Neutralitätsgebot und AfD

von Jonas Greindberg -- Der Verfassungsgerichtshof Rheinland-Pfalz hat am 2. April 2025 entschieden, daß AfD-feindliche Äußerungen der Ex-Ministerpräsidentin Malu Dreyer nicht gegen das Gebot der parteipolitischen Neutralität verstoßen. Was sind die Folgen für den Rechtsstaat?

Am Vor­abend der natio­nal­so­zia­lis­ti­schen Macht­er­grei­fung pro­phe­zei­te Carl Schmitt in Lega­li­tät und Legi­ti­mi­tät, daß der par­la­men­ta­ri­sche Gesetz­ge­bungs­staat vor einer tief­grei­fen­den Umwäl­zung ste­he. Denn der erbit­ter­te Par­tei­en­kampf der spä­ten Wei­ma­rer Repu­blik habe die Unter­ord­nung des poli­ti­schen Gemein­we­sens unter das Par­la­ments­ge­setz, wel­che Schmitt als das Haupt­merk­mal des Rechts­staats bezeich­ne­te, nahe­zu unmög­lich gemacht.

Das Urteil des rhein­land-pfäl­zi­schen Ver­fas­sungs­ge­richts­hofs zu den AfD-feind­li­chen Äuße­run­gen von Ex-Minis­ter­prä­si­den­tin Malu Drey­er (SPD) doku­men­tiert: Auch in der spä­ten Bun­des­re­pu­blik ist die Ach­tung vor dem Gesetz auf dem Rück­zug. Weni­ge Tage nach Ver­öf­fent­li­chung der Cor­rec­tiv-Geschich­te „Geheim­plan gegen Deutsch­land“ hat­te Drey­er, die nach Arti­kel 21 des Grund­ge­set­zes und Arti­kel 17 der Lan­des­ver­fas­sung zur par­tei­po­li­ti­schen Neu­tra­li­tät ver­pflich­tet ist, am 15. Janu­ar 2024 über ihre Staats­kanz­lei auf Insta­gram (dau­er­haft gespei­chert), Face­book (dau­er­haft gespei­chert), und X (dau­er­haft gespei­chert) ver­kün­den lassen:

Der Begriff ‚Remi­gra­ti­on‘, der zum ‚Unwort des Jah­res 2023‘ gewählt wur­de, soll ver­schlei­ern und ver­harm­lo­sen, was die AfD und ande­re rechts­extre­me Ver­fas­sungs­fein­de in Deutsch­land pla­nen: die Ver­trei­bung und Depor­ta­ti­on von Mil­lio­nen Men­schen aus ras­sis­ti­schen Moti­ven. So ver­schie­ben sie die Gren­ze wei­ter nach rechts und radi­ka­li­sie­ren den gesell­schaft­li­chen Dis­kurs. Die AfD ist ein Fall für die Ver­fas­sungs­schutz- und Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den, die die­se Par­tei genau im Blick haben. In Deutsch­land haben wir schon ein­mal die schreck­li­che Erfah­rung gemacht: Rechts­extre­mis­ten tun, was sie sagen und sie sagen, was sie tun. Die Bun­des­re­pu­blik ist genau aus die­ser Erfah­rung her­aus als eine wehr­haf­te Demo­kra­tie auf­ge­baut wor­den. Die Poli­tik der AfD und ihrer rechts­extre­men Netz­wer­ke macht ganz vie­len Men­schen in Deutsch­land Angst. Das kön­nen wir nicht dul­den und des­halb sen­de ich an alle Bür­ger und Bür­ge­rin­nen, die von der AfD zum Feind erklärt wur­den, ein kla­res Signal der Soli­da­ri­tät und des Schut­zes durch den demo­kra­ti­schen Rechtsstaat.

Am 17. Janu­ar 2024 atta­ckier­te Drey­ers Staats­kanz­lei auf der eige­nen Netz­sei­te die AfD erneut und rief zur Teil­nah­me an einer Demo gegen Rechts in Mainz auf. Laut Urteil des Ver­fas­sungs­ge­richts­hof sei die­se Pres­se­mit­tei­lung wenig spä­ter „auf­grund recht­li­cher Beden­ken“ kor­ri­giert wor­den. Da die Staats­kanz­lei deut­lich gemacht habe, nicht mehr an die­ser Äuße­rung fest­hal­ten zu wol­len, lie­ge kei­ne Wie­der­ho­lungs­ge­fahr vor. Mit die­ser Behaup­tung ver­nein­te der Ver­fas­sungs­ge­richts­hof ein Rechts­schutz­in­ter­es­se der AfD Rheinland-Pfalz.

Ent­ge­gen der Behaup­tung des Ver­fas­sungs­ge­richts­hofs hat sich die Staats­kanz­lei jedoch kei­nes­wegs von die­ser Äuße­rung distan­ziert: Auf dem offi­zi­el­len Face­book- (dau­er­haft gespei­chert) und Insta­gram-Kon­to (dau­er­haft gespei­chert) des amtie­ren­den rhein­land-pfäl­zi­schen Minis­ter­prä­si­den­ten Alex­an­der Schweit­zer (SPD) sind nach wie vor Bei­trä­ge abruf­bar, die sei­ne Vor­gän­ge­rin am 17. Janu­ar hat­te ver­öf­fent­li­chen las­sen und im Wort­laut der oben erwähn­ten Anti-AfD-Pres­se­er­klä­rung entsprechen:

Die Poli­tik der AfD und ihrer rechts­extre­men Netz­wer­ke macht ganz vie­len Men­schen in Deutsch­land Angst. Das dul­den wir nicht. Des­halb sen­de ich an alle Bür­ger und Bür­ge­rin­nen, die von der AfD zum Feind erklärt wur­den, ein kla­res Signal der Soli­da­ri­tät und des Schut­zes durch den demo­kra­ti­schen Rechtsstaat,

erklär­te Minis­ter­prä­si­den­tin Malu Dreyer.

