Luce – ein Maskottchen für das heilige Jahr

Luce“ ist also das offizielle Maskottchen des „heiligen Jahres“ 2025 der katholischen Kirche.

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Wir haben es mit einer Comic­fi­gur im Ani­me-Stil zu tun. Luce ist ein klei­nes Mäd­chen mit blau­en Haa­ren, sie trägt eine gel­be Regen­ja­cke, schlam­mi­ge Stie­fel (“schmut­zig von der wei­ten Rei­se”, wie es heißt) und einen Wan­der­stab. Ihre gro­ßen Augen wir­ken gla­sig-alko­ho­li­siert oder wie unter Trä­nen. Die­ser Effekt rührt daher, daß auf man­chen Bil­dern unter­halb der „Pupil­len“ ein Emblem ein­ge­führt wur­de – eine Art Jakobsmuschel?

Kre­iert wur­de „Luce“ im Auf­trag des Vati­kans vom 47jährigen ita­lie­ni­schen Pop­künst­ler Simo­ne Leg­no. Er hat­te zuvor etli­che Pro­duk­te für die Schwu­len­stolz-Bewe­gung ent­wor­fen und unter ande­rem eine Sex­spiel­zeug-Linie “künst­le­risch” begleitet.

„Luce“ wur­de Ende Okto­ber 2024 von Erz­bi­schof Fisi­chel­la „ent­hüllt“. Er sag­te, daß Luce von dem Wunsch der katho­li­schen Kir­che inspi­riert wur­de, “sogar in der Pop­kul­tur zu leben, die von unse­rer Jugend so geliebt wird”.

Nun wird es bekannt­lich immer pein­lich, wenn Pro­gres­sis­ten inner­halb einer eigent­lich kon­ser­va­ti­ven Insti­tu­ti­on mit “pep­pi­gen” Ideen um die Ecke kom­men. Bei­spie­le sind die CDU-Wahl­wer­bungs­kon­do­me (“sicher l(i)eben”) und das jüngs­te Film­chen des FDP- Frak­ti­ons­ge­schäfts­füh­rers Chris­ti­an Dürr (Ach­tung, nichts für sen­si­ble Gemüter!).

Es paßt mit “Luce” also wie­der ein­mal alles zusam­men, und man könn­te dar­über den Man­tel des Schwei­gens aus­brei­ten. Wir wis­sen ja, wie sehr die Kir­che „des Wes­tens“ in ihrer Form als Eccle­sia mili­tans auf den Hund gekom­men ist. (Als ich Kubit­schek von die­sem Ani­me­fi­gür­chen erzähl­te und den Namen kor­rekt, “Lut­sche”, aus­sprach, brach er in Lachen aus: „Pädo­mä­ßi­ger geht es wohl nicht!“ – „Nein! Natür­lich L‑U-C‑E geschrie­ben.“ – “Jaja, schon klar.”)

Das wirk­lich Komi­sche an der Sache aber ist, daß nicht nur katho­li­sche Lib­kons, son­dern auch Rechts­ka­tho­li­ken (die­se Eti­ket­ten mögen unge­nau sein) die­se Figur ernst­haft feiern:

Den Auf­takt mach­te der Phi­lo­soph Sebas­ti­an Ost­rit­sch in der katho­li­schen Tages­post. Ost­rit­sch ist frag­los ein klu­ger Mann mit Durch­blick, aber hier schwärm­te er tat­säch­lich von der „nied­li­chen Figur“ und ihrer „unglaub­li­chen Meme-Fähigkeit“.

„Damit gewin­nen wir den Meme-War“, froh­lock­te auch Lukas Stein­wand­ter, Chef­re­dak­teur des christ­lich-kon­ser­va­ti­ven Maga­zins Cor­rigen­da auf Twit­ter. Damit woll­te er auch auf einen län­ge­ren Text auf­merk­sam machen, den ein sech­zig­jäh­ri­ger Theo­lo­ge für „Cor­rigen­da“ ver­faßt hat.

Der Mann freut sich sehr über die „put­zi­ge klei­ne Gestalt“ mit den „Kul­ler­au­gen“ und weist Kri­tik an dem Mas­kott­chen zurück. Christ­li­che Kul­tur stün­de eben schon „immer im Wech­sel­spiel ver­schie­dens­ter Ein­flüs­se”. Daß man einen Gay-Pri­de-Desi­gner mit der Erschaf­fung der Figur beauf­tragt hat­te – nun ja, Künst­ler ent­sprä­chen eben „nicht immer gesell­schaft­li­chen Kon­ven­tio­nen“, und gro­ße Meis­ter wie Car­lo Gesu­al­da und Cara­vag­gio, die mit ihren Wer­ken zur Ver­herr­li­chung Got­tes bege­tra­gen haben, sei­en bekannt­lich auch Sün­der gewesen.

„Luce“ ent­sprä­che dem, was die moder­ne katho­li­sche Kir­che mit Beginn des Zwei­ten Vati­ka­ni­schen Kon­zils als „Aggior­na­men­to“ (etwa: „Anpas­sung an die heu­ti­ge Zeit“) ange­strebt habe:

Inner­halb kur­zer Zeit wur­de Luce zum Meme und ging viral. Zahl­lo­se Bei­spie­le von Fan­art flu­te­ten die sozia­len Netz­wer­ke, von X bis Tik­Tok hun­dert­tau­send­fach geliked.

Pein­lich genug, daß „hun­dert­tau­send­fa­che Likes“ einem Theo­lo­gen Genug­tu­ung spen­den, es kommt noch bes­ser: Man fin­det „Luce“ natür­lich längst hun­dert­fach trans­po­niert in die Cos­play­er-Sze­ne, und zwar in deren nicht jugend­frei­em Bereich: Jun­ge Huren mit Luce-Fri­sur, geschmink­ten „Kul­ler­au­gen“ und Rosen­kranz – mit las­ziv geöff­ne­tem Luce-Regen­man­tel und nichts als nack­ter Haut darunter.

Daß Manga/Anime das lim­bi­sche Sys­tem von Pädo­phi­len trig­gert, soll­te als alter Hut gel­ten. Die Ver­bin­dung zwi­schen Kind­chen­sche­ma und Pädo­hirn ist mitt­ler­wei­le wis­sen­schaft­lich erforscht.

