Für “Deutschland” sterben?

Die Debatte um die Aufrüstung der Bundeswehr hält für die Rechte einige Minen bereit. Auf eine davon ist Dieter Stein, der Herausgeber der Jungen Freiheit, getreten, als er gegenwärtige Zweifel am Sinn des Wehrdienstes als Degeneration des rechten Wehrwillens verurteilte.

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

Die Fra­ge „Bist du im Ernst­fall bereit, Deutsch­land mit der Waf­fe in der Hand zu ver­tei­di­gen?“ beant­wor­ten laut einer Umfra­ge nur 17 Pro­zent der Deut­schen mit „Ja“. Stein sieht dar­in zu Recht ein alar­mie­ren­des Zei­chen und hat sei­ner Sor­ge mit einem Video-Kom­men­tar auf Insta­gram Aus­druck verliehen.

Es zeigt, wie gering die Wehr­be­reit­schaft ist in Deutsch­land, wie weni­gen es wich­tig ist, im Ernst­fall die eige­ne Nati­on zu schützen.

Er selbst hät­te noch in Zei­ten der deut­schen Tei­lung Wehr­dienst geleis­tet, als die Aus­sicht, im Ernst­fall auf Deut­sche schie­ßen zu müs­sen, einem die Ent­schei­dung auch nicht leicht gemacht habe. Wei­ter sagt er:

Frü­her war das vor allen Din­gen auf der Lin­ken eine Mode­er­schei­nung, zu sagen, man ver­wei­gert den Wehr­dienst, man ist gegen die Armee, gegen die Bun­des­wehr und hat das kul­ti­viert, das ist nach wie vor so. Aber es macht sich jetzt auch „rechts“ die­se Hal­tung breit: Ohne mich! Und man­che sagen: Ja, für die­se BRD bin ich nicht bereit zu kämp­fen! Oder: Es ist die fal­sche Regie­rung im Amt! Aber man muss sich mal fra­gen: Sind denn auch Ret­tungs­sa­ni­tä­ter, sind Poli­zis­ten, das THW – sind auch die nur im Ein­satz, wenn gera­de die pas­sen­de Regie­rung im Amt ist?

Ein Staat muß in der Lage sein, Sicher­heit nach innen und außen zu gewähr­leis­ten. Gegen die Gleich­set­zung von Sol­da­ten, die für die äuße­re Sicher­heit zustän­dig sind, und Poli­zis­ten, die das nach innen tun, lie­ße sich eini­ges ein­wen­den. Ja, auch der Poli­zist muß im Ernst­fall zur Waf­fe grei­fen und sein Leben in Gefahr brin­gen. Aber das Poli­zist­sein ist mit der Frei­wil­lig­keit des Diens­tes ver­knüpft. Der Poli­zist kann jeder­zeit sei­nen Dienst quit­tie­ren, der Sol­dat nicht, auch wenn er sich frei­wil­lig gemel­det hat.

Aller­dings berührt Steins Fra­ge nach der pas­sen­den Regie­rung einen wich­ti­gen Punkt der rech­ten Zurück­hal­tung bei der Fra­ge des Wehr­diens­tes. Es ist nur ver­wun­der­lich, daß jemand, der Stauf­fen­berg jedes Jahr auf den Altar hebt, solch eine Fra­ge für absurd erklärt. Denn auch Stauf­fen­berg hat ja ab einem bestimm­ten Punkt aus Ein­sicht, daß eine fal­sche Füh­rung an der Macht sei, sei­ne Pflicht zum Gehor­sam hin­ter­fragt und ihn mehr als verweigert.

Die Fra­ge ist also auch für Stein legi­tim, und er beant­wor­tet sie sogar:

Natür­lich ist ent­schei­dend, dass nicht Hasar­deu­re im Amt sind und Deutsch­land ver­ant­wor­tungs­los in krie­ge­ri­sche Kon­flik­te füh­ren. Und dar­über kann man sich hin und wie­der natür­lich strei­ten. Aber ich sehe, das [ist] momen­tan nicht der Fall.

Wenn dem so wäre, hiel­te also auch Stein die Ableh­nung des Wehr­diens­tes für legi­tim. Wor­an macht er fest, daß die deut­sche Regie­rung für Deutsch­land und nicht im Inter­es­se ande­rer han­delt? Das begrün­det er lei­der nicht, son­dern ver­weist nur auf den Zusam­men­hang von Sou­ve­rä­ni­tät und Wehr­haf­tig­keit, den sicher­lich kein Rech­ter bestrei­ten wird.

Inter­es­sant ist: Es macht Stein nicht stut­zig, daß die Wer­be­trom­mel für den Wehr­dienst von den­je­ni­gen am lau­tes­ten geschla­gen wird, die nie Wehr­dienst geleis­tet haben und für die vor weni­gen Jah­ren Sol­da­ten noch Mör­der waren: die Grü­nen (und Frau Strack-Zimmermann).

Ich ent­sin­ne mich an die­se Debat­ten inner­halb der Rech­ten noch aus den 1990er Jah­ren, in der es um die Aus­lands­ein­sät­ze der Bun­des­wehr ging. Für mich, der ich mei­nem Land lan­ge Jah­re als Reser­ve­of­fi­zier gedient habe, waren die­se Ein­sät­ze schon damals etwas Frag­wür­di­ges (und das Fias­ko in Afgha­ni­stan hat mich in mei­ner Skep­sis bestärkt), weil das Ziel die­ser Ein­sät­ze in der Regel nicht deut­schen Inter­es­sen diente.

Für mich war und ist völ­lig klar, daß die Wehr­pflicht für die Ver­tei­di­gung unse­res Lan­des not­wen­dig ist. Daher hielt ich ihre Abschaf­fung für einen schwe­ren Feh­ler. Wäre er nicht gemacht wor­den, könn­ten wir die gegen­wär­ti­ge Debat­te ganz anders füh­ren: Denn Aus­lands­ein­sät­ze waren für Wehr­pflich­ti­ge freiwillig.

Die gegen­wär­ti­ge Debat­te um die Wehr­haf­tig­keit fin­det jedoch vor dem Hin­ter­grund des Ukrai­ne-Krie­ges statt, in den uns die zu Bel­li­zis­ten mutier­ten Pazi­fis­ten der letz­ten Jahr­zehn­te gern hin­ein­zie­hen wür­den, um ihre west­li­chen Wer­te in jeder Ecke der Welt durch­zu­set­zen. Wer die dies­be­züg­li­chen Sor­gen für ein Zei­chen von Dege­ne­ra­ti­on hält, muß sich fra­gen las­sen, ob er noch in der Lage ist, die Lücke zwi­schen der uni­ver­sa­lis­ti­schen Agen­da des polit­me­dia­len Kom­ple­xes in unse­rem Land und den Inter­es­sen des deut­schen Vol­kes zu erkennen.