Ich rufe alle demo­kra­ti­schen Kräf­te dazu auf, sich an der Demons­tra­ti­on zu betei­li­gen, sich eben­falls soli­da­risch zu erklä­ren und gemein­sam ein Zei­chen gegen Ras­sis­mus und Rechts­extre­mis­mus in Deutsch­land und Rhein­land-Pfalz zu setzen.

Die Wei­ge­rung einer Lan­des­re­gie­rung, das gesetz­li­che Gebot der par­tei­po­li­ti­schen Neu­tra­li­tät gegen­über der ein­zi­gen Oppo­si­ti­ons­par­tei zu wah­ren und die Unfä­hig­keit des Ver­fas­sungs­ge­richts­hofs, die­se Ver­let­zung zu rügen, offen­ba­ren eine schwe­re Lega­li­täts­kri­se der Bun­des­re­pu­blik, die sich auch im Vol­ke nie­der­schlägt: So miß­trau­ten im Herbst 2024 laut einer EU-Umfra­ge 54 Pro­zent dem Bun­des­tag – der nied­rigs­te Zustim­mungs­wert seit acht Jahren.

Carl Schmitt schrieb mit Blick auf die par­tei­po­li­tisch zer­ris­se­ne Wei­ma­rer Repu­blik, daß der Staat als Reak­ti­on auf die Ero­si­on der par­la­men­ta­ri­schen Lega­li­tät dazu nei­ge, sei­ne Legi­ti­mi­tät mal beim Beam­ten­tum, mal bei der Jus­tiz und dann wie­der per Ple­bis­zit beim Volk zu suchen.

Im Gegen­satz zur natio­nal auf­tre­ten­den Ernst-Thäl­mann-KPD und zur Otto-Wels-SPD ist dem bun­des­re­pu­bli­ka­ni­schen Par­tei­en­kar­tell jedoch der Appell ans Volk ver­wehrt. Der Sou­ve­rän will näm­lich durch­aus nicht aus­ge­tauscht wer­den. Anfang des Jah­res waren 60 Pro­zent der Lin­ken- und 74 Pro­zent der Grü­nen­wäh­ler mit der Ein­wan­de­rungs­po­li­tik unzu­frie­den. Nach einer aktu­el­len Umfra­ge befür­wor­tet inzwi­schen sogar eine Mehr­heit der Deut­schen die Abschaf­fung des indi­vi­du­el­len Asylrechts.

Mit der jüngst geschlos­se­nen Koali­ti­on aus Uni­on und SPD wird es dazu aber nicht kom­men. Denn das Bekennt­nis zum „huma­ni­tä­ren Uni­ver­sa­lis­mus“, des­sen Nega­ti­on laut Rolf Peter Sie­fer­le ja gegen die Ver­hei­ßun­gen des Grund­ge­set­zes ver­sto­ßen müss­te, hin­dert das Par­tei­en­kar­tell, eine radi­ka­le Wen­de in der Migra­ti­ons­po­li­tik her­bei­zu­füh­ren, die allein die Bewah­rung Deutsch­lands ermög­li­chen kann. Die­ser Ver­rat am treu­doo­fen Wäh­ler, der die Uni­on bei der letz­ten Bun­des­tags­wahl zur stärks­ten Kraft mach­te, hat mit dazu bei­getra­gen, dass Fried­rich Merz (CDU) im Mai als wohl unbe­lieb­tes­ter Bun­des­kanz­ler der Geschich­te sein Amt antre­ten wird.

Ange­sichts die­ser miß­li­chen Lage stützt sich der „tota­le Par­tei­en­staat“ (Thor von Wald­stein) zuneh­mend auf das wei­sungs­ge­bun­de­ne Beam­ten­tum, den Ver­wal­tungs­staat: Der Ver­fas­sungs­ge­richts­hof begrün­det sein Urteil mit umfang­rei­chen Zita­ten aus den Berich­ten des rhein­land-pfäl­zi­schen Geheim­diens­tes, der dem Innen­mi­nis­ter und SPD-Genos­sen Micha­el Elb­ing untersteht.

Dem­nach wür­den im AfD-geführ­ten Zen­trum Rheinhessen

rechts­extre­mis­ti­sche Per­so­nen unver­hoh­len als Red­ne­rin­nen und Redner

auf­tre­ten. Die AfD ver­tre­te einen „eth­nisch-kul­tu­rell“ gepräg­ten Volks­be­griff. Sie fal­le durch „Ver­un­glimp­fun­gen poli­ti­scher Geg­ner sowie des Staa­tes“ und sei­ner „Reprä­sen­tan­tin­nen und Reprä­sen­tan­ten“ auf. In den Bun­des­län­dern Thü­rin­gen, Sach­sen und Sach­sen-Anhalt gel­te die AfD den Geheim­diens­ten als gesi­chert rechtsextrem.

