Was Elon Musks Wahlkampfhilfe für die AfD bedeutet

Elon Musk hat in der Welt am Sonntag die AfD zur einzigen Partei erklärt, die in Deutschland noch eine Wende zum Besseren zustande bringen könne.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

War­um hat der reichs­te Mann der Welt sich so geäu­ßert? Hat er es als reichs­ter Mann der Welt getan, als Pri­vat­per­son oder als laut­star­ker Bera­ter Trumps – das heißt: als jemand, der nun welt­po­li­tisch zu agie­ren hat und nicht mehr tun und las­sen kann, was er will? Gedan­ken dazu:

Musk wird als jemand beschrie­ben, der sich sei­ne eige­nen Märk­te schafft. Was bedeu­tet das? Es bedeu­tet, daß Musk nicht dort­hin geht und dort inves­tiert, wo es um har­te Kon­kur­renz geht, um klei­ne Vor­tei­le gegen­über ähn­lich star­ken Kon­kur­ren­ten. Er tut es nicht oder ungern, denn er will sich nicht auf­rei­ben, will kei­ne Abnut­zung und schon gar kei­nen Kompromiß.

Musk folgt kei­ner orga­ni­schen, ein­ge­bet­te­ten, vor­her­seh­ba­ren Logik. Er geht viel­mehr davon aus, daß, wer noch kon­kur­rie­ren muß, nicht zu Ende gedacht und nicht inno­va­tiv genug gehan­delt habe.

Musk steckt im Brach­land Fel­der ab, auf denen noch nie­mand anbaut, spielt, ern­tet. SpaceX, Star­link, Tes­la, X (also Twit­ter): Das war und ist zum Teil noch immer kon­kur­renz­los, also dort ange­sie­delt, wo ent­we­der kein ande­rer ist oder kein ande­rer eine Chan­ce hat.

Die AfD ist die zweit­stärks­te Kraft in der deut­schen Par­tei­en­land­schaft. Im Osten ist sie sogar die stärks­te Kraft, und seit gerau­mer Zeit ist sie für einen wach­sen­den Teil jun­ger Leu­te die ein­zi­ge Hoff­nung. Es ist mehr als selt­sam, daß von den alt­ein­ge­ses­se­nen Medi­en­häu­sern (wir reden nicht vom zwangs­fi­nan­zier­ten Staats­funk) noch nie­mand das Brach­land AfD als Markt­seg­ment erkannt hat und ganz und gar auf den Erfolg die­ser poli­ti­schen Grö­ße setzt. Denn die AfD ist die­se Grö­ße, ganz egal, ob ihr das alle ande­ren Par­tei­en abspre­chen und ihre Macht­be­tei­li­gung bis­her ver­hin­dern konnten.

Es kann gut sein, daß Musk auf die AfD setzt, um erneut etwas Uner­war­te­tes zu tun. Sein Ver­hal­ten ist das eines Man­nes, der es sich leis­ten kann, gegen jede Agen­da, jede aus­ge­spro­che­ne oder unaus­ge­spro­che­ne  zivil­ge­sell­schaft­li­che Über­ein­kunft zu ver­sto­ßen. Er kann es sich leis­ten, weil er das denk­bar größ­te Mega­phon besitzt, X, und weil er so breit auf­ge­stellt ist, daß selbst die­je­ni­gen, die ihn für sein poli­ti­sches Enga­ge­ment nun has­sen, an sei­nen Inno­va­tio­nen nicht vor­bei­kom­men. Musk kann nicht unter Druck gesetzt werden.

Wie­vie­le Pro­mi­nen­te kün­dig­ten an, X nun zu ver­las­sen, weil Musk nach dem Kauf der Platt­form die Poli­tik der Sper­rung von Accounts nicht fort­setz­te? Und wie­vie­le kamen nach Wochen zurück, weil sie dort, wo sie Alter­na­ti­ven zu X aus­rie­fen, kei­ner­lei Reich­wei­te mehr hatten?

Aber Deutsch­land: Was ist Deutsch­land für Musk? Unser Land dürf­te für ihn eines sein, das von vor­lau­ten, in sich ver­kno­te­ten, lang­wei­li­gen Strüm­pern regiert wird, denen es sogar gelun­gen ist, die Mei­nungs­äu­ße­rungs­frei­heit und damit die Mei­nungs­viel­falt auf ein völ­lig unin­ter­es­san­tes Maß ein­zu­schrän­ken. Er kann sich durch die Stel­lung­nah­me des Deut­schen Jour­na­lis­ten­ver­bands bestä­tigt sehen, der sei­nen Bei­trag in der Welt als Angriff auf die Mei­nungs­frei­heit wertet.

Musk hat mit weni­gen Aus­sa­gen das getan, was in Deutsch­land selbst nie­mand wag­te oder ver­moch­te: Er hat die AfD nicht nur zu einer nor­ma­len Par­tei erklärt, son­dern zur letz­ten Chan­ce, die unser Land noch habe. Nun reden alle über ihn, aber kei­ner nimmt die Her­aus­for­de­rung an: Musks Inter­ven­ti­on wird als unstatt­haft zurück­ge­wie­sen, alle, die er nicht adel­te, quen­geln und legen das typi­sche Ver­hal­ten von Ver­lie­rern an den Tag: Sie ver­wei­sen auf ver­meint­li­che Spiel­re­geln. Aber im Spiel, das Musk spielt, gibt es sol­che Regeln nicht, und die Queng­ler ken­nen dort, wo sie das Spiel noch machen kön­nen, eben­falls kei­ne Regeln.

Erin­nert sei an die Kon­sti­tu­ie­rung des Par­la­ments in Thü­rin­gen, erin­nert sei auch an den Kampf um das Amt des Ober­bür­ger­meis­ters von Gör­litz. Dort war der AfD-Kan­di­dat Sebas­ti­an Wip­pel 2019 im zwei­ten Wahl­gang mit 45 Pro­zent gegen einen par­tei­lo­sen Kon­kur­ren­ten unter­le­gen. Alle ande­ren Par­tei­en hat­ten sich gegen Wip­pel zusam­men­ge­schlos­sen, und aus Hol­ly­wood erreich­te ein “Offe­ner Brief” die Wäh­ler, in dem Schau­spie­ler und Pro­du­zen­ten vor dem gro­ßen Unheil warn­ten, das Gör­litz (Kulis­se für etli­che Fil­me) droh­te. Damals war aus den Rei­hen des Main­streams von unstatt­haf­tem Ein­griff in eine inner­deut­sche Wahl nicht die Rede.

Hat Musk sein Ver­hal­ten mit dem Team um Trump abge­stimmt? Nach allem, was zu hören ist, nur lapi­dar: Dort hat nie­mand etwas dage­gen, wenn an Deutsch­land etwas aus­pro­biert wird – zumal Musk ja auch in Eng­land mit Nigel Fara­ge etwas aus­pro­biert und in Ita­li­en mit Gior­gia Melo­ni (dort viel­leicht sogar pri­vat). Alle rund um Trump haben mit dem mora­li­schen Mus­ter­deutsch­land ein Hühn­chen zu rup­fen, Musk auch. Also rupft er, und man ist erstaunt, wie wenig hin­reicht, um Trans­for­ma­ti­ons­po­li­ti­ker mit gro­ßer Klap­pe zu Mimo­sen zu machen.

Aber natür­lich hat das alles auch eine emi­nent poli­ti­sche Kom­po­nen­te. Es han­delt sich nicht nur um eine der typisch dis­rup­ti­ven Übun­gen des Unter­neh­mers Musk, der es sich leis­ten kann und der etwas aus­pro­biert, wor­an er sei­nen Spaß hat. Musk weiß, daß er mit sei­ner stim­mungs­ver­än­dern­den Unter­stüt­zung jene Tei­le der AfD stärkt, die sei­ne Agen­da tei­len. Er bin­det die Par­tei dadurch enger an die USA, an das zumin­dest, was er dar­un­ter ver­steht (das Liber­tä­re, das Inno­va­ti­ve, das Kapi­ta­lis­ti­sche, das ort­los Machbare).

