Das Peinliche an der Rede von Vance

Die kurze Rede des US-Vizepräsidenten J. D. Vance zur Eröffnung der Münchner Sicherheitskonferenz ist nicht spektakulär, weil sie Schockierendes zum Inhalt hat. Sie wirkt bahnbrechend, weil sie Banales an einem Ort zur Sprache brachte, an dem seit Jahren wortreich an der Realität vorbeigeredet wird - wissentlich oder aus der Überzeugung derer heraus, die in Blasen leben.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Van­ce sieht die Bedro­hung, der Euro­pa und – im Zen­trum – Deutsch­land aus­ge­setzt sind, nicht in der Kon­fron­ta­ti­on mit Ruß­land, son­dern in einer Umkeh­rung von “Wer­ten”, die vor­mals euro­pä­isch gewe­sen sei­en. Er stell­te damit die Fra­ge nach dem Woher, dem Wohin und dem der­zei­ti­gen Zustand, der geprägt wer­de durch die Mas­sen­ein­wan­de­rung völ­lig Frem­der, durch einen Man­gel an demo­kra­ti­scher Mei­nungs­frei­heit und durch die unstatt­haf­te Absi­che­rung woker Gesell­schafts­vor­stel­lun­gen durch staat­li­che Repression.

Van­ce warf so sim­pel wie red­un­dant die Fra­ge nach einer grund­sätz­li­chen Ent­schei­dung auf, die jede Demo­kra­tie zu tref­fen habe: Ver­traut sie der Mün­dig­keit ihrer Bür­ger, also Wäh­ler, oder ver­traut sie ihr nicht? Wenn sie ihr ver­traue, dann sei es nicht nach­voll­zieh­bar, war­um die Ver­tre­ter gewich­ti­ger Stim­men­an­tei­le zur Sicher­heits­kon­fe­renz nicht ein­ge­la­den sei­en und wie­so es gegen sie und die von ihnen ver­tre­te­nen Bür­ger eine “Brand­mau­er” gebe.

Ein Zwei­tes: Wie sta­bil mag eine Demo­kra­tie sein, wenn man, wie im Fal­le Rumä­ni­ens gesche­hen, behaup­tet, daß ein biß­chen Social-Media-Ein­fluß – viel­leicht erkauft mit ein paar hun­dert­tau­send Euro – eine Wahl ent­schei­dend beein­flus­sen kön­ne? Und drit­tens: Was maß­te sich die EU an, als sie die Wahl in Rumä­ni­en annul­lier­te und nun damit droht, auch künf­ti­ge Wah­len in ihrem Ein­fluß­be­reich auf­grund sol­cher Annah­men zu annullieren?

Zuletzt, und das ist schon ein rhe­to­ri­sches Zucker­stück­chen, gemein­de­te Van­ce, der nicht viel Zwi­schen­ap­plaus bekom­men hat, sei­ne kri­ti­schen, bloß­ge­stell­ten, her­aus­ge­for­der­ten Zuhö­rer dadurch ein, daß er dar­auf hin­wies, man habe Jah­re mit Gre­ta Thun­berg über­stan­den – und wer­de die Mona­te mit Elon Musk nun auch überstehen.

Das alles, die­ses Biß­chen äußer­te Van­ce also – und ver­sah sei­ne Beob­ach­tun­gen und sei­ne Mah­nung mit einer Klam­mer, näm­lich dem zwei­ma­li­gen Hin­weis auf die Amok­fahrt eines Afgha­nen in Mün­chen, die eine Mut­ter und ihre klei­nen Toch­ter das Leben gekos­tet hat­te. Die­se emo­tio­na­le Auf­la­dung (von denen in durch­ge­feil­ten Reden man nie weiß, ob sie von Her­zen kom­men oder aus Kal­kül erfol­gen) war der ein­zi­ge Rede­teil, nach dem Applaus aufbrandete.

Aber wei­ter: War­um nun soll­te das, was er äußer­te, nur ein biß­chen Etwas sein? War­um ist es nicht sehr viel, viel­leicht etwas wie der Schlag mit einem Spalt­ham­mer genau in den Riß des Holz­ru­gels, oder das Tep­pich­mes­ser an einem Gar­ten­pool, der, auf­ge­schlitzt, nun aus­läuft, ohne daß jemand etwas dage­gen tun könnte?

Van­ce hat getrof­fen, hat auf­ge­sto­chen, das zei­gen uns die Reak­tio­nen der herr­schen­den Klas­se, die sich schon wie­der im Ton ver­greift und Ver­glei­che von anno Tobak anstellt, weil sie ihre alten Waf­fen immer noch für stich­hal­tig und für Keu­len hält. Das ist ja das Schö­ne an ein­fa­chen Fra­gen: Sie for­dern zu einem Ja oder einem Nein her­aus, nicht zu Schach­tel­sät­zen und Co-Refe­ra­ten, die so oft alles ver­schlei­ern und nichts sagen.

Die bei­den hilf­lo­sen Stra­te­gien gegen die kla­ren Wor­te von Van­ce: ein schar­fes Nein, so eines, wie Habeck es lei­der nur nuschel­te, ohne die Auto­ri­tät, die man ihm vor Jah­ren noch zusprach; oder ver­al­te­tes Waf­fen­ar­se­nal, also der Nazi-Ver­gleich, die Faschis­mus­keu­le, unstim­mi­ge und unsin­ni­ge his­to­ri­sche Par­al­le­len. Die­je­ni­gen, die sie noch immer zie­hen, wol­len mund­tot machen: es sei nicht 5 vor 12, son­dern fast schon 19.33.

Aus den Erfah­run­gen des Natio­nal­so­zia­lis­mus haben die demo­kra­ti­schen Par­tei­en in Deutsch­land einen gemein­sa­men Kon­sens: Das ist die Brand­mau­er gegen extrem rech­te Parteien,

sag­te Scholz, um Van­ce etwas zu erklä­ren und die Oppo­si­ti­on wie­der ein­mal mund­tot zu machen. Aber viel­leicht will sich die­ser Mann von sol­chen Män­nern gar nichts erklä­ren las­sen, nicht mehr. Denn es sind die­sel­ben Män­ner, die gegen Trump hetz­ten und das Ende der Demo­kra­tie in Ame­ri­ka pro­gnos­ti­zier­ten und gar nichts dage­gen ein­zu­wen­den hat­ten, daß sie als “gewich­ti­ge Stim­me aus dem Aus­land” zitiert wur­den bei dem Ver­such, US-Bür­ger davon abzu­brin­gen, ihre Stim­me Trump zu geben.

Es ist, als wür­de Van­ce durch die Kulis­sen gehen, hin­ter die Potem­kin­schen Dör­fer. Die­ses Bild ist so pein­lich für unser Land. Wie­so muß einer aus dem Aus­land die­sen Schritt tun, die­se Geh­wei­se vor­füh­ren, die­se paar Schrit­te tun und dabei berich­ten, was ihm so auf­fällt? Wie­so reich­te dafür das gan­ze intel­lek­tu­el­le und per­so­nel­le Gewicht einer Bewe­gung nicht aus, die auf dem Gebiet der ehe­ma­li­gen DDR jeden 3. und bun­des­weit fast jeden 4. auf ihrer Sei­te weiß?

Es gibt Gesprächs­si­tua­tio­nen und schei­tern­de Ver­läu­fe, die wie­der­keh­ren und sich wie­der­ho­len: ein­ge­ras­tet, ein­ge­fro­ren, fest­ge­zurrt von denen, die fest­zur­ren kön­nen, von Macht­ge­fäl­le und argu­men­ta­ti­vem Vor­sprung gekenn­zeich­net, wobei die­ser Vor­sprung nicht auf dem bes­se­ren, son­dern auf dem mäch­ti­ge­ren Argu­ment beruht.

Alles das ist in Deutsch­land von Deut­schen in unge­zähl­ten Bei­trä­gen, Büchern, Gesprä­chen und Vor­trä­gen aus­ge­führt wor­den: Der Ein­trag der geschichts­po­li­tisch auf­ge­la­de­nen Moral in die Poli­tik ist erforscht, aus­ge­forscht, benannt, beklagt, bekämpft und in jeden poli­ti­schen Ansatz von rechts einbezogen.

Man muß den Par­tei­grün­dern der AfD zugu­te hal­ten, daß sie die Gefahr erkann­ten, die in der mora­li­schen Stig­ma­ti­sie­rung liegt. Aber man konn­te ihr nicht ent­ge­hen, wenn man ans Ein­ge­mach­te woll­te – und zum Glück woll­te und will das die­se Partei.

Nun hat sie sich bei einem Aus­län­der dafür zu bedan­ken, daß etwas von dem zur Spra­che kom­men kann, wofür man seit Jah­ren kämpft, und zwar an jedem Wahl­kampf­stand eben­so wie in jedem Par­la­ment, jeder Talk­show und jedem Ein­zel­ge­spräch, das ein Anhän­ger die­ser neu­en, rech­ten, nor­ma­li­sie­ren­den Poli­tik in sei­ner Fami­lie, am Arbeits­platz und unter Freun­den zu füh­ren hat.

