Noch einmal Legalität und Legitimität

Der gelungene Sozialstaat und der respektierte Rechtsstaat setzen erzogene Völker, vor allem aber entlang des Staatsethos handelnde, verantwortungsbewußte Eliten voraus. Das ist eine Binsenweisheit. Wer nur dann vom Staate nimmt, wenn es nicht mehr anders geht, und wer nicht ausbeutet, weil er im anderen den Mitbürger sieht, verwirklicht das absichernde, entlastende Gemeinwesen.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Das­sel­be gilt für den Umgang mit dem gesetz­li­chen Regel­werk. Wer in die­sem Gebäu­de vor allem nach Lücken und nach Mög­lich­kei­ten der Über­deh­nung sucht, hat nicht begrif­fen, daß es nicht ein Hau­fen Stei­ne ist, son­dern eben eine archi­tek­to­ni­sche Leis­tung, die ein­mal so und nicht anders gemeint war.

In den ver­gan­ge­nen Wochen haben die bereits auf­ge­lös­te Legis­la­ti­ve (das Par­la­ment) und die an ihrer Ver­trau­ens­fra­ge geschei­ter­te Exe­ku­ti­ve (die Regie­rung) die Mög­lich­keit für einen Schul­den­auf­bau nicht vor­stell­ba­ren Aus­ma­ßes grund­ge­setz­lich ver­an­kert. 900 Mil­li­ar­den Euro sind eine Phan­ta­sie­grö­ße, und wenn die Grü­nen-Che­fin Fran­zis­ka Brant­ner sagt, man habe “dort Ver­ant­wor­tung über­nom­men, wo ande­re längst geknif­fen hät­ten”, bleibt einem die Spu­cke weg: Denn weder sie noch einer der ande­ren 506 Abge­ord­ne­ten, die für die­se Ver­schul­dungs­mög­lich­kei­ten stimm­ten, wird je mit einem Cent oder einem Haft­tag in die Ver­ant­wor­tung tre­ten müs­sen, wenn unser Land kollabiert.

Der bereits auf­ge­lös­te Bun­des­tag und die bereits abge­wähl­te Bun­des­re­gie­rung haben die Geschäfts­ord­nung genutzt, die dafür sor­gen soll, daß der Über­gang vom alten in den neu­en Bun­des­tag nicht zu einem Inter­re­gnum wer­de. Natür­lich muß ein Staat hand­lungs­fä­hig blei­ben, muß für Not­si­tua­tio­nen und außer­ge­wöhn­li­che Lagen die Kom­pe­tenz zuge­wie­sen sein.

Nach der Neu­wahl dür­fen nicht mehr als 30 Tage bis zur kon­sti­tu­ie­ren­den Sit­zung des neu zusam­men­ge­setz­ten Bun­des­ta­ges ver­ge­hen. Die­se Frist läuft heu­te ab, und für heu­te hat der Par­la­ments­prä­si­dent die Abge­ord­ne­ten zusam­men­ge­ru­fen. So lan­ge also war der alte Bun­des­tag noch ent­schei­dungs­be­fugt, und so lan­ge war die alte Bun­des­re­gie­rung noch im Amt, obwohl ihr bereits im Dezem­ber das Ver­trau­en ihrer eige­nen Koali­ti­on ent­zo­gen wor­den war.

Es ist sofort ein­leuch­tend und – wie könn­te man sagen? – regele­thisch klar, daß in die­ser Frist kei­ne Ent­schei­dun­gen mehr getrof­fen wer­den soll­ten, die der bereits neu gewähl­te Bun­des­tag und eine noch zu fin­den­de Regie­rung so nicht mehr tref­fen könn­te oder wür­de – vor allem nicht von der Trag­wei­te einer Neu­ver­schul­dung in genann­ter Höhe, also einem Ein­griff in die Gestal­tungs­frei­heit der nächs­ten Legis­la­tur­pe­ri­oden und der nächs­ten Generation.

Das ist der Unter­schied zwi­schen Lega­li­tät und Legi­ti­mi­tät, und nach wie vor lohnt sich die Lek­tü­re der knap­pen Schrift Carl Schmitts, die bei­de Begrif­fe im Titel trägt. Schmitt leg­te Lega­li­tät und Legi­ti­mi­tät 1932 vor, um zu zei­gen, daß die Regie­rung der Wei­ma­rer Repu­blik legi­ti­miert sei, den Lega­li­täts­rah­men zu über­deh­nen, um Hit­ler zu ver­hin­dern. Bekannt­lich taten Brü­ning und v. Schlei­cher das nicht.

Aber zurück zu unse­rem Par­la­ment: Lin­ke und AfD sind im neu­en Bun­des­tag so stark ver­tre­ten, daß es der Abstim­mungs­ko­ali­ti­on aus CDU, SPD und Grü­nen nicht zur not­wen­di­gen Zwei­drit­tel-Mehr­heit gereicht hät­te – im alten, noch amtie­ren­den Bun­des­tag hin­ge­gen schon, und zwar auch gegen die Stim­men der FDP.

Das alles ist über­la­gert und wie zeit­lich ver­scho­ben abge­lau­fen und längst erzählt: Abge­ord­ne­te, die dem neu­en Bun­des­tag nicht mehr ange­hö­ren wer­den, haben über die Köp­fe der bereits neu gewähl­ten Mehr­hei­ten hin­weg ent­schie­den; eine Koali­ti­on aus Regie­rungs­par­tei­en (SPD und Grü­ne) und Oppo­si­ti­on (CDU) hat drei Wochen nach einem knall­hart gegen­ein­an­der geführ­ten Wahl­kampf gemein­sam Ent­schei­dun­gen von immenser Trag­wei­te getrof­fen, obwohl man sich ein paar Tage spä­ter in eine ande­re Kon­stel­la­ti­on von Regie­rung (CDU und SPD) und Oppo­si­ti­on (Grü­ne) bege­ben und den Schein­kampf fort­füh­ren würde.