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

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Kommentare (53)

MarkusMagnus

28. Mai 2025 15:58

"Denn Auslandseinsätze waren für Wehrpflichtige freiwillig."
Und wie sieht es aus wenn der Nato-Bündnisfall eintreten sollte?
Könnte man dann Wehrpflichtige auch unfreiwillig in Polen oder im Baltikum einsetzen? Ich möchte diese Rechtsfrage gerne mal geklärt haben. Bisher bekam ich von Juristen gegenseitige Rechtsauffassungen zu hören. 

Andreas J

28. Mai 2025 16:37

Ich finde es gut, dass junge Männer (zumindest in der Vergangenheit die stärkste AfD-Wählergruppe) einen Verteidigungsminister auflaufen lassen, der letztes Jahr z. B. äußerte, die AfD wolle „zurück in die dunklen Zeiten des Rassenwahns“. Und auch sonst sollten junge Konservative die veränderte weltpolitische Lage ruhig strategisch nutzen, um den Respekt für Patriotismus einzufordern, der in anderen Ländern eine Selbstverständlichkeit ist und ohne den es keine gut funktionierende Armee geben kann, egal wie viel Geld investiert wird. 
 

Le Chasseur

28. Mai 2025 17:07

@MarkusMagnus
"Und wie sieht es aus wenn der Nato-Bündnisfall eintreten sollte?Könnte man dann Wehrpflichtige auch unfreiwillig in Polen oder im Baltikum einsetzen?"
Wenn der NATO-Bündnisfall eintritt, dann gibt es ein paar grelle Blitze und das war's dann. Ein "Polen" oder ein "Baltikum", wo man Wehrpflichtige einsetzen könnte, gibt es dann nicht mehr.

Le Chasseur

28. Mai 2025 17:11

Für Deutschland wäre ich evtl. bereit zu sterben, aber das gibt es ja schon lange nicht mehr. Wehrdienst habe ich geleistet, in einer Kampfeinheit der Krisenreaktionskräfte, danach aber nachträglich verweigert.

Wahrheitssucher

28. Mai 2025 17:27

"... muß sich fragen lassen, ob er noch in der Lage ist, die Lücke zwischen der universalistischen Agenda des politmedialen Komplexes in unserem Land und den Interessen des deutschen Volkes zu erkennen."
Der dankenswerte Kernsatz zum Thema, Herr Lehnert, der gleichzeitig einen oder den Unterschied zwischen dem Hohenzollerndamm und Schnellroda offenbart...
 

Klaus Kunde

28. Mai 2025 17:35

Vom Alter her nicht einmal mehr für den Landsturm tauglich, stellt sich für mich selbst die Frage nach dem Wehrdienst längst nicht mehr. Dem bin ich als West-Berliner und damit vom Wehrdienst grundsätzlich freigestellt, mit westdeutscher Zweitadresse 1973 freiwillig nachgekommen. Höchst ungewöhnlich in einer Zeit, in der Totalverweigerer aus Westdeutschland vom „Büro für ungewöhnliche Maßnahmen“ in West-Berlin unter Jubel empfangen wurden.
Heute würde ich den Wehrdienst verweigern, zumindest solange, wie der Gebrauch des Tucholsky-Zitats für jedermann straffrei bleibt. Wer wie ich in einem Berliner Zuwandererghetto zu Hause ist (Migrantenanteil bei 75%, türkisch-arabische Monokultur), dem fällt es ohnehin schwer, Deutschland noch als seine Heimat zu begreifen. Leben im Zwangsexil fördert die Wehrbereitschaft mit Sicherheit nicht.

Beta Jas

28. Mai 2025 17:40

Vielleicht sollte die politische Rechte in Deutschland laut ehrlich sein und erklären, das sie keinen Wehrdienst unterstützen der einer Armee eines Landes dient, das nach 30 Jahren linksextremer Politik nicht mehr Deutschland ist sondern eine Halde der Welt.
Die Sprengung von Nord Stream konnte erfolgen, weil es eine politische Klasse in diesem Land gibt, die nicht an der Souveränität des deutschen Volkes und des Landes interessiert ist. Da sollte man dann "Nein sagen" zu einer Wiedereinführung der Wehrpflicht bei der Bundeswehr, denn diese Armee dient nicht deutschen oder europäischen Interessen.

Siriusstar

28. Mai 2025 17:46

Für eine nationalsouveränistische Nation, die z.B. den Aussenhandel in ihrer eigenen Währung abwickelt, autozentrierte Entwicklung, die nach innen gerichtet ist, betreibt, ist die Wehrpflicht unerlässlich. Solange aber Deutschland eine Vasallenkolonie ohne günstige und kontinuierliche Energieversorgung, ist, die unfähig zu echtem WinWin ist, muss jede Wehrpflicht aufs schärfste verworfen werden. Man befördert damit nur Globalismus und die Zersetzung des Eigenen. Souveräne Verteidigung: Vorbilder sind da Israel und Nordkorea.

MarkusMagnus

28. Mai 2025 18:02

@ Le Chasseur
Ja, so wird es wahrscheinlich sein. Ich frage mich manchmal ob der Westen auch so mit dem russischen Präsidenten reden würde, wenn er statt Putin Schirinowski heissen würde. Ich glaube  nicht, denn der hätte nicht lange gefackelt. 
Ausserdem ist der Sinn des Krieges nicht für sein Vaterland zu sterben, sondern den Feind für sein Vaterland sterben zu lassen. 
Es müsste also heissen: Bereit für die BRD zu töten? Und wenn wir den Krieg verlieren, bin ich dann der Verbrecher? Mörder? Mir sind das - gerade als Deutscher - zuviel Unwägbarkeiten wegen den letzten beiden Kriegen.

Majestyk

28. Mai 2025 18:26

Wehrfähigkeit basiert auf dem freien Wehrwillen freier Männer. 
 
Für viele Rechte scheint es wohl unerträglich der eigenen Jugend diesbezüglich einen freien Willen zuzugestehen. Seltsamerweise schafft es die größte Militärmacht der Welt auch ohne Zwang rekrutieren zu können. Jugendliche ans Militär ranführen geht auch anders. Warum soll man zwangsweise eine Waffe in die Hand nehmen müssen, wenn man privat keine besitzen darf?
 
Der wesentliche Faktor ist und bleibt aber die Begeisterung fürs eigene Land und Begeisterung für militärische Kultur und militärische Betätigungsfelder. Sich fürs eigene Land begeistern ist aber nicht allein eine Bringschuld des Bürgers, sondern vor allem der Politik, die ein Land so zu gestalten hat, daß der Bürger sich darin wohlfühlt und sich nicht sonst wohin träumt. Junge Menschen, die AfD meint damit ja eher nur junge Männer, zwangsweise zum Kriegsdienst verpflichten wollen aber der Jugend kaun noch Perspektiven bieten ist ähnlich dreist wie mit jungen Leuten soziale Löcher stopfen, nur um ein marodes System nicht in Frage stellen zu müssen. 
 
Ich bin zwar eh zu alt, aber in einem Land in dem Einheimische bei Arbeits- wie auch Wohnraumsuche benachteiligt werden dürfen würde ich eh keinen Militärdienst leisten und Wehrpflicht nur für Männer ist ohnehin nicht akzeptabel. Keine Pflicht ohne Recht. 