Das Pein­li­che, das in der Not­wen­dig­keit der Schüt­zen­hil­fe von außen liegt: Wir müs­sen es verwinden.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (53)

Simplicius Teutsch

18. Februar 2025 21:56

Bei aller möglichen Kritik an Trump, Vance, Musk und Co. möchte ich festhalten, was ich bis vor kurzem noch stark befürchtet habe: Ohne diese Köpfe, ohne den politischen Wechsel in USA, wäre die AfD im Jahr 2025 in Deutschland erdrosselt, zerschlagen, verboten und abgeräumt worden. War doch alles schon vorbereitet: „Verfassungsschutz“, Faeser, Verbotsantrag, totale Feindschaftsbekundung tagtäglich wiederholt gegen die AfD in allen Leitmedien und natürlich auch von Seiten der CDU/CSU). 
 
Und im Zuge einer hysterisch von linksgrünen Massendemonstrationen und von den Leitmedien befeuerten anti-rechten Bilderstürmerei wäre wohl auch die Redaktion der Sezession gestürmt worden oder anders ausgedrückt, G.K. wäre auf öffentlicher Bühne aufs Rad gebunden und zusammen mit Björn Höcke gestreckt worden, bis dass die Glieder und Gelenke krachen und reißen.
 
Trotz der unverhofften Schützenhilfe aus USA bin ich nicht zuversichtlich, ob Deutschland noch zu retten ist. Bei manchen Bekannten, die politisch-inhaltlich eigentlich auf patriotischer Linie sind, merke ich, dass sie in der Wahlkabine wahrscheinlich CSU, FDP oder Freie Wähler wählen werden. Unbegreiflich.

Der Starost

18. Februar 2025 22:34

Wirklich, uns muß nichts peinlich sein. Mit dem Verdikt „peinlich“ wird außer Acht gelassen, daß wir derartiges, ob politisch oder metapolitisch nicht nur einmal, sondern vielfach und immer wieder thematisiert haben. Wir haben jedoch wegen der Machtfrage nicht an die Oberfläche deutscher Bewußtwerdung vorstoßen können. Dies hat die Kartellpolitik im Verbund mit der geballten Medienmacht bisher erfolgreich verhindern können.
Die jetzige Feststellung ist allerdings mit der Autorität und der Macht des Vizepräsidenten der USA getroffen worden. Insbesondere aus diesem Grund und einer möglichen Nachfolge des Redners in die Präsidentschaft Donald Trumps hat sein Auftritt auf der Münchener Sicherheitskonferenz solche Wellen schlagen können.   

RMH

18. Februar 2025 22:50

Vance hat, entgegen aller Fehldeutungen durch die Leitmedien, keinen Wahlaufruf oder gar Wahlwerbung für die AfD gemacht, daher gab es auch Zustimmung von S. Wagenknecht. Vance hat klar darauf hingewiesen, daß es für eine Demokratie schädlich ist, wenn Millionen von Stimmen per Brandmauern ausgeschlossen werden. Interessanterweise ist die AfD, nachdem sie nun bereits beschuldigt wurde, Agent für Moskau und/ oder Peking zu sein, nun mehr auch Agent der USA gegen Europa sein soll (so.die neuesten Aussagen in den MSM). Ich würde aber sagen, dass es eben normale Folge ist, wenn eine Partei wieder Deutschland in den Mittelpunkt stellt und mit allen redet, nunmehr für die wahren Parteigänger nichtdeutscher Interessen als Agent für alles und jeden aussieht und entsprechend denunziert wird.

ede

19. Februar 2025 00:53

Man kann kämpfen und trotzdem verlieren. Wenn Trump nicht gewonnen hätte, hätten wir, also Deutschland, ganz schlechte Karten. 
Ich finde es nicht peinlich mal einen Joker zu ziehen. Und noch sind wir nicht über den Berg. 

das kapital

19. Februar 2025 03:15

@ Simplicius "Trotz der unverhofften Schützenhilfe aus USA bin ich nicht zuversichtlich, ob Deutschland noch zu retten ist." Deutschland hat soviele Probleme sich selbst geschaffen und verleugnet, dass es selbst mit einer Alleinregierung der AfD nicht mehr zu retten wäre. Angefangen mit den Rentenlügen seit 1957 (Umlageverfahren eingeführt) , der Atomkraftlüge, der Klimalüge, der Energiewendelüge, der Verkehrswendelüge, der Genderlüge. Deutschland (West) ist zwischen 1945 und 1990 durch kollektive Hoch- und Höchstleistung zum Nutzen aller stark und erfolgreich geworden. Die Substanz ist aber durch verblödete Politik und verblödete Politiker zunichtegemacht worden. Für 90 Prozent der leistungsfähigen Jugend ist es inzwischen sinnvoll, sich außerhalb von Deutschland ein besseres Leben aufzubauen. Denn wer heute 16 ist, der wird 54 Jahre lang durch den Staat und die Rentenversicherung ausgeplündert und landet mit 70 in der Altersarmut. Wir sind inzwischen technisch wirtschaftlich technologisch und wirtschaftlich hinten dran. Was Kultur und Bildung angeht auch immer mehr. Chinesen können besser Mathe als der durchschnittliche Schüler in Deutschland. Mehr Ehrgeiz haben sie auch.

Der Sinnierer

19. Februar 2025 03:47

Aus dem US-Exil und damit der Heimat und dem Verständnis des Herrn schreibend: Hier wird der Tanz des Unfreien, des Vasallen, des Leibeigenen getanzt und erst der Herr, in diesem und natürlich jedem Fall ein Amerikaner, kann ihn befreien (wird es aber nie und nimmer), daher ist Peinlichkeit kein richtiger Begriff. Die gesamte Sprache und das Denken des Unfreien ist ein Produkt des Herren und  wenn dieser will, daß Straßburg Süddeutschland ist und Chemnitz eben Mitteldeutschland, dann  geschieht das, genauso wie es auch umgekehrt geschieht. Ein "sorry" bürgert sich statt des Pardon ein, TikTok etabliert sich wenn erlaubt und wenn ein Feudalherr E.M. eine schweizerische Lesbe adelt, dann hat sie eine reale Chance auf Außenministerallüren. Der Vasalle muß  einfach akzeptieren,  daß er an seinem Nasenring durch die Manege gezogen werden kann wie es sein Herr will und eine emotionale Reaktion ist ihm nicht zu verdenken wenn der Taktwechsel überraschend ist, aber diese emotionale Reaktion spricht eher für die Naivität und Unwissenheit des Geführten denn der Spontanität oder Emotionalität des Führenden.

das kapital

19. Februar 2025 03:55

Denen ist nichts peinlich. Den Zwergen ist nicht peinlich, dass sie Zwerge sind. Sie haben gelernt als moralische Scheinriesen bestens zu leben und zu überleben. Baerbock und Scholz Habeck und Kühnert und Esken stehen für Weltpolitik aus dem Reich der geistigen Zwerge. Das Bismarckzimmer wird abgeschafft und Deutschland durch feministische Außenpolitik verzwergt und in die Bedeutungslosigkeit geführt. Nie wieder Bismarck, nur noch Baerbock bitte. 3.000 weitere Afghanen einfliegen und schauen , ob denen die Messer und die Gaspedale locker sitzen. Das ist alles, was die Zwergenrepublik D noch hinbekommt. Für Deutschland und die EU ist international nicht mal mehr Platz am Zwergentisch.

Diogenes

19. Februar 2025 04:10

@GK, Artikelschlusssatz: Das kommt darauf an, wer "wir" wirklich ist, denn mir sind z.B. Begriffe wie "Rechts" und "Patriot" zu wabernd am Horizont. Der Satz: "Stolze Deutsche die sich ihres Volkes und Staates bewusst sind.", hat mehr Aussagekraft und man weiß woran man ist (keine Diabolik, Separatismus und Anarchismus), da volksspezifischer Stolz und Selbstbewusstsein nur aus Wurzel u. Stamm er-wachsen und gedeihlichen Wohlsinn er-schaffen. Ohne dies, kommt nur "Parlaments- u. Verfassungspatriotismus" zustande, was dem "Römischen Recht" entspricht; also blutleere u. seelenlose "Gegenstände" die man nicht lieben kann. Außer man sei kategorischer Materialist und schließe alles was über oberflächliches Messen und Wiegen der Welt hinausgeht ohne Revision aus.
 
In dem Sinne ist die dem "Wir" zugeschriebene Pein auch nicht zu überwinden, weil diese nicht gegeben ist.
 