Das wird sich als Ein­druck und hand­fes­tes Plus fest­set­zen: Ent­las­tung kommt, wenn über­haupt von irgend­wo­her, aus den Ver­ei­nig­ten Staa­ten. Zwar frem­delt die AfD seit ihrer ers­ten Häu­tung (als man Lucke, Hen­kel und ande­re abstreif­te) mit dem Wes­ten, der trans­at­lan­ti­schen Bevor­mun­dung, der Nato und der popu­lär-ordi­nä­ren Kul­tur­ho­heit des Hege­mons. Aber aus Ruß­land, dem man geo­po­li­ti­sches Recht und kul­tu­rel­les Wider­stands­po­ten­ti­al zuspricht, kam nichts, das die AfD auf ihrem Weg zur Ent­dä­mo­ni­sie­rung hät­te unter­stüt­zen kön­nen. Es kam von dort bis­her kein kla­res Wort, kein Ange­bot, kei­ne expe­ri­men­tel­ler, öff­nen­der Text.

Musks Äuße­run­gen und sein Text wir­ken bereits. In der AfD selbst kann man eine Mono­po­li­sie­rung wahr­neh­men: Ali­ce Wei­del, die per­sön­lich ange­spro­chen und zur Gali­ons­fi­gur gekürt wor­den ist, will einen exklu­si­ven Zugang zu die­sem macht­vol­len Unter­stüt­zer. Allein damit wird sie Mehr­hei­ten bil­den kön­nen inner­halb ihrer Par­tei. Sie hat das, was man einen “Lauf” nennt.

Stim­men, die auf das destruk­ti­ve Poten­ti­al und Ver­hal­ten der USA hin­wei­sen, wer­den weni­ger Gehör fin­den, eben­so sol­che, die roman­ti­sie­rend oder real­po­li­tisch an einer Annä­he­rung mit Ruß­land arbei­ten. Das wis­sen die­je­ni­gen in der Par­tei, denen bei­des wich­tig war und ist und die dar­über nicht blind gewor­den sind für die weni­gen Optio­nen, die geblie­ben sind.

Denn das Jahr, das heu­te zuen­de geht, hat drei­er­lei gelehrt:

Mehr denn je kommt es dar­auf an, daß die Mei­nungs­äu­ße­rungs­frei­heit erkämpft und durch­ge­setzt wird; stär­ker noch als im ver­gan­ge­nen Jahr sehnt sich die AfD nach Ent­las­tung von einem poli­ti­schen und jeweils auch per­sön­li­chen Druck, der seit zehn Jah­ren aus­ge­hal­ten wer­den muß und nur wenig Früch­te trug; und zuletzt hat sich die Über­zeu­gung fest­ge­setzt, daß der post-demo­kra­ti­schen, ans Tota­li­tä­re rüh­ren­den Arro­ganz der deut­schen Macht­eli­te mit har­ten Schlä­gen zuge­setzt wer­den muß: Denn sie schreckt vor nicht mehr viel zurück.

Ent­dä­mo­ni­sie­rung, Bewe­gungs­frei­heit, Ent­las­tung: Ange­sichts die­ser Nor­ma­li­sie­rungs­hoff­nung tritt die Sor­ge über eine trans­at­lan­ti­sche Anbin­dung der AfD in den Hin­ter­grund. Man kann natür­lich auch unter den gege­be­nen Umstän­den war­nend beto­nen, war­um Trump und Musk in allem, was sie tun, zuerst an Ame­ri­ka den­ken – immer, kom­pro­miß­los. Bloß: Ist das nicht auch das ein­fa­che Mit­glied leid, das nun, am Wahl­kampf­stand und auf der Grill­par­ty beim Nach­barn sagen kann, es habe Musk an sei­ner Seite?

“Wir haben Musk an unse­rer Sei­te” – viel­leicht für zwei Wochen, viel­leicht für drei Mona­te, viel­leicht nie mehr so deut­lich wie jetzt, und vie­le sind wie betrun­ken davon. Gna­de Gott dem­je­ni­gen AfD-Poli­ti­ker, der es ver­saut und des­sen Name fällt, wenn Musk einen Irr­tum zu Pro­to­koll gäbe, etwa so: Ihm sei nun erst bewußt gewor­den, wie gründ­lich die AfD einen Stand­punkt ver­tre­te, der ganz und gar nicht sei­ner sei und ganz und gar nicht zu dem pas­se, wofür der Name Musk stehe.

Das also ist es nun: Das real­po­li­ti­sche Maxi­mum unse­rer Tage, der ers­te, nächs­te Schritt von einem deut­schen Stand­punkt her­aus ist das Zer­bre­chen ver­krus­te­ter Macht­ver­hält­nis­se. Es muß Bewe­gung in die Sache kom­men. Alles ande­re, grund­sätz­lich Star­re wirkt selbst wie eine Verkrustung.

So weit ist es gekom­men. Dies zu begrei­fen und die stei­fen Gedan­ken gelen­ki­ger zu machen, ist die Erkennt­nis aus einem sehr har­ten Jahr. Und es ist bereits der Beginn der Entlastung.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (55)

Zauberer von Oz

31. Dezember 2024 14:25

"...Angriff auf die Meinungsfreiheit..."
In Breslau, der schönen niederschlesischen Hauptstadt, hängt ein kleines Denkamal in der Nähe der Elisabethkirche. In den ehemaligen alten Fleischbänken, heute sind dort kleine Gemäldegalerien beheimatet, ist dieses Kunstwerk gegen den Kommunismus entstanden. Hinter Gitterstäben steht:
                                                    1+1=2

Karl Otto

31. Dezember 2024 14:38

Natürlich vertreten Musk und Trump zu allererst die Interessen der USA. Ja und? Das heißt ja nicht, dass man nicht gemeinsame Interessen mit denen haben kann. Gemeinsame Interessen von Deutschland und Russland vermag ich kaum zu erkennen, Russlands Interesse ist der Machterhalt der aktuell herrschenden Mafia von Putin, weiter nichts.

tearjerker

31. Dezember 2024 14:53

Musk hat sich den Medien-Multiplikator X gegönnt und darf jetzt auch noch als Berater der US-Admin überall seinen Senf dazu geben. Mehr Marketing geht nicht und fast jede Öffentlichkeit ist besser als gar keine. Warum also nicht gegen das Parteienkartell pro Alternative polarisieren? Jetzt muss ja nur noch Team Blau mitspielen. Guten Rutsch.

Le Chasseur

31. Dezember 2024 15:06

"Das wird sich als Eindruck und handfestes Plus festsetzen: Entlastung kommt, wenn überhaupt von irgendwoher, aus den Vereinigten Staaten. (...) Aber aus Rußland, dem man geopolitisches Recht und kulturelles Widerstandspotential zuspricht, kam nichts, das die AfD auf ihrem Weg zur Entdämonisierung hätte unterstützen können. Es kam von dort bisher kein klares Wort, kein Angebot, keine experimenteller, öffnender Text."
Wer sollte denn so einen Text verfassen?
Und gäbe es so einen Text, dann würde er der AfD doch vermutlich nur schaden, würde er doch vom gegnerischen Lager als Beweis für die Behauptung gewertet werden, dass die AfD aus Moskau gesteuert wird.

Bernd

31. Dezember 2024 15:45

Ich frage mich vor allem, wie tief sich Herr Musk mit den gegenwärtigen Eigentümlichkeiten der deutschen Politik beschäftigt hat. Ist ihm bewusst, wie schlecht es kurz- und mittelfristig um die Gestaltungsmacht der AfD steht? Dass sie selbst bei einem beeindruckenden "Wahlsieg" wie in Thüringen ausgesperrt bleibt? Ist ihm bewusst, wie viele Jahre selbst im besten Fall vergehen werden, bis die Saat aufgehen könnte, die er nun mutmaßlich ausstreut?
 
Wenn dem so ist, wenn er also bereit ist, ein langes Spiel mit Deutschland zu spielen, dann sehe ich interessanten Zeiten entgegen. Ein bisschen Hoffnung darf man wagen.

