US-Wahl und Schußverletzung – Jacke und Hemd

In den Vereinigten Staaten von Amerika ist ein neuer Präsident gewählt worden. Trump hat gewonnen, viele Konservative und Rechte weltweit setzen große Hoffnung auf seine Amtszeit. Tun sie das zurecht?

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

In Grim­ma ist ges­tern durch einen mas­si­ven Poli­zei­ein­satz ein rech­tes Haus­pro­jekt been­det wor­den. Man wirft denen, die sich dort sam­mel­ten, die Bil­dung einer ter­ro­ris­ti­schen Ver­ei­ni­gung vor. Einer der Betrei­ber, Kurt H., liegt ver­letzt mit einer Schuß­wun­de im Kie­fer­be­reich im Kran­ken­haus. Er soll nach einer Waf­fe gegrif­fen haben, als die Bun­des­po­li­zei das Haus stürmte.

Das eine hat mit dem ande­ren nichts zu tun, aber das ande­re ist die Jacke und das eine das Hemd. Es liegt näher.

An der Jacke inter­es­siert mich der deut­sche Stand­punkt, mehr nicht. Wes­sen Sieg ist bes­ser für uns, für unse­re Lage, für die Lage unse­res Vater­lands, das von Vater­lands­ver­äch­tern regiert wird und einem “Wes­ten” preis­ge­ge­ben wur­de, der sei­nen Kre­dit ver­spielt hat?

Trump – wird er ver­ste­hen, daß der von den USA geführ­te Wes­ten nach der Revo­lu­ti­on von 1990 alles in der Hand hat­te, aber fast alles ver­spielt hat? Man hät­te Vor­bild sein müs­sen und hat den Kolo­ni­al­herrn gespielt. Man traf auf Nach­ah­mungs­be­geis­te­rung und hat die­je­ni­gen, die nach­ah­men und gleich­zie­hen woll­ten, in eine Nach­ah­mungs­skep­sis getrie­ben, die nun die Grund­la­ge ist für eine macht­vol­le Iden­ti­täts­bil­dung jen­seits des Wes­tens und gegen ihn.

Die Kon­fron­ta­ti­on, die der Wes­ten in und durch die Ukrai­ne auf­bau­te, ist für ganz Euro­pa und vor allem für Deutsch­land ver­hee­rend. Sie ist das Ergeb­nis geo­po­li­ti­schen Starr­sinns. Der Weg aus der bipo­la­ren über eine kur­ze uni­po­la­re hin zu einer mul­ti­po­la­ren Welt­ord­nung lag so nahe und ist so unauf­halt­sam selbst­ver­ständ­lich, daß er durch die seit andert­halb Jahr­zehn­ten auf­ge­bau­te har­te Kon­fron­ta­ti­on gegen Ruß­land ver­mut­lich nicht ein­mal auf­ge­scho­ben, son­dern sogar beschleu­nigt wird.

Das sind nahe­lie­gen­de Gedan­ken, nahe­lie­gen­de Beob­ach­tun­gen. Hau­ke Ritz hat das in sei­nem jüngst erschie­ne­nen Buch Vom Nie­der­gang des Wes­tens zur Neu­erfin­dung Euro­pas auf­ge­fä­chert. Er fragt dar­in nach dem Rea­li­täts­sinn der “Kolo­ni­al­macht” USA. Die­ser für jedes poli­ti­sche Han­deln so wich­ti­ge Rea­li­täts­sinn sei ver­letzt, sei­ne Ablei­tun­gen miß­ach­tet wor­den. Dies sei allein schon dar­an erkenn­bar, daß

wäh­rend der Nie­der­schrift die­ses Buches ein anti­west­li­cher Block ent­steht, der die größ­te Nukle­ar­macht (Ruß­land), die größ­te Roh­stoff­macht (Ruß­land), die größ­te Wirt­schafts­macht (Chi­na), die bei­den bevöl­ke­rungs­reichs­ten Staa­ten der Welt (Indi­en, Chi­na) und die zwei wich­tigs­ten Ölpro­du­zen­ten des Nahen Ostens (Sau­di-Ara­bi­en, Iran). die bei­den kul­tu­rell ein­fluß­reichs­ten Staa­ten der isla­mi­schen Welt (Ägyp­ten, Iran) und die stärks­te Macht Latein­ame­ri­kas (Bra­si­li­en) vereint.

Ich ler­ne viel, wäh­rend ich das Buch von Hau­ke Ritz lese. Sein Ton ist ruhig, die Annä­he­rungs­we­ge an die The­se, daß der Wes­ten im Nie­der­gang begrif­fen sei, sind auf­ge­fä­chert und plau­si­bel. Immer wie­der schlägt die Ver­wun­de­rung durch, war­um Deutsch­land (und damit Euro­pa) den Weg die­ses Nie­der­gangs mit­ma­che, also: sich auf Gedeih und Ver­derb an die­sen Wes­ten knüp­fe, dem gera­de unser Land in sei­ner Geschich­te nie nur ange­hör­te, sogar ganz zuletzt wie­der­um nicht, denn es wur­de durch die Ver­ei­ni­gung zwei­er Teil­staa­ten nach der Wen­de wie­der östlicher.

Es geht um die Dimen­si­on unse­rer Abhän­gig­keit von einem Hege­mon, des­sen Bedeu­tungs­ver­lust seit zwei Jahr­zehn­ten zunimmt und der sich mit Metho­den der Zer­stö­rung und des krie­ge­ri­schen Ein­griffs in die Ent­wick­lung gan­zer Regio­nen dage­gen wehrt – ein­falls­los, bru­tal, mit gro­ßem Scha­den auch für die Repu­ta­ti­on sei­ner Verbündeten.

