Erfolg und Ernüchterung – Analyse Bundestagswahl 2025

Mehr als 10,3 Millionen Menschen haben am Sonntag der AfD ihre Stimme gegeben. Das entspricht jedem sechsten Wahlberechtigten und hat das Ergebnis der Partei im Vergleich zu 2021 fast verdoppelt. Wenngleich dieses Ergebnis historischen Charakter hat, lagen die Erwartungen in der Partei angesichts der Wahlkampf- und Ereignisdynamik der letzten Wochen jedoch deutlich höher.

Daniel Fiß

Daniel Fiß ist freier Publizist.

Von den Wahl­kampf­zie­len 20%+X, Sperr­mi­no­ri­tät und die Uni­on durch eige­ne Stär­ke in eine Drei­er­ko­ali­ti­on mit den Grü­nen zu zwin­gen, wur­de am Ende nur ers­te­res erreicht. Ob dies nun an ver­paß­ten Chan­cen in der Kam­pa­gnen­per­for­mance oder an rea­len Poten­zi­al­gren­zen lag, wird nun auch Teil der par­tei­in­ter­nen Ana­ly­se sein müssen.

Grund­sätz­lich ver­lief der Wahl­abend ange­sichts der letz­ten Umfra­gen ohne grö­ße­re Über­ra­schun­gen. Die SPD hol­te ihr his­to­risch schlech­tes­tes Ergeb­nis bei einer Bun­des­tags­wahl. Die Uni­on wur­de zur stärks­ten Kraft, ver­fehl­te aber ihre selbst­ge­setz­ten Wahl­zie­le von bis zu 35 % deut­lich. Die Grü­nen ver­har­ren inner­halb ihrer Kern­mi­lieus und ret­ten durch ihre leich­ten Stim­men­ver­lus­te die Links­par­tei, die nun ein poli­ti­sches Come­back fei­ern konn­te. Die FDP ver­paßt den Ein­zug, eben­so wie das BSW, wel­ches nach den Regie­rungs­be­tei­li­gun­gen im Osten und feh­len­der Wahl­kampf­dy­na­mik kaum noch Mobi­li­sie­rungs­kraft ent­fal­ten konnte.

Die Wahl­be­tei­li­gung war mit 82,5 % die höchs­te seit der Bun­des­tags­wahl 1987. Erneut konn­te die AfD vor allem aus dem Nicht­wäh­ler­spek­trum mit 1,8 Mil­lio­nen Wäh­lern den größ­ten Bro­cken hin­zu­ge­win­nen. Das ent­spricht schon mehr als einem Drit­tel der AfD-Gesamt­wäh­ler zur letz­ten Bun­des­tags­wahl (4,7 Mil­lio­nen). Das Gesamt­ergeb­nis ist noch­mals eine Stei­ge­rung um 4 Mil­lio­nen im Ver­gleich zur Euro­pa­wahl von 2024. Ohne CSU-Wäh­ler hat die CDU nur knapp 800.000 Wäh­ler mehr und läge auch pro­zen­tu­al mit 22,5 % nur knapp vor der AfD.

Die Par­tei ist mit die­sem Ergeb­nis zwei­fel­los zu einer deutsch­land­wei­ten Volks­par­tei avan­ciert (34 % im Osten – 18 % im Wes­ten). In 42 Wahl­krei­sen errang die AfD die Mehr­heit der Erst­stim­men (wobei durch die Wahl­rechts­re­form nicht jeder Wahl­kreis reprä­sen­tiert wird). 2021 waren es noch 16. Im Osten wur­den Wahl­krei­se sowohl bei den Erst- als auch bei den Zweit­stim­men mit mehr als 40 % gewon­nen (Gör­litz: 46,7 %, Erz­ge­bir­ge­kreis: 46,2 %, Bur­gen­land-Saa­le­kreis: 42,3 %, Gera-Greiz: 43,4 %, Vor­pom­mern-Greifs­wald: 42,8 % uvm.).

In allen Wahl­krei­sen konn­te die AfD ihr Zweit­stim­men­er­geb­nis um durch­schnitt­lich +10 % stei­gern und im Wes­ten in Krei­sen wie Kai­sers­lau­tern und Gel­sen­kir­chen zur stärks­ten Kraft wer­den. Die deut­lichs­ten Zuge­win­ne, um bis zu mehr als 16 %, wur­den dabei in Meck­len­burg-Vor­pom­mern und Sach­sen-Anhalt erreicht. Aber auch im Wes­ten konn­te die Par­tei in ihren tra­di­tio­nel­len Hoch­bur­gen, wie den Indus­trie­re­gio­nen in Baden-Würt­tem­berg und Rhein­land-Pfalz sowie im bay­ri­schen Osten, deut­li­che Zuwäch­se ver­zeich­nen. Im Süden des Lan­des ist die Par­tei fast flä­chen­de­ckend zur zweit­stärks­ten Kraft geworden.

Die AfD wächst vor allem dort, wo sie ohne­hin bereits stark ver­an­kert ist, und kann somit struk­tu­rel­le Kern­wäh­ler­schafts­re­gio­nen wei­ter aus­bau­en und ver­fes­ti­gen. Ins­be­son­de­re in den ost­deut­schen Wahl­krei­sen, wo die Stim­men­zu­wäch­se der ande­ren bei­den Wahl­ge­win­ner – der Lin­ken und der CDU – durch­schnitt­lich schwä­cher aus­fal­len, kann die Par­tei kla­re Zuge­win­ne verzeichnen.

Fest­zu­stel­len ist hier­bei ins­be­son­de­re im Osten die Kor­re­la­ti­on zwi­schen der gestie­ge­nen Wahl­be­tei­li­gung und den star­ken AfD-Zuwäch­sen. Die Poten­zi­al­re­ser­ven unter Nicht­wäh­lern schei­nen hier noch nicht voll­ends aus­ge­schöpft zu sein.

Bei den sozio­de­mo­gra­phi­schen Daten bestä­ti­gen sich für die AfD die Trends, die auch schon bei vor­her­ge­hen­den Wah­len auf Bun­des- als auch Lan­des­ebe­ne erkenn­bar waren. Das alters­tech­ni­sche Fun­da­ment wird von einem Mit­tel­bau zwi­schen 35 und 50 Jah­ren getra­gen. In den höhe­ren Alters­klas­sen bleibt die Par­tei sowohl im Gesamt­an­teil als auch bei den Zuge­win­nen unterdurchschnittlich.

Wie es sich auch schon bei der ver­gan­ge­nen Euro­pa­wahl 2024 und den Ost­wah­len im letz­ten Jahr abzeich­ne­te, kön­nen deut­li­che Zuwäch­se vor allem bei Jung­wäh­lern ver­zeich­net wer­den. Ver­schie­de­ne Stu­di­en und Befra­gun­gen sahen die Par­tei zwi­schen­zeit­lich gar als stärks­te Kraft unter den Jung­wäh­lern zwi­schen 18 und 24 Jah­ren. Die­sen Rang hat man sich nun von der Links­par­tei ablau­fen las­sen. In sozia­len Medi­en wur­de bereits viel­fach Unmut über die man­gel­haf­te Ziel­grup­pen­an­spra­che von Jung­wäh­lern laut.

Ob dies jedoch auch in kau­sa­ler Ver­bin­dung für das unter den Erwar­tun­gen geblie­be­ne Gesamt­ergeb­nis steht, wür­de ich stark bezwei­feln. Der Grund liegt in einer recht simp­len demo­gra­phi­schen Arith­me­tik. Die Jung­wäh­ler­ko­hor­te zwi­schen 18 und 30 Jah­ren macht ins­ge­samt nicht ein­mal ein Fünf­tel aller Wahl­be­rech­tig­ten aus. Selbst wenn man den uto­pi­schen Fall annimmt, dass die AfD 50 % aller Jung­wäh­ler­stim­men auf sich ver­ei­ni­gen könn­te, wür­de dies für das Gesamt­ergeb­nis gera­de ein­mal 2 bis 3 % ausmachen.

Über die Jugend las­sen sich viel­leicht eini­ge kul­tu­rel­le Dyna­mi­ken ent­fa­chen, die die Potenz poli­ti­scher Vor­feld­struk­tu­ren zum Aus­druck brin­gen. Als rein elek­to­ra­ler Fak­tor zur Stim­men­ma­xi­mie­rung ist die Jugend lei­der nur eine neben­säch­li­che Grö­ße. Das gilt auch für alle ande­ren Parteien.

Auch die Links­par­tei hat trotz ihres star­ken Jung­wäh­ler­er­geb­nis­ses kei­ne neu­en Jugend­mi­lieus ange­spro­chen, son­dern einen Wäh­ler­trans­fer mit den Grü­nen und der SPD voll­zo­gen. Das ist kei­ne neue „Jugend­kul­tur“, son­dern ein Wäh­ler­tran­sit­ver­kehr, der nun die Rich­tung gewech­selt hat. Das lin­ke, urba­ne und aka­de­mi­sche Kern­mi­lieu bleibt jedoch das gleiche.

Trotz des his­to­risch star­ken Ergeb­nis­ses blei­ben für die AfD die zen­tra­len Mobi­li­sie­rungs­schwach­stel­len bestehen, die auch das grund­sätz­li­che stra­te­gi­sche Dilem­ma des Rechts­po­pu­lis­mus zum Aus­druck brin­gen. Es fehlt an groß­städ­ti­schen, weib­li­chen und aka­de­mi­schen Basis­mi­lieus. Die „Anywhere-vs-Somewhere“-Polarisierung mag als Mobi­li­sie­rungs­res­sour­ce bun­des­wei­te Ergeb­nis­se zwi­schen 20 und 25 % her­vor­brin­gen. Die AfD mag von ihrer rei­nen Stim­men­po­tenz als Volks­par­tei aner­kannt sein, aller­dings wird dies auch nur von ganz bestimm­ten Milieus getragen.

Auch im Hin­blick auf die Wahl­kam­pa­gne zahl­te die inter­na­tio­na­le Unter­stüt­zung (Musk, Van­ce, Orban) sicher­lich auf das Mobi­li­sie­rungs­kon­to ein. Das hat für die Wahl­kämp­fer enor­mes Selbst­ver­trau­en geschaf­fen. Ob die­ser Effekt jedoch aus­schlag­ge­bend gewe­sen ist, bleibt abzu­war­ten. Viel­mehr dürf­te die the­ma­ti­sche Groß­wet­ter­la­ge den Aus­schlag gege­ben haben. Für den Groß­teil der AfD-Anhän­ger war die Migra­ti­ons­po­li­tik erneut das wahl­ent­schei­den­de The­ma. Im Kom­pe­tenz­feld der Inne­ren Sicher­heit konn­te die Par­tei, wie auch schon bei der letz­ten Euro­pa­wahl, kla­re Plus­punk­te sammeln.

