Die Fließrichtung der Partei

Je länger die AfD existiert, in Parlamenten vertreten ist und Mandate erobert, desto häufiger hat sich das Grundsätzliche vor der Realpolitik zu rechtfertigen. Das liegt in der Natur der Sache, besser gesagt: in der grundsätzlichen Aufstellung des Gebildes "Partei". Sie fühlt sich auf eine andere Art in ihre Umgebung ein, als das ein Verlag macht.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Das Wort “Real­po­li­tik” spielt bei die­sem Vor­gang eine wich­ti­ge Rol­le. Es kann für eine rei­fe Hal­tung dem Geschäft der Poli­tik gegen­über ste­hen, aber auch Geschmei­dig­keit bemän­teln. Nicht ein­mal das wäre schlimm: Mit dem Kopf durch die Wand möch­te nie­mand, der von der Kom­ple­xi­tät der Mas­sen­ge­sell­schaft unse­rer Zeit etwas begrif­fen hat.

Es gibt aber ein geschmei­di­ges Ver­hal­ten, das Über­zeu­gun­gen nicht mehr auf ande­re, geschick­te­re, eben klu­ge Wei­se durch­setzt, son­dern aus­tauscht, ersetzt durch das, was in Schwung kommt. Dies wird durch Netz­wer­ke und Bünd­nis­se ver­tre­ten, die ihrem Selbst­ver­ständ­nis nach – ja, was sind und wie? Prag­ma­tisch? Reif? In der Lage zuhau­se? Real­po­li­tisch? Aus­tausch­bar, letzt­lich: stromlinienförmig?

Ich hielt in den ver­gan­ge­nen Mona­ten Vor­trä­ge unter der Fra­ge­stel­lung, “was wir noch wol­len kön­nen”. Die Ant­wort umstell­te ich mit belast­ba­ren, har­ten Fak­ten: mit der eben ange­führ­ten Kom­ple­xi­tät der Gesell­schaft eben­so wie mit der demo­gra­phi­schen Kata­stro­phe, der Über­frem­dung, der struk­tu­rel­len Über­macht der Geg­ner und der Belast­bar­keit der eige­nen Leute.

Was, wenn nicht nüch­ter­ne Real­po­li­tik jen­seits aller Uto­pie, muß nach sol­chen Bestands­auf­nah­men zuletzt als Kon­zept for­mu­liert wer­den – vor­sich­tig visio­när mei­net­hal­ben, aber kei­nes­falls starr­sin­nig? So mach­te ich es stets, dann mün­de­te es in inten­si­ve Diskussionen.

Im Pod­cast mit Maxi­mi­li­an Krah geht es auch um die­se Fra­gen. Er läuft seit ges­tern, die Klick­zah­len sind hoch, die Kom­men­ta­re laut und for­dernd und vol­ler Posi­ti­ons­be­stim­mun­gen. Wor­an liegt das?

Es liegt dar­an, daß das Grund­sätz­li­che, das ich ver­tre­te, auf das stößt, was Krah als “Real­po­li­tik” bezeich­net, obwohl er weiß, daß auch mei­ne Posi­ti­on eine real­po­li­ti­sche ist. Dies hat im Ver­lauf des Gesprächs dazu geführt, daß sich Krah auf “die Lage” zurück­zog und mir eine Sta­lin­grad-Men­ta­li­tät zu unter­stel­len begann, an der am Ende “der Unter­gang in Treue fest” ste­he: Denn man lie­fe­re mit den aus einer ande­ren Zeit stam­men­den Über­zeu­gun­gen dem Staat einen Vor­wand zur Repres­si­on und ver­baue den­je­ni­gen jede Rück­zugs­mög­lich­keit, die eigent­lich recht gern vom Kampf gegen die AfD ablas­sen würden.

Das ist der Punkt. Das mei­ne ich, wenn ich davon spre­che, daß sich das Grund­sätz­li­che je län­ger je mehr vor der soge­nann­ten Real­po­li­tik zu recht­fer­ti­gen habe: Es wird schwie­rig, ruhig mit­ein­an­der zu spre­chen, wenn die Rol­len­zu­wei­sung pole­misch ist und sich der Lega­list als eine Art “Hüter der Ver­fas­sung” posi­tio­niert – und dadurch impli­ziert, daß der ande­re mit dem Feu­er spiele.

