Auf1 organisierte ein “Alternatives Western Ethics Forum” (A‑WEF)

Prag, die Stadt der hundert Türme, hat schon viel gesehen. Nicht nur drei Kaiser sind dort begraben, sondern in der samtenen Revolution wurde hier auch die Sowjetunion begraben. Was sich nun im Dezember 2024 in einem renommierten Hotel der Innenstadt zutrug, reiht sich ein in diese Geschichte.

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

Gerecht­fer­tigt ist die­ser anma­ßen­de Ver­gleich durch den Eröff­nungs­red­ner des ers­ten “A‑WEF” in Prag: Wenn einer der berühm­tes­ten Poli­ti­ker Euro­pas, Prof. Dr. Václav Klaus, in stoi­scher Ruhe (und per­fek­tem Deutsch, das Frau Baer­bock vor Neid erblas­sen las­sen wür­de) über den Gre­at Reset refe­riert, dann ist der Auf­takt in eine Kon­fe­renz vol­ler Exper­ti­se und Reich­wei­te gelungen.

Micha­el Ball­weg, Kay­van Sou­fi-Sia­vash (ehe­mals bekannt als Ken Jeb­sen), Ull­rich Mies Mar­kus Krall, Ernst Wolff, Mar­kus Haintz, Michel­le Gol­lan, Bea­te Bah­ner, Paul Bran­den­burg, Ste­fan Schu­bert, Sucha­rit Bhak­di und vie­le mehr gaben ein­an­der das Mikro in die Hand,  Demo­kra­ti­scher Wider­stad, COMPACT, Nou­vi­so, Kla-TV, Info-Direkt, Report24, PI-News, NIUS und ande­re folg­ten dem Ruf von AUF1 – und das bedeu­tet, daß eine Quan­ti­tät ver­sam­melt war, die in einen qua­li­ta­ti­ven Sprung mün­den konnte.

Und ein sol­cher gelang beim alter­na­ti­ven “Wes­tern Ethics Forum”, das sich als Ant­wort der “Schwurb­ler” auf die “Any­whe­res” in Davos ver­steht. Im Fol­gen­den möch­te ich drei Grün­de nen­nen, die das Gip­fel­tref­fen in Prag so ein­zig­ar­tig machen:

1. Beer­di­gung der Kontaktschuld

Auf Tele­gram schrieb ich am Montag:

Die Kon­takt­schuld ist tot. Wir haben sie in Prag begra­ben. Eine viel­fäl­ti­ge Alli­anz für Mei­nungs­frei­heit und die Abschal­tung der Demo­kra­tie­si­mu­la­ti­on ist stär­ker denn je!

Auf eine gewis­se Art und Wei­se war ich der Lack­mus­test des A‑WEF. Alle absol­vier­ten die­sen Test bra­vou­rös. Ohne jede Berüh­rungs­angst, völ­lig kon­takt­schuld­frei ver­lief das Tref­fen der Coro­na­wi­der­stands-Gigan­ten mit dem ver­fem­ten Remigrationsinfluencer.

Kon­tro­ver­se Gesprä­che mit NIUS-Repor­tern & Michel­le Gol­lan über die “Boo­mer”, zahl­rei­che Bie­re mit Bran­den­burg, befrei­en­des Geläch­ter zu den haar­sträu­ben­den Repres­si­ons­an­ek­do­ten von Krall, ein inten­si­ves Gespräch (inklu­si­ve Pla­nung neu­er Strei­che) mit Ball­weg, wäh­rend die Jugend die Pra­ger Alt­stadt unsi­cher mach­te – das waren nur ein paar der Ein­drü­cke zwi­schen zahl­rei­chen Podi­en und Interviews.