15. Absatz: Ist ja auch nur noch Renner übrig (der sich rühmt 20.000 Bücher gelesen zu haben), was die Gründer der AfD angeht, wenn ich richtig informiert bin? Das heißt aus meiner Sicht, alle anderen Gründer bestanden aus solchen Deutschen, welche die Fremdinjektion-"Ihr Deutschen seid die Bösen" das "Stolzsein" und "Selbstbewusstsein" an Heimat, Volk und Nation aberzogen hat. Sie machten das, was Sie "Moralische Stigma" nennen, also nicht aus bewusstem Kalkül, sondern weil sie wirklich im Herzen kleine Rheinbündler (Ersatzidentität) waren, sowie jetzt diese Fehlgeburt Werteunion sich nur als Anhängsel sieht.

Diogenes

19. Februar 2025 05:09

"...Wir haben jedoch wegen der Machtfrage nicht an die Oberfläche deutscher Bewußtwerdung vorstoßen können. ..." -@Der Starost
 
Kampf um die Begriffshoheit bedeutet Weltanschauung in Worte ein-fassen, sowie man eine natürliche Kraft in eine Apparatur einfasst und nutzbar macht (Landkultivierung nennt man die Trockenlegung von Sümpfen und Mooren z.B. in der Rheinebene, aber übersetzt auf uns: "Sprachkultivierung" oder "Sprach(rück)gewinnung" - die Trockenlegung des Unsinnigen). Wenn man den Blick in die Großmedien (z.B. in die aktuellen Tagesschau-Gesprächsrunden) wagt, sieht bzw. hört man: Von der Wirklichkeit überholte "Ewiggestrige", um das ideologische Idiom der antideutschen Fremdextremisten - welches diese immer auf stolze Deutsche, die sich ihres Volkes und Staates bewusst sind, anwenden - mal auf sie selbst anzuwenden. Die Abhängten, sozusagen.
 
Es ist schon irgendwie belustigend wie das Weltgeschehen an diesen in ihrem Elfenbeinturm hockenden Selbstbeweihräucherern vorbeizieht und diese unfähig in ihrer ideologischen Starre sind sich zu bewegen und anzupassen. Stattdessen kramen sie in ihrer verstaubten Mottenkiste und wühlen im Giftschrank nach Mittelchen und Wegelchen, kommen aber in ihrer kläffenden Tollwut nicht auf den Gedanken das ihr tiefstehender Geist Ursprung ihres wahnhaften Realitätsdissens ist. Sie spielen ihr Liedchen, während die "Titanic" bzw. "Wilhelm Gustloff" untergeht. 

Rudolf Kayser

19. Februar 2025 08:07

Was erstaunlich ist: Dass  ein simpler quasi-alltäglicher Vorgang - Wahlen in den USA - ein ganzes Weltgefüge anficht, als lebten wir im Jahr 1789. Die An- und Abwesenheit von Vernunft, die An- oder Abwesenheit von Weltkrieg, Eigentum, Wohlstand, Weiterleben, die An-und Abwesenheit von Menschheitsverbrechen, Massenmord, Heuchelei, stellt sich in ab jetzt also in Vierjahreszyklen derartig zur Disposition als seien wir Dinosaurier, die mittels Wahlen über das Eintreffen des Astereoiden entscheiden: Es erstaunt, wie sehr ein eigentlich normaler Vorgang wie Wahlen in einem absolut unnormalen Verhältnis mit welterzählenden Zuspitzungen konfrontiert. Es kann natürlich auch sein, dass die skeptischen Sauertöpfe Recht haben, wenn sie sagen: Eigentlich passiert gar nicht so viel. Es bleibt alles beim alten Globotechnokratismus. Der Astereoid ist auf dem Weg. Man erlaubt die Meinungsfreiheit, weil es auf die nicht mehr ankommt. Wenn dieses Welterzählungs-Wahlgefühl im Vierjahresrhythmus der Zikaden (obwohl deren Rhythmus anders is) zur Norm wird, dann relativiert das die gute alte konservative Lebensplanungssicherheit, und nicht zum letzten Mal hat man das Gefühl: Wahlen sind wahrhaft lebensgefährlich. Man sehnt sich zurück in die Zeiten, als es noch hieß: Wahlen ändern nichts. Na mal sehen.

Adler und Drache

19. Februar 2025 08:44

Peinlichkeit. Hmm ... Ungewohnte Perspektive.
Um mal eine Kontur anzubieten: Peinlich wirds immer da, wo einzelne Phänomene den durch eine starke, allgemeinverbindliche Idee gegebenen Rahmen verlassen, sich aufblasen und ins Ungeheuere wuchern. 
Was wäre also an der deutschen Politik, an der öffentlichen Debatte und an der geistig-moralischen Verfassung des deutschen Volks nicht mehr oder minder peinlich? Es gibt schon immer wieder mal Menschen, also Menschen der Öffentlichkeit, in deren Gegenwart man nicht das Gefühl hat, am liebsten auf ein anderes Programm umschalten zu wollen. Aber das sind doch Ausnahmen. 
Nicht peinlich sein hat für mein Gefühl etwas mit Instinktsicherheit, mit starker Selbstbeschränkung, mit dem Verzicht auf Geschwätzigkeit und Alleswisserei, mit Charakterschärfung und Altersweisheit zu tun. Es gibt zu wenige Menschen, die so sind, die als Vorbild für andere (vor allem für die Jüngeren) so da sind, und wer so ist, kann keine politische Wirksamkeit entfalten. Das hat vermutlich auch viel damit zu tun, dass es keine starke Hierarchie gibt, sondern immer nur einander abwechselnde Aufregungen.
Nach der Wende rutschte ich wie alle anderen in den bundesdeutschen Ironie-Modus hinein, man lernte schnell, nichts mehr wirklich ernst zu nehmen. Immerhin hatte ich den Glauben.     

RMH

19. Februar 2025 09:05

@Der Sinnierer,
1. hier wird niemand am Nasenring geführt. D ist kein Vasall & unfrei nur durch seine selbst vorangetriebene Souveränitätsabgabe an die EU (nicht durch die NATO!). Es ist ein Land, welches es sich unter der links-liberalen Agenda der USA, die mit einer kurzen, aber im Grunde wirkungslosen ersten Trump Unterbrechung, eigentlich seit 1993 bestand (G.W. Bush zählt trotz 8 Jahren nicht, da er außenpolitisch verstrikt & mit einer Finanzkrise belastet, nach innen geistig-moralisch zu schwach war), sehr bequem gemacht macht. Jetzt ist das Gegackere groß, weil die Glucke sich zum Hahn entwickelt hat. Ich kann das Vasall-Gerede bekanntermaßen nicht leiden, da es implizit eine Entschuldigung für unser Establishment beinhaltet im Sinne, sie können ja nicht anders. Dass sie anders können, haben Sie wiederholt gezeigt (@Majestyk hat das in der vorangegangen Debatte dargestellt) & zeigen sie auch jetzt, in ihrem Gerede von wegen Einmischung. Als die Agenden sich überschnitten hatten, war jede Einmischung nur recht, jetzt auf einmal kommt man mit dem Argument einer "Einmischung", haut den starken Fritzen mimend auf den Tisch, von wegen, "lasse mir nicht sagen etc." Komplett unglaubwürdig & lächerlich.

RMH

19. Februar 2025 09:07

2.  Am Ende kommt schwarz-rot & die bringen es dann fertig, die AfD platt zu machen oder in die Zahlungsunfähigkeit zu treiben. Das beginnt gerade schon, Schlagwort: Partei-"Sach"-Spende aus dem durch und durch korrupten und geheimdienstverseuchten Österreich. Es ist davon auszugehen, dass die AfD nach den Wahlen von der Parteienfinanzierung ausgeschlossen wird. Da kommt dann auch keine "schützende" Hand von außen, egal, ob von Moskau, Peking oder Washington, da ist D auf einmal ganz "souverän". Vergesst also bitte das Vassallen-Gelaber, aber ganz schnell.

Dr Stoermer

19. Februar 2025 09:09

1/2
Hochverehrter GK,
vielen Dank. Ja, es ist peinlich, hochnotpeinlich im Sinne von Not und Pein, dass ein Ausländer uns auf grundlegende Selbstverständlichkeiten hinweisen muss. Besonders ärgerlich ist, dass es gerade seine einfachen Worte sind – und nicht schon die lang und tief geführten Diskussionen – die bei denen, die von den unnatürlichen und nicht selbstverständlichen Zuständen profitieren, nicht nur ein Grinsen, sondern echte Verunsicherung auslösen.
Ihre Ausführungen machen deutlich, wie unnatürlich die erzwungenen Lebensumstände als Deutscher sind. Sie helfen damit dem einen oder anderen von uns, der vielleicht versucht sein könnte, in diesem Ausländer – der Gehör findet und aus Sehnsucht nach Veränderung betrachtet wird – ein neues Maß für die Dinge zu sehen.
Darf ich diesen Gedanken erweitern? Im übertragenen Sinne gleicht das Leben als Deutscher dem in einer Familie, deren Wohnung von einer Räuberbande besetzt ist.