Aber es ist not­wen­dig, das, was uns als Lega­li­tät vor­ge­setzt wird, auf sei­ne Legi­ti­mi­tät zu hin­ter­fra­gen und dar­auf zu pochen, daß es natür­lich mög­lich sei, ent­lang die­ser Richt­schnur Geset­ze zu ändern und das Ille­gi­ti­me zu ver­wer­fen und zu korrigieren.

Es ist wich­tig, zu beto­nen, daß jedes Volk eine Abstam­mungs­ge­mein­schaft sei und daß ein Min­dest­maß an Homo­ge­ni­tät zum Natio­nal­staat und zur demo­kra­ti­schen Wahl dazu­ge­hö­re. Das schließt weder ein hand­hab­ba­res Maß an Zuwan­de­rung aus, noch schwelgt es in Rein­heits­phan­ta­sien. Es ist viel­mehr real­po­li­tisch, weil es die Potenz und das Selbst­be­wußt­sein der Zuwan­de­rer gegen das eige­ne, altern­de, im umfas­sen­den Sinn deka­den­te Volk aufrechnet.

Es ist not­wen­dig, dar­über zu spre­chen, was es bedeu­tet, in einem ein­zi­gen Jahr 300 000 deut­sche Päs­se zu ver­ge­ben, an ganz Kul­tur­frem­de, sie also mit­wäh­len zu las­sen, mit­ent­schei­den, was zukünf­tig mit unse­rem Land wer­den soll.

Es geht also um einen dezi­diert deut­schen Stand­punkt, for­mu­liert unter schwers­ten Bedin­gun­gen, gegen die demo­gra­phi­sche Ermü­dung, gegen eine moral­po­li­tisch auf­ge­la­de­ne Geschichts­er­zäh­lung, gegen insti­tu­tio­nell ver­an­ker­te, anti­deut­sche Kräf­te und gegen ein Aus­land, das uns nie, ich wie­der­ho­le: nie, auch nicht jetzt gera­de, unei­gen­nüt­zig zur Sei­te springt.

Das alles muß in Ruhe bespro­chen wer­den, dafür war im Pod­cast kein Platz. Ich wäre sowie­so in die­sem Gespräch sehr viel lie­ber weit über Krahs Kri­tik am idea­lis­ti­schen Akti­vis­mus und an der unter­stell­ten eth­ni­schen Unter­schei­dung der Staats­bür­ger hin­aus­ge­gan­gen. Sein eige­ner, real­po­li­ti­scher Vor­schlag von Par­al­lel­ge­sell­schaf­ten, die es uns ermög­li­chen sol­len, unse­re eth­no­kul­tu­rel­le Iden­ti­tät zu wah­ren, und mehr: sie end­lich wie­der stark zu ver­tre­ten, ist eine Debat­te wert, wir konn­ten sie nicht führen.

Vor allem aber hät­te mich sei­ne Mei­nung zur Fließ­rich­tung der Par­tei inter­es­siert, denn ich weiß, daß nicht nur in den Ost­ver­bän­den (aber dort eben sehr) vie­le Man­dats­trä­ger und Spit­zen­po­li­ti­ker auf die Ände­rung die­ser Fließ­rich­tung besorgt bli­cken, oder anders: besorgt wahr­neh­men, daß die­se Fließ­rich­tung, die es längst gibt, nun so deut­lich zuta­ge tritt.

Ich wäre also sehr gern mit Krah auf die CPAC-Kon­fe­renz zu spre­chen gekom­men, auf die­se trans­at­lan­tisch-real­po­li­ti­sche Heer­schau patrio­ti­scher Par­tei- und Lob­by­grö­ßen in Buda­pest, erst­mals mit Wei­del pro­mi­nent am Mikro­fon, das Gan­ze umstellt von kon­ser­va­ti­ven Israe­lis und jüdi­schen Ame­ri­ka­nern, die ich nur des­halb so bezeich­ne, weil sie an ihrer dop­pel­ten Loya­li­tät nicht den Hauch eines Zwei­fels lassen.

Es gibt Berich­te von Teil­neh­mern an die­ser Kon­fe­renz, die der euro­päi­sche Able­ger einer jahr­zehn­te­al­ten US-ame­ri­ka­ni­schen Initia­ti­ve ist. Die­se Berich­te sind zum einen Bele­ge einer Kurs­än­de­rung der AfD und zum ande­ren die Kri­tik an einer sol­chen Kurs­än­de­rung. Die­ser Kurs ist gekenn­zeich­net durch trans­at­lan­ti­sche Aus­rich­tung, West­bin­dung, eine kla­re Tren­nung von Ruß­land, libe­ra­len Kon­ser­va­tis­mus, die Ver­en­gung der Über­frem­dungs­pro­ble­ma­tik auf radi­kal-isla­mi­sche Ein­wan­de­rung, die Über­nah­me der israe­li­schen Staats­rai­son, kom­mu­ni­ta­ris­ti­sche Model­le und das, was als “Civic natio­na­lism” noch viel zu wenig bekannt ist.

