als Ministerpräsident des Saarlandes nicht von ungefähr. Beamten-Beförderungen im Höheren Dienst mußten grundsätzlich über seinen Tisch gehen. Man muß mit Oskar nicht konform gehen, aber blöd war er nie. Seine einzige deutschtümelnde Naivität zeigte sich nur als Bundesfinanzminister in 1999, die zu seinem Rücktritt führte. Ende 2005 oder 2006 sagte Er in einer Talkshow zum sprachlosen Theo Waigel: "Sie haben eine überzeugte 100%ige, Kommunistin, zum Kanzler gemacht". Bis vor ein paar Jahren fand sich diese Szene noch im Netz. Wurde leider entfernt. Ich gehe davon aus, daß Oskar damals die Wahrheit sagte. Noch bestünde Gelegenheit ihn zu fragen. Oskar ist noch nicht dement. Das, was an historischen Zeugnissen über Merkel noch vorhanden ist, unterstützt die Aussage Oskars.

FraAimerich

23. Oktober 2024 17:44

@RMH: "dieser schmierige, linke Antisemitismus, der zeckig am Juden/Israel/Kapital sich reibt - dem aber das Niveau für einen echten Rassestandpunkt klar fehlt"
 
Bloß weil Sie am Zionismus nicht das geringste auszusetzen finden, sollten Sie nicht dem schmierigen Mainstream-Narrativ Vorschub leisten, daß entsprechende Vorbehalte unzweifelhaft als Ausdruck von "Antisemitismus" zu gelten hätten.
 
Und was Ihr Vorbild Javier "Chabad" Milei angeht, gebe ich - zugegebenermaßen fernab von jedem "Rassestandpunkt" - zu bedenken: Die Ausbeutung des Mittelstands entspricht schlicht der gegenwärtigen Phase der kapitalistischen Produktionsweise, von Durchschnittsrechten gern als "Sozialismus" mißverstanden. Darum konnten das hierzulande selbst Scholz und Habeck bis zur Rezession "liefern"; dafür brauchen "die Märkte" nun wirklich kein "anarchokapitalistisches Genie".

Jan

23. Oktober 2024 19:32

Das Ermüdende an Reichelt & Co. ist die auf Oberflächlichkeit basierende Dauerempörung: an allem sind die Grünen und Linken schuld. Gäbe es sie nicht, wäre alles in Ordnung. Bei Wolfgang Herles kommt noch Merkel hinzu. Wie es überhaupt dazu gekommen ist, dass diese Personen und Strömungen so auftrumpfen konnten, wird nicht gefragt. Tiefergehende Analysen bleiben aus oder gehen auf die '68er und die Grünen zurück. Deren Einfluß auf die deutsche Misere wird meiner Meinung nach überschätzt. Die sind Symptome, aber keine Ursachen. Nur wegen ein paar "Gammlern", Maoisten und Kernkraftgegnern ist Deutschland nicht in diesen Abwärtsstrudel geraten. 

Platon

23. Oktober 2024 19:56

Reichelt gehört nach wie vor, auch wenn vom Establishment verstoßen, zu den jakobinischen "Journalisten"/Agitatoren. Ein postmoderner Jean Paul Marat, der es mit der Wahrheit nicht so genau nimmt, weil er genau weiß, dass Boshaftigkeit unter Umständen von der Meinungsfreiheit gedeckt wird. Boshaft deshalb, weil er genau weiß, dass sich Höcke gegen die Bezeichnung, ein Nationalsozialist zu sein, aus guten Gründen juristisch nicht wehren wird. Es ist wohlfeil seinen kleinen Hass an einem Höcke, Trump oder jetzt auch an einer Merkel auszuleben. Das sind keine Journalisten, es sind Agitatoren. Als solche sollten diese auch bezeichnet werden. Die euphemisitsche Bezeichnung als "Aktivist", wie dies auch von einigen AfD-Funktionären (Weidel, Berndt) getätigt wird, geht an der eigentlichen Problematik vorbei. "Aktivist" ist nämlich positiv konnotiert, Agitator nicht. Also, man sitzt nicht einem Journalisten/Aktivisten gegenüber, sondern einem Agitator. 

