Noch einmal Menschenpark – und hundert Stühle

Es ist nun einen guten Monat her, daß wir Studientage in Schnellroda durchführten und dabei den Essay "Regeln für den Menschenpark" aus der Feder Peter Sloterdijks zur Grundlage eines ganzen Themenfächers machten.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Die Stu­di­en­ta­ge haben die legen­dä­ren Aka­de­mien des auf­ge­lös­ten Insti­tuts für Staats­po­li­tik (IfS) ersetzt, sie lau­fen nach ähn­li­chem Mus­ter ab und ver­sam­meln eben­falls rund 150 Teil­neh­mer für drei Tage im Gast­hof und in den Pen­sio­nen und Hotels der umlie­gen­den Dörfer.

Wie schon in den zurück­lie­gen­den Jah­ren gilt: Sol­che Tage kön­nen nicht aus den Teil­neh­mer­ge­büh­ren finan­ziert wer­den. Sie bedür­fen der Unter­stüt­zung aus unse­rer Leser­schaft. In der Ver­gan­gen­heit war das IfS gut und auf Vor­rat mit die­sen Mit­teln aus­ge­stat­tet, aber es exis­tiert nicht mehr.

Nach­dem wir nun sahen, wie es gehen kön­ne, rufen wir das bewähr­te Ver­fah­ren auf: Wir bit­ten unse­re Leser, also Sie, dar­um, für jeweils 50 € Stüh­le in den Vor­trags­saal zu stel­len. Die­se Stüh­le stan­den dort nun natür­lich schon, aber sie sind noch nicht finanziert.

Wir zäh­len mit: 56 von 100 Stüh­len ste­hen im Saal, das ist der Stand von Mon­tag, 28. Okto­ber, vormittags.

Der Emp­fän­ger die­ser Spen­de hat sich geän­dert, den alten gibt es ja nicht mehr: Bit­te über­wei­sen Sie mit der Betreff­zei­le “Stüh­le für Schnell­ro­da” fünf­zig Euro für einen Stuhl, hun­dert für zwei, fünf­hun­dert für zehn Stüh­le – je nach­dem eben, an:

Men­schen­park VeranstaltungsUG
IBAN – DE74 8005 3762 1894 1406 01
BIC – NOLADE21HAL

Wir legen uns mit Ihrer Spen­de gleich ein Pols­ter zu: Die nächs­ten Stu­di­en­ta­ge fin­den bereits im Janu­ar statt und wer­den die Grund­satz­fra­ge “Was ist rechts?” stel­len. So tag­ten wir schon ein­mal, und zwar im Som­mer 2003, das dazu­ge­hö­ri­ge The­men­heft der Sezes­si­on (damals frisch gegrün­det) ist hier als pdf und in Ein­zel­bei­trä­gen ver­linkt.

2003 war ein erkleck­li­cher Anteil derer, die nun im Janu­ar mit dabei sein wer­den, noch gar nicht im Kin­der­gar­ten. Des­we­gen gehen wir das­sel­be The­ma noch ein­mal an, und nicht nur des­we­gen: Seit­her hat sich unfaß­bar viel getan auf der rech­ten Sei­te des poli­ti­schen Spektrums.

Details fol­gen. Sie sehen jeden­falls: So geht es wei­ter, und auch dafür wer­den wir hun­dert Stüh­le benötigen.

Zurück zu den Stu­di­en­ta­gen über den “Men­schen­park”: Wir haben mitt­ler­wei­le ein hal­bes Dut­zend der dort gehal­te­nen Vor­trä­ge ver­öf­fent­licht. Sie fin­den sie alle auf You­Tube in unse­rem Kanal Schnell­ro­da, den Sie hier auf­ru­fen und abon­nie­ren kön­nen.

Dort sind natür­lich nicht nur die Vor­trä­ge abge­legt. Ellen Kositza und ich haben dar­über hin­aus die 122. Sezes­si­on, das The­men­heft “Men­schen­park” vor­ge­stellt. Noch knapp hun­dert Hef­te sind zu haben. Hier fin­den Sie den Film, und bestel­len kön­nen Sie das Heft hier.

Außer­dem ist der 42. Pod­cast “Am Ran­de der Gesell­schaft” im Kas­ten. Dr. Chris­toph Berndt, Frak­ti­ons­vor­sit­zen­der der AfD im Bran­den­bur­ger Land­tag, ist zu Besuch, wir spre­chen über die Wahl, die poli­ti­schen Mög­lich­kei­ten auf­grund der Sperr­mi­no­ri­tät und über hun­dert Bücher des Jahrhunderts.

(War das jetzt ein Rechen­schafts­be­richt? Wohl schon. Wir tun, was wir kön­nen – im dop­pel­ten Sinn des Wor­tes. Noch­mals Dank also! Und: Die Stüh­le zäh­len wir her­un­ter, wie ange­kün­digt – sie­he oben!)

