Studientage zum Thema “Amerika” – und eine antimarxistische Feier

Wir werden, einer langen Tradition folgend, das Veranstaltungsjahr 2025 mit Studientagen in Schnellroda eröffnen. Sie hießen früher "Akademien", aber Twix hieß einst Raider, und geändert hat sich außer dem Namen auch dort nix.

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Also: Von Frei­tag, den 24. Janu­ar bis Sonn­tag, den 26. Janu­ar wer­den wir in Schnell­ro­da das The­ma “Ame­ri­ka” ver­han­deln. Zunächst war “Was ist rechts?” geplant – ich hat­te das irgend­wo ange­kün­digt. Aber: Ame­ri­ka, also vor allem die USA, liegt als The­ma nun doch näher, und es wird unse­ren Blick auf Ruß­land (den wir im ver­gan­ge­nen Win­ter im Rah­men einer Aka­de­mie ent­ro­man­ti­sier­ten) durch einen eben­so nüch­ter­nen, jen­seits aller Trump-Heils­er­war­tung ange­sie­del­ten Blick auf den trans­at­lan­ti­schen Hege­mon ergänzen.

Das ist dort genau­so wich­tig wie im Fal­le Ruß­lands. Denn es geht bei unse­ren Akademien/Studientagen stets dar­um, einen deut­schen Stand­punkt ein­zu­neh­men und die poli­ti­sche Roman­tik vom nüch­ter­nen Blick und den dar­aus abge­lei­te­ten real­po­li­ti­schen Mög­lich­kei­ten zu unterscheiden.

Bei die­sen real­po­li­ti­schen Optio­nen han­delt es sich um Schritt­chen, Ver­lang­sa­mun­gen der Fahrt auf den Abgrund zu, um eine weni­ger wil­len­lo­se Abhän­gig­keit vom “Hege­mon”, um die Fra­ge des Spiel­raums und einer kon­ti­nen­ta­len Außenpolitik.

Aber: Es geht auch dar­um, die Gesell­schaft des Hege­mons ken­nen­zu­ler­nen und das Fas­zi­nie­ren­de, das von jen­seits des Atlan­tiks aus­geht, zu begrei­fen – also: den von Ame­ri­ka unge­mein geschickt, nahe­lie­gend und unwi­der­steh­lich vor­ge­ge­be­nen Weg in die Moder­ne, die Post­mo­der­ne und nun in die Post-Demokratie.

Also, Leu­te: Es wird gut! Sie­ben Refe­ren­ten wer­den vor rund 130 Hörern vor­tra­gen und ihre The­sen und Aus­füh­run­gen zur Dis­kus­si­on stellen.

  • Gods own Country
  • Der Nie­der­gang des Westens
  • Das Ende der Geschichte
  • Trans­at­lan­ti­sche Geflechte
  • Die US-Rech­te nach 45
  • Van­ce und die zwei­te Reihe
  • Die Lite­ra­tur Amerikas
  • Der Rest von Amerika

Wir wer­den am Frei­tag gegen 14.30 Uhr begin­nen und am Sonn­tag etwa um die­sel­be Zeit enden. Wer noch nicht voll ver­dient, bezahlt 75 € für die Teil­nah­me, dar­in sind alle Über­nach­tun­gen, Mahl­zei­ten und Vor­trä­ge ent­hal­ten. Wer schon im Beruf steht, bezahlt 150 €.

Wir ver­ge­ben die Plät­ze strikt nach Ein­gang. Mel­den Sie sich am bes­ten über das online-For­mu­lar an, das Sie hier fin­den.

Sonn­tags­hö­rer sind eben­falls will­kom­men, hier gilt kei­ne Alters­gren­ze. Wer die bei­den Vor­trä­ge am Sonn­tag ver­fol­gen und danach am Mit­tags­tisch sit­zen möch­te, mel­det sich an unter [email protected] und darf mit einem Teil­nah­me­bei­trag von 50 € rechnen.

– – –

Ein zwei­tes: Dr. Erik Leh­nert wird am Wochen­en­de in Wien auf Ein­la­dung der “Akti­on 451” über Marx vor­tra­gen, und sein Vor­trag wird natür­lich dem Anti­mar­xis­mus frö­nen. Im Anschluß an Leh­nerts Aus­füh­run­gen soll es eine “Anti­mar­xis­ti­sche Par­ty” geben, wie immer mit schar­fem Umtrunk, aber wohl ohne Cuba lib­re und Wodka.

Hier ist die Ein­la­dung samt Anmelde-Mail:

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (37)

RMH

5. Dezember 2024 13:58

Das wird sicher ein interessantes Wochenende, insbesondere der Vortrag "Die Literatur Amerikas" würde mich sehr interessieren, evtl. folgt dem ja eine Veröffentlichung auf Kanal Schnellroda oder ein Beitrag in der Sezession. Zum realistischen Blick auf die USA gehört neben dem Einbremsen falscher Erwartungen an Trump in stärkerem Maße die gerade bei rechten & linken vorhandene, klar antiamerikanische Haltung (die leider oft nicht isoliert bleibt sondern im Doppelplack - Raider/Twix? - meist mit der gegen Israel/Juden einhergeht) zu entmythisieren. Das fängt schon beim Begriff "Hegemon" an, den man in Bezug auf die USA sehr unterschiedlich interpretieren kann. Und so richtig eindeutig & durchgreifend war diese Stellung in Bezug auf Deutschland auch nie. Denn die Deutschen sind ein seltsames Substrat für die "Segnungen" des Westens. Kulturmarxismus/ Wokeness & Konsum-Trallala fielen auf fruchtbaren Boden. Konservativ-Knorriges aus den USA blieb seit eh & je nie an den deutschen "Eliten" hängen, die insgeheim sich ohne Kontinuitätsbruch schon immer als besser als die US-Eliten gehalten haben (trotz willfährigen Stöckchen-Springens. Man macht, was die USA vorgibt, aber immer im Bewusstsein, moralisch-technisch-was-auch-immer überlegen zu sein).