Erst­mals trat die Par­tei mit einer eige­nen Kanz­ler­kan­di­da­tin an und zen­trier­te die Kam­pa­gne unmiß­ver­ständ­lich auf die Per­son Ali­ce Wei­del. Damit woll­te man sich womög­lich an den Erfolgs­re­zep­ten ande­rer rechts­po­pu­lis­ti­scher Bewe­gun­gen – wie in Frank­reich, Öster­reich und den USA – ori­en­tie­ren. Zu Beginn des Wahl­kamp­fes schien dies auch gut zu gelingen.

Gegen Ende zeig­te sich jedoch, ins­be­son­de­re in den zahl­rei­chen TV-Auf­trit­ten, eine gewis­se Über­for­de­rung. Das ist inso­weit fatal, weil sämt­li­che Wir­kungs­stu­di­en zur Wahl­wer­bung immer wie­der die Rele­vanz von TV-Auf­trit­ten beto­nen, die Ver­trau­en und Iden­ti­fi­ka­ti­on mit der jewei­li­gen Par­tei schaf­fen. Trotz allem Erfolg und grund­so­li­der Zufrie­den­heit wird die Par­tei hier um eine ehr­li­che und kri­ti­sche Ana­ly­se nicht umhinkommen.

Daniel Fiß

Daniel Fiß ist freier Publizist.

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Kommentare (69)

Der Gehenkte

24. Februar 2025 20:11

Weidel war im TV nie wirklich überzeugend und auf keinen Fall eine Sympathieträgerin, die potenzielle Wähler hätte rüberziehen können. 
Verstehe nicht, warum man sich nach all den Erfahrungen der letzten Jahre, nicht einfach einer professionellen Medienschule unterzieht. Die Fragen sind doch immer die gleichen und man rutscht immer wieder auf den gleichen Bananenschalen aus (Vogelschiß, Höcke hat gesagt oder Krah, werde ich auch ausgewiesen? etc.). Es muß doch möglich sein, sich an Profis zu wenden - kann man gerne üppig bezahlen -, die jenen Politikern, die keinen natürlich freien Umgang mit Medien haben, ein paar Strategien vermitteln, die dann gelernt werden. Das geht schon beim natürlichen Face-Lifting los. Und natürlich müssen die Zahlen gebimst werden. 

Simplicius Teutsch

24. Februar 2025 20:27

Der Erfolg der AfD in den „neuen“ Bundesländern ist grandios, der Erfolg der AfD in den „gebrauchten“ Ländern ist ebenfalls großartig. Darauf lässt sich aufbauen.
 
Selber war ich am Wahlabend gar nicht begeistert, bis eine gute Bekannte zu mir sagte: „Sei froh, dass überhaupt so viele die AfD gewählt haben. Aus meinem beruflichen Bekanntenkreis (Großstadt-Lehrerschaft und Verbandstätigkeit in Bayern) kenne ich nicht eine einzige Person, die die AfD gewählt haben könnte.“
 
Die linksgrünen und kirchlichen Ideologie-Bretter, insbesondere auch die der Weiblichen, kann nichts durchbohren; keine Realität hat da eine Chance. Das unberührbare Übel bleibt die AfD.

Werner42

24. Februar 2025 20:33

Das man hier offen die Strategie zugibt, die CDU in eine Koalition mit den Grünen hineinzuzwingen um irgendwann einmal dann die CDU überflügeln zu können, empfinde ich als absolut unpatriotisch und ehrlos. Im Schwur für hohe politische Ämter steht ja vollkommen zu Recht "das man Schaden vom deutschen Volk abzuwenden habe." Wenn man sich eine Koalition für die nächsten 4 Jahre mit den Grünen wünscht, dann wäre das ein direkter Schaden für dieses Land der nicht reparabel wäre.
Nein, die AFD sollte ernsthaft mit sich zu Rate gehen ob es nicht Poltitikfelder gibt wo sie eine Anpassung vornehmen muss um für die CDU koalitionsfähig zu sein. Denn wie man es auch dreht und wendet, erst wenn eine Koalition mit der CDU möglich sein wird, werden wichtige Fragen in diesem Land geändert werden können, als da wären die Wende in der Migrationspolitik, Reform des ÖRR, Schul- und Hochschulreformen, radikaler Bürokratieabbau. 

Simplicius Teutsch

24. Februar 2025 21:31

@ Der Gehenkte: „Weidel war im TV nie wirklich überzeugend und auf keinen Fall eine Sympathieträgerin, die potenzielle Wähler hätte rüberziehen können.“
So ein Schmarrn!

Waldgaenger aus Schwaben

24. Februar 2025 21:41

Was mir in den letzten Tagen und in der Berliner Runde nach der Wahl aufgefallen ist: Die Ablehnung der AfD seitens der CDU und speziell der CSU klingt nun anders. Sie wird vor allem außenpolitisch begründet. Ihre Nähe zu Putin und China, ihre Ablehnung der EU. Die bekannten Floskeln von der "in Teilen rechtsextremen AfD", Bezüge zur Machtergreifung der NSDAP, etc. werden von der CDU/CSU kaum noch verwendet. Wahrscheinlich weil die CDU/CSU bemerken, dass diese Parolen bei ihren Wählern nicht mehr ziehen. Die Schlussfolgerung daraus wäre für die AfD die Aussenpolitik niedriger zu hängen. Der Krieg in der Ukraine und die Kriegsgefahr in Europa werden hoffentlich sowieso bald vorbei sein und dann werden andere Themen wichtiger. Die geplanten Aufrüstung der Bundeswehr in Deutschland sollte die AfD unterstützen, da das Militär traditionell nach rechts tendiert. Positiv möchte ich beeindruckende Selbstdisziplin Höckes hervorheben. Keine Rede, kein Satz, keine Geste den ganzen Wahlkampf über nicht, die gegen die AfD verwendet werden konnten. 

Simplicius Teutsch

24. Februar 2025 21:47

@Werner42: „die AFD sollte ernsthaft mit sich zu Rate gehen ob es nicht Poltitikfelder gibt wo sie eine Anpassung vornehmen muss um für die CDU koalitionsfähig zu sein.“
 
Anders herum wird ein Schuh daraus. Die CDU/CSU muss endlich die volks- und staatszerstörerischen Probleme ernsthaft lösen wollen. Dann hat sie die AfD jederzeit auf ihrer Seite. Mehr Entgegenkommen als wie die AfD in den letzten Wochen signalisiert hat, kann man von der AfD ja wirklich nicht erwarten. – Aber Merz und Söder gießen zum Dank Kübel von Sch…. über die AfD aus.

Le Chasseur

24. Februar 2025 21:54

"Die „Anywhere-vs-Somewhere“-Polarisierung mag als Mobilisierungsressource bundesweite Ergebnisse zwischen 20 und 25 % hervorbringen."
Wieso hat man eigentlich eine Anywhere als Spitzenkandidatin aufgestellt, die noch nicht mal weiß, wieviele Einwohner der Wahlkreis hat, in dem sie als Direktkandidatin angetreten ist? (und die wahnsinnig arrogant und unsympathisch rüberkommt)

Lene

24. Februar 2025 22:11

Gute Analyse. Nebenbei: Der Sprung von einem Stimmenanteil von ca. 10 % auf 20 % bedeutet eine Zunahme um 100 % - und nicht um 10 %, wie im sechsten Textabschnitt geschrieben. 

Franz Bettinger

24. Februar 2025 22:14

Größe beweist, wer den Kampf immer wieder annimmt und seine Kämpfe bravourös gewinnt, selbst dann, wenn einem beide Hände auf den Rücken gebunden und die Schiedsrichter bestochen sind. Mittlerweile hat Weidel kämpfen gelernt + Antworten auf schwierige Fragen gefunden (mit Russland handeln und mit jedem, der will) und Wege um aufgestellte Fallen (Windkraft, aber ohne Subventionen; mein Freund Höcke; die Nazis waren Linke…). Ihr Trumpf ist, dass sie den Stier endlich bei den Hörnern packt, statt ihm auszuweichen. Es bleiben ein paar wenige Defizite: ... 

Monacensis

24. Februar 2025 22:18

Widerspruch ! Die CDU/CSU würde in den wesentlichen Politikfeldern, insbesondere Migration, aber auch EU-Zentralstaat und Meinungsfreiheit selbst dann nichts grundlegendes ändern, wenn sie die absolute Mehrheit hätte.
Da sind nicht nur die Merkelianer, auch Merz und Söder hätten vielfältig Gelegenheit gehabt, diese Dinge grundsätzlich zu kritisieren, ganz ohne die AfD. Sie sind aber bestenfalls Mitläufer. So wie halt die ganze Union, mit wenigen Ausnahmen. Ich erinnere zB nur an die "Modernisierung" des Staatsbürgerschaftsrechts unter Schröder, der die CDU/CSU damals zugestimmt hat, ganz ohne Zwang, Brandmauer und AfD.

Franz Bettinger

24. Februar 2025 22:23

Man dürfe Höcke mit gerichtlicher Billigung offiziell einen Nazi nennen, hört man neulich wieder in Drei gegen Weidel. Ist es aber nicht so, dass man jeden einen Nazi nennen darf? Ist das nicht einfach eine erlaubte Meinungs-Äußerung? Wenn ja, wieso verweist Weidel nicht darauf? Warum sagt sie nicht: „Ich darf auch Sie, Herrn Jauch einen Nazi nennen. Auch das wäre gerichtlich gebilligt.“ Eine zweite Keule, die schlecht pariert wird, ist das in der Tat unglückliche Zitat von Gauland: „Die 12 Jahre waren doch nur ein Vogelschiss in der langen dt. Geschichte.“ Man könnte antworten: „Eine missverständliche Äußerung, ja, aber so Sachen gibt's in jeder Partei. Die Grünen versammeln sich hinter Bannern wie „Deutschland, du mieses Stück Scheiße“ "Deutschland verrecke“, „und ich freu mich drauf“. Chrupalla hat heut prima geantwortet.