Bernd

28. Mai 2025 18:38

@Le Chasseur:
Der Krieg mit den grellen Blitzen war und ist immer unwahrscheinlich. Damit zu drohen liegt in der Logik der Dinge, tatsächlich zu handeln und sich einen Gegenschlag einzufangen ist in keinem Fall sinnvoll.

Simplicius Teutsch

28. Mai 2025 18:44

Ich stell mich doch nicht „kriegstüchtig“ auf den Front-Wall oder in den Schützengraben, um für die Volksverräter, Kriegstreiber und Maulhelden hinter meinem Rücken zu kämpfen und zu sterben. Kann mir gut vorstellen, dass mittlerweile sehr viele deutsche Männer so denken. Und sie haben recht. 
 
„Der Krieg muss nach Russland getragen werden. Russische Militäreinrichtungen und Hauptquartiere müssen zerstört werden. Wir müssen alles tun, dass die Ukraine in die Lage versetzt wird, nicht nur Ölraffinerien in Russland zu zerstören, sondern Ministerien, Kommandoposten, Gefechtsstände.“ (Kiesewetter, CDU).

Hesperiolus

28. Mai 2025 18:48

Wenn schon der kleinrussische, wenngleich herkunftsvergessene, Sohn ukrainischer Erde, bedauerlich abgesehen Idealisten (insonders kulturschaffende), Pauvres und Retardierte, massenhaft und zu Recht keinen Sinn darin sieht, für seinen land-ge-grabb-ten Boden - zu Ge-fallen globalistischer Oligarchen und Agrobonzen und seiner niedriglöhnenden Zukunft – eben: zu „fallen“; welchen dann der „Deutsche“ dortens pro patria mori? Besser bleibt er, Melnykscher, Klitschkoscher et al. bolidensteuernder Brut gleich, abständig, nämlich inkombattant! - Wer für Deutschland, eigentlich, leben soll, hier, möge nicht für das diesem antonyme „Deutschland“ sterben; sollen sich woke Lesbenheere für den gynaikotropen Wertewesten in die Schlacht werfen … 
 

Zauberer von Oz

28. Mai 2025 19:39

WAS soll man denn verteidigen? Den jetzigen Zustand??  Die OFFENE Grenze verteidigen??? Ein Oxymoron!

Majestyk

28. Mai 2025 19:51

@ Le Chasseur:
"Ein "Polen" oder ein "Baltikum", wo man Wehrpflichtige einsetzen könnte, gibt es dann nicht mehr."
Petersburg oder Moskau aber auch nicht. Wenn man aus Angst vor Nuklearwaffen wie ein Reh im Licht erstarrt, kann man Sicherheitspolitik gleich ganz lassen. Wer aus Angst den Konflikt scheut hat schon verloren. Da hatte man Gottseidank in Westdeutschland noch andere Kaliber die sich nicht haben einschüchtern lassen, weder vom Russ, noch von der von der blökenden Herde der Demonstranten, sondern auf Pershing statt Petting setzten. 
Nachgiebigkeit und Schwäche verantworten Kriege, nicht Stärke. Mit Aggressoren kann man nicht verhandeln, die verstehen nur eine Sprache. 
2014 hätte man als Reaktion auf die Krimbesatzung die Ukraine sofort in die NATO aufnehmen sollen. Immerhin hatte man der Ukraine ja die Kernwaffen abgeschwatzt. Dann wären die Beziehungen zu Rußland halt zerbrochen, sind sie jetzt aber sowieso. Eine Invasion hätte Moskau sich dann aber zweimal überlegt. Damals hatte man aber wenigstens noch Kernkraftwerke und jede Menge Kohle in doppeldeutiger Hinsicht. Nicht die NATO-Osterweiterung war der Fehler, sondern der Verzicht darauf alle aufzunehmen. Erst wenn der Westen sich als das begreift was er wirklich ist wird es ein gutes Ende nehmen.
 

Frieda Helbig

28. Mai 2025 20:07

Bin ich bereit, das Deutsche (das deutsche Volk) mit der Waffe in der Hand zu verteidigen? - Ja!
Bin ich bereit, diesen Staat BRD mit der Waffe in der Hand zu verteidigen - Nein!
Schade, daß Dieter Stein das nicht differenzieren kann...

MarkusMagnus

28. Mai 2025 20:43

@Majestyk
Ich würde es so machen wie in dem Buch Starship Troopers von Heinlein.
Wehrdienst ist freiwillig, aber nur wer ihn geleistet hat erhält auch das aktive und passive Wahlrecht. 
Und wenn wenn die Amerikaner es mit einem richtigen Gegner zu tun haben, wird in der Regel auch die Wehrpflicht wieder eingeführt. Und war das Abschwatzen der Nuklearwaffen eine russische oder eine westliche Idee? Egal, die BRD ist nicht die Knochen eines einzigen hessischen Panzergrenadiers wert. Aber die BRD ist nicht Deutschland. Da haben die Leute in Mitteldeutschland uns Wessis etwas voraus. Die DDR war schließlich auch nicht Deutschland. Deutschland ist mehr...
Ich halte die Osterweiterung für einen Fehler. Sogar die Nato an sich. Sie ist dazu da uns Deutsche unten zu halten. Die Nato hätte sich nach 1991 ebenfalls schrittweise auflösen sollen. Zug um Zug. Deutschland gehört nur zwangsweise zum Westen, das sollte man auch niemals vergessen.
 
 
 

Dietrichs Bern

28. Mai 2025 20:46

Nun, ich gehöre noch zu denjenigen, die ihren Wehrdienst abgeleistet haben, aber da ging es noch um Landesverteidigung. Meine Einstellung hat sich geändert. Krieg bedeutet getötet oder verkrüppelt oder entstellt zu werden. Nur meine Familie wäre es wert, diesen Preis zu bezahlen. Sonst gar nichts. 

LotNemez2

28. Mai 2025 21:00

Die Debatte wird von Rechten der Antikriegsfraktion viel zu zaghaft geführt. Wagenknecht wird's freuen. Man muss aber die Tendenzen und Muster benennen, die klar vor uns liegen. 1) Corona führte zu einem massiven Geburteneinbruch im Westen. Zufall? 2) Wir haben eine permanente Hetze gegen Kinder und Schwangerschaft in der Mainstreampresse (Schwangerschaft ist ungesund, Hunde sind besser als Kinder, maximal ein Kind, sonst droht der Burnout der Eltern) Zufall? Mann und Frau werden mittels permanenter Zersetzungsarbeit durch Leute, die an mittlerweile 173 Gender-Studies-Lehrstühlen ausgebildet wurden, einander entfremdet. Zufall? Der nun drohende Krieg fügt sich nahtlos in das Bild ein. Er würde die reproduktionsfähige Generation weiter ausgedünnen. In welchem Ausmaß hängt davon ab, wie lange er geht und wie tief wir einsteigen. Der bisherige Verlauf lässt nichts gutes ahnen. Treffen würde es nicht "unsere" Asylberechtigten, Geduldeten, Illegalen, auch keine Mitglieder und Sympatisanten von Grauen Wölfen, IS oder Leute aus Hinterhofmoscheen. Sie alle bekommen natürlich keine Einladung zur Musterung. Nein, die werden hauptsächlich ethnsich Deutsche im besten Alter bekommen. Eine deutsche Beteiligung würde uns dem Ende als Volk ein großes Stück näher bringen. Das muss man mal so deutlich aussprechen. Zeit wird's!