Dr Stoermer

5. Dezember 2024 14:05

„Amerika“ – richtiges, noch drängenderesThema als es eh immer ist, besonders im Hinblick darauf, worauf es uns Deutschen ankommen sollte: dass wir niemand anderes sind als wir selbst und keine Heilsbringer von außen erwarten dürfen! Mit großer Spannung darf man auf die Ergebnisse hoffen.
Ein wenig möchte ich die Errettungsromantiker, die – unabhängig von der Macht, an die sie größere Hoffnungen knüpfen – in Schutz nehmen: Es widerspricht sich nicht, in Trump und Putin Akteure von höchster Bedeutung für uns zu sehen und zugleich unsere Selbstverantwortung wahrzunehmen. Im Gegenteil, gerade diese nüchterne Einsicht in unsere Einbettung gehört zu ihr.
Ob dabei der Fokus auf „Amerika“ – so wichtig und bedeutsam er ist – auch Raum für die Ebenen lässt, die sich „dort“ im Ringen befinden, die das "dort" so erscheinen lassen, jedoch über die Grenzen und inneren Strukturen der laut Agenda betrachteten US-Phänomenologie hinausreichen, ist sicherlich ein Thema, das gleichfalls Aufmerksamkeit verdiente. Man sollte nicht unterschätzen, wie sehr selbst Großstaaten am Ende auch nur Vehikel sein können, mit denen „gearbeitet“ wird. Aber es wird sicher nicht an zukünftigen Gelegenheiten dafür mangeln. Viel Erfolg daher!

Laurenz

5. Dezember 2024 15:19

@RMH ... Ohne mit Ihnen, als Amerikanophilen, eine größere Debatte anzetteln zu wollen, so kann ich Ihnen ein 2 konkrete Beispiele geben, woran die deutliche Hegemonie der USA über Deutschland offensichtlich wird. 1. Der Türkei-Vertrag 2. Jeweilige Antrittbesuche neuer Kanzler & Außenminister. Da gibt es noch wesentlich mehr anzuführen. Aber das sollte reichen.

Diogenes

5. Dezember 2024 15:23

Die deutsche Sicht (o. Standpunkt/Verortung/Verwurzelung) auf die VSA fängt bei der Nutzung deutscher Übersetzungen an bzw. dem deutschen Ausdruck davon. Oder sagt wer "Russische Föderation" auf Russisch ("Rossijskaja Federazija")? Nein. Warum dann VSA (Vereinigte Staaten Nordamerika) auf Englisch ("USA") wo der deutsche Zungenschlag ein anderer ist? Mal schauen wie viele diese Indoktrinierung im Alltagssprech lösen können und wie viel dann noch vom Spiegelbild Deutschlands in einem selbst über bleibt. Vielleicht schaut auch die verzerrte Fratze dieses kastrierten Mischlings/Anhängsels (Haustierchen der VSA/EU/BRD/RÖ) im Spiegel zurück.
 
Hündchen gib' Laut! Fass! Sitz! Im Sprachlichen fängt Hegemonie an. Wer das Sprachliche kontrolliert, kontrolliert worüber und wie die Leute reden. Die Ganggehung des Geistes ist deutschen Sinnes oder sie ist fremdbestimmt bzw. übernimmt die ausländische Sicht, den Punkt, die Warte, von der aus Welt beschaut wird. 
 

Hesperiolus

5. Dezember 2024 16:43

Diese soft gepowerte Amerikanolatrie, auf den (insonders cineastischen und pop-) Leim gegangene -überschätzung, kulturenzephalitische, verstehe ich nicht. Der anti-katechontische Nordkontinent! (Vermisse hier geosophische Explikationen). Welches Faszinosum (ungemein geschickt, naheliegend und unwiderstehlich) denn eigentlich? Es ärgert mich gradezu dieser Starrblick auf den zweifellosen Anti-Kultur-Hegemon, im meeseschen Sinne "mickrigen", besonders immer wieder bei dem im übrigen so sehr hochgeschätzten Lichtmesz (man kann ja Dickinson und Lovecraft lesen, aber ...). Die rechte Oikumene sollte multi- und ethnoplural endlich sich ab von der ab origine masonischen US-Satano-Politie hin zu romanischen. russischen und fernöstlichen Widerständen wenden.

Gustav

5. Dezember 2024 17:00

Da ist er wieder. Im vorrauseilenden Bemühen, Lanzen für die USA und Israel im Akkord zu brechen. Kein ausreichendes Wissen über die Geschichte beider Staaten, beschränkt auf Befreier und Rosinenbomber auf der einen Seite, unschuldiges und dauerhaftes Opfer auf der anderen Seite. Das kann dann ja nur eine ergebnissoffene und herrschaftsfreie Diskussion nach dem Weisen vom Starberger See werden.
Das seltsame Substrat samt seiner Segnungen, stammt wie der herrschaftsfreie Diskurs auch aus einer sehr seltsamen Ecke, in die zu schauen sehr erkenntnisreich sein kann, aber leider über einige Tabus verfügt. In den USA ist man da schon weiter. 
Antiamerikanismus bedeutet eben ja auch nicht, man könnte die Amis nicht leiden. Die Menschen dort sind uns so nah wie die unsrigen. Es sind die "Eliten", denen der Marsch geblasen gehört. Hier wie dort. Und darüber ist zu reden. Ohne Maulkorb!

Le Chasseur

5. Dezember 2024 17:10

Basiert das Referat zum Thema "Der Niedergang des Westens" auf Emmanuel Todds jüngstem Werk "Der Westen im Niedergang"?

antwort: unter anderem. vor allem aber auf das buch "Vom Niedergang des Westens zur Neuerfindung Europas" von Hauke Ritz. Hier entlang.