Über­haupt ist der unglaub­li­che Arbeits­ein­satz des Teams von Elsa Mitt­manns­gru­ber und Ste­fan Magnet nicht genug zu loben. Bruch- und pau­sen­los reih­te sich ein Panel an das nächs­te. Wäh­rend­des­sen und dazwi­schen wur­de ein wah­rer Gesprächs- und Inter­view­ma­ra­thon absol­viert. Die Medi­en­ver­tre­ter mach­ten von die­ser ein­zig­ar­ti­gen Dich­te wider­stän­di­ger Gali­ons­fi­gu­ren aus­gie­big Gebrauch!

Aber bevor ich mich ver­zet­te­le, kom­me ich zum Kern und gehe zum nächs­ten Punkt über: Die Kon­takt­schuld ist spä­tes­tens jetzt eine Sache der Ver­gan­gen­heit. Die Gegen­öf­fent­lich­keit, die Bewe­gung, Rechts­an­wäl­te, Akti­vis­ten, Ärz­te und Medi­en­ma­cher arbei­ten Hand in Hand.

2. Schluß­ak­kord & Auftakt

In einem der zahl­rei­chen Revo­lu­ti­ons- und Akti­vis­mus­rat­ge­ber aus der NGO-Sze­ne las ich ein­mal einen Satz, der nach­hall­te: “Wider­stands­kämp­fern fehlt das Talent, ihre Sie­ge zu fei­ern.” Viel zu oft geht man nach Erfol­gen rasch zur Tages­ord­nung über. Man ver­paßt die Gele­gen­heit sie auszukosten.

Denn Sie­ge zu zele­brie­ren, ist ent­schei­dend für die Innen- und Außen­wir­kung. Fehlt das, was der Eng­län­der “Clo­sure” und ich einen “Schluß­ak­kord” nen­ne, dann ver­plät­schert die Sym­pho­nie unvoll­endet. Das Nar­ra­tiv hängt in der Luft und die “akti­vis­ti­sche Hel­den­rei­se” kommt nie an ihr Ende.

Prag war unser Schluß­ak­kord, ja, unser “Auen­land”. In voll­kom­me­ner Sicher­heit, ein­ge­hegt in der Anony­mi­tät einer frem­den Mil­lio­nen­stadt und der Schutz­wir­kung einer Eröff­nungs­re­de von Dr. Klaus, ent­fal­te­te sich eine gelös­te Stim­mung, eine Feierlaune.

Der letz­te Akt der Wider­stands­sym­pho­nie war zugleich ein wich­ti­ger Auf­takt. In einem Plan­spiel berei­te­ten sich fach­män­nisch unter­glie­der­te Arbeits­grup­pen auf eine neue Pan­de­mie vor. Man muß nur die Gäs­te­lis­te über­flie­gen, um zu erah­nen, wel­che Syn­er­gien und Pla­nungs­tie­fe in einer der­ar­ti­gen Anord­nung ent­ste­hen kön­nen. Nicht nur unse­re Geg­ner pla­nen. Wäh­rend sie sich ver­schwö­ren, agiert das A‑WEF aber transparent.

Egal, was mor­gen kommt: Der Wider­stand ist bereits heu­te wesent­lich bes­ser vor­be­rei­tet als 2020.

3. Viel­falt und Widerspruch

Auf einer Ver­an­stal­tung wie die­ser lernt man schnell: Pau­se ist ein Fremd­wort. Mit einem Kaf­fee in der Hand und den Namen der Gesprächs­part­ner im Kopf jon­glie­rend, zwi­schen Büh­ne und Inter­views blieb kaum Zeit zum Essen oder Schla­fen. Letz­te­res war verschmerzbar.

Ärger­lich war nur, daß ich eini­ge der Podi­ums­ge­sprä­che ver­paß­te. (Gott sei Dank kann man sie nach­träg­lich auf AUF1 anse­hen.) Das The­men­spek­trum reich­te von Sicher­heit, Wirt­schaft und Gesund­heit bis zu Geld und Medien.

Auf der Büh­ne zeig­te sich rasch sowohl die Viel­falt als auch die Ein­heit des Gip­fels. Immer wie­der gab es Wider­spruch. Ob zur Ein­schät­zung von Mili­ei, der Idee einer “Mensch­heits­fa­mi­lie” oder der Fra­ge ver­bind­li­cher gesell­schaft­li­cher Werte.