Laurenz

31. Dezember 2024 16:08

Elon Musk sagt nicht immer, aber häufig, was Er denkt. Er kann es Sich auch leisten. Er kann auch ziemlich schnell im Kopf große Zahlen kalkulieren, sie besitzen für Ihn keine Abstraktion, was für 96% der Menschheit nicht zutrifft. Er greift, wie Donald Trump & hunderte andere Konzerne gerne Subventionen (also Steuergelder) ab. Allerdings waren andere Konzernchefs (Boing etc.) besser, öffentliche Gelder zu generieren, da viele schon ältere Kontakte zu den Institutionen pflegen. Er muß genauso, wie jeder andere US-Konzern Seine Kunden-Daten den Intelligenz-Diensten der USA zu Verfügung stellen. In der Frühphase von Tesla & SpaceX standen beide Unternehmen knapp vor dem Scheitern. Er nimmt mehr unternehmerische Risiken in Kauf, als der Durchschnitts-Unternehmer. In der Anfangszeit schlief Er 3 Jahre quasi unter dem Schreibtisch, um Seine Mitarbeiter zu motivieren. Bei der Konkurrenz-Situation muß ich GK widersprechen. Viele Autokonzerne hätten E-Autos bauen können, aber zB der grün-rot-diverse VW-Konzern war & ist einfach zu blöd dazu. Zukünftig klebt VW das Marken-Emblem auf Chinesische E-Autos.

Rheinlaender

31. Dezember 2024 16:22

Auf russischer Seite mangelt es nicht nur an Versuchen, Brücken zur europäischen Rechten zu bauen, sondern überhaupt an Bereitschaft zur Anerkennung der Souveränität europäischer Staaten. Alexander Dugin als in Europa z.T. positiv rezipierter Denker unterstrich vor einigen Tagen etwa, daß eine solche Souveränität der Staaten Europas für Rußland keine Option sei. Er drohte Europa mit Krieg, falls man sich dort den sicherheitspolitischen Forderungen Russlands nicht beuge (im Video ab 1h 2:30 min im Kontext zu hören). 
Wenn man (wie manche in der AfD) die Forderung Medwedews nach einem geopolitischen Großraum zwischen Wladiwostok und Lissabon aufgreift, sollte man nicht vergessen, daß die entscheidenden Köpfe in Rußland damit eben nicht eine friedliche Koexistenz eines europäischen und eines russischen (und auch eines amerikanischen und chinesischen) Großraums im Sinne Carl Schmitts meinen, sondern die potenziell erzwungene Eingliederung Europas in einen russischen anstatt in den US-amerikanischen Großraum.

Friedrich Lagerfeld

31. Dezember 2024 16:23

Mit einer provisorischen Achse Weidel-Meloni die ramponierte Atlantik-Brücke auf Befahrbarkeit für neu-westliche Touren dank grundsanierter Gangarten sondieren? Warum nicht?
Wer aus Südafrika ist, dürfte um die Erfahrung reicher* sein, dass Tüchtigkeit und Anstand mit Aquidistanz in Multipolarität evtl. noch nicht hinreichend bestallt sein könnten.
Wenn Ozeanien tatsächlich von 1984 auf 1948 zurückrudern sollte (MAGA mäßig) dann sollten wir Eurasien und Ostasien noch ein paar Rubbel-Runden üben lassen.
*reicher, als der global-gewöhnliche Liberal/West-Geschädigte.

Wilfried

31. Dezember 2024 16:23

Hallo!
Due Analyse der "unbestellten Felder" kann ich nicht nachvollziehen. Habe seibe Biografien gesenkt, wo z.b berichtet wird, dass er als "Software-Programmierer" in Russland Reketen kaufen wollte, weil die billiger als die von der NASA waren und  ihn die Russen auf die Füsse gespuckt haben. Auf dem Rückzug warf er seine Excel Tabelle an, führte den "IdiotenIndex" ein und machte es dann selber, mit dem Effekt, dass er 80% günstiger in den Weltraum schießt, als die NASA (von den Europa ganz zu schweigen. Des weiteren ist seine "Boringkompanie" auch nicht konkurrenzlos, sein Solar City nicht und Twitter sowieso nicht!
Sein Vorgehen, - wo ihm viele Deutsche Ingenieure, wie der Raketen Techniker Hans Königsmann geholfen haben:
Er macht nur alles bis zu einem Faktor 10 effizienter als andere, indem er erst mal "alles zerlegt" und dann unter Weglassen neu aufbaut.  Und wenn es immer noch funktioniert hat er zu wenig weggelassen!
1/2

Rheinlaender

31. Dezember 2024 16:31

P.S. Trump ist ebensowenig ein Freund Deutschlands wie es Harris gewesen wäre. Die von ihm angekündigten v.a. wirtschaftspolitischen Maßnahmen werden Deutschland allerdings noch größeren Schaden zufügen, als es die Pläne von Harris getan hätten. Trump denkt hier m.E. kurzsichtig und vertieft Bruchlinien im US-amerikanischen Großraum. Für Deutschland ist das mit der Chance verbunden, unter dem Verweis auf offensichtliche Notwendigkeiten unabhängiger von den USA zu werden. Diskussionen darüber, ob Deutschland sich wirklich bei jeder Gelegenheit den USA anschließen und die damit verbundenen Nachteile in Kauf nehmen muß ohne dafür relevante Gegenleistungen zu erhalten, und auch Diskussionen z.B. über eine nukleare Bewaffnung Deutschlands, dürften bald salonfähig werden. 

Wilfried

31. Dezember 2024 16:34

2/2
Das macht übrigens auch Javier Milei in Argentinien mit dem verkrusteten, kriminellen Sozialisten Apparat  - sehr erfolgreich! Reformen greifen schneller als erwartet!
 
Wenn sich die AfD auf Musk einlässt, können wir imho als "frontrunner" nur gewinnen, zumal wohl demnächst auch Donald Trump in die gleiche Kerne schlägt und Nato-Merzel gehörig unter Druck setzt!  Was waere denn die Alternative? Aus Russland ist ausser Rohstoffen in naher Zukunft nicht viel zu erwartet und mit korrupter Beziehungswirtschaft, stattMarktwirtschaft ist kein Blumentopf zu gewinnen 
Musk und Trump bieten uns als Deutsche einen "Reset-Knopf", mit dem sich die gröbsten Fehlentwicklungen rückabwickeln ließen!
Versemmelt es nicht und stellt Eure Animositäten gegen Nationallibertäre zurück!
Grüsse

Diogenes

31. Dezember 2024 16:36

"Was Elon Musks Wahlkampfhilfe für die AfD bedeutet"
 
Nichts. Ein Sog wie da und dort hin ziehend, aber ohne Feste - so ist es mit wurzellosen Misteln vom Winde des Vaters Lande entrückt, wie bei den wurzellosen Liberalen dem Schein des Irrlichttrugs ins Ausland folgend - in guten Zeiten bei uns u. in schlechten sich auflösend, welch schwächliches Volk nach Kralls Logik.
 
Ich würde ein Gesetz gegen Wiedereinreise dieser völkisch-entwurzelten Liberalen - die Hure von Kommunismus und Kapitalismus in ihrer Abstraktheit sind - erlassen. Dem deutschen Vaterland in schlechten Zeiten wie Entwurzelte den Rücken kehren und wenn es gut läuft wieder kommen. Deutschland braucht keine Krämerseelen wie Krall, Musk und Kapitalismus, die Volkes Staat und Nation wie eine Firma führen wollen.

ede

31. Dezember 2024 16:37

Beurteilung eines Skeptikers.
Kann man gelten lassen, ich teile sie aber nicht.
Was Musk denkt oder plant ist in der Tat bis auf Weiteres Projektion, und sicherlich auch Wunschdenken. Man kann aber ohne Weiteres davon ausgehen, dass es nicht disparat zu den grundsätzlichen Vorstellungen der Gruppe um Trump ist:
 
Aus meiner Sicht:
Korrektur des Weltmachtanspruchs, also Akzeptanz der Mehrpoligkeit.
 
Daraus erwächst zwangsläufig die Notwendigkeit das Eigene, also die USA, zu stärken. Wenn man Weltmacht wäre, wäre das "eigene" die ganze Welt. 
Es wäre aber auch vollkommen kontraproduktiv, den Rest der Welt einer sich formierenden anderen Weltmacht, nämlich China, zu überlassen.
 
Nach bisheriger Geopolitik wird bspw. Russland aber geradezu an die Seite von China gezwungen. Das ist keineswegs im russischen und auch nicht im amerikanischen Interesse.
 
Ich kann mir deshalb gut vorstellen, daß Trump die Blockade gg Russland aufhebt. Zwangsläufig muß dann auch Deutschland mehr Handlungsfreiheit erhalten um eine souveränere Existenz überhaupt zu ermöglichen. 
 