Der Vor­wurf des Ver­fas­sungs­ge­richts­hofs, die AfD ver­tre­te einen eth­nisch-kul­tu­rel­len Volks­be­griff, erscheint ange­sichts des Bekennt­nis­ses des Grund­ge­set­zes zur deut­schen Volks­zu­ge­hö­rig­keit und des Ver­spre­chens der schwarz-roten Koali­tio­nä­re, eth­ni­schen Deut­schen in Ost­eu­ro­pa einen pri­vi­le­gier­ten Zugang zur Staats­bür­ger­schaft zu eröff­nen, als beson­ders gro­tes­ke Ent­glei­sung über­mü­ti­ger Provinzrichter.

Mathi­as Brod­korb hat mit sei­nem Buch Gesin­nungs­po­li­zei im Rechts­staat? die bis­lang schärfs­te Kri­tik an der bun­des­re­pu­bli­ka­ni­schen Pra­xis vor­ge­legt, Bür­ger mit unbe­stimm­ten Rechts­be­grif­fen wie „Rechts­extre­mis­mus“ oder Neo­lo­gis­men wie der „ver­fas­sungs­schutz­re­le­van­ten Dele­gi­ti­mie­rung des Staa­tes“ zu Staats­fein­den zu erklären.

Wie will­kür­lich der „tota­le Par­tei­en­staat“ sei­nen welt­an­schau­li­chen Anti­po­den bekämpft, zeigt sich wohl am deut­lichs­ten im Umgang mit dem poli­tisch orga­ni­sier­ten Links­extre­mis­mus: Wäh­rend der Ver­fas­sungs­ge­richts­hof die AfD in sei­nem Urteil mit Ver­weis auf Geheim­dienst­be­rich­te beschul­di­gen kann, Kon­takt zu Rechts­extre­mis­ten zu pfle­gen, wird Die Lin­ke als Gesamt­par­tei der­zeit weder von den Geheim­diens­ten des Bun­des noch denen der Län­der beobachtet.

Im April 2021 soli­da­ri­sier­te sich der Bun­des­vor­stand der Links­par­tei in der „Leip­zi­ger Erklä­rung“ mit der links­extre­mis­ti­schen Ham­mer­ban­de: „Wir sind alle Linx! Kam­pa­gne gegen die Kri­mi­na­li­sie­rung von Anti­fa­schis­mus“, heißt es in dem Vor­stands­be­schluss. Dar­in for­dert Die Lin­ke die Frei­las­sung der zuvor ver­haf­te­ten Links­extre­mis­ten um die inzwi­schen rechts­kräf­tig ver­ur­teil­te Ver­bre­che­rin Lina Engel.

Die Ham­mer­ban­de lehnt laut Gene­ral­bun­des­an­walt den demo­kra­ti­schen Rechts­staat, das Grund­recht auf freie Mei­nungs­äu­ße­rung und das staat­li­che Gewalt­mo­no­pol ab. Zum Zeit­punkt der Ver­öf­fent­li­chung der Leip­zi­ger Erklä­rung hat­te die Ham­mer­ban­de min­des­tens sechs Anschlä­ge auf poli­ti­sche Dis­si­den­ten ver­übt. Um blei­ben­de kör­per­li­che Schä­den zu ver­ur­sa­chen, führ­ten die Mit­glie­der der Ham­mer­ban­de pro­fes­sio­nel­les Kampf­sport­trai­ning durch. Der Kampf­trai­ner der roten Ter­ror­ban­de, Tho­mas Jacobs, soll laut der Welt eine Scharf­schüt­zen­aus­bil­dung in Syri­en absol­viert haben. Vor den Über­fäl­len wur­den die Lebens­ge­wohn­hei­ten der Opfer ausgespäht.

In Eilen­burg über­fie­len im März 2021 als Poli­zis­ten ver­klei­de­te Mit­glie­der der Ham­mer­ban­de ein Opfer in sei­ner Woh­nung. Mit Not­häm­mern zer­trüm­mer­ten die Ein­dring­lin­ge die Sprung­ge­len­ke des Kinds­va­ters, der damals eine Aus­bil­dung zum Fahr­leh­rer absol­vier­te. Im Febru­ar 2023 ver­üb­te die Ham­mer­ban­de fünf Über­fäl­le in Buda­pest. Ein Video der Bild-Zei­tung zeigt, wie sich 15 ver­mumm­te Per­so­nen vor einem Café an ein Opfer her­an­schlei­chen und es mit Schlag­stock­hie­ben auf den Hin­ter­kopf nie­der­stre­cken. Wäh­rend eini­ge der Täter das Opfer fest­hal­ten und Pas­san­ten abhal­ten, prü­geln ande­re mit Schlag­stö­cken und Kubo­tans auf Kopf und Gelen­ke ein. Vor der Flucht sprüh­te die Links­extre­mis­tin Emi­lie Dieck­mann dem blut­über­ström­ten Opfer Pfef­fer­spray ins Gesicht.

Trotz die­ser öffent­lich bekann­ten Bewei­se, daß die Ver­bre­cher­or­ga­ni­sa­ti­on um Lina Engel aus ihrer Oppo­si­ti­on zur frei­heit­lich demo­kra­ti­schen Grund­ord­nung jah­re­lang den gewalt­sa­men Kampf gegen Anders­den­ken­de führ­te, hat sich Die Lin­ke bis heu­te nicht von der Ham­mer­ban­de distan­ziert. Im Gegen­teil: Die Leip­zi­ger Erklä­rung ist wei­ter­hin auf der Netz­sei­te der Bun­des­par­tei aufrufbar.

