Unsere Zeit kommt

Fast jeder hat einen Menschen in der Familie (und warum sind es eigentlich fast immer Männer?), der ein wenig Stammbaumforschung betreibt.

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Ich begrü­ße das. Mein wich­tigs­ter Stamm­baum­be­trei­ber spricht nur pol­nisch. Mei­ne Fami­lie stammt aus dem Völ­ker­ge­misch in Westpreußen/Kaschubien, Nie­der- und Ober­schle­si­en. Die­se Regio­nen sind im ver­gan­ge­nen Jahr­hun­dert stark polo­ni­siert wor­den. (Wobei ich nicht aus­schlie­ße, daß in mei­nen Adern auch wirk­lich pol­ni­sches Blut fließt.)

Des­halb (und ich muß­te das damals vor mei­nen Eltern ernst­haft recht­fer­ti­gen, weil sie die Polen wirk­lich has­sen für das, was ihnen ange­tan wur­de!) hat­te ich vor eini­gen Jah­ren mit Pol­nisch­kur­sen begon­nen. Ich muß sagen, daß mir die­se Spra­che wohl im Blut liegt!

Einer­lei. Was ich fest­stel­le: Mei­ne Urur­groß­müt­ter hat­ten sämt­lich vier bis acht Kin­der. In jeder Gene­ra­ti­on gab es übri­gens eine Non­ne (und nie­mals einen Geist­li­chen. Es waren näm­lich ein­fa­che Leu­te). Bei den Urgroß­leu­ten änder­te sich apro­pos Kin­der­zahl wenig. Bis in die Neun­zehn­hun­dert­sieb­zi­ger­jah­re gab es aller­dings recht häu­fig Kin­der­sterb­lich­keit in mei­ner Familie.

Mei­ne vier Urgroß­müt­ter hat­ten 6, 5, 4 und 3 Kin­der zur Welt gebracht. Heu­te: ein Traum! Alle­samt gäl­ten heu­te als über­durch­schnitt­lich kinderreich.

Mei­ne Groß­müt­ter brach­ten es auf “nur” zwei und fünf Kin­der. Sie hat­ten sich damit, wie man mathe­ma­tisch sagt, immer­hin repro­du­ziert. Das – die Kin­der­zahl – war dabei mehr Schick­sal als Mut­wil­len. Mein einer Groß­va­ter wur­de 1943 zum Krüp­pel geschos­sen, der ande­re wur­de etwas spä­ter – als Zivi­list – vor den Augen sei­ner Frau auf hei­mi­schem Hof von einem rus­si­schen Pan­zer nie­der­ge­walzt. Da war das fünf­te Kind (mei­ne Mut­ter) noch ein Säugling.

Aber dann… Der radi­ka­le Abbruch im Stamm­baum! Und zwar in Frie­dens­zei­ten. In sehr sat­ten Zei­ten! Ich möch­te das mit Rück­sicht auf Per­sön­lich­keits­rech­te nicht näher aus­füh­ren, obgleich es für einen Roman taug­te. Nur soviel – es setz­te mit Fort­schrei­ten des 20. Jahr­hun­derts eine Gebär­mü­dig­keit ein, so sehr, daß sich mei­ne Sip­pe dem all­ge­mei­nen Trend füg­te. Unter all mei­nen Basen und Vet­tern liegt die Quo­te mei­ner Gene­ra­ti­on bei null kom­ma irgendwas.

Das Kin­der­krie­gen ist ein über­aus heik­les The­ma. Ein The­ma zum Aus­flip­pen – Kin­der­has­ser (ja, es sind vie­le, #yolo) kön­nen die Fra­ge über­haupt nicht lei­den, und erfolg­lo­se Kin­der­wol­ler (auch vie­le, und sie wer­den lei­der mehr) füh­len sich auf den Schlips getreten.

Kon­rad Ade­nau­er (der in sei­nen Kabi­net­ten mit Franz-Josef Wue­me­ling und Bru­no Heck übri­gens äußerst fähi­ge, all­seits ver­sier­te Fami­li­en­mi­nis­ter hat­te: heu­te ein Traum!) beschied damals fahr­läs­sig und ja, dumm, „Kin­der krie­gen die Leu­te immer“, und Ger­hard Schrö­der bezeich­ne­te Fami­li­en­po­li­tik noch anno 1998 bekannt­lich als „Gedöns“.

Ja, Pech. Anno 1900 gebar die durch­schnitt­li­che deut­sche Frau noch 4,2 Kin­der, heu­te sind es  1,3. Anno 1900 hell­ten kei­ne „neu­deut­schen Ein­wan­de­rer“ die­se Sta­tis­tik auf – heu­te schon. Wie­viel die „Zuge­zo­ge­nen“ in punc­to Gebär­freu­dig­keit aus­ma­chen, ist kaum zu ermitteln.

Ich kann das Lamen­to nicht mehr hören, daß es „heu­te finan­zi­ell unmög­lich“ sei, Kin­der in die Welt zu set­zen. Mate­ri­ell war es de fac­to NIEMALS je abge­fe­der­ter als heu­te! (Was ich aus grund­sätz­li­chen Erwä­gun­gen frag­wür­dig fin­de. Schö­ner fän­de ich es, in einer Gesell­schaft zu leben, in der die Leu­te gegen alle Wid­rig­kei­ten Kin­der kriegen.)

Jeder kennt die der­be Tri­as: Frü­her waren Adli­ge, Anthro­po­so­phen, Aka­de­mi­ker kin­der­reich, heu­te sind es Arbeits­lo­se, Aso­zia­le, Ausländer.

Bekannt­lich habe ich sie­ben Kin­der. Und mir gefällt die­se phan­tas­ti­sche Hoch­rech­nung: Falls, rein aus­ge­dacht, all mei­ne Kin­der (außer der Ordens­schwes­ter natür­lich!) wie­der­um sie­ben Kin­der zur Welt bräch­ten, und deren Kin­der je aber­mals sie­ben Kin­der usw, usf. – dann wäre mei­ne Sip­pe sehr bald eine ech­te Größe!

Das ist ein lus­ti­ges Rechen­spiel, aber kei­ne ganz und gar aus­ge­dach­te Uto­pie. Unse­re Ältes­te, übri­gens eine Frau Dr., hat soeben ihr vier­tes Kind bekom­men. Ihre Geschwis­ter, in ihren ganz frü­hen Zwan­zi­ger­jah­ren, zie­hen tüch­tig nach. Ich habe nun als sehr jun­ge Groß­mutter acht Enkel und neben­bei die Gewiß­heit, daß sich das glück­lich fort­set­zen wird. (Neben­bei gesagt: Ja, ich pfle­ge in gewis­ser Wei­se einen libe­ra­len Erzie­hungs­stil. Den Kin­dern wurde/wird sehr viel ermög­licht und erlaubt, weil wir nicht ängst­lich sind. Aber: Daß jedes Kind eine Aus­bil­dung oder ein Stu­di­um absol­viert, dar­auf bestehen wir stur.)

Und: Als ich selbst 22jährig Mut­ter wur­de, war ich allein auf wei­ter Flur. Ich hat­te damals kei­ne etwa gleich­alt­ri­gen Müt­ter zum Aus­tausch. Das ist bei mei­nen Töch­tern völ­lig anders. Unter jun­gen non­kon­for­men Frau­en scheint es ein Trend zu sein, früh Kin­der zu bekom­men. Unse­re drei Töch­ter mit Kin­dern fei­ern dau­ernd Feten mit jun­gen, viel­kin­d­ri­gen Fami­li­en. Ich benei­de sie rück­wir­kend! Unse­re 23jährige hat­te gera­de ein Advents­sin­gen ver­an­stal­tet: mit 10 Erwach­se­nen (alle deut­lich unter 30) und 11 Kindern,

Gar nichts ist ver­lo­ren. Unse­re Zeit kommt!

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (58)

RMH

9. Dezember 2024 10:43

"Anno 1900 hellten keine „neudeutschen Einwanderer“ diese Statistik auf ..." Leichte Zweifel: Richtiger wäre zu sagen, es gab keine nichteuropäischen Einwanderer & Fakt ist auch: D. war damals Auswanderungsland, da es fürs Land offenbar zu viele Menschen waren. Der Begriff Volk ohne Raum war keine reine Nazi-Phantasie, sondern hatte seine Berechtigung. Aber sei´s drum. Heute gibt es eben andere Voraussetzungen. Ich möchte dazu nur 2 Dinge sagen: Ja, wenn ihr Kinder wollt, bekommt bitte früher Kinder (wir waren eigentl. zu alt, als wir unsere bekamen) & - Entschuldigung - Kinder kosten tatsächlich etwas. Nicht nur Geld (das allerdings nicht zu knapp, Schönreden gilt nicht!), sondern vor allem Zeit. Ständig ins Handy glotzen ist dann nicht mehr. Man bekommt dafür auch etwas zurück, aber man darf vorher wissen, dass es eine schöne Legende ist, dass man alles so nebenbei "wuppen" kann. Alles braucht sein Zeit, gerade Kinder. Und in die Zeiten, wo Frauen vielfach schon mit 60 komplett fertig waren, mit Haushalt, Zuarbeit (es ist ein 60er-Jahre Fehlbild, dass Frauen früher nicht gearbeitet hätten) & der Belastung von vielen Geburten, zu denen oft auch Fehlgeburten, Trauer um früh verstorbene Kinder etc. hinzukamen. Heutzutage muss am Ende wirklich jede Frau, jedes Paar entscheiden, was sie leisten können & was nicht. Und bei manchen ist es schlicht auch gut für sie, wenn sie alleine bleiben. Nicht jeder kann Familie.