Es ist nichts ande­res als ein Schein­kampf, es ist nichts ande­res als ein Auf­fä­che­rungs­trick in Regie­rung und Oppo­si­ti­on. Die Krea­ti­vi­tät derer, die sich unser Land unter den Nagel geris­sen haben, ist beein­dru­ckend und unver­fro­ren. Von Fra­gen der Legi­ti­mi­tät sind die­se Leu­te längst nicht mehr ange­krän­kelt. Die AfD wäre schlecht bera­ten, wenn sie auf Rechts­staat und höchst­rich­ter­li­che Klä­rung setzte.

Höchst­rich­ter­lich hat näm­lich das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt jene Kla­gen gegen die Abstim­mung zurück­ge­wie­sen, die ange­sichts der Trag­wei­te der Ent­schei­dun­gen die viel zu knap­pe Befas­sungs­frist ins Feld geführt hat­ten (AfD, Lin­ke, auch BSW). Man ent­schied in Karls­ru­he im Eil­ver­fah­ren mit dem Instru­ment der Fol­ge­ab­schät­zung und beton­te, daß die dro­hen­de Gefahr ande­rer Mehr­heits­ver­hält­nis­se im neu­en Bun­des­tag es dem alten erlau­be, sei­ne Ent­schei­dun­gen noch durchzuziehen.

Die­se Argu­men­ta­ti­on bestä­tigt impli­zit das, was wir gera­de aus­führ­ten: die Miß­ach­tung der längst gewähl­ten neu­en Mehr­hei­ten. Aber es kommt noch bes­ser: Das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt beschreibt in sei­ner Begrün­dung zusätz­lich die theo­re­ti­sche Mög­lich­keit des neu­en Bun­des­ta­ges, sich zu kon­sti­tu­ie­ren und damit den alten sofort abzulösen.

Der neue Bun­des­tag ist durch die Ein­be­ru­fung des alten Bun­des­ta­ges nicht an sei­ner Kon­sti­tu­ie­rung gehin­dert. Umge­kehrt been­det der Zusam­men­tritt des neu­en Bun­des­ta­ges gemäß Art. 39 Abs. 1 Satz 2 GG die Wahl­pe­ri­ode des alten Bun­des­ta­ges. Das Grund­ge­setz macht hier­für – abge­se­hen von der 30-Tage-Frist des Art. 39 Abs. 2 GG – kei­ne Vor­ga­ben. Allein der neue Bun­des­tag ent­schei­det über sei­nen Zusam­men­tritt (vgl. Ritzel/Bü­cker/Schreiner, Hand­buch für die Par­la­men­ta­ri­sche Pra­xis, § 1 GO-BT, I f) <Sep. 2010>) und damit das Erlö­schen der Rech­te und Pflich­ten des alten Bundestages.

Das ist Hohn. 630 neu gewähl­te Abge­ord­ne­te tref­fen sich auf­grund von Ver­ab­re­dun­gen auf Whats­App in einem Flur, um sich zu kon­sti­tu­ie­ren? Dar­un­ter sind natür­lich auch jene 413 aus den Rei­hen der CDU, der SPD und der Grü­nen, deren Frak­tio­nen durch die­sen Zusam­men­tritt an ihrem ille­gi­ti­men Ver­hal­ten gehin­dert wer­den sollen?

Wir schau­en einem Staats­streich von oben zu: der Absi­che­rung der abge­wähl­ten Poli­tik durch ille­gi­ti­me Ent­schei­dun­gen und Ände­run­gen der Geschäfts­ord­nung, also der Aus­he­be­lung einer Wahl­ent­schei­dung, so gesche­hen vor einem hal­ben Jahr in Thü­rin­gen, so nun auf Bundesebene.

Das ist die Dimen­si­on. Wie gegen die­se Zir­kel­schlüs­se, die­se Ver­schrän­kung von Par­la­ment, Regie­rung, Gericht und Medi­en vor­zu­ge­hen wäre, ist die stra­te­gi­sche Denk- und Pla­nungs­auf­ga­be der ech­ten Oppo­si­ti­on. Legi­tim ist die­ser Wider­stand auf jeden Fall.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (42)

MARCEL

25. März 2025 11:00

Zustimmung! Legal der Buchstabe, legitim der Geist des Gesetzes 
Fazit: Spielräume aufspüren, so wie der Gegner Spielräume aufgespürt hat.
Es wird Chaos ausbrechen (noch ist es latent).
Wo (und wie) werden darin neue Ordnungsmächte auftreten?
Chaos birgt Gefahren, aber auch Chancen
 

Le Chasseur

25. März 2025 12:10

"Das Bundesverfassungsgericht beschreibt in seiner Begründung zusätzlich die theoretische Möglichkeit des neuen Bundestages, sich zu konstituieren und damit den alten sofort abzulösen. (...) Das ist Hohn. 630 neu gewählte Abgeordnete treffen sich aufgrund von SMS-Kettenbriefen in einem Flur, um sich zu konstituieren? Darunter sind natürlich auch jene 413 aus den Reihen der CDU, der SPD und der Grünen, deren Fraktionen durch diesen Zusammentritt an ihrem illegitimen Verhalten gehindert werden sollen?"
Für eine sofortige konstituierende Sitzung des neugewählten Bundestages wären die Stimmen von lediglich einem Drittel der Mitglieder eben jenes neugewählten Bundestages erforderlich gewesen. Wagenknecht wies darauf hin. Dies scheiterte aber der Linken, die nicht mit der AfD kooperieren wollten.
Insofern würde ich diesen Hinweis des BVGs nicht als Hohn auffassen, sondern eher als eine Art "Wir waschen unsere Hände in Unschuld".