Die­se Mei­nungs­viel­falt fand ich gera­de als Ver­tre­ter einer dezi­diert neu­rech­ten, eth­no­plu­ra­lis­ti­schen Per­spek­ti­ve span­nend. Denn die Reak­ti­on auf Dis­sens offen­bar­te die Stär­ke des A‑WEF. Man konn­te, wie Ador­no ein­mal sag­te, “ohne Angst ver­schie­den sein”. Die Akzep­tanz unter­schied­li­cher Mei­nun­gen, das Feh­len von Sprach­ge­bo­ten wie auch von ideo­lo­gi­schem (oder geo­po­li­ti­schem) Bekennt­nis­zwang mach­ten die Kon­fe­renz und die Podi­ums­ge­sprä­che äußerst spannend.

Die­ses Tref­fen war mehr als eine Kon­fe­renz. Ohne Kon­takt­schuld, Anti­fa-Demos und dem star­ren Ablauf einer Demons­tra­ti­on oder Mas­sen­ver­an­stal­tung ent­fal­te­te sich die ein­zig­ar­ti­ge Magie des Netz­werks. An der Stel­le bleibt nur ein erneu­ter Dank an Magnet, Mitt­manns­gru­ber samt Mann­schaft: Material‑, Per­so­nal- und Zeit­kos­ten des Gip­fels möch­te ich mir nicht ein­mal ausmalen.

Doch es hat sich aus­ge­zahlt! Ich bin über­zeugt: Vie­le Ideen, Pro­jek­te und viel­leicht sogar klei­ne Revo­lu­tio­nen wur­den an die­sen zwei Tagen in Gang gesetzt. Die Syn­er­gien wer­den noch lan­ge nach­wir­ken und hof­fent­lich beim kom­men­den 2. A‑WEF ver­tieft. Man sieht sich beim nächs­ten Gruppenfoto!

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

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Kommentare (12)

Diogenes

17. Dezember 2024 16:35

Hauptsache der Herr Sellner vergisst vor der Mehrheit der "Liberalen" der aufgelisteten Namen nicht den dt. Standpunkt (Kubitschek) im Gespräch zu erwähnen, den er "rechts" und ein Otte oder Gauland "konservativ" nennen würden und ich selbst als "Deutsche Sicht" bezeichne. Die Verortung dieser Sicht wurzelt im eigenen Land u. Volk die das gemeinsame Interesse im Beschauen (aus)bilden: Ein gut genährtes und gekleidetes Deutsches Volk das reich an Geist und schaffensfroh seiner Geschicke und Lande eigen Schmied ist. 

Diogenes

17. Dezember 2024 16:56

"(...) Denn Siege zu zelebrieren, ist entscheidend für die Innen- und Außenwirkung. Fehlt das, was der Engländer “Closure” und ich einen “Schlußakkord” nenne, dann verplätschert die Symphonie unvollendet. Das Narrativ hängt in der Luft und die “aktivistische Heldenreise” kommt nie an ihr Ende. (...)
 
Was Sie meinen nennt sich in der Philosophie Symbolismus. Die Setzung von Symbolen hat für die dahinter stehende Idee eine einnehmende Wirkung. Eine Meta-Ebene von Charisma umhüllt, eine Aura die Geistesblumen in den Hirnen formt. Was glaubt man eigentlich, warum z.B. im Feudalismus die Krönungsfeiern so großartig in Szene gesetzt wurden? Nur ein Beispiel. - Die Krone als Symbol einer beginnenden Herrschaft.

Paavo

17. Dezember 2024 18:06

@Diogenes
Warum sollte Herr Sellner da etwas vergessen? Als ob Liberale oder Libertäre nicht auch Patrioten sein können, mit denen man trefflich für sein Land streiten kann. Oft sogar besser als mit so vielen hunderachtzigprozentigen deutschen Nationalisten mit ihrem Feind-Denken, die mit ihrem Stock im Hintern mehr Schaden anrichten als Nutzen bringen.

