Ihr müßt schon wollen

Männer tun sich heute schwer, eine passende Frau zu finden. Frauen tun sich schwer, einen passenden Mann zu finden. Persönlich hätte ich Dutzende leider tragische Geschichten aus dem Nahbereich in petto – von hübschen, klugen Frauen und guten, starken Männern, die leider nicht zueinander fanden, weil es eben seltsame Zeiten sind.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Ich bin dabei nicht der Mei­nung, daß sich der Wert einer Per­son dar­an bemißt, ob sie sich fort­ge­zeugt habe. Ich sehe nur so vie­le Män­ner und Frau­en, die es drin­gend woll­ten (und es eigent­lich MÜSSTEN, weil es groß­ar­ti­ge Cha­rak­te­re sind, denen man wun­der­ba­re Kin­der wünsch­te), aber die an, sagen wir, „neu­mo­di­schen“ Pro­ble­men und über­flüs­si­gen Fra­gen scheitern.

Dra­men! Es ist oft, als wäre man ein Film­zu­schau­er: “Er/sie muß doch jetzt ein­fach nur das rich­ti­ge sagen! Wie kann man so anein­an­der vor­bei­re­den…!” Sehr alt, das Thema.

Es könn­te glatt lang­wei­lig sein, das Ding mit der Paar­fin­dung – wenn es nicht so viru­lent wäre. Die Leu­te tun sich nicht nur schwer mit Lie­bes­din­gen – sie haben vor allem eine ech­te Lade­hem­mung, wenn es gilt, ernst zu machen, näm­lich: eine Fami­lie zu grün­den. Das eine ist Sozi­al­psy­cho­lo­gie und end­los dis­ku­tier­bar, das ande­re ist knall­har­te Demographie.

Die legen­dä­re Intel­lek­tu­el­le Saw­san Che­b­li (SPD) hat­te jüngst auf Twit­ter proklamiert:

Vor allem der 3. und 4.[Migrations-] Gene­ra­ti­on sage ich: Die­ses Land ist auch euer Land. Kämpft dafür. Migra­ti­on wird Fak­ten schaffen.

Mar­tin Sell­ner hat­te dar­auf kor­rekt geant­wor­tet, daß es hier wohl um einen

lan­gen Marsch durch die Entbindungsstationen

gehe. Klingt fies (näm­lich all­zu mate­ria­lis­tisch), aber trifft exakt den Punkt: Den jun­gen (oder „jun­gen“) bio­deut­schen Leu­ten eig­net heu­te neben Anbah­nungs­schwie­rig­kei­ten im „ech­ten Leben“ eine dar­auf­hin pas­send selt­sam ver­schüch­ter­te Zeu­gungs- und Geb­är­zu­rück­hal­tung. Es ist eine Tra­gö­die! Manch­mal wün­sche ich mir ernst­haft „arran­gier­te Ehen“ zurück – es wäre ein­fach viel unkom­pli­zier­ter und, wer weiß, viel­leicht glücklicher?

Ich habe eben jun­ge von „jun­gen“ Paa­ren unter­schie­den. Aus Grün­den. Klas­si­scher­wei­se (und recht­lich) endet die Jugend mit dem 18. Geburts­tag. Sowohl die berühm­ten Shell-Jugend­stu­di­en als auch die UN-Gene­ral­ver­samm­lung las­sen „die Jugend“ erst mit 25 Jah­ren enden.

Wenn wir es heu­te rea­lis­tisch sehen, ist kaum ein 21jähriger wirk­lich „erwach­sen“. Das ergibt ein Para­dox zum Früh­rei­fe-Befund: Ins soge­nann­te Geschlechts­le­ben tritt eine Groß­zahl der jun­gen Men­schen lan­ge davor ein. Man darf sich durch­aus fra­gen, was sich „die Natur“ dabei gedacht hat, daß Vier­zehn­jäh­ri­ge im Nor­mal­fall zeu­gungs­reif sind, wenn die sozia­le Rei­fe so arg hinterherhinkt….

Aber, um bei den sprö­den Zah­len zu blei­ben: In den frü­hen Neun­zehn­hun­dert­sieb­zi­gern war die Braut im Durch­schnitt drei­und­zwan­zig­jäh­rig und der Bräu­ti­gam fünf­und­zwan­zig. Heu­te tritt die soge­nann­te Erst-Ehe laut Sta­tis­ti­schen Bun­des­amt im Alter von drei­und­drei­ßig (w) bzw. fünf­und­drei­ßig (m) ein. Wir wol­len die­se Zah­len lie­ber nicht auf die nächs­ten fünf­zig Jah­re extra­po­lie­ren… Gott bewahre!

Nun denn: 11% der in den spä­te­ren 1930er-Jah­ren gebo­re­nen Frau­en sind kin­der­los geblie­ben. (Und hier las­sen sich trif­ti­ge Grün­de leicht aus­rech­nen. Die guten Män­ner waren ja gefal­len bzw. in Gefan­gen­schaft. Was die durch Ver­ge­wal­ti­gun­gen ent­stan­de­nen Trau­ma­ti­sie­run­gen angeht – obwohl die aller­we­nigs­ten Frau­en damals die­se Schand­ta­ten anzeig­ten – ver­wei­se ich mal auf die­sen hoch­of­fi­zi­el­len Link.

In den Geburts­jahr­gän­gen 1947–1950 blie­ben 14% ohne Kin­der. Die Frau­en-Kin­der­lo­sen­quo­te der Jahr­gän­ge 1972- 1974 dif­fe­riert recht dras­tisch zwi­schen Ost- und West­deutsch­land. Im Wes­ten sind in die­ser Kohor­te 20% kin­der­los geblie­ben, im Osten 13 %.

Die „letzt­gül­ti­ge“, also heu­ti­ge, gesamt­deut­sche Kin­der­lo­sen­quo­te liegt bei trau­ri­gen 20%. In den Stadt­staa­ten Ham­burg und Bre­men chan­giert sie bei 24%; im „Osten“ liegt sie inter­es­san­ter­wei­se bei etwa „nur“ 15%.  Außer­dem inter­es­sant ist, daß es in West­deutsch­land hin­ge­gen deut­lich mehr Frau­en mit 3+ Kin­dern gibt als in Ost­deutsch­land. Hier darf man rätseln.

Natür­lich gibt es in West­deutsch­land deut­lich mehr Migra­ti­ons­hin­ter­gründ­ler, die eher zum „3plus Kin­der­kon­zept“ nei­gen. Ob das als Begrün­dung aus­reicht? Ich ver­mu­te – unge­deckt -, daß es etwas mit dem (eher „west­le­ri­schen“) Mut zu Indi­vi­dua­lis­mus und Non­kon­for­mi­tät zu tun hat.

Was sagt uns das? Ers­tens natür­lich, daß die Zukunft offen ist und die Geschich­te bekannt­lich unge­ahn­te Sprün­ge macht. Wäre es nicht so, könn­ten wir ohne­hin auf­ge­ben. Wir MÜSSEN an sol­che Sprün­ge glauben!

In den Jah­ren 2005/6 hat­te die­se Pro­ble­ma­tik (das demo­gra­phi­sche Dra­ma) zuletzt ein brei­tes Echo gefun­den. Damals hat­te der Bevöl­ke­rungs­wis­sen­schaft­ler Her­wig Birg (*1939) in der FAZ einen mehr­tei­li­gen „Grund­kurs Demo­gra­fie“ ver­öf­fent­licht. Im Rah­men des­sen ver­deut­lich­te er, daß es heu­te bereits im Grun­de „5 nach 12“ sei, weil sich seit Jahr­zehn­ten ein deut­sches Paar im Durch­schnitt quan­ti­ta­tiv nicht ein­mal selbst repro­du­zie­re! Sol­che Repro­duk­ti­on fin­det bei einer durch­schnitt­li­chen Kin­der­zahl von 2,1 statt.

Weil wir die­se Zah­len längst nicht mehr haben, befin­den wir uns in einer reduk­ti­ven Ket­ten­re­ak­ti­on, die unwei­ger­lich auf eine Dezi­mie­rung hin­aus­läuft. Die Dis­kus­si­on dar­über lief im Haupt­strom ein, zwei Jah­re. Gun­nar Hein­sohns über­aus ein­fluß­rei­ches Buch Söh­ne und Welt­macht (Stich­wort Youth bul­ge, der Jugend­über­schuß in den ara­bi­schen Län­dern) flan­kier­te die Debat­te. Sprich, man war alar­miert. Man schrieb Tex­te a´la „Mut zum Dritt­kind“, und wie toll es sei, wenn man als älte­rer Feuil­le­ton­re­dak­teur Spu­cke­fle­cken vom Säug­ling (aus zwei­ter Ehe) auf dem Anzug vorweise.