Wer will noch im us-ame­ri­ka­ni­schen Sinn “libe­ral” sein, wer sich noch das rück­sichts­lo­se, dis­rup­ti­ve, sen­dungs­be­wuß­te und hoch­nä­si­ge der Iden­ti­täts­er­zäh­lung die­ses Kon­ti­nents über­stül­pen und dar­über ver­ges­sen, wer er selbst war und ist und sein könn­te, sollte?

Zurück zur US-Wahl: Der Sieg Trumps ist geo­po­li­tisch nur dann inter­es­sant für uns, wenn er mit der ame­ri­ka­ni­schen Über­zeu­gung bricht, daß man zugleich glo­ba­ler Gesetz­ge­ber, Anklä­ger, Rich­ter und Poli­zist sei. Das ist näm­lich der Ein­druck der nicht-west­li­chen Welt: daß man es mit einem Hege­mon zu tun habe, der Regeln dik­tie­re, sich selbst an kei­ne hal­te und Diplo­ma­tie, Aus­gleich und Zuge­ständ­nis für ein Zei­chen von Schwä­che hal­te, nicht für das also, was der­lei eigent­lich sei: altes euro­päi­sches Völkerrechtsverständnis.

Trump müß­te sich von der Men­ta­li­tät der “einen Welt­macht” lösen und in der mul­ti­po­la­ren Welt die Rol­le der USA zu defi­nie­ren begin­nen. Für Euro­pa könn­te dies das Ende eines ent­setz­li­chen Krie­ges bedeu­ten, für Deutsch­land die Öff­nung des neu­en eiser­nen Vor­hangs in Rich­tung Osten.

Daß Trumps Sieg dar­über hin­aus einer über die woke Welt­ge­mein­schaft und ihre Panik wäre, ist selbst­ver­ständ­lich. Ob dies dem Pro­jekt “Deutsch­land, aber nor­mal” einen Schub geben könn­te, weiß ich nicht zu sagen. Jeden­falls ste­hen die Chan­cen nun bes­ser, nach­dem Har­ris nicht gewon­nen hat.

Alle die­se mög­li­chen Vor­la­gen sind aber ohne Bedeu­tung, solan­ge sie als Jacke über ein Hemd gezo­gen wer­den müs­sen, das nicht sitzt und nicht zu tra­gen ist. Ich will das Bild von Jacke und Hemd nicht stra­pa­zie­ren. Indes sind uns die Zustän­de im Innern Deutsch­lands ohne Zwei­fel näher als eine Wahl auf dem Kon­ti­nent des Hege­mons. Sie wird den Tag und die Woche prä­gen, aber die deut­schen Ver­hält­nis­se wer­den danach immer noch die­sel­ben sein.

Ges­tern haben die­se Ver­hält­nis­se dazu geführt, daß Beam­te der Bun­des­po­li­zei in Grim­ma das aus­ho­ben, was für sie unter dem Ver­dacht steht, eine rechts­extre­mis­ti­sche Ter­ror­zel­le zu sein. Man habe sich dort “kon­ti­nu­ier­lich auf den aus ihrer Sicht unaus­weich­li­chen Sys­tem­sturz” vor­be­rei­tet. Man habe sich mit Flecktarn­an­zü­gen, Gefechts­hel­men, Gas­mas­ken und Schutz­wes­ten aus­ge­rüs­tet. Man sei nachts gewandert.

Aus­ge­ho­ben wur­de unter ande­rem Kurt H., den ich als säch­sisch-behä­big ken­ne, eine Selbst­ver­sor­ger­see­le, Typ Kame­rad, am Regio­na­len inter­es­siert, geschick­ter Hand­wer­ker, jung ver­hei­ra­tet, nüch­tern im Gespräch. Er ist Schatz­meis­ter der Jun­gen Alter­na­ti­ve in Sach­sen, das wird man nicht, wenn man nicht gründ­lich und akku­rat wirt­schaf­ten kann.

Kurt H. war auf Aka­de­mien in Schnell­ro­da, ich traf ihn und sei­ne Frau auf Demons­tra­tio­nen, die Gesprä­che waren nie radi­kal, immer ging es ums Kon­kre­te: Stu­di­um ja oder nein, war­um wan­dern man­che aus, war­um mag ich den Volks­tanz ums Ver­re­cken nicht, was lest Ihr gera­de so?

Kurt H. hat nun eine Schuß­ver­let­zung am Kie­fer und ist ope­riert wor­den. Er hat sich bei der Erstür­mung sei­nes Hau­ses in Grim­ma gewehrt, denn er wuß­te nicht sofort, wer da durch die Türe brach – Anti­fa oder Dein-Freund-und-Hel­fer. Es wur­de auf ihn geschos­sen, und zwar ins Gesicht.

Mich inter­es­siert der Her­gang gewal­tig. Mich inter­es­siert außer­dem, ob es sich beim Ter­ror­ver­dacht um mehr als nächt­li­che Marsch­leis­tung, Gelän­de­spie­le, Paint­ball mit Häu­ser­kampf, Ree­nact­ment, Krad­fah­ren, Nah­kampf­trai­ning, Bogen­schie­ßen, Jagd­schein­waf­fen und eine nahe­lie­gen­de Jung­män­ner­ka­me­rad­schaft han­del­te – um dum­mes Gere­de oder gar kein Gere­de, Tit­ten­ge­quat­sche, Puff­nei­gung, ver­wahr­los­tes Voka­bu­lar für das, was sol­che Ker­le für männ­lich, mili­tä­risch, für eine Her­aus­for­de­rung hal­ten, immer unter dem Ein­druck, tat­säch­lich und eigent­lich selbst zurecht­kom­men zu müs­sen in einem Land, das sei­ne Bür­ger im Stich zu las­sen beginnt.