Diogenes

17. Dezember 2024 21:42

@Paavo
 
"Warum sollte Herr Sellner da etwas vergessen?"
 
Vielleicht der trügt mein Eindruck von Sellners Euphorie.  
 
"Als ob Liberale oder Libertäre nicht auch Patrioten sein können, (...)"
 
Sicher kann wer mit genügend Geduld mit jedermann über "Gott und die Welt streiten", auch "Gott und die Welt" (liberal) infrage stellen oder sich dagegen (konservativ) verwahren/verwehren. Meine Kritik gilt dem entwurzelten Abstraktheiten die öfters meinen als von Volk, Raum und Zeit losgelöste Paradiesvögel von der grenzenlosen und staatenlosen Beliebigkeit des Allerlei schwärmen zu müssen und dann bei der Separation/Aufspaltung des Vaterlandes und dem Kleinklein des Anarchismus (wurzelloser Liberalismus ist die Hure des Kommunismus/Kapitalismus) landen. 

Diogenes

17. Dezember 2024 22:34

Ergänzend zum Symbolismus:
-Die Krone als Symbol einer beginnenden Herrschaft.
 
Man setze als Krone (kommt in seiner Bedeutung von Korona/Corona; dem Behaupten/Behäupten mit Ausstrahlung/Sendung: "Jeder setzt sich den Hut auf, der ihm passt") den "Stahlhelm" und erahnt worum es bei der Wirkkraft des Symbolismus auf den Geist geht (der eine mag das Symbol mit "Freude, Selbstbestimmung, Recht und Ordnung" verbinden, also verherrlichen, ein anderer mit "Leid u. Tod" und der übernächste Zeitgenosse fantasiert gar etwas von "Welteroberungsplänen". Am Beispiel der Freimaurerei (Völkerschlachtdenkmal) lässt sich Symbolismus gut beobachten/studieren. Dieser Staat im Staate (heute sagt man auch Tiefer Staat) hat sich in Gebäuden und Städten über Jahrhunderte verewigt und ist nur für das wissende Auge erkennbar/sichtbar.
 
Damit begründen die Fraumaurer ebenso wie die z.B. Christen/Kirchentheologen in Kirchenbauten ihren Herrschaftsanspruch in Europa und Übersee. Wir könnten auch in das alte Kemet einen Ausflug machen in Sachen Symbolismus (Stichwort: "Blume des Lebens", sog. "Osirion" oder "Osiris-Tempel"), aber ich denke es dürfte klar sein auf was unsereiner an Machtanspruch verzichtet, wenn er keine ((meta)politischen) Symbole setzt die wie eine Standarte in der Feldschlacht als Sammelpunkt dienen. 
 
Man ersetze "Stahlhelm" nun durch "Remigration"  ...Das Äußere ändert sich, aber die Krone als solche als Herrschaftsanspruch oder Deutungsanspruch ist gesetzt.

links ist wo der daumen rechts ist

18. Dezember 2024 07:02

Also im goldenen Prag. Wird man im nächsten Jahr auch die 80. Wiederkehr der blutigen oder eher blutrünstigen Ereignisse vom Mai 1945 gebührend feiern? Im Land der ewig gültigen Benes-Dekrete? Feiert man mit den Tschechen und Visegrad-Brüdern auch noch irgendwann die Potsdamer Beschlüsse?
Es verschlägt einem die Sprache angesichts dieser neurechten Doppelmoral.
Vergißt man auf diesem Kongreß selbstverliebter TUIs das Vermächtnis der deutschen Kulturnation und Schicksalsgemeinschaft? Und das alles für ein paar Biere mit Herrn Brandenburg und ein Selfie mit Ken FM?
Und die rührigen Stefan M. und Elsa M. (hatte während Corona das Vergnügen beide – genau an ihrem Hochzeitstag – bei einem „Schwurbler“-Treff in einer Wohnung kennenzulernen) in Ehren, aber was soll eine neurechte Schickeria besser machen?
Wie wäre es mit back to the roots?
Das sog. nationale Lager hatte sich einmal durch ein klares Bekenntnis zur deutschen Kulturnation (inkl. antiklerikalem Kurs) ausgezeichnet, heute ist man ein bisserl katholisch, wenn irgendwo die Errichtung einer Moschee droht, ein bisserl „völkisch“, wenn's zuviele Migranten gibt, v.a. aber so polyglott und kosmopolitisch wie Langstrecken-Luisa, wenn man nur auf möglichst vielen Kongressen tanzen kann.
 