RMH

25. März 2025 12:14

Zustimmung. Ergänzende Anmerkung dazu: "mit dem Instrument der Folgeabschätzung und betonte, daß die drohende Gefahr anderer Mehrheitsverhältnisse im neuen Bundestag es dem alten erlaube, seine Entscheidungen noch durchzuziehen." Ein Parlament ist in einem demokr. Staat, Legislative, Vertreter des "Souveräns" auf Zeit. Jedes Handeln während einer sog. Legislaturperiode ist darauf angelegt, birgt die "Gefahr", dass eben jener Souverän in einer Demokratie, der Wähler, das Handeln seiner Vertreter nicht durch Wahlen bestätigt, also für geänderte Mehrheiten sorgt.  Andere Mehrheitsverältnisse, also das Ergebnis einer Wahl (!), dann als "Gefahr" zu bezeichnen (hat das das BVerfG wirklich getan? Lese mittlerweile nur noch ungern die Entscheidungen dieses Gerichs), hat eine Chuzpe, dass es einem die Sprache verschlägt. Das Spiel der Demokratie lebt doch davon, wenn es schon keine direkten Volksabstimmungen gibt, dass alle paar Jahre der Wähler dann auf Basis der vorangegangen Entscheidungen (und den Versprechungen während der Wahl! Merz? Kann sich vermutlich nicht mehr erinnern. Es scheint so etwas wie eine Kanzler-Amnesie zu geben) die Quittung gibt. Kann ja auch mal gut für Herrschende ausgehen, wenn sie weise regiert haben ... so hingegen hat man einen Fallschirm für Gescheiterte geschaffen. Putsch von oben?
 

Karl Otto

25. März 2025 12:21

Formal ist es sicher korrekt, dass das alte Parlament seine Kompetenzen so lange ausübt, bis ein neues konstituiert ist. Aber die Freichheit mit der hier vorgegangen und exakt gegen die neue Mehrheit entschieden wird, unter Bruch aller vorherigen Versprechen, ist schon ziemlich verblüffend. 

Maiordomus

25. März 2025 12:27

Ehrlich gesagt: Es hätte dringend eines Wähleranteils von 25% plus bedurft, zumindest des Eintritts des  BSW in den Bundestag, auf welche Leute man sich zwar trotz Wagenknecht nicht verlassen hätte können, um dieses zweifelsfrei schändliche Verhalten gesetzlich unumstritten abzustellen. Die  Eröffnungsansprache von Gregor Gysi war auch insofern enttäuschend, als er bei Absonderung einiger bedenkenswerter wahrer Sätze nichts als langfädige Erörterungen des linken Wahlprogramms machte, überdies beim Bundespräsidenten einen überparteilichen Ausschuss anregte, an welcher ausschliesslich "demokratische" Parteien eine Reform des Rechtsstaates in Errichtung einer Diktatur in Form von Entmachtung der Opposition vorschlag, also eine verfassungsfeindliche Aktion. @GK. Das mit der Verantwortung: für den Beschluss betreffend die Giga-Verschuldung müsste nachträglich, so es legal wäre, im Sinne der behaupteten "Verantwortung" die Aufhebung der Pensionsberechtigung der Zustimmenden im Falle des Scheiterns ihrer Vorschläge beschlossen werden.

Majestyk

25. März 2025 12:47

Vielleicht sollte man als oppositioneller Mensch die Sachlage zu Ende denken und als Konsequenz nicht länger so argumentieren als würde man in einer Demokratie oder einem Rechtsstaat leben, sondern sein Denken und Handeln danach ausrichten, daß beide, die Demokratie wie der Rechtsstaat gescheitert sind. Alles andere hieße ja, einen eigenen Beitrag zu leisten, damit die Theaterinszenierung aufrecht erhalten werden kann. 
Legitim ist Widerstand immer nur aus Sicht der Opposition, von daher ist es belanglos, ob Widerstand als legitim betrachtet wird oder nicht. Das ist vielleicht gut fürs Gefühl, irrelevant fürs Ergebnis. Jenes Ergebnis ist der einzige Maßstab an dem Widerstand gemessen wird. Jener findet in dann aber auch nicht mehr in einem sinnentleerten Parlament statt oder öffentlich sichtbaren Debatten. 

Majestyk

25. März 2025 13:48

@ Maiordomus: "Die  Eröffnungsansprache von Gregor Gysi ..."
dürfte für Mielke und Honecker in deren Gräbern ein innerer Vorbeimarsch gewesen sein. Dass einmal ein IM Alterspräsident des Bundestages wird und diesen eröffnet ist eine Geschichte für die hätten einen die Leute vor 35 Jahren für verrückt erklärt. 
Laurenz hat m.E. den Wert des GG abschließend und deutlich genug erklärt. Nichts von dem was dieser Tage geschieht wird die Menschen wirklich wachrütteln. Es empört viellleicht jene die sich mit Politik beschäftigen und sich Parlamentsdebatten anhören, der Mehrheit der Bevölkerung geht es am Popo vorbei. Die bemerkt die Konsequenzen erst, wenn das halbe Pfund Butter 6 Euro kostet und dann schimpfen mehr als genug immer noch auf den Kapitalismus und wählen sowieso wieder jene die mehr Alimente versprechen. 
Irgendwo habe ich mal gelesen, daß gerade mal 2 Prozent der Siedler in den Kolonien aktiv an der amerikansichen Revolution beteiligt waren. Das Warten auf die angeblich schweigende Mehrheit gleicht einem Warten auf Godot. Es ist wahrlich keine Gnade den Untergang sehen zu können, vermutlich wäre es besser sich mit Konsum, Drogen oder Trash-TV zu betäuben und die blaue Pille zu schlucken, wie es die meisten Menschen tun die ich persönlich kenne. Die Matrix zu verlassen ist auch keine Befreiung, sondern einfach nur niederschmetternde Ernüchterung. 

Dr Stoermer

25. März 2025 13:53

Ein Reparaturkommando auf einem sinkenden Schiff ist vergebene Liebesmüh. Lasst uns zusehen, dass wir Schwimmesten und das Werkzeug bereit haben, um aus den nach oben treibenden Planken ein Floß zu bauen. Haltet zusammen und achtet darauf, dass die Hasadeure nicht darauf Platz nehmen, sondern unsere Frauen und Kinder zuerst.

Gracchus

25. März 2025 14:32

"Von Fragen der Legitimität sind diese Leute längst nicht mehr angekränkelt."  Die Leute von "Unsere Demokratie" wähnen sich durchaus für legitimiert, zumal wenn es um "Verhinderung der AfD" geht. Die Leute halten sich für hyperdemokratisch, so dass es erlaubt ist, mal demokratisch nicht ganz sauber zu tricksen, um die Demokratie zu retten.
Den dickhäutigen Wähler juckt das wenig. Legitimität spielt für ihn kaum eine Rolle, Legalität eine immer geringere. 