Dann war Schluß. Denn es wur­de von den Leit­me­di­en eine Reiß­lei­ne gezo­gen: Bevöl­ke­rungs­po­li­tik sei “bio­lo­gis­tisch”. Ihr Motiv, so die schar­fe War­nung des “Exper­ten” Chris­toph But­ter­weg­ge, sei näm­lich die “Erhal­tung des deut­schen Genmaterials”.

Angeb­lich kann genau das ja nun kei­ner wollen….

Die “Gen Z” , die “Zoo­mer”, aber haben sich nun offen­bar und viel­be­klagt vom ein­ge­impf­ten Schuld­kult befreit.

Bit­te legt also ein­fach los – bit­te! Denn: Wir kön­nen stets über Fein­hei­ten dis­ku­tie­ren, aber ohne Nach­kom­men, die uns wenigs­tens erset­zen, ist alles nichts. Nein, das ist nicht roman­tisch. Aber Roman­tik fällt auch nicht vom Him­mel, oft ent­steht sie ein­fach. Das hat nichts (oder wenig) mit Prag­ma­tis­mus zu tun. Es ist Men­schen­kennt­nis. Gebt Zeug­nis! Macht es einfach.

– –

Von Ellen Kositza erscheint Anfang März der Kapla­ken-Essay Geschlecht und Poli­tikhier ein­se­hen und bestel­len.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (56)

RMH

11. Februar 2025 10:41

Kinder bekommen ist keine Pflicht, es ist aber erfüllend & sinnstiftend. Gerade den Ego-Optimierer sei dies gesagt. Unabhängig davon ist der Artikel leider mindestens 30 Jahre zu spät dran. Gerade in den 70er/80er Jahren ging es doch los mit dem lieber erst einmal selber leben, Karriere machen, etwas von der Welt sehen etc. & auch mit den schlichten Oberflächlichkeiten, die gerade viele Männer schlicht aussortiert. Houellebecqs "Ausweitung der Kampfzone" gibt richtig wieder, dass mit der allg. Freizügigkeit im Sexleben eine sexuelle Pauperisierung der Durchschnittsbevölkerung einhergeht, während eine kleinere, "attraktive" Schicht, soviel Sex mit so vielen wechselnden Partner hat, wie nie zuvor. Gut beobachtet. Ich denke, jeder kennt Typen wie Tisserand, wie sie Houellebecq in diesem Buch beschrieben hat. Wenn ich meine eigenen Kumpels von damals ansehe, dann sind leider die wenigsten davon Väter geworden. Um Houellebecq ein wenig den Wind aus den Segeln zu nehmen: Es lag bei etlichen wahrlich nicht an Optik oder dem fehlenden, eigenen Erfolg. Sie hatten nie die Frauen, die einfach auch mal geblieben sind, wenn es mal etwas rumpelte in der Beziehung & einfach schlicht schwanger wurden, sprich eigenen Kinderwunsch durchsetzten. Vermutlich hätten alle das als gutes Schicksal akzeptiert & wären damit sehr zufrieden. Wobei ich damit jetzt den schwarzen Peter nicht an die Frauen abgeben will.

May vT

11. Februar 2025 10:44

Danke für die Gedankenanregung zur Notwendigkeit.Nur der Hinweis, daß Ihr Querverweis ins Leere läuft: "404 Seite nicht gefunden".Vergelt's Gott

Ernestine

11. Februar 2025 10:57

Sehr interessanter Beitrag. Danke!
Ich ergänze ihn durch meine eigenen Erfahrungen. Als ich meinen Mann in einer kleinen katholisch-charismatischen Gemeinschaft kennengelernt habe, da waren wir beide Mitte Dreißig und hatten ganz andere Pläne. Ich wollte Karmelitin werden und mein Mann Priester. Gott hatte aber andere Pläne mit uns. Wir sind uns zu hundert Prozent sicher, dass Gott uns beide zusammengeführt hat. Wir haben nichts weiter getan, sind nur Seinem Ruf gefolgt. Und natürlich wollten wir Kinder.
Unsere beiden Söhne sind Anfang/Mitte 20, studieren beide ein "hochkarätiges Fach", das weiblich und woke dominiert ist. Nicht unbedingt eine Umgebung, um eine "geeignete" Partnerin zu finden. Der Ältere ist gläubig, ein Freigeist wie wir, weiß, dass er nur eine Frau heiraten würde, die seine moralischen Vorstellungen teilt, dafür ist er jedoch bereit, an der Bildung Abstriche zu machen. Natürlich möchte er auch Kinder. Gerne viele.
Als Eltern bleibt uns nur das Gebet und die Hoffnung, Er möge es gewähren. 

Le Chasseur

11. Februar 2025 11:13

"Man darf sich durchaus fragen, was sich „die Natur“ dabei gedacht hat, daß Vierzehnjährige im Normalfall zeugungsreif sind, wenn die soziale Reife so arg hinterherhinkt…."
Ursprünglich lebte der Mensch in Kleinverbänden als Jäger und Sammler. Die Betreuung und Erziehung der Kinder wurde von der Gemeinschaft übernommen. Abgesehen davon soll es ja mal eine Zeit gegeben haben, in der die durchschnittliche Lebenserwartung eines Menschen bei 40 Jahren lag.

fw87

11. Februar 2025 11:45

Ein sehr guter Artikel. Es ist enorm wichtig, dass wir uns innerhalb der Rechten wieder offen und ohne Scham zur kinderreichen Familie bekennen. Das wurde viel zu lang vernachlässigt: Familie zum rechten Kernthema zu machen. Die kinderreiche Familie ist nicht zuletzt eine Charakterschule, die lehrt, Egoismus zu überwinden und solidarisches und gemeinschaftliches Denken zu entwickeln. Die solidarische Einstellung kann so in der Familie entstehen und lässt sich später sehr gut auf die Nation im Ganzen übertragen. Man kann sagen, der Zustand der Nation ist vom Zustand der Familie als deren Basis abhängig. Es ist also entscheidend, an dieser Basis anzusetzen. Hier müsste man auch nicht auf politische Anordnungen warten, sondern könnte, wie es der Artikel schon sagt einfach "loslegen", anfangen und so eine "Bottom up"-Transformation in die Wege leiten. Genau eine solche wird dann auch die nachhaltigste sein.

Majestyk

11. Februar 2025 16:37

Zum Kinder machen gehören (noch) zwei. Mit Generation Selbstverwirklichung gar nicht so einfach, mit dem Herz am rechten Fleck doppelt schwer. 

A. Kovacs

11. Februar 2025 16:41

"Wir können stets über Feinheiten diskutieren, aber ohne Nachkommen, die uns wenigstens ersetzen, ist alles nichts." – Wohl wahr, und Sie meinen die Deutschen. Denn wie wir wissen, wächst die "Bevölkerung" ja. Sarrazin hat in seinem neuen Buch hochgerechnet, dass 2100 mind. 80% der auf dem Gebiet der "BRD" Lebenden keine deutschen Vorfahren mehr haben werden, wenn es so wie seit 10 Jahren weitergeht. (Ansonsten sind es 50%, was auch nicht tröstet.)Und das Entscheidende ist die damit einhergehende neue "Kultur". Ich gehe in Ausstellungen, Opern und Lesungen mit dem Gefühl, etwas zu erleben, das es bald nicht mehr geben wird. Es ist völlig klar, dass Deutsch-Land nur noch von den Katholischen Königen gerettet werden könnte.  