Dr Stoermer

19. Februar 2025 09:11

2/2
Während die Tochter im Hinterzimmer zur Unterhaltung genutzt wird, wird der Onkel „gebeten“, fröhlich Akkordeon zu spielen, und vertieft sich in seine Noten. Die Mutter kocht und weint nicht mehr; sie glaubt, um dem Wahnsinn zu entkommen, den Eindringlingen gefallen zu müssen. Nun sagt der Vater: „Das ist nicht normal. Das ist peinlich.“ Er hat recht. Und doch: So sehr es souverän wäre, dieser Situation ein Ende zu setzen, so sehr ist die Lage eine, in der Hilfe von außen nicht als weitere Demütigung, sondern als Befreiung erscheint – denn von außen kann getan werden, was von innen nicht möglich ist, auch wenn der Vater genau weiß, was zu tun ist und – längst mit Schäften niedergedrückt – auf die Ungerechtigkeit der Lage hingewiesen hat.
Nach Jahrzehnten in dieser Situation haben sich zwar nicht der Vater, aber die Tochter, die Mutter und der Onkel in ihrem „Leben“ eingerichtet (ein Stockholm-Syndrom). Die Räuberbande ist inzwischen vom SEK umstellt, und aus meiner Sicht ist JD Vance so etwas wie ein Beamter vom Psychologischen Dienst, der die Familie testet: Wie bereit sind alle Mitglieder, zur Normalität, zu einem Leben ohne die Bande, zurückzukehren, ohne sich durch ein plötzliches Erkennen des eigenen Traumas selbst zu schädigen? Der Vater wird viel mit der Familie besprechen müssen, bis wieder Normalität einkehren kann. Auch dank Vance und seinen Mitstreitern.

Licht des Vaterlandes

19. Februar 2025 09:58

Nach der Lektüre des Buches von J.D. Vance bin ich überzeugt, dass er der kommende Mann der der USA sein wird, und das weiß und fördert Donald Trump, dessen Zeit nun langsam abläuft. Der Grundstein für eine ungeheure Zeitenwende ist gelegt, und daran ändern die hysterisch-weinerlichen Reaktionen der Ewig-Gestrigen in Europa nichts mehr. Man ducke sich hinweg und warte das Abflauen des Sturmes ab, um sich dann aufzurichten für eine neue Zeit. Positv bleiben !

Lupo60

19. Februar 2025 10:17

Intellektuell entspricht die Rede von J.D. Vance dem Zwischenruf des kleinen Kindes, das feststellt, dass der Kaiser nackt ist. Es gehört keine übermenschliche Geistesschärfe dazu, festzustellen, dass das Annullieren einer regulären Wahl nicht Demokratie ist, und das Zensieren, Canceln und Bestrafen von Kritik nicht Bewahrung der Meinungsfreiheit.
Der Kaiser ist nicht nur nackt, er ist alles Andere als ein Adonis. Mit seinen tollen Klamotten hat er immer nur den Raubbau an seiner Vitalität überdeckt, den er mit seinem Lebensstil getrieben hat. Es geht schon lange bergab mit ihm. Hieraus resultiert die Peinlichkeit und auch das Fremdschäm-Moment, so etwas zugelassen zu haben, auch, wenn man sich nichts vorzuwerfen hat.
Aber: Trump und J.D. Vance haben jetzt erst seit wenigen Wochen das Ruder in der Hand. Sie haben in dieser kurzen Zeit fraglos viel geleistet. Aber es muss sich noch zeigen, ob es nicht nur ein Strohfeuer ist. Vor allem: Bis vor wenigen Wochen herrschten in den USA unter der Präsidentschaft eines senilen Greises Zustände, die keinen Deut besser waren als in Deutschland oder Europa. Und man kann sich mit Fug und Recht fragen, wieviel von dem woken Müll, der hier bei uns alles infiziert hat, aus den USA herübergeschwappt kam.
Nein. Gegenüber den USA muss uns nichts peinlich sein. Die Stimme der Vernunft ist insgesamt noch viel zu dünn, als dass man sich solche Petitessen leisten könnte. J.D. Vances Rede war nur ein Weckruf. Es liegt an uns, was wir daraus machen, und es ist gut zu wissen, dass man nicht ganz alleine steht.
 

MARCEL

19. Februar 2025 11:15

Ja, das groß gewordene (in Wahrheit infantil vergreiste) Kind wird jetzt aus dem Haus geworfen. Es will aber noch Kind bleiben und benimmt sich auch so. Kinder, vor allem der verwöhnten Sorte, können da schon einmal unberechenbar werden (z. B. wenn Merz den Moltke gibt und Taurus liefert). 

Andreas Stullkowski

19. Februar 2025 11:24

Es spricht Hoffnung aus Vances Rede, dass wir wieder zu alten Werten und alter Stärke finden können – aber auch Ungeduld und letztendlich die Bereitschaft, uns fallen zu lassen, wenn wir uns nicht selbst helfen wollen.
Die USA unter Trump arrangieren sich gerade mit den großen Mächten (China, Russland) und den rationalen kleineren Mächten (Indien, Saudi-Arabien, Israel und auch Iran), um die kommende Weltordnung zu gestalten.
Wenn Europa daran keinen Anteil haben will – nun, bitte, dann eben nicht. Reisende soll man nicht aufhalten.
Was haben wir noch zu bieten? Keine Rohstoffe, keine Energie, keine herausragende Industrie und auch keine geistige Größe mehr. Die USA und die Welt allgemein werden uns fallen lassen, wenn wir uns nicht selbst wieder aufrichten.

Laurenz

19. Februar 2025 11:31

@Der Sinnierer ... Sie leben, wie viele auf diesem Medium, ja fast wie die gesamte Linke, in der Vergangenheit. Der neue Kaiser der Amis hat das genau begriffen. Die global-feudalen Zeiten sind zwar nicht vorbei, aber auch ein Chinesischer König kann seinen Russischen Kampfhund losschicken & Straßburg deutsch werden lassen oder nicht. Hier liegt der ultimative Intelligenzvorsprung eines Kaisers Donald. Aufgrund der Erfahrungen in der I. Amtszeit hat sich der Kaiser diesmal besser vorbereitet, sich gute Leute gesucht. GKs beschriebene Peinlichkeit liegt nicht nur offenkundig auf der Hand, die ganze Welt bekommt Deutsche Lächerlichkeit mit dem klatschnassen Scheuerlappen um die Ohren geschlagen. Es wird auch nicht besser. Mit jedem Tag, der vergeht, werden immer mehr politische Fettnapf-Treter in den Abgrund der Dummheit geworfen. Egal, ob man Außenminister Rubio, Vize-Präsident Vance, Verteidigungsminister Hegseth oder Trumps Pressesprecher Leavitt reden hört, alle haben Stil, argumentieren, sprich verkaufen ihre Ansagen geschliffen sachlich. Wir, hingegen, bieten nur lächerliche, völlig verblödete Karikaturen auf, die einen auf Hilfs-Goebbels oder Kaschberl-Mielke für Arme machen. Etwas peinlicheres hat es in Deutschland & der Welt nie gegeben. 

Laurenz

19. Februar 2025 11:33

@Der Sinnierer (2) ... Wenn die getroffenen Aussagen auf Seiten der Deutschen, bzw. Europäischen Seite hilflos unter aller Sau sind, sichtbar erschreckender für die Welt ist das intellektuelle Unverständnis, Unvermögen, auch nur annähernd die Sachlage zu begreifen. Der Europäische Hofnarr ist nackt. Wie in den letzten Tagen des Führers, schicken Briten & Fratzhosen ihre Armee Wenck in die Ukraine. Man will mit am Tisch sitzen, besitzt aber kein Instrument, um diesen Sitz zu erzwingen. So, wie GK das auf einer geistigen Ebene kurz formuliert, so macht dies Michael Every von der Rabobank ökonomisch.  https://www.zerohedge.com/markets/make-quizzes-great-again-trump-sends-europe-6-questions-answer Mit Frage 5 antworten die Europäer "Alles". Man will am Tisch sitzen, hat aber nix zu melden. Gerade jetzt, Sinnierer, bräuchten wir Leute, die in der Lage sind unsere Positionen Trump als Seine Eigenen zu verkaufen. Aber schon beim letzten Satz ploppt GKs Frage, wer ist "wir" hoch. Fakt ist, Trump will die woken Stiefellecker Bidens in Deutschland loswerden. Man darf auch mal Glück haben & es einfach nehmen.

HagenAlternat

19. Februar 2025 13:07

Lieber GK, "Notwendigkeit der Schützenhilfe von außen". Die Veränderungen (das hab ich von R.Bahro "Die Alternative" gelernt) gehen immer von den Machtzentren aus. Da sehe ich z.Zt. nur drei, wobei D zu den USA gehört. Dort hat sich die fundamentale Änderung vollzogen, die nunmehr auf Europa durchschlägt. 
Ich bin weit davon entfernt, darin einen historischen Determinismus zu sehen, aber Parallelen gibt es mMn schon. "Schützenhilfe" scheint mir daher etwas untertrieben. Es handelt sich um eine Riesenwelle. 