Laurenz

25. März 2025 14:55

@GK ... Der Artikel ist inhaltlich quasi perfekt formuliert & glänzt wieder mit entsprechender Kürze. In einem Punkt möchte ich Ihnen, wie auch der Debatten-Runde, widersprechen. Die aktuell geplante Schuldenorgie ist weder kurz- noch mittelfristig existenzgefährdend für diesen Staat. (Dasselbe gilt für die Migrationsorgie.) Das erkennen Sie gut an den Wahlergebnissen & hier https://de.statista.com/statistik/daten/studie/157855/umfrage/laender-mit-der-hoechsten-staatsverschuldung/ &  https://de.statista.com/statistik/daten/studie/163692/umfrage/staatsverschuldung-in-der-eu-in-prozent-des-bruttoinlandsprodukts/Die Staaten mit Staatsschulden von mehr als 100% des BIPs leben ja auch noch. Die Renditen der Bundesanleihen haben sich jetzt natürlich ausgeweitet. Da der Kapitalmarkt Deutschland aber als Bonitätsreservoir Eurolands ansieht, haben sich die Renditen der Staatsanleihen anderer Staaten (Frankreich, Italien, Spanien etc.) noch viel mehr ausgeweitet, was diese massiv unter Druck setzt, weil es Kosten der bereits bestehenden Schulden exorbitant in die Höhe treibt. Das ist der eigentliche Clou an dieser Abstimmung, ein derber Schlag in die Gesichter der Regierungskollegen in Europa. Vor allem kann man hier bestens politische Ansagen aus Frankreich, Italien & Britannien (107% am BIP) zur Aufrüstung einschätzen. Wie soll das gehen?

Laurenz

25. März 2025 14:56

@Maiordomus ... Ihre 25%-Einschätzung kann man so & so sehen. Die AfD belegt  jetzt 25% der Sitze im Reichstag. Wäre das BSW mit reingekommen, wäre Bärziege wieder Außenminister. Das könnte man auch positiv sehen. Nur der Druck des Untergangs wird weiter Stimmen ins AfD-Lager treiben.

Artabanus

25. März 2025 15:01

Die Aufhebung der Schuldenbremse ist dem Amtsantritt von Donald Trump geschuldet. Trump stoppt die Finanzierung der NGOs und vor Allem der Ukraine. Die BRD soll nun kurzfristig einspringen und den ausfallenden Beitrag der USA praktisch alleine übernehmen. Das die ganze Aktion mit dem abgewählten Bundestag extrem hässlich aussieht und der Einheitspartei die Maske vom Gesicht reißt wurde aufgrund der "Alternativlosigkeit" in Kauf genommen. Zur Kompensation wird uns nun ein Theaterstück mit dem Titel "schwierige Koalitionsverhandlungen" vorgespielt um eine gewisse Uneinigkeit innerhalb der Einheitspartei vorzutäuschen.

Waldgaenger aus Schwaben

25. März 2025 15:17

Mit dem Vorgehen des abgewählten Bundestages wurde ein Präzedenzfall geschaffen. Wenn der Wähler bei der nächsten Wahl (hoffentlich vor 2029) noch falscher wählt, kann der jetzige Bundestag,noch bevor das amtliche Endergebnis feststeht, zusammentreten und eine GG Änderung beschließen, die das Wahlergebnis passend macht. Die Regeln für ein Parteiverbot könnten z.B. geändert werden.
Es sollten vorsorglich Ideen für legale und gewaltlose Abwehrmassnahmen gegen demokratieschädliche Beschlüsse des Parlaments gesammelt werden, wie z.B. das  sofortige Abheben von Sparguthaben (um ein sicher unverfängliches Beispiel zu nennen).

Le Chasseur

25. März 2025 15:40

@Majestyk
""Die  Eröffnungsansprache von Gregor Gysi ..." dürfte für Mielke und Honecker in deren Gräbern ein innerer Vorbeimarsch gewesen sein. Dass einmal ein IM Alterspräsident des Bundestages wird und diesen eröffnet ist eine Geschichte für die hätten einen die Leute vor 35 Jahren für verrückt erklärt."
Und, wohlgemerkt, ermöglicht haben dies CDU und CSU, weil sie dafür gestimmt haben, dass nicht der an Lebensjahren Älteste, sondern der oder die dienstälteste Abgeordnete die Eröffnungsrede hält. Das älteste Mitglied des neugewählten Bundestages ist das ehemalige CDU-Mitglied Alexander Gauland. Der parlamentarische Geschäftsführer der CDU, Thorsten Frei, bezeichnete heute in seiner Bundestags-Rede Gysi übrigens als "einen von uns".

Bernd

25. März 2025 16:13

Im Grunde war das würdelose Satyrspiel des abgewählten Bundestags sogar ganz überflüssig: die Linke stimmte im Bundesrat zu und hätte es im neuen Bundestag wohl auch getan, nach einem kurzen Mummenschanz von Ablehnung und Zugeständnissen. Echten Sinn hatte die Eile nur, falls Merz von so folgerichtiger Treulosigkeit ist, dass er vorhat, nach seiner Wahl zum Kanzler den Koalitionsvertrag zu zerreißen und als Halbdiktator auf endlosen Kreditermächtigungen trohnend allein zu regieren. Das wäre immerhin unterhaltsam.

Old Linkerhand

25. März 2025 17:38

Legalität und Legitimität sind für mich mittlerweile Begriffe ohne Bedeutung. Macht macht was sie will. Deutsche Fußball Fans mit Clownsperücken in Schwarz Rot Gold tanzen grenzdebil durch die Gegend, während nebenan der größte Raub der deutschen Nachkriegsgeschichte durchgezogen wird. 
Mutterglück mit 66 Jahren, es ist das 10. Kind - stand heute in der Zeitung. Dazu ein Bild des Lebewesen. Befürchte nun sehr dringlich die totale Mobilmachung der allgemeinen Verblödung. Die Jungen tun mir echt leid. Was haben wir alles verloren.