War­um geht der „demo­kra­ti­sche Rechts­staat“, den Malu Drey­er in ihren Anti-AfD-Äuße­run­gen vom Janu­ar 2024 und der Ver­fas­sungs­ge­richts­hof Rhein­land-Pfalz in sei­nem Urteil gebets­müh­len­ar­tig beschwö­ren, nicht gegen die­se lin­ken Demo­kra­tie­fein­de vor? Die ver­stö­ren­de Erklä­rung lau­tet, daß die Links­par­tei spä­tes­tens seit der Wahl Bodo Rame­lows (Die Lin­ke) zum Thü­rin­ger Minis­ter­prä­si­den­ten vom „tota­li­tä­ren Par­tei­en­staat“ koop­tiert wor­den ist und der SPD und Uni­on als Büt­tel im Kampf gegen die AfD dient.

Frü­he Bei­spie­le für die Kom­pa­ti­bi­li­tät von Christ­de­mo­kra­tie und Links­ra­di­ka­lis­mus sind die Ein­füh­rung des Volks­ver­het­zungs­pa­ra­gra­fen und die Beru­fung von Max Hork­hei­mer in einen Aus­schuss für staats­bür­ger­li­che Erzie­hung unter Bun­des­kanz­ler Kon­rad Ade­nau­er (CDU). Mit der Ver­ab­schie­dung des All­ge­mei­nen Gleich­be­hand­lungs­ge­set­zes unter Bun­des­kanz­le­rin Ange­la Mer­kel (CDU) begann die meta­sta­sen­ar­ti­ge Aus­brei­tung anti­wei­ßer „Anti­dis­kri­mi­nie­rungs­stel­len“ in Bund und Län­dern, die zahl­lo­sen Lin­ken und Quo­ten­mi­gran­ten ein para­si­tä­res Aus­kom­men ermöglichen.

Auch im rot-schwar­zen Koali­ti­ons­ver­trag bekennt sich die Räu­ber­ge­mein­schaft aus Sozi­al­de­mo­kra­ten und Uni­on zum Kampf gegen die soge­nann­te grup­pen­be­zo­ge­ne Men­schen­feind­lich­keit. Die Arbeit der Bun­des­an­ti­dis­kri­mi­nie­rungs­stel­le und die För­de­rung der links­ra­di­ka­len Zivil­ge­sell­schaft sol­len mit dem Pro­gramm „Demo­kra­tie leben!“ fort­ge­setzt wer­den. Eine Straf­rechts­re­form soll bei mehr­fa­cher Ver­ur­tei­lung wegen Volks­ver­het­zung den Ent­zug des pas­si­ven Wahl­rechts ermög­li­chen. Der Thü­rin­ger AfD-Chef Björn Höcke sieht dar­in einen Angriff eines „ster­ben­den, macht­be­ses­se­nen Par­tei­en­kar­tells“ auf die Opposition.

In einer For­sa-Umfra­ge vom Dezem­ber 2024 gaben nur 15 Pro­zent der Befrag­ten an, den poli­ti­schen Par­tei­en zu ver­trau­en. Trotz die­ses Miss­trau­ens gegen­über dem „tota­len Par­tei­en­staat“ ver­trau­en immer­hin 78 Pro­zent der Befrag­ten dem Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt, obwohl des­sen Rich­ter von den Par­tei­en ernannt wer­den und des­sen Prä­si­dent Ste­phan Har­barth ein CDU-Par­tei­buch hat. Die­ser para­do­xe Befund zeigt die her­aus­ra­gen­de Bedeu­tung des Juris­dik­ti­ons­staats für die Legi­ti­mi­tät der spä­ten Bundesrepublik.

Eine kri­ti­sche Wür­di­gung des Urteils des Ver­fas­sungs­ge­richts­hofs Rhein­land-Pfalz läßt aller­dings Zwei­fel auf­kom­men, wie lan­ge ein der­art hohes Ver­trau­en in die Ver­fas­sungs­ge­richts­bar­keit noch auf­recht­erhal­ten wer­den kann. Der Ver­fas­sungs­ge­richts­hof recht­fer­tigt den Ein­griff in das Recht der AfD auf par­tei­po­li­ti­sche Neu­tra­li­tät durch die Äuße­run­gen Malu Drey­ers damit, daß die Ex-Minis­ter­prä­si­den­tin auf kon­kre­te Gefah­ren für die „Men­schen­wür­de und das Demo­kra­tie­prin­zip zum Schutz der frei­heit­li­chen demo­kra­ti­schen Grund­ord­nung“ habe hin­wei­sen wol­len. Zur Begrün­dung ver­weist das Gericht auf die bereits oben erwähn­ten Berich­te der Geheim­diens­te des Bun­des und der Län­der über die AfD. Zudem sei eine „Emp­feh­lung für die Poli­tik einer ande­ren Par­tei nicht ansatz­wei­se erkenn­bar“, so der Verfassungsgerichtshof.