Ich sehe also die Musk Stellungnahme zur AfD im Kontext zu einer sich abzeichnenden Änderung der geopolitischen Doktrin der USA. 
Das derzeitige öffentliche Gegacker ist die Ungläubigkeit über die offene Stalltür.

Majestyk

31. Dezember 2024 16:47

Wem soll Deutschland eigentlich seine Waren verkaufen falls es die Seiten wechselt, den Chinesen? Emotionsfrei betrachtet ist die Westbindung alternativlos so lange Europa nicht fähig oder willen ist wirklich zusammenzuwachsen (und damit ist nicht die EU gemeint). Sicherheitspolitisch läuft auf absehbare Zeit ohne die Amerikaner eh wenig bis gar nichts.
 
Musk als Person traue ich gar nicht, ich finde dessen Vermögensentstehung und Werdegang höchst dubios. Köstlich ist aber wieder einmal die gelebte Doppelmoral. Man mischt sich selber in den amerikanischen Wahlkampf ein, huldigt Typen wie Soros oder Gates, meint Georgien oder Rumänien Wahlempfehlumgen geben zu müssen ist aber pikiert wenn der Tech-Guru sehr richtig erkennt, daß die Kartellparteien Deutschland auf mehreren Ebenen komplett gegen die Wand gefahren haben.
 
Fürs Frühjahr erwarte ich erst einmal keine große Änderung im Politikbetrieb, aber man kann ja nie wissen. Allen Teilnehmern und der Redaktion einen guten Rutsch, bis nächstes Jahr.
 
 
 
 
 
 
 

RMH

31. Dezember 2024 18:08

In USA hat man ganz offenbar die grobe Einseitigkeit der Parteiname des offiz. Ds für Biden/Harris nicht vergessen. Steinmeier, der während seiner Zeit als Außenminister Trump als "Hassprediger" bezeichnete, braucht sich nicht zu wundern, wenn er jetzt ins Visier genommen wird. Der Fall Musk zeigt die komplette Einseitigkeit, Verbohrtheit & Einigelung im eigenen Gefängnis, welches sich die Etablierten in D geschaffen haben. Während sie großzügig sich zu jedem Furz im us-amerik. Wahlkampf zu Gunsten von Harris einließen & dies nicht als Einmischung in den US-Wahlkampf werten, sind ein paar Statements, das einzig begründete von Musk auch noch hinter paywall versteckt & eingerahmt durch Gegenrede, natürlich eine Einmischung in den ach so heiligen Wahlkrampf der BRD. Lächerlicher geht es nicht. Musk reizt das & er wird sicher noch nachlegen. So richtig beliebt ist er in D aber nicht, so dass mancher, der zwischen BSW & AFD hin & hergerissen ist, vermutlich jetzt BSW wählen wird. Das aus RUS Schweigen kommt, ist eher dem Umstand geschuldet, dass die Russen wissen, dass jedes Wort gegen sie gewendet wird & sie damit den ihnen gewogenen Kräften in AfD & BSW schaden (schreibe ich als bekannter RUS-Skeptiker, halte RUS aber nicht für doof). Unter dem Strich: Der Schmutz wird im neuen Jahr so richtig los gehen. Die Dreckschleudern sind geladen. Musk sehe ich als Seitenmusik, die ich dem Establishment gönne, die aber der AfD vermutlich kaum Stimmen bringt.

Ordoliberal

31. Dezember 2024 18:33

Auch ich spüre die Erleichterung durch das Endorsement durch Musk. Sie ist aber nur eine Täuschung. Denn alle Nicht-Libertären in meinem Bekanntenkreis (also praktisch alle) halten Musk für verrückt, autoritär und gefährlich. Der domestizierte Deutsche, allgemein der verhausschweinte Westler, kann die hochprozentige Individualität und nietzscheanische Amoralität großer Menschen gar nicht mehr vertragen und hält sie nicht für die Hefe seiner Gesellschaft, sondern für ihr tödliches Gift.
Dass das Libertäre das "ortlos Machbare" sei halte ich für ein bedauerliches Missverständnis der Neuen Rechten, worin sie allerdings typisch deutsch sind in ihrer sinnsuchenden Freiheitsskepsis. Immer sehen die Deutschen nach oben statt in die Weite, um ihr Heil zu finden. Freiheit ist nicht "ortlos machbar", sondern nur in einer ganz besonderen, einzigartigen Kultur verwirklichbar, nämlich der unseren, der westlichen. Die haben wir zu verteidigen gegen die Theokraten, Bürokraten und Autokraten in und außerhalb unserer Welt.

Simplicius Teutsch

31. Dezember 2024 18:47

@Kubitschek: "Es muß Bewegung in die Sache kommen."
 
Sehe ich auch so. Egal wie sehr es drunter und drüber geht. Ja, wir brauchen "Entlastung" und "Bewegungsfreiheit".
 
Dass von den USA der Rammstoß kommen würde, hätte ich nicht zu hoffen gewagt. Meine Hoffnung war, dass ein triumphaler Putin-Sieg in der Ukraine oder die hausgemachte wirtschaftliche Katastrophe die betonierte Machtelite in Deutschland evtl. erschüttern und delegitmieren hätte können.

Hartwig aus LG8

31. Dezember 2024 18:55

Eine interessante Frage ist, was die Einlassungen Musks für Merz und die Union bedeuten? Ignoranz bzw. Verachtung für den Super-Transatlantiker- und Brandmauer-Merz aus dem Lager der republikanischen "Schwesterpartei".

ofeliaa

31. Dezember 2024 19:36

Musk hat aber keinen Respekt vor Deutschland oder den Deutschen. Dementsprechend ist es egal, für was oder wen er wirbt. 
Pfui Teufel ist dieser Mann und sonst nichts. 

Laurenz

31. Dezember 2024 19:48

@Musk-Basher ... Nie hat Elon Musk von irgendwem erwartet, daß man in mögen oder sympathisch finden soll. Was ist denn das für ein Ansatz? Im Netz sind hunderte Videos mit Musk-Interviews. Er sagt viele kluge Sachen, manchmal hat Er auch Unrecht, und? Sein größter Verdienst ist, daß Er vielen Großmäulern jenseits & diesseits des großen Teichs gezeigt hat, daß Sie Flaschen sind.

Simplicius Teutsch

31. Dezember 2024 19:49

Machen wir uns nichts vor. Die BRD-Machtelite (Legislative, Exekutive, Judikative, Medien, Behörden, Kirchen, Migranten-Lobbys, Zivilgesellschaft) sitzt an allen Schalthebeln und ist sich einig, jede echte AfD-Gefahr aus dem Volke mit aller Macht in den Schwitzkasten zu nehmen und niederzudrosseln, wenn nötig bis zur letzten Zuckung (AfD-Verbot). 
 
Die grobe Einmischung aus dem globalen Raum von Elon Musk radikal zugunsten der AfD wirft aber plötzlich ein grelles Scheinwerferlicht auf das politische Krähwinkel-Deutschland. Das verunsichert all die Steinmeiers, Eskens, Merzens, Journalistenverbände etc. in ihrem unbedingten Herrschaftsanspruch; sie sind sehr verärgert, so wie auch ein Hund sich nicht den vollen Napf vor dem Maul ohne Knurren und Schnappen wegziehen lässt. – Sie wissen oder ahnen, dass sie mit ihrer Erzählung und Praxis von Demokratie („unsere Demokratie“) eigentlich nur geduldete Kreaturen von Auslandsgnaden sind.
 
 

Laurenz

31. Dezember 2024 20:47

@Musk-Basher ... Abgesehen davon, daß ich Elon Musk gut finde, für einen extrem klugen Geschäftsmann & intelligenten Wissenschaftler halte, zeige ich Ihnen etwas, wo Musk weitestgehend Unrecht hat. Wir müssen weder zum Mond, noch zum Mars fliegen. Hier dazu eine der vielen neuen ARTE-France-Dokus https://youtu.be/wALudXkphBk über die Satelliten-Schlacht ... und hier eines doch recht linken ARTE-Produzenten ... müssen wir zum Mars fliegen? https://youtu.be/QeXlV0MbKQs

FraAimerich

31. Dezember 2024 20:54

Über die "rechtslibertäre Versuchung" durch Milei, Thiel, Musk und Konsorten hat Nils Wegner hier eigentlich schon alles Notwendige gesagt.