Speng

25. März 2025 17:52

@Laurenz
Sind jetzt die schönen Zeiten auch für unsere europäischen Freunde vorbei und darf die BRD-Helotenrasse sich nicht mehr für den Club Med, sondern vor allem für den Ostkrieg abrackern?
 
@Artabanus
Hässlich wurde es, wenn's um die globale, finanzindustrielle Wurst geht, seit 2008 schon des Öfteren. Die Ansage kam ja auch in öffentlicher Runde vom US‑Verteidigungsminister an die Knechte. Dank des Chinaproblems, nunmehr eine modifizierte Arbeitsteilung. Hintergründe von Brian Berletic!
 

Le Chasseur

25. März 2025 18:05

@Waldgaenger aus Schwaben"Mit dem Vorgehen des abgewählten Bundestages wurde ein Präzedenzfall geschaffen. Wenn der Wähler bei der nächsten Wahl (hoffentlich vor 2029) noch falscher wählt, kann der jetzige Bundestag,noch bevor das amtliche Endergebnis feststeht, zusammentreten und eine GG Änderung beschließen, die das Wahlergebnis passend macht. Die Regeln für ein Parteiverbot könnten z.B. geändert werden."
Ich denke, man wird die AfD schon vor der nächsten Bundestagswahl verbieten. Dass das BVG mitspielen wird, davon gehe ich nach dem Urteil zum Schuldenpaket aus.

Majestyk

25. März 2025 18:13

@ Laurenz:
"Die aktuell geplante Schuldenorgie ist weder kurz- noch mittelfristig existenzgefährdend für diesen Staat. (Dasselbe gilt für die Migrationsorgie.)"
Bezüglich Schuldenorgie stimme ich Ihnen für den Staat zu, für viele Menschen ist dies sehr wohl existenzbedrohend.
Bezüglich zersetzender Migration wüßte ich gerne wie Sie darauf kommen, dies wäre nicht bedrohlich. Sehe ich komplett anders, für mich machen Deutsche Deutschland aus. Aus meiner Perspektive schlägt die existentielle Bedrohung durch Migration alles andere.
@Le Chasseur:
"Thorsten Frei, bezeichnete heute in seiner Bundestags-Rede Gysi übrigens als "einen von uns"."
Wenn Thorsten Frei dies gesagt hat, dann war wenigstens einer von der CDU mal ehrlich. Der CDU ging es stets nur um Macht und Zugang zum Kanzleramt, ohne Rücksicht auf Volk oder Wähler. 

Laurenz

25. März 2025 18:53

@Bernd ... Daß Merzel Bundeskanzler wird, steht für mich noch gar nicht fest. Falls ich das richtig einschätze, wird die AfD in Wahlgang 1 & 2 mit "Nein" stimmen & sich in Wahlgang 3 enthalten. Bisher sehe ich keinen tatsächlichen Grund, warum Linke, SPD & Grüne Merzel zum Kanzler wählen sollen? Klingelbeilchen wird sich meines Erachtens nicht zum Kanzler mit einfacher Mehrheit im III. Wahlgang wählen lassen, weil das zu erwartende Mißtrauensvotum ihn beschädigen würde. Die Wahrscheinlichkeit, auch wenn ich mich damit weit aus dem Fenster lehne, ist groß, daß es Neuwahlen gibt, Union & SPD mit neuen Kandidaten antreten. Es kann auch sein, daß Merzel gewählt wird, aber ein Mißtrauensvotum die Kanzler-Karriere binnen Jahresfrist beendet, was damit zu tun hat, daß die Union sich hat in allen Politikfeldern erpressen lassen. Spätestens Ende 2026, wenn 4 Kommunalwahlen & 5 Landtagswahlen gelaufen sind, ist für Merzel Schluß. Denn, was für politische Erfolge soll Merzel denn bis dahin vorweisen können?

Wuwwerboezer

25. März 2025 19:44

Eine Gruppe um den PDS-Abgeordneten Prof. Heinrich Fink wollte Mitte der 90er die Inschrift "Dem Deutschen Volke" vom Tympanon entfernen lassen. Das Kartell hat sie schön leise auflaufen lassen. Denn diese Inschrif ist, ob von Anfang an oder erst inzwischen, genau so zynsch zu verstehen und wird auch genau so zynisch verstanden wie die Inschrift am Tor vom KZL Buchenwald "Jedem das Seine".

RMH

25. März 2025 20:07

Sie dürfen einfach alles und sie nutzen es auch aus,
Sie sind in der Mehrheit und sie wissen es genau,
Sie sind überall, sie sind unter uns ...
https://www.youtube.com/watch?v=dIfjpvsN38Y
Alles Idioten.

Rabenkaiser

25. März 2025 20:51

@Majestyk: Sehe ich ganz genauso.. Von daher auch von meiner Seite die Frage an @Laurenz, wieso die Migrationsorgie weder kurz- noch mittelfristig existenzgefährdend für diesen Staat sein würde? 

Majestyk

25. März 2025 21:17

@ Le Chasseur:"Ich denke, man wird die AfD schon vor der nächsten Bundestagswahl verbieten. Dass das BVG mitspielen wird, davon gehe ich nach dem Urteil zum Schuldenpaket aus."
Das ist nicht ausgeschlossen, aber ich denke man wird versuchen es legaler aussehen zu lassen. Als Beispiel verpflichtende Frauen- oder Migrantenquoten für alle Parteien, die die AfD schwer erfüllen kann. Theoretisch kann sich das Land dann auch in einer Situation befinden, die es ermöglichen Wahlen zu verschieben. Wer so dreist vorgeht wie in den letzten Wochen und Monaten ersichtlich, der läßt über kurz oder lang alle Hemmungen fallen.
 

Laurenz

25. März 2025 21:58

@Speng @L. ... Den Europäischen Juntas scheinen mit der Niederlage der Ukraine die Felle wegzuschwimmen. Ganz habe ich das, zugegebenermaßen, noch nicht verstanden. Trump bemüht sich wenigstens darum, mit den Russen ins Geschäft zu kommen, weil ihm die durch die USA erzwungene Partnerschaft Moskau-Peking geo-politisch als dämlicher Schachzug erscheint. ​​​​​​@Majestyk @L. ... Migrationsorgie ... Schauen Sie Sich die USA & Brasilien an. Beide multi-ethnischen Staaten existieren seit 1781 & 1822. Und es gibt da noch genügend Weiße.