Stein­wand­ter wun­der­te sich (auf Twit­ter) über mein Kopf­schüt­teln gegen „Luce“ und frag­te inter­es­siert, wie Mar­tin Licht­mesz das denn sähe. Von ihm kamen nur Hohn und Spott:

Ich fra­ge mich die gan­ze Zeit, wo die Spa­ni­sche Inqui­si­ti­on steckt, wenn man sie mal wie­der braucht.

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (46)

Ein gebuertiger Hesse

12. November 2024 09:19

"Beispiele sind die CDU-Wahlwerbungskondome (“sicher l(i)eben”) und das jüngste Filmchen des FDP- Fraktionsgeschäftsführers Christian Dürr (Achtung, nichts für sensible Gemüter!)."
Was ist nun schlimmer, Lutsche oder Dürr? Das ist hier die Frage.
Straight out of hell, dieses Zeug.

das kapital

12. November 2024 09:25

Hatten diese Christen nicht 2000 Jahre lang ein anderes Maskottchen ? Und jetzt kommt Luce und die Bibel muss komplett umgeschrieben werden. Dieser 2000 Jahre alte Knacker mit diesem lästigen Holz auf dem Rücken gehört aber nun auch wirklich langsam mal entsorgt. Überhaupt nicht mehr zeitgemäß. Leicht Gläubige wie ich dürfen spotten, für die Tiefgläubigen ist es Körperverletzung. Luce ist euer neuer Herr und Erlöser. Gewöhnt euch dran. Das ist die größtmögliche Transfor-mation seit 1517. Danke für den Hinweis auf den neuen Luther. Hat für die "Schwulenstolz-Bewegung entworfen und unter anderem eine Sexspielzeug-Linie “künstlerisch” begleitet." Verstehe. Das ist der Zeitgeist, da kannst du nichts gegen tun, die Geister dieser Zeit sind gegen alles immun. Christus wird jetzt auch von den Katholiken verschwult. Gott ist queer und Schwulenpornos reichen nicht mehr aus. Kreuze ablegen auch nicht. Jetzt müssen Experten ran.

das kapital

12. November 2024 09:37

Ich liebe 2000 Jahre christliche Ästhetik. Die trägt auch für das 3. Jahrtausend in ihren reichen Formen- und Farbensprachen. Die trägt selbst für Andersgläubige, Ungläubige und überzeugte Atheisten. Den Geist wollen viele nicht verstehen, die Bildwerke und Gebäude werden aber vom christlichen (heiligen) Geist getragen und sprechen sie trotzdem an. Die Katholiken folgen aber jetzt lieber einem Mainzelmännchen statt dem wahren Herrn und der eigenen Ästhetik. Das ist ein ganz schlechtes Zeichen. Wer 2000 Jahre christlicher Ästhetik durch ein Mainzelmännchen ersetzt, der zerstört die eigene ästhetische Substanz.Annalena Baerbock lässt beim G 7 Gipfel das Kreuz des Westfälischen Friedens abhängen. Claudia Roth will am wiederaufgebauten Stadtschloss die christlichen Losungen "Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden."Apostel 4 und "dass in dem Namen Jesu sich beugen sollen aller derer Knie, die im Himmel und auf Erden und unter der Erde sind," Paulus Brief an die Philipper unterdrücken. Und ein Typ wie Maik Außendorf will auch das Kreuz abhängen. Die katholische Kirche will anscheinend auch nicht mehr mit Christus abhängen, sondern i h n abhängen.

RMH

12. November 2024 10:35

Die ewige (linke) Sexualisierung von Allem & Jedem sowie der stete HInweis auf irgendwelche Krypto-Perversionen mache ich einfach nicht mit, auch auf die Gefahr hin, dass mir etwas untergejubelt wird (das es in der "Szene" klare Versuche dieses mehr oder weniger verdeckten Unterjubelns gibt - meist ist es ja gar nicht verdeckt, wer die Symbolsprache halbwegs kennt, der erkennt es - verdänge ich deshalb noch lange nicht in vermeintlicher Naivität). Für mich ist daher diese Figur in erster Line der Einbruch etwas kulturfremden (Manga-Style) in die römische Kirche. Da diese sich als Weltkirche versteht, kann das evtl. in Ordnung gehen (was wohl die Katholiken in Südamerika oder Afrika dazu sagen?). Wichiger wäre mir, wenn ich Katholik wäre - bin ich aber nicht - wenn in Bezug auf die tridentinische Messe die neueren Auflagen wieder zurückgenommen werden & man zumindest auf das zurück gehen würde, was Pabst Bendedikt der XVI zugelassen hat. Wenn man als Katholik zur echten heiligen Messe ohne Verrenkungen gehen kann, dann juckt einen so ein Figürchen nicht im geringsten, oder?

Adler und Drache

12. November 2024 11:44

Vor fünf Jahren trendete im Vatikan die Pachamama, jetzt halt Luce. (Dass der Name auch als Abkürzung von Lucifer gelesen werden kann, ist Ihnen sicher aufgefallen, liebe Ellen.) Ich glaube nicht, dass von oben verordnete Symbole, Identifikationsangebote etc. viel austragen. Das ist wie mit dem "Lipsi" in der DDR, im Grunde hilf- und ratloser Aktionismus. 
Mt 13,24-30 lehrt uns, wie man mit derlei "Unkraut" umzugehen hat: Man soll es wachsen lassen. Es wird seine Frucht bringen, aber es ist nicht an uns, diese Frucht zu verhindern oder das Unkraut auszureißen. Böses und Gutes wächst gewissermaßen natürlicherweise nebeneinander unter uns Menschen auf. Es steht gar nicht in unserer Macht, die böse Frucht zu verhindern. Es ist auch nicht unsere Aufgabe, sondern die des Herrn. Wir haben uns um unsere eigene Frucht zu bekümmern. 

Liselotte

12. November 2024 12:39

Nun ja. Zeitenweilig wurden nackte Putten in die Kirchen gepinselt. Von daher finde ich das jetzt nicht ungewöhnlich, allenfalls den Namen...

Rheinlaender

12. November 2024 13:29

Immerhin ist die Jakobsmuschel kein harmloses Symbol. Überlieferungen über das Wirken des Apostels Jakobus der Ältere auf der iberischen Halbinsel wurden nach dem Beginn der islamischen Eroberung großer Teile Spaniens und der Vernichtung des Westgotenreiches von den bedrohten Christen vor Ort aufgegriffen. Die Könige von Asturien und von León erklärten den hl. Jakobus zu ihrem Schutzheiligen und vertrauten ihm als Schlachthelfer. Im Zuge der Reconquista gewann die Jakobsverehrung an weiter an Bedeutung. Der damals entstandene  Jakobsweg entwickelte sich zu einer der wichtigsten Pilgertraditionen des abendländischen Christentums, wobei die Pilgerreisen anfänglich offenbar auch als Unterstützung für die Reconquista verstanden wurden.

