Es ist, als müsse man “die Demokratie” neu lesen

War auf Vortragsreise, sie führte nach Dresden und Linz, weiter nach Kärnten und Wien und zuletzt nach Belgrad. Begonnen hatte sie aber schon Wochen zuvor in Thüringen und Dortmund.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Zwi­schen den Ver­samm­lun­gen und Gesprä­chen lagen lan­ge Auto­stre­cken, die mir unter ande­rem Gert West­phal ver­kürz­te. Er las mir Tho­mas Manns Zau­ber­berg vor. Die CD hat­te mir ein Freund gelie­hen, bei dem ich von Dres­den aus in der ers­ten Nacht unter­ge­kom­men war.

Man kann der­lei nicht stun­den­lang hören, es ist zu dicht. Tho­mas Mann ist eine mei­ner Bil­dungs­lü­cken, ich stieg vor drei Jahr­zehn­ten nach Tonio Krö­ger aus, dann wie­der nach Wäl­sun­gen­blut, zuletzt nach dem Dok­tor Faus­tus, den ich ohne­hin nur durch­hielt, weil sein Kai­ser­sa­schern bei Aschers­le­ben und Wei­ßen­fels liegt, und Wei­ßen­fels bei Schnell­ro­da. Selt­sam über­haupt, daß man mit 54 noch denkt, man müs­se Din­ge end­lich ken­nen­ler­nen, sich “ver­voll­stän­di­gen”.

Über­haupt: Was sind das für Lücken, die­se Bil­dungs­lü­cken? Liest unser­ei­ner auf Voll­stän­dig­keit, weil man “mit­re­den” kön­nen will? Also bit­te: Wann kam wer je oder zuletzt an einen Tisch, an dem gera­de Betrach­tun­gen eines Unpo­li­ti­schen ver­han­delt wor­den wäre, oder über­haupt Tho­mas Mann, und hät­te auf­grund von Lücken nicht ein­stei­gen kön­nen? Eben.

Den­noch gehö­ren wir Text-Arbei­ter zu denen, die schrei­bend, ver­le­gend, redend Lücken schlie­ßen hel­fen möch­ten und dabei vor­ge­ben, über The­men von Rele­vanz schon so gründ­lich nach­ge­dacht zu haben, daß man sich vor Zuhö­rer wagen könne.

Es ist ein Wagen, ich neh­me es seit jeher bit­ter ernst und kann es bis heu­te nicht fas­sen (obwohl ich es schon dut­zen­de Male erleb­te), wenn jemand mit gera­de­zu unver­schäm­tem Selbst­be­wußt­sein ganz unvor­be­rei­tet ans Pult tritt und den immer sel­ben Kakao vor­trägt in der Mei­nung, sei­ne Prä­senz sei schon die gan­ze Miete.

Es ist nicht so, daß man nie Unfer­ti­ges, Expe­ri­men­tel­les, Asso­zia­ti­ves, vor­läu­fig Zusam­men­ge­brach­tes vor­tra­gen könn­te – nur muß man es aus­drück­lich als sol­ches vor­tra­gen, muß also das Pro­zeß­haf­te in den Vor­der­grund rücken, das all­mäh­li­che Ver­fer­ti­gen der Gedan­ken beim Reden sozu­sa­gen. So etwas mün­det meist in Dis­kus­sio­nen, denn es ist nichts Abge­schlos­se­nes, kein Durch­form­tes, und sol­che For­ma­te kön­nen sogar stär­ker in Erin­ne­rung blei­ben als ande­res: Aus den Zuhö­rern wer­den Mit­den­ker, die zu spü­ren ver­mei­nen, daß der­je­ni­ge, der vor­trägt, ihnen nur ein, zwei Schrit­te vor­aus ist, ein Minen­hund qua­si, ein Pfadfinder.

So war es in Linz und in Wien: Ich trug unter der Fra­ge­stel­lung “Was wir noch wol­len kön­nen” vor und bot eine kur­ze Ana­ly­se der Lage der deut­schen rechts­kon­ser­va­ti­ven Oppo­si­ti­on. Es war ein nüch­ter­ner Vor­trag. Im Titel schon steckt ja die Über­zeu­gung, daß poli­ti­sches Wol­len rea­lis­ti­sches Wol­len sein müs­se, also kein Kna­ben­mor­gen­blü­ten­traum, son­dern eine Ziel­for­mu­lie­rung, die Erreich­ba­res in den Blick zu neh­men und mit den Bestän­den zu rech­nen habe.

Ich führ­te fünf hem­men­de Fak­to­ren an, die allen for­schen Vor­stel­lun­gen von einer ande­ren Zukunft im Wege stün­den – drei über­ge­ord­ne­te (Poli­tik inner­halb der Mas­sen­ge­sell­schaft an sich, Poli­tik inner­halb kom­ple­xer gesell­schaft­li­cher Sys­te­me, Poli­tik unter den Bedin­gun­gen der demo­gra­phi­schen Ent­wick­lung) und zwei lage­be­ding­te (Poli­tik gegen einen Geg­ner, der alle wesent­li­chen Schalt­stel­len besetzt hält, Poli­tik mit dem eige­nen, zutiefst bür­ger­li­chen Personal).

Es ist in unse­rer Lage für nie­man­den schwie­rig, auf die­se Punk­te zu kom­men und ihre Kon­se­quenz für das poli­ti­sche Han­deln zu durch­den­ken. Aus­führ­li­che Gesprä­che mit Björn Höcke führ­ten zuletzt ohne Umschwei­fe in die­se Rich­tung. Die­se Gesprä­che wie­der­um waren sinn­voll und not­wen­dig, weil nach den gewon­ne­nen Wah­len und der ver­hin­der­ten Macht­be­tei­li­gung etli­che, die sich ver­aus­gabt, gehofft und gesiegt hat­ten, para­ly­siert waren (und sind). Sie waren und sind es ange­sichts der Win­kel­zü­ge und Unver­fro­ren­hei­ten des poli­ti­schen Gegners.

Es ist, als müs­se man “die Demo­kra­tie” neu lesen und das, was über ihre Ent­wick­lungs­rich­tung geschrie­ben wor­den ist, gründ­li­cher ernst neh­men: das Tota­li­tä­re, das ihr inne­wohnt, und ihre post-demo­kra­ti­sche Gestalt.

Es war und ist in einer sol­chen Situa­ti­on unab­ding­bar, die Sub­stanz und die belast­ba­re Struk­tur des eige­nen Auf­marschs her­aus­zu­stel­len und zu prü­fen: scho­nungs­los, solan­ge nie­mand zuhört, und dann bis an den Rand des Unmuts her­an, wenn man es vor­zu­tra­gen hat. Denn so banal man­ches davon ist und so gründ­lich es längst gewußt wer­den könn­te: uner­wünscht ist es alle­mal, denn es stört die­je­ni­gen, die das Erreich­te für einen Sieg hal­ten und ihn sich selbst zuschreiben.

Was ist das Stö­ren­de, das Uner­wünsch­te dar­an, poli­ti­sche Ziel­vor­stel­lun­gen vom Kopf auf die Füße zu stel­len und Haus­auf­ga­ben zu verteilen?

Wohl dies: Weil es “so gut läuft” für die AfD, scheint Kri­tik etwas für Nörg­ler zu sein, etwas für jene, die nicht sehen wol­len, daß das, was erreicht wur­de, das Maxi­ma­le ist, was mög­lich war – zumin­dest aber etwas, womit man zufrie­den sein könn­te. Denn wir spre­chen über dut­zen­de neue Man­da­te, über hun­der­te neue Mit­ar­bei­ter­stel­len, über Mit­tel, Zugän­ge, Mög­lich­kei­ten, Mas­se, Prä­senz, ver­fes­tig­te Struk­tu­ren, Rou­ti­nen und sogar über ers­te Pro­ben von Mitgestaltung.