RMH

5. Dezember 2024 17:28

@Laurenz, meine Beitrag zielte im Wesentlichen auf die immer wieder als erdrückend kolportierte kulturelle Hegemonie der USA an. In der Nato sind die USA, trotz weiterer Atommächte im Bündnis, klarer Hegemon im Sinne der Definition, sogar gegenüber allen anderen Bündnismitgliedern einschließlich der Atommächte UK u. Fr. Daher auch mein Argument der unterschiedlichen Interpretationsmöglichkeiten. Die konservative-liberalen Eigenheiten der USA bspw. beim Waffenrecht, der Freiheit der Meinugsäußerung, der Freiheit, Weltunternehmen aus Garagen heraus gründen zu können etc. haben wir zumindest noch nie übernommen. Die Kulturmarxistischen hingegen schon. Das gerade aber die kuluturell-soziale "Hegemonie" viele drückt, sieht man bereits am Beitrag von @Diogenes, der sich sofort am Begriff USA stört. Von einer russ. Förderation spricht im Alltag niemand in D, es wird hier immer von Russland gesprochen, sowie auch das Thema der Studientage den "Rest von Amerika" nur als Tagesordnungspunkt unter ferner liefen hat & bei Amerika inhärent von den USA ausgeht. Nochmal zum Thema Kultur: Der Wandel der Stimmung hin zu Trump zeigt sich auch am Erfolg von Serien wie Yellostone oder Tulsa King, die allesamt nicht woke sind. Die Serien sind auch in D erfolgreich, haben aber keine Anti-Woke-Wirkung (es kommt eher zu so etwas wie "die spinnen, die Amis (Römer)).

Majestyk

5. Dezember 2024 19:11

@ Laurenz:
Der deutsche Arbeitsmarkt wurde benutzt um Bedürfnisse von NATO-Staaten zu befriedigen. Die wahre Ursache für den "Gastarbeiterzuzug" war der Kalte Krieg. Eigentlich logisch erklärbar, Mitte der 50er fehlte es noch an Lehrstellen, Anfang der 60er immer noch an Wohnraum. Da gab es aber bereits eine erste Baukrise, eine Kohlekrise und Ende der 60er schon die erste Stahlkrise. An eigenen Arbeitskräften fehlte es nie. Die fehlende Souveränität der Bonner Republik ist aber eh unbestritten. Ein Beweis für die Abhängigkeit des wiedervereinigten Deutschlands sind Anwerbeabkommen aus jener Zeit nicht. 
@ RMH:
Aus Deutschland Erwartungen an Trump zu knüpfen ist sinnlos. Ist auch nicht dessen Baustelle. Direkte Einflußmöglichkeiten hat Trump eh nur dann, falls die Abhängigkeit wirklich so in Stein gemeißelt ist wie manche behaupten. Falls dem nicht sein sollte und sich Abhängigkeiten eher durch Verflechtungen ergeben (ggf. Kompromatkoffer) und Deutschland ein eigenes ideologisches Problem hat oder an einer anderen Form von Fremdbestimmung leidet, ist Trumps präsidialer Einfluß auf Europa eher gering. Abgesehen davon, daß der eigentlich genug mit dem zu tun haben dürfte, was er für Amerika versprochen hat, falls Team Trump dies auch nach Amtsantritt noch halten will. 

ofeliaa

5. Dezember 2024 20:14

Was ich mir von dt. Politik bzgl. Amerika wünschte ist, dass man immer nur "so weit mitginge" wie es dem eigenen Land zuträglich ist. Es braucht Präzision. Präzision bedeutet, haarscharf an einer Kante entlang schneiden zu können. Wenn man aber keine Ahnung vom Material hat, keine tiefere Auseinandersetzung stattgefunden hat, schneidet man immer bisschen zu viel, bisschen zu wenig weg.  Nur jemand, der es wirklich gelernt hat, kann sehr präzise schneiden. Somit – Grenzen haarscharf ziehen.
Die Politiker müssten dafür tiefe Einblicke in wirtschaftliche, militärische, psychologische Themen und Motive haben - dafür besteht wahrscheinlich nicht ausreichend Zeit und/oder Fähigkeit. Nun bin ich niemand, der gegen Globalisierung ist (habe da so Profs an der Uni, die sich den ganzen Tag und vor allem die ganze Vorlesung über nichts anderes auskotzen, und es stösst mich massiv ab – es sind Kommunisten, blind, hohl, nie in einem Land gelebt, dass versucht "neutral" und "nicht globalisiert" zu sein und was das für ein Terror ist, in so einem non-globalistischen Land zu überleben (ich meine hier die werte Schweiz)).
Aber bzgl Globalisierung braucht es seitens deutscher Politiker eine bessere Vorbereitung auf Verhandlungen mit den USA = höhere Präzision. Die Amerikanische Psyche und Motive verstehen, die deutsche Wirtschaft tiefgreifend verstehen. Entscheidungen genau an der Grenze setzen, wo es Deutschland (noch) nutzt und nutzen WIRD.

ofeliaa

5. Dezember 2024 20:26

Also ich glaube, der Vorteil Trumps könnte sein, dass sich dieser allgemeine Konsens/Glaubenssatz ändert, dass man "ein guter Mensch ist", wenn man alles und jeden auf unbestimmte Zeit ins Land lässt.
Aber irgendwie sehe ich nur, dass Trump dies für SEIN Land durchsetzen möchte, aber wir als Deutschland weiterhin der Abstellgleis für alles Überschüssige, das seine Heimat nicht mehr als Heimat möchte, bleiben sollen?
Also wird es einen Systemwechsel, vor allem eben erst auf emotionaler/psychologischer Ebene und dann auch auf wirklich politischer Ebene geben?
Oder werden uns andere Länder weiterhin in der Flüchtlingskrise und -debatte alleine lassen?
Dürfen wir so agieren wie Trump - dürfen wir seine Worte wählen? Einfuhrzölle erheben, Illegale abschieben, oder gar eine "Mauer bauen"?
Oder bleibt dies für uns weiterhin verboten, egal ob Trump oder nicht Trump in Amerika sitzt?
Und was ist mit dem Druck, den auch Trump verspürt, dass Latinos, usw. als Amerikaner gesehen und behandelt werden wollen? Hat nicht auch Trump jetzt plötzlich diesen liberalen Stil, nur um seine Macht zu sichern? Zumindest tönte dies im Wahlkampf (zu) stark so. 