Majestyk

12. November 2024 15:02

Verdummung und Infantilisierung mache auch vorm Vatikan nicht halt und ich dachte immer, wie auch @ das kapital die hätten bereits ein Maskottchen und ein Symbol oder Markenzeichen. Ein in der Welt sehr sichtbares sogar.
Jetzt hat man halt was, das aussieht wie ein Männlein steht im Walde und das hat sogar Tränen in den Augen. Es weint sicherlich bitterlich weil es sein Schicksal kennt und sieht wie sich die römisch-katholische Kirche gerade durch Anbiederung selber abschafft. Lutsche paßt schon. Gab ja auch mal den Witz über den Schrank mit der Klappe. Keine Ahung ob man den hier veröffentlichen darf. 
Naja, vielleicht hat Monsignore Carlo Maria Viganò ja recht und Franziskus ist der Antichrist oder zumindest ein Teufelsdiener. Trauen kann man heute ja gar keinem mehr, wird immer verrückter diese Welt. Manchmal denke ich, man schleift die christlichen Kirchen von innen, damit man auch religiös-kulturell sagen kann "wir haben Platz". 
 

Diogenes

12. November 2024 15:54

Man kann es sich natürlich im geistigen Wohlfühlzimmer des eigenen Ichs/Egos einfach und bequem einrichten und alles auf den gegenwärtigen Zeitgeist schieben, dessen materialistische Merkmale kriechend-wuchernd-krankhaft in ihrer Perversion, Verdorbenheit, Degeneration und Primitivierung das Welterfassen der Menschenvölker verfinstert und verschleiert, so als ob es beispielsweise bei Nahost (Palästina/Israel) oder Ostnah (Ukraine/Russland) aus Zeit und Raume in seiner Ursache wie aus einem Blitzschlag in das Irdische gefahren wäre. Ja, das könnte der abrahamistische Tripode in seinen drei Herzen der Juden-Christen-Mohammedaner meinen, da eine Vereinfachung/Verkleinerung des Welterfassens in der Herrschaftsmechanik zur Lenkung der Gläubigen Spiritualität auf Infragesteller als Feindbild ihr Machtfestiger ist.
 
Was meine ich damit? Das da oben im Artikel, das von Frau Kosiza erwähnte und in ihrer Meinung geäußerte, ist ein Symptom eines Religionskonformismus der wie beim heutigen Systemkonformismus funktioniert (ein Hamsterrad dessen Takt der Hamster selber bestimmt, doch in dem was Macht über ihn hat im vorauseilenden Gehorsam sich all zu oft zu Tode rennt) und denjenigen Betrachter und Sprecher mit einer Perspektive die nicht der Vereinfachung/Verkleinerung entspricht als indoktriniertes Feindbild erkennt. Und so funktionieren die Glieder das Gros in die Richtung der Herrschaftsmechanik derjenigen die nicht aus dem Hamsterrad heraus gesehen/erkannt werden.  

areopagitos

12. November 2024 16:14

Ich finde diese Aufregung über dieses Maskottchen, das sich ausdrücklich an Jugendliche Pilger richten soll und NICHT an Pädophile oder Infantile völlig unangebracht und befremdlich. Es gibt wirklich, wirklich wichtigere Probleme in der Kirche, die hier einen einigermaßen gelungenen Marketinggag gelandet hat. In Deutschland ist das ganze katholische Akademische Leben von Ungläubigen, Atheisten, Häretikern unterwandert, die von den kath Medien wie katholisch.de auch noch hofiert werden. Der ganze unheilige Spaß wird von den Bistümern und den in der Mehrheit selbst umstrittenen Bischöfen finanziert. Das sind die tatsächlichen krassen und unfassbar schlimmen Dekadenzsymptome, die eine zukünftige Inquisition gerecht aber auch unerbittlich untersuchen müsste und nicht ein italienisches Maskottchen für Jugendliche für das heilige Jahr. 

Majestyk

12. November 2024 17:44

@ das kapital:
Genau den Witz meinte ich. 
Ich selber bin ja seit über 30 J. konfessionslos, auch nicht religiös, aber während Corona hatte ich eine Weile eine Brieffreundschaft mit einem sehr gläubigen Katholiken, der mir auch von heimlichen Messen in Gärten erzählte. Von dem habe ich auch den Namen Viganò. Der war jedenfalls der festen Überzeugung, daß die offizielle Kirche glaubensfeindlich sei.
Ja, der Substanzverlust ist erschreckend. Mir ist das mehr als nur unheimlich, ich empfinde das hiesige Zusammenleben als zunehmend lebensfeindlich und mir graust es davor in so einer Welt alt zu werden. 

Ein gebuertiger Hesse

12. November 2024 18:06

Aber reden wir mal zur pädophilen Sache. Diese Stelle in dem oben verlinkten Artikel ist steil:
"Bekannt ist außerdem, dass von den Männern, die Kinder missbrauchen, knapp die Hälfte überhaupt kein pädo­phi­les Motiv hat, sondern die Tat in Ermangelung eines erwach­senen Gegenübers begeht. »Ein typischer Fall ist der eines Mannes, der sich an der 13-jährigen Tochter seiner gerade nicht anwesenden Lebensgefährtin vergreift und sich das Opfer dabei älter vorstellt«, erläutert Ponseti."
Ist das wohl so?

das kapital

12. November 2024 18:17

@ Man muss ja nicht tiefgläubig sein, leicht gläubig reicht und macht Freude.Jenseits des Politischen finde ich lauter Menschen, mit denen ich gerne alt werden will. Jedenfalls in meiner Alterskohorte. Bei den durchgegenderten und indoktrinierten Jüngeren eher nicht. An den Schnittstellen der Macht nur noch Lügner und A.xxx, die uns das Leben versauen. Das war 1984 zum Abitur hin ganz anders. Das was uns hier im Jahre 2024 angedient und aufgezwungen wird ist unsäglich. Das liegt nicht nur daran, dass ich älter geworden bin, sondern sehr deutlich liegt es daran, wie schlecht wir regiert und verwaltet werden und wie sehr sich das gesamtgesellschaftliche Klima verschlechtert hat. Das lässt sich jenseits subjektiver Befindlichkeit objektivieren. Dem Bundeslügenschlumpf, der im besten Deutschland aller Zeiten zu leben behauptet, darf man da einfach nicht folgen.