Mit ande­ren Wor­ten: Das ist kein deut­scher Stand­punkt. Aber: Viel­leicht ist er als Stand­punkt, als der er offen­sicht­lich der AfD ange­bo­ten wird, ein real­po­li­ti­sches Maxi­mum. Viel­leicht ist es not­wen­dig, einen nicht ent­schie­den deut­schen Stand­punkt zu bezie­hen, um über­haupt Spiel­raum zu gewin­nen. Nur müß­te das als sol­ches sozu­sa­gen zäh­ne­knir­schend und mit der gan­zen Sou­ve­rä­ni­tät grund­sätz­lich auf­ge­stell­ter und über­zeug­ter Poli­ti­ker als Maxi­mum in unse­rer Lage beschrie­ben und eben akzep­tiert wer­den – akzep­tiert als Aus­gangs­stel­lung für einen Schritt fort von dort und und einen Schritt hin zu einem Stand­punkt und einer Poli­tik, die für unser Land bes­ser sind.

Dies ist das, was hin­ter dem Gespräch mit Krah als Grund­ton zu hören ist, als Fließ­rich­tung sei­ner Par­tei: Wel­chen Preis hat die Oppo­si­ti­on, die hof­fent­lich bald Regie­rungs­par­tei sein wird? Was hat sie vor, was macht sie anders, oder muß man fra­gen: Was kos­tet sie? Von wie­viel Grund­sätz­li­chem will sie noch etwas wis­sen, wenn man ihr auf gro­ßer Büh­ne die Hand und ein Stück Brot reicht?

Hät­te das Grund­sätz­li­che nicht die gro­ße Rol­le gespielt, die es spiel­te in der AfD, wäre sie in Luckes Hand geblie­ben oder spä­ter in der Meu­thens. Aber das alles hät­te nicht hin­ge­reicht, für eine Wen­de nicht aus­ge­reicht. Und dies zuletzt, damit es nie­mand miß­ver­steht: Wir spre­chen von “Deutsch­land, aber nor­mal”. Mehr hat hier kei­ner vor, aber das allein wäre schon eine Revolte.

Götz Kubitschek

Götz Kubitschek leitet den Verlag Antaios

Nichts schreibt sich
von allein!

Das Blog der Zeitschrift Sezession ist die wichtigste rechtsintellektuelle Stimme im Netz. Es lebt vom Fleiß, von der Lesewut und von der Sprachkraft seiner Autoren. Wenn Sie diesen Federn Zeit und Ruhe verschaffen möchten, können Sie das mit einem Betrag Ihrer Wahl tun.

Sezession
DE58 8005 3762 1894 1405 98
NOLADE21HAL

Kommentare (80)

Le Chasseur

10. Juni 2025 20:01

"Mit anderen Worten: Das ist kein deutscher Standpunkt. Aber: Vielleicht ist er als Standpunkt, als der er offensichtlich der AfD angeboten wird, ein realpolitisches Maximum. Vielleicht ist es notwendig, einen nicht entschieden deutschen Standpunkt zu beziehen, um überhaupt Spielraum zu gewinnen."
NEIN.

RMH

10. Juni 2025 20:04

“Civic nationalism” noch viel zu wenig bekannt ist.
War mir bis zu diesem Artikel auch noch nicht bekannt. Ist das mit dem bei uns schon länger bekannten Begriff des "Verfassungspatriotismus" vergleichbar oder ähnlich oder ist es ggf. sogar das Gleiche?
PS: Man gleiche das Gespräch von Dr Krah doch einmal mit seinem eher vollmundigen Buch "Politik von rechts" ab. Dass meine ich jetzt nicht süffisant oder wertend, sondern schlicht tatsächlich, praktisch.

Martha

10. Juni 2025 20:06

Wer sich so wie Krah verbiegt, gar die Seite wechselt und damit bisher unverhandelbare Standpunkte aufgibt, kann gleich aufhören, sich als "Alternative" oder "rechts" zu bezeichen. Es ist hirnrissig, die eigenen Ziele und Interessen aufzugeben, nur weil man mit einer abgespeckten, weichgespülten Programmatik möglicherweise an der Macht beteiligt werden könnte. Politische Ziele und Interessen können sich nicht an einer wie auch immer behaupteten "Realität" orientieren. Man hat sie und kämpft konsequent dafür. Wer sie aufgibt, verliert seine Glaubwürdigkeit oder mutiert gar zum politischen Gegner.