Blue Angel

25. März 2025 22:39

Danke, Herr Kubitschek, für diese treffende Einschätzung!
Zustimmung zu Dr. Stoermers Anregung, Schwimmwesten und Werkzeuge bereit zu machen.
Ich lese von massenhaften Parteiaustritten aus der ehemaligen CDU und erlebe bei vielen, die noch an Rechtsstaat und Demokratie in diesem Land geglaubt haben (es gab sie tatsächlich noch), fassungsloses Entsetzen. Diese nun endgültig Ex-CDU wird zurecht den Weg ihrer italienischen Schwesterpartei in die Bedeutungslosigkeit gehen. 
Mein aktueller Ohrwurm ist eine Zeile aus einem m. E. n. linken Musikstück: "Ich liebe das Land aber der Staat muß weg" und kann ihr nur zustimmen: *Dieser* Staat hat sich endgültig selbst delegitimiert und ist nur noch eine Farce. Leider eine Zerstörerische für die meisten Betroffenen. - Das Gute, das in allem zu finden ist: Diese Tatsache ist schlagartig sehr vielen davon bewußt geworden und das zuvor untergründige, zornige Brummen einzelner Bienen verwandelt sich mehr und mehr in das eines sehr großen und sehr wütenden Hornissenschwarms. 
 

ofeliaa

25. März 2025 22:51

Also wenn Klingbeil Bundeskanzler wird, muss ich auswandern. Gibt Grenzen dessen, was ich ertragen kann. Dieser Mann für mich ein totaler Demagoge. Nichts, was er sagt oder tut, folgt Rationalität. Die Wurzel seiner Aussagen sind Emotionen, ein bestimmtes Weltbild, das er hat und aufrecht erhalten möchte und Machtanspruch. "Deutschland - das beste Land der Welt." Das moralischste. Vorreiter in Sachen Toleranz, Gleichberechtigung und Demokratie. Werte.
Es sind immer wieder dieses grössenwahnsinnige Denken, diese Schlagwörter und diese Propaganda, die wie von einer Kanzel im Bundestag gepredigt, Deutschland mehr in den Ruin treiben. Dieses Denken, ist nicht weit entfernt vom "blond, blauäugigen Übermenschen", nur das es jetzt eben anders heisst, die Ideologie dahinter ist genauso stark. 

Majestyk

26. März 2025 00:18

@ Laurenz:
Na dann, dann kann man die Kritik an der Migration ja einstellen.
Wenn die Zusammensetzung der Bevölkerung aber eh keine Rolle spielt wüßte ich wenig was im direkten Vergleich für Deutschland spricht. In den beiden anderen Ländern zahlt der arbeitende Mensch deutlich weniger Steuern, wird weniger bevormundet, findet mehr Fläche vor und in Brasilien scheint auch öfters die Sonne.
Ein Detail haben Sie aber übersehen. In den USA liegt der Anteil der Muslime bei 1,1 Prozent der Bevölkerung, in Brasilien sind es gar nur 0,018 Prozent.
 

Der Sinnierer

26. März 2025 04:29

Ich habe nicht über die Abtrennung südwest-, nord- und ostdeutscher Gebiete entschieden, nicht über die Zuwanderung allochthoner Menschen, auch nicht über die Entchristianisierung, wie auch nicht über die Inflationierung der Bildungsabschlüsse, Gesetze oder Gelder - die Liste ist schier endlos jener Dinge, die ich ablehne, aber die andere mir als demokratische oder zu akzeptierende Sachverhalte unterschieben wollen. Wir aktuell Lebende müssen mit diesen Unverschämtheiten leben im Zeitalter des Unterganges und die Narzißten nehmen in diesem Kontext immer unverschämtere Handlungs-, Denk- und Interaktionsmuster an, weil sie ihre Interessen eben sehen, ich selber nehme das mir Vorservierte immer weniger ernst, quasi wie wenn mich ein psychisch Kranker in der Öffentlichkeit anschreit oder einer im Straßenverkehr meint seine Hupe mit gegenüber betätigen zu müssen - Kranke kommunizieren mit Kranken, nicht mit mir. Meine Richtschnur sind Gott, Vaterland, Sippe und unsterbliche moralische Werte, meine eines Tages wohl 11 oder 12-Köpfe zählende Kinderschar kann meinen Zynismus dergestalt interpretieren, daß fremde Menschen mich nicht tangieren und ich mit jedem Lebensjahr immer entrückter lebe, im Wissen es sind maximal 20 verrükte Jahre, zwar viel für mich, aber nichts für ein Menschengeschlecht. Sie, Herr Kubitschek, sind beneidenswert in Ihrer Resilienz, Kraft und auch Kraftaufbringung all dieser Widrigkeiten des Unterganges, wie auch die Kommentierer zu beneiden sind sich auf diese Detailfragen des De-cadere einlassen zu können...

Le Chasseur

26. März 2025 08:49

@Laurenz
Bzgl., die Massenmigration wäre kein Problem:
Es gibt öffentliches Fastenbrechen auf Marktplätzen, gleichzeitig werden Weihnachts- und Ostermärkte wegen Sicherheitsbedenken abgesagt: 
https://www.lkz.de/lokales/stadt-ludwigsburg_artikel,-fastenbrechen-mit-glockengelaeut-auf-dem-ludwigsburger-marktplatz-_arid,820765.html
An manchen Schulen in westdeutschen Großstädten haben bereits 80% der Schüler einen Migrationshintergrund: https://rp-online.de/nrw/staedte/leverkusen/mehr-als-jeder-zweite-leverkusener-schueler-ist-zuwanderer_aid-125052797
Stellt das in Ihren Augen wirklich kein Problem dar?
 