RMH

28. Mai 2025 21:02

Die öffentliche Debatte - also nicht die hier geführte! - krankt unter 3 wesentlichen Punkten: 
1. Die Wehrpflicht wird vehement von Leuten gefordert, die nie gedient haben, bestenfalls mal Zivi waren oder, wie Dr Lehnert richtig feststellt, früher dagegen waren
2. Die WP wird von Leuten gefordert, die davon nicht persönlich betroffen sind.
3. Die älteren Wehrdienstbefürworter (allesamt Ü 50) führen die Debatte meist unter dem Allgemeinposten "Hat uns damals ja auch nicht geschadet"
Tja, wenn man das Pferd so aufzäumt, braucht man sich nicht zu wundern, wenn man auf nicht viel Gegenliebe stößt.
Die hießige Debatte hingegen krankt unter dem "Solange"-Mythos. Und was "Solange" ist, bestimmt natürlich jeder selber. Das ist einer Rechten nun wahrlich nicht würdig. Die nachvollziehbarsten Debattenbeiträge zum Beitrag von Dr. Lehnert kommen bislang einzig von @Majestyk.

Der Gehenkte

28. Mai 2025 21:21

Ich verstehe die Frage gar nicht. Wird mein Land angegriffen - von wem auch immer -, ruft es mich ..., dann diene ich, mit allen Konsequenzen! Punkt! Wofür denn sonst sterben, wenn nicht für Deutschland? Da kann ich nicht anfangen und mir ein Deutschland nach meinem Willen zurechtphantasieren, sondern muß es nehmen, wie es ist. 
Die Differenz, die hier zuallererst gemacht werden muß, ist doch die zwischen Verteidigung oder Angriff und irgendwelchen Politspielchen. Zu sterben sollte man vor allem in der Verteidigung bereit sein. 

Rheinlaender

28. Mai 2025 21:47

Treue besteht darin, sein Land auch dann zu verteidigen, wenn man mit dessen Regierung nicht einverstanden ist. 
Dass die Bundeswehr zu einem Angriffskrieg im Osten genutzt werden könnte, steht nicht zu befürchten. Selbst wenn es eine politische Absicht dazu gäbe, würde es mindestens ein Jahrzehnt dauern, diese Armee wieder zur Landes- und Bündnisverteidigung zu befähigen. Eine allgemeine Aversion gegen die NATO, die vor 1990 wesentlich dazu beigetragen hat zu verhindern, dass ganz Deutschland kommunistisch wurde, kann ich nicht nachvollziehen. Im Übrigen hat Russland die Ukraine angegriffen und nicht die NATO Russland.
Allerdings stellt sich die Frage, Deutschland als Soldat zu verteidigen, für Personen, die sich auch aufgrund ihrer Herkunft als Angehörige des deutschen Volks betrachten, praktisch nicht, da diese faktisch als wehrunwürdig gelten. Deutschland steht nun vor der Herausforderung, die Menschen, die sich am wenigsten an das Land gebunden fühlen, dazu zu motivieren, die größten Risiken zu seiner Verteidigung einzugehen. Viel Erfolg!

Wuwwerboezer

28. Mai 2025 21:48

Einss

Die Kommentare hierunter

www.youtube.com/watch?v=EtX-na5rZy0

zeugen von Schlafwandlerei wie 1914. "Hauptsache wir sind wieder wer in der Welt" oder wenigstens: "Hauptsache wir zeigen uns wieder in der Öffentlichkeit", "der 'Rest' ist uns egal". Dabei ist das Erscheinungsbild erbärmlich! Körpertherapeuten-Ansage: "Der Körper lügt nicht". Die sind schlimmstens verklemmt und verdruckst in ihrem Schuldkult-Charakterpanzer gefangen und atmosphärisch liegt eine drückende Schwere, Unwirklichkeit und, Entschuldigung bitte, Verschwuchtelung über der ganzen Szenerie. Die Antlitze drücken nahezu allesamt eine Mischung aus Hedonismus und "Ich weiß eigentlich, daß ich hier Falschgeld bei einer miesen Sache bin" aus. Welcher Tavistock-Spindoktor hat sich dieses kindestrotzige und zugleich schlurfige Aufstapfen mit den Stiefeln, diese wie mit Pattex aneinander und an den Celluliten festgeklebten Leichenstarrefinger und diesen hackigen, gekünstelten Unterarmschlackser in diesen albernen Mickey-Maus-Handschuhen ausgeheckt!? Im Vergleich damit wirkt der nordkoreanische Verkehrspolizist geradezu wie persönlich frisch von Osho befreit! Und wer hat diese Biedermeierhausvaterbärte erlaubt?! Die Kommandos klingen weibisch-hysterisch.

Wuwwerboezer

28. Mai 2025 21:48

Zwo

Das selbstzufrieden-anerkennende Zunicken von Merz und Pistorius zeigt, daß sie das Problem nicht mal sehen. Die psychologisch, insbesondere traumatherapeutisch geschulten Militärbeobachter in aller Herren Länder werden es sehr wohl mit einem kurzen Blick in aller Klarheit sehen wenn sie diese Bilder anschauen:

Noch immer das hölzern pedantische Volk,
Noch immer ein rechter Winkel
In jeder Bewegung, und im Gesicht
Der eingefrorene Dünkel.

Sie stelzen noch immer so steif herum,
So kerzengrade geschniegelt,
Als hätten sie verschluckt den Stock
Womit man sie einst geprügelt. - Heine

Vergleiche, wie natürlich und innerlich frei, strotzend von stolzem Selbstbewußtsein und siegesdynamischer Selbstverständlichkeit die Arbeiter-und-Bauern-Söhne hier

www.youtube.com/watch?v=pEKnsokoYdA

ihre Körper bewegen; wie erwachsen, männlich, geradlinig, zugleich geschmeidig und spielerisch die frei ausschreiten - leicht levitierend wie der Heiland auf dem See, es hat einen Touch von "hohe Herren beim sonntäglichen Promenieren"! (Nebenbei gesagt: eindrucksvoller als die Wehrmacht in Paris, die russisch-preußische Mixtur eben; außerdem die Gewissheit, moralisch sauber dazustehen bei dem, was man tut. Hier ist die ganze Szenerie wie aus einem Guß!)

NATO-Osterweiterung bedeutet eben militärische Einkreisung Deutschlands auch psychologisch! (Und keiner in Schland merkt`s ...)