Simplicius Teutsch

23. Oktober 2024 21:58

Zur Entwicklung der Abonnenten-Zahl bei „Achtung Reichelt!“:
Bis zu dem einschlägigen Video („Höcke muss weg!“) waren es am
21.10.2024: 511.000 Abos (der „peak“ laut „kitchen news“, ein youtube-Kanal);
dann ging es abwärts (meine eigene Beobachtung):
22.10.2024: 505.000 Abos (21 Uhr);
23.10.2024: 503.000 Abos (08 Uhr);
23.10.2024: 495.000 Abos (21:00 Uhr);
23.10.2024: 494.000 Abos (21:45 Uhr).
 
17.000 Abonnenten bis jetzt verloren. Das ist prozentual nicht viel, Reichelt wird es schnurz egal sein; das holt er in Kürze wieder auf. Aber ich denke, das sind keine stillen Abo-Leichen, die sich bei ihm abgemeldet haben, sondern relativ aktive Teilnehmer am Zeitgeschehen.
 
Was sich Reichelt da ausgedacht und exekutiert hat, um Höcke abzuschießen, ist fast schon teuflisch. Ich wollte es mir noch mal anhören, doch es reicht schon die fette Überschrift: 
 
ALICE WEIDEL MUSS HÖCKE VERBANNEN
Er macht den Unterschied zwischen 20 und 30 Prozent.
 
Und gleich zu Beginn der „im Duktus der Häme“ gesprochene und gestikulierte Vorspann:
„Eine Partei, die ihren Wählern dienen will, lässt sich nicht von einem Provinz-Springteufel mit 30er-Jahre-Wortschatz, Großmanns-Gehabe und lächerlicher Hitler-Gestik tyrannisieren, der auch noch regelmäßig seinen Wahlkreis verliert.“

Blue Angel

23. Oktober 2024 22:29

MarkusMagnus et al Kommentaren schließe ich mich an: Die AfD sollte Kurs halten und sich von Globalisten-Ubooten nicht verunsichern lassen. - Sehr wichtig auch der Hinweis der Unvereinbarkeit von Patriotismus und Aufgabe der eigenen Souveränität, "Staatsräson" genannt.
Wuwwerboezer hat auch recht: Die Macht der Globalisten ist endlich gebrochen. Niemand, der bei Verstand ist, sollte sich von ihnen mit in den Untergang ziehen lassen. Schon gar kein deutscher Patriot. 
Bis das hierzulande auch die Letzten bemerkt haben werden, wird es noch einige Versuche solcher "Nius" und Reichelts geben: Wenn den Herren das Gesäß anfriert wird das Gscherr leicht hysterisch. Daher weiterhin kuhl bleiben und die Hauptstrommedien weitestgehend ignorieren. 

Kurativ

24. Oktober 2024 03:52

Wenn die AfD wichtige Teile seiner selbst (Höcke, Krah, ...) entledigend würde, dann würde das den Verlust von mindestens 20% der Wählerstimmen und Parlamentsplätze bedeuten. Man ist also so oder so aufeinbander angewiesen.
Björn Höcke steht für eine Normalisierung der Zustände. Er ist wesentlich geeingneter, als eine Fehlbesetzung wie Friedrich Merz (siehe aktuell die Taurus-Rede).
Aktuell sieht man auf vielen Kanälen die Transalantiker mehr oder weniger laut poltern:
@Laurenz23. Oktober 2024 00:22(2) Viel gefährlicher als Nius sind jüngere Artikel des Focus & Tichys Einblick
Auch in der beliebten Sontagsrunde von Korntrafunk kann man ähnliches von D. Stein hören. Auch hier ruhig vorgetragen. Aber in der Konsequenz falsch.
Die AfD als Apendix der CDU wäre schnell und einfach herauoperiert. Die CDU würde zB den Sozialen geben und die AfD wäre die böse Abschiebepartei.