Majestyk

19. Februar 2025 13:29

"Das Peinliche, das in der Notwendigkeit der Schützenhilfe von außen liegt: Wir müssen es verwinden."
Wenn man bedenkt, daß es noch nicht so lange her ist, daß auch aus AfD Kreisen die USA als Satan verteufelt wurden und man Amerika zur raumfremden Macht erklärte, mit der man nichts zu tun haben will, dann ist es nicht frei von Ironie, daß ausgerechnet die ausgestreckte Hand konservativer Amerikaner die beste und vielleicht einzige Chance ist, Deutschland vielleicht doch noch vor dem kompletten Kollaps retten zu können. Wobei ich das kapital leider Recht geben muß, der Lack ist ab.

Le Chasseur

19. Februar 2025 13:29

»Wo aber Gefahr ist, wächst / Das Rettende auch«
Risiko eines Asteroideneinschlags auf der Erde steigt auf 3,1 Prozent
:-)
 

Ekstroem

19. Februar 2025 14:31

Der Fall der Mauer war 1989 nicht nur für uns Deutsche das herausragende Ereignis. Damals wehte schon einmal der "Wind der Veränderung", besungen von einer deutschen Rockgruppe. Freiheit lag in der Luft, besungen von einem deutschen Barden. Könnte es sein, daß die heutige Zeit ein Reim auf die damalige ist, viel kraftvoller noch als damals? Dann hätten auch Deutschland und das deutsche Volk jetzt seine Möglichkeit und Aufgabe. Möglicherweise sind dann die Rede von Vance und davor entsprechende Äußerungen und Taten von Trump und Musk Weckrufe an uns. Es ist ein Privileg, heute zu leben.

Valjean72

19. Februar 2025 15:38

@Majestyk: ".... daß ausgerechnet die ausgestreckte Hand konservativer Amerikaner die beste und vielleicht einzige Chance ist"
---
 
Haben Sie sich schon einmal nach den Beweggründen dieser "konservativen Amerikaner" gefragt, Deutschland auf diese Weise die Hand auszustrecken? Oder gegen Sie davon aus, dass die Amis hier keine eigenen Interessen verfolgen und alleine aus Sorge um die bedrohte Meinungsfreiheit in Deutschland und den ungerechten Umgang mit der AFD agieren?
 
So wie ich das sehe, versuchen die Amis die CDU weichzuklopfen, auf dass sie nach der Bundestagswahl als Seniorpartner mit der AFD als Juniorpartner eine Regierung bildet. Gleichzeitig werden die transatlantischen Kräfte innerhalb der AFD gestärkt. Die CDU ist ohnehin zu 100% transatlantisch orientiert.
 
Derart wird für die Amis gewährleistet, dass die BRD weiterhin bei der Stange bleiben wird, auch nach dem sich abzeichnenden Paradigmenwechsel: weg von Woke, hin zu konservativerer Politik.
 
Denn, würde die CDU die nächste Regierung ohne die AFD, zusammen mit SPD und Grünen bilden, dann wird es mittelfristig die CDU in dieser From zerreissen, bzw. sie würde in der Bedeutungslosigkeit verschwinden.
 
Und die AFD würde bei der nächsten Bundestagswahl (2029 oder früher) stärkste politische Kraft werden und wäre dann nicht mehr so leicht einhegbar sein, wie es jetzt noch der Fall ist.
 
 
 
 
 
 

Oberlausitz

19. Februar 2025 17:16

Gestern beim "Lanz" zeigten sich unsere Muster-"Europäer" mal wieder höchstgradig beleidigt. Karin Prien ( CDU): Diese Rede sei eine "Umprogrammierung der Begriffe" gewesen, "Neusprech", "George Orwell". Ulrike Winkelmann (taz) nannte J.D. Vancens Äußerungen gar "ein Meisterwerk in Perfidie", mit einer Form von "Bösartigkeit, die wir bisher nicht kannten", geprägt von Musks Verständnis von Meinungsfreiheit, "die Gift, Galle, Haß und Spaltung in der Welt verbreitet." Lanz hilfesuchend: "Was ist das für ein Mann?" Ich frage zurück: Was sind das für Menschen, die auf angemessene Kritik so unangemessen reagieren? Zum Angstkriegen!

qvc1753

19. Februar 2025 17:45

Das in den USA selbst gröbste Beleidigungen, Falschbehauptungen oder Verleumdungen als "free speech" durchgehen - geschenkt. Ein etwas anderer Freiheitsbegriff, der im Common Law wurzelt. DAs allerdings die EU die Wahl in Rumänien annuliert hat, das wäre mir neu. Annuliert hat sie der Rumanische Verfassungsgerichtshof - mit einigermaßen merkwürdiger Begründung. Die EU und ihre Organe vermögen sicherlich einiges - Wahlen in Mitgliedsländern zu annulieren ist keine Prärogative der EU. Mir wäre jedenfalls kein Teil der EU Verträge bekannt der dies ermöglicht. 

FraAimerich

19. Februar 2025 17:53

Das eigentlich Peinliche ist doch, daß mancher offenbar ernsthaft glauben mag, daß aus Washington "der Arm gereicht" wird, wo schlicht die Bedingungen der "Zeitenwende" ausbuchstabiert, Claims beansprucht und Soll/Haben für den "Wiederaufbau" zuungunsten der Europäer und der verratenen/verkauften Ukraine verteilt werden. In ähnlich schäbiger Weise, wie im Parallelkonflikt die "Riviera des Nahen Ostens" samt ihrer Gasfelder auf die Agenda gesetzt worden ist.
 
Trotzdem gibt es offenbar genügend Fehlgeleitete und Hoffnungslose, die darauf setzen, daß ihnen der Große Mafiahäuptling aus Washington ein Angebot macht, daß sie nicht ablehnen können. - Doch selbst, wenn wirklich nur ein Asteroid uns noch retten könnte, soll mein O Ha Le A nicht verklingen. Geronimo!

Majestyk

19. Februar 2025 19:52

@ Valjean72:
Ich frage mich so manches. Unabhängig davon basieren Partnerschaften, auch solche wo ein Partner dominanter ist (was zwischen Menschen und Staaten fast immer der Fall ist), nie auf Altruismus. Im Übrigen ist man Hegemon oder hat einen Hegemon, falls man nicht völlig bedeutungslos ist. Man ist ja auch selbstständig oder irgendwo angestellt. 
Zur CDU habe ich mir so einige Gedanken gemacht, vor allem dank wichtiger Denkanstöße von Laurenz. Wenn ich das mal zu Ende gedacht und ausformuliert habe und falls ich dann darf und es paßt, werde ich dazu vielleicht mal meinen Senf abgeben. Alles weitere können wir nach der Wahl besprechen. Falls die Union dann wirklich so ohne weiteres einknickt bin ich gerne bereit meine Sichtweise zu revidieren. Falls nicht, kann es mit dem direkten Einfluß einer "falschen" US-Regierung nicht so weit her sein.
Transatlantismus um jeden Preis ist eine dumme Sache, Antitransatlantismus aus Prinzip oder aufgrund von Ressentiments aber auch. Es nützt nichts über vergossenes Wasser zu klagen. Was in der Politik zählt, das ist der Moment. 

tearjerker

19. Februar 2025 20:06

Die Münchener Konferenz war für Vance nur eine weitere Chance, sich an sein Maga-Publikum zu wenden, während die deutsche Seite genau dasselbe mit ihrem Publikum macht, wenn sie über 'unsere Demokratie' redet. Nicht Alles auf sich selbst beziehen! Berlin wird dankbar sein, dass der VP USA während des Wahlkampfes so erfolgreich das Feld zugunsten der europäischen Herrschaftsriege polarisiert hat. Nachdem die letzten zwei US-Admins uns mit Operation Warpspeed und ihrem Ukraine-Projekt beglückt haben, dürfen wir auf den nächsten Streich gespannt sein. Alles im Lack also. 

Der Sinnierer

19. Februar 2025 22:36

 @RMH Mögen Sie recht (und ich unrecht) haben, daß die deutsche Unsouveränität selbstverschuldet und nicht aufoktroyiert ist!@Laurenz Ich hoffe Sie haben recht und ich lebe in der Vergangenheit hinsichtlich meiner Meinungen! Mein Standpunkt ist ein zutiefst enttäuschter und deprimierter, zumindest politisch betrachtet (persönlich, finanziell und gesellschaftlich ist starker Anlaß für Optimismus, so Gott mir weiterhin Seine Gnade gewährt), daher hoffe ich selber inbrünstig unrecht zu haben. Aus meiner Sicht heraus tanzen wir Deutsche und Europäer einen tragischen letzten Walzer von nur wenigen Jahren (ich denke 2025 und große Teile von 2026 sind wir aber im Aufwind, die Tragödie beginnt frühestens in der zweiten Hälfte von 2026), auch die Russen werden in diesem Spiel unglücklich enden, selbst bei den Angloamerikanern wird sehr vieles eher einer Tragödie denn einem glücklichen Ende gleichen. Das Zeitalter des westlichen Christentums ist zu Ende, und wir erleben den Aufstieg der Asiaten - letztlich wird das aber auch meinen Kindern und Kindeskindern viele Chancen geben, selbst uns allen hier wird in 30 oder 40 Jahren (sofern Gott uns soviel Zeit schenkt) das Lächeln im Gesicht stehen, so meine optimistische Conclusio!