Le Chasseur

9. Dezember 2024 11:22

"Ich kann das Lamento nicht mehr hören, daß es „heute finanziell unmöglich“ sei, Kinder in die Welt zu setzen. Materiell war es de facto NIEMALS je abgefederter als heute!"
Noch. Das wird sich ändern, jetzt, wo es mit der deutschen Industrie den Bach runter geht. Da wird auch der Sozialstaat nicht mehr finanzbar sein.
Persönlich habe ich keinen Sinn darin gesehen, in einem zukünftigen Bürgerkriegsland/Kriegsgebiet Kinder zu zeugen.
Zirka 39 Prozent der minderjährigen Kinder in Deutschland haben einen Migrationshintergrund.
2023 hatten 29 Prozent der Schüler an allgemeinbildenden Schulen in Deutschland eine "Zuwanderungsgeschichte". Tendenz steigend.

Ein gebuertiger Hesse

9. Dezember 2024 12:03

Bester Aufsatz des Jahres bevor es um ist. Danke!

Schobbepetzer

9. Dezember 2024 12:37

Sehr schön geschrieben.Ich habe es auf drei Nachkommen gebracht. Ganz ehrlich, das einzige was ich in meinem Leben bedauere, ist, dass ich nicht mehr Kinder gezeugt habe. Leider die richtige Frau zu später Zeit gefunden. :)
Kinder sind das beste Investment in unserer aller Zukunft.

Majestyk

9. Dezember 2024 12:41

Männer können keine Kinder kriegen und Frauen wollen meist nicht mehr, oft ist eh kein Mann gut genug, siehe Witz übers Männerkaufhaus. Insofern ist der Vollversorgungsstaat wohl eher gebärfeindlich und der Geburtenrückgang ein weibliches Problem.
 
Jan un Griet, die jinke noh Glebbisch. 
Jan wor schön un Griet wor schäbbisch.
Jan der sprung un Griet dat sung,
dat de Jan an de Botz de Knof afsprong.
 
Als meine Oma im Alter verwirrt wurde, war das einer der Sprüche, die sie immer wiederholt hat. Damals nur was zum schmunzeln, später habe ich begriffen, daß diese Zeilen die wahren Machtverhältnisse der Geschlechter perfekt beschreiben.
 
Wenn in Deutschland mehr deutsche Kinder geboren werden sollen, müßten deutsche Frauen wieder mehr gebären wollen und sich dazu deutsche Männer aussuchen, ansonsten kann man subventionieren was das Zeug hält, profitieren werden doch nur Aische und Ali oder Harz und herzlich.
 
Ich versuche mindestens zweimal pro Woche mit meiner Mutter spazieren zu gehen, meist kommen wir an Schule, Kindergarten und Sportplatz vorbei und selbst meiner Mutter ist schon aufgefallen, daß man eigentlich keine Kinder rmehr sieht die deutsch aussehen. Zumindest dort wo ich lebe ist keine Trendwende in Sicht. 

Ernestine

9. Dezember 2024 13:05

Danke für Ihren persönlichen Bericht. Dass die jungen Deutschen wieder mehr Kinder bekommen, ist eine Entwicklung, die mich hoffnungsvoll stimmt und sehr freut! Und "der Osten" ist dem Westen auch in dieser Beziehung wieder einmal weit voraus... 

Umlautkombinat

9. Dezember 2024 13:12

@EK Geht auch heute noch. Die Mutter meines juengsten Kindes hat 5 Geschwister, deren Mutter ist aus der Gegend von Stolp (Kaschubengebiet!), 7 Geschwister, Vater auch aus heutigem polnischen Gebiet, 6 Geschwister, meine Tochter hat ca. 20 Cousins und Cousinen, ihre Mutter mehr als 50...
 
Nivelliert nebenbei einiges an Beduerfnissen z.B. durch Austausch, die Hose einer aelteren Cousine anzuziehen mag aber in entsprechender Umgebung komplett baeh sein. Lasse das finanzielle Argument generalisiert letztlich (natuerlich gibt es immer disclaimer und andere Faelle) auch nicht gelten, fuer manchen ist ein Umbau in einen entsprechenden Lebensstils einfach nicht vorstellbar, von aussen gesehen sieht das aber anders aus. Speziell wenn man etwas in der Art selbst lebt, versteht sich so mancher Anspruch nicht (mehr). Eh das hier noch kommt, prophylaktisch: Komme aus einer Arbeiterfamilie mit wenig Geld (auch mal keinem). Manche Weiche muss auch frueh gestellt werden und das durch einen selbst.
 
Wir haben hier uebrigens zwei Kinder auf relativ engem Wohnraum. Wir arbeiten beide. Erziehung macht viel. Ist sie von frue an gut angesetzt, kommen die Fruechte bald. Dann koennen Kinder parallel anspruchsvoll und trotzdem nichtnervend sein. Schenke einem Mann einen Fisch (oder eben ein Handy) oder lehre ihn das Angeln...
 
 
 
 

Majestyk

9. Dezember 2024 13:18

1900 lebten im Deutschen Reich angeblich 56 Millionen Menschen. 1989 in der Schuhschachtel Bundesrepublik 62 Millionen. Ich finde das Land ist dicht besiedelt genug. Es war ein (bösartiger?) Irrglaube immer mehr fremde Menschen zu importieren. Es müssen ja nicht gerade so wenig Leute sein wie in Montana, aber ein wenig weniger eng zugehen dürfte es hier schon. Dann haben Kinder auch mal Platz zum spielen und man kann auch mal durchatmen ohne sich permanent auf den Zehen zu stehen. 
 
Vor zwei Jahren zog vier Häuser weiter tatsächlich ein junges deutsches Pärchen ein und bekam auch gleich ein Kind. Seit einem Jahr sind Frau und Kind weg und wurden seitdem nicht mehr gesehen. Hat der junge Mann den Garten wohl umsonst umgestaltet. Warum auch immer, kinderfreundlich sind diese Entwicklungen nicht. Feiern aber viele als gesellschaftliche Errungenschaft, genau wie viele finden, daß das Recht auf Abtreibung eine genau so große zivilisatorische Errungenschaft ist wie Liberté, Égalité, Fraternité. Ich persönlich finde geistig-ethisch ist ganz schön viel kaputt, aber wie meint meine Partnerin immer. Ich bin altmodisch und gehöre nicht in diese Zeit. Recht hat sie.

Diogenes

9. Dezember 2024 13:34

Allgemein zum Thema Ahnenforschung: Eine spannende Sache, wenn man denn Material in Bildern (die meisten Zeitgenossen werden Fotos aus Alben der letzten Generationen haben, während Jahrhunderte alte Gemälde eher selten sind) und vor allem in Schrift überliefert bekommen hat. Ahnenforschung ist aber, wenn man nichts überliefert bekommen hat oder nur nebulöse Anhaltspunkte die nicht eindeutig sind (z.B. wenn durch Zerstörung u. Vertreibung unseres Volkes nur mündliche Überlieferung möglich wahr, da Hab u. Gut nicht mitgenommen werden durften o. Konnten), eine Tätigkeit, die mit Mühen und Zeitaufwendenungen verbunden ist (das Durchgehen von Kirchen- u. Standesamtregistern, Stadtgeschichten, Auswendig machen von noch lebenden Anverwandten eines anderen Familienzweigs zum Forschungszwecke, etc.). 
 
Meine Familie mütterlicherseits stammt z.B. aus dem germanischen Stammesgau der "Chatten" (hab also u.a. ur-hessisches Blut in der Familie).
 
Wenn aber an Überlieferung Mangel ist, weil es die letzten Generationen in der Familie niemanden mehr interessiert hat woher die eigene Wurzel stammt, taugt auch ein Blick in den Spiegel und eine Selbstreflexion/Meditation der Geistes- und Gefühlswelt (Mentalität u. Intuition sind auch Überlieferung in Blut) um eine Selbsteinordnung in Begriffe wie Germanisch, Slawisch und Romanisch vornehmen zu können. 