Klaus

31. Dezember 2024 20:56

@Bernd
Folgen Sie mal Ulf Poschardt auf X, Springer ist "umgefallen" und strebt jetzt genau wie Nius offen eine Merz-Weidel Koalition an. 
Die Geschichte beschleunigt sich stark, eine Regierungsbeteiligung der AfD ist 2025 nicht nur möglich sondern jetzt (auch dank Musk) wahrscheinlich. 

Andreas J

31. Dezember 2024 21:00

Derzeit vorteilhaft für die AfD ist, dass Musks Polemisieren gegen das linke Establishment in D nicht mehr nur auf X vernommen wird. Zwar wird X von Linken ob der dort praktizierten Meinungsfreiheit und des stattfindenden Deframings gehasst, jedoch gleichzeitig auch als Sandbox betrachtet, zuverlässig abgeschirmt von ÖRR-Rentnern sowie Lesern sich neutral inszenierender MSM, die bekanntlich alles wegframen, totschweigen und konzertiert bis zur Unwahrheit denunzieren, wozu Scholz, Habeck, Merz & Co den Daumen senken. Somit ist für mich eigentlich Herr Burgard, der in der Welt einem amerikanischen Investor skandalöserweise eine längere GG-konforme Meinungsäußerung gestattete, das Verdienst zuteil geworden, die „Meinungsvielfalt“ in D als simuliert zu demaskieren. "Ist der des Wahnsinns", könnten viele Systemlinke gedacht haben (zumindest deuten ihre verräterischen Reaktionen daraufhin) und Burgards vorsorgliches Einordnung ("..warum Musk irrt") dürfte von Weltlesern mit halbwegs gesundem Menschenverstand weggesprengt worden sein... 
Des Weiteren positiv: Wie will man jetzt selbst denkfaulen Bürgern das wahlkampfwirksame Thema AfD-Verbot noch überzeugend verkaufen, wenn sich gleichzeitig ein als sehr erfolgreich und klug wahrgenommener Geschäftsmann, der zudem Arbeitsplätze in D schafft, pro AfD positioniert? Mein Spitzname für Musk wäre The Unframeable.

Monika

31. Dezember 2024 22:12

1/2 Elon Musks Botschaft und Verheißung findet vor allem glühende Anhängerinnen. Der reichste Mann der Welt bringt mächtige Frauen zum Strahlen, so sehr,dass er  sich bemüßigt fühlte, auf seiner Plattform X mitzuteilen , dass er Giorgia Meloni nicht date ( "we are not dating") . Er hat ja bereits 11 Kinder von drei Frauen und verehrt seine Mutter Maye über alles . Das Verhältnis zu seinem Vater ist eher dysfunktinal. Sein Interesse für deutsche Politik und für die AfD wurde, wen wundert es, von einem seiner größten deutschen Groupies befördert. Es ist blondes Mädchen mit Puppengesicht und geschminkten, leuchtenden Augen im Spitzenhemd, die ihm in perfektem amerikanischen Englisch die deutsche Politik erklärt, weil sie Deutschland mithilfe von Musks X-Plattform retten will. Musk ist ihr einziger Abonnent auf X,d.h. er finanziert sie für ihre politischen Einschätzungen der AfD und sie brachte ihn dazu, Alice Weidel ein Gespräch anzudienen. Chapeau! ff

Monika

31. Dezember 2024 22:23

1/3 Naomi Seibt, besagte junge Frau, eine hochintelligente Influenzerin, schreibt am 30.12. auf X (hier übersetzt): "Die Tyrannei Deutschlands blieb viele Jahre lang unbemerkt. Unterwerfung und Schuldgefühle machten die Bürger zu Fröschen in kochendem Wasser. Ich bin zu X gesprungen und habe einen Vorgeschmack auf die Freiheit bekommen. Jetzt ist es meine Mission, die Stummen zu inspirieren, ihre Stimme zu erheben und das Woke Media Virus ein für alle Mal zu eliminieren." Das realpolitische Maximum ist also  das Zerbrechen medialer verkrusteter Machtverhältnisse. Über die wahre und richtige Politik ist zunächst mal gar nichts ausgesagt. Sub specie aeternitatis gibt es also nichts zu versauen. 

brueckenbauer

31. Dezember 2024 22:32

Mein Eindruck war schon bei Vance und jetzt wieder bei Musk: Das sind Leute, für die die USA und "der Westen" wirklich durch das First Amendment definiert sind und die sich ehrlich entrüsten, wenn ein pseudo-westliches Land wie die Bundesrepublik so eklatant mit der Meinungsäußerungsfreiheit bricht. (Natürlich, bei uns ist es nur der 5. Artikel, und der kann offenbar gegen eine völlig willkürlich umgebogene Definition von "Menschenwürde" nicht anstinken. In dem Sinne sind wir eben nie ein westliches Land geworden.)

Ordoliberal

31. Dezember 2024 23:12

Was für ein angenehmes Gefühl, mit @laurenz einmal nicht die Klingen kreuzen zu müssen, weil wir in der Einschätzung Musks übereinstimmen. Und was für eine interessante Überraschung, ausgerechnet vom vernünftigen @Majestyk das urdeutsche - oder sollte ich sagen: ur-evangelische? - Misstrauen gegen Renaissance-Naturen formuliert zu hören: Wie ist der Kerl zu seinem Reichtum gekommen? Das kann doch nicht mit rechten Dingen zugegangen sein! Warum ist der überhaupt so selbstbewusst? Darf der das? Was fällt dem ein? Kopf runter! Einreihen! Unterhaken! SPD wählen!

Laurenz

1. Januar 2025 00:22

@Ordoliberal ... wie gesagt, man muß nicht zu allem Ja & Amen sagen, was Musk von Sich gibt. Aber Er hat einfach enorm viel drauf, mag Kinder, so ein böser Menschfresser, wie @Ofeliaa  aus Ihrer GutMensch-Blase tönt, kann Er also nicht sein.
@Musk-Zweifler ... man muß sich nur einmal in die Lage Trumps & Seiner Gefolgschaft hineinversetzen. Wie die alleine  nur von Bundespräsident bis Relotius-Märchen-Presse in Deutschland verfolgt wurden & werden, ist schon eine harte Nummer. In den USA wurden Trump Russen-Kontakte & sonstige Attribute, zu denen die menschliche Sprache fähig ist, angelastet. Wenn dann einer kommt, der mit der woken Mischpoke, Seite an Seite mit dem Verbraucher, u.a. mit X aufräumt, das produziert schon mentales Oberwasser. https://www.zerohedge.com/political/university-iowa-cut-social-justice-classes-student-interest-declines

LotNemez2

1. Januar 2025 02:39

Ich habe immer vermutet, dass ein Lichtblick für Deutschland nur aus den USA kommen kann. Was Moskau für die DDR war, ist Washington für die BRD. Dort wohnen Kopf, Herz und Hand des Imperiums. Schwächelt es dort, wird auch der Griff um die Vasallen schwächer. Erfindet man sich dort neu, weht der frische Wind auch zu uns herüber. Zieht man dort die Daumenschrauben an, spürt man das bis Obervogelgesang. Dass der erste wahrnehmbare Hinweis auf die Wende von einem politikinteressierten Privatmann kommt und nicht aus der Politik selbst, liegt nah. In keinem Land haben Oligarchen, die man eigentlich mit Russland assoziiert, so großen Spielraum, wie in den USA. Dennoch ist Musks Intervention als Symptom zu beurteilen. Er ist einer von Vielen, die den Brandduft wittern. Ja, er ist derjenige, der als Erster laut hörbar anschlägt. Er ruft unserer Führungsriege zu: "Die Zeiten ändern sich gerade, Eure Regeln gelten nicht mehr." Die US-amerikanische AltRight hat den Mann mit Bedeutung aufgeladen und gibt ihm dadurch eine Macht, die Zuckerberg oder Thiel nicht haben. Ich bezweifle aber, dass davon viel übrig bleibt, wenn Trump im politischen Alltag angekommen ist und es an die Umsetzung seiner Ziele geht. Musks Stimme wird sich abnutzen, je öfter er sie erhebt und auch Alice Weidel muss nach ihrem "Lauf" wieder zurück in den Bundestag, poplige Anträge schreiben, die vorerst wie üblich allesamt abgelehnt werden. Niemanden wird es dann noch beeindrucken, dass Elon Musk sie einmal endorste.