RWDS

12. November 2024 18:35

 Kawaii! (=^⩊^=)
Also ich finds nett. Bin zwar kein Katholik, aber auch kein Pädo. Insofern erlaube ich mir eine neutrale Bewertung. Für Kinder ist das super und nur halb so cringe wie etliche andere Versuche irgendwie mit der Zeit zu gehen.

Majestyk

12. November 2024 20:48

@ das kapital:
Kommt wohl auch darauf an wo man lebt oder wie das Umfeld aussieht. Ich wohne in Rotgrünland. In meinem Leben wurde dreimal gesiebt. 2011 bin ich erkrankt, da trennte sich schon viel Spreu. 2015 gab es weitere Bruchstellen und seit Corona brauche ich privat eigentlich keinen Rufnummernspeicher mehr. Erstaunlicherweise ist der einzige Schulfreund zu dem ich noch Kontakt habe, jemand der seit 25 Jahren in der Schweiz lebt und eigentlich politisch schon fast das Gegenteil von mir. Eigentlich wären andere Ansichten gar nicht so wichtig, wenn man dies nicht so wichtig nehmen würde. 
Bundeslügenschlumpf muß ich mir merken, im ersten Moment dachte ich, Sie meinen einen Mann namens Olaf. Es gibt aber auch einen Oppositionspolitiker, der will den Olaf demnächst vorher fragen welche Anträge er stellen soll und auf der Titanic singen sie im Chor "Nur keine Panik, wir sinken nicht, wir sinken nicht, wir nehmen nur ein kleines Fußbad".
Ich wünschte ich wäre gläubiger. Vielleicht könnte ich dann einen Sinn im Wahnsinn erkennen.

Simplicius Teutsch

12. November 2024 21:03

Nächstes Jahr in Rom:
Wer in einem Heiligen Jahr als Pilger durch die Heilige Pforte des Petersdoms schreitet, erreicht damit einen Erlass aller seiner Sünden. Das ist doch ein Angebot.
– Gilt das nur für Katholiken?

RMH

12. November 2024 21:26

"Ich wünschte ich wäre gläubiger."
@Majestyk: Für die Teilhabe an praktizierter Religion muss man nicht besonders gläubig sein, da genügt ein schlichtes sich einfach einmal darauf kurzzeitiges Einlassen. Den Rest erledigt die Gemeinschaft und der Ritus. Deshalb ist eine Veränderung des Ritus auch eine Veränderung der Glaubensgemeinschaft. Der Ritus (oder das Ritual) erzeugt Reproduzierbarkeit/Wiederholbarkeit von religiösem Erleben. Daraus mag beim einen oder anderen Glauben folgen, bei anderen ist es der Ritus, der ihnen Kraft gibt. Man gehe einmal in einen Gottesdienst traditioneller Art und lasse sich darauf ein Stück weit ein. Es funktioniert auch bei anderen Religionen, falls man eine Pfaffenallergie haben sollte.

Simplicius Teutsch

12. November 2024 21:41

„Luce“ (Licht), ist doch eigentlich eine schön harmlose Figur, wenn ich sie mir nochmal genauer anschaue; mit dem Kreuz vor der Brust am umgehängten Rosenkranz. – Wie eine christliche Playmobil-Figur neben Elsa, der Eiskönigin, mit der meine dreijährige Enkelin so gerne spielt. Wo soll da der Teufel (Luzifer) stecken? – Ist eher eine Idee als  Weihnachtsgeschenk am Heiligen Abend. 
 
Und für meinen 5-jährigen Enkel einen fernzusteuernden Panzer unter dem Weihnachtsbaum. Wir müssen ja wieder "kriegstüchtig" werden, wie das herrschende Machtregime in Deutschland fordert. – Aber das traue ich mich nicht, das mit dem Panzer.

Ingelore

12. November 2024 22:18

Majestyk ich bin auch ein MoF (Mensch ohne Freunde) .katholisch  , ungeimpft,nicht emanzipiert,rechtsradikal und auf einem Ohr taub, darum brauche ich kein smartphon , das lag sowieso immer da, wo ich gerade nicht war  und wenn sich  jemand bei mir gemeldet hat , dann nur , um den vereinbarten Termin zu verlegen. Aber ich habe als MoF sehr viele  Gleichgesinnte , die mir ständig über den Weg laufen. Muß eine Geheimorganisation  im Bundeslügenschlumpfland sein! Übrigens: Die offenen Briefe von Monsignore Carlo Maria Vigano( auch ein MoF, da exkommuniziert) finden Sie alle ungekürzt  unter "Chiesa e post concilio" , ein Italienisches Forum. Dort tauscht sich der conservative italienische Klerus aus, sachlich , serieus und wahrheitsgetreu. Sehr zu empfelen , auch die Komentare .Kann man gut mit Übersetzung lesen.Es hat übrigens in letzter Zeit ,besonders in Deutschland , aber auch auf der Feier der Olympischen Spiele in Paris  skandalöse , blasphemische Übergriffe gegeben ,  Angriffe auf die Ehrfurcht .z.B. wie die Oper Sanktus in Stuttgart o.Ä. Darauf wurde mit gesteigerter Empörung reagiert  seitens vieler Katholiken. Die Ehrfurcht  möchte man auch den Kindern austreiben , denn sie  haben noch einen natürlichen Instinkt für das Heilige und  nähern sich Glaubensinhalten oft mit sehr viel Respekt und Ernsthaftigkeit.@Adler und Drache , das war die Lesung vom letzten Sonntag ,nach römischen Ritus , vielen Dank!Ich finde Ihre Beiräge sehr aufbauend!

das kapital

12. November 2024 22:25

@ Majestyk - schade, dass es seit 2015 so sehr in die Zurückgezogenheit ging. Für mich ist im Gottesdienst der wichtigste Moment : Gebt einander ein Zeichen ! Da lernen Sie eben auch Menschen neu kennen. Das Gemeinschaftsstiftende am christlichen Gottesglauben trägt mich nach wie vor, auch wenn ich über EKD und Deutsche Bischofskonferenz kotze und über die Art von Ausgrenzung, welche die vornehmen. /// Heute gerade habe ich mit christlichen Freunden über die Endzeit gesprochen. Den massiven Verfall der Sitten und dessen, was Jahrtausende lang normal war, hätten wir schon mal. /// Die grünen Penner sind nicht allmächtig. Die sind nischt angesichts der Ewigkeit. Die sind nichts im Vergleich zu dem, was zwischen 1945 und 1990 auch an weltlicher Aufbauarbeitet geleistet worden ist. Die werden keine Gnade finden vor dem Weltgericht. Sie können keine neue Erde errichten, egal mit welchem Furor sie es versuchen.