- W.

Gracchus

28. Mai 2025 21:56

Das ist alles richtig, was hier gesagt wird. Diese Wehrdebatte ist blanke Idiotie. Auf den Punkt gebracht von @Frieda Helbig. Nur: Im Fall eines militärischen Angriffs differenziert der Feind auch nicht zwischen dem deutschen Staat und Land und Leuten. Das ist doch die Crux. 

Jupp Koschinsky

28. Mai 2025 22:18

https://www.youtube.com/watch?v=nu9WPIRXLBw

Majestyk

28. Mai 2025 22:22

@ MarkusMagnus:
"Wehrdienst ist freiwillig, aber nur wer ihn geleistet hat erhält auch das aktive und passive Wahlrecht." 
In der Schweiz war das Wahlrecht einst an den Militärdienst gekoppelt. Das war der Grund warum Frauen dort lange nicht wählen durften. Ich bin zwar immer für positive Anreize, man könnte Soldaten z.B. beim Studienplatz und Fördermaßnahmen bevorzugen. Aber Ihr Vorschlag klingt haargenau wie Verzicht auf Impfpflicht, aber ohne sich impfen zu lassen kommt man nirgendwo mehr rein. Irgendwie unterscheiden wir uns im Verständnis von menschlicher Wahlfreiheit. 
Wenn die BRD nicht Deutschland ist, was ist sie denn dann? Es gibt nur zwei deutsche Staaten, Deutschland und Österreich. Trotz Abhängkeiten waren sowohl BRD als auch DDR trotzdem deutsch. Dass die BRD fremden Einflüssen z.B. aus Brüssel unterliegt ist eine Binsenweisheit, davon abgesehen halte ich die BRD sehr wohl für souverän. Natürlich ist das Gebilde hochkorrupt und verhält sich als Staat feindlich gegenüber dem indigenen Teil der Bevölkerung. Irgendwie tun aber alle so als hätte dies nichts mit Lebensentscheidungen der Deutschen zu tun. 
"Demokratie ist ein Verfahren, das garantiert, dass wir nicht besser regiert werden, als wir es verdienen." George Bernard Shaw
Die Industriefeindlichkeit, Militärfeindlichkeit, fehlende Eigenverantwortung, die damit einhergehende Bevormundung, das Bildungsversagen, die Verwahrlosung  uvm. haben sich Deutsche in Summe herbei gewählt, demonstriert und auch gelebt. 

Rheinlaender

28. Mai 2025 22:26

In den 1980er-Jahren gab es unter dem Oberbegriff der "strukturellen Nichtangriffsfähigkeit" eine Reihe alternativer Verteidigungskonzepte, die darauf ausgerichtet waren, einen sowjetischen Angriff unter maximalen Verlusten scheitern zu lassen und dadurch wirksam abzuschrecken. Zugleich waren sie so gestaltet, dass die auf ihrer Grundlage gestalteten Streitkräfte nicht dazu in der Lage gewesen wären, den Gegner auf seinem Territorium anzugreifen. Der Gegner hätte dieses Konzept somit nicht als getarnte Angriffsvorbereitung missverstehen können, was ihn unter Druck gesetzt hätte, als erster anzugreifen. Vielleicht ist es an der Zeit, diese Konzepte wiederzuentdecken und weiterzuentwickeln.  

Majestyk

28. Mai 2025 22:51

@ RMH:
Danke. Die AfD behauptet Bürgerentscheide zu wollen. Souverän aus AfD-Sicht wäre doch der Hinweis, daß über Wiedereinführung der Wehrpflicht das Wahlvolk abstimmen soll. Will man fair sein läßt man jene Jahrgänge abstimmen die es betrifft. Oder man zieht die älteren Jahrgänge zum Reservistendienst ein. 
Als die Debatte wieder aufkam, inklusive den als Sondervermögen getarnten Schulden meinte meine Bankfrau, "dann würde die Jugend endlich wieder erzogen". Sind für Erziehung nicht die Eltern zuständig? Ist man nur erzogen wenn man beim Militär war? Wie will man eigentlich wehrtaugliche Leute rekrutieren, wenn Jugend sich nicht einmal mehr bei Bundesjugendspielen sportlich messen soll? Ganz zu schweigen davon, daß man die natürlich patriotische Jugend ja eh nicht haben will, weil "rechts".
Ich bin ganz sicher kein Militärexperte, aber wem nutzt eigentlich Wehrpflicht die auf Masse zielt mehr als den Ausrüstern? Und geht es nicht in Wirklichkeit auch darum durch die Hintertür junge Menschen fürs marode Sozialsystem zu rekrutieren?
Mir scheint im Übrigen das manche unterschätzen, daß sich seit der Dienstzeit der Teilnehmer das Militär weiter entwickelt hat. Wie lang soll der Wehrdienst denn dauern um an moderen Waffensystemen ausbilden zu können? Mal abgesehen davon, daß ich Kriegsdienst als Pflicht ablehne (erst recht nur für Männer), so etwas kann es doch nur zur Landesverteidigung im V-Fall geben, nicht für Interventionen in asymetrischen Kriegen. 

Umlautkombinat

28. Mai 2025 22:59

Vergleiche, wie natürlich und innerlich frei, strotzend von stolzem Selbstbewußtsein und siegesdynamischer Selbstverständlichkeit die Arbeiter-und-Bauern-Söhne hier [...] ihre Körper bewegen; wie erwachsen, männlich, geradlinig, zugleich geschmeidig und spielerisch die frei ausschreiten - leicht levitierend wie der Heiland auf dem See,

Wenn das Ironie sein soll, dann ist sie doch etwas holzschnittartig. Da ich Einsneunzig bin, hatte ich das zweifelhafte Vergnuegen, immer einmal zu derartigen Uebungen herangezogen zu werden. Ich lasse hier mal eine Interpretation der Psychologie der Marschierenden weg...
 

Majestyk

28. Mai 2025 23:00

@ Rheinlaender:
"Treue besteht darin, sein Land auch dann zu verteidigen, wenn man mit dessen Regierung nicht einverstanden ist.. (...) Eine allgemeine Aversion gegen die NATO, die vor 1990 wesentlich dazu beigetragen hat zu verhindern, dass ganz Deutschland kommunistisch wurde, kann ich nicht nachvollziehen. Im Übrigen hat Russland die Ukraine angegriffen und nicht die NATO Russland."
Ich bin immer wieder froh, solche Stimmen der Vernunft zu lesen. Nur weil man die hiesige Kaste verachtet kann man den Soldaten der BW nicht absprechen Deutschland zu dienen. Dem war bei der Wehrmacht so und so ist es auch heute. Dass man die einheimischen Patrioten nicht will ist zutreffend, allerdings muß man auch anerkennen, wenn Zuwanderer in der BW dienen. Womit beweist man denn mehr sein Zugehörigkeitsgefühl zur neuen Heimat als der Bereitschaft für dieses Land zu töten und zu sterben?