Das ist das Hemd, nicht die Jacke: Sol­che Leu­te brau­chen Füh­rung, eine ver­ant­wor­tungs­be­wuß­te patrio­ti­sche Ein­bin­dung, eine nicht-end­zeit­li­che Per­spek­ti­ve. Aber viel­leicht war es auch ganz anders, ganz und gar harm­los: ein Haus­pro­jekt mit Bol­ler­ofen, Geweih­tro­phä­en, schnap­sig nach dem Arbeits­ein­satz, und viel­leicht hängt (hing) sogar eine Gitar­re her­um, was weiß ich.

Ich rede nichts schön. Viel­leicht ist unter denen, die ver­haf­tet wur­den, ein ech­ter Depp, ein ver­ant­wor­tungs­lo­ser Pen­ner, einer, der in Phan­ta­sien schwelgt, eine Dia­gno­se braucht.

Aber was soll das sein: eine Ter­ror­grup­pe, bestehend aus einem Dut­zend jun­ger Män­ner? Eine Gefahr für ein Sys­tem? Und was ist das: ein Schuß in den Kiefer?

Wir haben in die­sem Jahr allein vier kras­se Fäl­le von Auf­la­dungs­ver­su­chen erlebt, den Cor­rec­tiv-Skan­dal, das Com­pact-Ver­bot, den Thü­rin­ger Land­tags­skan­dal und nun dies: die par­tei­po­li­ti­sche Alter­na­ti­ve soll ange­bräunt und kri­mi­na­li­siert wer­den, sie ist zu erfolg­reich, nicht ange­paßt, ein­ge­paßt, steu­er­bar genug. Auch des­halb gilt für mich bis zur Klä­rung das Prin­zip der Unschuldsvermutung.

Die Glaub­wür­dig­keit des Fae­ser-Minis­te­ri­ums ist längst dahin, die Maß­stä­be sind es sowie­so. Das ist unse­re Lage, dar­an ändert kein Sieg in den USA etwas.

Ich will wis­sen, was wirk­lich los war. Das ist das Hemd.

– – –

Nach­trag, Mit­tags­zeit, Pres­se­mit­tei­lung der säch­si­schen AfD:

Säch­si­sche AfD beschließt Aus­schluss von Kurt H., Hans-Georg P. und Kevin R.

Der Lan­des­vor­stand der säch­si­schen AfD hat den sofor­ti­gen Ent­zug der Mit­glieds­rech­te und Par­tei­aus­schluss für Kurt H., Hans-Georg P. und Kevin R. ein­stim­mig beschlossen.

Die Bun­des­an­walt­schaft wirft ihnen eine Mit­wir­kung in einer rechts­ter­ro­ris­ti­schen Grup­pe mit dem Namen „Säch­si­sche Sepa­ra­tis­ten“ vor.

Dazu erklärt der säch­si­sche AfD-Lan­des­vor­sit­zen­de Jörg Urban:

Die AfD lehnt jeg­li­che Form von Gewalt in der poli­ti­schen Aus­ein­an­der­set­zung ab. Auch Vor­be­rei­tun­gen auf mög­li­che Gewalt­ta­ten oder Umstür­ze sind inak­zep­ta­bel. Der Lan­des­vor­stand muss­te des­halb schnell han­deln und er hat schnell gehan­delt. Wer sich bewaff­net, die Nähe zu tat­säch­li­chen Neo­na­zis sucht und sepa­ra­tis­ti­sche Phan­ta­sien befür­wor­tet, hat in der AfD nichts zu suchen. Denn wir sind eine frei­heit­li­che, fried­lie­ben­de und demo­kra­ti­sche Partei.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (40)

RMH

6. November 2024 09:08

Was wir aus allem bisherigen, bei der Aushebung mehr oder weniger vermeintlicher "Terrorzellen" gelernt haben, ist der Umstand, dass die Schablonen, die bei solchen Razzien sofort in der Öffentlichkeit präsentiert werden, am Ende meist nicht passen, aber oft ist irgendwas dann doch daran, was eben aufgeblasen wird, daher ist es richtig, wenn bspw. die AfD-Führung keine Blanko-Schecks in Sachen Solidarität ausstellt. Und mit den sofort präsentierten Schablonen sind wir aus meiner Sicht bei einer uns doch sehr stark betreffenden Lehre aus der USA-Wahl. Der Sieg Trumps ist auch die Wiederholung des Siegs über unsere MSM, die - obwohl hier keiner überhaupt den US-Präsidenten wählen kann - wie im Jahr 2016 nicht Berichterstattung gemacht haben über die den US-Wahlkampf, sondern sich selber zur Wahlkampfpartei gemacht haben. 2016 für Clinton, 2024 für Harris. Wann merkt eigentlich die Generation Ü60, dass es besser ist, die geliebte Tageszeitung abzubestellen und nicht mehr Heute im ZDF zu sehen? Der Vertrauensverlust gegenüber unseren "öffentlich-rechtlichen" sollte doch langsam durchdringen, oder?

Dieter Rose

6. November 2024 09:19

@RMH Lässt sich das Verhalten der Ü60 tatsächlich quantifizieren?

MARCEL

6. November 2024 09:49

Unlängst las ich in Spenglers Preußentum und Sozialismus Hellsichtiges über Russlands Machtposition und unser deutsches Verhältnis hierzu.
Wokismus ist Religion, ist Mission. Der Kampf gegen Rechts ist folglich laizistischer "Heiliger Krieg", Feinde werden ausgewählt, weil man sie dazu braucht und je weiter weg die Felle schwimmen, desto mehr kommen wir hierzulande linksradikalen "Nero-Befehlen" näher. 
P.S. Polizisten, die wir in Mannheim noch bedauert haben, werden keine Gehorsams-Konflikte kennen, jedenfalls die meisten nicht. 
Denn: Die Pension, die Zulage etc. ist das Hemd, das näherliegt...