Dieter Rose

1. Januar 2025 08:54

In Abwandlung: Hilf dir selbst, dann brauchst du keinen Musk! Im übrigen ist die Originalversion durchaus  noch immer bedenkenswert!

Karl Otto

1. Januar 2025 09:44

@brueckenbauer: Art. 1 des GG gehört gestrichen. Aus ihm folgt nichts konkretes, und er ist nur eine Legitimation für beliebige Forderungen aller Art an den Staat.

KlausD.

1. Januar 2025 10:19

Schade, dass die Russen kein Talent haben, sich Freunde zu schaffen. Wir Deutschen allerdings auch nicht. Gegen die verlogene und hinterhältige Art der Angoamerikaner ist wohl kein Kraut gewachsen ...

Artabanus

1. Januar 2025 10:38

Zur Geschichte von Tesla und Musk empfehle ich das Buch 'Ludicrous' von Edward Niedermayer. Musk ist eine zwielichtige Gestalt aber sein politisches Engagement ist momentan klar begrüßenswert und meiner Meinung nach ehrlicher Überzeugung geschuldet. Olaf Scholz zu Oaf Schitz zu machen, das war schon Klasse.

RMH

1. Januar 2025 11:23

"Art. 1 des GG gehört gestrichen." @Karl-Otto: Art 1 gehört nicht gestrichen, er gehört nur wieder so eingeordnet, wie er seit seiner Einführung ausgelegt & angewendet wurde: Als Klammer, Überschrift, Präambel, die vor allen anderen sich aus der Menschwürde konkret ergebenen Grundrechten steht. Keiner wäre zu früheren Zeiten darauf gekommen, dass aus Art 1 GG konkret einklagbare subjektiv-öffentliche Rechte folgen. Diese folgen aus jedem einzelnen Grundrecht nach Art 1. Versuchen Sie doch auch heute einmal, irgendwas aus Art 1 GG konkret einzuklagen. Den Dreh mit Art 1 brachte das BVerfG bei seiner letzten NPD Entscheidung ins Spiel & seitdem wird Art 1 in erster Linie rein politisch verwendet, als Grund, andere Parteien zu überwachen etc. Aber ein einzelner Bürger hat deswegen keine zusätzlichen Rechte (eher weniger, nach der heutigen Auslegungspraxis). Auch daran erkennt man, wie sich Parteien den Staat zur "Beute" gemacht haben. Galten die Grundrechte früher im Verhältnis Staat zu Bürger, so werden sie heute zur Maßregel für alles & nichts & im Kampf der Parteien untereinander aufgeladen & urplötzlich kann auch ein einzelner Bürger gegen die Menschenwürde verstoßen, bspw. durch die aus der Menschenwürde folgende Meinungsfreiheit, die für den medial-politischen Mob, der sich über Musk echauffiert, offenbar nur für die eigenen Ansichten gilt.

kikl

1. Januar 2025 12:28

Die wichtigste Erkenntnis für mich ist nicht, dass ein US-Milliardär die AfD unterstützt. Die Reaktion der überwiegenden Mehrheit der linken Oligarchen in  Medien und Parteien hat jeglichen Anschein einer demokratischen Gesinnung beseitigt. Die wahren Verfassungsfeinde sind an der Macht. 
Beispiel: Robert Habeck hat unverhohlen auf X damit gedroht, die "ungebändigte Kommunikationsmacht" Musks mittels staatlicher Gewalt zu begrenzen. Man sollte einfach einmal mitzählen, wie häufig und verbissen Habeck von der "Macht" spricht.
Musks Kommunikationsmacht fußt allein darauf, dass unzählige Menschen sich für seine Meinung interessieren. Niemand ist gezwungen, Musk zu folgen, seine Beiträge zu lesen oder auf X zu teilen. Habeck will letztlich unser Grundrecht einschränken, uns ungehindert aus allgemein zugänglichen Quellen zu informieren (Art. 5 Abs. 1 S. 1 GG); er stellt seine persönliche Machtgier über unsere Grundrechte.
Habecks Ansinnen ist vor dem Hintergrund besonders moralisch verwerflich, dass ein riesiges links-grünes Medienkartell, der öffentlich-rechtliche Rundfunk, kostenlos rund um die Uhr Propaganda für die Grünen verbreitet. Diese "Kommunikationsmacht" will Habeck aber nicht einschränken, denn das ist das Fundament seiner Macht.

Gustav

1. Januar 2025 13:17

Bei Musk geht es u.a. um die Ausweispflicht im digitalen Raum – um das Ende des freien, weil anonymen Internets. Eine mitnichten libertäre Position, sondern, wie Technokratie und CO²-Tracking, Auswuchs eines totalitären Herrschaftskonzeptes, das sich über die Digitalisierung des Alltags in alle Lebensbereiche frisst wie ein böser Tumor. Ganz abgesehen von der Tatsache, dass zentralisierte, kuratierte und dokumentierte Kommunikation – und dafür stehen all die großen Plattformen – ohnehin das Gegenteil dessen darstellt, was man gemeinhin unter einem freien Internet oder privater Interaktion verstehen darf. Dem militärisch-industriellen Komplex und der US-Hochfinanz scheint Elon Musk ohnehin näher zu stehen als gemeinhin bekannt. Denn einen Großteil seines Vermögens hat er nicht als wagemutiger Gründer am freien Markt verdient, sondern durch Subventionen, lukrative Verträge mit dem US-Verteidigungsministerium und spezielle Kredite der US-Regierung. 
Im Lichte dieser Umstände wirkt es realitätsfremd bis naiv zu glauben, Elon Musk sei auf den Plan getreten, um die Meinungsfreiheit oder gleich die gesamte Zivilisation zu retten. Naheliegender ist, dass er von entsprechenden Interessengruppen aufgebaut wurde, um das Narrativ der Herrschenden vor dem Freiheitsdrang souveräner Individuen zu bewahren.
https://www.regenauer.press/dekuvrierte-coolness

kikl

1. Januar 2025 13:31

Gnade Gott demjenigen AfD-Politiker, der einen Fehler macht und dessen Name fällt, wenn Musk einen Irrtum zu Protokoll gibt.
Herr Kubitschek hat vollkommen recht, wenn er die Unterstützung Musks als einmalige Chance für die AfD begreift. Es wird darauf ankommen, dass Herr Höcke vor der Weltöffentlichkeit das Bild korrigiert, das die etablierten Medien von ihm gezeichnet haben. Auf X wird er die Gelegenheit dazu erhalten, die ihm im öffentlich-rechtlichen Rundfunk verweigert wird. Gleichzeitig ist zu erwarten, dass staatlich unterstützte NGOs und verdeckte Akteure des Verfassungsschutzes Skandale inszenieren, um Wahlkampf gegen die AfD zu betreiben. Ich hoffe, die AfD ist darauf gut vorbereitet.
Die Befürchtung, dass die Unterstützung der AfD durch Elon Musk zu einer stärkeren Orientierung der Partei von Russland weg und hin zu den USA führen könnte, teile ich. Allerdings halte ich das für sinnvoll, solange Russland unter Putin weiterhin versucht, seine imperialen Ambitionen kriegerisch durchzusetzen.
Das bedeutet jedoch nicht, dass ich die Einflussnahme der USA in der Ukraine unter der Obama-Administration gutheiße. Victoria Nulands „Fuck the EU“-Aussage bleibt unvergessen. Aber das rechtfertigt aus meiner Sicht keineswegs den Angriffskrieg Russlands. Trump hat versprochen, den Konflikt diplomatisch beizulegen, was letztlich im deutschen Interesse liegt. Wir sollten ihn beim Wort nehmen und ihn dabei so gut wie möglich unterstützen.