Der Sinnierer

11. Februar 2025 16:48

Ich als mittelalter Mann habe mittlerweile acht Kinder, peile das volle Dutzend an, nicht jedes meiner Kinder mit der selben Frau. Wie oft ich belaechelt wurde und weiterhin werde! (Interessanterweise erlebe ich die Mittelschicht hierbei haeufiger beim Nasenruempfen als die Oberschicht) Wie oft ich schon zu Kindesunterhalt gedraengt und z.T. finanziell ausgpreszt worden bin! Welche Nachteile es hat mit diesen Kindern! Aber wissen Sie was, liebes Publikum, mir ist das egal, denn Kinder sind das hoechste Gut, haben auch so sehr viele wunderbare Momente, und ich bin nichts weiter als ein Miniglied in einer sehr, sehr langen Ahnenkette! Wie kann ich mir anmaszen, dasz sie bei mir abreiszen soll? Ich analysiere das Demographieproblem, hier aufgeworfen von Frau Kositza, seit Jahrzehnten, habe das auch in einem Buch (Manuskript wird derzeit zwecks Veroeffentlichung evaluiert) thematisiert - die Ich-Fixiertheit ist fuer sehr viel Negatives verantwortlich, beginnt in den 1940er Jahren in die damaligen Kinderseelen installiert zu werden und das Resultat sehen wir heutzutage, auch in den fehlenden Kinderchen... Diese ich-fixierten Boomer! Ganz zu schweigen, was danach kommt... Also: Mut zum Kind! Es gibt in meinen Augen nichts Groszartigeres!!

Franz Bettinger

11. Februar 2025 16:50

Es ist diese krebskranke Gesellschaft & traurige Zukunft, in die viele junge Leute keine Kinder setzen wollen. Im Wilden Westen, wo damals jede Hand gebraucht wurde, war das anders. Es ist die Seele, Psyche, die Intuition, die Nein sagt. Partnerschaft? Okay. Aber Kinder? Das Abenteuer Kinder? Nee. Solange wir nicht wieder Herr im eig. Laden sind, seh ich schwarz. Außer dem hat man den jungen Menschen wohl auch jeden nötigen Sexismus & jede Unbefangenheit & Flirt- Risiko-Bereitschaft ausgetrieben. Das fing ja schon mit der AIDS-Lüge an. The real thing wurde durch freien Zugang zur Pornographie ersetzt. Ich denke, das alles ist sogar vom deep state geplant & gewollt. Weil ich aber immer schon gern das Gegenteil dessen tat, was ma so tut, würde ich, wäre ich jung, heute vielleicht die Alternative zu meinem (vergangenen) Lebensweg wählen: und Kinder machen. Viele Kinder. Denn es ist wieder, wenn auch in anderem Sinn: Wilder Westen. 

A. Kovacs

11. Februar 2025 16:53

Zu den millionenfachen Vergewaltigungen deutscher Frauen (ich gehe von 10% der deutschen Frauen aus) fällt mir die psychologische Tatsache ein, dass etwa ab der genannten Prozentzahl von einer Neurotisierung der gesamten Bevölkerung ausgegangen werden kann, da jede Frau eine vergewaltigte kennt usw. Meines Erachtens sind der besonders unangenehme deutsche Feminismus und die Existenz von so vielen auffallend kratzbürstigen deutschen Frauen darauf zurückzuführen. Sie sind von neurotischen Müttern (v)erzogen worden. Auf die Traumen der Männer (Kriegskinder und deren Kinder, so es sie gibt) soll jetzt hier nicht eingegangen werden. Aber es ist klar, dass bei diesem neurotischen Geschlechterverhältnis keine gesunden Familien mit Kindern entstehen.

Liselotte

11. Februar 2025 18:28

verschüchterte Zeugungs- und GebärzurückhaltungDas triffts. Niedergemachter Expansionswille. Fehlende Ich-Durchsetzung.

Liselotte

11. Februar 2025 18:34

@Sinnierer: Interessanterweise erlebe ich die Mittelschicht hierbei haeufiger beim Nasenruempfen als die OberschichtDas ist schon lange so, daß die Mittelschicht zu wenigen gut ausgebildeten Kindern tendiert, während bei der Oberschicht nach wie vor die adlige Vermehrung vorherrscht.
 

Liselotte

11. Februar 2025 18:43

@Le Chasseur: Ursprünglich lebte der Mensch in Kleinverbänden als Jäger und Sammler.Das ist aber seit mindestens einigen Jahrhunderten (Kleinverband) bzw. Jahrtausenden (Jäger+Sammler) nicht mehr so.Fausts Gretchen ist 13 Jahre alt, Romeo und Julia sind nicht viel älter - und auf der anderen Seite gab es schon im 19.Jhdt Erstgeburten mit 30.Ich erinnere mich an eine Umfrage zur Lebenszufriedenheit von Müttern, die vor X Jahren mal in der Zeitung erwähnt wurde, bei der rauskam, daß die, die zwischen 23 und 26 das erste Kind bekamen, am zufriedensten seien.

Bernd

11. Februar 2025 18:48

Alle auf Deutschland fixierten Erklärungsansätze für die weltweite Fruchtbarkeitskrise greifen zu kurz. Sie ist besonders schlimm in China, aber auch Länder wie der Iran, die Türkei und Brasilien sind betroffen. Selbst Indien hat ein Geburtendefizit. In Schwarzafrika ist die Fruchtbarkeitsziffer noch satt im grünen Bereich, aber dennoch im freien Fall, man hinkt da lediglich das eine oder andere Jahrzent hinter der restlichen Welt zurück. Ockhams Messer sagt nun, dass die Gründe so allumfassend sind wie das Problem. Es ist vielleicht eine unausweichliche Folge von Urbanisierung und Industrialisierung, die nur durch starke kulturelle Kräfte ausgehebelt werden kann.

tearjerker

11. Februar 2025 18:58

Wo die Leute (die Frauen) über die Zahl ihrer Kinder selbst entscheiden dürfen, entscheiden Versorgungsmotive vor Kinderliebe und Trieb über Wachstum oder Schrumpfung der Bevölkerung. Egal ob Köln, Kyoto, Kalahari oder Königsberg: überall dasselbe. 

Laurenz

11. Februar 2025 19:22

@RMH & EK ... Wir hatten schon häufig das Thema unter EK-Artikeln debattiert. Aber ich registriere hier eine gewisse Demenz. Bis jetzt sehe ich nur den Teilnehmer @RMH, der sich intuitiv den wahren Gründen für wenige Kinder annähert, aber in meinen Augen auch nicht ganz richtig liegt. Elon Musk (12 Kinder mit 3 Frauen oder so), erinnert in dieser Frage sehr an Ferdinand Piëch (13 Kinder mit 4 Frauen), steht für ungebremstes Bevölkerungswachstum. Diese unverantwortliche Sicht kann ich so nicht teilen. Natürlich hat der Feminismus die Frauen zu Hilfsmännern degradiert. Seit ca. 500 nach 0, wurde durch die Katholisierung & durch die endgültige Umsetzung des Römischen Kirchenrechts in Staatsrecht (16. Jahrhundert) die gesellschaftliche Stellung der Frau orientalisiert, eine Situation, mit der keiner zufrieden sein kann. Aber nichts änderte irgendetwas am archaischen Beuteschema beider Geschlechter. Frauen heiraten sozial nach oben, wünschen sich bei Männern eine besondere Eigenschaft. Männer legen andere Maßstäbe an & heiraten auch sozial nach unten. Nur schwierig, wenn unten niemand mehr da ist.

Laurenz

11. Februar 2025 19:24

(2) Frauen haben sich die Rosinen-Jobs früherer Männerwelten ausgesucht. Die Frauenquote bei existenziellen infrastrukturellen Jobs einer Volkswirtschaft liegt bei unter 1%. Die Anzahl der Männer, die für heutige Frauen noch ein soziales "oben" darstellen, dürften mit ein paar tausend pro Generation abzuzählen sein. Der riesige Rest auf demselben sozialen Niveau entspricht keiner weiblichen Erwartungshaltung. Man wartet auf die bessere Partie, bis es zu spät ist. Bis ins Alter von 30 Jahren schlafen 100% der Frauen mit 5-20% der Männer, je nach Region. Das bedeutet Dysfunktionalität an der die Frauen alleine schuld tragen. Hinzu kommt mutmaßlich ein völlig gesundes Verhalten, wenige Kinder zu gebären. Westliche Industrieländer Europas sind meist mit einer hohen Bevölkerungsdichte völlig überfüllt. Es ist natürlich völlig dämlich, die Bevölkerungsreduktion mit unterentwickelten Primaten aufzufüllen. In China wurde in 35 Jahren 1-Kind-Politik (jetzt 2-Kinder-Politik) diese Bevölkerungsreduktion künstlich herbeigeführt. Ein Rentenproblem existiert nur ca. für eine Generation (20-25 Jahre). In Krisenzeiten mit hohen Verlusten, wie in Kriegen, werden dann mehr Kinder gezeugt.