Neunundsechszig

10. Juni 2025 20:11

Ich denke, es ist derzeit tatsächlich das politische Maximum, um dann überhaupt die anschließenden "Schritte" machen zu können.
Die deutsche Linke hat dies über Jahrzehnte so gemacht.
Wir werden dafür nicht mehr so lange benötigen!

ABC

10. Juni 2025 20:26

Vielen Dank für die Warnung, ich werde wohl das Wählen der AfD einstellen. Wir haben mit der Union schon eine liberal-(neo-)konservative anglophile Partei, da kann die AfD weg. Für den Aufstieg von ein  paar frischen Bonzen tu ich mir das nicht an.

Majestyk

10. Juni 2025 20:29

Wenn ich Krah so zuhöre bestätigt sich wieder einmal mein Bild und ich weiß jetzt schon, daß ich von einer AfD, geführt von Leuten wie Krah, nichts, aber auch rein gar nichts von dem zu erwarten habe, wofür ich in der Opposition lebe.
Es gibt kein Recht welches durch Unrecht geschaffen wurde. Auf Unrecht basierendes Recht kann man nicht nur, man muß es revidieren wenn man rechtschaffen sein will. Alles weitere verkneife ich mir an der Stelle.

tearjerker

10. Juni 2025 20:31

Das Russland-Thema ist zentral, weil es die Gewalten entfesseln könnte, die nur noch Tatsachen schaffen und jegliche Debatte beenden wollen.

Auf Sehrohrtiefe

10. Juni 2025 20:48

Die AfD ist klug beraten, sich als bescheidener Teil einer Bewegung zu sehen, in der Bestandteile austauschbar sind. Ich erziele bei Wahlomaten nahezu 90 Prozent Übereinstimmung mit dieser Partei, aber wenn sie zu brav, sesselfurzig und transatlantisch wird, geht meine Stimme morgen an die Heimat, die Freien Sachsen, den Dritten Weg oder eine neu zu gründende BfD oder DfD (das C in CfD lasse ich mal weg), ohne daß es mich in irgendeiner Weise juckt. Tägliche Unterstützung geht sowieso an alle in der Bewegung, auch die Identitären und jeden, der da sonst noch ist. Es gibt keine zwingende Verhaltenslogik, die man in der Politik haben "muß". Ehrhaftes Verhalten funktioniert ausschließlich über bedingungslose Loyalität zur gemeinsamen Sache.
Mir mißfällt daher auch die Abgrenzung von einzelnen Handelnden der Bewegung, wie Martin Sellner sie kürzlich gegenüber dem "König von Deutschland" vortrug, der zwar inhaltlich wenig bot, aber ein wunderbarer Kristallisationspunkt war. Ich verstehe vollkommen, warum Sellner diese Abgrenzung allein aus Selbstschutz vortrug und wohl auch glaubt. Dennoch: Gerade die Vielfalt der Handlungsoptionen, dezentral organisiert und autonom, macht eine Bewegung stark. Das beinhaltet auch solidere Handlungsoptionen, die man nicht ausschließen darf, nur weil man statt 20 vielleicht 30 Prozent der Stimmen haben möchte und doch zu wenig bewirkt. Die Jugend und die älteren Tatkräftigen gewinnt man durch handelnden Aktivismus. Die Rechtfertigung kann man hinterher liefern, oder auch nicht.

Diogenes

10. Juni 2025 20:49

Das Verbiegen und Falschsein entspricht dem inneren Selbstverständnis so manches Juristen, nicht wahr? Aber Juristerei als Vorbild der politischen Neuraumordnung ist kein Stand-, kein Orientierungspunkt, denn ein solcher braucht volksbezogene "Biopolitik". Und das heißt, eine Bevölkerungspolitik die an der Wesenheit des Deutschen Maß nimmt und danach Staatspolitik gestaltet. Wenn das Gesetz also nicht mit dem Volksleben übereinstimmt, dann muss das Gesetz eben geändert werden. Das Recht geht vom Volk aus und nicht das Volk vom Recht. Natürlich müssen wir definieren wer das das "Deutsch" benannte Staatsvolk war und ist und uns nicht das Gegenteil aus aller Herren Länder als die Butter auf unserer Stulle verkaufen lassen. Der antideutsche Staatsmythos der BRD wird niemals Grundsatz des Handelns stolzer und selbstbewusster Deutscher sein. Er lässt es überhaupt nicht zu! 
 