MarkusMagnus

12. November 2024 23:06

@ Majestyk
"Ich wünschte ich wäre gläubiger. Vielleicht könnte ich dann einen Sinn im Wahnsinn erkennen."
Vielleicht stimmt es ja was einige Leute sagen: Das der grösste Trick des Teufels es war den Menschen einzureden es gäbe ihn nicht. Aber wenn es das Böse gibt dann muss es auch das Gute geben.
Hatten Sie noch nie ein übernatürlichen Erlebnis? Rettung aus Gefahr? Stimmen von Verstorbenen? Irgendwelche Zeichen? Viele Erwachsene haben solche Erlebnisse, trauen sich aber in diesen gottlosen Zeiten nicht darüber zu reden um nicht lächerlich gemacht zu werden. 
Kennen Sie den Film Signs (Zeichen) mit Mel Gibson in der Hauptrolle? Es geht in diesem Film um einen ehemaligen Pfarrer ( mit dem Namen Hess!) der den Glauben an Gott verloren hat und ihn am Ende wiederfindet weil am Ende doch alles einen Sinn ergibt. 
Mel Gibson hat im Übrigen auch nichts mehr mit der RKK zu tun. Er gehört den sog. Sedisvakantisten an die den Papst seit dem Zweiten Vatikanischen Konzil ablehnen und Simon von Trient immer noch als Märtyrer anerkennen, während die RKK seitdem lieber die Mörder eines deutschen Kindes huldigt. 
Damit ist eigentlich alles über die RKK und ihr Verhältnis zum Deutschen Volk gesagt was zu sagen ist. 

Diogenes

13. November 2024 03:02

@Majestyk
"(...) Kommt wohl auch darauf an wo man lebt oder wie das Umfeld aussieht.
(...) Ich wünschte ich wäre gläubiger. Vielleicht könnte ich dann einen Sinn im Wahnsinn erkennen. (...)" - https://www.youtube.com/watch?v=TdY-VxxCFjA ("Momo - (Ausschnitt) Ich will mehr Sachen")
 
Es kommt vor allem Schein/Vorhang auf die Spiritualität, das intuitive Begreifen dessen was Liebe erfährt und liebe erzeugt, an, was Weltanschauung als Bedingung deutschen Staatsmannes meint und Prüfstein in Art und Wesen braucht. Uns. Das hier ist der Stein (genauso gut wie jeder im Waldgang), aber die Schärfung darauf ist aus dem deutschen Selbstbewusstsein heraus Charisma/Aufblitzen/Funkenflug Erzeugnis! Selbsterniedrigung aus Giftspritze von Fremdmächten heraus ist nicht deutscher Sinngeber und wer das doch meint, muss sich Kollaborateur und Rheinbündler statt stolzer Deutscher die sich ihres Volkes bewusst sind, nennen lassen. Die Fremdinjektion-“Ihr Deutschen seid die Bösen“ als Dasein Nürnberger Diktats Irrlichtern ist etwas für jene Charaktere, die beim kleinsten Luftzug meinen umzufallen und ihr Wohl beim Besatzer zu meinen.
 
Brauchen wir diese Bande bei voller Fahrt? Nein. Sicher nicht. Sie werden keine Entscheidungen mehr treffen sondern in den Maschinenraum gestellt, wo möglich. 

Olmo

13. November 2024 08:43

Eine neue Epoche bricht an: der Pop-Barock. Kopulierende Manga-Engelchen und quietschig bunte Pokémons, die Orgel wird durch ein Mischpult ersetzt.

Ingelore

13. November 2024 09:02

Der Christliche Glaube wird doch schon seit Jahrzehnten verächtlich gemacht ,banalisiert ,bagatellisiert, infantilisiert und in diesem Beispiel verniedlicht und verweltlicht.Es handelt sich um einen Angriff auf die Kinderseelen , wie vieles andere auch . Auch Frühsexualisierung ist  ein Übergriff und gegen die Würde und  die  natürliche Schamhaftigkeit der Kinder. Mit dem  Jesuskind in der Krippe können Kinder sich beim Krippenspiel positiv  identifizieren  und  auf diese Weise lernen , das Leben von Jesus ernsthaft zu betrachten.Wer meint , Kinder ständig bespaßen zu müssen , liegt falsch! Dieses " Luce ", moderner Pippi- Langstrumpf-Verschnitt ,ist mal wieder so eine Zeitgeisterscheinung , die vom Wesentlichen ablenken soll ,eine Witzfigur mit dem Shelllogo in den Augen. Statt den Kindern die Ästhetik und Schönheit christlicher Symbolik zu vermitteln ,holt man sich die "Richtigen " heran , die  mit den Methoden künstlerischer Freiheit die Wurzeln eines tiefen Glaubens  unterdrücken oder abschneiden. Muß man sich an solche Übergriffe gewöhnen?Ich frage mich jedoch , welcher Geist in die  deutschen Bischöfe gefahren ist ,gegen "Kunstwerke" wie einer gebärende Muttergottes im Dom  , Jesusdarstellungen mit pornographischen Inhalten oder gegen die Oper "Sanctus " in Stuttgart nicht lautstark aufzubegehren.Solche Darstellungen grenzen schon an Körperverletzung  ,zumindest irritieren sie maximal und verletzen die religiösen Gefühle .