Franz Bettinger

11. Februar 2025 22:35

@Lieselotte schreibt, Faust's Gretchen sei 13 Jahre alt. Wieso? Sie ist über 14 (und wahrscheinlich noch keine 16). In der Szene Straße (I) sagt Faust: "Sie ist über 14 Jahr doch alt.“

Daniel

11. Februar 2025 23:51

@ Franz Bettinger: Machen Sie sich da keine Sorgen, Geschlechtskrankheiten sind dem Vernehmen nach wieder auf dem Vormarsch, stehen aber - auch dank alternativer Verhütungsmethoden - in keinem direkten Zusammenhang zur Geburtenrate. Und Pornos sind doch eher eine Substitution für diejenigen, die selbst nicht zum Zuge kommen. Gepimpert wird also nach wie vor fleißig, nur eben nicht mehr mit jedem. Was auch nicht zu verwundern braucht, wenn man bedenkt, dass jeder Frau (zumindest jeder unter 45, nicht im hintersten Kaff lebenden und mit einem noch nicht an der Grenze zur Adipositas kratzendem BMI) beim Öffnen einer App sofort Hunderte paarungswillige Männchen zur Verfügung stehen. Somit bekommt man weiterhin den ganzen Spaß, nur ohne die Kosten. Da hat es Frau auch nicht mehr nötig, zu später Stunde durch schummrige Bars zu ziehen, sich von versoffenen Prolls anbaggern zu lassen und sich im Nu den Ruf eines Flittchen einzuhandeln.

Daniel

11. Februar 2025 23:52

Stattdessen funktioniert das heute weitgehend anonym, zunächst risikofrei und ohne die Öffentlichkeit zu erregen. Ausgewählt werden allerdings nur die besten Kandidaten, in diesem Punkt schlägt die Natur dann doch wieder die Technik, weshalb 30-40 % der Zoomer-Männer mittlerweile bemerkt haben, dass sie aus diesem Spiel so ziemlich komplett raus sind (und ihren sexuellen Frust mitunter mit einem markanten Rechtsdrall kompensieren; die politische Präferenz divergiert ja mittlerweile in dieser Generation auch auf Geschlechterebene). Das hält man nicht selten bis weit in seine 30er durch, bevor man so langsam auf den Trichter gerät, dass ein solcher Lifestyle überraschenderweise nicht die endgültige Erfüllung bringt (oder alternativ feststellt, dass der eigene Marktwert längst im Sinkflug ist), aber dann reicht es allenfalls noch für 1-2 Kinder.

RMH

12. Februar 2025 07:56

@Daniel, Sie sitzen aber ganz schön der linken Propaganda auf, dass rechte Männer eigentlich in großer Anzahl Incels sind & das Rechts "ein stummer Schrei nach Liebe" sei (positiver ausgedrückt durch die "Ärzte", die aber dann doch zum Verdikt "Arschl.." kommen). Die Beobachtung ist in Bezug auf die AfD doch eher, dass es Mittelschicht-Familien sind, die in der Mitte ausgepresst werden wie die Zitronen, durch die vom Staat gebildeten & geduldeten Zangen Unten & Oben, die sich hier ihr Ventil schaffen, gerade auch, weil sie merken, dass sie mit der eigentlich gewollten Form von 2 erwerbstätigen Erwachsenen & einer gesellschaftlich tolerierten Kinderzahl zwischen 1 & 3 die Deppen der Nation sind, die unter Dauerstress, Ausbeutung & finanzieller Knappheit leiden (ja, da steht ein schönes Haus - das ist aber in der Regel noch nicht abbezahlt & der Kredit sorgt dafür, dass man schön die Klappe hält & weiter schuftet). Mit nur den Stimmen der, pauschal formuliert, Incels käme die AfD nie über 5%. Die mittlerweile fast schon stehenden 20% für die AfD, also jeder 5te, kommen auch nicht von den die Erziehungsmühen bereits hinter sich habenden Ü-60, die aber die Mehrheit der Wähler in D darstellen.

Adler und Drache

12. Februar 2025 08:00

Kinder sind in unserer Zeit nicht notwendig - und das heißt: Sie sind Luxus. Weder braucht man sie für die Altersversorgung, noch für den Betrieb von Haus und Hof, noch für eine symbolische Existenzvergewisserung. Man leistet sie sich aus anderen Gründen. In einem mittlerweile viele Jahre zurückliegenden Gespräch mit einer Klassenkameradin meinte diese, sie wolle ein Kind, um "die Erfahrung als Mutter zu machen". Das geht mir nicht aus dem Kopf. Ich selbst habe drei, hätte gern vier (aber dazu ist es nun zu spät). Warum? Weil es so nach meinem Gefühl einzig richtig ist, weil es so sein muss. Ist das ein großer Unterschied zur Begründung meiner Klassenkameradin?
Man hört in derlei Diskussionen Eltern oft davon reden, die Kinder seien "das größte Glück", und sie "könnten nicht ohne" usw. Ich denk dann immer bei mir selbst: Quatsch, wie oft hat man die anderen beneidet, weil man nicht machen konnte, was sie konnten. Weil sie freier blieben, jünger, reicher, unbeschwerter. Wenn ich alles zusammenrechne und überschlage, möchte ich keinesfalls tauschen: Kinder sind ein Segen! Dennoch höre ich aus jenen übertriebenen Lobpreisungen ein Echo einer bohrenden Frage, das irgendwie übertönt werden soll.
Für Kinder muss man loskommen vom Ich. Mit Kindern kann man loskommen vom Ich.  
 

RMH

12. Februar 2025 10:09

@Laurenz hat schon ein gutes Stück weit recht mit seiner biologisch-soziologischen Betrachtungsweise. Kinder bekommen Frauen. Sie sind der Hauptschlüssel, sie entscheiden, mit wem und ob überhaupt. Wenn Mann keine Frau hat, die Kinder will, kann er wollen, was er will, es gibt keine Kinder - Punkt. Streng patriarchalische Gesellschaften halten daher auch den Deckel (oder das Kopftuch oder was auch immer) auf den Frauen. Aber auch da gibt es beginnende Aufweichungen, 2 Freunde von mir sind 1x mit einer Türkin, 1x mit einer Tunesierin verheiratet & die Frauen wurden deshalb nicht aus der Familie geworfen (alles vorbildlich). Und ich kenne noch mehr, wo es Migrantinnen sind, die deutsche Männer haben. Das ist nur deshalb statistisch eine halbe Einbahnstraße, weil eben deutlich mehr Männer zu uns kommen, als Frauen. Kämen mehr Frauen als Männer, wäre vieles anders. Unter dem Strich wird aber Sarrazin mit seinen Berechnungen leider recht bekommen. Selbst wenn die Grenzen zu sind - was für mich alternativlos ist - ist der Trend langfristig nicht zu ändern. Geregelte Grenzen sorgen aber für die Ermöglichung einer Reifung der Gesellschaft, die diese bitter nötig hat. Zu einer Reifung würde es auch beitragen, wenn der Männerüberschuss an Migranten, der niemals Facharbeiter werden wird (und dem dann auch die Frauen zur Familie fehlen, was Nachzugsdruck erzeugt, den es nicht geben sollte), remigriert wird.

Le Chasseur

12. Februar 2025 11:18

@Bernd"Alle auf Deutschland fixierten Erklärungsansätze für die weltweite Fruchtbarkeitskrise greifen zu kurz. Sie ist besonders schlimm in China, aber auch Länder wie der Iran, die Türkei und Brasilien sind betroffen. Selbst Indien hat ein Geburtendefizit. In Schwarzafrika ist die Fruchtbarkeitsziffer noch satt im grünen Bereich, aber dennoch im freien Fall, man hinkt da lediglich das eine oder andere Jahrzent hinter der restlichen Welt zurück. Ockhams Messer sagt nun, dass die Gründe so allumfassend sind wie das Problem."
Ein globaler Geburtenrückgang ist kein Problem, sondern ist im Gegenteil sehr zu begrüßen.
@Liselotte"Ursprünglich lebte der Mensch in Kleinverbänden als Jäger und Sammler." Das ist aber seit mindestens einigen Jahrhunderten (Kleinverband) bzw. Jahrtausenden (Jäger+Sammler) nicht mehr so.
Evolutionsgeschichtlich sind ein paar Jahrtausende nur ein Wimpernschlag. So schnell ändert sich da nichts.