Speng

6. Dezember 2024 00:51

@RMH
"Die konservative-liberalen Eigenheiten der USA bspw. beim Waffenrecht, der Freiheit der Meinugsäußerung, der Freiheit, Weltunternehmen aus Garagen heraus gründen zu können etc. haben wir zumindest noch nie übernommen"
Zu den ersten beiden "Freiheiten": Warum hätte die Besatzungsmacht nach 45 das auch wollen sollen? Die Heloten sollen den Mund halten und bewaffnete Sklavenaufstände müssen verhindert werden.
Bez. der Technikrevolutionen aus der Garage: Muss ich Sie jetzt über den großen Patentraub nach dem Krieg aufklären und dass diese  "Selfmade Men" Genies, die diese Weltkonzerne (vermeintlich) gründeten, nur als romantisch verklärte, vorgeschobene Kulisse für den militärisch-industriellen (und wissenschaftlichen) Komplex dahinter dient.
Nebenbei, war das Waffenrecht, für kontinetaleuropäische Verhältnisse, in Deutschland bis Mitte des 20-Jahrhunderts, schon immer eher liberal, was relativ auch auf die Redefreiheit zutrifft. Und unsere "Garagen" waren die Stuben und Manufakturen seit mindestens dem 18. Jahrhundert. Oder was glauben Sie, wo der dt. Mittelstand herkommt?
 

Laurenz

6. Dezember 2024 05:30

@RMH (& Gustav, Hesperiolus, Diogenes) @L. ... Kulturelle Hegemonie in Sprache & trivialem Schund sind immer nur der Abklatsch, das Resultat militärischer Hegemonie. Der Türkei-Vertrag gilt noch immer & Merkel hatte gelogen. Denn die Besatzungs-Statuten gelten noch genauso, wie ehedem. Zeigte sich die Tage wieder überdeutlich. https://www.spiegel.de/panorama/justiz/spangdahlem-us-soldat-in-mordprozess-freigesprochen-a-5f005e18-c405-49f5-bac7-4f4c6155f370 Ein befreundeter, souveräner Staat Deutschland hätte die US-Offiziere des Militärgerichts sofort b.a.w. festsetzen müssen, bis eine Klärung in unserem Sinne herbeigeführt worden wäre.

Laurenz

6. Dezember 2024 05:31

@Majestyk @L. ... Sie sind bezüglich des Türkei-Vertrags schlecht informiert. Diesmal kann ich Ihnen das schlecht vorwerfen, weil quasi alles im Netz dazu, vor allem im öffentlich zugänglichen Spiegel-Archiv gelöscht wurde. Der Italien-Vertrag, der in Wolfsburg ca. 3.000 Italiener zurückließ, von denen die Hälfte wieder nach Italien zurückging, war 1956 beendet. Angeblicher Arbeitskräfte-Mangel war nur billigstes Theater für die apolitischen Michel-Deppen um den Türkei-Vertrag zu rechtfertigen. Die Türkei ist seit 1952 NATO-Mitglied (wir seit 1956) & den Amis wurden die versprochenen Gegenleistungen, welche die Türken dafür einforderten, schlicht zu teuer. So wälzten die Amis unter Zwang das Problem auf uns ab. Es verhält sich sich diametral als unsere Migranten-Politiker es publizieren. Deutschland hat die Türkei aufgebaut, alphabetisiert, zu dem gemacht, was die Türkei heute ist.@Ofeliaa ... Sie schreiben widersprüchlich unverständlich. Können Sie Sich nicht mal am nicht vorhandenen Riemen reißen?

RMH

6. Dezember 2024 08:44

@Speng, USA-Dominanz D betreffend kann man erst ab 45 ernsthaft diskutieren (davor gab es aber unbestreitbar bereits auch Einflüsse) & hier dann natürlich nur für West/Süddeutschland. Die Manufakturen, Mittelstand etc. vergangener Jahrhunderte, durch Kriege, Sozialismus (in der DDR), Vorgänge wie Operation Paperclip, Plünderung des Patentamts - alles schon abgeschlossen, als die BR entstand. Deren Gründerboom wäre heute nicht mehr möglich, fragen Sie einfach einmal ein paar alte Mittelständler, die heute auch kaum einen Nachfolger finden, warum? Wegen den Amis? Doch eher wegen uns selber. Gründungen sind totreguliert, das Waffenrecht wurde erst ab Beginn der 70er streng & selbst damals gab es noch den Restgedanken, über Reservisten- & Polizeiverbände, Schützenvereine etc. zumindest so etwas wie einen Rest von Milizfähigkeit in D zu haben. Alles abgeräumt - auf Druck der Amis? Schwer zu beweißen, über Geraune hinaus. Faktisch sind es unsere Eliten, die Amerikas schlechteste Seiten gerne zugelassen haben, weil es ihre Macht sichert, statt "best of both worlds" zu machen. Ich sehe hier kein nachweisbares Agieren der USA. Gut, wenn man immer nur Opfer sein will, dann verbreitet man andere "Narrative". Die dt Adminstrationen hatten & haben sehr viel Gestaltungsspielraum, daher sind diese auch die Hauptverantwortlichen, nicht irgendwelche schon immer nach ihrem eigenen Vorteil handelnden, ausländischen Mächte. Evtl. ist es daher besser, einmal sich Marx zu widmen, so wie es Dr. Lehnert vor hat.