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (35)

Prichpl

25. Oktober 2024 18:57

Sehr geehrter Herr G.K., freilich habe ich unterstützt und bei antaios bestellt. Die Essays der Sezession schätze ich sehr. Dennoch werden meine Kommentare hier kaum veröffentlicht. Zugegeben, ich schreibe diese oft in dionysischem angetrunken Zustand. Jedoch, genau DESHALB sind sie ehrlich. Wünsche das Allerbeste für Steigra und Schnellroda.

fw87

25. Oktober 2024 19:20

"Was ist rechts?" - ein sehr gutes Tagungsthema. Die Linken haben sukzessive die Begriffe an sich gezogen, sie definiert und alle anderen haben an  diese Begriffsdefinitionen angeknüpft . Somit blieb die Politik letztlich in einem linken Paradigma verhaftet. Sie sagten" rechts" meinten aber eigentlich neo-liberal, bürgerlich. Das hat aber mit wirklich rechtem Gedankengut nichts zu tun, wie schon allein ein Blick in die Geschichte zeigt.
Wie Alice Weidel kürzlich feststellte, ist die AfD keine rechte Partei (in Bezug auf die Programmatik). Mit dem jetzigen Programm der AfD kann man eine gute und vernünftige Politik aufbauen, die die Zustände in die richtige Richtung verbessern würde. Nur genuin rechts ist es eben nicht. Echte rechte Politik bleibt weiterhin ein Desiderat. Auch weiterhin geht das politische Spektrum von sehr weit links bis zur Mitte. Rechts klafft eine Leerstelle. Das muss sich ändern. Der erste Schritt ist, wissen, was rechts ist, ein weltanschauliches Fundament haben und darauf Politik aufbauen. 

Diogenes

25. Oktober 2024 21:21

"(...) Der erste Schritt ist, wissen, was rechts ist, ein weltanschauliches Fundament haben und darauf Politik aufbauen." - fw87
 
Weltanschaulich und Deutsch heißt die Worte, die Sprache, das kulturelle Können überhaupt dahingehend auf dem Prüfstein der Wirklichkeit zu bringen und schärfen um dem Kern der Dinge/Kräfte/Wesen so nahe wie möglich im Ausdruck zu kommen, eben um Irrlichter als Lug und Trug sehen/erkennen zu können und als Hindernis zu umschiffen. Unsere nordisch-germanischen Ahnen schauten und prüften ob ein Ding wirklich oder nur Nebelgespinst sei, bevor eine Entscheidung darüber gefällt wurde, auch metaphorisch als Mythe der Hellen in u.a. der Ilias mit Odysseus Irrfahrten in den "Sirenen" festgehalten/auftauchend. Auf dieses Sehen/Erkennen muss die Festung eigenständiger u. selbstbewusster Deutscher Staatspolitik gebaut werden; den Grund des eigenen Haltens und Handelns, will es wurzeln und gedeihen, uns nachhaltig Wohl und Heil bringen. Neuwortschöpfungen dort einbringen wo eine Lücke klafft oder alte Worte durch Inhaltsprägung wiederbeleben. 

Majestyk

26. Oktober 2024 11:41

Wenn links diejenigen sind, die Gesellschaft vom Kollektiv aus denken und erwarten, daß der Einzelne sich dem Kollektiv zu unterwerfen hat, müßten dann nicht rechts jene sein, die Gesellschaft aus Sicht des Individuums betrachten und dessen Recht auf persönliche Freiheit verteidigen?
 
 

Diogenes

26. Oktober 2024 13:04

@Majestyk
Das rechte Maß zwischen Gemeinschaft und Persönlichkeit ist der richtige, der deutsche Weg: Weder das eine noch das andere ins Extrem überbetonen wie im wesensfremden Kommunismus/Kapitalismus sondern bodenständig in Heimat, Volk und Nation verwurzelt die Weltbeschau als Standpunkt der Betrachtung vornehmen und die Staatspolitik aus den daraus sich ergebenden Interessen gestalten. Ein Volk ist genauso so stark wie seine Glieder: Starke Menschen, starke Familien, ergeben eine durchsetzungsfähige und selbstbewusste Gemeinschaft die zusammen durch Zeit und Raum ihr Lebensrad bewegt. 
 

Gracchus

26. Oktober 2024 13:32

Der Stechlin, von Herrn Berndt erwähnt, ist wohl einer der schönsten Romane deutscher Sprache.
Ich bekäme die Liste von 1924 - 2024 nicht voll. Meine Favoriten sind aber dabei (v. a. Kafka, Roth, Doderer, Lenz, aber auch: Benjamin, Handke, Bernhard, Sebald, Ransmayr, Fauser, Kempowski, wobei nicht immer mit dem besten Werk vertreten). Ich kenne nicht viel von Böll, aber darunter ist der Dr. Murke am besten. Wen ich vermisse: vor allem W. Hilbig und R. Walser. Aber auch: W. Bergengrün. Oder R. Ullmann, Mosebach (mit "Der Mond und das Mädchen"), Bobrowski. 
Fragwürdig erscheint mir dennoch die Zufälligkeit der Chronologie (das Erscheinungsjahr - was ja oft von den Zufällen der Verlagsplanung abhängt) als Ordnungdprinzip der Liste. 
Mir scheint: von der deutschen Nachkriegsliteratur bleibt nicht so arg viel übrig. 
Für mich unverständlich, dass EK die Angelsachsen literarisch schätzt, aber nicht die Russen.
 
 

Gracchus

26. Oktober 2024 13:47

@rechts/links-Debatte: wurde schon so oft hier geführt, ohne echtes Ergebnis. Links lässt sich womöglich abstrakt besser definieren als rechts. Die Linke verfolgt einen Reissbrett-Plan, den sie der Gesellschaft überstülpten will. Rechts (konservativ) heißt von den konkreten Gegebenheiten ausgehen, ist auf Ausgleich verschiedener Strömungen bedacht, auf Ordnung, aber eben keine endgültige, dem - soweit als notwendig begriffen - unvorhergesehenen Wandel gegenüber offen, auf Gemeinschaften zielend (Familie, Freunde, ggf. Kirche), nicht auf Massen und Massenexemplare (= heutige Individuen); de Rechte - soweit religiös - braucht auch keine Tribunale, keine sozialen jüngsten Gerichte. 