Zauberer von Oz

6. November 2024 09:50

Ich empfehle das Buch "Der deutsche Niedergang" von Christian Graf von Krockow. Dort beschreibt von Krockow vor über 25 Jahren die Zukunft, in der wir mitten drin stecken. Ordnung, Pünktlichkeit, Verantwortung(-sethik) wurden seit über 50 Jahren deligitimiert und nun fahren wir die Ernte ein...

RMH

6. November 2024 09:53

@Dieter Rose,
nach allen Umfragen, die ich jetzt nicht extra heraussuche, sind Ü-60 die treuesten Abonnenten von regionalen Tageszeitungen, die allesamt ultra-orthodox auf Establishment-Linie liegen (und am dpa-Ticker), wählen am treuesten die etablierten Parteien (siehe die regelm. Wahlanalysen von D. Fiß) und sind damit die Stützen des Systems, Dafür werden sie mit deutlichen Rentenerhöhungen bei Laune gehalten (Schlagwort: demographische Wahl). Natürlich sind längst nicht alle Ü-60 so drauf, aber eben eine deutliche Mehrheit und wenn sich bei uns im Land nicht erst in 10 Jahren etwas ändern soll, dann wäre es gut, wenn dieser riesige, fast schon erratische Block, auch ein bisschen in Bewegung kommt.

t.gygax

6. November 2024 10:00

Die AFD Spitze hat sich sofort wie auf Befehl von den "sächsischen Separatisten" distanziert.  Die tappen in jede Falle, die das System ihnen stellt.....

Ein gebuertiger Hesse

6. November 2024 10:34

'Wer will noch im us-amerikanischen Sinn “liberal” sein, wer sich noch das rücksichtslose, disruptive, sendungsbewußte und hochnäsige der Identitätserzählung dieses Kontinents überstülpen und darüber vergessen, wer er selbst war und ist und sein könnte, sollte?'
Dieses "wer er selbst war und ist und sein könnte, sollte" ist entscheidend. Denken wir DARÜBER nach, wenn wir heut oder morgen um die nächste Straßenecke schlendern.
Großartiger Aufsatz. 

Laurenz

6. November 2024 10:37

@Dieter Rose @RMH ... Wir quantifizieren viel zu wenig. Die Rechte neigt dazu, völlig unsinnig, individuelle Extrawürste braten zu wollen. @RMH hat vollkommen Recht. Es reicht, sich die US-Wahlprognosen des ZDFs anzuschauen. Die mediale DDR-Folklore aus Mainz, in der wir leben, kann nur durch Konsumverweigerung weg. An dem Krieg der BuntenRegierung gegen das eigene Volk, wird sich durch Trump nichts verändern. Roland Freisler ist längst wieder auferstanden mit Schauprozessen gegen lächerlich stilisierte Dissidenten. Man finanziert Invasoren, die unser Volk abstechen & vergewaltigen. Was ist das anderes als ein brutaler Krieg gegen das Deutsche Volk, gesteuert aus dem Kanzler-Bunker. Ob sich das neue Bundes-Spitzel- & Blockwart-Gesetz durchsetzen wird, mag jetzt zweifelhaft sein. Denn Elon Musks X wird jetzt richtig Rückenwind gegen die EU erhalten. Im Ukraine-Krieg wird sich nichts verändern. Die Russen werden für mindestens 30 Jahre nicht mehr auf Zusagen des Westens vertrauen, auch nicht auf Trump, da während dessen letzter Amtszeit die Russen mit dem Minsker Abkommen verarscht wurden. Die Deutsche Wirtschaft wird ab Januar unter US-Einfuhr-Zöllen leiden & die buntdiverse Reichsregierung wird die durch Trump eingestellten Zahlungen der USA an die Ukraine ersetzen müssen.

Diogenes

6. November 2024 10:47

Unsinn als Ganzes in die Betrachtung stellend: Im Handwerk zählt bis heute Pünktlichkeit und Genauigkeit um die Arbeit leisten zu können, ebenso im Bauernstand: Schiefe Häuser und chaotische Felder sind zu offensichtlich. Eben aus dem Bodenständigen, dem Abstammen und Beackern der Wurzeln, kommt der stolze Deutsche der sich seines Volkes bewusst ist. Kann man "Rechts" nennen, könnten "Linke" aber auch vereinnahmen - immer vom Schaupunkt ausgehend!
 
Wenn man "Links" mit  "International" und "Entwurzelt" verbindet, aus der ideologischen Egozentrik des Marxismus heraus, kommt man eben auf falsche Begrifflichkeiten wie "Faschismus", was eigentlich "Bolschewismus" meint, also ein Mechanisch-Oberflächliches Begreifen das den Stumpfsinn der Gegenwart skizziert. Schauung muss vom im Volke eingebetteten Träger ausgehen. Alles andere ist Schein/Nebel der die Wirklichkeit zu verkehren sucht.
 

Wahrheitssucher

6. November 2024 11:05

Herr Kubitschek, Dank für diese Ihre Einordnung!

Der Seher

6. November 2024 11:50

Wurden auch Rollatoren beschlagnahmt? Wäre ein klares Indiz für Verbindungen zu dieser anderen Nazi-Gang vom Prinz Reuß...

Phil

6. November 2024 11:53

Lieber RMH, wer mit Ü60 noch nichts gemerkt hat, wird nie etwas merken, bleibt Spielball der Manipulierer.

Dieter Rose

6. November 2024 11:56

@RMH Danke! (Wer lässt sich durch solche sogenannten Renten"erhöhungen" bestechen!)