Das ist alles rich­tig, und das ist der Punkt: Wir spre­chen über Mög­lich­kei­ten, und ich stel­le die Fra­ge, ob der Erfolg der AfD (und der FPÖ) etwas damit zu tun habe, daß die­se Par­tei­en so anders und gut arbei­te­ten – oder ob es nicht doch vor allem die mise­ra­ble Lage ist, die Scha­ren von Wäh­lern in ihrer Ver­zweif­lung, Sor­ge, Auf­müp­fig­keit und Reprä­sen­ta­ti­ons­ent­frem­dung zu den “Blau­en” treibe.

Es ist letz­te­res. Aber das ist kei­ne ernüch­tern­de Ein­sicht, wenn sie als Auf­trag begrif­fen wird. Denn wenn Mil­lio­nen (im Thü­rin­ger Maß­stab: hun­dert­tau­sen­de) Wäh­ler auf eine Wen­de zum Bes­se­ren hof­fen und ihre Hoff­nung trotz aller elen­den Erfah­run­gen mit poli­ti­schen Par­tei­en erneut auf eine Par­tei set­zen, dann hat die­se Par­tei, die sich selbst noch immer als Par­tei ande­ren Typs begreift, einen Ver­trau­ens­vor­schuß erhal­ten, den es zurück­zu­zah­len gilt.

Kann sie das? Kann ihr Spit­zen­per­so­nal das, kön­nen das ihre Man­dats­trä­ger, also die­je­ni­gen, aus deren Rei­hen im Fall der Fäl­le Minis­ter und Staats­se­kre­tä­re, poli­ti­sche Spit­zen­be­am­te und har­te, welt­an­schau­lich gefes­tig­te Ver­hand­lungs­füh­rer aus­ge­wählt und an die Gestal­tungs­front geschickt werden?

Mei­ne Vor­trä­ge in Thü­rin­gen und Dort­mund, Linz und Wien stell­ten die­se Fra­gen und stell­ten das infra­ge. Aber die­se Infra­ge­stel­lung wäre ein wohl­fei­les Hei­schen, blie­be es bei der Kri­tik: Die Par­tei ist das Werk­zeug der Stun­de, und jeder kon­struk­ti­ve, pro­fes­sio­nel­le Ansatz in ihr muß ein­ge­for­dert und geför­dert werden.

So kam das dann auch zur Spra­che. Es han­delt sich nicht um eine Hexen­kunst, Teil­be­rei­che eines Staats­ge­bil­des zu füh­ren; es ist erlern­bar und muß erlernt wer­den von jenen, die es nach vorn zieht und die sich nach vorn drän­gen – an die Spit­ze und in die Ver­ant­wor­tung für Mil­lio­nen Bür­ger und ihre gute Zukunft.

Aber die­se Auf­ga­be ist groß, und sie beschränkt sich nicht auf einen Ver­wal­tungs­vor­gang. Das Wort “Gestal­tungs­macht” ver­weist auf die Mög­lich­keit des Gestal­tens, und das ist weit mehr als nur die Instand­hal­tung eines Betriebs.

Die zen­tra­le Fra­ge, die ich in allen Städ­ten stell­te, lau­te­te: Wie durch­dringt man ein so kom­ple­xes Gebil­de wie Erfurt, Dort­mund, Linz, Wien? Wie gelingt der Blick in den Maschi­nen­raum einer funk­ti­ons­tüch­ti­gen Groß­stadt? Wie sähe sie nach zehn Jah­ren AfD-Regie­rung aus, wo wäre sie mehr von dem, was wir uns alle wün­schen? Wer weiß, an wel­chen Rädern zu kur­beln wäre, damit es zur Kurs­kor­rek­tur kom­men könnte?

Das ist wirk­lich die Fra­ge, nicht wahr? Wie sähe ein rech­te­res Dort­mund aus, ein in Form gebrach­tes Erfurt, wie Linz, wie Wien? Oder machen wir uns etwas vor, wenn wir über For­mie­rungs­ver­su­che auf Gesell­schafts­ebe­ne spre­chen? Geht es am Ende nur um Milieu­bil­dung, also um die Aus­for­mung eines rech­ten Milieus, einer “Zivil­ge­sell­schaft von rechts”?

Und wei­ter: Wenn die Ant­wort auf sol­che Fra­gen immer wie­der der Ver­weis auf die “Nor­ma­li­tät” ist – wis­sen wir nicht längst, daß die Wie­der­her­stel­lung einer wie auch immer defi­nier­ten Nor­ma­li­tät bereits ein revo­lu­tio­nä­rer Vor­gang wäre? Ist unser Milieu, sind unse­re Man­dats­trä­ger “revo­lu­tio­när” in die­sem Sin­ne, also: zu umwäl­zen­den Akten in der Lage – inner­lich, see­lisch, fach­lich, welt­an­schau­lich? Wie ist das, wenn es nach CSU zu müf­feln beginnt, und nach Zau­ber­berg, des­sen Umtrieb den­je­ni­gen, der hin­ein­ge­rät, zum Teil des Betriebs macht – die “da unten”, wir “hier oben”?

Ich muß so fra­gen dür­fen. Viel Anstren­gung steckt in dem, was auf­ge­baut ist. Und so war das also der Sinn die­ser Rei­se: Vor­tra­gend die Fra­ge zu stel­len, was wir noch wol­len kön­nen, und nach Ant­wor­ten auf der Höhe der Zeit zu suchen. Denn es ist wich­tig, ab und an eine Ant­wort zu erhal­ten, die nie­man­dem etwas vor­macht und die ein Aus­gangs­punkt sein könn­te für die nächs­te Fra­ge und den nächs­ten Schritt.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

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Kommentare (53)

Dietrichs Bern

24. April 2025 13:34

Nun, in der Tat gibt es nicht wirklich "AFD-Erfolge" sondern ein kleines Bewusstseinswachstum, dass das was da zwischen Migration und Wirtschaftsabschwung, Energie- und Gendergehampel heranwächst, eben existenzbedrohend ist und zwar trotz Medienvorhang. Was das "austrägt" ? Ich kann dazu auch nichts sinnvolles meinen. Immerhin weiß ich von Frau Sommerfeld, dass man das Richtige tut eben weil es richtig ist. Ich glaube nicht, dass mehr bleibt.

Bernd

24. April 2025 16:01

Wenn Merz sich weiter ins Zeug legt, gibt es nächstes Jahr in Sachsen-Anhalt eine echte Chance auf absolute Mehrheit. Dann wird sich zeigen, wie robust der tiefe Staat gebaut ist und wie gut sich die AfD auf ihre Aufgabe vorbereitet hat. Der Unterschied zwischen Trumps erster und zweiter Amtszeit ist ein hervorragendes Beispiel. Alle Vorhaben, die sich mit reiner Exekutivgewalt umsetzen lassen, sollten bei Amtsantritt des neuen Ministerpräsidenten schon zur Unterschrift bereitliegen.

Dr Stoermer

24. April 2025 16:53

Im Aushalten liegt die größte Stärke, vielleicht sogar der Sinn. Hier scheint mir unser Volk - auch wenn es zur Last gehört, nichts davon als solches wahrzunehmen - immer noch aus gutem Holz. Was der Mensch denkt, spricht und tut ist eines, wie er es tut ein anderes. Das "was" hängt vom Rahmen ab, das "wie" schafft stets ein neues "was" in neuem Rahmen. In uns ist alles, was wir brauchen. Und der alte Rahmen ist faulig. Es wird und wird gut!