Franz Bettinger

24. Februar 2025 22:33

Markus Söder sagte als Einziger am Wahlabend Entscheidendes (30:30 - 32:15). Deshalb könnte Folgendes innerhalb der nächsten 6 Monate passieren: CDU koaliert mit SPD. Sie bringt ihre Vorstellungen nicht durch, kündigt die Koalition - und koaliert, nachdem Merz zurückgetreten, mit der AfD. Söder wird Kanzler, Weidel Außenminister. Blödsinn? Wir wissen nicht, welches Erpressungs-Potiential Trump auf die dt Regierung hat, zumal einige meinen, wir seien in der Hand der USA, immer schon gewesen; wir seien nicht souverän.

Laurenz

24. Februar 2025 22:55

@Der Gehenkte, Werner42 & Le Chasseur ... Wagenknechts apartes Äußeres, Ihre Befähigung zu reden & leichte Exotik, was alles eher konservativ gebildete Männer anspricht, nutzte nichts mehr. Wie DF berichtet, war es während der 3 Wahlen in den ehemals Neuen Ländern, zu einem "weiter so" gekommen, entgegen dem, was potenzielle BSW-Wähler wollten. Da konnte man auch das korrupte Original wählen, was vor allem für jene linke Wähler zutraf, die eine grüne oder Sozi-Koalition mit der Union von vorneherein ablehnten. Das war in der Folge der 3 Landtagswahlen schon absehbar. Man kann noch von Glück reden, daß die knapp 5% für das BSW nicht an die Linke fielen. Weidel ist deswegen eine gute Wahl, weil Ihr glaubhafter Bildungshintergrund allen Mitbewerbern überlegen ist. Ihre Kritik an Weidel bleibt dann müßig, sobald man sich die Mitbewerber anschaut. Das, was Weidel im Wahlkampf, gerade in Debatten mit der Konkurrenz, persönlich auszuhalten hatte, dazu muß man überhaupt erst mal befähigt sein. Luft nach oben ist immer. Als Indikator empfehle ich Ihnen den authentischen Politiker Höcke, dessen Verhältnis zu Weidel auf mich harmonisch wirkt.

Laurenz

24. Februar 2025 22:57

​​​​​​​(2) Wäre Er nicht zufrieden mit der Kandidatur Weidels, würde Er Sich wesentlich zurückhaltender äußern. Das kann man vor allem am Beitrag des Teilnehmers @Waldgänger im Ländle festmachen. Die programmatische, personelle (& überzeugte) Disziplin Höckes hörte dann auf, wenn es um eine Koalition mit Merzel geht. Hier äußerte Er sich eklatant abweichend von der Parteispitze um Weidel, sondern bleibt bei Seiner persönlichen Überzeugung, zumindest, wenn meine Quelle stimmt. Die außenpolitische Haltung der AfD ist überlegen. Wie Trump Selbst, kann die AfD die diplomatische Befähigung darlegen, mit den militärischen Super-Mächten im Gespräch zu sein, allemal besser als die Bärbock'sche Haltungsnotenvergabe auf Auslandsreisen. Die Ü60-Genrationen sind nicht zu überzeugen. Hier kann man nur der sich verändernden Demographie in der nahen Zukunft danken. Ansonsten bin ich der Überzeugung, daß es materielle Gründe sind, die Wähler davon abhalten, AfD zu wählen. Niemand will seinen Staatsknete-Job verlieren oder fühlt aufgrund seines Wohlstands einen Druck zu Veränderungen/Reformen. Zum Glück steigt der Druck auch im Westen.

RMH

24. Februar 2025 22:57

Mein Senf dazu, in 2 Teilen:
1.  Was in den alten Bundesländern nach wie vor fehlt, sind flächendeckende Ortsverbände. In meiner Heimatstadt (kreisfreie Stadt), hat die AfD über 25% der Stimmen geholt, aber einen nicht so recht zu findenden, halb-anonymen, im Verhältnis zur Größe der Stadt und dem seit Jahren steigenden Wahlerfolg, viel zu kleinen Ortsverband. Im Speckgürtel-Kaff davor, mit immerhin fast 9tsd Einwohnern, ebenfalls über 25%. Da gibt es gar keinen Ortsverein, nicht einmal irgendeinen Stammtisch. Bei beiden Gemeinden gab es Wahlbezirke mit über 35% AfD, also fast schon mitteldeutsche Verhältnisse. Kurzum, in meiner Nachbarschaft wählt mindestens jeder vierte AfD. Ich kenne aber kein einziges AfD- Mitglied. Und so ist das in vielen bayerischen Gemeinden. Daran gilt es jetzt vorrangig zu arbeiten, die Graswurzelarbeit muss nachgeholt werden. Denn auch wenn die CSU Merz den Hintern gerettet hat, hat auch die CSU ihr Wahlziel verfehlt und die AfD ist souverän Zweiter geworden. Auch in den alten Bundesländern geht also was.

RMH

24. Februar 2025 23:04

2. Auch mit dem Wahlergebnis der AfD bundesweit bin ich sehr zufrieden. Taktische Akzelerationisten hätten vermutlich besser mal BSW wählen sollen, damit bspw. mancher Ausschuss zustande gekommen wäre oder FDP, damit es wieder zu einer 3er-Koalition kommt. Aber, wie @Werner42 schon zutreffend schrieb, ist das irgendwie unehrenhaft & Recht hat er. Ich sehe 2 große Gefahren für die AfD, ein äußere & eine innere. Die äußere: Empire Strikes back - Die Repression wird nicht aufhören, vermutlich wird es jetzt an die Parteienfinanzierung gehen. Innere: Es geht ja jetzt hier schon so latent wieder los, das schon vor der Wahlkampfphase begonnene Weidel-Bashing "interessierter Kreise". M.M.n. ist das komplett daneben. Die Frau hat den Kopf mehr als nur hingehalten, wurde zum bekannstesten Gesicht der AfD weltweit & hat für Räume gesorgt, dass auch Chrupalla seinen Platz erfolgreich ausbauen konnte, in dem das Auge Saurons primär auf Weidel gerichtet war. Das C. so souverän auftreten konnte, wie heute bei der P.K, das verdankt er auch seiner Wing-Woman. Das Team muss unbedingt zusammenbleiben & ich hoffe, die Zentrifugalkräfte in der großen Fraktion werden nicht zu groß. Man kann hier sehr viel von innen heraus zerstören & irgendwie sehe ich schon, wer (natürlich nicht alleine) u.a. die Axt ansetzen will. 

Dr Stoermer

25. Februar 2025 01:24

1/2
Danke. Wahlen sind wichtig, denn sie zeigen die Sauerstoffsättigung eines Komapatienten. Der Leidende wurde stabilisiert. Das ist mehr, als man noch vor Kurzem erwarten konnte, auch wenn manche ihn bereits wieder auf blühenden Wiesen herumhüpfen sahen. Doch wir sprechen von einem heimtückischen, lange geplanten Giftanschlag, der Organe und nicht amputierte Gliedmaßen unterschiedlich stark und nachhaltig geschädigt hat. Der Westen, seine Städte, sog das Toxin auf wie ein trockener Schwamm – oder wurde es ihnen stärker eingepresst als anderen? Das Herz der Nation, das mittige Land, konnte den Schadstoff dagegen als Erstes wieder ausstoßen.
Erkennen wir zunächst: Wir sind ein einziger Organismus. Es gibt keinen Triumph der Leber über das Arschloch. Was ist geschehen? Das Gift erhält keinen Nachschub mehr – Trump hat den Tropf abgedreht. Die Leber gewinnt an Kraft, reinigt das Blut mit jedem Herzschlag. Doch die Teile des Körpers, die süchtig danach sind, wehren sich gegen diesen Entzug. Sie halluzinieren, verlangen nach mehr Messerstechern, mehr Krieg gegen Russland, mehr E-Autos, mehr Dreck und Würdelosigkeit – alles, was ihnen als „geil“ eingeimpft wurde. Sie greifen sich selbst an, autoimmun. Sie fürchten ihr eigenes Spiegelbild. Entscheidung gegen Antrainiertes.

Dr Stoermer

25. Februar 2025 01:26

2/2
Die westdeutschen Städter – ich weiß es, weil ich einer bin und sie täglich sehe, rieche, höre, fühle – wurden auf gewisse Weise schlimmer missbraucht als die Ostpreußen oder Schlesier. Schmerzloser, sauberer, untoter – und doch tiefer. Sie wimmern vor dem Fernseher, wenn sie sehen, wie andere bereit sind, Verantwortung für uns zu übernehmen. Die Leber arbeitet wieder ruckelfrei. Das Hirn mag das Arschloch noch verwirren, doch bald ziehen sich die rosa Einhörner zurück – und der Kater kommt. Ist er überstanden, dann gnade Gott den Giftmischern.
Es ist so wunderbar, diese Zeit erleben zu dürfen. Verzagt nicht, es braucht seine Zeit!

naxoss

25. Februar 2025 02:49

@Der Gehenkte: Sie haben Recht, Weidel macht im TV keinen sympathischen Eindruck. Auch in wesentlichen politischen Fragen war ein sehr geringes und nur oberflächliches Wissen vorhanden. In der letzten TV-Sendung vor der Wahl, ich glaube in Sat1, waren die Wissenlücken offenkudig; nur der Habeck war noch schlechter, aber er gab es wenigstens bei einem Gespräch mit einer jungen Ärztin zu und bat sie um Lösungsvorschläge. 
Das ist jedoch nicht der Kern des Problems. Die AfD erscheint mir immer noch eher eine Protestbewegung als eine Partei mit starkem Fundament zu sein. Einfach nur den Verbrenner retten, den Klimawandel und seine Folgen ignorieren und kriminelle Migranten und Asylanten abschieben zu wollen genügt nicht den Ansprüchen einer "Volkspartei".  Es fehlen die repräsentativen Köpfe und der Sachverstand, die argumentative Stärke gepaart mit Fakten und Überzeugungskraft.  Wie löst man die Wohnungsnot? Den Pflegenotstand und das Gesundheitswesen? Die vorsätzliche Marodierung der Bahn? Wie erreicht man die Intellektuellen der Großstädte? Der Weg zur echten Alternative ist noch sehr weit. 
 