RMH

24. Oktober 2024 08:49

"Aktivist" ist nämlich positiv konnotiert, @Platon, der Begriff ist NICHT positiv konnotiert, zumindest bei Leuten, die schon ein gewisses Alter vor der Wiedervereinigung hatten. Er war im sozialistisch-kommunistischen Bereich, also bei der Linken verbreitet (DDR: Aktivist der ersten Stunde, Medaille "Aktivist der sozialistischen Arbeit" etc.). Der Begriff hat sich erst mit der Wiedervereinigung auch im restlichen Deutschland verbreitet. Vor der Wende hat ihn in der alten BuRep keiner, außerhalb von IGM-Gewerkschaftslagern, Falken, Jusos etc. verwendet, selbst die alte Tante SPD hat ihn ihren linken Rändern überlassen. Das ist genau auch der Grund, warum sich mir meist ein bisschen die Nackenhaare aufstellen, wenn ausgerechnet erz-patriotische Leute wie M. Sellner als Aktivisten bezeichnet werden & er selber offenbar null Probleme damit hat (bezeichnet er sich evtl. nicht sogar selbst als Aktivist?). Dem ewigen Aktivismus setzte ich als Konservativer einen gediegenen, süddeutschen Passivismus entgegen, ohne deshalb Passivist zu sein. Was soll das überhaupt sein, ein Aktivist? Ein Teil der der AKTION & wir, bzw. Rechte & Konservativ-Liberale, sind Teil der REAKTION! Reaktivist klingt aber zugegebenermaßen doof.

Diogenes

24. Oktober 2024 09:02

"(...) @Diogenes, der sich, wie manch anderer, aber mit Seinem fehlenden geo-politischen Kompaß leider Selbst diskreditiert. (…)" -Laurenz
 
Anmerkung zu Ihren Kommentar: Sie erinnern in Ihrem Schreibstil der 3. Person als Ansprache gegenüber Kommentatoren an jene Quatschrunden im Öffentlich-Rechtlichen die unter sich immer nur über und einseitig z.B. gegen die AfD reden.
 
Ihren Aussagen diesbezüglich zufolge muss Ihr eigener Kompaß dogmatisch festgenagelt und damit für die Staatslenkung ungeeignet sein. - Eine Nadel die immer nur einseitig ausschlägt ist wohl kaum als Steuerungsinstrument geeignet.
 
"(…) Die sind Symptome, aber keine Ursachen. (…)" -Jan
 
Wir hatten diesen Dialog schon in den Kommentaren zum Gespräch Kubitschek-Göttlicher über das Phänomen der Fremdinjektion-„Wir Deutschen sind die Bösen“ durch die Kriegsniederlage, welche den heutigen fremdextremen Deutschmasochismus in der Staatspolitik säugt. Fremdvolk/Fremdinteressen zu verherrlichen, die Sucht nach Ersatz-Nation (sich z.B. für die Ukraine begeistern), dabei aber gleichzeitig Heimat, Volk und Nation der Deutschen verleugnen und wegreden, ist Symptomatik der selben Ursache. Also kann das Festhalten an der „Westbindung“ auch keine Lösung sein. Eigenständige Staatspolitik gründet auf Wohl und Heil der eigenen Heimat, Nation und vor allem des eigenen Volkes (ohne dies machen Verfassung, Land, Staat, usw. keinen Sinn).