MarkusMagnus

19. Februar 2025 23:00

"Wenn man bedenkt, daß es noch nicht so lange her ist, daß auch aus AfD Kreisen die USA als Satan verteufelt wurden und man Amerika zur raumfremden Macht erklärte, mit der man nichts zu tun haben will..."
@ Majestyk
Man sollte schon differenzieren zwischen der US-Regierung und der US-Bevölkerung, auch was die Verhältnisse im Land und die USA als Welt-Polizist angeht. Ich mag weisse, konservative und gläubige Amis die bei der NRA sind.
Oder rechte Hillbillys die auf Bierdosen schießen... ganz klischeehaft. 
Ich mag keine Regierungen wie unter Clinton die auf Frauen und Kinder schiessen lässt wie in Waco und Ruby Ridge. Und die Meinungsfreiheit und den Waffenbesitz dort einschränken will. Die mag ich wirklich nicht. Ich kenne viele gute patriotische Amis und war auch schon einmal in den USA. Viele mögen ihre eigene Regierung nicht und wollen nur ihre Ruhe. Dort kann man immerhin seine Meinung frei äußern und hat das Recht sich mit Waffen zu schützen. 
Trump wurde fast abgeknallt und wird ständig beleidigt, heult aber nicht ständig rum wie die Woken und will trotzdem nicht den 1. und 2. Verfassungszusatz abschaffen.
 
 
 
 

Arkadier

20. Februar 2025 02:13

Vances Rede ist das eine; spektakulär, laut, polterig - und richtig, und bitternötig. Aber hat jemand die Rede verfolgt, die anschließend Chinas Außenminister gehalten hat? Acht Minuten lang eine ruhige Analyse des Weltgeschehens, eine Bitte um einen baldigen Frieden in der Ukraine, und mit einem Schluß, der mir in der gegenwärtigen Lage existentiell wichtig erscheint.
Zunächst: Was ist unsere Lage? Europa hat alle Brücken in die Welt hinter sich niedergebrannt. Ob USA, ob Russland, ob der Globale Rest - kein Verbündeter, nirgends. NIemand, von dem wir Europäer aufgrund unserer Vergangenheit als "der Westen" Sympathie erwarten können. Kolonialismus, Neo-Kolonialsmus in Afrika, Südamerika, Asien. Russophobie. Neuerlicher Crash mit den USA. Wer bleibt übrig?
Ich halte es für überlebenswichtig, dass wir Europäer unseren Blick weiten. Europa ist irrelevant geworden, wir werden ab jetzt nur noch hin und her geschoben. Wir haben der Welt nichts anzubieten, was nicht woanders zu haben wäre. Wir müssen diese Realität schnell verstehen und daraus die richtiigen Schlüsse ziehen; als erstes Bescheidenheit und das Zuhören lernen.
Ja, und was sagte Wang Yi? Etwas schlichtes und zugleich wichtiges: Zum Schluss seiner Rede hat er uns die Hand ausgestreckt. Er hat uns eingeladen, gemeinsam an einer friedlichen Welt mitzuarbeiten. Konkret hat er den Anschluss von Europas Global Gateway an Chinas BRI vorgeschlagen. Ich denke, wir sollten diese Hand nicht abschlagen. Das ist die letzte Hand, die uns jemand ausstreckt.

Diogenes

20. Februar 2025 04:52

@Valjean72, 6. Satz: Das kommt ganz auf die Reichweitengenerierung in den alternativen u. freien Medien (im Gegensatz zu den parteiisch-einseitigen Großmedien) an und welchen Stellenwert die AfD-Parteivorstände in Sachen Medienarbeit u. Kampagnenleitung diesen einräumt. Die AfD sollte in Medientechnik und in ein eigenes Aufnahmestudio für Gesprächs- und Vorstellungsrunden ihrer jeweiligen Wahlkämpfer, Kandidaten und Amtsträger investieren, sowie es die FPÖ jüngst in 2024 gemacht hat (der Ansatz im AfD-Wahlkampfauftakt im bayerischen Greding war schon ganz gut gelungen).
 
Aber machen wir uns sich nichts vor, das ältere Kaliber, das in den 40er, 50er, 60er Jahren geboren wurde, also die 80, 70 und 60 Jährigen, unsere Eltern und Großeltern*, sind in ihrer Durchschnittskohorte typische Tagesschaugucker: Sie reden die antideutsche Scheinwelt aus Lug und Trug nach, die dort gesendet wird, und stellen dementsprechend das Gros der Machtwährung, aus denen aller Voraussicht nach die Regierungskoalition CDU/SPD/Grüne gebildet wird (deren Instabilität ich ich schon angesprochen habe).
 
*von den in den 70ern, 80ern, 90ern geborenen, die 50, 40 und 30 Jährigen.
 
Die Jungwähler - die von uns in den 2000ern in die Welt gesetzten heute 18-25 Jährigen - sind nicht das Problem, denn sie sind Erben und Opfer der sie in ihrer Entwicklung drückenden/terrorisierenden Überfremdung/Umvolkung im Kultur-, Schul- und Freizeitwesen (z.B. Jugendklubs, Freibäder... Weihnachtsmärkten).

Diogenes

20. Februar 2025 06:57

Zum Aspekt Machtwährung in dieser sich mit Demokratie tarnenden Clique/Oligarchie aus Tiefen Staat und Parteienstaat (Räuberbande deren Geist von Neid/Gier angetrieben tiefstehend-verbrecherisch auf der Zivilisationstreppenstufe nie den Geist des Guten einsehen wird) ist Wahlmanipulation (Auf1: https://www.youtube.com/watch?v=uvPOoqOznss, Min. 17:40) übrigens nachgewiesen. Das kommt noch erschwerend dazu, neben den Tagesschauguckern der Großmedien (Orwells Wahrheitsministerium lässt grüßen: Krieg ist Frieden, Lüge ist Wahrheit...).
 
Wir müssen in unsere Lagebeurteilungen immer auch den Aspekt von 2-5% Verlust/Verschleiß durch Manipulation einkalkulieren. Das zeigen ja auch ausländische Wahlumfragen wo die AfD schon lange bei 25% liegt, während die Institute (wem gehören sie? Wer fragt wie und wen wo?) hier die AfD bei 20% festhalten. Es wird kommen wie es entsprechend der Lagebeurteilung nach kommen muss. Und in dieser Zeit muss die dt. Volksbewegung die kein "Weiter so" sondern eine "Dt. Interessendurchsetzung" will und zu der ich die AfD als politische Kraft rechne, auf dem Schleifstein der Wirklichkeit ihre nationalen Werkzeuge wie das geschriebene und gesprochene Wort schärfen, so das von außerhalb keine Schwachstellen zum Spalten mehr in Angriff genommen werden können. Die starken Glieder schützen die schwächeren Glieder (Jugendorganisation) sowie die schwächeren die stärkeren im Grundsatz „wen einer von uns angegriffen wird, werden alle angegriffen!“ stützen/tragen.

KlausD.

20. Februar 2025 08:55

@MARCEL  19. Februar 2025 11:15"(z. B. wenn Merz den Moltke gibt und Taurus liefert)."
Es ist zwar hier absolut nebensächlich, dennoch folgende Frage.
Was hat Moltke, Generalfeldmarschall, Chef des Generalstabes der preußischen Armee in den drei siegreichen Einigungskriegen und einer der größten Feldherren seiner Zeit so dermaßen Dummes getan, daß dieser Vergleich gestattet sei? Im Übrigen hatte Preußen unter Bismarck immer ein freundschaftliches Verhältnis zu Rußland.

dojon86

20. Februar 2025 10:19

@Der Sinnierer 19.02.2025 22:36 Ihrer glücklichen Conclusio kann ich nur folgen, wenn ich die demografische Situation ausblenden. Sicher, derzeit ist Ostasien die Werkstatt der Welt. Das kann sich aber, wie wir an Japan sahen, schnell ändern. Die demographische Lage ist in China ähnlich desaströs wie in Europa. Ich sehe die Zukunft Europas leider nicht in Ostasien sondern im islamischen Gürtel (Marokko bis Pakistan) und der subsaharischen Bevölkerung. Kurz gefasst, ich fürchte, die Zukunft gehört den Barbaren und (West?) Europa ist Westrom.