Schobbepetzer

25. Februar 2025 08:40

@Franz Bettinger, sehe ich absolut genauso.Wichtig ist meiner Meinung auch, welche Rolle Krah in der zukünftigen Fraktion spielt. Vieles an den Auftritten von Weidel in den Diskussionsrunden wirkte zu einstudiert, zu sehr mit Beratern abgesprochen. Spontanität und Schlagfertigkeit ist nicht ihr Ding. Weidel ist super in den ausgearbeiteten Reden im Bundestag. Es braucht aber einen für die Abteilung Attacke in Diskussionen. Ich bin der Meinung Krah ist der Mann für die Talkshows. Viel mehr als Chrupalla, ihn mag ich, aber er wirkt zu nett.Wie gut Krah ist hat er bei jung&naiv gezeigt https://www.youtube.com/watch?v=BuMZzfDUOf8 . Ich hoffe alle in der AFD Führung verstehen, dass es nur kollegial und solidarisch weitergeht. Die Disziplin Höckes sei hier erwäht.

Mitleser2

25. Februar 2025 08:43

Die CDU ohne die CSU hat 22,4%. Das ist ein Witz und sollte von der AfD viel mehr thematisiert werden. Mit etwas Glück hätte die AfD stärkste Einzelpartei werden können. 
Zu den Jungwählern: Auch wenn die prozentual klein sind, sind sie wichtig als Zielgruppe. Deswegen muss die starker Zunahme der Linken dort Sorge machen. Man dachte schon, man hat die im Sack. Und jenseits von ideologischen  Wünschen: Die Haltung zu Abtreibung und Wehrpflicht hat der AfD dort geschadet, wenn das Ziel ist, möglichst viele Prozente zu erreichen. Die Sperrminorität wäre drin gewesen.

tearjerker

25. Februar 2025 09:08

Im Vergleich zur letzten Btwahl findet die Wählerwanderung auf Parteiebene nicht nur zwischen SPD und FDP statt, sondern man gewinnt auch Unions-Wähler hinzu, die diesmal neben den Nichtwählern die grössten Gewinne liefern. Das gesamte politische Spektrum wird zunehmend erschlossen und mit der Einwanderungsproblematik hat man das zentrale Thema für sich besetzt, was den aktuellen Erfolg ausmacht. Das kennzeichnet auch die Sozi-Verluste, deren Wählerbasis nicht nur rasend schnell das Zeitliche segnet, sondern den Status-Verlust durch die Bevorzugung Landfremder wahrnimmt. Dort wird man sich als Erstes mit dem Brandmauerfall auseinandersetzen, wenn man nicht untergehen will. Bettingers Söder-Idee ist originell. Söder als Stammleser dieses Blogs wird darüber nachdenken.

Mitleser2

25. Februar 2025 09:16

Noch ein Nachtrag: Der Westen ist ja von der Migration viel mehr betroffen als der Osten (von einigen Großstädten abgesehen). Wenn die AfD also da bei 18% hängenbleibt, heißt das etwa, dass das Thema trotz aller üblen Problematik nicht mehr weiterhilft? Hört sich zwar völlig unverständlich an, aber da stimmt doch was nicht. Denn das ist ja bisher ein Alleinstellungsmerkmal der AfD gewesen.

Andreas J

25. Februar 2025 10:25

@Schobbepetzer
"Ich bin der Meinung Krah ist der Mann für die Talkshows."
Bis er wieder in die SS-Falle tappt, wie vor der EU-Wahl. Ein unentschuldbarer Fehler von Herrn Krah. Er hätte wissen müssen, dass ihm selbst die bloße Nennung dieser beiden Konsonanten im Munde verdreht und augenblicklich zum medialen Giftcocktail gemixt wird. Und da er intelligent genug ist, scheint die Ursache in seinem Charakter begründet. Das ist die Kehrseite von Spontanität und "Schlagfertigkeit". 
 
 
 
 

RMH

25. Februar 2025 10:27

"Denn das ist ja bisher ein Alleinstellungsmerkmal der AfD gewesen."
@Mitleser2, bei dieser Wahl hatten auch das BSW, die Union & die FDP, sogar ansatzweise die SPD, das Thema auf dem Zettel (wenn auch m. unterschiedl. Lösungsideen). Man darf bei dem Umfang der Wahlbeteiligung nicht vergessen, dass alle Richtungen gut mobilisiert haben, also ihre Potentiale gut abgegriffen haben. Das die Zombie-SED-Linke (pro Asyl!) wiederkehren konnte, wäre einmal ein tiefere Analyse wert, die hier an dieser Stelle aber nicht gemacht werden muss. Dass nun mit dem Nichteinzug von FDP, BSW & den Stimmen des Restes, ein gewisses demokrat. Abbildungsproblem entstanden ist, darauf hat bspw. Reitschuster bereits hingewiesen. Diese ca. 14- 15 % Stimmen werden sich zu einem gewissen Teil bei kommenden Wahlen neu orientieren. Da besteht eine Chance. Eine Chance, die aber auch nur genutzt werden kann, wenn es die AfD nicht zerlegt. So ganz ist die Gefahr nicht weg. Der Laden kann sich immer noch spalten, zumal jetzt größere Abspaltungsmassen da sind & potentielle neue Möglichkeiten. Ich will damit nicht unken oder den Teufel an die Wand malen, aber die AfD Führung hat keine einfache Aufgabe.

H. M. Richter

25. Februar 2025 10:45

Ein Umstand, der gewöhnlich viel zu wenig bedacht wird, ist die allumfassende Gewalt(androhung), der sich die AfD ausgesetzt sieht.
 
Gehe ich zu weit, wenn ich annehme, daß ein AfD-Parteitag ohne den Einsatz tausender Polizisten und Sicherheitskräfte in einem Blutbad enden würde? Ich glaube nicht.
 
Mögen „zwei Nationalspieler“ tatsächlich zum Wahlerfolg gratuliert haben, ihren Namen werden sie nicht genannt haben wollen.
 
Wie viele befähigte Leute gibt es im Land, die bisher aus Sorge um ihre Familien auf ein Engagement verzichteten, das der Partei gut täte? 
 
Zumindest im Osten wird sich nun vielleicht manches ändern. Wenn weit verbreitet über 40 Prozent der Stimmen vereinigt werden konnten, ermutigt dies vermutlich so manchen, der bisher ein Engagement noch scheute.
 
Und über 20 Prozent im Westteil des Landes nebst den blauen Flecken in Gelsenkirchen und Kaiserslautern ebenfalls.
 
Zwischenstation, Kräfte sammeln, weitermachen.

links ist wo der daumen rechts ist

25. Februar 2025 10:51

Das große Spiel 1 - Grinsen
@ Der Gehenkte
Ich frage mich im Fall Weidel inzwischen ganz etwas anderes: warum grinst die immer so dümmlich? Und mit ihr Habeck oder Scholz („schlumpfiges Grinsen“ nannte das Södolf, der ja auch – ob mit oder ohne Klobrillenbart – nie ganz ohne diabolisches Grinsen auskommt), Merz wird man das noch beibringen müssen. Bei Baerbock entgleiten die Gesichtszüge, sobald ihr Sprechdurchfall beginnt. Ihr Grinsen sieht immer ein bißchen nach Weinen aus.
Spielen ALLE ZUSAMMEN ein Spiel, das da heißt: Zerstörung Germanys. Sitzen Sie bei der After-Show-Party und lachen teuflisch?
Freiberufler-Lobby-Lindner dürfte mit ernster Miene fürs erste ausgeschert haben.
Also WEF-Kinder, CumEx, BlackRock, Goldman Sachs, Abu Graichen usw.
Na habe die Ehre!
 

links ist wo der daumen rechts ist

25. Februar 2025 10:52

Das große Spiel 2 – meine teuflischen Nachbarn
In der Nachbetrachtung von WK2 gab's die Überlegungen des „großen Spiels“, das auf der einen Seite „Odessa“ hieß, auf der anderen, ob Figuren wie „Gestapo-Müller“ irgendwann im Sold Moskaus standen usw.
E.R. Carmin (der größte VT-Erzähler nach Umberto Eco) sprach zB immer begeistert von der „Thule“-Verschwörung.
Daß aber hinter allem unbekannte Mächte stehen, haben hellsichtige Geister wie Pasolini klar erkannt und benannt (vermutlich sein Todesurteil); die Geschichte Italiens bis zur Verurteilung Andreottis gab ihm recht, nach ihm kam ein gewisser Berlusconi, der natürlich genauso verstrickt war (P2 usw.).
Die politische Szene gleicht also einer Mischung aus „Fletscher's Visionen“, „Meine teuflischen Nachbarn“ und „Arlington Road“ (der Bekenntniszwang in den Mainstreamfilmen ist ohnehin beachtlich).
Der doppelte Boden ist offensichtlich.
Übrig bleibt nur „die Lücke, die der Teufel läßt“.

Der Gehenkte

25. Februar 2025 10:53

Alice Weidel war so präsent in den Hauptmedien wie noch nie. Aber hat sie damit Stimmen gewinnen können? Offensichtlich nicht. Das Argument, die AfD würde wachsen, wenn sie in den Medien gleich behandelt würde, hat sich damit erledigt. Man stagniert - und das u.a. auch wegen halbguter medialer Selbstdarstellung. Es wäre vermutlich sogar besser gewesen, hätten die Hauptmedien den üblichen Boykott durchgehalten. Die haben jetzt endlich begriffen, daß man Weidel nur reden lassen muß und das genügt schon. 
Eine kommunikative Strategie wäre es z.B., fragend auf Kontrahenten und nicht belehrend oder konfrontativ zuzugehen: "Meinen Sie nicht, daß die Anwesenheit von X Millionen Migranten ganz gesetzmäßig zur Desintegration führen muß?", "Wieso fehlen noch immer 40000 Tischler bei X Millionen Zuwanderung?" - sowas. Oder man zitiert Studien wie die von Robert Putnam usw. Also auch Strategiewechsel, Flexibilität in der Argumentation. 
Mir fällt es auch schwer, die allseits beschworene Wirtschaftskompetenz herauszuhören. Mal die anderen richtig rund machen durch Daten und Fakten. 

Le Chasseur

25. Februar 2025 11:11

@naxoss"Wie löst man die Wohnungsnot?"
Werfen wir doch mal einen Blick ins AfD-Wahlprogramm: "Der bisherige soziale Wohnungsbau ist gescheitert, er kann nur einen Bruchteil der Berechtigten erreichen. Er führt zu Fehlbelegungen und verursacht hohe Kosten für den Steuerzahler. Es ist besser, einkommensschwache Mieter vermehrt mit Wohngeld zu unterstützen (...) Reicht das Wohngeld nicht aus, um sich eine Wohnung zu sichern, ist den Bürgern zusätzlich ein kommunales Wohngeld zu zahlen. Die AfD steht für ein ausgewogenes Mietrecht und lehnt staatliche Überregulierungen sowie Investitionshemmnisse wie die Mietpreisbremse oder den Mietendeckel ab."
Tja...