RMH

9. Dezember 2024 13:59

"Leider die richtige Frau ..."
@Schobbepetzer, richtig, auf die kommt es mehr oder weniger alleine an. Insofern muss man als Mann überhaupt erst einmal die Gelegenheit haben, um überhaupt hier irgend etwas über Zeugen und nicht Zeugen "entscheiden" zu können (meine persönliche Meinung: Das entscheidet letztlich fast immer die Frau). Eine Frau mit Kinderwunsch wird man nicht halten können, wenn man selber keine Kinder will. Ich bleibe dabei: Das Thema ist eine höchstpersönliche Entscheidung von Paaren. Politisch kann man hier nur den Rahmen in die eine oder andere Richtung setzen. Damit die "Deuschen" insgesamt und ganz allgemein etwas kinderfreundlicher werden, darüber könnte man endlos diskutieren, da sind auch kulturelle, sittliche und moralische Bereiche berührt. So richtig lebensbejahend (im Sinne auch von: ich will Leben weitergeben) erscheinen mir viele Deutsche nicht zu sein und dann braucht man sich auch nicht zu wundern, wenn es bald nur noch wenige gibt.

Bernard Udau

9. Dezember 2024 14:17

Herzlichen Glückwunsch zu den Enkeln!
Meine Eltern haben mittlerweile 11 Enkel, meine Schwiegereltern 15.
Der Schnitt in meinem Freundeskreis aus Vorkindertagen liegt aber ebenfalls bei Null komma irgendwas. Deren Eltern haben dann teilweise gar keine Enkel von ihren 2 oder mehr Kindern. 
Was sich hier abspielt, ist ein Drama. 80jährige Greise, die immer noch verzweifelt hoffen, daß der 50jährige Sohn vielleicht doch irgendwie nochmal diese Vietnamesin fragt und eine Familie gründet. Dabei wird das Thema im Gespräch natürlich immer umschifft, wenn man sich einmal im Jahr an Weihnachten sieht. 
Ich wünsche Ihnen und uns, daß Sie Recht haben und unsere Zeit kommt! Wir haben ebenfalls ein Adventssingen veranstaltet, wo Kinder deutlich in der Mehrheit waren. Ich fürchte nur, daß die Zukunft meiner Enkel nicht in Deutschland liegen wird.
 
 

Mauerbluemchen

9. Dezember 2024 14:18

Ach ja, wer kennt sie nicht, die Edelinge, die viel zu gewissenvoll, hochsensibel und verantwortungsbewußt sind, um in diese schreckliche Welt/dieses miese Ausbeutersystem/diese dem unmittelbaren Untergang geweihte Erde ihre kostbaren Kinder hineinzusetzen.
Schon als Grundschüler fiel einem die Tiefenverlogenheit dieses Geschwätzes auf, weil all diese Leerer*nnen, SozPäd-Typ*nnen, Ärzte, Bibliothekar*nnen und was es an akademischen Moralathleten noch so gab, angesichts dieser kinderverhindernden tödlichen Bedrohungslage ein ziemlich flottes wie aufwendiges Leben führten: angefangen von den großzügigen Gründerzeitbutzen, die man sich jahr(zehnte)lang zum schicken Heim ausbaute über kostspielige Modehobbies und manisch betriebene Exclusivreisen (mit c!) mehrfach rund um die ganze Welt, den Betrieb eines ganzes Fuhrparks, die Tonnen an Edelklamotten, das unablässige Essengehen und was die ach so schröckliche Gegenwart an Selbstveredelungsmöglichkeiten noch so hergab.
Dafür, daß die alle dermaßen grausam unter den gegenwärtigen Verhältnissen litten, daß sie sich kein einziges Kind leisten konnten, leb(t)en diese Gewissensträger*nnen  ziemlich lustig drauflos. Wie man sieht und hört, hat sich dies bis heute nicht geändert.

Majestyk

9. Dezember 2024 14:35

@ RMH:
Kinder kosten vor allem Zeit, aber auch Geld, wenn man denen was bieten will und sich nicht alimentieren lassen möchte. Deswegen habe ich als Kind meinen Vater kaum gesehen und Mutti ging putzen, während ich in der Schule war oder machte Heimarbeit, wenn ich im Bett lag. Wenn Du als Mann nur Normalverdiener bist wird es eng, wenn Frau nicht voll arbeiten soll und keiner was geerbt hat. Geld ist nur für die Leute kein Problem, die genug davon haben, für die anderen ist es Dauerthema Nummer Eins. Wie immer eine Frage der Perspektive.
Wie steht es gerade so schön in der Weltwoche, Leute die kein Land verkaufen können und nichts vermieten zahlen drauf beim Riesengeschäft Migrantismus. Ist eher eine Bereicherung für Fabrikbesitzer, Grundbesitzer und Verwaltungsbeschäftigte. Falls beide voll arbeiten wird es eng mit der Zeit, die man sich für Kinder nehmen kann und muß, weil Kindern in staatlichen Bildungseinrichtungen ja nicht unbedingt das beigebracht wird was man selber gutheißt. Mir wurde in Rotland ja schon viel Stuß vermittelt und das war in der guten alten Zeit.
Ich beobachte übrigens sehr wohl zahlreiche Frauen mit Kindern, die den Blick nicht von der Gehirnprothese lösen können. Bei den Frauen deutlich häufiger als wenn die jungen Männer mit den Kindern unterwegs sind. Meine Wahrnehmung wird aber vermutlich wie immer durch meine zynischen Vorurteile getrübt.

Le Chasseur

9. Dezember 2024 15:15

@Majestyk"Kinder kosten vor allem Zeit, aber auch Geld, wenn man denen was bieten will"
Es kostet ja schon massig Geld, wenn man sie nur schützen will.

Kositza: Beides scheint mir ziemlich materialistisch gedacht. (Daß mit der Zeit stimmt natürlich.)

Majestyk

9. Dezember 2024 15:48

Dass man auf einer rechten Plattform feministische Märchen nicht einmal indirekt thematisieren darf hätte ich nicht gedacht, aber man lernt ja nie aus. Ein jeder blendet halt aus, was ihm nicht so gefällt.
@ RMH:
Als Mann der es gut mit potentiellen Kindern meint, muß man erst einmal eine Frau finden, die man Kindern als Mutter wünschen oder zumuten würde. So ein Kind könnte ja auch das Pech haben als Junge geboren zu werden und da traf ich im Leben nur eine einzige Frau, bei der ich selber hätte Junge sein wollen. Die war als ich sie traf aber auch schon 48.
Diese Zeilen mögen sauer aufstoßen, entspringen aber genau dem was ich seit Jahrzehnten selber erlebe, was ich aber auch um mich herum beobachte. Und das sind Verwerfungen, die löst so schnell kein Parteiprogramm, die kann man auch nicht zeitnah mit Familienpolitik beheben.
Was zwei Weltkriege, Bombenterror, Hyperinflation, Weltwirtschaftskrise, Hungersnot, Landraub, Besatzung und Teilung nicht schafften, der Feminismus hat es geschafft, den Deutschen ist die Lust am Kinder kriegen vergangen. Aber was willst Du machen, wenn selbst das rechte Lager den Elefant im Raum geflissentlich ignoriert.

Daniel

9. Dezember 2024 16:13

@ Ernestine: "Und "der Osten" ist dem Westen auch in dieser Beziehung wieder einmal weit voraus...". Da gehen die Zahlen mit Ihrer Wahrnehmung leider nicht ganz konform. Außer Sachsen-Anhalt, das knapp über dem Durchschnitt liegt, rangieren alle östlichen Bundesländer darunter (Link zur Statistik). Und falls Sie den weiteren Osten meinen: Die Hajnal-Linie existiert in der Hinsicht längst nicht mehr. Auch die traditionalistische russische Frau kommt heute im Schnitt gerade mal auf 1,4 Kinder (also ebenfalls weniger als in den meisten westlichen Staaten).

Hesperiolus

9. Dezember 2024 16:45

@ Mayestik - Was Sie zur politischen Ökonomie der Migration hier nur andeuten, ist der bemerkenswerter Weise von beiden angeblich so "populistischen" Seiten nicht wirklich aufgenommene und mit voller Wucht geschwungene Titanenhammer gegen das plutokratische Überfremdungsregime.

kikl

9. Dezember 2024 17:47

Ich freu mich für ihr Familienglück Frau Kositza. Es ist schön, wie sie in diesen düsteren Zeiten so viel Zuversicht ausstrahlen. 
Aber auch politisch scheint sich der Dampfer Deutschland langsam zu drehen. Die mitlesenden Schlapphüte haben offenbar Angst vor ihrem Chef Kramer. Max Mannhart von Apollo News hat die Story ausgegraben. Dieser Verfassungsschutz hat sich vollkommen delegitimiert.
Gleichzeitig macht Merz Wahlkampf für die AFD, indem er den Deindustrialisierungsminister Habeck im nächsten Kabinett nicht ausschließt. Selbst der CDU-Freund Julian Reichelt gibt deshalb gleichsam eine Wahlempfehlung für die AFD.
Auch wenn in diesen Kreisen eine gewisse Abscheu gegenüber liberalen Ideen besteht, möchte ich ihnen eine intensive Beschäftigung mit der Wirtschaftspolitik Chavier Mileis empfehlen. Wir er Erfolg haben, wovon ich stark ausgehe, dann sollten wir daraus lernen. Dieses Interview mit Milei hat mich beeindruckt.