Die­se rabu­lis­ti­schen Begrün­dun­gen eines Pro­vinz­ge­richts über­se­hen jedoch, daß AfD-feind­li­che Äuße­run­gen einer Minis­ter­prä­si­den­tin in der heu­ti­gen Bun­des­re­pu­blik grund­sätz­lich allen Par­tei­en zugu­te­kom­men, die Teil der Räu­ber­ge­mein­schaft des „tota­len Par­tei­en­staa­tes“ sind. Zudem fin­det sich im gesam­ten Urteil kein ein­zi­ger Hin­weis auf die fünf Tage vor Drey­ers ers­ter Äuße­rung ver­öf­fent­lich­ten Cor­rec­tiv-Geschich­te über ein Ver­net­zungs­tref­fen von AfD-Poli­ti­kern und rech­ten Akti­vis­ten in Pots­dam. Im Zuge die­ser Ver­öf­fent­li­chung ver­brei­te­te der öffent­lich-recht­li­che Rund­funk die Falsch­be­haup­tung, in Pots­dam sei die mil­lio­nen­fa­che Depor­ta­ti­on von Aus­län­dern und Deut­schen geplant wor­den. Ohne die­se Skan­da­li­sie­rung eines harm­lo­sen Tref­fens hät­te Drey­er aber gar kei­nen Anlass gehabt, das Remi­gra­ti­ons­kon­zept der AfD anzu­grei­fen und für den 18. Janu­ar 2024 zu einer Demo gegen Rechts in Mainz aufzurufen.

Da der Ver­fas­sungs­ge­richts­hof die­sen ent­schei­den­den Kon­text in sei­nem Urteil nicht berück­sich­tigt hat, muß­ten die Pro­vinz­rich­ter die Behaup­tung Drey­ers, die AfD pla­ne die „Depor­ta­ti­on von Mil­lio­nen Men­schen aus ras­sis­ti­schen Moti­ven“ nicht am Sach­lich­keits­ge­bot mes­sen. Ein Ver­stoß gegen das Sach­lich­keits­ge­bot – und damit zwangs­läu­fig auch eine Ver­let­zung des Gebots der par­tei­po­li­ti­schen Neu­tra­li­tät – liegt laut Ver­fas­sungs­ge­richts­hof dann vor, wenn ein Ver­fas­sungs­or­gan „ver­fäl­schen­de, dis­kri­mi­nie­ren­de oder dif­fa­mie­ren­de Äuße­run­gen“ über Par­tei­en ver­brei­tet. Die zahl­rei­chen juris­ti­schen Nie­der­la­gen, wel­che die Ver­fech­ter der Cor­rec­tiv-Geschich­te inzwi­schen ein­ste­cken muss­ten, deu­ten dar­auf hin, dass Drey­ers Äuße­run­gen mit hoher Wahr­schein­lich­keit gegen das Sach­lich­keits­ge­bot ver­sto­ßen haben.

So hat das Land­ge­richt Ham­burg dem Cor­rec­tiv-Chef David Schra­ven im Mai 2024 die Behaup­tung ver­bo­ten, der „Tat­sa­chen­kern“ sei­ner Cor­rec­tiv-Geschich­te sei in vor­he­ri­gen Gerichts­ur­tei­len als „pro­zes­sua­le Wahr­heit“ aner­kannt wor­den. Im Okto­ber 2024 urteil­te das­sel­be Gericht, dass die ZDF-Mode­ra­to­rin Mari­et­ta Slom­ka die unwah­re Behaup­tung ver­brei­tet hat­te, in Pots­dam sei „die Depor­ta­ti­on von Mil­lio­nen Men­schen, auch sol­cher mit deut­scher Staats­bür­ger­schaft“ geplant wor­den. Den ent­spre­chen­den Bei­trag vom 10. Janu­ar 2024 hat das ZDF inzwi­schen gelöscht. Offen­bar zum Schutz vor juris­ti­schen Kon­se­quen­zen beton­te die Cor­rec­tiv-Chef­re­dak­teu­rin Anet­te Dowi­deit auf X, dass der Begriff Depor­ta­ti­on in der Cor­rec­tiv-Geschich­te nie­mals ver­wen­det wor­den sei. Eine Kla­ge von Cor­rec­tiv gegen Bea­trix von Storch (AfD), die Cor­rec­tiv „dre­cki­ge Lügen“ vor­ge­wor­fen hat­te, wur­de im Dezem­ber 2024 vom Land­ge­richt Ber­lin II abgeschmettert.

Der „tota­le Par­tei­en­staat“ befin­det sich in einem Dilem­ma, das auf die Aus­höh­lung der letz­ten Res­te par­la­men­ta­ri­scher Lega­li­tät hin­aus­lau­fen könn­te: Je mehr die AfD auf­grund der volks­feind­li­chen Migra­ti­ons­po­li­tik an Zustim­mung gewinnt, des­to mehr wird das Par­tei­en­kar­tell den Ver­wal­tungs­staat und den Juris­dik­ti­ons­staat in Anspruch neh­men, um die Gel­tung des Par­la­ments­ge­set­zes zur ver­meint­li­chen Ret­tung der frei­heit­li­chen demo­kra­ti­schen Grund­ord­nung aus­zu­he­beln. Je län­ger die­ses gro­tes­ke Schau­spiel andau­ert, des­to mehr ver­liert die Bun­des­re­pu­blik an Legi­ti­mi­tät. Man darf daher gespannt sein, wie das Bun­des­ver­fas­sungs­ge­richt, die­ses letz­te noch mit eini­ger Legi­ti­mi­tät aus­ge­stat­te­te Ver­fas­sungs­or­gan, ent­schei­den wird, wenn ihm die Fra­ge vor­ge­legt wird, ob ein Ver­fas­sungs­or­gan des Bun­des gegen das Gebot der par­tei­po­li­ti­schen Neu­tra­li­tät ver­sto­ßen hat.