Franz Bettinger

25. Februar 2025 11:13

Die Jungwähler sind enorm wichtig. Von ihnen werden jedes Jahr fast 1 Mio. hinzu geboren, und: Sie bleiben. Bei der AfD. Die Jungwähler werden unsere unverbesserlichen Altwähler! In einem Punkt bin ich contra W, & ja, das hat uns Stimmen gekostet. Das Budget der Bundeswehr sollte nie > 2% liegen. Geld ist anderswo besser aufgehoben. Dass eine Armee per Tradition rechts wäre, ist hist. falsch. Hat Singapore eine Nennenswerte? Schweiz, Luxembourg? Wir brauchen keine! Jedenfalls nicht, solange wir so tief in der Sch… sitzen. Wer will diesen Saustall BRD denn eingemeinden? Die Russen? Lachhaft. 
Man hätte die Bürgermeister fragen müssen: „Wie stellen Sie sicher, dass kein Unbefugter an die Briefwahl-Urnen gelangt? Haben Sie Bewegung smelder, Kameras, Nachtwachen installiert?" 

RMH

25. Februar 2025 11:14

Ein interessantes Detail wird in diesem Artikel beleuchtet:
https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2025/neue-zdf-zahlen-so-links-stimmten-moslems-am-wahlsonntag-ab/
Das Palästinenser für links stimmen, kann auch an der zu Zeiten des kalten Krieges großen Unterstützung, einschließlich Schulung, der PLO durch den sozialistischen Ostblock liegen. Bei Moslems aus entsprechenden Regionen war (ist?) zudem die in Syrien & im Irak vormals bestimmende Baath Partei auch sozialistisch ausgerichtet (gewesen). Der gesamte Islam ist im Grunde eine Art von Sozialismus. Insgesamt ist diese Analyse am Ende doch ein Dämpfer für die, die in konservativen Moslems ein größeres Potential für die AfD gesehen haben (nach dem Artikel war es wohl eher klein). Ich vermute trotz dieser Zahlen, dass es bei konservativen MiHiGrus dennoch gutes Potential gab & gibt (insbesondere Menschen aus ex Yugo, Albanien, Balkan, ex UdSSR sind AfD affin, so meine subjektive Einschätzung. Das umfasst auch Moslems aus diesen Regionen).

Le Chasseur

25. Februar 2025 11:21

@Laurenz"Wie DF berichtet, war es während der 3 Wahlen in den ehemals Neuen Ländern, zu einem "weiter so" gekommen, entgegen dem, was potenzielle BSW-Wähler wollten. Da konnte man auch das korrupte Original wählen"
Stimmt nicht: https://www.nachdenkseiten.de/?p=128813
Und wenn man eine Koalition bildet, kann man seine Programmatik nicht Eins zu Eins umsetzen, sondern man muss Kompromisse eingehen. Wird auch bei der AfD so sein.
"Weidel ist deswegen eine gute Wahl, weil Ihr glaubhafter Bildungshintergrund allen Mitbewerbern überlegen ist."
Der Bildungshintergrund spielt für viele aber keine Rolle bei der Wahlentscheidung. Und eine Tätigkeit bei Goldman-Sachs und Credit Suisse lässt mich eher misstrauisch werden.

Maiordomus

25. Februar 2025 11:21

@naxoss. Sie treffen es sachkundig, doch trifft die Kritik an Weidel nur teilweise zu. Gewiss hat sie wenig Ahnung von der Kulturgeschichte des Bodenseeraums, selbst auch das Schweizer System der direkten Demokratie müsste man besser kennen als in der AfD üblich, immerhin sie aber in ihrer Einsiedler Zweitheimat nicht gerade unbeliebt, wiewohl man sie dort kaum kennt und nie an einem öffentlichen Anlass sieht, so wenig wie in Überlingen. Aber es bleibt dabei, dass sie nun mal eine moderne Rechtsliberale bleibt. weder konservativ noch nationalliberal orientiert, ganz gewiss eine völlig andere Mentalität als Höcke oder gar Kositza, zu schweigen von Sellner u. Co. Im Gegensatz aber zur politisch naiven Petri oder dem beschränkten Karrieristen Meuthen ist sie aus heutiger Sicht nicht mehr abwählbar, siehe schon die Rückendeckung durch Musk und Orban. Dabei ist sie, bei nur gelegentlichen Irrtümern und Oberflächlichkeiten, intelligent. Wohl kuam kann man mit ihr über den Unterschied des angelsächsischen Burkeschen Konservatismus im Vergleich zum deutschen diskutieren , erst recht wohl nicht über Mohler und die Konservative Revolution sowie über den bedeutendsten Philosophen von Überlingen, Leopold Ziegler , da wird sie wie viele andere der heutigen Intelligenz passen müssen,. Wo je hätte sie das lernen können? Zu schweigen von der polit. Theologie, vgl. Carl Schmitt. 

MarkusMagnus

25. Februar 2025 11:32

"Viel mehr als Chrupalla, ihn mag ich, aber er wirkt zu nett"
@Schobbepetzer
In den letzten TV-Auftritten hat sich Herr Chrupalla sehr souverän geschlagen. Besonders gegen die "Uterus-Sarah". Die Kunst war nicht ihr dummes Geschwätz zu widerlegen, sondern bei so einer arroganten Frau die Selbstbeherrschung zu bewahren. Frau Weidel hätte wahrscheinlich nicht so viel Geduld gehabt und schlecht ausgesehen.
Als diese Studentin das Wort Uterus benutzt hat, hab ich Eistee vor Lachen vor mein Tablet gespritzt. Sie redet wie Sheldon Cooper. Ich habe nur noch auf das Wort Koitus gewartet. Frau Weidel hätte vermutlich sehr grimmig auf solchen Blödsinn reagiert. Ich dagegen hätte sie einfach nur ausgelacht. Tino Chrupalla dagegen blieb echt kühl ;) Das muss man erstenmal schaffen.
Ihre Partei hat viel mit meinem Uterus vor ;)
Ich werde über diesen Satz einfach nicht fertig...

Ulrike

25. Februar 2025 11:41

Hut ab vor dem Standvermögen der AfD im Wahlkampf. Das Ergebnis ist trotzdem ernüchternd, eine Ursache liegt auch in einem Punkt, den Hadmut Danisch auf seinem Blog beschreibt: „...der öffentliche Dienst, dieser Beamtenstaat aus unkündbaren Bullshitjobbern, Versorgungsempfängern, Linken, Aktivisten, Antifa macht ja alles zunichte. Und die Wähler. Die wollen ja gar nicht gerettet werden. Ihr könnt niemanden retten, der das nicht will.“
Was ich persönlich schade fand, war die z. T. mangelnde Sattelfestigkeit bzw. das Ausweichen bei Zahlen und Fakten bei den AfD-Vertretern. Das ist eigentlich genau das, was ich neben einer konsequenten Migrationspolitik von der AfD erwarte. Wichtige Dinge im Schlaf herunterbeten zu können und sie in kurzen knappen Sätzen der Öffentlichkeit nahezulegen, notfalls auch mal einen Zettel mit den zehn wichtigsten Zahlen in die Kamera halten. Es hat einige TV-Gespräche mit Alice Weidel gebraucht, bis sie mal ein paar knappe Zahlen dazu sagen konnte, durch welche Einsparungen sie geringere Steuereinnahmen verantworten will.
(Wenn man konkrete Zahlen sucht: Im Bundeshaushalts-Portal kann man sich ganz unten auf der Seite den geplanten Haushalt von 2025 u. a. als CSV-Datei mit 6.767 Zeilen, also einzelnen Haushaltspositionen, herunterladen und dann z. B. als Excel-Datei speichern.)

naxoss

25. Februar 2025 12:06

@Le Chasseur, zur Wohnungsnot: Die wesentliche Ursache der Wohnungsnot ist Deutschlands extrem niedrige Eigentumsquote, die niedrigste in der EU mit ca 48%.  Der EU-Durchschnitt liegt m.W. bei 68 %. In den ehemaligen Ostblockstaaten sogar bei über 90%.
Weitere Ursachen sind die Beziehungslosigkeit und die Kinderlosigkeit. In Frankfurt und anderen Großstädten haben wir  um die 60 % Singles, insbesondere bei jungen Frauen und bei Älteren. 
Wohngeld und der aktuelle Sozialer Wohnungsbau sind nur Herumdoktern an den Symptomen.  Aus Mietern müssen Eigentümer werden. Das funktioniert in anderen Ländern deutlich besser. Die Leute sind im Alter besser vor dem Rauswurf geschützt. Die Eigenbedarfskündigung wird massiv missbraucht, die bisherige Rechtsprechung schützt nicht. 

RMH

25. Februar 2025 12:10

Interessant, wie viele potentielle Coaches für Frau Weidel am Start sind. Klar wundert man sich, dass es nicht ein paar mehr Standard Antworten auf Standard Floskeln &Fragen gibt, aber seien wir ehrlich, wer war je in der Situation? Wem fällt, bei allen Coachings der Welt, immer eine Antwort ein, bei der er eine echte Mehrheit trifft? In der heutigen, aufgespaltenen "Blasen"-Welt, ist es ausreichend, das eigene Publikum gut zu bedienen, zu erreichen & zu mobilisieren. Das schafft sie ziemlich gut und sie wird sicher noch besser.
@Maiordomus,
Frau Weidel hatte die selbe Alma Mater wie ich (auch wenn sie erst später dort gewesen ist), kommt aus dem Stall von Prof. Oberender (verstorben) und sollte sie zumindest mal eine Vorlesung auch in Staatsrecht besucht haben, dann kennt sie C. Schmitt, der kam damals nicht zu kurz in den Vorlesungen weg. 

Le Chasseur

25. Februar 2025 12:24

@RMH"Insgesamt ist diese Analyse am Ende doch ein Dämpfer für die, die in konservativen Moslems ein größeres Potential für die AfD gesehen haben"
Die Position der Linken zur Palästina-Frage (sofortiger Waffenstillstand, Waffenembargo, Zwei-Staaten-Lösung) dürfte für viele muslimische Wähler wahlentscheidend sein. Die AfD steht bekanntlich auf der Seite Netanjahus und will die deutsche humanitäre Hilfe für die Palästinenser streichen.