Majestyk

12. Februar 2025 11:22

Der Rückgang der Geburtenrate ist kein spezifisch deutsches Problem.
Zum Vergleich die Geburten pro Frau, Stand 2022:
Deutschland 1,46
China 1,18
Hongkong 0,70
Italien 1,24
Japan 1,26
Norwegen 1,41
Österreich 1,41
Rußland 1,42
Schweiz 1,39
Spanien 1,16
Südkorea 0,78 Geburten
USA 1,66
 
Dürfte so sein wie Adler und Drache schreibt. In entwickelten Ländern sind Kinder Luxus, die einen wollen sich den nicht leisten, andere können es nicht. Es bleibt aber auch eine persönliche Lebensentscheidung. Aussterben wird dennoch so schnell niemand. Es gilt Lösungen zu finden, wie man Übergangslösungen für ältere Gesellschaften findet. Irgandwann pendelt man sich dann einfach auf einem niedrigeren Niveau ein, auch kein Drama. 

Bernd

12. Februar 2025 13:10

@Le Chasseur:
Das müssen Sie differenzieren: Eine Stabilisierung der afrikanischen Bevölkerungsexplosion ist zu begrüßen. Davon, dass die restliche entwickelte Welt zusammen mit uns in den Überalterungskollaps läuft, haben wir nichts. Insbesondere der langsame Zusammenbruch Chinas wird Folgen für die gesamte Weltwirtschaft haben. Wir sind in den vergangenen zwanzig Jahren wirtschaftlich stagniert, trotz weltweit blühender Absatzmärkte. Wenn die Märkte stattdessen schrumpfen, geht es für uns steil bergab.
@Majestyk:
Einpendeln würde sich die Demographie irgendwann, wenn sich die Fruchtbarkeit um die 2,1 Kinder pro Frau einpendelte. Bleibt sie so niedrig, suchen wir nicht nach Übergangslösungen. Extreme Überalterung bei ständiger Schrumpfung wird dann der Normalzustand, oder ist es vielmehr bereits. Es hat noch kein Volk der Welt geschafft, sich aus dieserAbwärtsspirale wieder hochzuziehen. Und da die positiven Effekte steigender Geburten mit zwanzig Jahren Verzögerung eintreten, schert sich die Politik nicht drum.

Majestyk

12. Februar 2025 13:21

@ RMH:
Sollte nach einer politischen Wende nicht im großen Stil remigriert werden und da gehören für mich auch die Frauen zu, dann hat sich eine oppostionelle Lebensweise, die es auch schon vor der AfD gab, schlichtweg nicht gelohnt. Dann wäre man wirklich besser mit dem Strom geschwommen und hätte sich gedacht "nach mir die Sintflut". Ich bleibe dabei, Deutschland definiert sich über Deutsche. Schöne Landschaften habe ich anderswo auch und da gibt es mehr Netto vom Brutto und oft auch schöneres Wetter. 
@ Laurenz:
"Frauen heiraten sozial nach oben, wünschen sich bei Männern eine besondere Eigenschaft. Männer legen andere Maßstäbe an & heiraten auch sozial nach unten. Nur schwierig, wenn unten niemand mehr da ist."
Perfekt. Fast so schön wie der Witz vom Männerkaufhaus.
Frauen "müssen" heute nicht mehr heiraten. Wenn alle Stricke reißen springt der Staat als Versorger ein, sprich der Steuerzahler. Ziemlich große Konkurrenz für einen einzelnen Mann ohne Titel oder Vermögen.
 

ESOEN

12. Februar 2025 13:38

Roger Devlin soll wohl auf den Hinweis von Martin Lichtmesz zu dem Männerüberschuß in unserem Lager entgegnet haben, dass da wo die guten Männer seien, auch die Frauen folgen würden. Den Trend sehe ich aus meiner (zugegeben voreingenommenen) Perspektive nicht. Die TikTok Welle „Nur die AfD“, sofern dort denn auch echte und nicht KI-generierte Frauen abgebildet waren, scheint ins Leere verpufft zu sein (zumindest hier im Westen). Hinzu kommt, dass auch ich bezüglich meiner naiven Annahme über Homogenität von Werten, Tugenden und Verhaltensweisen neu-rechter Männer eines Besseren belehrt wurde. Wie sagte GK doch auf der jüngst abgehaltenen Winterakademie? „Gesinnung ist nicht gleich Kompetenz.“ Geäußert in einem anderen Kontext aber m.E. übertragbar auf die hier exerzierte Problematik der binnenpluralistischen bzw. Mosaikrechten Männer *und* Frauen, denn ich möchte keinem Geschlecht allein den schwarzen Peter zuschieben. Am liebsten würde ich ihn dem Zeitgeist mit all seinen Appendizes zuschieben, aber wem sollte eine weitere Wehklage, Variante 172a, schon nützen? (1/2)

ESOEN

12. Februar 2025 13:38

Meine Lösung? Ich habe keine Lösung, außer mit gutem (ergo für mich als positiv-männlich erkanntem und gewolltem) Beispiel vorranzugehen, zu leben und leise auf die von EK im Artikel erwähnten geschichtlichen „[…] ungeahnte[n] Sprünge […]“ zu hoffen.
Wie auch immer der Rest meines knapp Mittdreißiger Lebens aussehen wird, es wird das Leben gewesen sein, was ich gelebt habe, ob mit Frau und Kindern oder ohne (obgleich ich selbstredend ein Leben mit bevorzuge, da sich das auch für mich „einfach richtig / muss so sein“ anfühlt). (2/2)

Majestyk

12. Februar 2025 16:06

@ Laurenz:
"Ein globaler Geburtenrückgang ist kein Problem, sondern ist im Gegenteil sehr zu begrüßen."
Ist zwar vollkommen richtig, aber ein deutscher Geburtenrückgang wäre auch zu begrüßen gewesen, immerhin hat Deutschland an Fläche verloren und mußte zahlreiche Vertriebene auf kleinerem Raum unterbringen. Da wäre es vollkommen OK gewesen, wenn die Bevölkerungszahl sich dem verringerten Lebensraum anpaßt hätte. Der Fehler lag nicht am Geburtenrückgang, sondern daran, daß man die Population mit Fremden auffüllen wollte. Würden in Deutschland nur 70 Millionen oder gar nur 60 Millionen Menschen leben wäre das gar kein Problem um den Laden am laufen zu halten und einen höheren Altersdurchschnitt kann man anderweitig auffangen.. Dann hätte man auch mehr Platz um sich freier zu entfalten, der Umwelt käme es gleichfalls zu Gute, der Qualität des Zusammenlebens sowieso. 

Adler und Drache

12. Februar 2025 16:45

@Majestyk
Wenn Kinder Luxus-"Objekte" sind, konkurrieren sie mit anderen Luxusobjekten - Reisen, Auto, Wohnung, was weiß ich, wofür die Leute ihr Geld ausgeben. Das ist eine sehr kalte Sicht, aber sie leuchtet mir unmittelbar ein. Ich fände ein Leben ohne Kinder unvorstellbar ärmlich, aber ich frage mich schon, ob mein Denken wirklich so grundsätzlich anders ist. Im Grunde leiste ich mir die Kinder eben auch, weil sie mein Leben reicher und sinnerfüllter machen.    

Laurenz

12. Februar 2025 19:28

@Majestyk @L. ... Mein reden... um die gesündere Bevölkerungsdichte Frankreichs zu erreichen, die mit über 100 Einwohnern pro QKM immer noch sehr hoch ist, müßte die Bevölkerung Deutschlands auf 35 Mio. sinken. Was sollen denn die Slowenen sagen? Davon gibt es 2 Mio, Ungarn 10 Mio.

Jan

12. Februar 2025 20:03

Interessantes Thema, leider wenig Zeit. RMH und Laurenz kommen der Problematik am nächsten. Problem ist die Entfesselung der weiblichen Hypergamie in den letzten 60 Jahren. Erst durch Pille, Freie Liebe, Abtreibungs- und Scheidungsrecht, mittlerweile kommen die Dating-Apps hinzu, die selbst Durchschnittsfrauen einen riesigen Pool an männlichen Bewerbern zuspielen, während Durchschnittsmänner auf diesen Plattformen leer ausgehen. Frauen suchen den besten Mann, den sie mit ihrem Aussehen ergattern können und überprüfen in der Beziehung laufend, ob dieser die beste Wahl war. Wenn nicht, dann Seitensprung, Scheidung und tschüss. All das führt zu instabilen Beziehungen, in denen Frauen die Macht haben. Sie entscheiden, ob es zur Beziehung, zum Sex und zu Kindern kommt. Und sie entscheiden auch, wann die Beziehung beendet wird, was bis zu 80% der Fall ist. Ausnahme sind die wenigen 10 bis 20 Prozent der Männer, die sich die Frauen aussuchen können. Der Rest muss sich der female choice unterwerfen. Wird alles bei Klaus Thiele, Pearl usw. rauf und runter diskutiert (100% der Frauen interessieren sich für 20% der Männer).
 