Lepanto

10. Juni 2025 21:42

Die Diskussion zwischen GK und MK dreht sich um die strategische Ausrichtung der AfD. Eine Partei braucht einen starken Markenkern, der über Jahre durch konsequente Aktionen und Kommunikation gefestigt wird. Beispiele: Grüne = Umweltschutz, FDP = Wirtschaftskompetenz, SPD = Soziales. Dieser Kern muss unzerstörbar sein, auch wenn er einen Preis kostet, wie bei den Grünen mit radikalen Aktionen (z. B. Castor-Blockaden). Für die AfD ist der Kern das „Anderssein“ und der Erhalt ethnokultureller Identität. Laut GK sollte die AfD hier kompromisslos bleiben, jede Mäßigung sei ein Rückschritt und ein Einrichten im System vermeiden.
Im Wahlkampf kann jedoch Rückenwind entstehen, wenn Gegner Fehler machen oder die Lage günstig ist. Dann sollte man laut MK Provokationen meiden, um Wähler nicht zu verprellen. Er sieht die AfD als Anti-Migrationspartei etabliert, deren „harte Fans“ bleiben. Nun solle sie gemäßigter auftreten, um weichere Sympathisanten zu beruhigen, die keine „Katzenbabymörder“ in der AfD sehen wollen.
Beide haben recht, doch die Frage ist, wann man von Radikalität zu Mäßigung wechselt. MK glaubt, dieser Zeitpunkt sei jetzt. Ich teile eher GKs Ansicht: Die Umstände werden so dramatisch, dass selbst weiche Sympathisanten eine harte Linie akzeptieren, ja erwarten. Zudem droht Verlust „harter Fans“ an Freie Sachsen, III. Weg oder JN, wenn die AfD mäßigt.
Zeichenanzahl: 1499

Speng

10. Juni 2025 22:05

Den Podcast habe ich in weiten Teilen fassungslos und mit offenem Mund über mich ergehen lassen. Wäre noch einmal der Begriff OVG-Münster gefallen, hätte ich auf meinen Bildschirm einschlagen müssen.
Und wenn schon Schweinchen-Schlau Strategie, dann hätte ich gerne ein paar mehr Zusicherungen als "Vertrauliche Gespräche" und Bauchgefühle. Wer garantiert bitteschön die 30 Silberlinge, für die wir quasi alles abräumen sollen. Die Beurteilung der AfD zu vorläufigen Einstufung als rechtsextrem (nach Vosgerau nicht mal eine rechtlicher, sondern politologischer Begriff) wird wohl noch nach Leipzig ans BVerwG gehen. Bei "gesichert" geht der Weg durch die Instanzen erst los. Was, wenn trotz aller Selbstkasteiung die Rechtsurteile dann in Inhalt und Form doch noch unfreundlicher ausfallen?
Auch habe ich den Eindruck, als wäre Krah dies alles Wert. Die CDU hätte dann auch eine weiteren, zurechtgestutzten!, strategischen Partner für kommende Mehrheiten.

Olmo

10. Juni 2025 22:15

Ich denke, Herr Krah ist auf dem Holzweg. Unsere Sache ist gerecht und außerdem sollen unsere Gegner nicht ihr Gesicht wahren, die sollen sich ruhig eines Tages schämen, für das, was sie getan haben und noch tun, und Gott möge ihnen verzeihen, das werden wir doch sowieso, aber sie selbst sollen es sich nicht verzeihen. 
 

Laurenz

10. Juni 2025 22:19

@Lepanto ... Nein, Krah hat nicht Recht. Krahs Hund liegt wo ganz anders begraben, er hat es in der Debatte gesagt & gelogen. Er zitierte den Widerstand der Alt- & Kartell-Parteien, der natürlich in brutale Gewaltbereitschaft der woke-feudalen Herrschaft abdriften kann. Krah will aber nicht mehr auf ein Mandat verzichten. Das ist der Punkt. Staats- & geopolitisch liegt Krah hinten. Denn moderne asiatische, ethnisch klare Staaten haben sich emanzipiert & graben uns das Wasser ab, weil die linke Schickeria meint, das moderne Sklaventum importieren zu müssen. Staaten, die identitär mit sich im Reinen sind, überholen die westliche Dekadenz. Wenn GK von der Debatte mit Krah um unser Grundgesetz spricht, so müssen wir festhalten, daß dieses ein fremdes Gesetz ist, welches laut eigener Aussage ein Provisorium bleibt & nach dem Abschluß des 2+4-Abkommens durch eine Verfassung hätte ersetzt werden müssen. Aber alle haben das Maul gehalten, um keine schlafenden Hunde zu wecken, weil man sich vor einer Deutschen Verfassung bitterlich fürchtet, auch Krah will daran nicht rütteln. Wenn die AfD sich von ihren Wählern abwendet, wird sie ersetzt werden, wie auch Krah ersetzt werden wird.