Rabenkaiser

25. Februar 2025 12:27

Wichtig ist meiner Meinung auch, welche Rolle Krah in der zukünftigen Fraktion spielt. Vieles an den Auftritten von Weidel in den Diskussionsrunden wirkte zu einstudiert, zu sehr mit Beratern abgesprochen. Spontanität und Schlagfertigkeit ist nicht ihr Ding. Weidel ist super in den ausgearbeiteten Reden im Bundestag. Es braucht aber einen für die Abteilung Attacke in Diskussionen. Ich bin der Meinung Krah ist der Mann für die Talkshows.
@Schobbepetzer
Sehe ich ganz genauso - und so habe ich es auch in meinem "AfD-Zweifler"-Umfeld wahrgenommen. Höcke und Krah punkten inhaltlich und rhetorisch, Weidel geht in ihrer Rolle als Fraktionsvorsitzende, die in ihren stets sehr gut vorbereiteten Reden mit aller Wucht und Sanftheit - je nachdem, was gefordert ist -, öffentlichwirksam auftritt, voll auf. Krah ist weltanschaulich derart sattelfest, selbstbewusst und charmant, dass er in einer Talkshow aufzeigen würde, wie schwach die gegnerischen Politdarsteller und voreingenommenen Moderatoren eigentlich argumentieren bzw. schein-argumentieren. Er wäre außerdem genau der richtige, um angemessen mit herbeikonstruierten Angriffen auf ihn selbst, Höcke oder die Partei umzugehen.
Höcke für Thüringen, Krah für die polit-mediale Blase, Weidel im Bundestag.

Adler und Drache

25. Februar 2025 12:39

@ Mitleser 2
Die Haltung zu Abtreibung und Wehrpflicht hat der AfD dort geschadet
Man muss zum Richtigen und Gebotenen stehen, sonst rennt man am Ende wie ein Bettler irgendwelchen Umfragen hinterher und hält überall willfährig seinen Arsch hin. Gerade bei der Abtreibungsfrage hat die AfD ein Alleinstellungsmerkmal, das gibt ihr Kanten und Gradlinigkeit - etwas, was man bei den anderen, gerade bei der "Mitte" ja sehr vermisst, die immer einen etwas nuttigen Eindruck machen.  
Ihre Partei hat viel mit meinem Uterus vor ;)Ich werde über diesen Satz einfach nicht fertig...
Ich auch nicht. Wer denkt sich sowas aus? Auf derlei Absurditäten antworte ich in der Regel mit maßlos gesteigerter Absurdität ... "Ja, da haben Sie schon recht. Ich hätte zunächst gern einen Gipsabdruck, und wenn er mir gefällt, hätte ich gern das ganze Organ für die Trophäensammlung über meinem Kamin ..." 
Dieses Maß an Beklopptheit macht mich fassungslos.  

Mitleser2

25. Februar 2025 13:24

@Bettinger: "Deshalb könnte Folgendes innerhalb der nächsten 6 Monate passieren: CDU koaliert mit SPD. Sie bringt ihre Vorstellungen nicht durch, kündigt die Koalition - und koaliert, nachdem Merz zurückgetreten, mit der AfD. Söder wird Kanzler, Weidel Außenminister."
Scheint mir Wunschdenken. Auch die FDP konnte ihre Vorstellungen nicht durchsetzen und hat 3 Jahre gebraucht, das zu erkennen. Und dann sind da noch Wüst und Günther. Und Merz ist sehr biegsam. Man kann höchstens auf einen ablehnenden Mitgliederentscheid der SPD hoffen, falls es dazu kommt. Oder BSW gelingt eine Wahlanfechtung. Denn auch wenn Söder ein Wendehals ist: Grün wird er nicht mitmachen.

Lara

25. Februar 2025 14:00

@Franz BettingerMir kam die Möglichkeit dieses Schachzuges schon wenige Tage vor der BT-Wahl in den Sinn, als Fritze Merz nicht müde wurde zu erwähnen, nie und nimmer, niemals nicht und auf gar keinen Fall mit der Schwefelpartei weder zu kooperieren noch zu koalieren. Dabei hatte ich das Duell vor Augen, bei dem sich die im Herr der Ringe vollgeharnischte Pferdeprinzessin Sauron stellt, in dem letzter verkündete, dass ihn noch nie "eines Mannes Schwert" besiegt hätte. Richtig, eines Mannes Schwert nicht ...
Auch ein Markus Söder hatte sich kurz vor der Wahl nie derart auffällig gegen eine Koalition mit der Afd ausgesprochen. Er müsste also keinen Wortbruch fürchten. 

Majestyk

25. Februar 2025 14:21

"Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen; Der Staat muß untergehn, früh oder spät, Wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet." - Friedrich Schiller
Besser kann man es nicht formulieren. Demokratie funktioniert nur mit mündigen Bürgern und mündig sind jene, die ihr Leben aus eigener Kraft bewältigen. Die Abhängigkeit von Transferleistungen wurde aber zumindest billigend in Kauf genommen. Erzeugt wurden demokratische Mündel, die ihren Dealer als "ihre Demokratie" verteidigen. Ebenso wie Staatsdiener zu politischen Handlangern der Staatsmacht geworden sind und nicht mehr dem Staat dienen und diesen schützen, sondern jene die den Staat für sich reklamieren und gegen die eigene Nation agitieren.
Müßig darauf hinzuweisen, daß vor allem muslimische Migranten und Frauen links wählen. Daran wird sich auch in vier Jahren nichts ändern, ganz im Gegentei der muslimische Anteil an der Bevölkerung wird zunehmen und falls dank Verarmung dennoch mehr Wähler Richtung AfD strömen sollten, so bringen die neuen Leute doch das Denken mit, das sie bis zum heutigen Tag geprägt hat. Es wird die AfD verändern, ehe die AfD das Land ändern kann, was in weiten Teilen dank Ewigkeitsklausel nicht vorgesehen ist. Selbst hier kann man ja lesen, daß die AfD besser Inhalte opfern soll um mehrheitsfähiger zu werden. Wozu brauche ich eine AfD, wenn die sich jener Mehrheit anpassen will, die mich ausgrenzt und damit meinem politischen Willen nicht mehr entspricht?

Tarik

25. Februar 2025 14:23

@ RMH
Aus meinem muslim. Umfeld haben die meisten wie ich für die BSW gestimmt, natürlich subj. Blickwinkel. Dass viele offenbar für die Linke gestimmt haben, hat eher damit zu tun, dass a) der Eindruck herrschte, die BSW wäre "rechts", nur anders verpackt ("Migrations begrenzen"-Wahlplakate des BSW in Mitte und Neukölln war strateg. eher unklug und b) gibt es viele religiös nicht praktizierende "Muslime", insbesondere junge Leute, die dann eher Antifa/Antikolonial eingestellt sind, c) entschieden sich viele mangels Altern. oft erst in der Wahlkabine, und glaubten (den Medien sei dank), dass eine Stimme für BSW verschenkt würde, da sie es eh nicht über 5% schaffen. Würde die Afd freilich von ihrem "Feindbild Islam als Sackgasse" abrücken, ebenso wie die offen prozionist.Haltung von Fr. Weidel, würde man auch musl. Stimmen erhalten. 

Diogenes

25. Februar 2025 14:30

@Maiordomus: Was der AfD-Spitze fehlt ist ein Stärke behauptendes Sturmgeschütz, ein leistungsstarker Presslufthammer (im rhetorisch-autoritären Sinne), der das Zusagenden mit Stil und Autorität aus- und anspricht und dabei die Standpunktschau aus Heimat, Volk und Nation wart. Weidel ist viel zu lieb und wirtschaftsliberal und Chrupalla verhaspelt sich ständig bei seinen überstürzten Satzbausteinen (womit ich meine, er solle mal vom sechsten in den dritten Gang beim Sprachgebrauch zurückschalten. Tempo 50 einhalten). Des Weiteren scheint mir der Rhetorikkurs den er besucht hat nicht viel zu taugen. Das ist mir auch schon beim Sohn von W. Grupp und anderen bekannten Leuten aufgefallen: immer dieses "Händewaschen" und "Händeknetten", das wirkt - wenn noch das Schnellsprechen dazu kommt - äußerst unsouverän und auf den Betrachter gehetzt.
 
Inhaltlich sind beide AfD-Sprecher (Krah übrigens auch) an ihren Aussagen gemessen Vertreter von "Multikulti-Mischmasch von Rechts": Bisschen Deutsch sprechen, bisschen Weihnachten und Ostern feiern, hauptsächlich Beiträge/Steuern aus Arbeit erwirtschaften und Gesetze befolgen - das reicht zum Deutschenbegriff (?). Zum BRD/RÖ-Begriff sicher, aber Staatsangehöriger ist eben m.E. nicht gleich Volksangehöriger (idealerweise - wenn Volk und Staat in Art und Wesen übereinstimmen - wäre das so, ist es aber nicht, wie die mit Antideutschen durchsetzte Staatspolitik vergegenwärtigt/entfremdet.

Majestyk

25. Februar 2025 14:53

Im Kommentarbereich ist von der Wehrpflicht die Rede. Abgesehen davon, daß ich Kriegsdienstpflicht oder Sozialdumpingdienstpflicht komplett ablehne und diese nicht mehr zeitgemäß sind, ist die AfD doch angeblich für Volksabstimmungen. Hier wäre ein perfektes Thema. Natürlich sollten nur die Betroffenen abstimmen dürfen, junge Männer im wehrfähigen Alter, gerne bereits ab 16.
Von anderen etwas zu verlangen, was man selber nicht machen muß und womöglich nie gemacht hätte ist unredlich. Die öffentliche Forderung nach zweijährigem Kriegsdienst so peinlich wie entlarvend. 
Ein Staat, der angeblich freiheitlich demokratisch sein will, aber seiner Jugend einen Pflichtdienst verordnet macht sich unglaubwürdig, noch mehr, wenn eine solche Pflicht ein Geschlecht eindeutig diskriminiert. Wollte die AfD nicht freiheitlich und demokratisch sein?
Man kann jetzt schon davon ausgehen, daß diese Wehrmittelbeschaffungspflicht, die auch ein Konjunkturprogramm darstellt kommen wird. Zumal sie den Wünschen der USA entspricht. Die Union ist dafür, die SPD nicht wirklich dagegen und die größte Oppositionspartei wird schon als Mehrheitsbeschaffer einspringen. Wie paßt das eigentlich zum Etikett Friedenspartei das sich die AfD gerne geben würde?
Das kleine Deutschland wird es doch wohl schaffen, seine offenen Grenzen mit Freiwilligen zu verteidigen, zumal es überwiegend von Bündnispartnern umgeben ist. Wer soll Deutschland angreifen, Österreich oder die Schweiz?

esprix

25. Februar 2025 16:12

Von einem Erfolg für die AfD kann nicht gesprochen werden, die 20% bringen genau: Nichts.