Le Chasseur

6. November 2024 12:02

Nur mal ein Schlaglicht, wohin die Reise geht:
Tausende Jungwähler scheitern bei US-Wahl offenbar an Unterschrift
Die Auszählung der abgegebenen Stimmen bei der US-Präsidentschaftswahl läuft in der Nacht auf Hochtouren. Derweil ist im Bundesstaat Nevada ein Problem zutage getreten: So berichtet etwa der Sender CNN, dass viele junge Wähler Schwierigkeiten mit einer Unterschrift auf Papier haben. »Wir stellen fest, dass viele jüngere Menschen ein Problem mit der Unterschrift haben, weil sie in einer digitalen Welt leben und im wirklichen Leben noch nie eine echte Unterschrift geleistet haben«, sagte demnach Innenminister Francisco Aguilar. (...)
https://www.spiegel.de/ausland/us-wahl-2024-tausende-jungwaehler-scheitern-in-nevada-offenbar-an-unterschrift-a-583965d0-2c3e-4449-a599-55ceee051d4e
Möglicherweise können diese Jungwähler gar nicht mehr mit der Hand schreiben, sondern nur noch Texte tippen.

Le Chasseur

6. November 2024 12:22

2017 sagte Putin in einem Interview, zu einem Zeitpunkt also, zu dem er es bereits mit drei verschiedenen US-Präsidenten (Bush, Obama, Trump) als Verhandlungspartner zu tun gehabt hatte: "US-Präsidenten treten ihr Amt immer mit vielen neuen Ideen an, aber dann kommen zu ihnen Männer, die dunkle Anzüge und blaue Krawatten tragen, und legen ihnen dar, wie sich die Situation wirklich darstellt, und man hört nie wieder etwas von diesen Ideen."
Man könnte noch ergänzen: Wenn ein US-Präsident dennoch an seinen Ideen festhielte, dann würde er so enden wie John F. Kennedy.

Mitleser2

6. November 2024 12:32

@LeChasseur: Bisher war es so, auch in Trumps erster Amtszeit. Es könnte (großes ?) diesmal anders sein. Er kann nicht wiedergewählt werden. 2016 hatte er keine eigene Basis. Diesmal ist es anders. Er hat die Reps von den sog. RINOs befreit. Er hat Leute wie Musk und Thiel. Man wird sehen. Deutsche Rechte sollten trotzdem nicht viel erwarten.

Majestyk

6. November 2024 12:48

„Rechtsextreme Vereinigung“ ist auch nichts anderes als "männlich gelesen".  Wer fällt eigentlich noch auf dieses Linkssprech herein? Seit wann ist es strafbar fit und wehrhaft sein zu wollen, zumal in Zeiten wie diesen? Alles andere wäre in einem fairen rechtsstaatlichen Verfahren noch zu beweisen. Bis dahin sind solche Aktionen für mich nichts anderes als verzweifelte Versuche ein Verbotsverfahren gegen die AfD rechtfertigen zu können.
Trump ist für das konservative Amerika ein Segen, aber Trump wird pro-amerikanische Politik betreiben, womöglich etwas mehr nach innen gerichtet und ich denke Trump wird dem offiziellen Deutschland nicht so schnell verzeihen. Macht Trump bei Steuern und Zöllen ernst, könnte der industrielle Abwanderungssog eher noch größer werden. Um das zu stoppen müßte Deutschland sich innerlich bewegen, vielleicht auch die Opposition auf diese Sorte Amerikaner zugehen. 
Linke Kräfte werden wohl die nächsten Jahre keine Unterstützung durch die US-Regierung mehr erfahren. Zumindest fallen nun die Alibis weg., jetzt liegt es an den Einheimischen. Ich gehe eher davon aus, daß die Linken wie in Großbritannien auch hierzulande immer hysterischer werden. Falls Grimma eine rein politisch motivierte Aktion ist, könnte dies der Versuch sein eine Annäherung zwischen CDU und AfD im Kein zu ersticken um für die kommenden vier Jahre politisch überwintern zu können.

Klaus Kunde

6. November 2024 13:28

@ RMH   "Ü60“, ist das wirklich so? Mein Bekanntenkreis, der sich überwiegend aus dieser Altersklasse rekrutiert, zeigt sich politisch höchst heterogen. Ich selbst, siebzig Jahre, habe ÖRR-TV-Konsum und marktbeherrschenden Printmedien bereits vor etwa fünfzehn Jahren adieu gesagt. Und vermisse nichts. Beruflich habe ich in ca. vierzig Jahren Dienstzeit in einer Kommunalverwaltung wegen mangelnden parteipolitischen Engagements, in meinem Falle, erwünschte Mitgliedschaft in der SPD, karieremäßig stets Nachteile in Kauf nehmen müssen; mit Sicherheit sind mir wegen chronischer politischer Verstocktheit zwei Beförderungsämter entgangen. Weil ich von Hause aus so ein edler Charakter bin? Resistenz gegenüber fragwürdigem Zeitgeist scheint offenbar erblich; mein Vater, Jahrgang 1920, hatte es tatsächlich geschafft, weder in der NSDAP selbst noch in einer ihr angeschlossenen Gruppierung Mitglied zu werden, selbst der Mitgliedschaft in der HJ und dem Reichsluftschutzbund konnte er sich entziehen. Lediglich unumgängliche Pflichtmitgliedschaft in der Deutschen Arbeitsfront, später dann Zwangsrekrutierung zur Deutsche Wehrmacht, Entlassung als Obergefreiter.

Franz Bettinger

6. November 2024 13:33

Möge Trump diesen klugen Beitrag lesen! Möge er die nächsten 8 Jahre überleben und den Westen vom Kopf wieder auf die Füße stellen! Möge er 500 Jahre nach Luther eine 2. Reformation hin zu einer besseren direkten & ehrlicheren Demokratie hinkriegen. Möge man ihn retrospektiv irgendwann Trump den Großen nennen. Möge er Deutschland die volle Souveränität zurückgeben. Möge er ein gutes Verhältnis zu Russland aufbauen. Möge er all die Lügen der Vergangenheit ans Licht bringen und Deutschland rehabilitieren! Möge er dafür sorgen, dass die Gerechtigkeit siegt und es ein Nürnberg 2.0 gibt!