Karl Otto

24. April 2025 19:10

Ich habe die Begeisterung für Thomas Mann nie nachvollziehen können. Extrem schwülstig für mein Empfinden, Figuren die eigentlichg nicht interessant sind, Ästheten oder Kaufleute. Dabei war er Zeitgenosse von Joyce, Hemingway und Dos Passos. Die allesamt wesentlich lesenswerter sind.

Andreas J

24. April 2025 20:53

Klingt wahrscheinlich kindisch, aber mir gelingt es eher schwer, Werk und Leben eines Autors getrennt zu bewerten. Die Tatsache, dass Thomas Mann sämtliche nicht exilierte deutsche Schriftsteller in einen Topf geworfen zu haben scheint, ist geeignet, mir sein Œuvre zu vermiesen. Paul Celans Werke von Weltrang lesen sich für mich schwierig, seit ich weiß, dass er, Wahnzustand hin oder her, seine Ehefrau mit einem Messer töten wollte usw.
 

RMH

24. April 2025 20:54

"Ich habe die Begeisterung für Thomas Mann nie nachvollziehen können." @Karl Otto, die Geschmäcker sind bekanntermaßen verschieden. Schwülstig ist für den stellenweise manieristisch bis detailverliebten Stil Manns m.M.n nicht der richtige Ausdruck. Wenn man etwas über D vom Fin de Siècle bis in die 30er Jahre hinein erfahren will, dann sind Buddenbrocks, Zauberberg & Doktor Faustus schon sehr interessante Lektüre. Für alle Konservativen, Reaktionäre, Neurechte & andere patriotisch Oppositionelle sind das Buch, was fast den Beginn der sog. "konservativ revolutionären" Schriften darstellt, "Betrachtungen eines Unpolitischen" (frühe, antiquarische Ausgabe wählen!) sowie die Dialoge zwischen Naphta & Settembrini aus dem Zauberberg eigentlich fast schon "Pflicht". Ergänzend gerne die Darstellungen der Münchener Salons in Dr Faustus. Der Monolog in Tonio Kröger an Lisaweta Iwanowna ist für das Begreifen des Kunstverständnis Manns aufschlussreich. I. Ü, haben Sie recht, Geschmackssache. Der teilweise Hass bei manchen Rechten wg. der Rolle Manns im Ausland während des WK II schlägt aber zum großen Teil in eine Neigung zum unsachlichen Verriss der Werke Manns aus der Zeit zuvor nieder. Verständlich ist hingegen eine kleine, anarchistische Lust am ätzen gegen den Säulenheiligen der Deutschen Nachkriegsliteraten, wobei die Linke schon immer den unappetitlichen großen Bruder Manns, Heinrich Mann, bevorzugte.

RMH

24. April 2025 21:20

Zum eigentlichen Artikel: G.K. denkt als Avantgarde natürlich weit über das Aktuelle, Naheliegende hinaus. Ich sehe aber das Naheliegende derzeit als Sorgenfeld: Ich rechne, was ich hier jetzt schon mehrfach ausgeführt habe, mit massiver Repression unmittelbar nach der Inthronisierung von Merz. Feilen am passiven Wahlrecht bei gleichzeitiger Verschärfung des politischen und Meinungs- Strafrechts, um so die Konkurrenz auszubooten, Abgraben der staatlichen Parteienfinanzierung der AfD und auch die dicke Berta, Parteiverbot, stehen an. Konkrete Planung im inneren und auch die Mobilisierung auf der Straße sind meiner Meinung nach anzugehen. 

Franz Bettinger

24. April 2025 22:03

Ein herrlicher Text! Ich habe längst aufgegeben, perfekt zu werden; auch im WW, da und dort; ach überall. Mut zur Lücke! Die Lücke ist wohltuend, so menschlich & sympathisch. GK’s Zeilen tun gut. - An der Kompetenz des Personals der AfD im BT habe ich keinen Zweifel. Die können regieren. Gut regieren wie nie eine Regierung zuvor! Sehen Sie sich im Vergl. dazu diese Woken an. Reich-Ranicki nennt sie „geistig abgekapselte Glühbirnen, und  vier-köpfige Nacht-Kobolde und entkleidete Seelen". (KI, klar.)

Paavo

25. April 2025 01:43

Thomas Manns literarischer Stil ist komplex, symbolisch und tiefgründig, oft mit einem Hang zur Reflexion und Ironie. Ein großer Maler, der ihm in Geist und Ausdruck nahekommt, ist wohl Caspar David Friedrich. Friedrichs Landschaften sind nicht nur ästhetisch, sondern auch philosophisch und introspektiv, mit einer melancholischen Tiefe, die an Manns Erzählungen wie "Der Zauberberg" oder "Buddenbrooks" erinnert. Beide teilen ein Faszination für das Spannungsfeld zwischen Individuum und Kosmos, zwischen Vergänglichkeit und Ewigkeit. Friedrichs Bilder wie "Der Wanderer über dem Nebelmeer" spiegeln die existenzielle Suche und die innere Zerissenheit, die auch Manns Charaktere prägen. So gesehen gehören Manns Werke zum Kanon eines jeden anständigen Patrioten.

Laurenz

25. April 2025 07:23

Vielleicht wäre es ratsam, Minderheitsregierungen der Union Mehrheiten zu verschaffen, auch in Thüringen. Einerseits sind im Bund zB  7 Ministerposten mehr, schon verlockend & andererseits muß die Union natürlich auch konservative Politik betreiben wollen. Die AfD hat da nur wenig Einfluß. Nur der Wähler kann auf die Union weiteren Druck ausüben, um damit den Druck im Kessel der Union erhöhen. Die AfD kann natürlich noch einiges besser machen, aber Erwartungshaltungen zu formulieren, bleibt ein 2schneidiges Schwert, wenn man sich zB selbst nicht vor Ort in der AfD engagiert. BK hatte sich konstruktiv geäußert. https://youtu.be/B89Q0CPGPP0 Er hätte es aber auch einen Tick diplomatischer formulieren können.

Maiordomus

25. April 2025 08:36

Gut zumal finde ich beim Artikel Kubitscheks gewisse immerhin deutlich wahrnehmbare auch skeptische Zwischentöne, ganz anders sich artikulierend als der Beitrag des Foristen, der vorschlägt, für Sachsen - Anhalt im Falle eines rechten Wahlsieges "unterschriftsreife" Vorlagen zum Durchregieren zu präsentieren. Wäre dieser "ruchlose Optimismus" (Schopenhauer) der Stil von SiN, ich würde mich nicht mehr an den Debatten beteiligen.  Sowieso scheinen mir die Beiträge von Bosselmann, von dem ich zwar zu wenig weiss, um ihn als einen der besten Lehrer Deutschlands einschätzen zu können, und nicht wenige Buchbesprechungen Kositzas und Lichtmesz' die Beiträge zu sein, die noch und noch den lächerlichen verfassungsfeindlichen und nazinahen Extremismusvorwurf Aufsatz für Aufsatz dementieren, so wie Kubitschek und andere zu warnen scheinen, bei Thomas Mann, dessen "Zauberberg" ich vor 12 Jahren mit dem konservativen Supergermanisten Friedrich Denk in Davos vor Ort im Hotel incl. Originalzigarren seminarmässig behandeln durfte. Die Debatte hier läuft aber erfreulich.   