RMH

18. Dezember 2024 09:25

Ich habe nach dem Lesen des Artikels von M.S. irgendwie erwartet, dass jetzt getreu der legendären M. Python Szene das Gezänk alá Volksfront v. Judäa vers. judäische Volksfront wieder los geht & wurde nicht enttäuscht. Ich teile M.S. positive Einschätzung. 
"Feiert man mit den Tschechen und Visegrad-Brüdern auch noch irgendwann die Potsdamer Beschlüsse? ... Es verschlägt einem die Sprache angesichts dieser neurechten Doppelmoral."
@links ist etc.: Nachdem man bei RUS bei vielen Neurechten offenbar nicht die von Ihnen beklagte Doppelmoral sieht, Chrupalla zu Siegestags-Empfängen in die rus. Botschaft geht etc.,  erscheint ihr Einwand wie das bemühte Suchen nach einem Haar in der von M.S. als äußerst schmackhaft präsentierten Suppe. Ganz das Gegenteil wäre richtig: Man muss den Visegrad Staaten klar machen, dass sie nicht zwischen D & Rus aufgerieben werden sollen & deshalb den Schutz von Übersee nicht brauchen, sondern dass der natürliche Kulturraum D, AT, PL + ehem. k.u.k Gebiet ist. Das wäre echte, rechte dt. Politik, alles andere ist nur Heranwanzen an einen neuen Hegemon. Schreibe ich als Sohn Vertriebener, Großvater von den Tschechen ermordet. Fuck Russia, Fuck USA.

Kurativ

18. Dezember 2024 13:09

So eine Veranstaltung ist extrem aufwändig und zeigt die Leistungsfähigkeit von AUF1. Diese Leute arbeiten ohnehin schon bei 100% und stemmen zusätzlich noch so eine Veranstaltung. Respekt! Ich hoffe, man kommt dort jetzt oder später auf seine Kosten.
Es ist auch schön zu sehen, dass Martin Sellner eingeladen wurde. Letztens war ich positiv überrascht, dass MS in der Sontagsrunde dabei war. Es scheint sich etwas zu normalisieren. Bei solch positiven Hoffnungsschimmern wird das Kartell wahrscheinlich demnächst zusammen mit dem gesteuerten Inlandsgeheimdienst, der gelenkten Justiz und den kontrollierten Medien einen Gegenangriff starten oder eine andere Schweinerei zum Ausgleich lancieren.
Einen verstaubten und rückwärtsgewandten Patriotismus, bei dem man sich nicht über die tschechische Grenze traut oder Leute wie Ballweg, Ganser oder Jebsen komplett ablehnt, kann ich nichts abgewinnen. Man muss ja nicht seine Geschichte vergessen. Aber für ein weiteres Vorgehen sind das Jetzt und das Morgen wichtig.

Majestyk

18. Dezember 2024 13:56

@ links ist wo der daumen rechts ist:
"Es verschlägt einem die Sprache angesichts dieser neurechten Doppelmoral."
Ich komme in den letzten Monaten aus dem Staunen auch nicht mehr raus. Auf dem Weg zu Macht und Einfluß wird wohl alles abgeworfen was als Ballast empfunden wird. Da wird um muslimische Stimmen gebuhlt oder bei Abtreibungen ein Auge zugedrückt. Aber man will ja auch angeblich die CDU der 90er sein und die hat sich bekanntlich auch schon in alle Richtungen verbogen was das Zeug hält. Genau darum sieht es im Land ja so aus, wie es eben aussieht.
Wozu braucht es eigentlich Rechte an der Macht, wenn die nachher alles genauso machen wie Linke? Ich dachte immer es gehe darum eine neue Richtung vorzugeben und nicht der Herde zu folgen. Nicht bloß ein Personalwechsel, sondern ein neuer Fahrplan und ein neuer Kodex.