Lepanto

10. Juni 2025 22:27

Noch ein Gedanke, ausgedrückt mit Sellner-Vokabular:
Ist das nicht unterm Strich nichts anderes als die Diskussion zwischen Parlamentspatriotismus und Metapolitik?

RMH

10. Juni 2025 22:39

"Zudem droht Verlust „harter Fans“ an Freie Sachsen, III. Weg oder JN, wenn die AfD mäßigt."
So viele sind das nicht, macht welchen 0,X %-Anteil vom Stimmenanteil der AfD aus? 
Ich muss mir das Gespräch noch einmal genauer anhören, Dr. Krah überrascht ein bisschen (hat er den Geruch der oppressiven Macht, des Kompromats gespürt?). Denn von der eigenen Macht-Chance sehe ich die AfD nach wie vor sehr weit entfernt. Daher keine vorschnellen Schüsse meinerseits. Grundsätzlich bin ich, wie eh und je, auf der "Realo"-Seite. Ideale mag ich literarisch, ästhetisch, philosophisch, künstlerisch, als Ziele in der privaten Lebensführung, aber politisch? Wer Menschheit sagt, der will betrügen. Das gilt dann konsequent im kleineren auch für: Wer Nation sagt, der will betrügen (das hat schon Nietzsche im Zarathustra klar für das Verhältnis Volk zu Staat erkannt - das kälteste aller kalten Ungeheuer - und beschrieben). Max Weber, Max Weber, nochmals Max Weber (Politik als Beruf).

deutscheridentitaerer

10. Juni 2025 22:43

Krah hat seine Meinung nicht wesentlich geändert. Ich erinnere mich an einen Vortrag vor Jahren in Schnellroda, in dem er die Gleichheit der Staatsbürger bereits sehr deutlich betont hat. Und andererseits ist er auch nicht von Remigration abgerückt - verstanden als Abschiebung Illegaler und Beseitigung von Bleibeanreizen.
Kubitschek ist hier nicht grundsätzlicher und Krah realpolitischer. Krah vertritt die rechte, die radikale Position, dass das Deutsche Volk nicht die BRD ist. 
Und ja, "nun sind sie eben hier". Es ist eben so. Und ein erheblicher Teil wird bleiben. Auch hier sagt Kubitschek: über die Türken redet wir schon nicht mehr. Richtig, und genau das sagt Krah doch.
Die ganzen getriggerten Kommentare zeigen, dass Krah überhaupt nicht verstanden wird und auch kein rechter Wille zum Verstehen da ist. Das sollte sich dringend ändern.

Le Chasseur

10. Juni 2025 22:44

"Dieser Kurs ist gekennzeichnet durch transatlantische Ausrichtung, Westbindung [...]"
Noch schnell auf das sinkende Schiff aufspringen?

quarz

10. Juni 2025 22:47

Krah lehnt die ethnische Diskriminierung von Staatsbürgern ab, weil das grundgesetzwidrig sei. Dagegen kann man ins Treffen führen, dass ohne eine solche Diskriminierung die kulturelle Auslöschung des Volkes wohl nur noch eine Frage der Zeit ist.
Ich meine, dass das Volk wichtiger ist als der Staat und im Konfliktfall der Loyalität zum Volk der Vorrang einzuräumen ist gegenüber der Loyalität zu seiner aktuellen staatlichen Verfasstheit. Aber besteht der Konfliktfall überhaupt? Ich plädiere dafür, dass die Bewahrung des deutschkulturellen Charakters des Landes zum Staatsziel erklärt wird. Dem vorhersehbaren Einwand, das wäre ethnische Diskriminierung und daher grundgesetzwidrig, widerspreche ich und begründe meinen Widerspruch wie folgt.
Der Staat unterscheidet zwischen Rechtsbrechern und gesetzestreuen Bürgern. Die einen bestraft er, die anderen nicht. Er diskriminiert. Ja, aber eben nicht aufgrund der Ethnizität?! Doch! Kodifizierte Normen des Zusammenlebens, sogar das Grundgesetz selbst, sind immer Ausdruck ethnischer Befindlichkeit. Dass wir bestimmte Tempolimits und Gesetze gegen Lärmbelästigung haben, ist kein Auswuchs der reinen Vernunft, sondern des Umstandes, dass wir es halt in unserer deutschen Kultur gerne so haben. Orientalisch geprägte Bürger haben das einigem Anschein nach lieber anders. Hier greift der Staat also einzelne kulturspezifische Vorlieben heraus und diskriminiert bezüglich dieser Präferenzen, indem er sie rechtlich schützt. (1/2)