Florian123

26. März 2025 09:07

Was mir immer wieder in den Sinn kommt: Ist das alles vielleicht notwendig? Muß das passieren? Geht es gar nicht anders? Wie dem auch sei, der Talboden ist sicherlich noch weiter weg, als viele dachten.

RMH

26. März 2025 10:18

Gerade kommt jetzt auch noch die Meldung rein, dass das BVerfG die Beibehaltung des "Solis" abwinkt ... Vermutlich wird man in Karlsruhe erst in der Mitte der Legislaturperiode wieder mutiger. Aktuell darf so ein Haushaltsposten in den "heiklen" Koalitionsverhandlungen natürlich nicht weg-geurteilt werden, sonst müssten womöglich noch mehr Schulden gemacht werden.
Ich kann den Staat beruhigen: Aktuell nimmt er jede Menge Steuern aus der Besteuerung von Entlassungsabfindungen von gefeuerten Arbeitnehmern ein (das Ausmaß des Verlustes von ordentlich bezahlten jobs ist in Berlin immer noch nicht zur Kenntnis genommen worden). Da hat die Arbeitnehmerpartei SPD bereits in der Vergangeheit dafür gesorgt - und vor kurzem erst wieder - dass der Staat erstmal ordentlich zulangen darf. Aber: geschlachtete Kühe geben zwar kurzfristig Fleisch, aber eben ab sofort auch keine Milch mehr.

das kapital

26. März 2025 10:48

Deutschland West hat zwischen 1945 und 1990 bestens funktioniert. Durch kollektive friedliche kluge und vorausschauende politische wie wirtschaftliche Gestaltung war ein Gemeinwesen entstanden, um das uns die Welt beneidet hat. Erstklassige Wirtschaft erstklassige Infrastruktur erstklassige Bildung und Wissenschaft ein Gemeinwesen, in dem man sich rundum wohlfühlen konnte. Das war auch den Parteien und Politikern zu verdanken, die mit Augenmaß und Verstand gehandelt haben, um aus einem zerstörten und demoralisierten Land wieder ein Ganzes zu schaffen. Heute ist von dem zugrundeliegenden "Mindset" und den Erfolgen nichts mehr übrig. Die Substanz ist aufgebraucht und das unterste Mittelmaß regiert. Erfolgreiche Spitzendiplomaten wie Helga Schmid werden ausgebootet, Nieten wir Baerbock sollen den zweitwichtigsten Job bei der UN bekommen. Statt einer stabilen Währung jetzt Esperantogeld und "Konservative" wie Merz und von der Leyen, welche die Sparvermögen der Deutschen insgesamt enteignen werden. Seit Jahrzehnten wird die Zukunft von Mittelstand und Mittelschicht durch die Union systematisch vernichtet. Der Plünderung entgehst du nicht.

Ein Fremder aus Elea

26. März 2025 11:34

Ich glaube nicht, daß die Grünen viel von ihrer Zustimmung haben werden, die Grundgesetzänderung bedeutet nichts: "Es dürfen Schulden gemacht werden, um das Klima zu retten oder andere Aufgaben anzugehen." Ha, ha, ha.
Also ein Geschenk an die neue Regierung, welches ihr erlaubt, die fiskale Situation für's erste zu ignorieren. Und wenn Trump saftige Tarife gegen Deutschland verhängt, muß Deutschland dieses Geld vielleicht sogar zur Restrukturierung in die Hand nehmen.
Reden tun sie von andern Dingen, aber vielleicht wird ihnen gar keine andere Wahl bleiben. Deshalb kann ich mich einstweilen nicht über die Geschehnisse aufregen.

Maiordomus

26. März 2025 12:08

@Waldgänger/Chasseur. Das mit dem Präzedenzfall ist zusammen mit der gigantischen Schuldenorgie und darüber hinausgehend die Hauptsache der Blitzänderung des Grundgesetzes durch einen abgewählen Bundestag. Hier muss meine in einer obigen Wortmeldung angebrachte, aber von der Redaktion gestrichene Kritik am Schmittianismus wiederholt werden: der Notfall, die "Rettung der Demokratie" von ihren erklärten Feinden konstituiert höchste Legitimität, d.h. ab einer eigenen Sperrminorität der "Verfassungsfeinde" kann und muss das Grundgesetz geändert werden, damit sie im Parlament nicht wirken können, bis hin zu den neuen rumänischen "Verhältnissen". Es geht effektiv um die "Rettung" des Systems, die aus linkstotalitärer Sicht "Befreiung" des Volkes vor den "Faschisten", deren Denken und Vorhaben als "Verbrechdenk" grundsätzlich von jeder Mitbestimmung ausgeschlossen werden muss. Letzte Konsequenz höchster Legitimität gegen den erklärten Systemfeind. Voraussetzung sind Gesinnungsrichter, wie einst im Jakobinerclub oder 1944/45 im Volksgerichtshof, letztere durchaus Schmittianer, mag er es wohl nicht so gemeint haben. Der Präzedenzfall ist sehr ernst zu nehmen, solange das Parlament zwischen "demokratischen" und "undemokratischen" Parteien unterscheidet.   

MarkusMagnus

26. März 2025 12:27

In einem normalen Land mit einer halbwegs normalen CDU wäre das alles kein Problem. Es könnte - wenn man wollte- im neuen Bundestag alles sofort wieder rückgängig gemacht werden.
Aber wieso sollte man? Hat doch die CDU mit Hilfe von Wählerbetrug doch genau dafür gestimmt. Ich hoffe das wenigstens die Basis der CDU und die Wähler zur AFD überlaufen.
Der erste kleine Stadtverband will schon geschlossen aus der CDU austreten und die AFD legt in kurzer Zeit um 2 Prozent zu. Hoffentlich nur der Anfang.