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (19)

Diogenes

14. April 2025 19:13

Wer von den Gegenwärtigen an den dt. Rechtsstaat in einem fremdbestimmten Tiefen Staat glaubt (Unterwanderung der Institutionen mit gekauften oder ideologisierten Willfährigen), wenn es darum geht die politisch (wahrnehmbare) Konkurrenz zum bestehenden Machtblock auszuschalten, der ist naiv bzw. zu sehr der Illusion davon aufgesessen (Manipulierte Tagesschaugucker). 
 
Da hilft es auch nichts wieder die vom Siegeskult verächtlichen gemachten "Nazis" aus der viel bemühten und trotzdem religiös klingenden "Dunkelsten Zeit" auszugraben (ähnlich, wie das ach so "dunkle" Mittelalter). Geht mal lieber gucken was nach Mai 1945 in den "Besatzungszonen" passierte und wie "demokratisch" dort die fremdbestimmten (antideutschen) Kollaborateure in den Staatsinstitutionen Macht ausübten. Dort findet ihr jede Menge Charakterkrüppel (Bürgermeister, etc.) die ihr bemühen könnt. Ach, ich habe vergessen, das waren ja die "Guten", die dürfen das... was uns genau zum dem Punkt in der Gegenwart bringt. Wenn "die" das machen, dann ist es in Ordnung, denn es geht ja gegen das auch soc schreckliche Feindbild (ob zutreffend oder nicht spielt auch für den von den Marxisten gekaperten "Faschist" keine Rolle. Gegen uns heißt automatisch "Faschist" bzw. "Antidemokraten" (egal ob gewählt oder nicht, wer "Faschist" und "Demokrat" ist, bestimmt immer derjenige der den Staat für seine Zwecke missbraucht: Aktuell ist das die Kleine Koalition aus Dumm und Dümmer. 

Franz Bettinger

14. April 2025 21:25

Prima Bericht, stringente Argumente, gelungene Wortwahl! Bin gespannt, zu welchen Verrenkungen deutsche Gerichte, insbesondere das BuVerfG noch imstande sein werden. Immer wieder schön, und sei's auch nur fürs historische Protokoll ('for the record') Zukünftiger die Degeneration & die Rechtsbeugung deutscher Gerichte festgehalten zu wissen. Ob sich die Verantwortlichen davonschleichen können? Wie hoch hinaus werden sie sich noch versteigen? Wie tief werden sie fallen? Wir stecken alle zusammen in einem großen polit. Abenteuer.

Dietrichs Bern

14. April 2025 21:57

Dreyer und Hammerbande. Ich habe das unangenehme Gefühl, dass man auf Seiten der AFD und des Umfeldes in weiten Teilen wehrlos ist. Warum eigentlich? Meuthen ist doch längst bei den Clowns gelandet.

Adler und Drache

14. April 2025 23:33

Kann mir mal einer erklären, was das bedeutet, wenn im Text Worte durchgestrichen sind? Findet sich bei Lichtmesz auch oft. Versteh ich nicht. 

Kositza: Sind ganz normale Links. Keiner weiß, warum manche davon wie Durchstreichungen ausschauen. Auch unser techn.Unterstützer ist dem noch nicht auf die Spur gekommen.

Dieter Rose

15. April 2025 09:07

Wie weit die gehen werden?
Heute gelesen, dass ein Lex Höcke im Gespräch ist. Wer z. B. 10x wg Volksverhetzing bestraft wurde, darf keine öffentlichen Ämter mehr ausüben. Da wird  sicher jetzt schon daran gearbeitet, Gerichte zu sensibilisieren und Wortauslegungen hinzubiegen...

Der Gehenkte

15. April 2025 09:22

Neben der Legitimitätsfrage interessiert mich noch etwas ganz anderes, das psychologische Element. Sowohl Dreyer als auch Schweitzer argumentieren mit Angst. Diese in juristische Termini zu übersetzen, ist zwar nicht statthaft, aber die Tatsache bleibt bestehen: Viele Menschen haben genuine Angst und die sollte man als solche auch ernst nehmen. Daß wir auch Ängste haben, spielt dabei keine Rolle, ist ein anderes Thema. Leute reisen aus Angst aus diesem Land aus: die einen aufgrund der Migration und des allg. Niedergangs, die anderen eben aus Angst vor einer "Machtübernahme" o.ä. Das ist genuin. 
Wenn man Angst macht - egal, ob zu recht oder nicht - dann sollte man in den Spiegel schauen und sich fragen: Was wirkt an mir so beängstigend? Kann ich es abstellen oder ist es Teil meiner Identität. Und ich denke, daß man allein schon durch kultiviertes Auftreten, das Meiden von best. Vokabular, von Verbissenheit - die nicht mit notwendiger Ernsthaftigkeit verwechselt werden darf -, durch ehrliches Lächeln und Positivität, Offenheit, Verständnis etc. viel erreichen könnte. Sellner macht es idealtypisch vor. 
Ich brauche mit niemandem über die AfD diskutieren, solange die affektive Schranke steht. 

Umlautkombinat

15. April 2025 13:42

durch ehrliches Lächeln und Positivität, Offenheit, Verständnis etc.

Das lernt man aber nicht vor dem Spiegel, sondern ist man oder eben nicht. "Etcetera" ist hierbei uebrigens gar nichts, da schon in jedem Einzelpunkt eine recht umfassende ganze  Lebenshaltung vorliegt. Wer hier summiert entbloesst den utilaristischen Grund, der ihn wirklich umtreibt. Und das wird letztlich immer bemerkt und - zu Recht - nicht akzeptiert. Der Rechte mit dem nur freundlichen Gesicht kommt so wenig an wie der moralbesoffene Gruene. Nach Ansetzen des Fingernagels ist der Lack sofort ab. 