Diogenes

6. Dezember 2024 10:24

"(...) Hat nicht auch Trump jetzt plötzlich diesen liberalen Stil, nur um seine Macht zu sichern? Zumindest tönte dies im Wahlkampf (zu) stark so." - ofeliaa
 
Der Propaganda-Trump der in den Hirnen einiger "Rechter" umhergeistert und der wirkliche Trump stimmen eben nicht überein. Schönfärberei oder Verklärung sind dafür die treffenden Begriffe. Ist es die Sehnsucht aus der Prägung auf die VSA resultierend die nach einem "Retter" aus Übersee/Ausland verlangt, einem "Befreier"?  
 
"Amerika" ist vor allem anderen ein hohler, materialistischer Moloch der immer mehr und mehr Menschenvölker fressen und als wurzellose Homunkuli ausscheißen muss und die dann seine von außen glitzernde und blinkende Fassade aufrechterhalten müssen, hinter der Tod, Leid und Hässlichkeit lauern; die Klauen die unsichtbar für den Hamsterradläufer (o. Systemradläufer) sind, die Wunden in die Welt reißen und weiter dem Prinzip der biologisch-materiellen Ausbeutung dienen: Auf der einen Seite zerstören, wegnehmen und sich selbst hinzufügen und daraus wachsen. Aus sich selber kann das  „System Amerika“ nicht wachsen. Der Räuber Materialismus benötigt konstante Zuführung von Beute um die Hohlheit in seinem Innersten zu füllen. Und so zieht dieses Ungeheuer immer weiter von einem Krieg zum nächsten Krieg, während seine Intelligenz/Tele-Vision Trugbilder vom "Befreier" und "Retter hoch auf weißem Ross“aussendet.  

t.gygax

6. Dezember 2024 11:06

Das ist ganz einfach: wir übernahmen alles Negative von den Staaten,vor allem durch die Filmindustrie, und verzichteten auf die vielen positiven Sachen.Es gibt in den Staaten viel Gutes, als ich als junger Mensch dort war,(ich war kein Tourist, ich lebte mit Leuten zusammen), erlebte ich bei den normalen Leuten eine unglaubliche Deutschfreundlichkeit, die ich so noch in keinem europäischen Land erlebt hatte, und ich erlebte dort so etwas wie " gelebtes Christsein" , kein Vergleich zu den Beamten- und Staatskirchen der BRD...
Bekannte haben mir damals empfohlen, bleib drüben, du passt da besser hin...die lagen richtig;  ein deutscher Professor zu mir, der in die Staaten ging " gut, ich verzichtete auf meine Beamtenprivilegien in der BRD, aber dafür hatte ich 30 Jahre ein freieres Leben".
Und dort schätzt man deutsche Literatur und Musik höher als in unserem Lande, das uns schon lange nicht mehr gehört.Dies nebenbei.

FraAimerich

6. Dezember 2024 12:11

@RMH: "Evtl. ist es daher besser, einmal sich Marx zu widmen..."
Fiele Ihnen zu diesem denn mehr ein, als daß er den Kapitalismus nicht genügend liebte und höchstwahrscheinlich Antisemit war?

Majestyk

6. Dezember 2024 13:12

@ Speng:
Alliierte Waffenbesitzeinschränkungen gab es nur in den ersten Nachkriegsjahren, dann galt wieder das Reichswaffengesetz. Die Einschränkungen bezüglich Waffenbesitz begannen mit der sozialliberalen Koalition. Entwaffnung ist eindeutig ein linkes politisches Projekt und wie so oft waren Freiheitsrechte der FDP nicht sonderlich wichtig, wenn die beim mitregieren störten.
@ Laurenz 6.12.24 - 05:31:
Wo schreibe ich denn was anderes? 
Ich zitiere mich mal selber:
"Der deutsche Arbeitsmarkt wurde benutzt um Bedürfnisse von NATO-Staaten zu befriedigen."
Das ist auch Thema des im Artikel erwähnten Buches Diplomatische Tauschgeschäfte. Auch Portugiesen oder Spanier duften Probleme ihres Arbeitsmarktes auf deutsche Kosten lindern. Dass Gastarbeiter aufgrund von außenpolitischen Druck kamen habe ich sogar noch in der Schule gelernt, meinem Geschichtslehrer sei dank. Es ist aber auch so, wie ich es in meinem Kommentar weiter ausgeführt habe. Man muß nur selber etwas logisch nachdenken um zu verstehen, daß die offizielle Legende gar nicht stimmen kann. Ähnlich läßt sich auch der Fachkräftemangel als Schwindel enttarnen. 
 

Rheinlaender

6. Dezember 2024 13:13

@Diogenes
Die enorme, auch aus innerer Stärke erwachsende Kraft der USA nicht verstanden zu haben und nicht verstehen zu wollen, gehört m.E. zu den größten Schwächen der deutschen Rechten. Man sollte doch meinen, daß zwei aufgrund eigener Hybris verlorene Weltkriege ausreichen sollten, um ein realistischeres Verständnis der anderen Seite zu gewinnen. Deutschland mangelt es zudem nicht an Empörung über die USA oder andere Mächte, sondern an einem Plan dafür, wie es so stark werden kann, daß es sich in einer in jeglicher Richtung unfreundlicher werdenden Welt behaupten kann.

Majestyk

6. Dezember 2024 13:24

@ Laurenz:
Ich halte gute Beziehungen zur Türkei übrigens für falsch, falls man Assimilationsdruck auf hier lebende Türken aufbauen will. Abgesehen davon, daß es keinen Grund gibt sein bereits besiedeltes Land mit Fremden zu teilen und sich auch niemand mehr integrieren kann, weil selbst viele Deutsche die eigene Identität nicht pflegen, ist es absolut unmöglich in einem anderen Land anzukommen, wenn man permanent hin und her pendeln kann. In den klassischen Auswanderungsländern blieb den Einwanderern früher gar keine andere Wahl als anzukommen. Damals war Auswanderung ja noch eine Reise ohne Wiederkehr. 
Heutzutage ist Auswanderung nur eine Art Wohnsitzverlagerung, man lebt und arbeitet vielleicht irgendwo anders, bekommt womöglich einen Paß angeboten, muß sich aber gar nicht mehr entscheiden, weil es jederzeit eine Rückkehroption gibt und sei es nur zum Ferienbesuch. 
 