Adler und Drache

19. Dezember 2024 00:03

@ Majestyk
Vielleicht ist es ja Illusion, dass man einen neuen Fahrplan und einen neuen Kodex mit politischen Mitteln einfach - tataa - setzen könnte, naiv-träumerische Selbsttäuschung.
Vielleicht ist die Ent-Täuschung der erste Schritt auf dem Weg zu echter Verantwortung und Gestaltung.
Vielleicht ist es gut, wenn man diese Lektion so früh wie möglich lernt.
Schauen Sie sich die Grünen an: Die halten bis jetzt verbissen, auf Teufel komm raus an dieser Illusion fest, und dabei driften sie in eine immer hermetischere und immer absurdere Parallelwelt ab. Dabei hatten sie jegliche Unterstützung, die man haben kann: die Medien, Geld, den Zeitgeist im Rücken. So mirnichtsdirnichts lassen sich neuer Fahrplan und neuer Kodex wohl doch nicht setzen. Die Schwerkraft des Historischen erlaubt nur kleine Sprünge - wichtig ist die Richtung. 
 

Valjean72

19. Dezember 2024 09:22

@links ist wo der daumen rechts ist:
Ich kann Ihre Kritik an dieser Veranstaltung nachvollziehen.
 
Nur ein Beispiel: im März 2014 hatte ich begonnen, mir Sendungen von KenFM anzusehen. Schon eineinhalb Jahre später hörte ich damit wieder auf, weil KenFM für mich ein Paradebeispiel eines alternativen Mediums mit «Gatekeeper»-Funktion darstellte: in einigen Positionen kritisch zum Mainstream (Maidan, Konfrontation mit Russland …) und dadurch durchaus interessant aber in anderen grundsätzlichen Themenfeldern voll auf Line: 1) Masseneinwanderung 2) Klimawahn 3) deutsche Schuld (gerade in Bezug auf Russland)
 
Vor den Machern von AUF1 habe ich Respekt aber dieser Alternative WEF hat für mich etwas von einer Hippe-Veranstaltung mit hohem Selbstbeweihräucherungsfaktor. Gleichwohl sage ich offen, dass ich mich nicht intensiv mit dieser Veranstaltung auseinandergesetzt habe.
 
Aber auch ich erwarte von patriotischen Kräften ein Bekenntnis zur deutschen Kulturnation
 
Im englischsprachigen Wikipedia-Artikel zur Geschichte Prags ist ein sehr interessanter Satz aufgeführt:  «Prague had German-speaking near-majority in 1848 …»
 
Die letzten deutschen Prager wurden 1945 von Tschechen «heim ins Reich» (O-Ton Milos Zeman) oder «direkt» ins Himmelreich gebracht.

MarkusMagnus

19. Dezember 2024 10:40

@ links ist wo der daumen rechts ist
Ich konnte kaum glauben was ein Herr Krah neulich von sich gegeben hat. Ich zitiere (übersetzt aus dem Englischen);
"Man kann sagen, dass es ohne jüdische Beiträge keine deutsche Kultur gäbe.“
Solche Unverschämtheiten verbitte ich mir! Ich dachte erst es wäre ein Fake von der Antifa. Da kann ich auch gleich die Grünen wählen. Für mich sogar noch übler als das Geschwätz von Frau Aydan Özoguz von der SPD. "Wir" hatten schon eine Kultur (Himmelscheibe von Nebra) bevor der erste Hebräer nach Europa gekommen ist. 
 
 

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