Majestyk

6. November 2024 13:35

@ Mitleser2:
"Deutsche Rechte sollten trotzdem nicht viel erwarten."
Vor allem dann nicht, wenn Sie "Ami – go home!" rufen.

Liselotte

6. November 2024 13:36

Von Trump verspreche ich mir diesmal nichts Gutes für Deutschland, denn er wird weiter Firmen in die USA lotsen und den Nordstream-Gashahn zugedreht lassen. Was "das Hemd" angeht, sollte die AfD zusehen, daß sie sich wehrt, nicht sofort Distanzierungen raushauen. Was wurde Trump alles ans Zeug geflickt, doch er behielt die Initiative.

Majestyk

6. November 2024 13:49

Der Nachtrag wirkt wie "Schuldig bei Verdacht" oder "in Deutschland nichts Neues". Ich dachte immer man wartet mit dem Urteil auf das Ende eines Gerichtsverfahrens, aber ich bin ja auch altmodisch.
„Freundschaft: ein Schiff, groß genug, um bei gutem Wetter zwei Menschen, bei schlechtem aber nur einen zu tragen.“ - Ambrose Bierce

RMH

6. November 2024 14:01

"und ich denke Trump wird dem offiziellen Deutschland nicht so schnell verzeihen." @Majestyk, ich denke, Trump unterscheidet hier nicht so fein zwischen offiziellen & nicht-offiziellen Deutschland. Als Mensch mit eigener Ausgrenzungserfahrung, der als "Billionaire" nie vom Establ. ernst genommen wurde & deutsche Wurzeln hat, har er es ziemlich klar erkannt, was die Mehrheit der Deutschen von den Amis halten & es klar erst vor wenigen Tagen formuliert: "Die denken, wir sind dumme Leute". Ja, so ist das & dieses Ressentiment, die Amis seien zu doof für alles & haben wenn, dann alles nur aus Europa resp. Deutschland, ist gerade auch bei den neuen Rechten verbreitet. Der Antiamerikanismus, der gerade bei der Rechten oft ziemlich unreflektiert daher kommt, rührt im Grunde genommenen aus der faktisch großen Nähe zur USA, so, wie man in Deutschland eben seine Verwandten auch nie so richtig mag & diese als geflügeltes Wort als "die bucklige" bezeichnet - gibt es das eigentlich sonstwo noch auf der Welt, dass die eigene Sippe so kritisch beäugt wird & Gegenstand permanten Zankes ist & alles Fremde hingegen irgendwie notorisch schön geredet wird? Die Sympathie für Russland rührt aus dem ähnlichen Grund. Man findet sich irgendwie "tief" & "beseelt", dabei sind Russen uns fremder als jeder US-Amerikaner, selbst wenn dieser schwarze Wurzeln hat.

Umlautkombinat

6. November 2024 14:05

Trump ist nicht die Jacke. Trump ist Teil des Klimas, welches bestimmt, ob ich eine Jacke anziehen muss. Bei vollstaendiger Idealvorstellung laufe ich mit ihm nur mit dem T-Shirt herum. Mal sehen, was real uebrigbleibt.
 
Bei Harris allerdings waere die Ruestung als Aussenbekleidung zwingend. Das Hemd darunter waere dann die Komfortfrage. Dann ginge es wohl ohne Umwege direkt um die eigene Haut. 

Licht des Vaterlandes

6. November 2024 14:20

Zur AFD-Reaktion: ich habe dieses Jahr, nach der üblen Kaltstellung von Maximilian Krah im EU-Parlament und dem Sprechverbot von jungen JA-Mitgliedern bei der vorletzten, abgesagten Pegida-Veranstaltung, die AFD nicht mehr gewählt, sondern die Freien Sachsen. Auch die AFD-Schnarchnase in einem Dresdner Ortsbeirat habe ich nicht mehr gewählt, der rührte sich jahrelang gar nicht, war völlig abgetaucht, keine Stellungnahmen, keine öffentlichen Auftritte, kein Eintreten für die protestierende Bevölkerung gegen die Asylcontainer. Wenn man den googelt, erfährt man NIX. Ein Phantom. Wenn das so weitergeht, gibt es auch 2025 meine Stimme nicht mehr. Diese hysterische Überreaktion der AFD Sachsen ist unerträglich.

Simplicius Teutsch

6. November 2024 14:25

@ RMH - „… sind Ü-60 die treuesten Abonnenten von regionalen Tageszeitungen …“, - ja, und der Fernseher läuft den ganzen Tag. 
 
Ein Grund für das Abo der regionalen Tageszeitung sind die Todesanzeigen. > O, der oder die ist jetzt auch gestorben; den oder die kannte ich doch. Wer kondoliert, wo und wann ist das Begräbnis? < 
 
Und die regionale Tageszeitung („Fränkischer Tag“), die ich ab und zu beim Besuch meiner Mutter lese, ist geradezu unerträglich einseitig und AfD-feindlich.

Simplicius Teutsch

6. November 2024 14:53

„Der Landesvorstand der sächsischen AfD hat den sofortigen Entzug der Mitgliedsrechte und Parteiausschluss für Kurt H., Hans-Georg P. und Kevin R. einstimmig beschlossen.“
 
Diese Reaktion aus Angst vor dem Feind und ohne Hintergrund-Kenntnis des Sachverhalts ist furchtbar. Aber irgendwie auch verständlich. Ich würde sagen, es ist die Alice-Weidel-Methode. Sie weiß: Das herrschende Regime ist abgrundtief verkommen, verlogen, hinterhältig gemein und auf systematische Vernichtung der Gesamt-AfD aus.
 