Diogenes

20. Februar 2025 11:32

@Majestyk, "Was in der Politik zählt, das ist der Moment.": Moment mal! Was sich in der Staats- u. Außenpolitik historisch durchsetzt ist immer die Langzeitstrategie die eigene Interessen sichert und schützt und eben nicht der "Moment" des taktischen Geplänkels (aus einem Sondierungsabgriff wird kein Blitzkrieg). Dieses Fühlerausstrecken aus dem Ausland wird ja hier regelrecht von einigen Teilnehmern über Gebühr (d.h. anbiedernd, ohne Selbstwertgefühl) bewertet. Was wir auf dem "alten" Kontinent und in dessen Herzen als deutsches Volk brauchen, ist kein vorbeiziehendes Momentum des „Hurra, Hurra!“ sondern sind Volksgeschlechter überdauernde und in die Staatspolitik zu übersetzende Begriffe von Nachhaltigkeit und Gleichgewicht. Dazu müssen wir wissen woher wir kommen und von wem wir abstammen, unsere Geistesurgeschichte studieren und erforschen.
 
Und ja, Europa und Deutschland kann autark sein, wenn es will. Es ist wie in der antideutschen Politik wo immer von interessierter Seite gemeint wird: Nein das geht nicht, nein das wird nichts, nein das können wir nicht. Wo es den politischen Willen gibt und die strategische Vorstellung über den momentanen Horizont hinaus geht, wo Glaube und Wille sich vereinen, ist vieles möglich. Wer aber von vornherein sagt Selbstversorgung/Autarkie und Deutschland/Europa geht nicht, der will das auch gar nicht, der will im Herzen kleiner Rheinbündler bleiben.
 
Piep, Piep, kleiner Satellit Deutschland, wenn die fremdbestimmte Bodenzentrale ruft!

Le Chasseur

20. Februar 2025 12:09

@Arkadier"Aber hat jemand die Rede verfolgt, die anschließend Chinas Außenminister gehalten hat?"
Ja, ich. Er sprach von einer regelbasierten Weltordnung, wo die Regeln auch für die Großen gelten. Unmittelbar vor der Rede behauptete der "Experte" Bierling im BR, China wolle eine Welt, in dem das Recht des Stärkeren herrsche.
"Was ist unsere Lage? Europa hat alle Brücken in die Welt hinter sich niedergebrannt. Ob USA, ob Russland, ob der Globale Rest - kein Verbündeter, nirgends. NIemand, von dem wir Europäer aufgrund unserer Vergangenheit als "der Westen" Sympathie erwarten können."
Ich glaube (ist zugegebenermaßen ein Bauchgefühl), dass sowohl Russland als China an verbesserten Beziehungen zumindest zu Deutschland interessiert sind. Natürlich wurde viel Vertrauen zerstört, aber sowohl in Moskau als auch in Peking weiß man, dass Deutschland kein souveräner Staat ist. Probleme haben Staaten wie Großbritannien, die Niederlande, Polen, Estland, Lettland und Litauen, in denen Russlandhass praktisch zum guten Ton gehört.

Ekstroem

20. Februar 2025 14:33

"In Deutschland öffnet sich ein Fenster für Veränderungen", so ein Artikel der Welt: https://www.welt.de/wirtschaft/plus255432508/BMW-und-Deutsche-Bank-In-Deutschland-oeffnet-sich-ein-Fenster-fuer-Veraenderungen.htmlVor knapp 60 Jahren führte der Spiegel ein Interview mit Martin Heidegger, das er 1976 veröffentlichte: https://bublitz.org/wp-content/uploads/2018/03/Heidegger-Spiegel-31-05-1976.pdf
Das Interview scheint so etwas wie ein testamentarischer Weckruf Heideggers an uns Deutsche zu sein. Und es ist mit dem ersten Netzverweis inhaltlich verbunden.

Laurenz

20. Februar 2025 15:16

@Dojon86 @Der Sinnierer ... Nicht Chinas oder unsere Demographie ist desaströs, sondern das kleinkarierte Verständnis neurechter Kommentatoren auf der SiN. Es zeugt fast schon von linker Dummheit, wenn man die Chinesen als blöd erachtet.@KlausD. @Marcel ... Moltke war ein kluger Militär, dafür war Tirpitz umso blöder. Bismarck fehlten einfach die Eier, Österreich einzugemeinden, ein fataler Fehler. Natürlich betrug die Staatsquote im II. Reich nur 14% (heute 51%), aber beim einem Rüstungsbudget von 4/6 - 4/5 des Gesamthaushalts, wird die Fehlerquote automatisch kleiner, natürlich diametral zur Marine.@Arkadier ... Sie lesen zu viel Relotius. Die Rede Vance' war weder laut noch poltrig, sondern die eines Staatsmanns, der vorab sagt, daß Er weiß, daß die Rede bei den Lakaien im Publikum nicht ankommen wird. Ich habe das Podiums-Interview mit dem Indischen Außenminister gesehen. Wir brauchen noch nicht einmal so sehr auf die Inhalte abstellen, als vielmehr auf die Personen selbst. Inder, Chinesen & Amis schicken ihre II. gesellschaftliche Garnitur ins Rennen, während wir, systembedingt, ähnlich den historisch unterirdischen Deutschen Intelligenzdiensten, unsere hinterste Garnitur ins politische Feld führen. Um bei GK zu bleiben, hier wird der Deutschen & damit Europäischen Peinlichkeit jeglicher Sichtschutz entzogen, wenn unsere Hanswurste nur den Mund aufmachen. Brandt & Schmidt konnten ihre gravierenden Unzulänglichkeiten wenigstens hinter ihrem Geschwätz verbergen.

Laurenz

20. Februar 2025 15:18

@MarkusMagnus & Majestyk ... Die US Amerikanische Nation ist natürlich für ihre Regierung verantwortlich, wie in jedem anderen Staat auch. Für die Amis ist die Ermordung ganzer Völker, um territoriale & politische Ziele durchzusetzen, der Normalzustand. Auf Raub & Mord basiert die gesamte Existenz der USA. Trumps Intelligenz ist überlegen, weil Er erkannt hat, daß diese Kuhtreiber-Nummer zu teuer wird.@Der Sinnierer ... Ohne Ihnen zu nahe zu treten, Sie dürfen zum Glück glauben, was Sie wollen, das war auch schon anders. Aber, an der Vance-Rede erkennen Sie, daß die Religion in den USA schon seit 250 Jahren klar unter der Verfassung hintenansteht. Deswegen sind bei den Amis Staatsverbrechen wider die Menschlichkeit auch einfacher zu rechtfertigen. (Bonaparte:) Wer sein Land rettet, verstößt gegen kein Recht. Hier finden Sie die tiefste Ursache für den religiösen Konflikt zwischen den Christen & sowohl den Heiden, wie mir, als auch Atheisten auf der SiN. Sie verschieben mehrmals in Ihrem Beitrag Ihre Verantwortung, Ihr Schicksal auf Ihren Gott. Damit entgöttlichen Sie die Götter & entmündigen Sich Selbst, die Menschen. Ein Seemann, der einen schweren Sturm mit menschlicher Kompetenz überlebt, überlebt wider die Götter, geht er unter, verliert er die Schlacht. Aber letzteres hindert keinen Seemann daran, zur See zu fahren.

Laurenz

20. Februar 2025 15:19

@Majestyk, Valjean72 & Tearjerker ... Politisches Handeln spielt sich doch nur sehr wenig in den öffentlichen Theaterstücken, also Medien etc., ab. Die Vance-Machtdemonstration auf der MSK basiert darauf, Inhalte, Kritik zu präsentieren, für die jeder andere Redner gecancelt worden wäre & 1000e bereits gecancelt wurden. Vance zwang die Europäischen Despotien zu senden. 

dojon86

20. Februar 2025 17:04

@Laurenz Kann mich nicht erinnern, die Chinesen als blöd bezeichnet zu haben.

Majestyk

20. Februar 2025 18:31

@ Diogenes:
Das ist aber jetzt etwas aus dem Zusammenhang gerissen. Vollständig schrieb ich: 
"Transatlantismus um jeden Preis ist eine dumme Sache, Antitransatlantismus aus Prinzip oder aufgrund von Ressentiments aber auch. Es nützt nichts über vergossenes Wasser zu klagen. Was in der Politik zählt, das ist der Moment."
Eigentlich dachte ich, daß damit klar ist, daß man anderen ebenen nicht stets Vergangenheit vorwerfen kann, zumal die damals Handelnden oft längst nicht mehr leben. Ein Vance ist genauso wenig für Roosevelt verantwortlich, wie ich es für Hitler bin. Historisches nachkarten halte ich genauso für sinnlos wie nachkarten auf persönlicher Ebene. Es führt zu nichts Gutem.
"Und ja, Europa und Deutschland kann autark sein, wenn es will."
Die Funktionseliten wollen aber nicht, dann könnte man sich nämlich auch nicht so gut selber bereichern und auf Kosten von Werktätigen leben. Es ist halt Neu-Adel und dementsprechend volksfern.
 @ Laurenz:
"Die US Amerikanische Nation ist natürlich für ihre Regierung verantwortlich, wie in jedem anderen Staat auch."
Man verantwortet eigenes Handeln und sonst gar nichts, garantiert nicht das Handeln von Vorfahren oder gegnerischen Wahlgewinnern.
"Für die Amis ist die Ermordung ganzer Völker, um territoriale & politische Ziele durchzusetzen, der Normalzustand. Auf Raub & Mord basiert die gesamte Existenz der USA."
Ist heute wieder Mr. Hyde an der Reihe?