Le Chasseur

28. Mai 2025 23:13

@Rheinlaender"Treue besteht darin, sein Land auch dann zu verteidigen, wenn man mit dessen Regierung nicht einverstanden ist."
Ich bin ja nicht nur mit der Regierung nicht einverstanden, ich bin auch mit dem Großteil der Bevölkerung nicht einverstanden. Nicht einen Finger mach' ich krumm für die.

Blue Angel

28. Mai 2025 23:33

Sich in einem Krieg von denselben Kreisen verheizen lassen, die einen  tagtäglich stärker drangsalieren, demütigen, ausbluten lassen? Die aus unserem wunderschönen Land eine (danke für den treffenden Begriff!) Halde der Welt gemacht haben, seine Kultur, Landschaften, Vitalität u. v. m.  immer weiter zerstören?
  -   Sowas würden m. E. nur Menschen ohne Selbstachtung und ohne logisches Denkvermögen tun. Für solche halte ich Rechte nicht und hoffe, damit für die Mehrzahl richtig zu liegen. 

Speng

28. Mai 2025 23:53

@Majestyk
Ich halte es ja nicht unbedingt für die klügste Vorgehensweise, sechzig Jahre alte Sci-Fi-Romane als staatspolitisches Vorbild zu nehmen, aber der Grundthese, dass nur die etwas zu (mit-)entscheiden haben sollten, welche sich nachweislich für das Gemeinwesen eingebracht haben, kann ich etwas abgewinnen. Inwiefern jemand dies für die BRD des Jahres 2025 tun sollte, bliebe mal dahingestellt. Übrigens wird im Roman auch ein futuristischer Zivildienst akzeptiert, bevor sie Hern Heinlein tumben Militarismus unterstellen wollen. Zudem sei noch erwähnt, dass diese "Veteranenherrschaft" das Ergebnis einer globalen Krise war, die die Zivilisation an den Rande des Untergangs gebracht hat. Eine ähnliche revolutionäre Umwälzung würde einer "echten" Aufwertung des Wehrdienstes in der BRD wohl auch vorausgehen.
Zum zynischen Shaw-Zitat sei noch gesagt, dass zumindest die frühen BRDlinge eine bessere Entschuldigung für ihre Dekadenz hatten als ihre Nachbarn und Nachkommen. Das Morden an den Deutschen nach 45 wurde doch nicht aus humanitären, sondern wohl eher aus praktischen Gründen langsam zurückgefahren. Unterwürfigkeit als Überlebensstrategie! Zehn Jahre später war dann wohl eher die reine Bequemlichkeit dominierend. Trotzdem meine ich, sie unterschätzen in eklatanter Weise die wohl bis dahin brutalsten und gründlichsten Maßnahmen der psychologischen Kriegsführung, welche die Umerziehung in D begleitet haben. Mildernde Umstände für das Deutsche Volk.

Ausguck

29. Mai 2025 00:06

Aus der Einsicht heraus, dass der Staat schon lange nicht mehr die Interessen des Deutschen Volkes verfolgt, einen vielleicht wieder einzufuehrenden  Wehrdienst zu verweigern, halte ich nicht fuer ein Zeichen von Degeneration des Wehrwillens sondern dafuer, dass sich die Erkenntnis einer schmerzhaften Realitaet durchgesetzt hat: Der Tatsache naemlich, dass die vorgebliche Demokratie und das Bekenntnis zur Deutschen Nation auf immer schwaecheren Beinen steht. Ich selbst war ebenfalls viele Jahre Offizier, habe aber seinerzeit aus aehnlichen Gruenden meinen Abschied genommen, denn ich sah mich schon damals nicht mehr in der Lage, meinen geschworenen Eid zu erfuellen.

Dr Stoermer

29. Mai 2025 00:08

Die Tatsache, dass selbst ein feiner Kerl wie Stein Schwierigkeiten hat, den Wald vor lauter Bäumen zu sehen, ist ein Indiz dafür, dass wir es eher mit einer psychologischen Herausforderung bei den Völkern der westlichen Welt, allen voran unserem, zu tun haben, denn einer der Vernunft. Evolutorisch hatte der Mensch offenbar nie Gelegenheit, sich auf die einzigartige Situation, in der wir uns befinden – auch wenn die nicht erst gestern vom Himmel gefallen ist – zu trainieren. Von seiner „eigenen“ Führung nach Strich und Faden verarscht werden – kein Stamm musste dafür je Bewältigungsstrategien entwickeln. Den ersten schon länger hier zurückliegenden Höhepunkt dieser Hirnschmarotzerei verbuchen wir entsprechend als Eigenversagen und stellen unseren Körper mehr oder weniger willig, in jedem Falle aber wehrlos, als gerade noch lebende Nahrungsquelle zur Verfügung.
In dieser Lage ist der „Wehrdienst“ und das „für Deutschland sterben“ die Degeneration, nicht umgekehrt.  Die kognitive Entgiftung wird so etwas wie Rückhypnose und Reframing umfassen müssen. Wenn ich aber lese, dass der Umfragewert „17“ Prozent beträgt, bin ich hoffnungsfroh, dass wir auf einem guten Weg sind.

ede

29. Mai 2025 00:54

Mit Majestik bin ich regelmäßig d'accord. Eigentlich. Jetzt frage ich mich, was ihn in einer zentralen Frage von Strack-Zimmerman und Hofreiter unterscheidet?
Die Bundesrepublik war seit ihrer Gründung nicht souverän. Eine Binse. 
Allerdings war das kein Problem - bis 1990. Die Angriffsdrohung der Sowjetunion war ja real, und die Rolle der USA als Schutzmacht und Verbündeter hat die als Besatzungsmacht annähernd vollständig überdeckt. Aber nicht beseitigt.
Nach 1990 und dem 2+4 Vertrag waren wir, diesmal auch die aus dem Osten, nur noch Vasallen. Wie kann man das übersehen?
Und nun, mit der Wahl Trumps, öffnet sich erstmals nach 80 Jahren ein Fenster zu echter Souveränität. Die Regierung Merz tut alles um es zu zuhalten. Wie kann man das nicht sehen?
Wer sich nicht wenigstens fragt, warum Russland angegriffen hat, sollte über Wehrpflicht schweigen. 

ede

29. Mai 2025 01:31

Noch was. 
Ich habe "gedient". Anderthalb Jahre in der sogenannten Nationalen Volksarmee der Deutschen Demokratischen Republik. Freiwillig ganz bestimmt nicht, ich bin während eines laufenden Studiums eingezogen worden.
Im Ernstfall hätte ich wohl auf einige hiesige Kommentatoren schießen sollen. Und wenn ichs, nachdenklich wie ich bin nicht getan hätte, sie auf mich.
Ich hatte dort etwa 70/71 Gelegenheit einen Film über das Szenario eines militärischen Nato-Warschauer Pakt Konfliktes zu sehen. Der wurde vertraulich /geheim der versammelten NVA Generalität während einer Tagung vorgeführt (ich war der Filmvorführer) .
Fazit daraus: Der gesamten NVA wurden lediglich 48h Überlebensfähigkeit prognostiziert - immerhin 12 Divisionen. Danach (?) würden die Russen übernehmen. An das projizierte Schicksal der Bundeswehr kann ich mich nicht erinnern.
Man sollte sich auch gelegentlich an Tauroggen erinnern. 