Maiordomus

25. April 2025 08:49

@Laurenz. Ihre politischen Einschätzungen sind regelmässig auch dank gesundem Menschenverstand lesenswerter als ideologische und historisierende Beiträge, gilt in anderem Zusammenhang meines Erachtens auch für Sellner, den ich lieber in Österreichs praktischer Politik sähe. Bei Lichtmesz würde ich es vorziehen, mit Ausnahme der wirklich auch theoriepublizistisch informativen Aufsätze und Analysen zum sog. Rassismus.-Problem, hauptsächlich auf seine Meister-Disziplinen Literatur und Film konzentrieren  würde. Zum  Wertvollsten bei Sezession bleiben natürlich die  gedruckten Buch-Rezensionen als echte alternative Begleitstücke zum gegenwärtig eher schwachen Feuilleton- und Universitätsbetrieb in dere Bundesrepublik, bei dem man nach Möglichkeit wie einst in der DDR auf wenig prominente Nischen setzen muss, will man überhaupt heute noch an einer Hochschule Geisteswissenschaften studieren.  Eher schwach vertreten ist noch die theol. Fakultät. Bei Jünger u.  Co. lohnt es sich nach wie vor dran zu bleiben. 

Dietrichs Bern

25. April 2025 09:03

@RMH "sehe aber das Naheliegende derzeit als Sorgenfeld" - ja, geht mir auch so, allerdings handelt es sich dabei vielleicht um die klassische Besorgtheit älterer Herren, da mir der fundierte Hintergrund fehlt, um das mit Fakten zu untermauern (was weiß die Partei, welche Schritte unternimmt sie jetzt schon, wie sieht es wirklich in der März-Truppe aus, was hält die Ost-Cdu von AFD-Repressalien usw.) 

Le Chasseur

25. April 2025 09:26

@Laurenz"Vielleicht wäre es ratsam, Minderheitsregierungen der Union Mehrheiten zu verschaffen"
Nein, wäre es nicht. Die Union muss in der völligen politischen Bedeutungslosigkeit versinken, so wie bspw. die Christdemokraten in Italien.

Franz Bettinger

25. April 2025 10:02

Die Möglichkeit - ob ausgesprochen oder nicht - notfalls mit der AfD koalieren oder sich tolerieren lassen zu können, ist einziges, aber enorm wirksames Gegengewicht, das die CDU-CSU hat gegen die roten und grünen Erpresser. Warum sollte sie diesen Arm abhacken lassen, indem sie die potentiellen Unions-Retter (die AfD) verbieten lässt? Dann hätte die Union nicht nur jeden Anstand, aber auch jeden Verstand verloren. Nun, auszuschließen ist das leider nicht. - Selbiges gilt auch für das BSW, das eine gemeinsame Front mit der AfD bilden könnte und dem Kriegs-Spuk und anderen Zumutungen sofort ein Ende bereiten könnte. Wagenknecht könnte heute, wenn sie denn wollte, das Steuer nach rechts drehen und die D-Zerstörer Mores lehren. Wieso nutzt S.W. ihr Potential nicht?

Le Chasseur

25. April 2025 10:20

@Franz Bettinger
"Wagenknecht könnte heute, wenn sie denn wollte, das Steuer nach rechts drehen und die D-Zerstörer Mores lehren. Wieso nutzt S.W. ihr Potential nicht?"
Wie soll das gehen? Das BSW sitzt momentan nicht mal im Bundestag. Und eine AfD-BSW-Koalition scheitert doch genauso an der AfD, wie es am BSW scheitert. Ich würde so eine patriotische Koalition auch befürworten.

MarkusMagnus

25. April 2025 10:30

@ Majestyk
"Ich rechne, was ich hier jetzt schon mehrfach ausgeführt habe, mit massiver Repression unmittelbar nach der Inthronisierung von Merz."
Schon möglich, aber nur wenn Merz bzw. die CDU keinen Dreck am Stecken hat. Nehmen wir - rein hypothetisch - an ich hätte Zauberkräfte und könnte mit einem Fingerschnippen die CDU wegzaubern. Wäre das gut oder schlecht? Was würden Sie tun? Einerseits wäre der größte Konkurent für die AFD weg, anderseits würde (ohne Merz) der einzige realistische Koalitionspartner flöten gehen. 
Ist ja nicht so das nicht auch dieses System seine Achillesverse und (schmutzige) Geheimnisse hat. Und Onkel Wanja hat mit Sicherheit auch noch das ein oder andere Kompromat am Start. Wir leben in spannenden Zeiten. 
 
 
 

Adler und Drache

25. April 2025 11:31

@ Kubitschek
Ich könnte mir denken, nicht nur mich interessiert, was Sie zu sagen haben. Könnten Sie Ihren Vortrag hier veröffentlichen?

Adler und Drache

25. April 2025 11:41

Ich hörte einst im Radio eine Lesung Manns aus seinem Joseph-Roman, ich war von der Stimme, dem Ton, der Phrasierung sofort fasziniert, ja beinah hypnotisiert. Kaufte mir dann Band 1, um ihn selbst zu lesen, aber ohne das Hörerlebnis kam er mir zunehmend dröge und schwerfällig vor, "typisch Mann", könnte man sagen. 
Die Welt der Literatur ist so unendlich groß, und mir ist es nur gelungen, ein klein wenig davon zu erkunden. Ich freue mich immer, wenn ich etwas finde, worin ich mich so recht festbeißen und versinken kann, ganz egal ob U oder E. Was ich zu dem Meinen machen kann. Pflichtlektüre habe ich längst aufgegeben.  

Laurenz

25. April 2025 12:17

@Le Chasseur @L. ... Wir sind noch nicht Italien, wir waren es in Weimar. Die AfD-Führung bietet der Union, ex Merz, Zusammenarbeit an, in einer Koalition oder Unterstützung einer Minderheitsregierung. Wie ich bereits an @RMH adressierte, Franz Bettinger es hier wiederholte, hat Carsten Linnemann kein Interesse an einem AfD-Verbot. Aber kann Linnemann sich halten? Wie wollen Sie die Wählerreaktion bei einer Koalition zwischen AfD & Union vorhersehen? Beim BSW ging das voll in die Hose. Also empfahl ich die II. Option, die Unterstützung einer Minderheitsregierung der Union, egal, ob Land oder Bund. Denn, Ihre Option, nämlich "Die Union muss in der völligen politischen Bedeutungslosigkeit versinken", wurde von der AfD doch längst ausgeschlossen. Eine Koalition birgt auch die Gefahr, die Kickl bewegte, nicht mit der ÖVP zu koalieren. Auch der Leidensdruck des Ösi-Wählers ist eben noch nicht groß genug. Aber, wie Sie, warten zu wollen, bis der Wähler der AfD eine einfache Mehrheit im Bund gibt, sprich mindestens 45% der abgegebenen Stimmen, kann sich noch mehr als ein Jahrzehnt ziehen. Man wird vorher zur Not die 5%-Klausel abschaffen, damit 50% nötig werden.

Majestyk

25. April 2025 13:14

@ Le Chasseur:
"Die Union muss in der völligen politischen Bedeutungslosigkeit versinken, so wie bspw. die Christdemokraten in Italien."
Völlig richtig, auch wenn ich leider nicht daran glaube. Wenn die AfD sich mit der Union ins Bett legt ist das eine Entscheidung für die Macht und gegen Inhalte. Dann wird es mal so richtig autokratisch, inklusive digitaler Identität, digitalem Impfausweis, ePaA-Pflicht, digitaler Zahlkarte, KI überwachtem Raum und EUkratur, dafür ohne Auto, Heizung und Wohnraum für Leute wie mich.
@ Franz Bettinger:
"Wagenknecht könnte heute, wenn sie denn wollte, das Steuer nach rechts drehen und die D-Zerstörer Mores lehren. Wieso nutzt S.W. ihr Potential nicht?"
Weil Sie eine Linke und überzeugte SED-Anhängerin ist und die drehen das Steuer nie nach rechts. Erstaunlich, daß manche Rechte dies nicht sehen. Ich würde eine Wagenknecht oder Honeckers Spezi Lafontaine nicht einmal mit der Kneifzange anfassen. Die sind nur von einer anderen linken Fraktion.