MarkusMagnus

25. Februar 2025 16:35

"Die öffentliche Forderung nach zweijährigem Kriegsdienst so peinlich wie entlarvend"
@Majestyk
Ich finde die Forderung grundsätzlich richtig und die Dienstzeit angemessen. 10 Monate wie bei mir damals waren deutlich zu wenig. Aber keine Almosen. Als Wehrdienstleistender bekam man deutlich Geld weniger als die Zivildienstler, weil Beiträge zur Kost und Logie einbehalten wurden. Die Pistolen die wir hatten waren noch aus dem zweiten Weltkrieg, das Kochgeschirr und die Feldflasche offensichtlich aus dem Ersten. So geht das natürlich auch nicht.
Ich gehe sogar noch weiter: Freiwilliger Wehrdienst, allerdings ist das Wahlrecht (aktiv wie passiv) an die Erfüllung des Wehrdienst gekoppelt. 
Das wäre ein guter Kompromiss. Kein Zwang, aber ohne Dienst keine politische Mitsprache. Es kann nicht angehen das Leute über Krieg und Frieden entscheiden dürfen aber vom aktiven Wehrdienst frei gestellt sind.
 
 

Le Chasseur

25. Februar 2025 16:36

@Lara
"Auch ein Markus Söder hatte sich kurz vor der Wahl nie derart auffällig gegen eine Koalition mit der Afd ausgesprochen. Er müsste also keinen Wortbruch fürchten. "
Söder hat nicht nur eine Koalition mit der AfD kategorisch ausgeschlossen, er nannte sie sogar "Systemfeind": https://www.tagesspiegel.de/politik/nur-wir-werden-sie-wieder-kleiner-machen-csu-chef-soder-sieht-afd-als-systemfeind-und-schliesst-zusammenarbeit-aus-13153855.html

Diogenes

25. Februar 2025 16:39

@Majestyk: Die Er-Haltung des Friedenszustandes ohne Furcht einjagende Machtprojektion (Wenn euch eure Kinder lieb sind unterlasst kriegerische Handlungen gegen uns, sonst bricht der Weltenbrand aus) durch Ermächtigung des Wehrgedankens und Erlangung ernstzunehmender Wehrfähigkeit durch Interessen geleitete Wehrmachtspolitik ist naiv-dümmliches Gerade von völkisch-entwurzelten Liberalen und Extrem-Pazifisten. Die denken tatsächlich, wenn wir Deutschen keinen Waffendienst und Waffenträger haben u. besitzen, also wehrlos sind, würde das gierige Neider aus dem Ausland abhalten bei uns einfach einzumarschieren. Und um ihre Behauptung zu beweisen wollen die unbedingt die Probe aufs Exempel machen. Fahrlässig u. gemeingefährlich - so könnte man diesbezügliche politische Forderungen bezeichnen.
 
Der "Deutsche Staat" ist ein organisch-gewachsenes Gemeinschaftswesen das auf dem Prinzip Geben und Nehmen seine Struktur und Teile aufbaut (wenn er gerade mal nicht von Antideutschen pervertiert ist. Der Ist-Zustand ist natürlich nicht das Ideal, dem man folgt), dementsprechend muss derjenige Volks- und Staatsangehörige der gedient hat ein höheres Ansehen im Volk (und beim künftigen Arbeitgeber) haben als Ungediente. Das gleiche Prinzip gilt für dt. Mütter und ihre Stellung. Die Begriffe Anstand und Normalität einfach einhalten und leben. Dann wird der Druck von unten irgendwann zu hoch und der Deckel mit den Faulen und Dummen wird abgesprengt.

tearjerker

25. Februar 2025 17:54

@naxoss: Die Wohnungsnot ist eine Folge der Masseneinwanderung. Die wird aber gebraucht, damit der Sozialstaat Leute betütern kann und die deutschen Profiteure dieses Systems eine Unterschicht haben, um auf sie herabzusehen und sich gleichzeitig für ihre Güte die hohe Fünf geben zu können. Die blaue Partei wird für die nächsten 5% Zuwachs nicht mal ihre Strategie ändern müssen, solange im Rest des Parlaments weiter der Eindruck vorherrscht, die Lösung von Problemen jwd seien wichtiger als was vor der eigenen Haustür passiert.

ofeliaa

25. Februar 2025 18:17

Ich denke nicht, dass Merz seine Kanzlerschaft oder Reputation für eine Koalition mit der AfD opfern wird. 
Zum Thema AfD und 20 Prozent kann ich nur sagen, dass Menschen sich evtl. etwas Positives wünschen, an dem sie mitwirken können, dessen sie ein "Teil" sein können. Reiner Widerstand, reiner Protest zehrt mehr an Leib und Seele als das Mitwirken an etwas "Gutem" wie zum Beispiel daran, weltoffen zu sein, gegen Faschismus, Nie wieder ist Jetzt. 
Also was kann die AfD denn Positives bieten an dem sich Menschen gerne beteiligen? 
Das soll kein Vorwurf sein - eigentlich gibt die Lage eben nur unbeqeme Wahrheiten und Positionen her - eigentlich wäre es nötig, das Unbequeme anzusprechen. Doch Menschen favorisieren die Illusion. Etwas, bei dem sie denken: Wenn ich mich damit assoziiere und identifiere, wird mein Leben besser und so und so aussehen. Eine Geschiche muss man ihnen also präsentieren. Eine Geschichte darüber, wer sie mit dieser Partei sein könnten, welche Art Mensch. 

ofeliaa

25. Februar 2025 18:21

Ich denke Menschen, die schreiben, dass es nicht Propaganda gegen die AfD war, die die Wählerstimmen beeinflusst und das Endresultat jetzt so geformt hat, sondern ein Versagen der AfD selbst, haben nicht gesehen, was in den letzten Monaten alles auf den Strassen und Social Media Kanälen passiert ist. 
Es war eine der intensivsten Hass-Kampagnen, die ich je sehen und miterleben musste. Es gab wirklich gefühlt überall extremen Widerstand und ausgeklügelte Kampagnen, die sehr stark mit psychologischen Mitteln gearbeitet haben. 

Majestyk

25. Februar 2025 19:09

@ heinrichbrueck:
Deutschland und die EU gleichen einer linken Räteprepublik nicht gegen den Willen der Union, sondern weil die Union entsprechende Ziele verfolgt. Das reicht von der Re-Etablierung ständischen Denkens unter Adenauer über bürokratische Ausschweifungen eines Helmut Kohl hin zur Implementierung des Green Deal unter Merkel. Der Erfolg den die Union dennoch hatte, liegt zum einen an ihrer Mimikry als volksnah, patriotisch, konservativ und großem C, auch daran die immense Schaffenskraft der verbrauchten Generationen als eigenes Werk verkaufen zu können, siehe Wirtschaftswundermärchen, andererseits aber leider auch daran, daß die Union in einer Suppe aus spießbürgerlicher Verlogenheit und rückgratlosem Opportunismus ihre Wähler abholen kann. Man fühlt sich ja auch dann demokratisch, wenn man dem Nachbarn vorschreibt wann er die Wäsche zu waschen hat, wie er seinen Müll trennen soll und wann er seine Impfungen aufzufrischen hat. Wenn ich an den typischen Unionswähler denke, dann an einen Onkel, der stets wußte wo er seinen Vorteil waren konnte. Da den aber außer mir hier keiner kennt muß der selbstgerechte Uli Hoeneß als Prototyp reichen. 

Gracchus

25. Februar 2025 19:39

1. Weidels Talkshow-Performance ist nicht optimal, aber besser als früher, und man muss auch sehen (wobei ich nur Ausschnitte kenne), wie sie vom Mainstream, insbesondere dem ÖRR, markiert und mit dämlich bis unverschämten Fragen konfrontiert wird; allein dadurch sammelt sie bei mir Sympathiepunkte; es ist dann auch eine verständliche Reaktion, sich zu verpanzern. Ich bezweifle, dass ein Coach ihr das abtrainieren kann, wobei ich annehme, dass sie einen Coach hat. 
2. Es wäre durchaus wünschenswert, wenn sich bei der AfD weitere BT-Abgeordnete profilieren würden, wobei ich ebenfalls Max Krah favorisiere; er muss halt seine "Bewährungsstrafe" noch absitzen. 
 

Gracchus

25. Februar 2025 20:03

3. Merz ist ein in der Wolle gefärbter BRDler und mental anscheinend in den 80ern stehen geblieben. Für den ehemaligen Osten geht ihm jedes Gespür ab, und das merkt er nicht mal. Strategisches Geschick geht ihm m. E. auch ab (oder was sagt Prof Rieck?). 
4. Trump/Musk sind für die Mehrheit der deutschen Wähler vermutlich keine Sympathieträger, deshalb war ihr Eintreten nicht nur nützlich für die AfD. Der "deutsche Wähler", insbesondere der BRD-sozialisierte, hat Angst, so lese ich das Wahlergebnis, vor disruptiven Veränderungen. In der Krise will er tendenziell "mehr Staat". 

Gracchus

25. Februar 2025 20:12

5. Anders ist mir das Comeback der (Beton-)Linken nicht recht erklärlich. Die fesche rote Heidi - von einem Poetry Slammer gecoacht, sich optisch auf Taylor Swift trimmend - mag zwar zugegeben eine frische Art haben, ihre Inhalte sind es aber ganz und gar nicht. 
6. Mein persönliches Fazit: Das metapolitische Thema der nächsten Jahre wird der sog. Schuldkult sein. Sonst sehe ich nicht, dass sich politisch etwas ändern kann. 

Simplicius Teutsch

25. Februar 2025 20:59

@Der Gehenkte: „Alice Weidel war so präsent in den Hauptmedien wie noch nie. Aber hat sie damit Stimmen gewinnen können?“
 
Ja, aber Hallo:
2021 haben 4,80 Mio. Wähler die AfD gewählt.
2025 haben 10,32 Mio. Wähler die AfD gewählt.
Die AfD hat mit Frontfrau Alice Weidel und dem bodenständigen Tino Chruppala zur jüngsten Bundestagswahl mal eben 5,52 Mio. Wähler zusätzlich zum Jahr 2021 geholt. 
 