Majestyk

29. Mai 2025 01:33

Geht es bei der Wiedereinführung der Wehrpflicht nicht auch darum durch die Hintertür junge Menschen fürs marode Sozialsystem rekrutieren zu können?
Was unterscheidet eigentlich den Gedankengang ein Staat habe das Recht über Menschen zu verfügen und diese auch gegen deren Willen für den Kriegsdienst rekrutieren zu können von der Geisteshaltung die einen Staat veranlaßt Menschen am Verlassen des Staates zu hindern, weil man deren Arbeitskraft benötigt?
Bin ich tatsächlich der EInzige der sich solche Fragen stellt?
Wenn ein Staat es doch nicht schafft seine Bürger so für sich zu begeistern, daß diese bereit sind ihre Heimat aus freiem Willen zu verteidigen, ist es jener Staat dann wirklich wert ihm die eigene Familie als militärische Personalressource zu überlassen?
Ohnehin bin ich der Überzeugung, daß jemand der seinem Staat dienen soll um Land zu verteidigen, die Chance haben muß selber eigenen Boden erwerben zu können. Wie sollen die Kinder einfacher Leute dies morgen noch tun können? Für wessen Land kämpfen die dann?

Diogenes

29. Mai 2025 06:21

@Le Chasseur: "Ich bin ja nicht nur mit der Regierung nicht einverstanden, ich bin auch mit dem Großteil der Bevölkerung nicht einverstanden. Nicht einen Finger mach' ich krumm für die."
 
Ich kämpfe für Deutschland (mit allen Folgen, auch den Tod; denn das Bewusstsein an das "Wofür" ist der Kampfwert-Unterschied zwischen Weltanschauungsarmee und Söldnerarmee), aber nicht in dieser im Gegenteil und in künstlicher Untradition zur stolzen und ehrenhaften Wehrmacht verkehrten/erzogenen Bundeswehr (mit all ihren Albernheiten) und nicht für diesen Staatsmythos der aus dem Schuldkult seine Wurzel zieht. Und ganz sicher nicht für die antideutschen Demokratiebesoffenen deren Intelligenz schlicht nur als verdummt zu bezeichnen ist. Dumm und indoktriniert.  Nein, für die zeitgenössische Perversion (die zwanghafte Entartung/Verkehrung in sein Gegenteil) und deren Spukzentrale/Demokratieschauspielhäuschen will kein Deutscher kämpfen. Aber für das heilige Deutschland: Das Deutschland das Ideenschmiede/Schöpfertum und Hochgefühl in Bauwerk, Mensch und Natur war und ist, das mehr als nur "Wirtschaftsstandort" und bloße "Sprache" jener die Menschenrassen und Menschenvölker zu Gesellschaften der X-Beliebigen verleugnenden Schuldkultisten ist. 

MarkusMagnus

29. Mai 2025 07:37

@ Wuwwerboezer
Man kann von der DDR sagen was man will, aber niemals wollten die Eliten dort mit Absicht das Land wirtschaftlich ruinieren, noch das deutsche Volk abschaffen. 
Neulich habe ich ein Interview mit Bill Clinton gesehen. Er sagte dort: Wenn Putin was sagte, dann war es auch so. Wenn er sein Wort gibt, hat er es immer gehalten. Mehr muss ich über einen Politiker nicht wissen. 
Und aktuell juckt es Netanjahu wohl den Iran anzugreifen. Vielleicht ist es diesmal "a country too far" und die Probleme mit der Staatsräson usw. haben sich über Nacht erledigt. 
In diesen verrückten Zeiten kann man nur noch beten.
 
 
 

RMH

29. Mai 2025 09:10

Ziemlich viele, irrationale Argumente. Meistens von Teilnehmern, die andern Orts dann eher links sind bzw. die "solidarische" Nummer ziehen. Die höchste Form der Solidarität war & ist der Wehrdienst. Höher noch, als jede Steuerzahlung oder Spende in irgendeinen Klingelbeutel. Dieser Dienst wurde in D nie angemessen gewürdigt, er wurde bereits seit seiner Wiedereinführung (ich schreibe von Westdtl, was in Mitteldtl war, beurteilige ich nicht) madig gemacht, Wehrdienstleistende als jammernde Wichser veräppelt ("Ich bin beim Bund" U. Lindenberg), vom Osten finanzierte Grupen halfen gerne, Verweigerungsanträge zu schreiben, weil die damals schon wussten, wem das half & so war die sog. "Aussetzung" eigentlich nur konsequent. Das, was die Mehrheit schon lange nicht wollte, wurde endlich abgeschafft. Wenn die jetztige Admin. denkt, die WP kann man einfach so wieder einführen, um endlich eine Art verpflichtendes Langzeit-Assessment Center zur Gewinnung von Koffern zu bekommen, dann haben sie sich getäuscht. Eine effektive WP lebt, analog zum Böckenförde Diktum, von Voraussetzungen, die man nicht einfach anordnen kann. Eine der Voraussetzungen (neben vielen anderen) wäre, dass man den Dienst in den dt. Streitkräften positiv würdigt, nicht nur heute, sondern generationenübergreifend, bis zu den Ahnen. Schon daran fehlt es , also lassen wir die Bürokraten wursteln. Es wird nichts dabei heraus kommen.

Adler und Drache

29. Mai 2025 09:24

Sterben für die, die Deutschland zerstören - darauf läuft es letztendlich hinaus. Nachdem das links-woke Kartell die USA verloren hat, baut es seine Version der "Festung Europa" aus. Die Zügel werden zunehmend angezogen, in allen Bereichen. Unsere Heimat Deutschland ist den Machthabern egal, darüber sind sie längst hinweg. Zwar beginnen sie zunehmend patriotisch zu posaunen, aber das ist nur Panzerschokolade fürs Volk. 
Nach Weißmanns "Ärmel hoch!" jetzt Steins "Zu den Waffen!" Eine seltsam blind-treue Unterwürfigkeit gegenüber - was? Prinzipien? Obrigkeiten? Ideen? Man möchte sich festhalten, irgendwo, aber es gibt keinen sicheren Halt mehr. Wer selbst nicht souverän wird, wird folgen müssen.  

Karl Otto

29. Mai 2025 09:31

In den USA bekommen Migranten für abgleisteten Wehrdienst die Staatsbürgerschaft (bzw. erleichterten Zugang zu ihr). Vielleicht keine schlechte Idee.

Dieter Rose

29. Mai 2025 09:39

@Zu hinter den Linien von gestern:
Bitte passen Sie auf sich auf. Wir brauchen Sie. Ansonsten: der Akathistos-Hymnos gebe weiter Rückhalt.