Laurenz

25. April 2025 13:23

Die Thomas-Mann-Debatte bleibt in der Form müßig. GK hat eben aus Seiner Sicht erzählt & wohl um Lichtjahre mehr gelesen, als ich zB. Mir geht es aber trotzdem ähnlich, aber doch wieder anders. Thomas Mann war ein großer Welt-Literat & starb daher gewiß nicht arm. ARTE tut beim Zauberberg  https://youtu.be/IeULW5fIFOI so, als würde es sich bei der Welt im Roman um eine vergangene, einst dekadente Welt handeln. Dem ist aber gar nicht so, das gesellschaftliche Versagen betrifft nur die Familie Mann persönlich. Davos steht noch & reiche Dekadenz hat sich teils andere Räume erschaffen. Ein Literat kann nie an den Einfluß eines erfolgreichen Unternehmers heranreichen. In der Familie Mann (wie auch bei den Buddenbrooks), bis auf Viktor Mann, wollte niemand was arbeiten, man brachte sich stattdessen lieber um. Auch bei den Buddenbrooks stellt sich Tony Buddenbrook, genau wie Elisabeth Mann, nie ins Kontor, um Buchhaltung zu machen. So läufts halt nicht. Das ist der entscheidende Punkt für mich. Klaus Manns Mephisto mußte ich in der Schule lesen, in meinen Augen ein völlig sinnloses Buch, weil K. Mann hier ohne den Genius Gründgens nicht auskommt. Aber, jedem das, was er gerne liest.

Monika

25. April 2025 13:42

GK "Machen wir uns etwas vor, wenn wir über Formierungsversuche ...sprechen?" ..."Wie sähe ein in Form gebrachtes Erfurt aus?" ...Ein in Form gebrachtes Erfurt erlebte ich im Juni 2015,  als ich einige Städte im Osten besuchte ( Jena, Weimar, Naumburg u.a.) Ich war begeistert über die blühenden Landschaften, die Städte, in denen das Beste beider überwundener deutscher Systeme zusammenzukommen schien. Das dauerte nur kurz, bereits vier Monate Jahr später veränderte sich Erfurt grundlegend. Ich habe noch die Ausgabe der INTERNATIOL NEW York TIMES vom 11. September 2015. Dort wird über die Ankunft von syrischen Migranten in Erfurt groß berichtet und dass man bis Weihnachten dort 4000 Flüchtlinge aus muslimischen Ländern ansiedeln werde. Überschrift in der Times: Arrivals test German town's adaptability/Newcomers are thrusting Nation into Experiment with unknown outcome" Ich habe Erfurt danach noch einmal besucht und sah Barbershops und verschleierte Frauen auf der Krämerbrücke. Und der Anger war laut Zeitungsberichten zu einem Angst-Hotspot geworden. Damit war für mich die Stadt wie nunmehr fast alle Städte in Deutschland aus der "Form geraten". Keine Ahnung, wie das Experiement ausgeht. Und woher die neue Form kommen soll.🤔
 

RMH

25. April 2025 13:49

@Adler und Drache,
die Tetralogie "Joseph und seine Brüder" sind m.M.n. nicht der beste Einstieg in das Werk von T. Mann. Man kann diese Bücher durchaus einfach liegen lassen, genauso wie "Felix Krull" (da fand ich vom Spätwerk "Der Erwählte" klar besser). Meine persönliche Top 3 bei den großen  Romanen:

Zauberberg
Buddenbrooks
Doktor Faustus

Also, nicht abgeschreckt bleiben. Die Lesungen der Mannschen Werke von G. Westphal sind pro Roman jeweils mehrere CDs dick, aber durchaus angenehm hörbar. Auch bei den Erzählungen und Novellen gibt es echte Perlen.

MarkusMagnus

25. April 2025 13:53

Ein bisschen wie bei einer Zwickmühle. 
Wäre es gut wenn die CDU in der Bedeutungslosigkeit verschwinden würde? Oder wäre das schlecht weil der AFD dann der einzige, mögliche (ohne Merz) Koalitionspartner verlustiert gehen würde? 
Im ersten Fall müsste man den Großteil der CDU-Stimmen für sich gewinnen können. Schön zu sehen, dass es auch im rechten Lager viele verschiedene Meinungen zu allen möglichen Themen gibt. Ich halte das für eine Stärke in der Partei, vor Allem wenn sie Volkspartei werden/bleiben will.
Wie steht die AFD eigentlich zu Cannabislegalisierung? Ich hoffe die kommen nicht auf die dumme Idee diese zusammen mit der CDU wieder abzuschaffen? Das ist vielleicht nur ein Nebenthema, würde aber bei den jüngeren Wählern überhaupt nicht gut ankommen. Im Gegenteil, insbesondere der Nutzhanfanbau gehört noch gefördert. Henry Ford entwickelte in den 20ern ein Auto aus Hanffasern welches mit Hanf-Benzin fuhr. Man kann aus Hanf fast alles machen, deswegen ist/war es verboten. Stichwort Autarkie.

Laurenz

25. April 2025 13:57

@Majestyk @Le Chasseur ... Weidel ist nicht blöder als Kickl. Man wird in der AfD-Spitze die Vorgänge bei den Koalitionsgesprächen zwischen FPÖ & ÖVP in Österreich en détail von den FPÖ-Parteifreunden, wie Fürst oder gar Kickl, direkt erfahren haben. Und das Scheitern des BSWs, aufgrund der Regierungsbeteiligungen nach den letzten Landtagswahlen (ex-Hamburg) wird man genaustens registriert haben. @Majestyk @Franz Bettinger ... Das Saarland wäre so nie in der Lage gewesen, der DDR einen Milliarden-Kredit zu gewähren, Bayern schon. Sie überschätzen das geschriebene Wort & unterschätzen das Handeln. Natürlich liegen Sie gegenüber @Franz Bettinger richtig. Links sein, der Marxismus ist eine Religion. Und wie will man mit Gläubigen debattieren? Beim Glauben hört jede sachliche Erwägung auf, Sinn zu ergeben, bis in den Tod der mit Lebenslügen Behafteten, reine Zeitverschwendung.

Monika

25. April 2025 14:00

Wer gesehen hat, wie schnell sich die zerfallenen Städte der DDR nach der "Wende" zu "blühenden Landschaften" ( Helmut Kohl) verwandelt haben und dann ab 2015 die rasante Veränderung der Städte durch die Masseneinwanderung und die Corona-Politik, kann  nur ernüchtert sein. Wer nicht beizeiten erkennt, welche Schätze in seinem Haus lagern, materielle und geistige und diese nicht würdigt und pflegt und schützt, der darf sich nicht wundern, wenn er alles verliert. Das ist bitter, aber wohl der Lauf der Welt. Wie das in Form bringen? 

Le Chasseur

25. April 2025 14:26

@Laurenz
"Wie wollen Sie die Wählerreaktion bei einer Koalition zwischen AfD & Union vorhersehen? Beim BSW ging das voll in die Hose. Also empfahl ich die II. Option, die Unterstützung einer Minderheitsregierung der Union, egal, ob Land oder Bund."
Ich kann nur für mich sprechen: Ich würde zwischen einer Regierungsbeteiligung der AfD und der Duldung einer CDU-Minderheitsregierung durch die AfD keinen Unterschied machen.
@Majestyk
"Weil Sie eine Linke und überzeugte SED-Anhängerin ist und die drehen das Steuer nie nach rechts."
Warum wählt das BSW dann einen AfD-Abgeordneten in die sächsische Geheimdienstkommission? Link
Lesen Sie mal den Text der DDR-Hymne. Wenn das links ist, dann bin ich auch gerne links. "Alte Not gilt es zu zwingen, und wir zwingen sie vereint (...) Wenn wir brüderlich uns einen, schlagen wir des Volkes Feind."