Diogenes

9. Dezember 2024 18:08

@Majestyk
 
"(...) Wie immer eine Frage der Perspektive. (...)"
 
Richtig. Je mehr man heran oder weg bei der Beschau der Ortes den wir  "Wahrheit" nennen ist und je nach dem ob man mal ein-zwei Schritte aus der eigenen Perspektive hinaus kommt hin zu ein-zwei weiteren Perspektiven im Bewusstsein, ändert sich das Bild schon in Form, Farbe und Klang. Es ist wohl vor allem eine Frage des mentalen, wollig-warmen Wohlfühlwohnzimmers das man aus Schrecken und Furcht vor dem eisigen Dunkel außerhalb davon ungern verlassen möchte.
 
Aus einem Wohlstande heraus lässt sich relativ leicht und oberflächlich urteilen dies und jenes sei doch nun wirklich keine Problemstellung die nicht zu überwinden sei, aber ich bin der Ansicht um wirklich verstehen und empfinden zu können was die Sorgen und Nöte im Volke sind; sich einen Begriff von Hunger zu machen, muss man sich in Verzicht üben. Der Geschmack feiner Speisen und guten Weins liegen noch auf der Zunge um dann das Gegenteil zu leiden. Einen Monat Hunger dulden. Abmagern, das Gefühl haben als ob sich der Körper selbst verzehrt - das wäre die richtige Kur für die abgehobenen Pfeifen in der Staatspolitik.
 
Übrigens lebten im Großdeutschen Reich von 1938 bis 1945 zwischen 80 und 90 Millionen Deutsche. 
 

ofeliaa

9. Dezember 2024 18:52

Ich finde das Leben sehr schlimm. Wir wissen nicht, warum wir hier sind. Dieser Satz erscheint so trivial und klein. Wir wissen nicht, warum wir hier sind. Aber es ist der Satz, der mich regelmässig verzweifeln lässt. Ich empfinde es als unfair und brutal, dass man uns hier sozusagen ausgesetzt hat, ohne uns einen überprüfbaren Anhaltspunkt zu geben, wieso wir hier sind. Und seien wir mal ehrlich - man kann mit Gott reden und auch Antworten erhalten, ja - aber wirklich helfen, aktiv, das tut Gott nie! Sei es eine noch so kleine, für Gott den Allmächtigen leicht nachzukommende, Bitte. Ich muss momentan daran zweifeln, dass es Gott gibt. Ich versuche mich auch ganz bewusst abzuwenden. Ich bin sehr enttäuscht von Gott. Dies nimmt momentan 90% meines Denkens und Fühlens ein. Vielleicht gibt es ihn nicht, und ich bin einfach nur dumm. Da macht mich unendlich traurig. Aber die Frage bleibt dann: Warum sind wir hier? Und vor allem: Warum MÜSSEN wir hier sein? Ich weiss nicht, ob ich dies einem anderen Menschen antun will. Es wieder in die Ungewissheit hineinzugebären. Mit all den unverständlichen emotionalen Leiden, die ein Mensch erleben und erleiden muss. Jetzt spürt dieses potentielle Kind da draussen irgendwo im Universum nichts. Wenn ich es gebäre, ist das der Beginn einer Kaskade unplanbarerr, das Kind, den Menschen, oftmals in tiefe Verzweiflung bringender Situationen und einer oft verzweifelten Suche nach dem Sinn. 

Kommentar Sommerfeld: Liebe Ofeliaa, ausnahmsweise kommentiere ich in Ellen Kositzas Strang hinein, das ist in Ordnung für sie. Daß Sie mit dieser doch sehr persönlichen Frage in die Öffentlichkeit hinaustreten, bringt mich dazu, Ihnen antworten zu wollen. Kierkegaard schrieb, Religion sei immer "Existenzmitteilung" – denn abstrakt, theologisch, philosophisch kann man diese Fragen verhandeln, abhandeln, auch vermeintlich Gott letztgültig beweisen, und doch bliebe die eigene Existenz davon merkwürdig unberührt. Heidegger nennt Ihre Frage die Frage nach der "Geworfenheit": Wir sind in die Welt geworfen, niemand hat uns gefragt, nun müssen wir klarkommen und leben und auch noch Leben fortzeugen. Ich sehe das so: Gerade in der fiesesten Einsamkeit, Ausgesetztheit (wie ein Hund), am radikalen Totpunkt der Ohnmacht – da zeigt sich Gott. Vorher, zugestellt mit allen möglichen Ersatz-Sinngebungen, hat er sich nicht zeigen können und drang einfach nicht durch durch das Gerümpel. Alle menschlichen Stützen bricht er einem weg, weil man nur dann in einem Seelenzustand nackig dasteht, in dem man ihn annehmen kann. Simone Weil, die ich sehr liebe ("Schwerkraft und Gnade", eines der genialsten Bücher ever, hat das "Ent-schaffung" genannt. Alles bricht weg, nur die Leere in der Seele bleibt übrig). Da hinein, in diese Leere, ergießt sich Gott – aber das ist schon Mystik, das kann man nicht ordentlich jedermann erklären. Die Antwort Gottes erfolgt normalerweise nicht "wie bestellt", sondern meiner Erfahrung nach immer auf Umwegen, woanders, oft genau gegenteilig ("Aber nicht mein Wille geschehe, sondern Dein Wille geschehe", Lk 22,42). Manchmal, eigentlich sogar sehr oft, wenn man es zuläßt, bedient er sich der Muttergottes als Mittlerin, schauen Sie einmal hier (nach unten scollen, das Gebet des hl. Bernhard von Clairvaux meine ich: https://m-i.info/de/die-immaculata/).

ofeliaa

9. Dezember 2024 19:11

Unsere Zeit kommt übrigens nicht. Höchstens die unseres Untergangs. Der Krieg ist bereits JETZT verloren. Und keiner in Deutschland merkt es. Es herrscht Krieg, aber nur eine Seite weiss es, und handelt entsprechend und bereitet sich vor. Die andere Seite, das sind wir, und wir, ahnungslos. Das ganze "Spiel" ist bereits jetzt vorbei. Eine Frage von wenigen Jahren bis zur Kapitulation. 

Carsten Lucke

9. Dezember 2024 20:07

Also angenommen, die "heutige Frau" legte eine Geburtenrate wie die um 1900 hin (4,2) - biologisch idealerweise bis gut Mitte 20 - und sämtliche Nachkommen zeugten/gebärten mit gleichem Elan, dann käme eine Urgroßmutter um die 80 auf satte 70 Urenkel , oder ?!
Da würde es dann aber selbst auf einem Rittergut zu Weihnachten ziemlich eng.

Le Chasseur

9. Dezember 2024 20:40

"Kositza: Beides scheint mir ziemlich materialistisch gedacht. (Daß mit der Zeit stimmt natürlich.)"
Mal angenommen, Sie lebten mit ihren sieben Kindern nicht im Osten auf dem Land im eigenen Anwesen, sondern in einer westdeutschen Großstadt zur Miete, und könnten ihre Kinder entweder auf eine staatliche Brennpunktschule oder eine Privatschule schicken, da wird Geld schon ein Thema.

Kositza: Es würde Sie ja niemand zwingen, in einer westdeutschen Großstadt zu leben.

Le Chasseur

9. Dezember 2024 22:24

@ofeliaa
"Der Krieg ist bereits JETZT verloren. Und keiner in Deutschland merkt es. Es herrscht Krieg, aber nur eine Seite weiss es, und handelt entsprechend und bereitet sich vor. Die andere Seite, das sind wir, und wir, ahnungslos. Das ganze "Spiel" ist bereits jetzt vorbei. Eine Frage von wenigen Jahren bis zur Kapitulation."
Sie kennen ja vielleicht den Spruch: Optimismus ist ein Mangel an Information.

Prichpl

9. Dezember 2024 22:29

Wunderbarer und mutmachender Artikel. Danke! Und auch puuuuuh, wie haben Sie beide, Ihr Mann und Sie, das geschafft? Sieben Kinder, Verlagsarbeit, Bauernhof und das Schlimmste dazu: stete bösartige Anfeindungen. Bei aller Ihnen gegebener Intellektualität: Sind Sie Ihren kraftvollen Weg mit oder ohne Gebet gegangen? Die besten Wünsche für Sie und Ihre Familie zu Weihnachten und dem Neuen Jahr 2025. 

Laurenz

9. Dezember 2024 23:00

@Le Chasseur @EK ... Alle Stadtbewohner, auch die Linken & Grünen, ziehen aus der Großstadt raus in die Peripherie, wenn sie Kinder zeugen. Außer man leistet sich, wie Sie sagen, eine Privatschule. Aber das sind maximal 3%, die sich das leisten können.

MarkusMagnus

9. Dezember 2024 23:36

@ ofeliaa
Ich halte die Erde für eine Art galaktischen Strafplanet. Muss man wissen ;)
Wir sind hier um unsere Pflicht zu tun. Um etwas gut zu machen.