Majestyk

10. Juni 2025 22:48

"Auch habe ich den Eindruck, als wäre Krah dies alles Wert. Die CDU hätte dann auch eine weiteren, zurechtgestutzten!, strategischen Partner für kommende Mehrheiten." schreibt Speng.
Woher nehmen manche die Gewißheit, daß dies nicht das Ziel gewesen sein könnte? 
"Eine Partei braucht einen starken Markenkern, der über Jahre durch konsequente Aktionen und Kommunikation gefestigt wird" meint Lepanto.
Automobilmarken hatten auch mal einen Markenkern, wie z.B. einst BMW bevor die Erbsenzähler anfingen beliebige Autos anzubieten um auf Masse zu setzen, statt auf Klasse. Deswegen bietet BMW seinen Kunden heute alles mögliche, nur nicht mehr die Freude am Fahren.
Keine Partei wird jemals die Parteikratur überwinden können. Wenn die Menschen anfangen wie neulich diese Niederländer eigenständig Grenzkontrollen durchzuführen und anderweitig Ungehorsam zeigen wird sich vielleicht was ändern, nicht wenn man meint bloß nicht anecken zu wollen und glaubt die Juristerei hätte irgendwas mit Recht zu tun. 

quarz

10. Juni 2025 22:50

Kultur als Ganzes ist aber nichts anderes als die Gesamtheit solcher Vorlieben und der damit verbundenen Handlungsweisen. Es stellt sich also gar nicht die Frage: könnte der Staat Ausdrucksformen der deutschen Kultur privilegiert schützen? Er tut es bereits, und offenbar ohne jeden Konflikt mit dem Grundgesetz. So wird z.B. im Bayerischen Denkmalschutzgesetz der Schutz von Objekten vorgeschrieben, die „wesentliche Zeugnisse der Geschichte und Kultur Bayerns“ (und nicht etwa Afghanistans) sind.
Der Staat diskriminiert also ethnisch. Und: er kann gar nicht anders. Denn das Grundgesetz, welches Ausdruck der spezifischen historischen, kulturellen, deutschen Situation seiner Entstehung ist, zwingt ihn dazu, gemäß dieser deutschen Spezifität zu handeln. Es verbietet z.B. (via Art. 3 GG und Art. 6 GG) die Polygamie, die im arabischen Kulturraum beliebt und verbreitet ist. Das Grundgesetz, das seine Ablehnung der Polygamie aus der lokalen Kulturtradition seines Entstehungsortes schöpft, diskriminiert selbst ethnisch und kann gar nicht anders.
Es ist also möglich. Somit spricht nichts grundsätzlich dagegen, das Staatsziel der Erhaltung des ethnisch-deutschen Landescharakters explizit zu etablieren. Und dann kann von Gesetzes wegen entsprechender Assimilationsdruck auf Staatsbürger ausgeübt werden, die in eigenkulturellen Kolonien innerhalb des Staatsgebietes leben. (2/2)

Rabenkaiser

10. Juni 2025 22:54

Ich habe das Gespräch mit großem Interesse gehört – nicht, weil ich herausfinden wollte, wer recht behält oder wo ich widersprechen würde. Es geht mir nicht nicht darum, in Einzelpunkten Partei zu ergreifen. Was mich fesselt, ist, dass dieses Gespräch stattgefunden hat – in aller Deutlichkeit, mit Mut zur Spannung und dem Willen, den inneren Diskurs der Rechten sichtbar zu machen.
Krah formuliert aus der Perspektive der Verantwortung und juristischen Finesse im politischen Betrieb. Kubitschek hält unbeirrt an jenen Setzungen fest, die dem politischen Handeln vorausgehen müssen. Zwischen beiden verläuft kein Bruch, sondern eine Linie unter Spannung – und gerade darin liegt, finde ich, ihre produktive Kraft. Diese Spannung ist kein Problem, sondern das Lebenszeichen eines Lagers, das denkt, ringt, sich klärt. Das Gespräch ist kein Zeichen der Spaltung, sondern ein Angebot zur geistigen Sammlung – ehrlich, offen, notwendig. Wer die Zukunft gestalten will, muss sich ihr stellen – im Streit, im Gespräch, im gemeinsamen Ernst. Partei, Vorfeld, Sympathisanten - Wenn dieses Lager wachsen soll, braucht es nicht bloß Einigkeit, sondern den Mut zum ehrlichen Diskurs – und die Kraft, daraus Haltung zu formen.
In diesem Sinne: Vorfreude auf den finalen Klärungsschlag im Käfigkampf Krah vs. Sellner beim Sommerfest.