Schobbepetzer

26. Oktober 2024 13:52

Was soll das Gelabber hier? GK hat um Stühlr gebeten! Muss man immer alles noch kommentieren und seinen Senf dazu geben? Es geht darum, zu sagen, ich unterstütze das. Das sorgt dafür das sich andere motiviert fühlen. Also Ende Diskussion.
Ich überweise zwei Stühle.

fw87

26. Oktober 2024 14:43

Ein "Kollektiv" ist für mich einfach eine aus ideologischen Gründen zusammengewürfelte Menschenmasse. Also künstlich erzeugt, nicht natürlich. Teil des Kollektivs zu sein, bedeutet ein Rädchen in einer unpersönlichen Maschine zu sein. Aus rechter Perspektive kann man dem Begriff "Kollektiv" den Begriff "Gemeinschaft" entgegensetzen. Das meint eine Solidarität und einen Zusammenhalt, die aus den natürlichen Bindungen Glaube, Volkstum, und Familie erwachsen. Im Gegensatz zum Kollektiv geht der Einzelne aber nicht in der Gemeinschaft auf. Die Gemeinschaft ist ein hoher Wert, aber kein absoluter Wert. Absolut ist nur das Verhältnis des Einzelnen zu Gott, denn eine Gemeinschaft ist immer menschlich und nie ganz perfekt. Das ist zumindest aus meiner Sicht als "religiöser Rechter" so. Ich hoffe aber, dass die Gemeinschaftsbildung innerhalb der Rechten bald als eine Hauptaufgabe erkannt wird. Egal ob Heide oder Christ, wir werden die Probleme nur lösen können, wenn wir uns wieder als Volk begreifen und entsprechend handeln. Was die religiösen Differenzen betrifft, kann man sich auf Religionsfreiheit einigen: Jeder Deutsche entscheidet selbst, wie er zur Religion steht, der Staat soll in diesem Punkt nichts aufzwingen.

Carsten Lucke

26. Oktober 2024 15:33

@ Prichpl
Sehr sympathisches, kleines Geständnis von Ihnen !
Auch ich schreibe hier zuweilen etwas zu hochprozentig unterfüttert, jedoch ließ sich Schlimmstes durch rechtzeitige Rücknahme über Nacht (das funktioniert) oder beherzten Eingriff der Chefin teufelseidank verhindern - jedenfalls meistens.
Sie spenden ? Ich auch, aber an die SiN direkt diesmal wieder. "Menschenpark" kommt nicht in Frage. Allein der Begriff ist mir ein Graus, dann das daneben abgebildete Foto auf dem Umschlag des neuen Heftes - zum Erbrechen. Was - zur Hölle - ist darauf zu sehen ?! Ein Pädophiler (links) und zwei "Jungmannen" in Unterwäsche mit Gewehr im Stechschritt ? (Hoffentlich ist's nicht die Napola !)
Weiterkommentieren, @ Prichpl, ich werde Sie lesen.

ofeliaa

26. Oktober 2024 21:51

Majestyk, Die Frage danach ob der Rahmen des Lebens durch individuelle oder kollektive Entscheidungen gegeben werden sollte, wird in den meisten Philosophien gestellt. Inwieweit braucht man zum Beispiel eine Regierung, die uns ein Regelwerk präsentiert? Es wird sich als Antwort vernünftigerweise darauf geeinigt, dass es ohne ein kollektives Fundament, keine individuelle Freiheit geben kann. Freiheit steht in einer Bedürfnispyramide recht weit oben. Zu allerunterst stehen dort die physische Unversehrtheit und das Sicherheitsgefühl. Kurzum, ohne einen stabilen Rückhalt im Kollektiv, hat ein Individuum selten das nötige Sicherheitsgefühl, um den Mut zu zeigen, sich individuell zu entfalten und die eigene Frucht ins Leben zu tragen. Wer das Kollektiv als Unterbau hat, kann frei sein. Ohne dieses Fundament ist das Leben geprägt von Angst, Unsicherheit und Zweifeln, und nicht von Freiheit und Fruchtbarkeit. Eine Aufteilung in kollektivistisch vs. individualistisch geht nicht, kann dementsprechend auch nicht der Leitsatz einer politischen Bewegung sein. Trotz alledem steht die rechte Denkweise eher für Freiheit als die linke. Diesem würde ich so zustimmen. 

ofeliaa

26. Oktober 2024 21:54

Prichpl, da hilft nur, niemals nachzusehen, ob die eigenen Kommentare veröffentlicht werden. Es kann auch sein, dass man ein paar Tage später anders denkt und Sie dann sowieso froh sind, dass der Kommentar nicht veröffentlicht wurde. Der intelligente Mensch hinterfragt und widerspricht sich ja ständig selbst.  Ich verstehe, dass es an einem nagt, wenn Kommentare nicht veröffentlicht werden, aber letztendlich sollte es Ihnen reichen, wenn Sie Ihre eigenen Kommentare gut finden und Sie sich selbst genügen. LG