RMH

13. November 2024 09:18

"Gebt einander ein Zeichen !"
@das kapital, das finde ich jetzt interessant. Bei mir ist es genau der Punkt, an dem ich Gottesdienste nicht mehr mag. Dieses, für mich fast schon übergriffige, sich gegenseitig die Bratzen schütteln. @Inglore spricht einen wichtigen Punkt an: Zum Heiligen gehört EhrFURCHT und eine gewisse Scheu. Das "Tremendum" (vgl. Otto), welches von diesem über die Bänke hinweg sich das "Zeichen" geben einfach ins Banale herabgezogen und damit beseitigt wird. Das schöne am alten, katholischen Ritus war - nach meiner leider nur sehr sparsamen Kenntnis - dass der Priester als Pontifex (Brückenbauer) der Gemeinde voran ging und am Hochaltar Gott zugewandt und der Gemeinde den Rücken zeigend, seine heiligen Handlungen durchführte. Heute steht er oft mit dem Rücken zum Altar und damit oft zum Kreuz /als Symbol Gottes, also von Gott abgewendet . Aber evtl. habe ich auch zu idealistische Vorstellungen von einem Gottesdienst und bin daher nicht ohne Grund nicht mehr Teil einer konkreten Glaubensgemeinschaft (ausgetreten bzw. letzter Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brauchte, bin ich wegen der Rechtfertigung des Impfzwangs durch die EKD).

Suedburgunder

13. November 2024 09:55

Die (Dom)Spatzen pfeifen es doch seit langem von allen Dächern: Vatikan II trägt die Handschrift der Freimaurer. Franziskus (den Jérôme Bourbon abschätzig nur Bergoglio nennt) ist das bislang letzte Glied einer Kette, an deren Ende - man kann darauf wetten - Abtreibung, Homoehe und Frauen im Priesteramt die katholische Kirche unter dem Vorwand einer "Modernisierung" weiter zersetzen werden. Qua Geburt von der lutherisch-evangelischen Kirche kommend und seit kurzem zum Katholizismus konvertiert, gibt es für mich nur eine Antwort auf diesen Irrsinn: F.S.S.P.X !

Adler und Drache

13. November 2024 10:04

@areopagitos
Ich finde diese Aufregung über dieses Maskottchen, das sich ausdrücklich an Jugendliche Pilger richten soll und NICHT an Pädophile oder Infantile völlig unangebracht
Sie haben schon recht, als Rechtsintellektueller ist man manchmal maßlos kritisch. Beachten Sie aber andererseits, dass die Frage des Umgangs mit Bildern im Christentum seit jeher ein sensibles Thema darstellt, angefangen vom alttestamentlichen Bilderverbot über den byzantinischen Bilderstreit, die mittelalterliche Biblia pauperum  und den reformatorischen Bildersturm bis hin zu modernen Kinder- und Comic-Bibeln. Christliche Kunst muss aufs Wesentliche konzentriert sein, und ein Bild (das bekanntlich mehr als tausend Worte sagt [oder zeigt]), liegt auf einem schmalen Grat zwischen Erhebung und Erniedrigung des Heiligen. Für die Ikonenmalerei z.B. gelten deshalb strengste Regeln. Die Jesus-Freaks feiern ihr Abendmahl mit Bier und Chips - man spürt sofort, dass dies nicht geht, dass dies dem Heiligen nicht angemessen ist, nicht wahr? Das Heilige verträgt keine Idiosynkrasien und keine Experimente. Übertragen Sie das nun auf den Umgang mit Bildern!
@Simplicius Teutsch
Wo soll da der Teufel (Luzifer) stecken?
Weiß ich nicht. Vielleicht hat er sein Kind Luce in die Welt gesetzt? Freilich, wir müssen nichts dramatisieren. Es gibt ja Typen, die hinter jede Busch einen Dämon wittern, die sind mir auch unangenehm.
 
  

Diogenes

13. November 2024 12:51

"Es gibt ja Typen, die hinter jede Busch einen Dämon wittern, die sind mir auch unangenehm." 
Von Brandmaurern und Verbrechern in  Regierung, gesprochen? 

das kapital

13. November 2024 13:07

@ RMH das sind die Hände der Mitchristen und der Mitgeschwister. Denen sind wir genauso verbunden wie Gott.

Liselotte

13. November 2024 13:23

@Ingelore @Rheinlaender
Der Jakobsweg wurde die letzten Jahre ziemlich popularisiert, und die Shell-Muscheln sind aus der Wahrnehmung weitgehend verschwunden.

RMH

13. November 2024 13:54

@das kapital,
mir persönlich genügt eine geistig-spirituelle Verbindung (meine Abneigung gegen das Händeschütteln ist evtl. auch beruflich begründet. Habe in meinem Leben schon den größten .... aus üblichen Umgangsformen heraus die Hand quasi geben müssen. Ich ziehe als Gruß lieber den Hut, aber einen solchen hat man als Mann in der Kirche selbstredend nicht auf dem Haupt. Den militärischen Gruß fand ich übrigens auch gut, aber irgendwann ging man auch dort zum scheinbar jovial-kameradschaftlichen Händeschütteln über und damit genug von meiner Exzentrik ...).

Adler und Drache

13. November 2024 14:37

@Diogenes
Nein, ich meinte tatsächlich Christen mit einem Übermaß an Vermutung teuflischer oder dämonischer oder okkulter Beeinflussungen/Absichten/Kräfte, häufig aus pfingstlerisch-charismatisch-erwecklichen Kreisen.  

Majestyk

13. November 2024 19:39

@ RMH: 
Ich bin mit Riten durchaus vertraut und schätze Rituale. Als Kind war ich lange Meßdiener und trug den Pfarrbrief aus. Ich habe nie mit der Lehre an sich gehadert, sondern mit den "Christen" die mir begegnet sind, von meiner moralinsauren Verwandtschaft bis hin zum Mobbing an meiner katholischen Schule. Da war wenig was echt war und der Lehre Jesu entsprach. 
Wenn ich heute zu einer Beerdigung gehe, kann man perfekt beobachten, wie Traditionen vor die Hunde gegangen sind und der Verlust der Rituale, der nimmt dem letzten Abschied oftmals jede Würde. Mich betrübt sowas.
Gegen Pfaffen habe ich gar nichts. Ich finde es sogar schlimm, wie negativ Geistliche heute dargestellt werden, die auch nichts dafür können, wenn der Fisch vom Kopf stinkt. Sie wären überrascht wenn ich Ihnen einer meiner Lieblingsfilme nennen würde, der mich jedes Mal aufs Neue bezaubert.
 