Also abschreckend hat Weidel auf viele Millionen(!) Wähler offensichtlich nicht gewirkt. Ich glaube andererseits auch nicht, dass der AfD-Landesverband Bayern oder Bremen oder Hamburg etc. für den enormen Wählerzustrom zur AfD verantwortlich ist.
 
Und alles in allem ist die AfD, auch dank Frau Weidel, jetzt aktuell in einer innen- und außenpolitisch gefestigten Position, wo ihre „demokratischen“ Todfeinde im Lande sie schwerlich in einem kalten Verbotsstreich abräumen können. Vor einem Jahr hat das noch gefährlich anders ausgeschaut.

Wahrheitssucher

26. Februar 2025 00:41

@ Rabenkaiser
"Höcke für Thüringen, Krah für die polit-mediale Blase, Weidel im Bundestag.
Schön zu lesen, dass einer einmal so schreibt, wie man selber denkt...

RWDS

26. Februar 2025 09:44

@esprix
Natürlich ist das ein Erfolg. So kann nur jemand schreiben, der entweder völlig naiv und weltfremd ist, oder vom Tag X träumt (und sorry, den wird's nicht geben).
20% für die AfD langt, dass es endlich wieder eine Annäherung der Flügel gibt. Man muss sich als Weidel, die einer Union die Hand anbietet, gleichzeitig nicht mehr von einem Höcke distanzieren.
"Person X muss ausgeschlossen werden, dann klappt es auch mit dem gewählt werden"...sowas wird man nicht mehr hören. Denn man wird gewählt, mit genau diesem Personal. Die Bremsklötze sind bereits raus.

RMH

26. Februar 2025 10:02

In der Krise will er tendenziell "mehr Staat". 
@Gracchus, vollkommen korrekt festgestellt. Und dieses mehr an Staat bekommt er auch und auch die AfD wird dieses "mehr" zu spüren bekommen (s.o., empire strikes back).
@20% sind kein Erfolg: Es ist natürlich objektiver bullshit, eine fast Verdoppelung der Prozentzahlen und die Vergrößerung der Mandate als keinen Erfolg zu sehen. Die Masse der AfD fordert den vom Establishment noch beherrschten Staat heraus. Von dem "alerta, alerta, antifascista" Geplerre der Linken im BT bei der ersten Fraktionszusammenkunft, lässt er sich hingegen nicht herausfordern, dass ist ihm offenbar sogar nützlich. All diese intellektuellen tiefflieger- "eat the rich" Fressen im BT und "the rich" juckt das nicht, weil sie wissen, dass sind unsere nützlichen Idioten. Die ÖR-Journalisten haben sich bereits schockverliebt in diese SED -Zombies, nach dem bei den Grünen der Lack ein bisschen ab ist. Die AfD kann jetzt nur eines machen: geschlossen bleiben und stets aufs neue Anträge in den BT einbringen. Als erstes würde ich einmal wieder den zur Einführung von Volksabstimmungen bringen.

Valjean72

26. Februar 2025 10:16

@Rabenkaiser: "Höcke für Thüringen, Krah für die polit-mediale Blase, Weidel im Bundestag.
---
 
Höcke ist und bleibt für mich eine wichtigsten Persönlichkeiten in der AFD, vielleicht sogar die wichtitigste und er hat sich immer loyal gegenüber dem AFD-Führungsduo Weidel/Chrupalla verhalten.
 
Er hat sich auch nicht von arglistigen Journalisten aufs Glatteis führen lassen, im  letzten Wahlkampf nicht und überhaupt schon seit Jahren nicht mehr. Er ist gereift.
 
Ich gehe davon aus, dass die gegenwärtige Regierung in Thüringen nicht die volle Legislaturperiode halten wird. 
 
So oder so, Höcke wird Ministerpräsident in Thüringen werden und mit diesem Amt wird er dann auch noch mehr an bundespolitischem Gewicht gewinnen.
 

Le Chasseur

26. Februar 2025 10:40

@tearjerker"Die Wohnungsnot ist eine Folge der Masseneinwanderung. Die wird aber gebraucht, damit der Sozialstaat Leute betütern kann und die deutschen Profiteure dieses Systems eine Unterschicht haben, um auf sie herabzusehen und sich gleichzeitig für ihre Güte die hohe Fünf geben zu können."
Auch "die Wirtschaft" (sprich: das Kapital) will die Masseneinwanderung:
Der tiefe Fall des ifo-Instituts: Scheinstudie zu Zuwanderung und Kriminalität
Wirtschaftsverbände warnen vor Aufstieg der AfD
"Die Wirtschaft" will auch, dass unser einstmals schönes Land noch mehr mit Windrädern und Photovoltaikfarmen zugepflastert wird: https://www.handelsblatt.com/dpa/bayerische-wirtschaft-klagt-energiewende-kommt-nicht-voran/30228888.html

MarkusMagnus

26. Februar 2025 12:20

@ Gracchus
"6. Mein persönliches Fazit: Das metapolitische Thema der nächsten Jahre wird der sog. Schuldkult sein. Sonst sehe ich nicht, dass sich politisch etwas ändern kann."
Das sehe ich genauso wie Sie. Es geht hier beileibe nicht "nur" um Deutschland. Diese Schuldkult ist eine Bedrohung für alle weissen Europäer auf der Welt. Deutschland kann nur gesunden wenn es diesen Schuldkult abwirft. Und in dieser Sache ist natürlich ein dickes Brett zu bohren. Unsere jetzige Elite lebt ganz gut damit und davon. Aber im Sinne von John F Kennedy tun wir die Dinge ja nicht weil sie leicht sind, sonden weil sie schwer sind. Und diesen falschen Schuldkult loszuwerden ist für Deutschland überlebenswichtig.
Maßstab ist natürlich das dieser Begriff in den nächsten Jahren zum Unwort des Jahres werden muss. Dann sind wir zumindest auf einen guten Weg.

Valjean72

26. Februar 2025 14:00

Das Wahlergebnis war aus AFD-Sicht beileibe keine Sensation und auch kein hervorragendes Ergebnis. Angesichts der anhaltend schlechten wirtschaftlichen Lage und der Anschlagserie in den vergangenen Wochen sind diese 20% doch einigermassen ernüchternd.

Wobei auch die CDU unter ihren Erwartungen zurück blieb (30% + X). SPD und FDP wurden regelrecht abgestraft. Allerdings fiel der Verlust der Grünen gering aus und die LINKE legte überaschenderweise deutlich zu.

Bei der JF gibt es den ein oder anderen Leser, der jetzt wieder einmal die Gelegenheit sieht, der AFD zu raten, sich von gewissen Positionen/Personen (im Osten) zu trennen, um im Westen (in der polit. Mitte) anschlussfähig zu werden.

Dabei ist das Führungspersonal der AFD-Landesverbände im Westen beinahe durchweg gemässigt (bis handzahm-harmlos).

Hingegen wird er klare, konsequente, auch selbstbewusste Kurs der AFD-Landesverbände im Osten wird von den Bürgern dort gewürdigt.

Majestyk

26. Februar 2025 14:36

@ Diogenes:
Was wollen Sie mir sagen? Ich bin kein Pazifist, ich habe auch kein Problem damit außenpolitische Interessen militärisch durchzusetzen. 
Meine Kritik an Pflichtdiensten ist ethischer Natur, auch wenn für Sie freiheitliches Denken unmoralisch ist. Abgesehen davon dient eine neue Wehrpflicht eben nicht deutschen Interessen, am fehlenden Wehretat ist die Bundeswehr nämlich nicht gescheitert. Man wird dem Bürger (auch aufgrund von amerikanischem Druck) nur noch mehr Geld aus der Tasche ziehen. Volksnaher wird die Bundeswehr dadurch nicht werden, das würde sie vielleicht bei einem schweizer Modell, der Eidgenosse nimmt seine Waffe aber auch heim. Das Geschrei möchte ich erleben.
Wehrpflicht hat nichts mit Wehrhaftigkeit des Bürgers zu tun, noch werden Streitkräfte dadurch schlagkräftiger. Im Übrigen ist die Bundesrepublik Deutschland nicht organisch gewachsen, sondern wurde auf den Ruinen des Deutschen Reiches als Nationsurrogat aufgebaut unter Bedingung, daß dieses neue Deutschland in Europa eingebunden ist und eben keine eigenständige militärische Macht mehr darstellt. 

Majestyk

26. Februar 2025 14:48

@ Simplicius Teutsch:
"2021 haben 4,80 Mio. Wähler die AfD gewählt.2025 haben 10,32 Mio. Wähler die AfD gewählt."
Zweidrittel der Stimmen im Westen. Wenn auch Mitteldeutschland nun blau regiert werden könnte und ich den Mitteldeutschen dafür Respekt zolle, die Wahlen für ganz Deutschland gewinnt man im Westen, dort lassen sich absolut mehr Stimmen holen. 
So ernüchtert ich am Wahlabend war und so betrübt ich allein schon wegen des Erfolgs der Mauerschützenpartei bin, in meiner tiefroten Geburtstadt im Herzen von NRW trennen AfD und SPD nur noch 17 Stimmen, auch in meinem Wohnort liegen AfD und SPD fast gleichauf. 
Licht und Schatten liegen dicht beieinander. 
 

Ulrike

26. Februar 2025 20:48

Vielleicht paßt es noch zu diesem Thema - war heute in einem Netz-Kommentar zum Thema der aktuellen 551-NGO-Fragen der CDU verlinkt: Wieviele Wählerstimmen erkaufen sich die Altparteien eigentlich durch ihre NGO-Finanzierung? Drucksache 20/7747 mit 87 Seiten als Antwort der Bundesregierung vom 27.07.2023 auf die Kleine Anfrage der AfD:
Welche in Deutschland ansässigen oder aktiven NGOs unterstützt der Bund in den Jahren 2022 und 2023 und laut Regierungsentwurf (Kabinettbeschluss) 2024 unmittelbar oder mittelbar durch mehrheitlich im Eigentum des Bundes befindliche Unternehmen (bitte titelscharf nach Einzelplänen und Jahren mit Angaben zu Förderzeitraum, Förderrichtlinie bzw.Rechtsgrundlage und Höhe, gesondert nach institutioneller Förderung und Projektförderung, in maschinenlesbarer Form auflisten)?

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