Die Frage ist: Wie lange kann sich dieses Regime noch an der Macht und die AfD als parlamentarische Opposition halten?

Laurenz

6. November 2024 15:35

@Franz Bettinger ... Trump ... Warum erwartest Du von Trump alle diese Sonntagswunschkonzerte? Trump hat nur noch max. 4 Jahre Amtszeit. Mit Trump wird Kapital von uns weg in die USA fließen, die Verschuldung & Inflation der USA ansteigen, hohe Importzölle errichtet, Migration bedingt eingeschränkt, die verblödeten Europäer mit mehr Kosten für die NATO & Ukraine belastet werden. Trump wird US Truppen in Europa abziehen (außer Ramstein, Neapel, Incirlik) & nach Ostasien verlegen. Europa ist einfach zu unwichtig, um sich mit uns zu beschäftigen. Ob Trump auch nur eine Sanktion gegen Rußland aufhebt, werden wir erst noch sehen. Denn davon würde der Iran profitieren, der mit mehr Sanktionen durch Trump belegt werden wird. Was hier permanent mißverstanden wird, ist, daß es keine Internationale Rechte gibt. Jede kluge (also konservative) Regierung anderer Staaten hat ein Interesse daran, daß in Deutschland völlig verblödete Kultur-Marxisten herrschen, die sich selbst & damit uns nicht ins Knie, sondern in die Eier schießen. Den einzigen Vorteil, den wir vielleicht aus Trump ziehen können, wird der Medien-Konflikt USA vs. EU sein.

ofeliaa

6. November 2024 15:54

Das Problem mit den USA (und es ist ein grosses) ist, dass sich die ganze Nation, also der amerikanische Pathos/grundlegende Mythos darauf stützt, dass sie moralische Vorbilder seien. Dass sie für Fortschritt, Toleranz und Freiheit stünden. Diese Freiheit sehen die Amerikaner vor allem in ihren Gesetzen begründet, die aber im Grunde genommen nur den Grossverdienern zur Narrenfreiheit verhelfen. Da braucht man nur einmal in einer BWL Vorlesung das amerikanische Wirtschaftssystem mit dem deutschen verglichen sehen man weiss, warum es in Deutschland so viele Gesetze gibt, und wem diese nützen sollen - nämlich dem Volk. In den USA ist das definitiv anders. Gesetze dienen dort hauptsächlich den Reichen. Und leider verhält es sich mit Trump so, dass er meinem Gefühl nach einer der respektlosesten "Leader" Amerikas ist und sich vor allem Deutschland immer extrem respektlos gegenüber verhält. Er hat keinen Respekt vor Deutschland, er tritt es und fordert von uns und führt sich auf wie unser Grossherr. Erschreckend, wie sich z.B. Söder äussert: "Es weht ein anderer Wind. Wir müssen uns deutlich mehr anstrengen, um mithalten zu können." Unter Trump ist Deutschland ein noch unmündigerer Handlanger der USA als unter anderen, zugegeben ebenfalls schrecklichen, Präsidenten. 

Karl Otto

6. November 2024 16:09

Also Deutschland soll Anschluss an die BRICS suchen und sich von der Nato und den USA abwenden? Das wird nichts bringen, diese Gruppe wird nur durch gemeinsame Gegner zusammen gehalten. Indien und China hassen sich und haben schon aufeinander geschossen, ebenso Russland und China. Ein von Hindu-Nationalisten regiertes Indien wird nie ernsthaft mit dem islamistischen Iran kooperieren, die rassistischen Chinesen nicht mit Südafrika, und Brasilien ist vielleicht ökonomisch gesehen das stärkste Land Südamerikas, aber es ist relativ isoliert zu den übrigen Ländern, die Spanisch sprechen. Immerhin hat Lula die Aufnahme Venezuelas in die Gruppe mit einem Veto verhindert. Milei und Argentinien sind eh raus und schließen sich stärker an die USA an. S. https://www.youtube.com/watch?v=3Dnip2PuRuo
 

ofeliaa

6. November 2024 16:10

"Nachts gewandert" sind sie also. Na, es soll ja noch andere geben, die nachts wandern. Über Grenzen zum Beispiel. Über die deutsche bevorzugt. Vorher natürlich über die kroatische oder französische, oder schweizerische. Über jede Grenze eben, die es zum Schlaraffenland zu überwinden gilt. Und was heisst "Überwinden", es ist ja nur ein Marsch durch den Wald, ab kurz vor Deutschland ist es nicht mehr schwer, zum sogenannten "Opfervolk" vorzudringen, das sich bereit erklärt hat, sich widerstandslos austauschen zu lassen. Wäre mir lieber, wenn sich alle gleichberechtigt durch die Nacht bewegen dürften, ohne verhaftet zu werden natürlich. 

ofeliaa

6. November 2024 16:15

Zu dem Schuss ins Kiefer kann man nur sagen, dass es also quasi ein schlechter Schütze war ... er wollte wohl auf den Kopf, so ungefähr zwischen den Augen zielen? Oder war es wohl dunkel? Krass ist an der Sache, wie nah das Kiefer am präfrontalen Kortex liegt und ein Schuss dorthin endet ja bekanntlich tödlich. D.h. wollte der Polizist auf den Kopf zielen? Wie entschuldigt er dies? Wird nicht, wenn überhaupt, in die Brust geschossen oder am besten erst ins Knie? Warum ein Kopfschuss??