Majestyk

13. November 2024 19:42

@ das kapital:
Zurückgezogenheit hat auch Vorteile, es ermöglicht den Blick nach innen. Ich lese zwar auch viel, aber eigentlich schreibe ich über Beobachtungen meines Alltags und Lebens. So kann ich menschliches Verhalten und Prägungen beobachten und diese Beobachtungen auf das Zeitgeschehen übertragen, auch wenn das jetzt nicht sehr intelligent klingt.
Bei Danisch gab es gestern einen Artikel über Schule in NRW. Bei mir was es in gewisser Weise ähnlich. Ich war zwar der erste meiner Familie der aufs Gymnasium ging, aber im Rückblick würde ich sagen, unser Notabitur in NRW hatte keinen echten Wert mehr. Neben dem Mobbing, empfand ich viele Lehrer als nicht so kompetent, teils übergriffig, oft manipulativ. Mit dem was ich als gute konservative Erziehung betrachten würde, Weitergabe von kulturellem Erbe, Schulung des Geistes zur Wissensaufnahme als Rüstzeug fürs Leben hatte meine Schulzeit, bis auf zwei oder drei Ausnahmen im Lehrkörper nichts zu tun.
Insofern glaube ich, daß die Zerstörung von tradierten Werten und Kultur lange vor den Grünen begann und womöglich länger nachwirken wird. Ich bin ja keine Ausnahme. Von ca.15 Jungs aus meinem Abijahrgang kannte ich bis vor ca.10 Jahren noch die Lebenssituation. Nur drei haben tatsächlich eine normale Familie mit Kindern und von denen steht einer komplett unterm Pantoffel seiner linksgrünen Frau, die mich nicht mehr in dessen Leben haben wollte. Mit wem hätten wir auch Familie gründen sollen?

ede

13. November 2024 19:43

Ach Mayestik, ich würde gern mit Ihnen Trübsal blasen. 

Majestyk

13. November 2024 20:19

@ MarkusMagnus:
Doch eine Situation gab es. Meine demente Oma hatte sich selbst angezündet und lag eine Zeit mit schweren Verbrennungen in einer Spezialklinik in Köln-Merheim. Meine Oma hatte immer eine Liedzeile gesummt: "Hast du dort oben vergessen auch mich?" aus dem Wolgalied. Eines Tages lief im Autoradio während der Fahrt zum Krankenhaus genau dieses Lied als wir gerade von der Autobahn runterfuhren. Eigentlich läuft das ja mal selten im Radio. Meine Mutter und ich haben uns nur angeschaut, mein Vater nicht hingehört. Als wir nach ankamen war meine Oma gerade verstorben, vermutlich ziemlich genau als das Lied im Radio lief. 
Den Film kenne ich, kann mich aber nicht mehr so gut daran erinnern. Gibson hat aber ja schon öfters Filme mit religiösen Bezügen gemacht, selten heutzutage. Den Hinweis über die Huldigung von Mördern eines deutschen Kindes habe ich nicht verstanden.
@ Ingelore:
Wenn man kulturelle Brücken kappen will muß man immer bei der Erziehung ansetzen. Ich persönlich finde ja, daß Erziehungswissenschaften eigentlich Umerziehungswissenschaften heißen müßten. Leider laufen mit im realen Leben nicht so viele Gleichgesinnte über den Weg und Kontakte im Netz verbleiben auch dort.
@ Diogenes:
"Die Deutschen sind böse" glauben aber auch nur die Verstrahlten. Ich treffe zwar selten Leute wie mich, aber allen Unsinn glaubt Otto Normal auch nicht. Umgekehrt muß ich sagen, im Ausland wurde ich noch nie Nazi genannt, von eigenen Landsleuten schon.

Gracchus

13. November 2024 23:34

Ich rufe gewiss nicht Halleluja, mich regt Luce aber auch nicht sonderlich auf. Es gibt Schlimmeres in der Kirche, das wurde ja vielfach schon gesagt. Zugegeben: Ich weiß nicht mal, warum 2025 ein heiliges Jahr ist. 

anatol broder

14. November 2024 02:52

die jakobsmuscheln in den augen können durch andere wahrzeichen ersetzt werden. so könnte luce länger als ein jahr bleiben.

MarkusMagnus

14. November 2024 08:18

@ Majestyk
Und wenn Sie jetzt die Sache mit ihrer Oma noch einmal betrachten: Würden Sie sagen es war Zufall das dieses Lied kam? Ich denke es war kein Zufall sondern ein Abschiedsgruss und die Bitte sie nicht zu vergessen. Beweisen können wir es nicht aber solche Dinge sind schon zumindest Hinweise darauf das "es mehr gibt".
Die Sache mit dem ermordeten Kind aus Trient das lange Zeit von der RKK (eben bis zum 2. VK)  als Märtyrer angesehen wurde ist super-mega-ultra politisch unkorrekt.
Das gilt auch für die Heiligsprechung der zum grossen Teil deutschstämmigen Zarenfamilie in Russland durch die orthodoxe Kirche im August des Jahres 22000. Auch ein sehr heikles Thema.
Worauf ich eigentlich hinauswill ist die spirituelle Leere in diesem Land. Ich finde man sollte die Leute nicht nur politisch-materiell sondern auch spirituell erheben. 
 
 

Ingelore

14. November 2024 09:28

@Majestyk , mit Ihrem Beitrag über Ihre Oma haben Sie bei mir voll ins Schwarze getroffen.Auch ich hatte eine alte Dame betreut , sie war dement und blind , bei der Blindheit handelte es  sich um eine Kriegsverletzug.Meine Aufgabe war es , sie zu fördern, soweit dies noch möglich war.Also habe ich mit Ihr Deutsche Volkslieder rauf und runter gesungen, trotz Demenz , sie kannte alle Texte.Hin und wieder spielte ich ihr das Wolgalied vor , das wir gemeinsam  mitsangen. Oft hat sie dabei auch geweint.Wenn sie als alte ,blinde  Frau weinte ,  musste ich immer mitweinen , es ist eine Situation  , die zu Herzen geht und die Seele berührt. Sie hieß übrigens Ingelore , mich nannte sie Hannelore , weil sie sich das gut merken konnte.Nach Ihrem Tod fing ich an , Gedichte zu schreiben.Der liebe Gott hat Ihre Oma ganz sicher liebevoll in Empfang genommen, denn das Lied deutet eine tiefe Sehnsucht an und ist ein Herzenslied.Ein Zufall können Sie ausschließen , vielleicht sollte das Wolgalied ankündigen , dass sich die Sehnsucht ihrer Oma  nun erfüllt hat.Eine katholische Erziehung ist ein gutes Fundament , auf dem sie stehen ,Ihre moralinsaure Sippe können Sie in der Pfeife rauchen ,nicht drum kümmern.Meine Verwandschaft besteht ausschließlich aus links-grünen ideologisierten Atheisten ,geboostert bis zum Abwinken. Das ist ein echtes  Kreuz!