MarkusMagnus

1. Januar 2025 13:38

Egal wie man zur USA und Russland steht:
Alleine das die AFD- und Deutschlandhasser wegen Musks Aussagen so am Rad drehen...unbezahlbar. Und Russland hat der AFD die Hand gereicht, nur nicht direkt.
https://www.tagesspiegel.de/politik/putin-gibt-polen-mitschuld-am-zweiten-weltkrieg-4133257.html
Hätte sich die AFD an dieses Thema gleich mit drangehangen würde es den Bundestag schon vorher weggesprengt haben. Eine offene Diskussion über dieses Thema hat sich die AFD bisher noch nicht wirklich getraut. 
Der Zweite Weltkrieg an sich und der in Russland genannte Grosse Vaterländische Krieg sind zwei unterschiedliche Dinge die man auseinander halten sollte.
Zurück zu Musk: Es gab noch nie eine Deutsche Frau im Weltraum. Bisher waren es nur Männer. Vielleicht sollte Alice Weidel mit Musks Hilfe als erste deutsche Frau in den Weltraum reisen. Das wäre mal ein PR Gag. 
 

fw87

1. Januar 2025 14:12

Wenn wir eine tiefgreifende Erneuerung von rechts wollen, brauchen wir dafür zunächst ein gesellschaftliches Klima, das dafür günstig ist. Der Boden muss bereitet werden dafür. Ob das nun Unterstützung von Elon Musk oder Berichte von NIUS sind, all das arbeitet uns erstmal zu. Wichtig also, das aufzugreifen und in unsere Richtung zu lenken. Was Musks Unterstützung angeht, hinterfrage ich nicht viel, sondern bin einfach froh um die Chance die sich da bietet. Ich gehe aber davon aus, dass bei ihm keine schlechten Motive dahinterstecken und seine Befürwortung der AfD längerfristig sein wird. Ich halte ihn für zu souverän, um bei "unglücklichen" Bemerkungen von AfD-Politikern in einen Distanzierungsfuror zu verfallen. Für eine deutsche Position wäre auch eine transatlantische Ausrichtung noch einmal neu zu bedenken. Es spricht doch einiges dafür, das Trump so etwas wie einen modernen Nationalismus vertritt. Das wäre dann tatsächlich ein Paradigmenwechsel: ein potenter Nationalstaat mit Devensivcharakter nach außen. Amerika stark und isolationistisch zugleich.

Majestyk

1. Januar 2025 14:25

@ Laurenz:
"Wir müssen weder zum Mond, noch zum Mars fliegen."
Wir zwei werden es eh nicht tun, aber genauso könnte man auch hinterfragen ob wir überhaupt von den Bäumen runter klettern mußten oder den Seeweg nach Indien finden. Das Streben nach Neuem gehört zum Menschsein dazu und wer weiß schon wozu es gut sein wird. Als das Space Shuttle Programm ersatzlos aufgegeben wurde oder als man die Concorde aufgab habe ich das damals so empfunden, daß die Menschen zum ersten Mal technologisch einen Schritt zurückgehen. Und auch wenn ich mir nie einen Concorde Flug hätte leisten können betrübte mich das. Ich glaube Träume wie ein bemannter Marsflug wären eine gute Inspiration für heutige Generationen. Vor allem, jetzt werden viele wieder lachen, aber so mancher Konflikt den es auf Erden gibt verliert im All seine Bedeutung. Ich habe die ISS damals als große Chance empfunden, leider hat man es versaut. 
Frohes neues Jahr!
 

Adler und Drache

1. Januar 2025 14:35

Musk ist schon jetzt für jeden ordentlichen Teutonen eine Schreckfigur: Es geht doch nicht, dass da einer macht, was er will! Der muss sich doch einordnen! Der kann doch nicht einfach ... Ein völlig Verrückter, das ist er!
Ich finde ihn interessant und bin gespannt auf sein weiteres Vorgehen, und wenn es uns nützt, hervorragend! Wir haben nicht so viele Unterstützer. Allerdings halte ich es für falsch, die Hoffnungen an ihn wie an einen Heiland zu hängen. Wer es immer noch nicht gelernt hat, seine Leidenschaften zu zügeln, sollte sich dies fürs neue Jahr dringend vornehmen. 
Mir kommt das, was Trump und Musk in Bezug auf Deutschland machen, doch ziemlich wie diese "Bad Cop - good Cop"-Sache aus Kriminalfilmen vor. Na, schaumermal, und hoffentlich kommt ordentlich Bewegung in unsere sklerotisierte, betonierten Verhältnisse!
Dem Bademeister, seiner Familie, allen Mitarbeitern bei SiN und allen Mitforisten und Kameraden wünsche ich ein gutes, mut- und kraftvolles, gottseliges und innerlich aufrichtendes neues Jahr!  

Liselotte

1. Januar 2025 15:23

Das Gezerre um die außenpolitische Positionierung der AfD tritt nun in die heiße Phase, will mir scheinen, bloßes Nicht-Mitmachen-Wollen wird nicht mehr geduldet. Für die AfD eine extreme Spreizung an Bandbreite, worauf sie vorbereitet sein sollte: von Parteiverbot und trickreicher Ausgrenzung einerseits bis Regierungsübernahme (ja, das muß man auch erstmal durchdenken und im Falle des Falles umgesetzt bekommen!) andererseits. Und letzteres betrifft viele Handlungsfelder, auf denen bisher noch kein einiges Konzept steht.
Die Einladung von Musk an Weidel ist spektakulär, aber man sollte sich nicht drauf verlassen, daß das anhält.

Majestyk

1. Januar 2025 15:34

@ LotNemez2:
"Ich habe immer vermutet, dass ein Lichtblick für Deutschland nur aus den USA kommen kann."
 
Der Zustand des Westens liegt ja nicht an der hegemonialen Position der USA, sondern deren inneren Zustand. Die Diskussion darüber ist  ja verpönt, aber die USA hatten halt auch ihre marxistische Revolution. Die zu überwinden ist aber ein Langstreckenlauf und kein Sprint, wird sich zeigen ob die USA nun damit brechen Arbeitskräfte anzusaugen wie ein Staubsauger und mehr auf die Entwicklung der Eigenen setzen. Ankündigen kann man vieles, aber zur Binnenentwicklung müßten die USA ja auch mit der größten ABM Maßnahme der Geschichte brechen.
 
Ob das wirklich positive Effekte auf Deutschland haben wird? Es gibt einen gravierenden Unterschied zwischen den USA und Ländern wie Deutschland. Beim Kampf um Deutschland geht es nicht nur um Gesetze und Standortfragen, sondern um ein tatsächlich gewachsenes ethnisches Volk. So wichtig alle anderen Fragen auch sind, eine Niederlage im Kampf fürs deutsche Volk und dessen Kultur und Identität ist nicht korrigierbar. Ob einflußreiche Amerikaner dies nachvollziehen können und auch wollen wage ich zu bezweifeln, die Bedeutung dessen ist ja nicht mal einer Mehrheit im hiesigen oppositionellen Milieus bewußt.
 
Frohes neues Jahr!

Majestyk

1. Januar 2025 15:45

Bei aller Begeisterung für wirtschaftlichen Erfolg. Musk ist kein Siemens oder Bosch. Weder hat Musk jemals etwas wirklich Neues erschaffen, was es so vorher nicht gab, er ist eben kein "Erfinder", noch gibt Musk hundertausenden Beschäftigten ihr täglich Brot, so daß ganze Volkswirtschaften davon profitieren. 
Deswegen muß man den nicht bashen, aber Leute die Bargeld verdrängen wollen oder Menschen Chips ins Gehirn einpflanzen und enge Bande mit Rotchina pflegen denen mißtraue ich schon aus Prinzip. Wie sagt meine Freundin immer, vorbeugen ist besser als nach hinten fallen.

Kurativ

1. Januar 2025 16:11

Vielleicht hat er eine "Künstliche Intelligenz" befragt?
Der Computer hat die Informationen trocken analysiert und dabei alle Interessen, Propaganda und Emotionen unberücksichtigt heraus gefiltert, und nur den Gesamtvorteil für alle Seiten berücksichtigt. Das Ergebnis: AfD.
Aber auch ohne KI ist die Einschätzung von Elon Musk völlig logisch und natürlich. Einen Taschenrechner braucht man dafür nicht. Die schädliche Macht der bisherigen politischen Kräfte in ihrer wirklichkeitsfremden Blase steht ausschließlich auf den wackligen Beinen der Propaganda und der Gelder hinter diesem politisch-medialen Kartells.
Die Reaktion des Kartells waren heftig. Sie wirkten aber künstlich. Wenn sich die Realität in den Köpfen zu ändern droht, muss vom Inhalt der Botschaft abgelenkt werden. Dabei ist der Inhalt der Aufregung fast egal. Es geht darum, die Information in den Köpfen der Bevölkerung durch wildes Herumfuchteln zu überschreiben. Egal mit was. Der letzte Eindruck zählt.
Leute wie Elon Musk haben so viel Macht wie ein ganzer Staat. Und Staaten haben keine Freunde, sondern nur Interessen. Die Reaktion von Alice Weidel war mir etwas zu devot. Und ihr derzeitiger Durchmarsch macht mich etwa misstrauisch.