RMH

10. Dezember 2024 07:13

Das Argument ist nicht mehr west- oder ostdeutsche Großstadt, es ist größere Stadt allgemein, da es überall mittlerweile teuer ist & überall die Deutschen in den Städten vergreisen & auf dem Rückzug sind. Aber nicht jeder kann beruflich auf dem Land leben. Das Thema hatten wir bereits anlässlich eines anderen Artikels debattiert. Ein bisschen Manöverkritik an dem Beitrag sollte schon möglich sein. Er befödert, evtl. unbeabsichtigt, die alte linke MSM- beförderte Verschwörungstheorie, Rechte würden aufs (bevorzugt mitteldeutsche) Land ziehen, dort karnikeln was geht, um einen deutschen Blutskern zu bewahren oder Rückzuzüchten. Zu dem Kompott werden dann gerne Sekten wie Anastasia, ex-NPD-Kader etc. gerührt. Ich weiß nicht, ob man seinen eigenen Kindern einen Gefallen macht, wenn man als exponierte Persönlichkeit nach all den Jahren, wo man sie mehr oder weniger ein Stück weit raus aus dem Ganzen halten konnte, den eigenen Nachwuchs jetzt ein bisschen als Ausweg aus dem Faktum der weniger werdenden Deutschen präsentiert. Man politisiert sie damit, man macht sie zum Argument. Evtl. sind sie jetzt alt genug & stimmen dem zu. Wer weiß. Auf der anderen Seite ist es auch ein offensiver Umgang mit den Themen, wenn man zeigt, was interessieren mich die typisch linken Stereotypen, die ich mit meinen Ausführungen "triggern" könnte.

Ix Ypsilon

10. Dezember 2024 07:17

Ihr Text macht Mut, liebe Frau Kositza.Danke.

tearjerker

10. Dezember 2024 09:16

Wirtschaftliche Gründe bestimmen die Gesamtzahl der Geburten. Das gilt für die Zeit der von oben verfügten Bevölkerungsexplosion in den letzten 400 Jahren genauso wie heute, in der Eltern selbst über die Zahl ihrer Kinder bestimmen. Der wirtschaftliche Nutzen der Kinder für die Eltern entscheidet. Je mehr der wirtschaftliche Beitrag der Kinder über das Steuer- und Sozialsystem an Dritte verteilt wird, desto weniger Kinder werden geboren. Deshalb werden überdurchschnittlich viele Kinder vor Allem dort geboren, wo das Auskommen der Eltern von der Zahl der Kinder direkt abhängt, nämlich im Sozialsystem. Das abweichende Verhalten Einzelner ändert das nicht.

Bernd

10. Dezember 2024 09:44

Bislang habe ich zwei Kinder, zugegebenermaßen beide noch sehr jung. Ich warte gespannt darauf, wann die großen Kosten, vor denen so oft gewarnt wird, ihre Aufwartung machen. So weit liegen unsere Gesamtausgaben für die Kinder, alle Anschaffungen und Verbrauchsgüter eingeschlossen, weit unter dem erhaltenen Kindergeld. Der eigentliche große Posten ist natürlich der Verdienstausfall, wenn man Kinderbetreuung denn gegen Vollzeitarbeit rechnen will. Das reichlich schiefe Ergebnis wäre dann, dass Kinder einen Anwalt ein Vermögen kosten, weil seine Arbeitszeit so teuer ist, während sie für Arbeitslose sogar rentabel sind.
Für absolut niemanden sind Kinder tatsächlich zu teuer, sie sind zu unbequem. Und während früher der Kinderlose gemeinhin als gescheitert galt, gilt er heute als der Sieger im Lifestyle-Wettrüsten gegen die Familie.

Andreas J

10. Dezember 2024 10:05

@Laurenz "Alle Stadtbewohner, auch die Linken & Grünen, ziehen aus der Großstadt raus in die Peripherie, wenn sie Kinder zeugen"
Wobei Linke tendenziell zu narzisstisch sind, um ohne die urbane Bühne auszukommen. Beliebt scheint das Familienmodell Mann macht zunächst ein bisschen Karriere, bis er sich einen Arrivierten-Stadtteil leisten kann, zeugt dann mit einer jungen Frau Kinder, zeigt diese im Lastenrad rum und macht selber auf jung, Sneaker, lässig umgeschlagene Jeans, schlunziges Hemd, lange graue Haare, Hinterkopfglatze...staatliche Schule ist kein Problem, weil unter den Lifestyle-Grünwählern unausgesprochener Konsens darüber herrscht, dass die Objekte ihres Toleranzfetisches aus dem eigenen Stadtteil rauszuhalten sind.
 
 
 
 

Monika

10. Dezember 2024 10:18

Ich weiß nicht, ob " unsere Zeit kommt". Ich denke, so große Familien sind eher die Ausnahme. Auch unsere Großmütter wollten nicht unbedingt so viele Kinder. Aber sie hatten  "ihre eheliche Pflicht" zu erfüllen. So soll es meine Großmutter von einem kath. Pfarrer gesagt bekommen haben, als sie den Pfarrer fragte, ob sie nach vier Kindern sich ihrem Mann verweigern dürfte, um nicht noch mehr Kinder zu bekommen. Man lese zu diesem Thema mal die Tagebücher von Sofia Tolstoi. Sie hatte 13 Kinder und war 16 mal schwanger. Drei Kinder hat sie dazu im Kleinkindalter verloren. Der alte Tolstoi war , gelinde gesagt, sehr triebgesteuert. Tolstoija war es peinlich, mit fast fünfzig noch mal geschwängert zu sein, gleichzeitig mit ihrer Tochter. Ein Freund meines jüngsten Sohnes hat 8 Geschwister. Sein Vater ist Mennonitenpfarrer und hat seine Gemeinde selbst "geschaffen". Faszinierend. Das erinnert etwas an die orthodoxen Juden in Israel. Kurz: Ganz allgemein ist trotzdem zu sagen, dass Deutschland überaltert ist und nicht sehr kinderfreundlich . Das finde ich schade.  Denn Kinder sind was wunderbares und vermitteln Hoffnung auf die Zukunft. Und am Geld muss es in diesem Land wirklich nicht liegen. Es kann in zwanzig Jahren, wenn die Boomer weggestorben sind, anders aussehen, vermutlich aber mit einer völlig neuen Bevölkerungszusammensetzung. 

Mboko Lumumbe

10. Dezember 2024 10:26

@ofeliaa, Sie stellen 2 berühmte Fragen. Dabei können Ihnen philosophische und mystische Betrachtungen vielleicht hilfreich sein. Ein Sinn des Lebens, über die blosse Existenz hinaus, ist für mich nicht notwendig, so einfach und trivial sehe ich das. Das Leben ist wild und schön und will gelebt werden, das genügt mir. Einer sagte, Religion sei „das Opium des Volkes“. Ein anderer dann „Religion ist Opium für das Volk“ und brachte damit die Rolle der Kirchen ins Spiel. AmS ist dabei wichtig zu unterscheiden zwischen Religion und Glaube. Das eine ist institutionalisiert und das andere persönlich und privat. Meine Sicht auf „Gott“ ist agnostisch. Sie, er oder es, und die Frage danach, spielt in meinem Leben keine entscheidende Rolle. Schon gar nicht in Form von Religionen, diese brachten und bringen schon immer auch viel Leid über die Menschen und wollen oft (be)herrschen. Sei es hier oder anderswo und das lehne ich ab mit jeder Faser meines Körpers. Und doch hat Spiritualität in mir und meinem Leben ihren Platz und Raum. Das tut mir gut und pflege ich. Das kann in der dunklen Jahreszeit die Teilnahme am Rosenkranz im Freien sein. Gerade in der Adventszeit, bei Kerzenlicht und leuchtendem Christbaum, ist das schön. Für manche mag das widersprüchlich klingen, für mich nicht. Ich habe für mich meine Antworten gefunden und bin offen für das, was noch daraus entstehen mag. Leben zu schenken – das hat für mich etwas „göttliches“.

Majestyk

10. Dezember 2024 11:03

@ Laurenz:
Stimmt, wenn Linken nicht mehr gefällt was ihre Ideologie in der Realität anrichtet ziehen Sie aufs Land. Und weil Sie dies tun ist mein einstmals tiefschwarzer Wohnort seit einigen Jahren rotgrün und bunt.
 
@ Kositza:
Ich habe zwar nie in der Großstadt gelebt, die größte Stadt war Lüneburg, aber jenes, "dann zieht doch alle aufs Land" muß man sich leisten können. Es gibt Menschen die benötigen Arbeitsplätze, die es so ländlich eben nicht gibt. Warum steht wohl der halbe Thüringer Wald leer? Darüber hinaus soll es auch so was wie Wurzeln und familiäre Verpflichtungen geben. Außerdem ist der Landbevölkerung nicht geholfen, wenn Städter aufs Land ziehen und ihre Stadtdenkweise mitbringen, es muß ja für beide Seiten passen, damit auch morgen noch der Hahn krähen darf.
 