MARCEL

15. April 2025 14:09

Nicht mehr institutionell sondern elementar denken

ofeliaa

15. April 2025 14:11

Krass, dass ein ganzes Bundesland das so öffentlich mitteilt. Wenn es einzelne Personen so sehen, ist das das eine, aber ein ganzes Bundesland? Rheinland-Pfalz postet das als offizielles Statement? Es gibt doch auch Wähler in RLP, die die AfD gewählt haben. Sagt das Bundesland damit, dass man sich als Rheinland-Pfälzer gegen diese Wähler "verbünden" soll? Mal ernsthaft, was passiert hier? Wohin soll das noch führen? 

ofeliaa

15. April 2025 14:49

Der Gehenkte - Ängste wovor? Dass man quasi in einem Land wieder Grenzen einführt? Dass ein Land Grenzen hat?? Dass man Menschen, denen man Asyl gewährte, nach Beendigung der Fluchtursachen (zb Krieg) rückführt? Ich verstehe einfach nicht, wieso jeder denkt, dass Deutschland keine Regeln und Gesetze haben darf. Dann wird mit Angst argumentiert? Angst wovor? In das eigene Heimatland zurückzugehen? Man schiesst diese Menschen doch nicht auf einen fremden Planeten, man möchte nur dass sie wieder in ihre Heimat zurückkehren. Ich finde Asylunterkünfte bzw. Auffanglager an den europäischen Außengrenzen viel beängstigender. Diese Menschen leben dort eingepfercht unter schlechten Bedingungen. Deswegen wäre es besser, sie würden nicht losziehen. Menschlichkeit würde so aussehen, dass man den Ländern hilft, sich wieder aufzubauen und dass man gleichzeitig die Souveränität Deutschlands beachtet. Es ist respektlos, wie mit unserem Land umgegangen wird und das alles unter dem Schutzmantel dass Leute sonst "Angst" hätten. 

Laurenz

15. April 2025 15:07

@Der Gehenkte ... Sie meinen also, "kauft nicht bei AfDlern", muß man akzeptieren?

Diogenes

15. April 2025 19:41

Zupackende, mitnehmende Vision von dem was wir stolzen Deutschen wohl wären, hätte es die Antideutschen zumindest in den eigenen Volksreihen nie gegeben: Was das sei, was das ist? Laut dem Klang des vollständigen, nicht verkrüppelten Deutschlandlieds!
 
Recht haben und Rechte Einklagen ist eine Sache und die wird in diesem Machtblock nicht aufgehen. Einfordern und Mimimi, machen keinen Stampf der wen beeindruckt. Es ist vom Prinzip ganz einfache Psychologie: Wer sich auf dem Schulhof der Gegenwart alles gefallen lässt, wird morgen und übermorgen erneut das „Opfer“sein. Nur wer sich wehrt, und das nicht nur per Gericht auf welches kein Verlass ist (ich führte dazu aus; der Artikel führt aus...), wird Macht erlangen, die dazu taugt, jene in die Schranken (und weiter) zu weisen, die daraus eine Interpretationssache machen. Wer sich alles gefallen lässt, z.B. (den Idiot-Wels-Saal (Wer hat sie denn verfolgt? Kein Haar haben wir ihnen gekrümmt!) die Angelegenheit im obersten Demokratieschauspielhaus zu Berlin mit den Fraktionssälen. Nehmt euch euer Recht und wartet nicht darauf es von irgendwen zu bekommen! Wenn es euch zusteht wartet nicht bis ein Zuweiser kommt und es gibt; Nehmt es! Besetzt den Saal symbolisch, werft das SPD-Gut vor die Tür, macht das Recht zur Machtfrage!
 
Niemand will Chaotik, aber kreative Aktionen, nach denen niemand zu Ostern fragen muss: "Deutschland sucht seine Eier"! Mut zur Wahrheit; zur Aktion!  Eliminiert die Unvereinbarkeitslisten! 

Gracchus

15. April 2025 22:11

@Der Gehenkte u. a.: ich finde @Der Gehenkte hat insoweit recht, als man die affektive Schranke bei seinem Diskussionsverhalten berücksichtigen sollte. Wie - das hängt vom eigenen Typ und Temperament ab. Es muss ja echt wirken. Ein veritabler Wutausbruch - kann durchaus Wirkung zeigen, wachrütteln. Ansonsten sind solche Diskussion meist unerquicklich und energieraubend. 

Gracchus

15. April 2025 22:33

Ich habe bei Wallasch ausserdem gelesen, ein Mitglied der Hammerbande erhalte einen Kunstpreis. 
Den hier geschilderten Vorfall finde ich nicht so schwerwiegend. Der Autor spricht selbst (etwas despektierlich) von Provinzrichtern. Ist es dann mehr als eine Provinzposse? Geht die Sache noch vor das BVerfG? Das BVerfG hat m. E. in den letzten Jahren sehr stark an Ansehen eingebüßt. Was wäre Malu Dreyer passiert, wenn das Gericht im Sinne AfD entschieden hätte? Nicht viel. Sie hätte von dem linken Milieu viel Solidarität erfahren: Wie mutig; auch wenn nicht ganz legal, so doch legitim; super!