Licht des Vaterlandes

27. Oktober 2024 08:47

Zum Video mit dem vorzüglichen Christoph Berndt, Stichwort Pegida. Ich war natürlich vor Ort, im Jahre 2016, ich wohnte noch in Bremen, war ich zum erstenmal dabei in Dresden. Mit nachhaltiger Wirkung, bis heute und über den Tag hinaus. Zwei Jahre später lebte ich in Dresden, um wöchentlich dabeisein zu können, es war eine Herzensangelegenheit. Es waren denkwürdige 10 Jahre, die sich tief einprägen. Die Protagonisten haben mörderischen Anfeindungen und Anfechtungen standhalten müssen, man kann nur ahnen, was das eigentlich bedeutet. Insofern verstehe ich, dass man, angesichts nicht wachsenden Zulaufes, jetzt einen Schlussstrich gezogen hat. Ich glaube, der Geburtsfehler von Pegida, so sehr sie auch nachhaltig  neue Bewegungen beeinflusst hat, war, dass man sich auf den Straßenwiderstand beschränkt hat.  Von diesem anstrengenden Rhythmus lebte Pegida, kaum dauerhaft durchzuhalten, wenn das auf wenigen Schultern ruht. Während des Wahlkampfes in Brandenburg war ich auch in Cottbus dabei, als Berndt und Höcke sprachen. Eine Referenz an Christoph Berndt, der so oft nach Dresden gereist war, um vor den Pegida-Leuten zu sprechen. Das ist unvergessen und bewegt mein Herz.

RMH

27. Oktober 2024 08:47

Das verlinkte Heft 3 der Sezession lesen zeigt, was hier geleistet wurde (wird). Auch nach über 20 Jahren kann man die Ausgabe erneut mit Gewinn lesen. Nicht ohne Grund bleibe ich Abonnent. Und das alle alten Hefte nach einer gewissen Zeit als pdf gratis abrufbar sind, ist ein Schatz, den mancher noch heben kann (sollte) - mir erleichtert es in der Tat den Gang zu den abgelegten Heften und das Heraussuchen einzelner Nummern. Die Sezession begleitet mich seit Heft 1 und hat immer wieder mehr als nur wertvolle Denkanstöße geliefert. Noch einmal vielen Dank. Auch dafür, dass das Projekt weitergeführt werden konnte.

Andreas J

27. Oktober 2024 09:18

@Gracchus
"Links lässt sich womöglich abstrakt besser definieren als rechts. Die Linke verfolgt einen Reissbrett-Plan, den sie der Gesellschaft überstülpten will."
Deshalb wohl immer der Eindruck, bzw. das bekannte Gefühl, wenn Linke etwas sagen, dass jeweils nie eine Einzelperson, ein Individuum authentisch kommuniziert. Immer ist es die Ideologie, die gerade spricht, mit beliebigen Sprechern als Träger derselben. Nichts gedanklich Eigenes, Originäres, Situationsbezogenes. Nur maximal vorhersagbare sich wiederholende NPC-Parolen. Heidegger würde sie vielleicht als ins Man abgefallene bezeichnen.
 
 

Adler und Drache

27. Oktober 2024 09:31

@Majestyk
Wenn links diejenigen sind, die Gesellschaft vom Kollektiv aus denken und erwarten, daß der Einzelne sich dem Kollektiv zu unterwerfen hat, müßten dann nicht rechts jene sein, die Gesellschaft aus Sicht des Individuums betrachten und dessen Recht auf persönliche Freiheit verteidigen?
Das würde bedeuten, dass Sie die linke Begrifflichkeit unter anderem Vorzeichen übernehmen, und damit auch den Kern der Probleme - so, wie das auch das "solidarpatriotische" Milieu hier macht, das "von Linken lernen" ("heißt siegen lernen"?) usw. will. Anders gesagt, Sie würden das Schema übernehmen und nur umdrehen.   

Majestyk

27. Oktober 2024 11:11

@ Adler und Drache:
Nein, es bedeutet, daß ich mich nicht nur von Linken abgrenze, sondern auch von Rechtsautoritären, von Rechten die eher ständisch denken oder Proprietären sowieso.
Ich halte aber auch den Libertarismus für einen essentiellen Bestandteil des Konservatismus. Wenn man für weniger staatliche Eingriffe, auch in Erziehungsfragen, weniger zentrale Autorität ergo Föderalismus und weniger Bevormundung also mehr  individuelle Freiheit ist, dann ist man das auf Grundlage welchen Denkens?
Wie will man sich von bevormundenden und enteignenden Linken abgrenzen und diese argumentativ schlagen, wenn man die freiheitliche Sichtweise nicht einbezieht?
Was soll denn sonst die große Trennlinie sein? Das Kapital? Das nutzt jeder, selbst die Chinesen. Der Patriotismus? Hatten den die Russen denn nicht, im Großen Vaterländischen Krieg? Militarismus oder Expansionsdrang kann es auch nicht sein. Bürgerlich leben auch die Grünen. Identitätsdenken findet sich auch in China oder Vietnam.
Was also trennt rechts von links, anderes als der Wunsch das eigene ich eben nicht dem Zwang eines Kollektiv zu unterwerfen?
Das ist tatsächlich eine offene Frage, die mich beschäftigt. Es muß ja etwas Elementares geben, das rechts von links derart trennt, daß diese Trennung sich wie ein großer Graben durch nahezu jede westliche Gesellschaft zieht, aber eben auch nur durch westliche Gesellschaften.