Diogenes

6. Dezember 2024 13:46

@Rheinlaender
Enorm Chaotisch-Zerstörerisch in seiner Wirkung, ja, da sich das System Amerika auf dem Materialismus in seiner kapitalistischen Abart als Nährquell gründet. Diese Hohlheit ist absolut kein Vorbild für ein stolzes und bewusstes Deutschland. Allenfalls für ein ohnmächtiges Konstrukt EU/BRD/RÖ in dem Deutschland eingesperrt ist. 

Laurenz

6. Dezember 2024 14:06

@T.Gygax & Diogenes ... Sie Beide unterschlagen das historisch ambivalente Verhältnis des US Bürgers zum Gouverneur & Bundesregierung in DC. Denn einerseits wählen die Amis ihre Kriegstreiber-Administrationen, sind also für das ach so christliche kolonialistische & neo-kolonialistische Haupt-Geschäftsmodell, Krieg, der USA seit dem Unabhängigkeitstag in 1776 verantwortlich & andererseits mental von diesem in einer Art gegenseitiger Ignoranz getrennt. Bei letzterem lassen Sie Beide außer acht, daß die Enge Deutschlands zu einem Regulierungszwang führt, während in den USA, wie in Rußland, das Land groß & der Chef weit weg ist. Hier schlägt vor allem das System der Massen-Bildungsferne zu. 60% der Amis wissen nicht, daß Europa hinter dem Atlantik liegt & die Armee hat einen Durchschnitts-IQ von knapp über 80. Die Afrikanische Bevölkerung besteht aus einem Zuchtprogramm der Elite Afrikas mit etwas weißem Blut zugemischt & die weiße Bevölkerung aus den Nachkommen des Abschaum Europas. Daß man diesen Moloch nicht zerschlagen hat, als es noch ging, ist den Briten aus ihrer historischen Arroganz heraus anzulasten.

Laurenz

6. Dezember 2024 14:08

@T.Gygax & Diogenes (2) ... Hier muß man Trump sehr wohl hervorheben. Trumps Kriegsaktionismus beschränkte sich, für US Präsidenten völlig ungewöhnlich, in Seiner 1. Legislatur auf 80 Marschflugkörper in der Syrischen Wüste & die Exekution General Soleimanis. Trump zog die US Truppen weltweit nicht ab, sondern drohte damit nur. Aber, in Afrika gingen Machthaber bereits dazu über, die billigere Russische Variante zu favorisieren. Trump machte sich die politisch militärische Erkenntnis aus dem Korea-Krieg zunutze. Die USA können keinen konventionellen Krieg gegen China gewinnen, sondern nur auf amerikanischem Territorium verlieren. Das ist der plausible Grund Trumps, sich auf einen tendenziell isolationistischen Wirtschaftskrieg zu verlegen. Beim Erfolg dieses Kurses brauchen die USA ihre unproduktiven Soldaten in Übersee wieder zuhause in der Produktion. Kanonenboot-politische Militäraktionen zum Schutz der Handelswege machen zukünftig nur dann Sinn, wenn sie keine Stellvertreter-Kriege auslösen. Deswegen Trumps Politik weg von der Sanktion hin zum Strafzoll. Das alles zieht natürlich auch Konsequenzen für uns nach sich. Deswegen gibt es zwar keinen rechten Erlöser aus Übersee, aber vielleicht einen Produzenten Europäischer Zwangs-Souveränität.

Majestyk

6. Dezember 2024 14:11

@ t.gygax:
Sehe ich ähnlich. Bei der Filmindustrie wäre noch zu ergründen, wieviel von jenen Einflüßen originär amerikanisch sind oder ob diese nicht eher das Werk von Neu-Amerikanern waren, die ihre ideologischen Anschauungen aus Europa mitbrachten. Die Methoden mögen falsch gewesen sein, im Kern war die Angst von MacCarthy vor kommunistischer Unterwanderung berechtigt. Sieht man auch daran, wie sich das Bild von Institutionen, von Polizei, von Priestern oder Familie im Film gewandelt hat. Der Linksruck in den Medien, auch in England, Frankreich oder Deutschland wird m.E. viel zu wenig beachtet. Dabei prägt gerade Film die Wahrnehmung von der Welt, wie kaum ein anderes Medium. 
Wer sich dafür interessiert werfe mal einen Blick in die Mediathek von arte. Derzeit wieder ein großes Angebot an Filmen der Nouvelle Vague. Und was thematisieren diese Filme? Negative Männlichkeit, Feminismus, Inzest, bürgerliche Dekadenz. 
Aber natürlich ist Amerika schuld, wenn Linke Deutschland abschaffen und wehrlos machen oder dafür sorgen, daß China gerade nicht nur die deutsche Automobilindustrie schluckt.