@ Hesperiolus:
Ist logisch begründbar. Arbeiter und einfache Menschen mußten als erste Arbeits- und Lebensraum mit Fremden teilen, damals noch Gastarbeiter. Sobald man rebellierte war man ausländerfeindlicher Pöbel. Vorteile hatte man durch Zuwanderung, wenn man billiger an Arbeitskräfte kam und noch die hinterletzte Schrottbude teuer vermieten konnte. Bis vor ein paar Jahren wurden jene Profiteure in ihrer Lebenswelt nicht durch negative Entwicklungen beeinträchtigt. Die Zersetzung ist nicht das Werk von wenigen. Aber natürlich waschen alle ihre Hände in Unschuld. Zusammenhalt unter Deutschen? Ist mir im ganzen Leben nie begegnet. Hier gilt "hast du was, dann bist du was".

Majestyk

10. Dezember 2024 11:33

@ Le Chasseur:
"Optimismus ist ein Mangel an Information."
Die kulturelle und demographische Erneuerung die so manchem vorschwebt wird es nicht geben. Der Umkehrzeitpunkt ist längst überschritten, dafür haben zu viele zu lange mitgemacht oder geschwiegen. Wie viele haben mittlerweile Lieblingsausländer, die sie behalten wollen? Vielleicht ließe sich der Wirtschaftsstandort Deutschland retten und wenigstens etwas freiheitliche Ordnung. Dazu bräuchte es aber jene Kettensäge am Apparat, die hierzulande keiner will, auch und insbesonders die Rechten nicht. Es mag ja eine materialistische Sichtweise sein, aber Geld ist der Schlüssel, wenn man gestalten will und dafür braucht man eine florierende Wirtschaft. Mag nicht edel klingen, aber ohne Wirtschaft ist alles nichts und wirtschaftliche Leistungsfähigkeit ist auch Teil deutscher Identität.

Majestyk

10. Dezember 2024 12:00

@ Andreas J:
Sie pflegen die kolportierte Legende Ihrer eigenen Blase. Wer wollte denn aufs Land und alternativ leben? 3 km von hier gibt es eine Staudengärtnerei für Wasserpflanzen mit mittlerweile sicher 20 Beschäftigten. Die Inhaber sind Grüne. Auf meiner Straße sind die zwei wohlhabensten Haushalte grün. Einmal eine Notarin, der andere ist selbstständig. Letztgenannter ist mal sowas von handwerklich geschickt, die sind auch nicht faul, haben beim Hausbau ziemlich viel selber gemacht und zwei Kinder haben die auch schon, Bilderbuchfamilie, bei der freiwilligen Feuerwehr ist er auch noch aktiv.
Ihr tut immer alle so, als wäre dieses grün oder links sein was undeutsches. Das ist sowas von deutsch und sowas von gutbürgerlich. Da sind wir wieder beim angekreideten Materialismus. Flausen im Kopf muß man sich leisten können. Die 68er waren Kinder von Wohlhabenden. Meinesgleichen studierte damals nicht. Bei den knallroten Religionsstiftern von einst sah das nicht anders aus, dazu braucht man sich nur deren Biographien anzuschauen. 

MARCEL

10. Dezember 2024 12:03

Bei allem Respekt für Abstammungen und ohne zu nahe treten zu wollen:
Was die Polen angeht, so bezeichne ich sie gerne mit dem Jiddischen Ausdruck "die Poilischen"
(vielleicht liegt das an meinem entfernt marranischen Erbanteil)

RMH

10. Dezember 2024 12:21

"So weit liegen unsere Gesamtausgaben für die Kinder, alle Anschaffungen und Verbrauchsgüter eingeschlossen, weit unter dem erhaltenen Kindergeld."
Das kommt immer darauf an, wie man rechnet. Hatte man bereits eine große Wohnung, dann machen sich die Kinder natürlich nur in den höheren Nebenkosten bemerkbar. Aber eigentlich darf man die qm, die die kleinen benutzen, einfach einmal mit dazu rechnen. Wenn sie größer werden, will man ihnen auch eine gewisse Bildung bieten, dazu gehöhren Dinge, die man auch in unserem Land selber bezahlen darf, wie Musikinstrumente nebst Unterricht, Sportvereine (wenn man nicht gerade günstige Fußballer hat, kann auch das richtig Geld kosten) etc. - und der größte Brocken ist dann, man war ja so erfolgreich in der Erziehung, die Finanzierung eines Studiums. Weil die Kinder Omas & Tantens Geld aus Geburtstagen & Co dooferweise gespart haben, wird das bei BAföG & Co gleich mal angerechnet, wenn man überhaupt vom Elterneinkommen/Vermögen her betrachtet in die Bezugsmöglichkeit geraten ist. Aber man darf dankbar sein, dass Schule (in Bayern geht kaum einer auf Privatschulen) & Universität im Vergleich zum Ausland fast nichts kosten. Eine bodenlose Frecheit ist es, was die KfW von Studenten für Studienkredite abzockt (fast schon Modell USA: Akdemiker, aber Insolvenzantrag bald fällig). Kinder KOSTEN etwas - schönreden gilt nicht!

Der Sinnierer

10. Dezember 2024 12:40

Ich habe viel Reue angesichts vieler persönlicher Fehlentscheidungen, die größte ist erst mit 29 mit dem Kinderkriegen angefangen zu haben. Immerhin sind es mittlerweile acht, ggf werden es ja noch mehr. Religiöse Zentrierung (bei mir Katholizismus) hilft, Frage an Kositza und die Runde hier: Welche Bücher können empfohlen werden für Menschen, die zum Katholizismus kommen bzw. zurückkehren wollen? Ggf kann Frau Kositze oder eine Kollegin hierzu einen Artikel mit einigen Buchempfehlungen schreiben?!

Kositza: Das hier ist RICHTIG gut: https://antaios.de/buecher-anderer-verlage/aus-dem-aktuellen-prospekt/201868/konvertiten-katholisch-geworden

KlausD.

10. Dezember 2024 12:46

@ofeliaa  9. Dezember 2024 18:52"Wir wissen nicht, warum wir hier sind."
Sobald Sie Ihren ersten Nachwuchs im Arm halten, erübrigt sich diese Frage.

Valjean72

10. Dezember 2024 12:46

Majestyk: "Es war ein (bösartiger?) Irrglaube immer mehr fremde Menschen zu importieren."
---
 
Es war bösartig aber es lag beileibe kein Irrglaube bei den Strippenziehern dieser Massenmigration vor, denn es geschah (und geschieht) planmässig und gezielt, um besonders Deutschland (und Österreich) nachhaltig zu schaden.
 
Ähnlich verhält es sich mit Energiewende und Elektromobilität. Oder auch mit den EU-Sanktionen gegenüber Russland (und früher schon gegen den Iran), diese schaden in erster Linie Deutschland und das ist genau so beabsichtigt.

fw87

10. Dezember 2024 13:32

Beim Geburtenrückgang muss man schauen, was dahinter steckt und das ist das eigentlich Schreckliche: Durch die Kinderlosigkeit sagen wir als Deutsche "Nein" zu uns selbst und unserer Zukunft. Durch die Re-eductaion nach 45 wurde unser Ahnenband zerschnitten. Wir durften uns nicht mehr positiv auf unsere Vorfahren beziehen, schon gar nicht sie als Vorbilder betrachten. Ein Volk, das nicht mehr an sich selbst glauben darf wird unfruchtbar, impotent im mehrfachen Sinn. Auch der Religionsverlust trägt einen entscheidenden Teil zur Kinderlosigkeit bei: Schon Platon sah die Zeugung als heiligen Akt, als ein Mitwirken an der göttlichen Schöpfung. Kinder zu zeugen bedeutet Gott in seinem Schöpfungsplan zu assistieren.
Es ist zu bedauern, dass die Familienpolitik in unserem rechten Lager noch nicht den Stellenwert hat, den sie haben sollte. Schröders Rede vom "Gedöns" steckt leider noch in allzuvielen Köpfen. Dabei waren es gerade die Linken, die die entscheidende Bedeutung der Familienpolitik längst erkannt hatten. Wer hier Hand anlegt, verändert das Volk im Kern. Und genau darum geht es ja den Revolutionären von links immer. Familienpolitik, Bildungspolitik, Kulturpolitik - all das wurde den Linken beinahe kampflos überlassen und heute sehen wir allenthalben die faulen Früchte hiervon. Für Rechte müsste deshalb gelten: Weg von "Strukturen", weg von Wirtschaftspolitik, hin zur soft power. Für einen Neuanfang brauchen wir vor allem einen Mentalitätswandel, Kulturrevoltion von rechts. Anzusetzen wäre dabei vor allem bei der Familien- und Bildungspolitik.