Die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für stabile Beziehungen mit vielen Kindern sind im Westen nicht mehr gegeben. Und mir schwant auch, was die patriarchalischen Gesellschaften unser Migranten versuchen: die weibliche Hypergamie unter Kontrolle zu halten.

Waldgaenger aus Schwaben

12. Februar 2025 20:05

Anekdotisch könnte ich auch so einiges beisteuern.
Ich habe es aber mehr mit Zahlen und empfehle https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_der_L%C3%A4nder_nach_Fertilit%C3%A4tsrate
Im Weltdurchschnitt sind es aktuell 2,3 - 2,4 Kinder pro Frau (je nach Quelle). Da leider die Kindersterblichkeit gerade in Ländern mit hoher Geburtenrate immer noch hoch ist, liegt diese Ziffer nahe beim bevölkerungserhaltenden Wert. Die Bevölkerungsexplosion, eines der vielen Weltuntergangsszenarien,  mit denen ich aufgewachsen bin, ist abgesagt.
Aus der Liste lassen sich m.E. keine politischen Maßnahmen zur Steigerung der Geburtenziffer ableiten. Interessant ist die Liste weiter unten im Artikel "Historische Entwicklung". In signifikant vielen Ländern mit einer sehr niedrigen Geburtenziffer lässt sich eine leichte Trendumkehr erkennen. In D von 1,35 (2000-2005) auf 1,43 (2010-2015). Das auch gilt auch für Länder ohne Einwanderung wie Polen oder Rumänien oder Ungarn.
In Ländern mit hoher Ziffer z.B. Iran 6,53 (1980 - 1985) ist die Ziffer signifikant oft drastisch gefallen (Iran 1,75 (2010-2015)).

Daniel

12. Februar 2025 21:36

@ RMH: Sie haben schon Recht. Allerdings sehe ich hier das Problem vorher: Indem man jungen Männern das Recht abspricht, frustriert sein zu dürfen (sofern sie jedenfalls kein entlastendes biografisches Merkmal aufweisen). Da ist dann schnell "Hass", was anderswo berechtigter Unmut ist. Überdies ist Frust ohnehin etwas zu negativ konnotiert, weil als innerer Antrieb nützlich, vielleicht sogar unabdingbar, sofern man nicht überschießt.@ Majestyk: Genau das ist das Problem, und nicht ein Bevölkerungsrückgang (auch wenn sich der schlecht mit dem Wachstumsversprechen des Kapitalismus verträgt). Für mich hat die Bevölkerungsdichte direkt mit der Lebensqualität zu tun. Überall wo Menschenmasse sind, Gedränge und Geschubse herrscht, fühle ich mich unwohl. Deswegen meide ich überlaufene Innenstädte, im Urlaub Touristenhotspots usw. Auch eine Bahnfahrt ist wesentlich entspannter, wenn der Zug nicht rappelvoll ist. Zumal bei dem Publikum, was man dort heute so vorfindet. Vermutlich erzeugt schon die bedrängende Anwesenheit des Fremden eine Art ermüdender Wachsamkeit (Meldungen über Messerangriffe tun dann ihr Übriges, man weiß zwar über die statistische Wahrscheinlichkeit, aber trotzdem).

Bernd

13. Februar 2025 05:16

Ein kleines Rechenbeispiel:
2024 wurden etwa 375.000 biodeutsche Kinder geboren. Nehmen wir der Einfachheit halber an, ab jetzt stiege die Fruchtbarkeit solchermaßen an, dass die Geburtenzahl trotz schwindener Zahl gebährfähiger Frauen konstant bliebe, bis wir in der Generation der heute Geborenen bei den gewünschten 2,1 Kindern pro Frau auskäme und dabei blieb. Dann stabilisierte sich die Zahl unseres Volkes bei weniger als 30 Millionen. Das ist ein Best-Case-Szenario und setzt einen günstigen Paradigmenwechsel vorraus. 

RMH

13. Februar 2025 09:26

"Sollte nach einer politischen Wende nicht im großen Stil remigriert werden und da gehören für mich auch die Frauen zu, dann hat sich eine oppostionelle Lebensweise, die es auch schon vor der AfD gab, schlichtweg nicht gelohnt."
@Mayestik, das ist leider eine unrealistische Betrachtung oder nur eine idealistische vom Schreibtisch herab. Mischehen wird man nicht trennen oder gemeinsam abschieben können (und da sage ich auch klar: Vollkommen zu recht!) und dann zeigen Sie mir mal einen nennenswerte Zahl an Single-Frauen, die bereits ausreisepflichtig sind. Im Kern wird es beim Thema Abschiebung und Remigration um den Männerüberschuss gehen sowie im kleineren Umfang um ausl. Familien (da wirds schon nochmal schwerer, Mehrheiten dafür zu bekommen, insbesondere, wenn die Leute jobs haben, sind sie bereits offizielle Wählerzielgruppe der AfD). Frauen sind im Zweifel ruck-zuck verheiratet (es genügt ja ein EU-Bürger). Im Übrigen sehe ich bspw. jede Menge AfDler in Mischehen, bis hin zur Vorsitzenden (verpartnert mit einer Schweizerin, aus Sri Lanka stammend). Also: Die Macht der Zahlen, die Sarrazin  vetritt, ist kaum zu brechen.

RMH

13. Februar 2025 09:34

Deutschland den Deutschen? Ja gerne, aber "die Deutschen" wandeln sich & daher ist es auch wichtig, dass einmal Ruhe in den Laden beim Punkt Zustrom an Menschen kommt, damit sich alles setzt & entwickelt. Das Deutschland nominell überbevölkert ist, ist richtig. Die billige Antwort aller Politiker beim Thema Rente: Früher: Kinder bekommen die Leute immer (Adenauer) & heute nur offene Grenzen sichern unsere Sozialsysteme, was genauer betrachtet eine einzige, große Lüge ist. Selbst wenn ein Migrant es schafft, auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, dann wird er realistisch betrachtet kaum mehr als 30 bis 35 "Versicherungsjahre" schaffen & ist damit dann der Sozialfall der Zukunft, es sei denn, man erkennt aus Steuergeldern finanzierte Jahre aus dem Ausland unter windigen Rechtskonstruktionen an (= Schuldenmachen). Migration verschiebt, ähnlich wie Schulden, das Thema auf zukünftige Generationen. Super für jeden Politiker heute, ein Drama für alle anderen. Man muss einmal eben durch die Demographie- Falle durch & danach hat man geringere Bevölkerung & eine gerade Altersäule & keine auf dem Kopf stehende Alterspyramide mehr.

Franz Bettinger

13. Februar 2025 10:54

@Daniel: Um einen Messermann zu stoppen, braucht man vor allem eins: einen Plan im Kopf, 1 vorgefertigten Plan! Außerdem einen Charakter oder Willen, und eine Waffe. Die kann auch aus einem Koffer, einem Schirm, einer dicken, um'n Arm gewickelten Jacke bestehen. Am besten man hat auch noch einen Freund, der hilft, & dann: ohne zu Zögern drauf! 

Waldgaenger aus Schwaben

13. Februar 2025 13:17

Abschiebungen, also das Verbringen von Personen in ihre Herkunfsländer gegen deren Willen, kann nur das letzte Mittel bei der Remigration sein. Jedenfalls dann, wenn wir den Rechtsstaat dabei nicht aufgeben wollen. Ein indivuelles Klagerecht gegen staatliche Maßnahmen wie eine Abschiebung gehört zum Rechtsstaat. Dazu kommt noch, dass die Aufnahmestaaten zur Rücknahme ihrer Staatsbürger bereit sein müssen.
Die Remigration muss zu allererst bei der freiwilligen Rückkehr mit erheblicher finanzieller Unterstützung ansetzen. Danach kann eine humanitäre Unterbringung ausreisepflichtiger Bewohner in Drittstaaten in Angriff genommen werden, um den Betroffenen klar zu machen, dass ein dauerhafter Aufenthalt in D. für sie nicht möglich ist und sie besser die Angebote zur freiwilligen Rückkehr nutzen sollten.
 