RMH

24. Oktober 2024 09:58

"Die AfD als Apendix der CDU wäre schnell und einfach herauoperiert. Die CDU würde zB den Sozialen geben und die AfD wäre die böse Abschiebepartei."
@Kurativ, dieses Angebot an die Union, den ruppigeren Partner zur Veränderung linker Mehrheiten zu machen, hat die AfD der Union doch schon seit Gründung laufend bis eigentlich heute gemacht. Die Union blockt aus Gründen (dann können wir nicht mehr mit den anderen etc.) das ab, was Linke selbstverständlich immer machen, man koaliert untereinander. Die Grünen wurden so eingebunden und deren radikale Kräfte damit faktisch "herausoperiert" (Leute wie Ditfurth etc. gibt es da nicht mehr), das BSW zickt wegen der anstehenden BuTa-Wahl noch herum, wird aber letztlich sich auch ins Glied sich stellen. Zugespitzte Conclusio: Es gibt in der Tat nur noch linke Parteien, dass sind seit der Gründung der AfD als neue Definition offenbar alle Parteien, die untereinander koalieren wollen - und die FDP wird zerbröselt und damit erledigt (was den Linken ganz recht ist).
PS: Hätte die Union gleich sich die AfD durch Koalition "einverleibt" bzw. diese mit Beteiligungen "eingehegt", wie es die SPD mit den Grünen gemacht hat, gäbe es keinen Höcke, wäre die AfD evtl. ein netter 7% Partner, aber nicht das, was sie jetzt ist. Tja, Establishment: Chance vertan.

Andreas J

24. Oktober 2024 10:00

Gewiss werden AfD-Politiker derartig geist- und geschmacklose Anwürfe längst mit der Gelassenheit Schopenhauers übergehen, wobei Reichelt auf Fotos tatsächlich auf Gassenbubengröße schätzbar ist und Herr Höcke sich gut über dem Thüringer Meer schwebend machen würde.
"Ein  Theil  des  Publikums  wird  bemerkt  haben,  wie das  litterarische  Gesindel  mit  Koth  und  Steinen  nach  mir wirft  und  dabei  von  so  schwachem  Verstand  ist,  nicht vorherzusehen,  dass  Beides  auf  sein  eigenes  Haupt  zurück- fällt. Ich  meinestheils  sehe  Dem  zu,  wie  Einer,  der  im Aerostat  hoch  schwebend,  teleskopisch  die  Bemühungen der  Gassenbuben  wahrnimmt,  welche  sich  die  Arme  aus- renken, mit  Steinen  nach  ihm  zu  werfen,  und  das  Publi- kum seinerseits  wird  schon  merken,  dass  die  Absicht  ist, ihm  das  Gute  aus  den  Händen  und  das  Schlechte  in  die Hände  zu  spielen.“ (Schopenhauer, Der Handschriftliche Nachlaß in fünf Bänden. Band 4)

Platon

24. Oktober 2024 10:15

@RMH
Zur Bedeutung des Begriffes: https://www.dwds.de/wb/Aktivist
Zitat: "selten abwertend"
Zur Ambivalenz des Begriffes:
https://www.welt.de/kultur/article125202875/Aktivisten-aller-Laender-vereinigt-euch.html
Es geht im Wesentlichen darum, die trefferenden, die zutrefferenden Begriffe zu verwenden. Die Bezeichnung "Agitator" ist eindeutiger und klarer als die Formulierung "Aktivist". Dies zu erkennen, bedarf keiner besonderen Sozialisation.  

Umlautkombinat

24. Oktober 2024 10:47

@RMH
 
> Ein Teil der der AKTION & wir, bzw. Rechte & Konservativ-Liberale, sind Teil der REAKTION!
 
Das ist ja nun eine der Grundschwaechen jedes vollen Konservatismus (wie eben auch dem der  Rechten). Und die will der Sellner in seiner Art dezidiert nicht. Sein Gezappel stoert mich persoenlich mitunter, aber das er aus dem Reagieren heraus will, das ist erst einmal komplett akzeptabel und aus meiner Haltung gesehen zwingend notwendig. Ob man das im Rahmen "rechts" ueberhaupt schaffen kann moechte ich allerdings stark bezweifeln.
 
> Dem ewigen Aktivismus setzte ich als Konservativer einen gediegenen, süddeutschen Passivismus entgegen, ohne deshalb Passivist zu sein.
 
So gelesen erstmal vorbildlich geeiert :) Spezifizieren sie einmal den eigenen nichtpassivistischen Teil. Dann kann man etwas dazu sagen, ob das schon aktiv zu nennen ist und auch aus welcher Perspektive.
 
 
 

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