Le Chasseur

10. Dezember 2024 13:33

@Bernd"Bislang habe ich zwei Kinder, zugegebenermaßen beide noch sehr jung. Ich warte gespannt darauf, wann die großen Kosten, vor denen so oft gewarnt wird, ihre Aufwartung machen."
Ich kenne Ihre finanziellen Verhältnisse nicht. Was für den einen große Kosten sind, sind für den anderen Peanuts. Aber warten Sie mal, bis Ihre Kinder ins Teenageralter kommen, wo es dann wichtig ist, die richtigen Klamotten und die richtigen "Sneaker" zu tragen, und natürlich immer das neueste Smartphone zu besitzen, dazu vielleicht noch Spielkonsolen etc. Das läppert sich.
https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Einkommen-Konsum-Lebensbedingungen/Konsumausgaben-Lebenshaltungskosten/aktuell_ausgaben-kinder.html
Es gibt Berechnungen, die davon ausgehen, dass ein Kind bis zur Volljährigkeit im Schnitt ca. 150.000 EUR kostet, dazu kommt noch ein Verdienstausfall von ca. 140.000 EUR.

Kositza:Keins unserer Kinder hat "bis zur Volljährigkeit ca. 150.000" gekostet. Trotz Internat, trotz mind. einer Urlaubsreise jährlich. Da müßten wir ja SEHR reich sein. Vlt. zählt dazu, was der Staat noch alles reinbuttert.

RMH

10. Dezember 2024 15:31

"Keins unserer Kinder hat "bis zur Volljährigkeit ca. 150.000" gekostet." 18 Jahre x 12 Monate = 216 Monate bis zur Volljährigkeit. 150.000 : 216 = 694,44 Euro im Monat. Das kann als Durchschnittswert (es gibt "billigere" Lebensphasen & "teurere" im Leben eines Kindes) meiner Meinung nach gut hinkommen, wenn man, wie oben geschrieben, Wohnung etc. fairerweise mit einrechnet. Es sind eben Durchschnittswerte, der eine schaft es mit 120k€ der andere braucht 180 bis 200k€. Und: Mit 18 ist der Unterhalt, das Zubuttern, der Zuschuss meistens noch lange nicht vorbei, insbesondere, wenn mann noch ein Studium mitfinanziert. Es beißt die Maus den Faden nicht ab, Kinder kosten Geld. Geld das man als Eltern für sich ALLEINE ausgeben hätte können, Geld, von dem man auch seinen RUHESTAND finanzieren kann. Dennoch: Eigene Kinder sind unersetzbar & ich gebe gerne Geld für sie aus. Ich möchte auch, dass meine Kinder etwas erben & ich bin absoluter GEGNER jeglicher Erbschaftssteuern, denn diese greifen auf Kapital zurück, welches aus bereits mehrfach versteuerten Einkünften stammt. Ich hasse NEID, Ich hasse SKLAVENMORAL, die den Wert eines Menschen nur nach seiner ARBEITSKRAFT bestimmt. Ich bin FÜR Vermögen, ich finde es gut, wenn Reiche NICHT arbeiten. Ergo bin ich ein SCHEISS-LIBERALER & kann MEINE Kinder auch OHNE Kindergeld/Steuerfreibetrag groß ziehen, könnte auch STUDIENGEBÜHREN blechen. NEHME es aber gerne, da der STAAT meine Frau & mich & meine Kinder an anderer Stelle genug AUSRAUBT.

Majestyk

10. Dezember 2024 15:57

@ fw87:
Was hat jetzt schon wieder die Re-Education mit dem Geburtenrückgang zu tun?
 
Die Boomer wurden gezeugt, da verstaubten Re-Education Pläne längst in irgendwelchen Schubladen und Heino sang noch Schwarzbraun ist die Haselnuß. Ähnlich beschreibt es übrigens Gerhard Frey in seinem Aufsatz "Selbst Morgenthau wird übersteigert" im Buch "Der Völkermord an den Deutschen, 50 Jahre Vertreibung". Statt sich an den Chancen der Wiedervereinigung zu erfreuen begrüßte Heiner Geißler weitere Zuwanderung mit den Worten "Wir müssen Lobbyisten für die Ausländer sein, denn heute muss es der Hans nicht länger mit der Grete treiben.“
 
Der Hauptgrund für den Selbsthaß ist selbst erzeugt, von Leuten die mit ihrer eigenen Familiengeschichte nicht klar kamen. Der heimische Kindermangel dürfte ähnliche Gründe haben wie der südkoreanische oder japanische Geburtenrückgang, es liegt vor allem am noch vorhandenen Wohlstand und der Errungenschaft der Antibabypille. Deswegen heißt die übrigens so und der Beginn des Geburtenrückgangs Pillenknick. 
 
Hinzu kommt, wenn die Arbeit vom Schreiner nicht wertgeschätzt wird, wird sich nicht nur Ben-Louis immer für ein Studium entscheiden sondern Lara-Sophia nach dem vollkommen Mann auf Elitepartner suchen bis sie alt und faltig ist. Es muß schnackseln, damit es mal krächzen kann. 

Le Chasseur

10. Dezember 2024 16:30

@Ellen Kositza:
"Keins unserer Kinder hat "bis zur Volljährigkeit ca. 150.000" gekostet."
Über die Berechnungsgrundlage kann man sicherlich streiten. Hier wird's mal etwas aufgedröselt: https://www.swr3.de/aktuell/service/wieviel-kostet-ein-kind-in-deutschland-100.html
Ein Kind in München oder Düsseldorf aufzuziehen ist sicherlich teurer als in Schnellroda.
"Trotz Internat" Was kostet denn das Internat im Jahr, wenn ich mal fragen darf?

Kositza: Wenig. Es handelte sich in allen Fällen um sog. Landesschulen, sprich unter 300€. Und: unsere Kinder sind BAFöGberechtigt.

Mauerbluemchen

10. Dezember 2024 16:36

@Le Chasseur und Gleichdenkende
Was meinen Sie, wie oft uns Katastrophiker wie Sie alles mögliche angedroht haben, ohne daß wir wie Bernd hier jemals öffentlich damit hausieren gingen, daß Kinder einen eben doch nicht in den finanziellen Untergang reißen und auch nicht in jeder Hinsicht mörderisch sind? Man kann sich als Familienmensch so still und zurückgezogen verhalten wie sonstwas, es nutzt absolut nichts. Solange unsere Kinder heranwuchsen, wurden ständig (und vor allem ungebeten) von mitleidigen Verwandten/Nachbarn/Kollegen/Bekannten/usw. die gräßlichsten Zukunftsszenarien entworfen: uns stünden maßlose Forderungen nach Modefummel und Technikklimbim bevor, unsere Kinder würden allesamt schwerst asozial werden wegen ihres film- und fernsehlosen Lebens, wir würden nur noch jeden dritten Tag satt zu essen haben, weil Kinder ja so irre teuer sind, ein Dasein als Schulversager und soziale Drop-outs stünde ihnen allen bevor und wenn erst die Pubertät losginge, nicht auszudenken!
Während diese Schrecksbilder immer wieder beschworen wurden, haben wir nichts dazu gesagt - soll doch jeder glauben, was er meint, unbedingt glauben zu müssen - wie Bernd haben wir zuerst auf den großen finanziell-sozialen Knall gewartet. Doch bisher hat's weder geknallt noch ist auch nur eine einzige jener wohlmeindenen Prophezeihungen eingetroffen, im Gegenteil.
Irgendjemand liegt in dieser Frage also ziemlich falsch..
 
 

Bernd

10. Dezember 2024 19:24

@RMH und Le Chasseur
Jawohl, den zusätzlichen Wohnraum habe ich unterschlagen, weil wir unser Haus von vornherein mit mehreren Kinderzimmern á 10m² geplant haben. Müsste ich die stattdessen anmieten, kämen in unserem Fall 80€ pro Monat und Kind obendrauf. Und wir wären trotzdem noch unter den 250€ Kindergeld. Es mag schon sein, dass das nicht so bleibt. Es mag auch sein, dass wir es mit der Sparsamkeit manchmal übertreiben, nötig wäre sie in diesem Maße nicht. Selbstverständlich kann man beliebig Geld für Kinder ausgeben, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Hier geht aber darum, ob man sich Kinder leisten kann, nicht darum, was im Durchschnitt so ausgegeben wird. Wenn mein Sohn es satt hat, von Mama Klavierspielen zu lernen und sich dringend den teuren Geigenunterricht wünscht, werde ich dann die Spendierhose anziehen und zahlen? Wahrscheinlich. 
 
Die interessantere Frage ist aber: 

Bernd

10. Dezember 2024 19:24

Wäre es zumutbar, ein Kind großzuziehen, für das man sich keinen Geigenunterricht leisten kann? Ein Kind, das Leitungswasser trinken muss statt Gerolsteiner? Ist es zumutbar, dass ein Heranwachsender sich ein teures Freizeitprogramm und Schnickschnack selbst erarbeiten oder drauf verzichten muss? Dass man Urlaube bei jedem Wetter zeltend im Mittelgebirge bestreitet statt im Südseehotel? Oder wären das lebensunwürdige Umstände und das Kind besser nie geboren worden? Entschiede ich mich gegen das dritte Kind und stünde diesem ungezeugten Wesen im Jenseits gegenüber, könnte ich ihm dann mit gutem Gewissen sagen: "Es tut mir Leid, Dich konnten wir uns nicht auch noch leisten, der Geigenunterricht für Deinen Bruder war wichtiger"? Das ist der Maßstab, den ich mir auferlege.