Laurenz

15. April 2025 23:59

@Diogenes ... Das Deutschlandlied ist nicht verkrüppelt. Sie können es bei Heino vollständig kaufen https://youtu.be/eAMPDHnhsjk. Im Grundtenor ist Ihr Beitrag korrekt. Sie lassen Sich aber in politischen Fragen viel zu sehr von Ihren Emotionen leiten, die Sie persönlich zwar haben dürfen, aber eben nicht öffentlich. Öffentlich muß der Verstand scharf bleiben. Sonst verstehen Sie offensichtlich das Grundlegende nicht. Die Unvereinbarkeitsliste schützt die Partei, verlangsamen das Scheitern der Piratenpartei, letztere durch tausende Trojanische Pferde hingerichtet wurde. https://www.afd.de/wp-content/uploads/2021/08/Unvereinbarkeitsliste-Mitgliedschaft-AfD-2023_12_18.pdf Wer sind denn die wichtigsten Aktivisten bei sogenannten rechts-, wie linksradikalen Gruppierungen im & aus dem In- & Ausland? Es waren schon immer & sind V- & Geheimdienstleute, Subversive. Die paar Ehrenwerten, die dabei flöten gehen, Pech halt. Von daher empfehle ich Ihnen, erst recherchieren, dann denken, dann posten. Wenn Sie Sich weigern, das verstehen zu wollen, müssen wir hier beginnen, an Ihrer Integrität zu zweifeln.

Majestyk

16. April 2025 01:31

@ Der Gehenkte:
Aha, wenn mir einer ins Gesicht spuckt, auf die Füße pinkelt, mir Haus und Hof nimmt oder Frau und Kinder schändet soll ich also freundlich bleiben und lächeln? Hauptsache man wirbelt nicht so viel Staub auf und eckt bloß nicht an. Kein Wunder, warum manche von den Ausländern die Deutschen Kartoffeln schimpfen. 
Was ich schon als Kind gelernt habe, die eigenen Grenzen verteidigt man mit allem was man aufbieten kann, allein schon um nicht den Respekt vor sich selbst zu verlieren. Gilt für Menschen wie auch Länder.
 
 

Umlautkombinat

16. April 2025 09:33

@Majestyk
 
Wie die Beispiele des Gehenkten zeigen, geht es ihm wohl eher um den Auftritt den eigenen Landsleuten gegenueber. Wie schon gesagt, halte ich das fuer nicht brauchbar, es hat fast schon etwas von Dale Carnegie... Manche Zeiten produzieren zornige Leute, das ist halt so und sollte durchaus gerade auch so sein. Die in Angst ausreisen, tun das wohl eher nicht in der vor einer Machtuebernahme der blauen Flut, das ist doch laecherlich.
 
Sie koennten aber anderweitig doch recht bekommen - auf alle diese Landsleute kommt es vielleicht bald nicht mehr an, die Mathematik der Demographie ist ziemlich unerbittlich. Mein Beutekind war gerade zu einem Probetag fuer eine Lehre. Russen, Kosovo-Albaner, Tuerken - und er als einzelner bluetenweisser Deutscher.

MarkusMagnus

16. April 2025 09:35

@ Majestik
"Kein Wunder, warum manche von den Ausländern die Deutschen Kartoffeln schimpfen. "
Ich finde Deutsche als Kartoffel  zu bezeichnen zeigt einfach nur eine grenzenlose Dummheit auf. Kraut hat wenigstens noch irgendwo Sinn,  obwohl man Polen und Russen genauso damit bezeichnen könnte. 
Kartoffeln kommen aus Amerika. Muss man wissen.
 
 

Majestyk

16. April 2025 15:33

@ Umlautkombinat:
Für mich sind die Zeilen des Genkten eine Aufforderung sich klein zu machen. Mit jedem einzelnen Wort oder Argument, welches man aufgibt um sich anzupassen, gibt man sprachlichen Boden preis. Genau das ist passiert. 
Wer noch immer keinen Zorn empfindet, dem geht es noch zu gut oder er hat den Ernst der Lage nicht begriffen. Ich lasse mir nicht meine Existenz kaputt machen, meine Heimat gegen die Wand fahren, um anschließend mit den Tätern zur Tagesordnung übrig zu gehen und weiter brav Steuern zu zahlen. Und dann soll ich noch darauf achten, ob die Mischpoke sich mit mir wohl fühlt? Ich glaube mein Schwein pfeift. 
Die Geschichte Ihres Ziehkindes ist das beste Beispiel. Wer hat diesen Leuten das Recht gegeben, dieses Land in der Form zu verändern, anstatt es so zu bewahren wie sie es selber bei ihrer Geburt vorgefunden haben? Ich weiß nicht was manche kurz vorm Abgrund noch verhandeln und debattieren wollen, der Worte sind längst genug gewechselt. Wo Deutschland hinsteuert sieht jeder der kein Brett vorm Kopf hat, die Frage ist, wie kapert man das Schiff.

@ Laurenz:
Sinn und Zweck einer Unvereinbarkeitsliste schön und gut, aber Grüne und Linke aufnehmen ist OK? Sie haben mr ja schon erklärt, daß die AfD die Beamten nicht antasten kann, den Staat nicht zurückbauen. Wenn die AfD nun weiblicher wird, migrantischer und diverser, sich Themen öffnet, nur um Wähler abzuholen wo diese stehen, wozu brauche ich dann noch die AfD?

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.