Majestyk

25. April 2025 14:35

@ Le Chasseur:
"Und eine AfD-BSW-Koalition scheitert doch genauso an der AfD, wie es am BSW scheitert. Ich würde so eine patriotische Koalition auch befürworten."
Das wäre keine patriotische Koalition, sondern ein Bündnis zur Wiedererrichtung der DDR und zur Unterwerfung unter Moskau, inklusive der Judenhatz die in der DDR üblich war und die nicht nur von Wagenknecht bis heute vertreten wird. 

Ekstroem

25. April 2025 14:40

Thomas Mann, eine zwiespältige Figur. Bei seinem Bruder scheint es klar zu sein: ein anti-deutscher Propagandist. Thomas Mann macht eine Entwicklung in diese Richtung durch. Schlägt bei ihm das Händlertum schließlich durch? Jeder wählt hier wie immer seine Sichtweise... 

RMH

25. April 2025 14:43

"Lesen Sie mal den Text der DDR-Hymne. Wenn das links ist, dann bin ich auch gerne links."
@LeC. Sie sind auch ohne diese Hymne links. Der Text der Hymne wurde nicht FÜR die DDR geschrieben, sondern noch in gesamtdeutscher Erwartung und bekanntermaßen wurde er deshalb lange Jahre bis zum Ende der DDR nicht mehr gesungen. Die DDR-Sozialisten wussten, was sie taten.

Franz Bettinger

25. April 2025 15:28

@Chasseur: Wie es gehen könnte? So: AfD & BSW könnten in Thüringen die Regierung bilden. Das wäre die Initial-Zündung für einen Domino-Effekt, der die Migrataions-& Kriegs-Parteien Mores lehren würde. Zu seiner Zeit hatte Lafontaine über die Länder die Kohl-Regierung jahrelang blockiert. Ein einziges Land hat viel Macht, wenn es denn richtig geführt wird. 
 

Majestyk

25. April 2025 15:30

@ Laurenz:
Es war aber nicht politische Nähe, weswegen Strauß die DDR am Leben erhalten wollte, sondern wirtschaftliche Gier und der Wunsch die Spaltung Europas aufrecht erhalten zu können, um im transatlantischen Konzert weiter die erste Geige zu spielen. Mit Billigimporten aus der DDR konnte man die Illsuion des Wohlstands für alle aufrecht erhalten und so jegliche Kritik an innerer Korruptheit und Entdeutschung durch Konsumzugang ersticken. Als sich abzeichnete, daß dies nicht mehr funktionieren würde wichen Kohl und Co, auf China aus. Ein Zeichen von Hybris zu glauben, man könne China so behandeln wie die DDR.
@ Le Chasseur:
"Lesen Sie mal den Text der DDR-Hymne. Wenn das links ist, dann bin ich auch gerne links."
Sie sind ja auch links geprägt. Ihre subtile Begeisterung für autoritären Staat, die Ablehnung von freiem Markt, das Gerede über bösen Westen und gute Russen, über böse Zionisten und arme "Palästinenser"sind eindeutig. Das soll kein persönlicher Angriff sein. Als Mensch sind Sie vermutlich dufte und Sie sind einer der wenigen Schreiber die immer ehrlich rüberkommen und nie von oben herab, das schätze ich sehr. Aber politisch trennen uns Welten. Vielleicht sieht man an uns beiden wie 40 Jahre Teilung uns Deutsche getrennt hat. Keiner von uns kann aus seiner Haut. Als Nachbar würde ich Ihnen jederzeit helfend zur Hand gehen und mit Ihnen Würstchen grillen, Bierchen trinken und plauschen, aber politisch passen wir zwei nicht unter ein Dach.

Majestyk

25. April 2025 15:34

Zum Trennenden und zur linken Prägung und Denkweise vieler Rechter paßt auch mein Kommentar von 14:25. Nur weil man etwas verschweigt oder versteckt ist es nicht weg.

Kositza: Sie kommen mir vor wie ein kleines Kind.

Le Chasseur

25. April 2025 16:34

@Majestyk
"Aber politisch trennen uns Welten. Vielleicht sieht man an uns beiden wie 40 Jahre Teilung uns Deutsche getrennt hat."
Sind Sie in der DDR aufgewachsen? Ich jedenfalls bin in Bayern geboren und dort groß geworden. ;-)
"Als Nachbar würde ich Ihnen jederzeit helfend zur Hand gehen und mit Ihnen Würstchen grillen, Bierchen trinken und plauschen, aber politisch passen wir zwei nicht unter ein Dach."
Ach, das Dach müsste nur groß genug sein.

Le Chasseur

25. April 2025 16:46

@Franz Bettinger"AfD & BSW könnten in Thüringen die Regierung bilden. Das wäre die Initial-Zündung für einen Domino-Effekt, der die Migrataions-& Kriegs-Parteien Mores lehren würde."
Ok, aber dieser Domino-Effekt würde sich vermutlich auf die ostdeutschen Bundesländer beschränken. An Chrupalla und Lafontaine würde eine Koalition nicht scheitern, wage ich mal zu behaupten.
"Ein einziges Land hat viel Macht, wenn es denn richtig geführt wird."
Das ist richtig. Und auch die Regierungsbeteiligung des BSWs auf Länderebene hat ja schon einen kleinen Effekt: https://www.nachdenkseiten.de/?p=128813

Laurenz

25. April 2025 16:48

@Majestyk (& Le Chasseur) ... Entspannen Sie Sich doch mal. Mit Emotionen kommen wir auf der SiN nicht weiter, außer sie abstrahieren auf die Vaterlandsliebe direkt. Diese Emotion ist immer legitim, wie die Nationalhymne & Scharz-Rot-Gold (nix Schwarz-Weiß-Rot). Ansonsten wäre es, wie EK schreibt, dienlich, auf das Werfen von Sandförmchen zu verzichten. Also lassen Sie dem Kaiser was des Kaisers ist. Es gibt weder böse, noch gute Russen & Amis. Schlechte Erfahrungen haben wir mit allen unseren Nachbarn & vielen Staaten weltweit gemacht. Die Welt hat uns selten Deutsche Errungenschaften gedankt, also lassen wir es einfach, die Welt damit zu beglücken. Wie Weidel sagt, Deutschland zuerst, mit allen anderen ist diplomatisch & konstruktiv, also diametral (das Gegenteil) von grün-feministisch, umzugehen, nicht mehr & nicht weniger. Können wir uns darauf für die Zukunft einigen? Können wir uns weiterhin darauf einigen, daß wir politische, wie ökonomische & philosophische Themen, die als links oder rechts/konservativ gelten, im Detail mit für & wider durchgehen? Jeder andere Vorgehensweise bringt Leser nicht weiter & zeugt nur von linker Deppen-Methodik.

Majestyk

25. April 2025 19:22

Kositza: Sie kommen mir vor wie ein kleines Kind.
Besser als ausblenden was unerwünscht ist und der Versuch das vermeintliche Kind bloßzustellen und vorzuführen.
@ Le Chausser:
Deutsche teilen sich doch nicht bloß in West und Ost, sondern auch in Nord und Süd, nach Generationen, Berufsgruppen, Herkunft, Geschlechtern, Überzeugungen und vielem mehr. Ich bin im Rheinland geboren, dort aufgewachsen und wieder hierher zurückgekehrt. Wenn ich in Thüringen bin fühle ich mich menschlich meist heimischer, mit so manchem Zugewanderten komme ich besser klar als mit jenen meiner Art. So einfach ist das alles leider nicht, wenn einmal der Wurm drin ist. Im Übrigen zeigt sich immer wieder virtuelle Gespräche ersetzen leider keinen echten menschlichen Kontakt.
 