Valjean72

10. Dezember 2024 22:00

Vielen Dank für diesen aufbauenden Artikel Frau Kositza und Respekt für Ihr Lebenswerk, familiär und beruflich. Dass Sie bereits Grossmutter sind und sogar schon achtfache, das war mir überhaupt nicht geläufig.
Ich bin zweifacher Vater - immerhin - und habe noch ein paar Jahre darauf zu warten, Opa zu werden, wurde ich doch erst mit 38 zum ersten mal Vater.
 
 

Le Chasseur

10. Dezember 2024 22:33

@Bernd
"Ist es zumutbar, dass ein Heranwachsender sich ein teures Freizeitprogramm und Schnickschnack selbst erarbeiten oder drauf verzichten muss?"
Selbstverständlich ist das zumutbar. Aber was machen Sie, wenn Ihr Kind eines Tages von der Schule nach Hause kommt und sagt, dass es ein I-Phone will oder Turnschuhe für über 200 Euro, weil es von seinen Klassen"kameraden", die diese überteuerten Statussymbole von ihren Eltern bekommen, ständig als "arme Sau" und "Arbeiterkind" bezeichnet wird? Und Ihr Kind unter 14 Jahre alt ist, also selber kein Geld verdienen kann?
"Entschiede ich mich gegen das dritte Kind und stünde diesem ungezeugten Wesen im Jenseits gegenüber, könnte ich ihm dann mit gutem Gewissen sagen: "Es tut mir Leid, Dich konnten wir uns nicht auch noch leisten, der Geigenunterricht für Deinen Bruder war wichtiger"?"
Gut, ich glaube natürlich nicht, dass ich nach meinem Tod in einem Jenseits meinen ungeborenen Kindern gegenüberstehe, die sich bei mir beschweren, nicht in dieses irdische Jammertal inkarniert worden zu sein.

RMH

10. Dezember 2024 22:33

@Bernd,
die Frage stellt sich meiner Meinung nach so heutzutage nicht bzw nur selten oder nur im Ausnahmefall. Die Frage ist heutzutage nicht drittes oder viertes Kind, sondern ganz generell: Überhaupt erst einmal ein Kind. Bei den meisten bleibt es, wenn der erste große Schritt gemacht wurde, nicht bei einem und wenn, dann sind es sehr oft ganz andere Gründe, als Geld (biologische, wozu auch das Alter zählt, Zerbrechen der Partnerschaft etc.). Trotzdem braucht man den Kostenfaktor nicht klein zu reden oder so zu tun, als regele sich das alles irgendwie von selbst, wenn ein Kind erstmal da ist (das ist - zugespitzt formuliert - die Einstellung von welfare queens. Kann man machen, habe ich auch nichts dagegen (wenn es ein System hergibt, ist es ein Thema des Systems, aber nicht seiner Nutznießer), aber als Leitlinie ausgeben würde ich das nicht). Und wenn man Geld hat, gibt es eigentlich nichts sinnvolleres, als in die eigene Familie zu investieren. Falscher Knauser erzieht auch nicht besser.

Olmo

10. Dezember 2024 23:04

Oma sagte, du bist nicht auf der Welt um glücklich zu sein, du bist auf der Welt um zu dienen. Bleib deiner Taufe treu und fürchte Gott, und was du glaubst oder nicht glaubst, interessiert keinen, Bengel! Und dann gab's was hinter die Löffel. Ich vermisse sie. 
Seltsamerweise wirkte gerade sie glücklich. Sie wurde über 100 Jahre alt, sie brachte sieben Kinder zur Welt, vier Kinder verlor sie in der Heimat und auf der Flucht, drei gebar sie in der neuen Heimat. Kein Gejammer, keine Zerknirschung, und nicht einmal die Polen hasste sie. 
 
 

Der Sinnierer

10. Dezember 2024 23:46

Einige statistische Zahlen: Wer Kinder hat, lebt laenger (pro Kind +3 Monate laengeres Leben). Wer Kinder hat, lebt gluecklicher, vor allem Enkel (auf einer 10er Skala ca. 0,5-0,7, entspricht dem Unterschied unverschuldet arbeitslos und in einem guten Beruf). Wer Kinder hat, laeszt sich weniger scheiden (auszer das Kind hat eine deutliche Behinderung). Wer Kinder hat, begeht seltener Selbstmord (60-65% seltener). Wer Kinder hat, hat weniger Brust-, Darm- und Gebaermutterhalskrebs (ca. 25-50%). Die Liste koennte wirklich lange fortgesetzt werden, und angesichts dieser Tatsachen, der Wunderbarkeit Kinder zu haben und dem Faktum, in einer wirklich reichen, sicheren, ressourcenstarken Zeit zu leben, gibt es keinen besseren Moment als zwischen 1950 und jetzt Kinder zu haben bzw. gehabt zu haben. Die Tatsache, dasz so viele sich dem verschlieszen, spricht dafuer, dasz viele sich einer Zeit angepaszt haben, die ich-zentriert, ihrer Verantwortung vergessen, den Menschen viel zu ernst nehmend, hedonistisch und gottlos ist. Ich bin in keiner Position ueber andere zu urteilen (tue es leider dennoch viel zu oft), finde aber diese Kinderlosigkeit sehr schade, auch um die vielen Kinder, die nicht geboren werden in dieser fuer sie wirklich schoenen und reichen Zeit. Und Danke uebrigens fuer die Buchempfehlung!

MarkusMagnus

11. Dezember 2024 00:20

@ Olmo
So hab ich das auch noch mitbekommen. Wir sind hier um unsere Pflicht zu tun. Aber da geht es schon los. In einem normalen Staat wäre das leicht zu definieren.
In einem Staat der sein eigenes Volk hasst ist das schon schwerer. Auch bezüglich des Wehrdienstes, Dienst an der Gemeinschaft usw. Ich persönlich kann es mir leisten eine Arbeit zu haben bei dem ich keine Steuern bezahlen muss weil ich so wenig verdiene.  Die Kunst ist es diesem Staat nicht mehr zu geben als nötig ohne sich damit selbst zu schaden.
Da ich als Rechter aber ungerne auf Kosten anderer Leute lebe habe ich mit Absicht eine Arbeit für die ich eigentlich  "überqualifiziert" bin. Ich mache das was mir gesagt wird und bin glücklich dabei. Wenn man nicht allzuhohe materielle Ansprüche hat kann man so gut leben ohne sich zu ärgern wofür der Staat heute wieder das Geld zum Fenster rauswirft. Schön auch zu hören das Herr Höcke Großvater geworden ist.
 

MarkusMagnus

11. Dezember 2024 00:36

Was mir auch gerade dazu eingefallen ist: 
Auch ein Elon Musk hat mehr als 5 Kinder. Eine Von der Leyen auch. Dann habe ich mal überlegt wer als bekannter Schauspieler viele Kinder hat. Mir ist eigentlich nur mein Lieblingsschauspieler Mel Gibson eingefallen.  Er inszeniert sich ja in seinen Filmen oft auch als strenggläubiger, mehrfacher, liebevoller Vater. Zum Beispiel in dem Film "Der Patriot".
Ich persönlich halte die Befürworter von legalen Abtreibungen (ausser in Notsituationen und bei Vergewaltigungen) für satanisch. Aus einem Gottesgeschenk wird ein "Unfall" gemacht. Wann beginnt Leben?
Wenn eine Zelle sich teilt. Abtreibung ist Mord und sollte für den der sie vornimmt auch wieder so bestraft werden 

Umlautkombinat

11. Dezember 2024 08:15

> Aber was machen Sie, wenn Ihr Kind [...] ein I-Phone will
 
Klingt ja wie ein Problem auf Leben und Tod. Wer sich derart klein vor seinen Kindern macht, der hat es wohl nicht besser verdient...
 
Ich erwaehnte oben meine grosse Familie. Die besiedeln den Westteil der Bundesrepublik von der Nordsee bis nach Schwaben und Bayern. Gross-(Hamburg, Frankfurt), Mittel-(Wuerzburg), Kleinstaedte. Doerfer. Und keiner hat das kolportierte Problem - ausser die Eltern sind von sich aus so gepolt (die gibt es auch). In Schulen und auch unter Eltern gibt es i.a.R. auch selbstregulierende Faktoren in Form von Gruppen, denen man sich verbindet. Die Teure-Klamotten-Fraktion ist nur eine, die im Zweifelsfall - falls ueberhaupt vorhanden - auch durchaus diejenigen sein koennen, die das kuerzere Los in der Hackordnung ziehen.