Majestyk

13. Februar 2025 13:27

@ RMH:
Ich schreibe von unten, nicht von oben und für jemanden der schon früh aufmüpfig und nicht kompatibel war und der mit Lebenschancen für seine Einstellung bezahlt hat, hat es sich dann nicht gelohnt. Da muß ich dann sagen wäre ich besser vor über 20 Jahren gegangen als ein Teil der Firma ins Ausland verkauft wurde. Da wäre ich dann zwar der Fremde, aber wirtschaftlich ginge es mir eindeutig besser. 
Dass vermutlich gar nicht remigriert wird ist mir auch klar, dem steht schon die unerklärliche Ausländerliebe der Deutschen entgegen, die ja Teil des Übels ist. Nur kann man sich dann das identitäre Reden auch sparen, dann reicht es eben nur noch zum Verfassungspatriotismus. Da wäre es dann aber für mich eindeutig besser wenn es Kräfte gäbe die den Staat radikal verschlanken würden, da muß man sich dann wenigstens nicht mehr derart melken lassen.
@ Jan:
Gut beschrieben. Im Grunde wird ein Großteil der männlichen Bevölkerung zu reinen Arbeitsdrohnen. Da muß man sich nur mal anschauen wer einen Großteil der unangenehmen und schlecht bezahlten Arbeit verrichtet. Man könnte sich auch mal anschauen welche Transferempfänger zu Arbeitseinsätzen verdonnert werden und welche nicht und umgekehrt geht man mal in irgendeine Verwaltung und schaut sich an wer dort so sitzt. 

Laurenz

13. Februar 2025 14:10

@Jan ... Sie schreiben kurz & bündig plausibel. Wie Sie Selbst, anhand der Migranten, festgestellt haben, resultiert die Ein- oder nur kriegsbedingte (Islam) Mehrehe aus dem Patriarchat. Eher zufällig war dieses Patriarchat über 1.000 Jahre katholisch, mit den dazugehörigen, eher schädlichen Moralvorstellungen. Warum uns Partnerschaften/Ehen unserer Altvorderen stabiler erscheinen, hat was mit dem niedrigen Lebensstandard & hohen Verlusten an Männern zu tun. Da war man gezwungen, wegen der Kinder zusammenzuhalten. Die jüngere Schwester (*1906) meiner Großmutter väterlicherseits war sozusagen ein Art Hollywood-Schönheit. Aber Sie blieb ledig, weil es nach dem I. Krieg keine Männer (in genügender Anzahl) mehr gab, die Ihren Ansprüchen gerecht geworden wären. Vielleicht hatte Sie ein langjähriges Verhältnis zu Ihrem Chef, dessen rechte Hand Sie war, weiß ich aber nicht. Im Alter wurde Sie zu einer radikalen Kultur-Katholikin. Die Erwartungshaltungen von Frauen werden in unserem Kulturkreis auch erzogen. Bei Familienaufstellungen zeigt sich nicht immer, aber häufig, daß die Familie der Frau sich für etwas besseres hält.

Olmo

13. Februar 2025 15:40

", und ich bin nichts weiter als ein Miniglied in einer sehr, sehr langen Ahnenkette! Wie kann ich mir anmaszen, dasz sie bei mir abreiszen soll? "
Das ist es, worum es hauptsächlich geht. Es ist richtig, Kinder zu haben, ganz gleich, ob es mir persönlich Spaß macht. Trotz Glück und Freude oder Erfüllung drohen Liebe, Sorge und Verantwortung mich manchmal  zu ersticken, es ist bestimmt einfacher und angenehmer, die zigste Mountainbiketour durch die Alpen zu machen, mit dem Rennrad bis nach Portugal zu radeln, und/oder sich durch Berlin zu tindern, wie Freund P. das z.B. tut, doch dieser kinderlose Egotrip, ist und bleibt m.E. eine Form von verantwortungslosem Müßiggang— ein Laster.

Le Chasseur

13. Februar 2025 17:05

@Olmo"dieser kinderlose Egotrip, ist und bleibt m.E. eine Form von verantwortungslosem Müßiggang— ein Laster."
Wer soll es mir denn übelnehmen, dass ich keine Kinder zeuge? Meine toten Vorfahren? Oder meine ungezeugten Kinder? Ich verstehe das nicht.
Ich bin der festen Überzeugung, dass wir a) auf einen digitalen Feudalismus zusteuern, in dem eine Totalüberwachung herrschen wird, gegen die die der DDR ein Witz war und b) die Deutschen in diesem Land in 20 Jahren nur noch eine von vielen ethnischen Gruppen sein werden. Schon jetzt gibt es Schulen, an denen Kinder ohne Migrationshintergrund deutlich in der Unterzahl sind. Teilweise treten Kinder zum Islam über, nur um nicht mehr ausgegrenzt oder gemobbt zu werden.
Ich finde es egoistisch, bei solchen Aussichten Kinder in die Welt zu setzen, die dann quasi nur den Zweck haben, meinem Leben einen Sinn zu geben. Und würde ich meine Kinder nach meinen Überzeugungen erziehen, wären sie genau solche Außenseiter, wie ich einer bin in dieser kranken Gesellschaft.

RMH

13. Februar 2025 17:07

"Nur kann man sich dann das identitäre Reden auch sparen, dann reicht es eben nur noch zum Verfassungspatriotismus. Da wäre es dann aber für mich eindeutig besser wenn es Kräfte gäbe die den Staat radikal verschlanken würden, da muß man sich dann wenigstens nicht mehr derart melken lassen."
@Majestyk: An dem Punkt bin ich schon länger. Für mich sind identitäre Reden nur noch Mobilisierungs-Mythen im Sinne Sorels, man erreicht damit Leute, insbesondere, wenn die Dramen, wie heute geschehen, einfach nicht aufhören wollen. Dennoch: praktisch wird das alles nie in reiner Form umsetzbar sein & Ergebnisse werden immer Kompromisse sein. Das ist der Preis, wenn man keine Tyrannis will (die bekanntermaßen auch nach hinten losgehen kann). Daher auch meine Neigung zum klar Ordoliberalen, was den Staat schlank hält, mit dem Beamtenunwesen weitestgehens aufräumt & meine Sympathien für Milei. Afuera! Evtl. bildet sich dann auch wieder ein deutsches Volk, wenn es seine Verantwortung nicht scheinbar auf allmighty- Government delegieren kann & es nicht mehr geht zu sagen, ich zahle Steuern, ich zahle Sozialversicherungsbeiträge, also, Vollkasko Staat, schaffe die Sklaven für die Mitfinanzierung aus aller Welt heran, damit ich im Alter "safe" bin. Der Wert eigener Kinder würde dann schnell ein anderer.

Licht des Vaterlandes

13. Februar 2025 18:06

Nicht zu vergessen die mehr als 100000 Abtreibungen pro Jahr in diesem Land.
Über 200 Bundestagsabgeordnete, die sich daran nicht stören. Aber andererseits ewigen Schuldkult pflegen und Dresden-Gedenken brandmarken. Eine völlig durchgeknallte, kranke Gesellschaft ist das. Heilbar ist das nur durch neues Leiden, das richtig wehtun muss. Vor allem der sog. Generation Z. Die muss ohne Perspektive vor sich hinhungern und tägliche Prügel von den gehätschelten, neuen Übermenschen  beziehen, damit sie endlich aufwacht und die wahren Verursacher all dieses Übels erkennt. Gremienpolitisch ist das nicht mehr lösbar, lachhaft.

Majestyk

13. Februar 2025 18:20

@ Olmo:
"doch dieser kinderlose Egotrip, ist und bleibt m.E. eine Form von verantwortungslosem Müßiggang— ein Laster."
Ganz schön anmaßend. Sagen Sie das auch Leuten die steril sind oder Vätern mit Kontaktverbot? Genießt Eure Kinder, meinetwegen hängt Euch auch einen Heiligenschein um, aber hört auf so zu tun als würdet Ihr einen fast schon göttlichen Auftrag erfüllen. Den erfüllt auch der Radler nach Portugal mit Steuerklasse 1, der Euch die Kita mitfinanziert. 
 