MarkusMagnus

6. November 2024 16:49

@ RMH
Antiamerikanismus ist weit verbreitet. Sogar bei einigen Linken hier bei uns wie auch in verschiedenen Ländern weltweit.
Viele sehen (aus meiner Sicht zu recht) die USA als Rammbock für Israel. Dazu kommt noch das kulturelle Monopol was vielen Menschen zu liberal ist.
Die Einmischung in andere Länder usw. Ich persönlich mache sie auch für den sog. Versailler Vertrag verantwortlich. Sie haben sich von den Zionisten in einen Krieg reinziehen lassen der sie nichts anging und die Deutschen und Deutschstämmigen in den USA dransaliert obwohl diese die größte Einwanderungsgruppe war.
Und klar: Ami go home
 

Blue Angel

6. November 2024 16:53

Herzlichen Dank, Herr Kubitschek, für diese hervorragende geopolitische Analyse und Zustimmung zu Ihrer Einschätzung des "hemdischen" "Terror"falls. Große Hoffnungen setze ich aktuell auch nicht in die AfD. 
 

Franz Bettinger

6. November 2024 17:19

@Licht des Vaterlandes: Ganz recht, und wo waren Gernot und Gieselher, als man die zwei Lümmel brauchte im Odenwald? Nein, nein, meine Suppe ess ich nicht! Ich rette lieber das Vaterland. Nur wie? 

RWDS

6. November 2024 17:35

Die AfD ist leider keine Alternative mehr. Notgedrungen wählt man sie trotzdem, denn die anderen sind halt Kamala. Aber wirklich gut fühlt es sich nicht mehr an, wenn man direkt über sämtliche Stöckchen springt, die das System hinhält.

Majestyk

6. November 2024 17:56

@ RMH:
Ausgrenzungserfahrung habe ich auch. Im Viertel war ich Bücherwurm und Sonderling, an der Schule unerwünschter Arbeitersprößling, im angestammten Bekanntenkreis irgendwann unwillkommen wegen falscher Ansichten, in Debattenräumen wie diesem nicht genug auf Linie. Ich bin nicht blind oder historisch verdummt und weiß, daß der Krieg gegen Deutschland kein Akt der Befreiung war und diesem Land viel Unrecht widerfahren ist. Dennoch weigere ich mich jene Erbschuld zu projezieren, die ich selber von mir weise und betrachte die 68er Umerziehung als zersetzender, denn jene Entnazifizierung, die aus meiner Sicht eher auf dem Papier stattfand. Zudem finde ich es verwunderlich so zu tun als hätte der Zustand Deutschlands nichts mit den Deutschen zu tun. Als hätten den Zeitgeist bestimmende Ideologien nicht auch Wurzeln in Deutschland und wäre die Abhängigkeit von China und der Technologietransfer nicht auf deutschem Mist gewachsen. 
Selbstverständlich sind Amerikaner uns gedanklich näher als Russen oder Chinesen, ziemlich viele Amerikaner haben deutsche Vorfahren. Was glaubt man bei einer Allianz mit Putins Rußland gewinnen zu können, das zudem Leute im Schlepptau hat mit denen ich nicht im Bett liegen möchte. Es gibt zwei große Aufgaben, die Industrie in Deutschland halten und den Menschenstrom an Fremden draußen. Beides kann man nur wenn man regiert, wozu man aber Visionen die den Zugang zur Macht erschweren hintenan stellen sollte und eigene gedankliche Mauern einreißen.

Majestyk

6. November 2024 18:18

@ ofeliaa:
"warum es in Deutschland so viele Gesetze gibt, und wem diese nützen sollen - nämlich dem Volk"
Kann man in der Praxis ja auch fast täglich erfahren. Die Vorstellung in einer Welt zu leben in der nicht alle 50m ein Verbotsschild steht scheint für manche wirklich unerträglich zu sein. 
Ein derart sendungsbewußtes Land und Volk wie Deutschland sollte zudem vorsichtig sein, anderen moralischen Pathos vorzuwerfen. Und was den Respekt vor Deutschland angeht, wer hat den denn noch? Ich würde mal das Netz durchforsten, ziemlich viele Deutsche haben keinen Respekt vor dem eigenen Land. Die einen konnten mit Heimat nie was anfangen oder sprechen Deutschland eine eigenständige Kultur ab, die anderen halten die Bundesrepublik für eine Mißgeburt. Wer soll uns respektieren, wenn es Deutschland und auch den Deutschen an Selbstrespekt fehlt?
Wäre Deutschland immer nur Handlanger der USA gewesen wie behauptet, man hätte kaum derart mit Gaddafi, den Mullahs oder Putin gekungelt. Um das einzusehen braucht es aber so etwas wie Selbstkritik.

FraAimerich

6. November 2024 18:43

Ja, man wüßte gerne, was da los war. In Radioberichten hieß es zunächst, GSG9-Beamte hätten geschossen; im nächsten Nachrichtenblock dann, GSG9 hätte dementiert, Schüsse abgegeben zu haben. Es würde nun geprüft, ob andere Beamte oder evtl. der Verletzte selbst geschossen habe (um sich der Festnahme zu entziehen?)...

RMH

6. November 2024 19:36

Trumps Erfolg bedeckt als Jacke das Hemd, so dass der mediale Fokus nicht in dem Maß auf der Aktion liegt, wie zu einem anderen Zeitpunkt. Evtl. verschafft das auch den Strafverteidigern der Inhaftieren etwas mehr Spielraum, weil der mediale Druck geringer ist. Dass die sächsische AfD jetzt schon Konsequenzen zieht, halte ich persönlich für richtig. Sächsische Seperatisten haben der AfD bei der letzten LT-Wahl entscheidende Stimmen genommen, um stärkste Kraft zu werden. Da braucht sich keiner zu wundern, wenn Leute, die auch nur ansatzweise in diese Nähe oder in den Geruch der Nähe kommen, raus geworfen werden - unabhängig davon, ob an der "Terrorzelle" jetzt was dran ist oder es (was nichts neues wäre) aufgeblasen wurde.
 

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