Laurenz

27. Oktober 2024 12:29

Die Sendung "Am Rande der Gesellschaft, Nr. 42" schenkte mir diesmal Höhen & Tiefen. Würde ich Theaterstücke, Filmskripte schreiben oder Propaganda, wäre ein wesentlicher Inhalt meiner Werke, daß die wahren Helden in Krieg & Frieden nicht wie die Kaschberls in Hollywood aussehen, sondern wie Herr Dr. Christoph Berndt. Was de Schobbepedser angeihd, joo & neei. Nadürlisch solle die, die genuch uff de hohe Kande habbe, de Schodder eufach übberweise. Abber babble is ok. Allerdings, hat die Redaktion mit der 100-Romane-Liste des Relotius dem Gast Berndt, der Seine Lebenszeit dem Deutschen Volk in Brandenburg schenkt & nicht nur der privilegierten Klasse der Romanleser, einen Gefallen getan? Natürlich finde ich es im generellen gut, wenn GK das intellektuelle Spektrum, wie auch die höhere Roman-Kultur aus rechter Sicht bedient, auch, wenn ich da nicht dazu gehöre, aber in dieser Sendung? Hier sind ja keine Illustrierten-Schreiberlinge, wie Karl May, gemeint. Wenn EK in den Raum stellt, daß der Durchschnitts-Deutsche am Tag nur unglaubliche 30 Min. liest, müssen es dann Romane sein? Remarque hatte ich als Erzählung gelesen, nicht als Roman. Remarque ist ein Rechter, weil Er die Realität beschrieb. (Dwinger tat zu weh, der ist mir einfach zu brutal.) 

Laurenz

27. Oktober 2024 12:30

(2) Wenn GK die Frage an Berndt (in einer Sendung) stellt, "was ist rechts?", dann ist die Antwort Berndts, "Krahs Buch", schlicht zu lang. Krah hat ehrenwerterweise angefangen, eine Lücke zu schließen & damit den Finger auf die Wunde gelegt. Wäre ich Maiordomus, würde ich aber sagen, 3, max. 3+. Eine Definition von Rechts muß auf eine halbe Seite in Krahs Buch passen, um als Antwort an GK in einer Sendung durchzugehen. NeuRechts ist deshalb für mich formidabel, weil ich der Überzeugung bin, daß die ersten Rechten Deutschlands in ihrer Revolution, 1848/49, das erste mal bis heute aufgehalten wurden. Weder das I. Reich, noch das II., noch Weimar, noch das III., noch Bonner Republik, noch das IV. Grüne Reich waren je rechter Natur. Rechts ist etwas völlig Neues. Nur die Deutsche Romantik war kulturell eine Ära der Deutschen Rechten abseits der Politik. Die Idee der Volksgemeinschaft im III. Reich war vielleicht rechts, aber unter der Aufgabe föderaler Selbstbestimmung erkauft, mehr Schein als Sein. War EL dankbar, Seinen Preußischen Protestantismus veröffentlicht zu haben, welcher seiner Natur nach die Religion auf die private Ebene verlegt. Der Vorwurf GKs an EL, päpstlicher als der Papst zu sein, war insofern unfair, daß Pedanterie ein Preußisches Kultur-Merkmal ist, auch einst in der DDR.

Diogenes

27. Oktober 2024 14:22

"Rechts" gegen "Links" ist ein diabolisches Spiel seitens der derzeit Mächtigen; ein übergestülpter Scheindualismus nach dem römischen Prinzip des Teilens und Herrschens. Stolze Deutsche die sich ihres Volkes bewusst sind fragen nicht in der Rangfolge zuvorderst nach dem Gegensein sondern nach dem Fürsein, dem was richtig und was falsch aus deutscher Sicht ist. 
Die marxistische Ideologie ist schon alleine deswegen ein Irrlicht das umschifft werden muss, weil sie sich alleine aus ihrem Gegensein und ihrem künstlichen Feindbild nährt und damit von vornherein eine verdorbene Frucht ist die aus sich alleine heraus nicht leben könnte. Man solle den Sozialismus an sich jedoch nicht mit ideologischen Marxismus gleichsetzen sondern aus deutscher Sicht beschauen: die sog. Soziale Marktwirtschaft war nichts anderes als der von der Besatzermacht übergestülpte Kapitalismus gepaart mit dem sozialen Unternehmerdenken aus dem Großdeutschen Reich: Sanitäranalgen, Aufenthaltsräume, 8 Stunden Arbeitstag, Tag der Arbeit, (das wichtigste Regulierungsinstrument DAF wurde zwar als Organisation verboten, aber der Gedanke der gerechten Entlohnung für entsprechende Leistung dahinter überdauerte), usw. Das ist etwas als "Richtig" erkanntes das so wenig widerrufen werden konnte wie seinerzeit ein Luther seine Übersetzungen oder davor ein Bruno mit dem Lebendigen Universum. 

Majestyk

27. Oktober 2024 14:26

@ Laurenz:
Die Nasos können nicht rechts gewesen sein und das hat nichts mit meiner innerlichen Abgrenzung zu tun. Die sind ja nie fertig geworden mit ihrem Gesellschaftsumbau und Schaffung eines neuen Menschentyps, aber sie waren nicht reaktionär, nicht konservativ, nicht freiheitlich, strebten langfristig eine politische Kontrolle der Wirtschaft an. Hinzu kam eben ein verzerrtes völkisches Weltbild, was mit gesunder Identitätspolitik genauso wenig zu tun hatte wie das heutige völlige Gegenteil.
Im Übrigen finde ich Ihre beiden Kommentare in der Beobachtung wie auch als Denkanstoß sehr gut.
Was wenn rechts bedeutet die Welt zu sehen wie sie ist, das Zusammenleben pragmatisch gestalten und sich zwanghafter Progressivität als reinem Selbstzweck entziehen wollen unter Berücksichtigung des natürlich-identitärem Empfindens der Menschen?
Einem Rechts, welches bedeutet individuelle Wünsche und gemeinschaftliche Notwendigkeiten austarieren zu wollen und sich dabei von tradierten Werten leiten zu lassen, nicht als Laternenpfahl an dem man sich klammert, sondern als Inspirationsquelle auf dem Weg notwendiger Modernisierung könnte ich mich gut anschließen. 
Ich habe übrigens gerade mit der Lektüre von Wolfgang J. Mommsens 1848, Die ungewollte Revolution begonnen. Mich würde in dem Zusammenhang interessieren, warum Sie das Kaiserreich nicht als rechts verorten.
 