Majestyk

25. April 2025 19:54

@MarkusMagnus 25. April 2025 10:30:"Ich rechne, was ich hier jetzt schon mehrfach ausgeführt habe, mit massiver Repression unmittelbar nach der Inthronisierung von Merz."
Der Satz ist nicht von mir, sondern von RMH 24. April 2025 21:20.
Ich selber rechne unter Merz noch mit deutlich mehr als bloß Repressionen. Merz, Spahn und Co. werden das umsetzen für was man sie ausgewählt hat. Merz ehemaliger Boss hat in Davos deutlich erklärt warum man nun umdenkt und wie man zukünftig gestalten will. 

Ordoliberal

25. April 2025 20:28

@Kositza
"Kositza: Sie kommen mir vor wie ein kleines Kind."
Was war denn das für ein Ausrutscher? Ad hominem neuerdings? Majestyk ist einer der rationalsten und erwachsensten Foristen hier.

Kositza: Ne, er bettelt laufend so, wenn ein Kommentar nicht GANZ rasch (oder gar nicht) freigeschaltet wurde. Kriegen Sie vielleicht nicht mit.

Diogenes

25. April 2025 20:34

"Sie sind ja auch links geprägt." - Majestyk
 
Links, Rechts, Eins, Zwei: Marsch! Die politische Liberale hat gar keine Weltanschauung, außer: Das Allerlei des Beliebigkeit. Und drum muss sie mit Idiomen daher kommen unter denen alles und nichts politisches Mitläufertum zelebrieren kann. Es wäre dem Dialog schon viel geholfen, wenn die liberale Egozentrik einfach mal hinterfragt würde und wie weit dieses Einzelkämpferwesen ohne  nationalpolitisches Sozialwesen und sozialpolitischen Nationalstaat in der Welt käme. Das ist nicht "links" und auch nicht "rechts", sondern eine Symbiose aus zwei Ideen die zusammen "Volkspolitik" oder "Politik fürs Volk" als Grundsatz ergeben. Wobei sich Volk ohne "Aber" und "Wenn" als Wesen und Geist deutscher Abstammung formuliert, welche sich durch Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft ziehen. Volks ist nicht "Links" und "Rechts" - Das sind Ablenkungen, sind Scheingefechte, die davon abhalten sollen eben diese Volkspolitik in Staatspolitik zu be-wegen. 

Gracchus

25. April 2025 21:53

Thomas Mann ist fraglos ein großer Autor. Ich tue mir trotzdem schwer mit ihm. Am Zauberberg "laboriere" ich - natürlich nicht kontinuierlich - bereits drei Jahre. Immer wieder lese ich darin, fasziniert ob der imaginativen und sprachlichen Kraft, dann wieder ermüdet ob der Ausführlichkeit und irritiert von der Kälte des Mann'schen Blicks auf seine "Geschöpfe". 

Gracchus

25. April 2025 21:55

Mit @Bettinger wäre ich auch für eine AfD-BSW-Koalitation in Thüringen. Das wäre doch ein Knaller - und würde die Verhältnisse zum Tanzen bringen. 

Gracchus

25. April 2025 22:08

@Majestyk: @Le Chasseur hat sich in einem der vorherigen Stränge klar als konservativ bekannt (im Zusammenhang mit Herr der Ringe). Die links/rechts-Dichotomie ist sowieso überholt. M. E. kann aber, wer sich prokapitalistisch positioniert, nicht als konservativ gelten. Alle echten konservativen und traditionellen Werte & Tugenden wurden vom Kapitalismus erfolgreich abgeräumt. Das Wahre, Schöne, Gute (Blog-Motto) - zählen im Kapitalismus null. Kapitalismus und Kali-Yuga sind Synonyme. 

Gracchus

25. April 2025 22:17

(Kapitalistische) Massengesellschaft und Volk (im emphatischen Sinne) schließen sich aus. Wo Masse, da kein Volk. 
Ein Zurück zu alter Normalität halte ich - falls überhaupt wünschenswert - für illusorisch. Wenn, wird es irgendwann eine neue Normalität geben. "Neue Normalität" ist aber die Losung des Feindes. 
 

MarkusMagnus

25. April 2025 23:02

@ Majestyk
Oh Verzeihung, ich hatte da etwas verwechselt. Ich sehe die Sache dennoch nicht ganz so negativ wie Sie und RMH. Gegen jede Maßnahme gibt es auch eine Gegenmaßnahme. Als ob die BRD-CDU keine Achillesverse hat...:)
Cool bleiben. Merz ist am Zug. Ohne CDU bekommen die Linken kein Verbotsverfahren. Das Problem ist gar nicht so sehr die CDU zu zerstören. Das tun sie ja schon gut selbst. Sondern was danach kommt und ob es der AFD gelingt die Stimmen der CDU an sich zu reißen. 
In der Hinsicht mache ich mir eher Sorgen das die einen Terroranschlag fälschen oder Herr Höcke einen Autounfall hat als über ein Parteienverbot.
Ein Parteienverbot würde -gerade im Osten- zur Unzufriedenheit vieler Leute führen. Und unzufriedene Leute können leicht vom Ausland (in dem Fall Putin) vereinnahmt werden. Genau das wollen sie ja nicht. Es wäre auf jeden Fall ein Risiko das sie nur im Notfall eingehen würden. Und selbst dazu gäbe es Gegenmaßnahmen. Die Brandmauer ist persönlich an Friedrich Merz gebunden. Fällt er, fällt auch die Mauer. Spannende Zeiten..
Ich ahnte schon im Jahre 2000 das wir mit Putin und Russland noch viel Freude haben werden. Die Rehabilitierung und die Heiligsprechung der Zarenfamilie (Was im Zuge des " Untergangs" der Kursk tatsächlich unterging, was auch beabsichtigt war) war schon ein deutliches Zeichen. Onkel Wanja will nichts Böses von uns Deutschen, im Gegenteil. Deswegen musste u.A. auch Schröder durch Merkel ersetzt werden.

Laurenz

25. April 2025 23:20

@Majestyk @L. ... war aber nicht politische Nähe, weswegen Strauß die DDR am Leben erhalten wollte. ... Warum denken Sie diesen Satz nicht bis zum Ende durch? Bei der Kausalität von Ursache & Wirkung scheitern Sie. Was spielt eine vermeintlich unterschiedliche Ursache für eine Rolle, wenn die Wirkung am Ende dieselbe ist? In der Wirkung auf die DDR unterschied sich FJS also fast 0 von der Ostpolitik Egon Bahrs & Willy Brandts. Erst die harte Linie eines meistens gut gelaunten, häufig lächelnden US-Präsidenten, der gerne Witze erzählte, brachte den Ostblock mit vielen linken, also keynesianischen Schulden, aber direkte Subventionen abschaffte, zum Einsturz.

Majestyk

26. April 2025 03:29

Kositza: Ne, er bettelt laufend so, wenn ein Kommentar nicht GANZ rasch (oder gar nicht) freigeschaltet wurde. Kriegen Sie vielleicht nicht mit.
Meine Nachfragen und auch Konter sind noch vorhanden, inklusive des Angebots mich per Mail zu kontaktieren. Wo und wann bettele ich da? 
Ich muß mich nicht aufdrängen, wenn's für Sie nicht paßt, nur verbiegen werde ich mich ganz sicher nicht. Wenn Sie sich von mir eine respektvollen Umgangston wünschen, dann gebietet die Höflichkeit dies umgekehrt auch mir gegenüber. Mich auf der persönlichen Ebene herablassend zu attackieren spricht für sich, hier und da muß ich wohl den einen oder anderen Zeh erwischt haben.