Laurenz

26. März 2025 13:00

@Le Chasseur, Mayestik & Rabenkaiser @L. ... Sie lesen alle nicht richtig. Das, was Sie hier auf den Tisch legen, hat nichts damit zu tun, was ich geschrieben hatte. Ich hatte geschrieben, daß kurz- & mittelfristig weder die Schuldenorgie, noch die Migrationsorgie, diesen Staat in Gefahr bringen. Sie lesen wieder, was Sie lesen wollen & nicht, was da steht. Ich beziehe mich konkret auf diese Aussage GKs im Artikel: "Wir schauen einem Staatsstreich von oben zu." Das ist insofern falsch, weil wir seit der Machtergreifung Merkels, nicht etwa im Staat, sondern in der Union, als staatstragende Partei, hunderten Staatsstreichen von oben zusahen. Das ist halt jetzt halt der paarhundert&erste. Und wie in den USA & Brasilien wird es bei uns auch noch in 20 Jahren genügend Weiße geben, die den Laden am laufen halten. Wie in den USA sind es ja auch zu 95% Weiße, die den Staat ruinieren. GKs Staatsstreiche von linken Schwachköpfen sind quasi das politische Brot aus dem wir unseren stetigen Zuwachs generieren & Trump, wie Milei generierten.

Franz Bettinger

26. März 2025 13:27

@Kapital: Die Baerbock ist doch die Ideal-Bestzung für den UN-Job. Sie ist hoch qualifiziert, weil sie tut, was man ihr sagt, und nicht denken kann. Übrigens ähnelt das Bildungs-Niveau von A.B. dem von Strack-Zimmerfrau. S.Z. meinte im Gespräch mit Köppel (bei 4:45), Putin habe „Hunderte von Millionen“ Menschen unter die Erde gebracht. Das war kein Versprecher. Das glaubt die wirklich. 
 

Laurenz

26. März 2025 13:38

@Das Kapital ... Der Parlamentarische Rat setzte den alten Ständestaat fort, der unter den Nationalsozialisten wenigstens formal weiter ausgehebelt war. Den Amis war das wohl egal & die Besatzungsbüttel mußten ja auch geschmiert werden. Dann doch lieber aus Deutschen Steuer- & Sozialmitteln als aus dem Besatzer-Budget. Bei der Machtergreifung Willy Brandts hatte Deutschland 14 Milliarden Deutschmark Schulden, das dürften heute so in etwa 180 Milliarden Euro sein. Mit Helmut Schmidt ging die Schuldenorgie los, die immer zu Lasten des Kleinen Mannes ging & geht. Was Sie im jetzt kritisieren, die Eskalation, wurde damals schon im Ursprung mit der virtuellen Eliminierung Schillers so determiniert. Wenn Sie so wollen, war das bereits einer der vielen Staatsstreiche in Kubitschek'scher Definition.

Majestyk

26. März 2025 13:56

@ Laurenz:
Ich hatte Sie schon richtig verstanden, nur muß ein Staatsgebilde auch für Menschen wie mich lebbar bleiben, damit ich mich damit identifizieren kann. Was nützt mir ein Staat der Deutschland heißt, mich als Deutschen aber benachteiligt? Sie haben ja völlig Recht, daß Deutsche das Land ruinieren. Sage ich schon länger, daß die Ausländer, auch die Muslime nicht mit dem Fallschirm abgesprungen sind, sondern importiert wurden. Nur was ist dann die Lösung? Eine Reduzierung des Staatsapparats aufs Wesentliche lehnt ja auch eine Vielzahl der Rechten in diesem Land ab. Ohne Kettensäge bleibt stets genug Geld um Migration oder anderen Unsinn zu finanzieren und das arbeitende Volk kann weiter ausgeplündert werden. 
Wie will man denn Sumpf aus NGOs und parasitären Organisationen trocken legen, wenn man nicht bereit ist den linken Zersetzern ihr Spielzeug wegzunehmen? Zu den Spielzeugen gehört auch die EU und ich kann nicht nachvollziehen, daß selbst in AfD Kreisen manche an diesem Gebilde festhalten wollen. Das sind doch alles Fesseln die man abstreifen müßte um das Land in seinen Entscheidungen frei zu machen. Mir fehlt die Konsequenz im Denken und Handeln. Vor allem fehlt die Einsicht, daß eben kein normaler demokratischer Wettstreit möglich ist, wenn beliebig die Spielregeln bzw. Geschäftsordnungen geändert werden können. 
 

Majestyk

26. März 2025 15:19

Klimaschutz kommt ins Grundgesetz, damit läßt sich Kritik an der Klimapanik und an Klimaschutzmaßnahmen als verfassungsfeindlich bewerten. Union und SPD verhandeln gerade darüber die Critical race theory ins deutsche Recht zu übernehmen, was Deutschsein und vor allem das Beharren aufs Deutschsein zum Straftatbestand macht und mit dem Wahlausschluss wegen Volksverhetzung wird der Kampf gegen Rechts zur Staatsdoktrin und immer noch glauben Teile des oppositionellen Milieus der Sturm würde schon vorüber ziehen. 
Man macht jetzt ernst mit der verpflichtenden digitalen Identität, dem digitalen Führerschein, Merz will ePA Verweiger zukünftig bestrafen und viele Normalbürger wird alles was über reine Existenz hinausgeht unerschwinglich. Gleichzeitig träumt man sich die große Wiederaufrüstung herbei, eine große europäische Armee gegen den Russen den manch einer schon wieder verbrämt zum "Untermenschen" deklariert und zur allesbedrohenden Gefahr gegen die man ins Feld ziehen muß.
Ich weiß gerade nicht was mich mehr wütend macht, die Unverfrorenheit des Kartells oder die Lethargie oder Gutgläubigkeit vieler Mitstreiter.

Rabenkaiser

26. März 2025 15:23

@Laurenz: Ich habe mich nur der Frage angeschlossen, wieso nach Ihnen die Migrationsorgie weder kurz- noch mittelfristig existenzgefährdend für diesen Staat sein würde, nicht mehr.
Und da würde ich bspw. den von Sellner genannten Kipppunkt 2045 anführen - die demographischen Veränderungen bringen mittelfristig einen Souverän hervor, der vielleicht "den Staat" weiter erhalten würde, ja. Da aber auf der Masse des Volkes der ganze Staat ruhe (Herodot, 3,80-84), wäre es doch durchaus wünschenswert, diese (wahlberechtigte) Masse, die den Staat bildet, wäre eine in der Tradition, Religion und Geschichte des deutschen Volkes verwurzelte, nicht wahr?