Amos

1. Januar 2025 16:12

Drei andere Beobachtungen in diesem Zusammenhang: 1. Martin Sellner mit Norbert Bolz in der Sonntagsrunde des Kontrafunk vor ein paar Tagen 2. Der nach Magdeburg angesichts des versuchten AfD-Fan-Narrativs stabil gebliebene Reichelt 3. die flächendeckende Warnung vor "WeitersoAmpel" Merzel und der deshalb fast schon geschlossen Sammlung der alternativen Medien hinter der AfD. Merz, wir erinnern uns, war gestartet als konservativer Hoffnungsträger. Insgesamt keine schlechte Ausgangslage für 25' meine ich (auch wenn's an den Umfragen noch hapert) und wünsche allen ein frohes und gesegnetes neues Jahr.

Waldgaenger aus Schwaben

1. Januar 2025 17:49

Elon Musk ist ein sehr interessantes Phänomen. Vielleicht kündigt sich mit ihm die Zeit des Cäsarimus' im Sinne Spenglers an. Trump meinte ja schon halb im Scherz, dass Musk ja nicht sein Nachfolger werden könne, weil der US-Präsident gemäß der Verfassung in den USA geboren sein müsse. Kein unüberwindbares Hindernis für einen "Cäsar".
Zum Artikel: In ihm vermisse ich, wie bei allen Berichten über die AfD-Unterstützung Musks, den Blick auf die Wahrnehmung in den USA. Meine Kurz-Recherche ergab keinen Treffer. Es scheint dort niemand zu interessieren. Musk zielt also nur auf die Wirkung in Deutschland, er verspricht sich keine US-innenpolitischen Effekte von seinem AfD-Engagement.
Im Gegensatz zu Kubitschek sehe ich schon einen Plan. Musk hat sicher hervorragende Berater, die ihm die Lage in Deutschland und in der AfD darstellen können. Vielleicht hat er auch Zugang zu nicht-öffentlichen Informationen (Palantir z.B.).

Waldgaenger aus Schwaben

1. Januar 2025 17:50

Musk sieht wohl, dass die AfD die kommende Kraft in D sein kann, weil die CDU die Brandmauer nicht halten kann. Wenn es für CDU/CSU-SPD nicht reicht, muss die CDU/CSU eine Minderheitsregierung bilden oder die Grünen miteinbinden. Beides führte bald zu Neuwahlen, in denen dann die Brandmauer nicht mehr bedingungslos vertreten wird.
Musk sieht auch, dass es in der AfD einen starken liberal-konservativen und US-freundlichen Flügel gibt, der im Hinblick auf die Wahlen im Osten die Füße stillgehalten hat. Jetzt hat er immerhin Alice Weidel als Kanzlerkandidatin durchgesetzt und Höcke verzichtet auf einen Gang nach Berlin. Diesen Flügel will er stärken und die AfD sollte das Angebot dankend annehmen. Musk hat Möglichkeiten, von denen wir nur träumen können. zum Beispiel: Einen AfD-nahen, deutschsprachigen, reichweitenstarken Fernsehsender aufzubauen. Zielgruppe: Die älteren Wähler, die die große Mehrheit stellen.

Wuwwerboezer

1. Januar 2025 17:56

Fährt die Ökonomin jetzt `nen Tesla? Auch ohne dies müßte doch im Besten Deutschland ... schon länger ein Tsunami der Tesla-Notverkäufe den Gebrauchtwagenmarkt aufgemischt haben. Kennen all diese sonst so hypermoralisch überdrehten und vom "Zeichen-Setzen"-Wahn besessenen Spießer eigentlich gar nicht so etwas wie ein Schamgefühl wenn es mal darauf ankommt, ihr Klammern an einem - aus deren Sicht - coolen Auto loszulassen und dann "solidarisch" die Marke zu ächten?

Spaß beiseite. Es läuft in der AfD auf die vierte Kraftprobe zwischen Plutokratie / NWO (welche bekanntlich einen "linken" und einen "rechten" Flügel hat) und Volksseele hinaus - nur daß erstere diesmal in der Steinbach-Ziehtochter bzw. Einmal-Goldmann-Sachs-immer-Goldmann-Sachs eine tatsächliche Populistin gefunden haben. Meine Vorhersage: die sogenannte Basis (weit über die AfD hinaus) wird auch diese Pille "verdauen" und ausscheiden. Es wird diesmal ein noch viel härterer und verworrenerer, dafür aber aber auch noch gründlicherer und letztlich noch viel mehr Klarheit schaffender Verauungsprozeß werden. Nebenbei gesagt: am Ende wird die Frage stehen, wer die neue Partei gründen muß, Höcke oder die Fronde.

Lache in diesen Tagen herzlich wegen des Feuerwerks an Perestroika-Karma-Pointen. "Demokratie in den Farben der BRD" ätzt die Stimme Kurt Hagers aus dem Grab!

Allen hier alles Gute zum neuen Jahr!

- W.

Majestyk

1. Januar 2025 18:38

Falls ich das jetzt richtig gelesen habe ist Alice Weidel zur Amtseinführung von Donald Trump eingeladen. Olaf, Friedrich und Robert müssen zu Hause bleiben. Wenn das jetzt kein Signal ist, die Freund-Feind-Erkennung neu zu justieren weiß ich auch nicht weiter. Man kann sich eine politische Wende natürlich auch herbei beten. 
@ Karl Otto:
Zustimmung, das ist auch so Artikel der nur aus Floskeln besteht.
"Das Deutsche Volk bekennt sich darum zu unverletzlichen und unveräußerlichen Menschenrechten als Grundlage jeder menschlichen Gemeinschaft, des Friedens und der Gerechtigkeit in der Welt."
Was hat das Deutsche Volk mit Gerechtigkeit in der Welt zu tun? Wer hat sich sowas eigentlich ausgedacht? Man müßte am GG aber so einiges überarbeiten. Wenn zum Beispiel Zensur nicht stattfindet, dann muß ein solcher Artikel mit der Selbstverpflichtung enden und nicht im nächsten Absatz gleich wieder eingeschränkt werden. So zieht sich das durchs komplette Grundgesetz. Wozu brauche ich eine Verfassung die Rechte garantieren soll, wenn die dann doch wieder durch Einzelgesetze eingeschränkt werden?

Gracchus

1. Januar 2025 19:47

Ein frohes neues Jahr @alle.
Ich sehe bewusst davon ab, mich grundsätzlich zu Musk zu äußern (mich fasziniert er; als Romanfigur z. B. wäre er tausendmal ergiebiger als deutsche Politiker und Medien- und Wirtschaftsleute) - zu köstlich momentan das Schauspiel, das er da angezettelt hat, auch wenn das derart vorgeführte Personal unbeirrt weiterzumachen gedenkt.
Nebenbei: Auch gibt es hierzulande genug Reiche, die es sich leisten könnten, sich wie Musk zu äußern - sie tun es aber nicht.
 

Majestyk

1. Januar 2025 20:22

@ Gracchus:
"Auch gibt es hierzulande genug Reiche, die es sich leisten könnten, sich wie Musk zu äußern - sie tun es aber nicht."
Wirklich? Von sichtbaren Stellungsnahmen wie von Frank Gotthardt, Reinhold Würth oder Gloria von Thurn und Taxis abgesehen, ist die Installation eines Joschka Fischers als Nachhaltigkeitsstrategie bei Quandts BMW kein politisches Signal? 
Wo ist denn die Macht der Automobillobby wenn man sie mal braucht oder wird der Standort Deutschland gar nicht gegen den Willen der Reichen und Mächtigen geschrottet?

Majestyk

1. Januar 2025 20:24

@ Gracchus, Ihnen natürlich auch ein frohes neues Jahr. Meine Finger waren einen Tick zu schnell. 

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