Le Chasseur

29. Mai 2025 10:17

@Majestyk & Rheinländer:
"Im Übrigen hat Russland die Ukraine angegriffen und nicht die NATO Russland."
Gehe ich recht in der Annahme, dass Sie nicht der Ansicht sind, dass dieser Angriff von der NATO provoziert wurde?
https://www.youtube.com/watch?v=cKKGi9HEBC0

Le Chasseur

29. Mai 2025 10:53

@ede
"Der gesamten NVA wurden lediglich 48h Überlebensfähigkeit prognostiziert - immerhin 12 Divisionen."
Unser Feldwebel sagte zu uns mal, Einheiten wie die unsrige hätten auf dem Schlachtfeld statistisch gesehen eine Überlebensdauer von knapp vier Minuten.

Artabanus

29. Mai 2025 10:58

Woher kommt die Deutsche Marotte, einer völlig geisteskranken Regierung treu bis in den Tod zu folgen? Ein vernünftiges Volk entledigt sich seiner Regierung wenn diese das Staatsschiff klar in den Untergang steuert. Von daher ist das Beispiel Stauffenberg so wichtig. Stauffenberg und seine Mitverschwörer haben damals zumindest teilweise die Ehre der Deutschen gerettet, da sie wenigstens den Versuch unternommen haben. Sie haben tatsächlich für Deutschland ihr Leben gegeben, während die anderen Wehrmachtssoldaten eben nicht für Deutschland sondern nur für Hitler gestorben sind. Ähnlich ist es jetzt: kommt es zum Krieg so sterben unsere Soldaten nicht für Deutschland sondern für Merz, Zelensky, Von der Leyen und so weiter. Es wäre blöd, nicht ehrenhaft.

RMH

29. Mai 2025 11:06

"Fazit daraus: Der gesamten NVA wurden lediglich 48h Überlebensfähigkeit prognostiziert - immerhin 12 Divisionen. Danach (?) würden die Russen übernehmen. An das projizierte Schicksal der Bundeswehr kann ich mich nicht erinnern." @Speng, da gab es ähnliche Überlegungen.  Die Linie, die gehalten werden sollte, war letztlich der Rhein & nach Norden hin das, was am Ende des WK II von D gehalten wurde, fiese Zungen sagten damals sogar, sobald sich die Nato Truppen hinter den Rhein zurückgezogen haben, wird ein atomarer Sperrriegel über D geschoben, sprich das Land atomar verseucht werden (die franzöischen Kernwaffen-Träger gingen damals bspw. auch nicht wesentlich weiter).
Das Thema Wehrpflicht ist hingegen etwas Grundlegendes und das Wort Pflicht deutet bereits an, dass es nichts Freiwilliges ist, wo man nach Gusto entscheidet, ob oder ob nicht.
@Stein-Kritik: Leute wie D. Stein begreifen offenbar den "Dienst" immer noch als Dienst, der Menschen dann auch noch womöglich politisch sich zur eigenen Feldpostnummer neigen lässt, quasi "Schule der Nation". Dafür fehlen aber alle Voraussetzungen (siehe mein Beitrag zuvor).

Valjean72

29. Mai 2025 11:12

@MarkusMagnus: "Ich halte die Osterweiterung für einen Fehler. Sogar die Nato an sich. Sie ist dazu da uns Deutsche unten zu halten."
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Jeder Staat, welcher 2004 mit der Osterweiterung der EU betrat, wurde anschließend auch NATO-Mitglied. Die NATO hat wie die EU ihren Sitz in Brüssel und beide Organisationen können mE als Glied einer übergeordneten Struktur begriffen werden. Die NATO bildet den militärischen und die EU den zivil-wirtschaftlichen Arm.
 
Beide Organisationen dienen explizit nicht deutschen Interessen.

Valjean72

29. Mai 2025 11:30

@Adler und Drache: "Sterben für die, die Deutschland zerstören - darauf läuft es letztendlich hinaus […]Nach Weißmanns "Ärmel hoch!" jetzt Steins "Zu den Waffen!" Eine seltsam blind-treue Unterwürfigkeit gegenüber - was? Prinzipien? Obrigkeiten? Ideen?"
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Trefflich formuliert - Respekt!
 
Auch ich habe Weißmanns "Ärmel hoch!" nicht vergessen und ich werde nun ebenso wenig Steins "Zu den Waffen!" vergessen.
 
Die Berliner Republik befindet sich dank der desaströsen Engergie-, Migrations- und Wirtschaftspolitik der letzten Bundesregierungen in einem kolossalen wirtschaftlichen Absturz mit zunehmend schwindendem gesellschaftlichem Zusammenhalt.
 
Was liegt für die hierfür verantwortlich zu zeichnende polit-mediale Clique (samt angeschlossener NGO`s) näher als über einen Konflikt im Aussen, von den verheerenden Zuständen im Inneren abzulenken?

Adler und Drache

29. Mai 2025 11:42

@Majestyk
Die Industriefeindlichkeit, Militärfeindlichkeit, fehlende Eigenverantwortung, die damit einhergehende Bevormundung, das Bildungsversagen, die Verwahrlosung  uvm. haben sich Deutsche in Summe herbei gewählt, demonstriert und auch gelebt.
Das stimmt! Mir geht die rechte "Volks"-Verklärung a la Diogenes ("stolzer Deutscher" in Endlosschleife) in Verbindung mit Regierungsschelte auch auf den Senkel. Hier das Gute, Wahre und Schöne, dort das Böse und Schlechte. Das ist romantischer, oder noch nicht mal romantischer, sondern pseudoromantischer Unsinn. Wer die eine Hälfte des Problems nicht nur ungeschoren lässt, sondern auch noch idealisiert, trägt nicht zur Lösung des Problems bei. 
Die Propheten der Bibel haben nie nur die Könige, sondern immer auch das eigene Volk angegriffen und zur Umkehr aufgefordert. 

Valjean72

29. Mai 2025 11:55

@LotNemez2: "Der nun drohende Krieg fügt sich nahtlos in das Bild ein. Er würde die reproduktionsfähige Generation weiter ausdünnen …"
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Das ist ein essentieller Punkt, den Sie hier anbringen. Eine Politiker- und Medienkaste (mit nachgelagerten NGO`s), die bisher alles Mögliche getan hat, um gegen die ureigenen Interessen unseres Volkes zu agieren, die den „Großen Austausch“ forciert und Kinderarmut zur Selbstverwirklichung und zum Schutze des Klimas propagiert,  ruft nun zu Wehrhaftigkeit, Wehrertüchtigung und Aufrüstung auf.
 
Wie viel ethnisch-deutsche gibt es noch in der Alterskohorte 18 – 29?
 
Und aus dieser Kohorte sollen nun womöglich tausende, zehntausende fallen? Für was? Um das Weltklima zu retten? Für die universellen Menschenrechte …?
 
Aus rein materialistischer, grün-links-liberaler Sicht könnten dann die gefallen jungen Deutschen einfach durch weiter forcierte Zuwanderung aus Afrika/Arabien kompensiert werden

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