Adler und Drache

27. Oktober 2024 15:22

@Majestyk
Ja, schon klar, Ihre politischen Positionen kenn ich mittlerweile. Darauf wollte ich jedoch gar nicht abheben. Sie schreiben:
Wenn links diejenigen sind, die Gesellschaft vom Kollektiv aus denken ...
Kann man "Gesellschaft" überhaupt anders als von links denken? Was soll das überhaupt sein? 
Der Teufel steckt im Begriff. Sie denken m.E. schon links, indem Sie den Begriff der "Gesellschaft" gelten lassen; ob man das dann kollektivistisch oder individualistisch auslegt, ist eine nachrangige Operation. (Ich will Sie jetzt keinesfalls dazu bringen, statt "Gesellschaft" den Begriff "Volk" zu verwenden, das nur nebenbei. Darum geht es nicht.) - "Gesellschaft", "Gesellschaftsordnung" usw.: das ist doch marxistische Terminologie, das ist an sich schon eine linke Vorstellung. Verkürzt ist es das große "WIR", das einen von überallher fordernd anschreit.  
Es gibt das Volk, die Öffentlichkeit, Gemeinschaften, der Konservative kennt auch noch den "Stand", aber "Gesellschaft" gibt es nicht. Es ist nur ein Wort, eine Art und Weise, etwas anzuschauen und darüber zu reden, aber es vernebelt mehr als es klärt.
  
 

Adler und Drache

27. Oktober 2024 15:29

@Laurenz
... daß der Durchschnitts-Deutsche am Tag nur unglaubliche 30 Min. liest ...
Allein durch die Mobiltelefon-Kommunikation liest der heutige Durchschnitts-Deutsche mehr als meine Schulkameraden in meiner Jugend. Da würde man hier nun sagen "Das kann man ja nicht lesen nennen!" - Es ist kein literarisches Lesen, gewiss, aber es ist immerhin Lesen. 

Kositza: Ich habe diese Studie anders verstanden. Es wurde Lesen "im digitalen Raum" miteinbegriffen. Die "jungen Leute" kommunizieren ja meines Wissens keine Texte, an denen man (pro Botschaft) länger als 10 Sek. liest.

Ingelore

27. Oktober 2024 20:23

Nach dem Prinzip der Übergeordneten Liebe gibt es ein Recht und ein Unrecht. Auch , wenn es keiner hören möchte , rechte Politik kann nur aus dem Glauben an Jesus Christus heraus verstanden und gelebt werden. Diese Liebe unterliegt einer göttlichen Ordnung , sie  ist nicht medienemotional pervertiert , wie man es uns beibringen möchte.Ich muß also nicht automatisch alle Fremden lieben. Das oberste Prinzip ist Gott selbst , als Schöpfer aller Dinge und Kreaturen. Alles andere ist ihm hirarchisch untergeordnet , wie der Glaube an ihn und die Hinwendung zu ihm. .Das erste Gebot ist es , den Schöpfer zu lieben und aus dieser Liebe heraus ergiebt sich die Liebe zum Geschöpf und zu uns selbst und auch das rechte Handeln (situationsbedingt und dem Gewissen verpflichtet) , die rechte Gesinnung und die rechte Religion (r.K.).Der Mensch hat die Anlagen vom lieben Gott mitbekommen, Gnade, Vernunft, Geist , den Rechten Weg zu finden, darin liegt seine Verantwortung. Auch die Nächstenliebe unterliegt diesem Prinzip der göttlichen Ordnung. Eucharistisches Hochgebet : In Wahrheit ist es würdig und recht , Dir Herr  allezeit zu danken. Kleiner Betrachtungsimpuls zum Christkönigstag! Das Rechte ist das Wahre , Gute und Schöne. Das Böse ist das nicht vorhanden sein des Guten.

Ingelore

27. Oktober 2024 20:49

Korrektur um den Verbesserern zuvor zu kommen:Einleitung Eucharistisches Hochgebet: In Wahrheit ist es würdig und recht , Dir Heiliger Vater immer und überall zu danken durch Deinen geliebten Sohn Jesus Christus.
Die Voraussetzung für Rechtes Handeln

Laurenz

27. Oktober 2024 22:02

@Majestyk @L. ... Nasos ... lesen Sie bitte richtig. Schreibe hier, bei diesem Thema (rechts), explizit genau. Bezog mich rein auf die Idee der Volksgemeinschaft. Konkludent kann man hieraus die Abschaffung des Ständestaats (welche ich als rechts bezeichne) resümieren, der sich das III. Reich auch nur etwas näherte, vor allem beim Militär. Die Sozialdemokratie hatte das nie geschafft, weder in Weimar (außer die Entmachtung des Hochadels als Souverän), noch in der BRD. Immerhin übernahm die einstige Bundeswehr dasselbe Essen für alle im Manöver & Gefecht. Die DDR übertrieb es, wenn Kinder von Akademikern nicht studieren durften & erschuf neue Stände, wie Partei-Mitglieder, Militär (Essen, Uniform) oder Staatssicherheit in Relation zur Idee des Sozialismus. Auch in unserer Szenerie sind es zB Freiberufler, die sich gerne als liberal bezeichnen, aber Schwierigkeiten haben, auf Standes-Privilegien zu verzichten & sich im Volk einzugliedern. Von mir aus kann man auch das einstige Bundesbank-Gesetz (vor dem Euro), welches seinen Ursprung bei Hjalmar Schacht findet, als rechts bezeichnen, einfach deswegen, weil viele Rechte es gut finden & insofern völkisch ist, weil es Inflation minimieren soll.