Majestyk

20. Februar 2025 19:11

Hier kann jeder lesen was mit diesem Land nicht stimmt. Da braucht es keine Amerikaner, Russen, Chinesen oder Araber. Wir reden nicht über einige wenige Tausend die innerlich völlig verlottert und korrupt sind. Das geht in die Abermillionen und genauso hat sich die Mehrheit während St. Corona ja auch benommen. Am Sonntag wird sich ja zeigen wie vielen Deutschen etwas am eigenen Land liegt. Ich kann es nicht mehr hören, daß man das mit medialer Beschallung rechtfertigen und entschuldigen will. Wer so dumm ist derart offentlichen Lügen zu glauben und sich benimmt wie ein Schaf, der wird zurecht geschoren. 

Ein Fremder aus Elea

20. Februar 2025 19:50

Roger Köppel sieht auf die AfD und sieht sie dem Schwerefeld der bürgerlichen Gesellschaft und ihres politischen Diskurses unterworfen, und Olaf Scholz sieht auf die AfD und sieht die bürgerliche Gesellschaft und ihren politischen Diskurs dem Schwerefeld des Nationalsozialismus' unterworfen. Das war mir schon mit 14 klar: Die Ausbildung der deutschen Schüler verfolgt den Zweck, den Geist des Nationalsozialismus' rein zu erhalten, mit der Folge, den Status Quo ihm gegenüber zu rechtfertigen oder gegebenenfalls eben auch nicht zu rechtfertigen, eine andere Wahl kann es bei dieser Ausbildung nicht geben: Entweder weiter so oder zurück zu Hitler. Jetzt ist in den letzten Jahren der Status Quo arg vorgeführt worden. Und bei der deutschen Vollmeise kann das selbstverständlich zu nichts Gutem führen.

Laurenz

20. Februar 2025 21:34

@Majestyk @L. ... Für die Reparationen sogenannter Deutscher Schuld in 2 Weltkriegen, wurden alle Steuerzahler herangezogen, ganz egal, was sie gewählt hatten, Opfer oder Täter waren. Sie sehen, Blut ist & bleibt immer kollektiv, mitgefangen, mitgehangen. Sie haben ja auch nicht für die Massen-Invasion gestimmt, zahlen aber dafür, tragen also die Konsequenzen & die Verantwortung, wie alle. Dr. Jekyll ist fit, wie Sie sehen. Bitte keine Projektionen.@Dojon86 @L. ... Die chinesische Demographie war generalstabsmäßig geplant & durchgezogen worden, ganz gewiß nicht in geistiger Umnachtung. https://de.wikipedia.org/wiki/Ein-Kind-Politik Man sieht hier auch die Unwägbarkeiten, die bei jeder Planung & deren Exekution auftreten. Man sieht aber auch, die Überlegungen & Beweggründe waren durchaus berechtigt.

dojon86

20. Februar 2025 23:24

@Laurenz Bezüglich China bin ich hinsichtlich Demographie ganz bei ihnen. Ich halte die ostasiatischen Gesellschaften tendenziell für fähig, das Steuer beim Erkennen einer falschen Entwicklung schnell herumzureissen. Die Mittel zur Erreichung der Einkindfamilien werden derzeit zur Erreichung des umgekehrten Ziels angewandt. Ich halte den Erfolg für möglich, ja sogar für wahrscheinlich. Im demographischen Kontext also binnen einer Generation. Die Europäer sind zu einer derartigen Richtungsänderung wahrscheinlich nicht in der Lage. Versuchen sollte man es natürlich trotzdem. Ich fürchte aber dass die Existenz als Minderheit für Europäer in Europa wahrscheinlich ist. Für deutsche, französische oder englische Schüler in den Ballungsräumen ist sie ohnehin nicht erst seit gestern Realität. Aber man kann als Nation auch als Minderheit überleben. Ja man kann sogar als dominierende Minderheit überleben. Vorbedingung ist allerdings Stolz auf die eigene Sprache, Kultur und Religion sowie die feste Überzeugung, dass es sich um die beste Sprache Kultur und Religion handelt. Und da fehlt's leider all zu oft, selbst bei Rechten. Der Autor des Artikels hat ja leider recht. Dass Deutsche, aber auch andere Europäer den Vizepräsidenten der Vereinigten Staaten brauchen, um offensichtlichem applaudieren zu können, weil sie es selbst nicht mehr zu sprechen wagen, ist peinlich.

Fonce

21. Februar 2025 02:21

"Ob USA, ob Russland, ob der Globale Rest - kein Verbündeter, nirgends. NIemand, von dem wir Europäer aufgrund unserer Vergangenheit als "der Westen" Sympathie erwarten können. Kolonialismus, Neo-Kolonialsmus in Afrika, Südamerika, Asien. Russophobie. Neuerlicher Crash mit den USA. Wer bleibt übrig?" (@Arkadier)
Alles irgendwie unlogisch. Ich sende hier nur so einen fragmentarischen Impuls, das zu zerstreuen:
Also es gibt Europa, China, Indien, Russland, Südamerika und USA etc. Das einzige Gebiet, wo man wirklich sicher leben kann, ist Europa, obwohl oder gerade weil es da (angeblich) nicht viel Rohstoffe hat wie in China, Russland und Südamerika und die USA. Europa gedeiht, weil es das ruhige Zentrum der Welt ist. USA und Südamerika ist sich verselbständigter Kolonialismus, also Chaos. Russland ist reiner Kolonialismus. China?  - China kolonisiert sich selber. Also gemäss dieser Sichtweise hat China Sympathie für Russland? Und diese zwei haben Sympathie für die USA? Bitte entschuldigen Sie, dass ich nicht so gelehrt klinge, aber ich halte nichts von Autoritäten, auch nicht von Vance. Ich habe auch den Eindruck, dass Russland mehr "innere Feinde" (Vance) hat als Europa, denn dort will auch niemand mehr Kinder gebären, und in China auch nicht. 

Diogenes

21. Februar 2025 06:22

Teil 1/2
 
@Majestyk
 
Nicht, wenn man Ihre Aussage infrage stellt, wie ich meine, denn es ist eben nicht der Moment in der Politik der am Ende zählt, sondern die Langzeitstrategie die über Jahre ihre Wirkung entfaltet. Politik und Diplomatie funktioniert nicht wie ein Grashüpfer von Moment zu Moment oder nicht ausschließlich. Vertrauen wächst nicht einfach an Bäumen und man könne es beliebig pflücken, wenn man es im Moment brauche, sondern es ist Resultat aus stabilen Beziehungen und langfristigen Projekten die auf dem Prinzip "Geben und Nehmen" fußen.
 
Und zum Zusammenhang von Vergangenheit-Gegenwart-Zukunft nehme ich einen in Heimat, Volk und Nation verwurzelten Standpunkt ein, der dem Geist widerspricht, in dem Sie vermutlich dachten oder denken, während sie Ihre Aussage ins Wort fassten, welche ich zitierte. Unsere Ahnen schauen uns aus der Vergangenheit zu und unsere ungeborenen Nachkommen aus der Zukunft. Sie schauen ob wir sie in der Gegenwart ehren in dem wir sie nicht verleugnen und das Lebensrad unseres Volkes weiterbewegen. 

Diogenes

21. Februar 2025 06:23

Teil 2/2
 
Liberalismus (Sucher/Neuerer) ist sinnvoll (das sage ich dazu), wenn er in Heimat, Volk und Nation verwurzelt ist, sowie auch der Konservatismus (Bewahrer/Altehrwürdiges). Was gar nicht geht ist entwurzelter Liberalismus der das "Individuum" (ich nenne das Subjekt nach wie vor die "Persönlichkeit", und nicht nach dem was die "Französische Revolution" im "Individuum" egalisierte) über alles stellt und nicht im Gleichgewicht mit der Gemeinschaft ist und handelt. Der materialistisch nur vom Gegenwartssein des Ichs/Egos ausgeht, also dieses "Hier und Jetzt" leben und Vergangenheit und Zukunft als Abstraktum verleugnen, welche in keinerlei Zusammenhang mit dem eigenen Sein stünden. Das ist ein sehr niedriger, ein sehr kurzgefasster Geistes(zu)stand. Ihnen möchte ich diesen nicht unterstellen, sondern Ihnen nur aufzeigen, woran aus meiner (deutschen) Sicht der politische Liberalismus entartet ist bzw. sich vom Träger der Politik, dem Souverän, entfremdet hat, in dem irgendwo und mit irgendwem auf der Welt sein Glück sucht. 

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.