Majestyk

26. April 2025 04:11

@ Ordoliberal:
Danke. Man ist halt Fremdkörper und wird geduldet, damit die anderen jemanden zum Sparring haben. 
@ Gracchus: 
Kapitalismus ist eine globale Tatsache, so wie Gezeiten und Sonnenlauf. Ob man Kapitalismus mag oder nicht, die weltwirtschaftliche Teilnahme als Industrienation erfolgt nach kapitalistischen Regeln. Und die "Massen" sind nun einmal da. 80 Millionen werden Sie ohne entsprechende Arbeitsplätze nicht auf Dauer ernährt bekommen. So zu tun als würde man als moderne Nation keine kapitalistischen Strukturen benötigen muß man sich leisten können, von sozialer Verantwortung gegenüber abhängig Beschäftigten zeugt das nicht.
Was bestimmte Werte angeht bin ich wohl konservativ. Mit dem politischen Begriff kann ich nicht viel anfangen. Man müßte immer klären, konservativ bezogen worauf? Ein Deutscher konnte historisch konservativ sein bezogen aufs Kaiserreich oder auf alles was so danach kam, ein gewaltiger Unterschied. Konservativ in Bezug auf den Status quo können auch Grüne sein. Will man das System BRD aufbrechen reicht eine konservative Herangehensweise nicht aus. Will man Deutschland renovieren oder erneuern wird dies nicht dadurch gelingen, daß man konserviert, erst recht nicht in einer Welt im Umbruch.
@ Diogenes:
Sich gegen jede Form von Übergriffigkeit, Bevormundung und Plünderung durch ein wie auch immer geartetes Kollektiv oder dessen administrativer Struktur zu verwahren ist eine Weltanschauung. Ob mit oder ohne Ihre Zustimmung.

das kapital

26. April 2025 07:35

@ Majestyk Sie haben ein etwas verdrehtes Bild von der DDR. Und sie unterstellen Le Chasseur, er wolle die zurück. Judenhatz in der DDR ? Die Familie Gysi u.a. ist doch wohl jüdischen Herkommens. Gregor Gysi wurde als Sohn des Kulturpolitikers und DDR-Diplomaten Klaus Gysi (1912–1999) und seiner Frau Irene, geb. Lessing (1912–2007), ebenfalls DDR-Kulturpolitikerin und Leiterin des Verlags Kultur und Fortschritt, in Berlin geboren. Beide gut politisch eingebunden. Er selbst letzter Chef der SED. Wo war da die Judenhatz ? ///  Wenn Sie hier Wagenknecht "Judenhatz" unterstellen, erscheint das als wenig belegt. /// Ihre Angst vor der Unterwerfung unter Moskau zeigt eine angsthafte Prägung, die bemerkenswert ist. /// Natürlich waren Stalin, Lenin, Trotzki völlig ungenießbar und furchterregend. Trotzdem hat dieses System einen Gorbatschow hervorgebracht, der Deutschland und Europa ohne Blutvergießen die Freiheit von russischer nicht aber von US amerikanischer Herrschaft zurückgegeben hat. Seine Vision vom gemeinsamen Haus Europa steht bis heute. Das ist keine Unterwerfung sondern sinnvolle und wünschenswerte Kooperation.

das kapital

26. April 2025 07:45

@ Diogenes "Die politische Liberale hat gar keine Weltanschauung, außer: Das Allerlei des Beliebigkeit." Tatsächlich ist echter Liberalismus weniger Weltanschauung und mehr Pragmatismus zu eigen, als fundamentalistischen Richtungen. Historisch lassen sich aber schon politische Grundüberzeugungen festmachen. Deutschland braucht eine echte liberale Partei und nicht einen Etikettenschwindel wie bei der FDP. Westerwelle ist unvergessen. Privat geht vor Staat. Das ist keine Beliebigkeit, sondern ein klares liberales Grundkonzept, dass gegen alle Staatswirtschaft und alle Staatsgläubigkeit steht, die uns seit 1998 u.a. durch die Energiewende ins Nichts, welche von Berlin und Brüssel aus Deutschland vernichtet. /// Grundkompenenten: freies Wirtschaften, Ablehnung der Planwirtschaft und der Bürokratisierung, Vorrang der Selbstorganisation vor der staatlichen, und den Zwangsmaßnahmen, Schutz der bürgerlichen Freiheitsreche. /// Ein Erzliberaler würde Antaios, Sezession, Compact und AfD auch dann verteidigen, wenn sie ihm zutiefst missfielen. /// Liberalismus ist der Freiheit verpflichtet ohne sich mit Fundamentalisten gemein zu machen.

Diogenes

26. April 2025 08:36

@Gracchus: "Mit @Bettinger wäre ich auch für eine AfD-BSW-Koalitation in Thüringen. Das wäre doch ein Knaller - und würde die Verhältnisse zum Tanzen bringen." - Manchmal kann man sich die Koalitionspartner nicht aussuchen. Man muss nehmen was der eigenen Partei nahe kommt und das muss auch vom Charakter der Parteifunktionäre, der Methodik und dem Sinn der politischen Bewegung passen. Ansonsten ist politische Grippe (Husten- und Schwindelanfälle, Mattheit-Stillstand) vorgezeichnet. Die Wagenknechtpartei ist eine fremdextreme Partei die nach wie vor (vorher in der anderen Partei der marxistischen Mischpoke (Politisches Chamäleon, die Farbe/den Anstrich wechselnd von Rosarot-Rot-Grün-und-ins-Schwarz)) auf ideologisch-wirklichkeitsfremde Menschentümelei und abstrakt-bescheuerte "Internationale Solidarität "-Wortblasen setzt, wo das Deutschtum aber politisch-organisiert u. gefördert gehört und eine nationalpolitische Gemeinschaftleistung griffiger/fassbarer ist. Beim Nationalpolitischen Gedanken trifft man sich (Angehörigkeits-/Abstammungwesen). Keine Menschen-„Gesellschaften“; sondern Leistung/Staat entstehend aus gewachsenem Gemeinsinn des „Volkes“.

Bis jetzt ist in diesem Parteiwinzling (gemessen an Mitgliedern) "BSW" in Thüringen auch niemand hervorgetreten der mit der AfD Thüringen ins weltanschauliche und nationalpolitische Gespräch über Parteipolitik hinaus kommen will. Wagenknecht selbst traue ich als Person/Charakter kein Atom weit über den Weg. Sie ist Mitverantwortliche für das Ungeheuer das sich als "Zivilgesellschaft" geschmeidig-getarnt durch die Straßen/Plätze/Räume Machtdemonstrationen (Gewalt/Anschläge/Sinn und Ungeist der Rotfront-Weimarer verbreitend) propagierend schlängelt. Es muss mit diesem Ungeheuer aufgeräumt werden. Es muss ausgehungert/ausgenüchtert werden (kein Steuergeld für antideutsche NROs), damit der "Atem" sich (wieder) frei von "Erdrosselungsversuchen" bewegen kann auf der Suche und im Ringen um die besten weltanschaulichen Ideen/Ansätze vom Volk als Warte/Hochsitz ausgehend/erfassend. Siegfried muss dem Drachen bändigen: "Siegfried" also ins "uns" ! Unsere Siegfriedlinie haltend! 
 
Den politischen Willen in Propagandawerk, Meta-Vortrag, Politrede weiter schärfend/anschaulich machend! Vom plastischen Wabern des "Irgendwie, Irgendwann, Irgendwo" eines bloßen Planspiels zur großen, zusammenhängenden Idee manifestieren/befestigen, beispielsweise in der Rückgewinnung von Worthoheit (Remigration) und dem Aufladen/Setzen von weltanschaulichen Kampfbegriffen/Schlagworten.

Mitleser2

26. April 2025 08:39

@Gracchus: Oh je, der böse Kapitalismus. Wo zählt das Wahre, Schöne, Gute denn (außer im Privaten)? In welches Land werden Sie also auswandern, wo Sie das im politischen Raum finden? Ansonsten bleibt Ihnen nur die innere Emigration. 

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