Laurenz

27. Oktober 2024 22:04

@Majestyk @L. (2) ... Was das II. Reich angeht, so stellt gerade die JF eine Scheiß-Debatte aus den USA vor.  https://jungefreiheit.de/politik/ausland/2024/curtis-yarvin-die-graue-eminenz-im-lager-trumps/ Ich orientiere mich rein an den Fakten. Ihre sogenannten "Rechtsautoritären" waren nie Rechte oder halt Deppen. Das II. Reich besaß ein Stände-Wahlrecht. Der hier privilegierte Stand des Hochadels war mehrheitlich nie patriotisch, sondern wie die Linke & das Kapital, globalistisch im Anspruch & führte sich mit seinen Paraden per Karnevals-Uniformen auf, wie der CSD. Der letzte Kaiser wechselte am Tag 4x die Uniform, quasi ein Bärbock, geht's noch? Das Parlament hatte keinen Zugriff auf die Militär-Ausgaben (hatte der Kaiser & General-Stab), die 4/6 - 4/5 des Gesamt-Budgets ausmachten. Der Vergleich Yarvins (JF) zwischen Hitler & Friedrich II (Preußen) ist natürlich bescheuert. Selbst, wenn man das Volk als blöde erachtet, so sind die Alten Fritzens in der Menschheitsgeschichte echt selten oder sterben bereits nach 100 Tagen. Eine eklatante Mehrheit der historischen Despoten sind mindestens genauso hohl in der Birne, wie ihre Völker.

Laurenz

27. Oktober 2024 22:05

@Majestyk @L. (3) ... also kann man autoritäre Herrschaftssysteme, die ich grundsätzlich als links bezeichne (macht die Welt der politischen Definition einfacher), auch lassen. Als rechts erachte ich Mitstreiter, die in einem Volk freier Bürger selbst bestimmt leben & gemeinsam mit wichtige Entscheidungen auf allen Ebenen treffen wollen. Anders als die Kultur-Marxisten der Alt-Parteien, die ein betreutes Prekariat erschaffen haben, wollen Rechte eine gute Bildungspolitik, in der HBs die Kinder & Jugendlichen zu verantwortlichen Staatsbürgern heranwachsen lassen, die sich selbst & ihrer Geschichte bewußt sind. Wir wollen ein starkes Militär, daß nicht in der Welt für fremde Interessen ballert, sondern wenn, nur für unsere existenziellen Interessen kämpft. Wir wollen freien Handel & gute Verhältnisse zu anderen Staaten, die auf gegenseitigem Respekt & nicht auf Ideologie basieren. So, jetzt Sie wieder.

Diogenes

28. Oktober 2024 00:13

Teil 1/2
@Ingelore
 
Als Spiritualist/Gläubiger sollte man sich darauf einigen, daß die uns bekannten Wesen/Geschöpfe Gefäße von Bewusstseinsaspekten der Göttlichen Ordnung des Universums; das schöpferisch Tätige das Bewusstsein/Äon ist, sind, die mit ihren Sinnen/Empfinden Sucher nach Erkenntnis im Sinne dieses Allbewusstseins sind. Wissenschaft schließt sich nicht damit aus, nur mit dem rein-materialistischen Begreifen/Ego-ismus davon, welches alles Welterfassen auf Messen und Wiegen reduzieren will ("Gott" ist "tot"). "Gott" oder "Yggdrasil" als "Lebendiges" zu verstehen, das in und um uns ist und wirkt, wie ein Buch/Speicher dessen was keine (das ist mit Äon gemeint) Zeit kennt.
 
Ich glaube auch nicht an die Annahme eines "Urknalls", sondern daß das Universum "atmet", sich ausdehnt, zusammenzieht, ausdehnt, den Wirkprinzipien folgt die wir auch im Irdischen vorfinden und sich in der Formel der Hermetik des "Hermes Trismegistos" zusammenfassen lassen: Das Kleinste ist im Größten und das Größte ist im Kleinsten zu finden (aufeinander bauende und in ihrer Struktur immer wiederkehrende Geometrie).    Es ist nur unser im Endlichen wurzelndes Gehirn das meint alles im Universum dieses selbst als Ganzes/Raum müsste "Linear" mit einem Punkt A beginnen und in einem Punkt B verlaufen.
 
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Diogenes

28. Oktober 2024 00:14

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Teil 2/2
 
Es ist das Sehen/Erkennen im Irdischen/Natürlichen das wichtig ist; Namen wie Aton-Mithras-Sol-Sunna, Personifizierungen vom Sonnenrad, der Göttlichen Ordnung ein menschliches "Herr" oder "Gebieter" geben (Entspricht Unterwürfigkeit unserem Naturell - dem germanischen Freiheitsbegriff?), oder auch Personenkulte die in Tradition römischer Caesaren (Ver|gött|lichung/Ver|herr|lichung der Kaiser)  stehen, finde ich persönlich befremdlich.
 
PS: Luther war vor Bruno.

Majestyk

28. Oktober 2024 01:00

@ Adler und Drache:
Der Begriff Gesellschaft als Beschreibung des gemeinsamen Lebens von rechtlich gleichen Menschen ist weit älter als Marx.
quare cum lex sit civilis societatis vinculum
Begriffsbedeutungen wandeln sich im Lauf der Zeit, aber Bürgertum ist ja auch nur eine Verkürzung der bürgerlichen Gesellschaft.
Für mich gibt es keine verbrannten Begriffe nur weil die vielleicht von „den Falschen“ genutzt werden oder wurden. Gesellschaftsordnungen gab es schon bevor man anfing solche Dinge zu definieren. So etwas verschwindet auch nicht, wenn man aufhört Begrifflichkeiten zu benutzen und diese brandmarkt.
Meine Frage, was linkes Denken von rechtem trennt oder wo sich rechtes Denken vereint steht immer noch im Raum.