Le Chasseur

6. Dezember 2024 14:31

@Rheinlaender
"Deutschland mangelt es zudem nicht an Empörung über die USA oder andere Mächte, sondern an einem Plan dafür, wie es so stark werden kann, daß es sich in einer in jeglicher Richtung unfreundlicher werdenden Welt behaupten kann."
Heißt auf Deutsch, Deutschland braucht ICBMs mit Atomsprengköpfen, die schneller als der Schall fliegen. Solange es die nicht hat, wird man ihm weiterhin kritische Infrastruktur wegsprengen (Nord Stream), damit es nicht zu stark wird.
https://www.youtube.com/watch?v=Wijd10BZS1w
„Das Hauptinteresse der USA, für das wir im Ersten und Zweiten Weltkrieg sowie im Kalten Krieg gekämpft haben, ist die Beziehung zwischen Deutschland und Russland. Vereint wären sie die einzige Macht, die uns (die USA) bedrohen könnte. Und es ist in unserem Interesse, dass dies nicht geschieht. Für die USA ist es die Urangst, dass deutsches Kapital und Technologie mit russischen Rohstoffen verschmelzen“ --George Friedman während einer Rede beim Chicago Council on Global Affairs am 4. Februar 2015

Speng

6. Dezember 2024 14:35

@RMH
Also lebt die BRD auch wirtschaftspolitisch von Voraussetzungen, die sie selbst nicht garantieren kann? Jetzt auch nicht besonders verwunderlich.
 Ich glaube Krah hat auch in einem Interview mal das Ausmaß des industriellen Potentials erwähnt, was während des Krieges geschaffen wurde und trotz Reparationsforderungen und Raub noch erhalten blieb. Auch ohne all dies, kein Wirtschaftswunder. Man ging halt vom Schlachten zum Melken über.
Dass man tatsächlich für gut 20 Jahre beim Waffenrecht die Zügel etwas schleifen ließ, hatte ich so nicht mehr auf dem Schirm. Solange ich denken kann, war dies immer restriktiver als in manchen europäischen Nachbarstaaten und wurde zudem ständig verschärft. Dito was die Meinungsfreiheit angeht.
Man kann dies natürlich immer auf die jeweiligen Administrationen schimpfen, welche die ihnen gegebenen Möglichkeiten immer maximal opportunistisch/egoistisch ausnutzen. Aber irgendjemand hat die Funktionseliten doch wohl installiert und ,im mehr oder weniger weiten Umfang, auch kontrolliert.
Ist mehr möglich als die aktuelle hündische Unterwerfung? Ja, aber so einfach lasse ich die Verantwortlichen aus Übersee auch nicht davonkommen.
PS: Zu ihren beiden popkulturellen Beispielen hätte ich auch noch etwas zu sagen, aber ein andermal.
 

RMH

6. Dezember 2024 14:39

@FraAimerich,
auf Ihren netten Versuch, mich aus der Reserve zu locken, antworte ich mit einer Textzeile aus einem Lied von Leonard Cohen:
 
"I got my shit together meeting Christ and reading Marx"
 
Als "Fra" & Initiierter sollte Ihnen der Grundfehler bei Marx, der mit "Wissenschaftlichkeit" zu blenden weiß, klar bekannt sein. Er hat die Wirkung des berühmten faulen Eies, welches den ganzen Brei verdirbt.

Majestyk

6. Dezember 2024 15:26

@ Rheinlaender 6.12.24 - 13:13:
Andere verstehen muß man wollen und zunächst sich selber reflektieren. Vergangenheit muß man auch mal vergeben können. Komisch sowieso, daß manche heute noch Feindseligkeit gegenüber Weststalliierten hegen, aber alles relativiert wird, was Russen getan haben und noch tun. Mir hat noch niemand erklären können, was die Alternative zur Westorientierung sein soll und was man damit kulturell oder ökonomisch zu gewinnen bezweckt. Sich in erster Linie als Europäer begreifen sehen weder französische noch deutsche Rechte ein, lieber pflegen beide alte Ressentiments, daran scheitert dann schon die Idee eines starken eigenständigen konservativen Europa. Wenn man aus eigener Kraft nicht allein für sich stehen kann, an wen will man sich denn anbinden? Rußland oder China? Die brauchen uns beide nur als Absatzmarkt. Und so wie ich das sehe passiert ja gerade genau das, der Umbau zu einem reinen Konsumentenmarkt, ohne eigene Industrie und als Nation nicht verteidigungsfähig. Da fällt mir historisch eine prominente Person ein, die sich über ein derart schwaches Deutschland und damit auch Europa sehr gefreut hätte.
 
 

MarkusMagnus

6. Dezember 2024 16:01

@RMH
"Die konservative-liberalen Eigenheiten der USA bspw. beim Waffenrecht, der Freiheit der Meinugsäußerung, der Freiheit, Weltunternehmen aus Garagen heraus gründen zu können etc. haben wir zumindest noch nie übernommen
Hatten wir alles schon. Röntgen hat sein Gerät im Schuppen gebaut. Er hätte damit unermesslich reich werden können. Stattdessen hat er seine Bauanleitung patentfrei veröffentlicht zum Wohle der gesamten Menschheit. Deutscher Idealismus oder US-Amerikanische Krämerseele? Röntgen spendete seine Einnahme aus dem Nobelpreis seiner Almar Matar.
Wir Deutschen waren im Kaiserreich liberal genug. Erinnert euch an den Hauptmann von Köpenick. Er hat als Vorbestrafter mit einer Uniform die er nicht tragen durfte und mit Waffengewalt eine Sparkasse mitten im der Hauptstadt überfallen und wurde nach ein paar Jahren begnadigt. In den USA hätte man ihn dafür aufgehangen oder er würde heute noch sitzen.
 

Majestyk

6. Dezember 2024 19:53

@ FraAimerich:
Was soll einem zu Marx denn noch einfallen, außer daß er ein realitätsferner, arbeitsscheuer Schmarotzer war, der eine zersetzende Schmarotzersekte gegründet hat?
„Dein Alter ist ein Schweinehund, dem wir einen hundsgroben Brief schreiben werden. Ich habe einen sicheren Plan entworfen, Deinem Alten Geld auszupressen, da wir jetzt keines haben.”
„Falls wir nicht die Kunst erfinden, Gold zu scheißen, wird schwerlich etwas anderes übrigbleiben, als dass Du auf die eine oder andre Weise etwas aus Deinen Verwandten herausschlägst.”
„Die einzige gute Nachricht, die wir von meiner Schwägerin erhalten haben, ist die Nachricht von der Krankheit des unverwüstlichen Onkels meiner Frau. Stirbt der Hund jetzt, so bin ich aus der Patsche heraus.”
Aus der Korrespondenz zwischen Marx und Engels, die beide zeitlebens auf Kosten ihrer Familien gelebt haben und haargenau auf dem Prinzip des auf Kosten anderer leben gründet der Sozialismus. Wo Menschen einen Großteil ihres Arbeitsertrages abgeben müssen, damit sie von Apparatschiks drangsaliert, umerzogen und überwacht werden können.