Laurenz

14. November 2024 09:55

@Majestyk ... hab Ihnen das Wolgalied (Lehár) gesungen vom größten Tenor aller Zeiten (laut Pavarotti) herausgesucht. https://youtu.be/1SeSknE52ak Mein Großvater mütterlicherseits (*1908/+1995) war auch die letzten 10 Jahre dement, konnte aber auch dement mehr Lieder auswendig singen, als ich bei klarem Verstand. Wenn Sie in das Lied reinhören, werden Sie bei der göttlichen Anmut der Stimme & ihrer Berührung bemerken, daß man mit Fritz Wunderlich im Ohr gut sterben kann. @MarkusMagnus @Majestyk ... spirituelle Leere in diesem Land ... ich hatte mit Erlaubnis der Redaktion & entsprechenden Links schon häufig versucht, SiN-Leser & vor allem -Debattenteilnehmer zu mehr Spiritualität zu verhelfen, da Spiritualität ganz zuvorderst etwas persönlich erfahrenes & nichts theologisches ist, siehe ML' Betrachtung des Sternhimmels. Aber bisher habe ich nach Rückmeldungen zu urteilen, feststellen müssen, daß das hier keine Sau interessiert.@alle ... Kann jedem nur einen Besuch in Santiago empfehlen, ein Erlebnis, auch ohne die hier gezeigte Tradition ob stinkender Pilger. https://youtu.be/HGARjZxxeRo

Ekstroem

14. November 2024 13:29

@Laurenz Ihre Bemühung um "mehr Spiritualität" ist nachvollziehbar, ist doch Bewußtsein der Schlüssel. Doch kann man Bewußtwerdung nicht erzwingen. Das ist gut so. Jeder ist auf seinem Weg. Wer nach Freiheit strebt, kommt nicht umhin sein Bewußtsein zu entfalten. Wie man das macht? Das ist die Frage.

Ekstroem

14. November 2024 14:06

Ergänzung: https://www.youtube.com/watch?v=5AzR1PL1p1E&t=1626s   In ihrem Schlußwort im Gespräch mit GK zu ihrem Buch "Verschwörungstheorien" spricht Caroline Sommerfeld das "An-sich-arbeiten" an. Bewußtsein ist der Schlüssel.

Majestyk

14. November 2024 18:21

@ MarkusMagnus, Ingelore:
Ein Zufall war jenes Ereignis wohl nicht, auch will ich Ihnen allen gar nicht widersprechen, nur erlebe ich die Glaubensgemeinschaft in die ich einst hineingeboren wurde als irgendwie inhaltsleer. Man könnte auch sagen es ist eine Art Mogelpackung. Etwas, daß sich als Kirche verkleidet, aber innerlich etwas anderes ist. Auch denke ich, daß Spiritualität und Religion nicht unbedingt deckungsgleich sind. Ich war aber neulich mit meinem Vater am Tag des Denkmals in einer alten Kapelle und einer Klosterkirche hier in der Nähe und diese Orte strahlen was aus. 
@ ede:
Mache ich gar nicht, ich sehe zwar kein Licht am Ende des Tunnels und für mich persönlich kommt vermutlich jede Wende zu spät, aber ich habe mit mir selber meinen Frieden gemacht und das war ein weiter Weg. Aufgeben kommt gar nicht in Frage, ich begleite meine Eltern auf ihren letzten Metern und zwar ganz allein, ohne jegliche Hilfe oder Unterstützung. Ich darf mich gar nicht hängen lassen, es gibt natürliche solche Tage und solche. 

Majestyk

14. November 2024 18:28

@ Laurenz:
Vielen Dank. Sie haben mir in der Tat ein Geschenk gemacht und das Lied hat mich in der Fassung sehr berührt. Um ganz ehrlich zu sein, ich hatte feuchte Augen. Habe ich z.B. aus unerklärlichen Gründen, wenn ich "Vor meinem Vaterhaus steht eine Linde" höre. Gerne auch von Willy Schneider. Meine Freundin hat mich immer ausgelacht, wenn ich dann rührselig wurde. 
Meine Mutter die auch langsam geistig ziemlich nachläßt saß neben mir als ich mir Ihr Video angehört habe und hat mitgesungen, so gut sie noch kann (früher hatte sie eine wirklich schöne Stimme) und war dabei voller Freude. Auch dafür vielen Dank!
Was das interessieren angeht, vielleicht ist es auch so, daß manche auch ihre Sorgen haben und daher eher auf die materiellen Dinge schauen? Ich kenne es von mir selber. Dieses strampeln um den Kopf über Wasser zu halten kostet Kraft und bestimmt oft die eigene Perspektive.
Eigentlich ist es doch so, daß man zwar aufeinander reagiert, aber im Grunde viel zu wenig voneinander weiß. Aber ich finde ja eh, daß Internetforen nur ein schwacher Ersatz sind für Gespräche vis-à-vis wo man auch mal Gestik und Mimik sieht und nicht alles so reduziert ist, auch in den Emotionen.

das kapital

14. November 2024 18:55

@ Majestyk "Insofern glaube ich, daß die Zerstörung von tradierten Werten und Kultur lange vor den Grünen begann und womöglich länger nachwirken wird." Nun, die erste Zerstörung kam ja mit bzw. nach dem ersten Weltkrieg. Weihnach-ten 1914 sollen englische und sächsische Soldaten noch eine Pause gemacht und gegeneinander Fussball gespielt haben. Danach wurde es nur schlimmer. Lenin und Stalin Machtübernahme 1917 mit deutscher Hilfe (!). Die Massenmörder des eigenen Volkes (10 Prozent umbringen um 90 Prozent zu beherrschen) über-nehmen die Macht. Nach dem WK 1 eben politische Morde von Rechts z.B. an Matthias Erzberger und Walther Rathenau und Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Dann die nationalen Sozialisten, die ganz neue Traditionen des Massenmords aufgebaut und durchgezogen haben. Dann in Mitteldeutschland Stalin und die Seinen. Im Westen war zwischen 1945 bis 1990 kollektive Hoch- und Höchtsleistung möglich. In Gesamtdeutschland dann nicht mehr. Die Zerstörung fängt 1917 an und das Kaiserreich hat seinen Anteil daran. Jetzt sind eben die Alt 68er dran und hinterlassen einen wirtschaftlichen kulturellen finanziellen und organisatorischen Scherbenhaufen. DKP KBW und KPD wirken weiter und regieren mit.

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