Ingelore

28. Oktober 2024 05:10

Die Linke Politik verfolgt einen Plan , der diesem Prinzip der übergeordneten Liebe zuwider läuft. Linke Politik ist nicht das Gegenteil von rechter Politik ,das wäre eine automatisierte Schlußfolgerung und in sich unlogisch.Linke Politik untergräbt das Prinzip von Liebe und einer Schöpfungsordnung.Dunkelheit ist auch  nicht das Gegenteil von Licht , sondern das Fehlen von Licht .Linke Politik bedient sich der Lüge , anstelle von Warheit ,der Verschleierung , an Stelle von Trasparenz, der Uminterpätierung und Umdeutung von von Begriffen und Sachverhalten aus gezielt misbräuchlich eingesetzter Freiheit zum Nutzen einiger  Weniger. Dabei verwendet sie gezielt  Christliche Werte, um eine sozialistische  Ideoloie zu zementieren  , die die Massen  versklavt . Der Mensch soll sich  "freiwillig" unterorden .(Menschenpark!)Sie stiftet Verwirrung durch Fragmentierung von Zusammenängen, um zu überfordern und zu täuschen. Linke Politik untergräbt  die Freiheit des Gewissens im Austausch gegen einen politisch gewollten Moralissmus  mit totalitären Methoden (Sanktionen , Ausgrenzung , verächtlich machen von kritischem Denken, verbale Gewalt, Sündenbockprinzip)Dieser Plan soll Global umgesetzt werden und ich sehe es als Aufgabe rechter Politik , darüber verständlich , deutlich und nachhaltig aufzuklären.

Ingelore

28. Oktober 2024 05:55

Aber ein Großteil der Menschen ist dumm , und diese Dummheit ist die freiwillige Abkehr von selbständigem Denken und die Unfähigkeit ,Verantwortung zu übernehmen. Faulheit kommt noch dazu.Seit es das Fernsehen gibt , werden die Menschen manipuliert und schleichend ideologisch "umgestaltet", bespasst und  infantilisiert. Das Denken und die Komunikation wird  in ständigen  Kontroversen gehalten und ist auf permanente Konkurenz ausgerichtet.Die Benutzung des Smartphones ersetzt ehrliche zwischenmenschliche Wertschätzung durch kurzfristige" likes ", die für tiefgreifende Beziehungen nichts bedeuten.Der Sinn des Lebens wird nicht mehr ergründet, Wahrheiten nicht mehr in der Stille geprüft. Auf diese Weise wird  Bildung und Endwicklung verhindert , dem Geist der Unterscheidung keinen Raum mehr gegeben. Das allgemeine geistige Niveau ist im Sinkflug.Auch die religiöse und geistige Entwicklung benötigt Zeit, Mühe und Bildung.All diese medialen  Instrumente richten sich gegen die Natur , insbesondere bei jungen Menschen. Coronamaßnahmen haben ihnen den Rest gegeben.Ich hoffe , dass sie die Gegebenheiten nicht hinnehmen und früher oder später dagegen rebellieren.Das wäre eine natürliche Reaktion auf diese lebens-und liebesfeindliche Realität.

RMH

28. Oktober 2024 07:46

"einer göttlichen Ordnung , ...
Das oberste Prinzip ist Gott selbst , als Schöpfer aller Dinge und Kreaturen. Alles andere ist ihm hirarchisch untergeordnet."
Aus rechter, politischer Sicht: Man beschäftigte sich ein klein wenig mit den Traditionalisten (Guenon, Evola - Primärlektüre! Keine Sekundärliteratur dazu. Habe noch kein einziges (!) taugliches Buch dazu gefunden, welches hier die Quellen ersetzen kann, gilt insbesondere für J. Evola). Eigentlich langt für das Grundverständnis zu dem hier konkret diksutierten Thema bereits "Revolte gegen die moderne Welt" von Evola. Ferner lese man das Essay über die politischen Religionen von Voeglin (lasse aber Bellah und seine Behandlung von "Zivilreligion" erst einmal konsequent außer acht) und man kann das Thema auch ohne spezifisch eigenen Glaubenshorizont erfassen (schreibe ich als Nichtatheist, also als Mensch mit Glaubenshorizont. Evolas "Revolte" hilft auch sehr, die Traditionalisten unter den Katholiken zu verstehen, wenn man nicht katholisch erzogen wurde. Evola wird aber insbesondere die Heiden unter uns erfreuen. Aber Evola stammt eben aus dem katholischen Italien, dass merkt man).

Adler und Drache

28. Oktober 2024 09:14

@Majestyk
Aber Ihr Link belegt doch gerade, dass der antike Römer mit "societas" oder Grieche mit "politiké koinonia" etwas anderes meinte, als heute mit "Gesellschaft" gemeint wird. Es geht nicht um "verbrannte Begriffe", es geht um Begriffsanalyse. Der Begriff "Gesellschaft" ist auf bestimmte Art und Weise "formatiert" (wie jeder Begriff), und so lange man ihn sich zu eigen macht, übernimmt man diese Formatierung und denkt gemäß dieser Formatierung.  
Das Bezeichnende lässt das Bezeichnete in einem spezifischen Licht erscheinen, der Begriff erschafft die Sache immer mit, indem er sie als "so und nicht anders" repräsentiert.