Majestyk

13. Februar 2025 21:03

@ Le Chasseur:
"Ich bin der festen Überzeugung, dass wir a) auf einen digitalen Feudalismus zusteuern, in dem eine Totalüberwachung herrschen wird, gegen die die der DDR ein Witz war"
Hier muß ich Ihnen mal uneingeschränkt zustimmen. Diese Gefahr ist noch lange nicht gebannt, irgendwie nimmt das auch niemand ernst wie mir scheint, nicht einmal die AfD oder das Umfeld von Sezession. Vielleicht lebe ich auch zu verschieden, daß mir so Angst und Bange wird. Unter dem was droht noch 30 Jahre leben müssen, der Gedanke ist mir ein Graus. KI oder AI je nach Lesart wird zu nichts anderem dienen als der Verwirklichung eines technokratischen Überstaates.
"Und würde ich meine Kinder nach meinen Überzeugungen erziehen, wären sie genau solche Außenseiter, wie ich einer bin in dieser kranken Gesellschaft."
Auch hier kann ich nur zustimmen. Ich würde meine Kinder ja mögen wollen, ergo müßte ich ihnen meine Weltsicht vermitteln. Mit der habe ich aber mich schon ins Aus geschossen und das hat nichts damit zu tun, daß ich seit Jahren praktisch kein eigenes Leben mehr habe, da ich ohne jegliche Unterstützung meine Eltern betreue.

Majestyk

13. Februar 2025 21:26

@ RMH:
Ich will Ihnen gar nicht widersprechen, Ihre Sichtweise ist sehr realistisch wie so oft. Das eine ist ja was man fühlt, das andere ist was sich in der Realität an Möglichkeiten bietet. Viele Deutsche haben zu lange geschlafen (oder ihr Land und Volk war ihnen nicht wichtig genug). Mit der veränderten Demographie wird man leben müssen. Nur läßt sich mit einer bestimmten Klientel kein Zusammenleben aushandeln und damit meine ich nicht die anderen Europäer und die Ostasiaten. So wird es gerade im urbanen Raum zwangsläufig autoritärer werden müssen. Wie will man überwachtem öffentlichen Räumen widersprechen, wenn sich niemand mehr sicher fühlt? Umgekehrt ist mir eben jene Überwachung auch wieder ein Graus. 
Was zudem viele unterschätzen, mit Einbürgerungen verringert sich deutsches Stimmrecht und damit wird Deutschland automatisch weniger deutsch werden. Die Entscheidung darüber wird im Kreissaal getroffen und da liegen die Deutschen eindeutig hinten. So kollidieren libertäre Vorstellungen und Wünsche deutsche Kultur zu erhalten. Aus meiner Sicht eine fast nicht lösbare Zwickmühle.

RMH

14. Februar 2025 07:50

"eine fast nicht lösbare Zwickmühle." @M.,
I. es ist ähnlich, wie beim kordischen Knoten. Man kann ihn nicht lösen, man muss ihn zerhauen. Liberal gedacht: Der Soz.staat begünstigt ausl. Clans, der Dt bezahlt sie über Abgaben. Wenn es außer der klas. Sozialvers. nur f. Beitragz., nichts mehr gibt, dann werden zum einen ausl. Clans nicht mehr alimentiert, der Pull-Faktor Nr. 1 ist weg & den Dt, die auf die Rudel der anderen treffen, wird klar, dass es gut wäre, eigene Rudel zu haben. Sprich, für Familien mit dutzenden an Cousins zu sorgen. Ich weiß, es ist eine Art All-In, aber auch eigtl urdeutsches "Raus aus der Komfortzone". Über Vorbügerkrieg haben wir genug gelabert, es findet ein Bürgerkrieg statt, bei dem Dt aber nicht für eigene Int. auf die Straßen gehen, sondern "solidarisch" für die Interessen anderer, die aber 0 Gegensolidarität zeigen. 

RMH

14. Februar 2025 07:53

@M. II
Das Ganze wird sich nur ändern, wenn die Figur des regelnden Papa- & Mama- Staates endlich aus den Köpfen der unreifen, ewig unerwachsenen Dt schwindet. Nur der Liberalismus schafft echte Gleichheit. Dann kann man die Chancen nutzen (bspw durch eigene Clanbildung), oder aber mimimi sagen & unter die Glucke Staat schlüpfen wollen, der mit seinen Transfers letztlich Schweigegeld zahlt & Stimmen kauft, sein eigenes Volk sediert & korrumpiert. Transfers nur auf Deutsche beschränken, wovon der DDR 2.0 SolPat träumt, klappt nie (man kann dann stundelang streiten, wer bspw. dt ist oder nicht - man bekommt nie Trennschärfe hin, es sei denn, man schickt "Wissenschaftler" los - hatten wir schon, führte zur größeren Katstrophe für D als der 30-jährige Krieg ), sorgt für Fehlallokation & Trägheit, führt in den Untergang, wie es sich aktuell deutlich zeigt. Keine Transfers ist die Lösung. Unsolidarität führt zu Solidarität.

Olmo

14. Februar 2025 10:14

@RMH Sie machen mich noch zum Libertären, bläh. 
 

Laurenz

14. Februar 2025 11:12

@RMH @M. ... Keine Transfers ist die Lösung ... Warum, RMH, müssen Sie Sich jetzt auf die utopische Ebene der kaputten Rechten & Libertären begeben? Das bleibt irreal so lange es Menschen geben wird. Politiker müssen ihre Wasserträger belohnen, sonst gibt es keine Wasserträger. Dasselbe gilt für Wähler. Reagan reduzierte Subventionen (ex-Militär) auf 0. 14 Jahre nach Reagan waren alle Subventionen wieder installiert. Argentinien hat ca. 700k Staatsdiener auf Bundesebene & 2.300k auf Provinzebene. Zwischen 2003-15 wurden 1,400k Stellen geschaffen, die scheinbar zu keiner Verbesserung der Verwaltung führten. Milei hat jetzt (in einem Jahr) 33k Staatsdiener entlassen, das ist 1%, besser als nichts. Er kürzt vor allem bei den Budgets, Unis um 70%. Was aber keiner mitbekommt, registriert, Milei erhöhte die Zuwendungen für bedürftige Familien mit Kindern eklatant. USAID wird von 10k Mitarbeitern auf 294 reduziert, die sich um die humanitären Projekte kümmern sollen. Israel & Ägypten werden weiter unterstützt. Die Trump-Admin wird, wie jeder andere vernunftbegabte Regierung Geld dahin leiten, wo es sinnvoll erscheint. Das ist nur bei uns anders. Wobei unsere Staatsdiener-Quote weit unter OECD-Schnitt liegt.  Bei uns läuft das mehr über NGOs.

Laurenz

14. Februar 2025 11:26

@Majestyk @Le Chasseur ... in Israel ist die Überwachung noch wesentlich härter als in China. Was meinen Sie, wie sonst der Mossad zu seinen Erfolgen kommt? Israel ist in der Überwachungs-Technologie weltweit mit vorne dabei. Wenn bei uns Terroranschläge verhindert wurden, kamen die Hinweise häufig vom Mossad. Mutmaßlich hat Israel aber kein Interesse mehr daran, unser kultur-marxistisches, Israel-kritisches Regime zu stützen. Da knallt es halt jetzt öfter, lenkt Wählerstimmen. Weder in Israel, noch in China empfinden die Bürger die Totalüberwachung als unangenehm. Das Vetrauen der Bürger Israels zum Staat erhielt einen Knick durch die Corona-Maßnahmen. Das überspielte man jetzt mit der Hamas-Bedrohung. Um hier auf das Thema zu kommen. Israel hat pro Frau knapp 3 Geburten, trotz Übersiedlung. Das wird mutmaßlich mit dem existenziellen Krisenmodus zu tun haben, in dem die Israelis leben.

Olmo

14. Februar 2025 11:28

@Le Chasseur 
"Ich finde es egoistisch, bei solchen Aussichten Kinder in die Welt zu setzen, die dann quasi nur den Zweck haben, meinem Leben einen Sinn zu gebe" 
Ich habe sagen wollen, daß es darum eben nicht geht. Ich wüßte mich schon zu beschäftigen, auch ohne Kinder. 
@Majestyk
"Sagen Sie das auch Leuten die steril sind oder Vätern mit Kontaktverbot?"
Selbstverständlich nicht.

Majestyk

14. Februar 2025 12:22

@ RMH:
Sage ich ja, um Linke zu schlagen muß man ihnen das Spielzeug wegnehmen.
"Das Ganze wird sich nur ändern, wenn die Figur des regelnden Papa- & Mama- Staates endlich aus den Köpfen der unreifen, ewig unerwachsenen Dt schwindet."
Das wäre schön, allein mir fehlt der Glaube. Hand aufs Herz, für wie realistisch halten Sie es, daß unsere Generation dies noch erlebt?

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