Karl Otto

6. Dezember 2024 21:10

Diese ganze irrationale Wut auf die USA ist schon irgendwo verblüffend. Man sollte sich immer wieder vor Augen halten, dass die USA  keine alte Nation sind wie Deutschland, Frankreich oder auch Russland, mit eigener Sprache, Kultur und Religion, sondern ein grade mal 250 Jahre altes Projekt auf den Grundlagen der Aufklärung (vor allem von John Locke), bestehend aus Migranten verschiedener europäischer Nationen, nicht auf einer "ethno-kulturellen" Grundlage. Und darin liegt auch ihre Stärke, sie haben die größte Wirtschaft und das größte Militär der Welt, und sie funktionieren als Nation mit mehr als doppelt so vielen Bürgern wie Russland realtiv gut, viel besser jedenfalls als die EU oder die sog. "BRICS". Die Migranten rennen ihnen die Grenzen ein, was allein schon die Überlegenheit ihres Gesellschaftsmodells zeigt.

Karl Otto

6. Dezember 2024 21:15

Roger Scruton schreibt sehr treffend: "In the world of international politics, however, we discover that transferable grievances tend to focus on a common target – namely the United States of America, whose success in so many spheresattracts to it every kind of hostility from those who have failed in spheres of their own. This, it seems to me, is one of the causes (though, as I shall later argue, not the only cause) of anti-Americanism in ourtime. As the world’s biggest economy, biggest military power, biggest source of faith, hope and charity, inworldly terms the biggest everything, America stands out as a target: it is manifestly ‘asking for it’. Resentments that grow in out-of-the-way places, among people who have had no contact with America, will therefore quickly transfer themselves to this target, which is so large and so prominent that it cannot be missed."  R. Scruton, the Uses of Pessimism

Diogenes

6. Dezember 2024 22:04

@Laurenz

Die ganzen Pappkameraden im Rampenlicht sind Ventile auf die sich der Volkszorn projizieren soll. Die Strippenzieher werden von den Großmedien (o. Massenmedien, Hauptstrommedien <- Nenne sie wie es beliebt) nie mit Licht bestrahlt, ganz einfach weil diese sich darin eingekauft haben. Ich nenne das auch Tarni-Politik. Politik der Hochfinanz versteckt in Staatspolitik. 

FraAimerich

6. Dezember 2024 22:17

@Majestyk  -  Mehr als spießbürgerliches Moralisieren mit Klatsch und Tratsch haben Sie nicht zu bieten, wenn Sie sich schon berufen fühlen, auf eine Frage zu antworten, die gar nicht an Sie gerichtet war? - Grüße mit Hiob 13,1f
 
@RMH  -  Daß Marx falsch liegt, darüber ist unter "Rechten" schnell Einigkeit zu erzielen. Vermieden wird meist die Eröterung der Frage, wo bzw. inwiefern er daneben lag. Da ergeht man sich dann doch lieber in ad-hominem-Angriffen und setzt vorsorglich jedem potentiellen Gegenargument ein Clownsnäschen auf.
Man könnte und würde wohl anders vorgehen, würde mit Marx wirklich nur ein charakterloser, pseudowissenschaftlich argumentierender Volltrottel und Unmensch auf einer der ekelhaftesten ideologischen Müllhalden der Weltgeschichte vor sich hinrotten. Ich vermute daher, hinter dem reflexhaften Ausspeien und Bekreuzigen seiner Gegner könnten sich unbequeme Erkenntnisse und beunruhigende Ahnungen verbergen. 
Aber was soll man Marx zum Vorwurf machen - fortschrittsgläubige Materialisten sind die meisten Rechten selbst, da fällt der Hauptanklagepunkt schon mal weg.
Zumal für "Libertäre" - denn zu Idealisten werden diese bekanntlich nur, wenn ihre Theorien gegen empirische Einwände oder historische Erfahrungen immun erklärt werden müssen. Offene Unwissenschaftlichkeit gilt in diesen Kreisen aber ja von jeher als akzeptabel; in striktem Gegensatz selbst noch zu den sachlichsten und zutreffendsten von Marxens Analysen, versteht sich.

Diogenes

6. Dezember 2024 22:22

"(...) Gesellschaftsmodells (...)" - Karl Otto
 
Genau dort liegt der Unterschied in der deutschen Sicht auf das überseeische "Gesellschaftsmodell", da unser Volksbegriff ein organisch-gewachsene Wirklichkeit beinhaltet die in ihrer Gemeinschaftsorganisation Jahrtausende älter ist als das System Amerika mit seiner chaotisch-zerstörerischen Bevölkerungsstruktur der Beliebigkeit des Allerlei an Menschenrassen, Menschenvölkern und Menschenkulturen. Sich solchen Bestand an Gespaltenheit und Konfliktpotential heranzuzüchten der nur durch Materialismus ruhig gehalten werden kann ist kein Vorbild für Deutschland.
 
Vielleicht hätten Sie lieber von "Geschäftsmodell" geschrieben, da organisierter Widerstand mit diesem Mischmasch des Allerlei praktisch unmöglich zu bewerkstelligen ist, was sehr bequem für die Krämerseelen in den Hochetagen ihrer Glas-Stahl-Beton Türme ist. 

FraAimerich

7. Dezember 2024 11:36

Hier das aktuelle Beispiel der Aktion 451, wie man sich vor der Party intellektuell mit Marx auseinandersetzen könnte. Beginnt etwas bemüht, aber steigert sich.

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