Gracchus

10. Juni 2025 22:59

Dumm gefragt: Was ist denn der deutsche Standpunkt?
Bei Krah nehme ich weniger einen Positions- als einen Stilwechsel wahr. Was er ein wenig übersieht: "Deportationen von Staatsbürgern" ist ein NGO-Strohmann; da verläuft gar keine strikte Scheidelinie. 
Wo Krah punktet: Die Multiethnizität in Deutschland ist Tatsache und lässt sich kaum - auch nicht mit Remigration - rückgängig machen. (Ich weiß, Sellners point of no return liegt noch in der Zukunft.) Die entscheidende Frage scheint mir für beide "Lager": wann werden die Deutschen sich in nennenswerter Zahl ihre ethnische Zugehörigkeit entdecken? Das hat niemand in der Hand. 
 

Gracchus

10. Juni 2025 23:02

@RMH: es klingt aber trotzdem süffisant (Smiley). 
@Diogenes: Was Sie über Juristen sagen, trifft leider zu. 
@Majestyk: ich hätte gedacht, Ihrem liberal-kapitalistischen Standpunkt käme Krah recht nahe. 

Dr Stoermer

11. Juni 2025 00:56

Betr.: Konservative Israelis und jüdische Amerikaner
Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben – und denkt nicht, was Menschen wollen, sondern was Gott will. Denn nicht jede Stimme, die in euch spricht, ist eure – prüft, aus welchem Schatz euer Herz spricht.
Oder: „Man muss keine Jude sein, um Zionist zu werden“ (J. Biden)
Ich: Bin aus tiefstem Herzen Deutscher und germanischer Christ. CPAC? Luhmann hätte gesagt: Strukturelle Kopplung. Let’s rumble!

Arkadier

11. Juni 2025 01:16

Bei MK zischt hörbar der Wille zur Macht aus jeder Öffnung. Der Mann steht mächtig unter Strom, endlich eine Rolle in der ganz großen Politik zu spielen. Er erinnert mich an Josef M. Fischer, der die Grünen alleine für sich (und seine Auftraggeber) gekapert, den Öko- und Friedens-Blödsinn radikal entsorgt und die Partei auf US-Kurs gebracht hat. MK geht es einzig um seine eigene Karriere, die AfD dient lediglich als Vehikel zur Macht; nachdem der CDU-Bus voll war, hat er eben die AfD genommen. Grundsätze? Was soll der Blödsinn, der stört nur.
Sollte die AfD eine 80er-CDU werden, werden sich wohl viele umorientieren, es gibt ja Alternativen zur Alternative.Mit d er CDU haben wir schon eine US-Filiale. Für den Aufstieg von ein paar frischen Polit-Karrieristen ist mir meine Stimme zu schade.

Laurenz

11. Juni 2025 06:11

@Olmo .. ob Gott unseren politischen Gegnern verzeiht, bleibt völlig belanglos, interessiert niemanden & ist ohne Wirkung. Entscheidend ist, ob wir unseren politischen Gegnern verzeihen.

Laurenz

11. Juni 2025 07:08

@Quarz, Rabenkaiser, Lepanto ... schauen Sie bitte doch mal hier kurz rein, ist aktuell. https://www.tichyseinblick.de/meinungen/die-gewollte-islamisierung-unseres-landes/ Heiden schreibt über die kulturelle Landnahme unseres Landes durch die Muslime. Das schreibt Er deswegen so, weil das der am weitesten raumgreifende Punkt ist, wie Er es wagt, sich aus dem Fenster zu lehnen. Denn, was uns auch Krah verschweigt, ist der Fakt, daß kulturelle Landnahme nur ein Nebeneffekt ist. Die von Krah bezeichneten muslimischen Enklaven, wie Neukölln, werden in absehbarer Zeit Autonomie fordern & von da aus sich ausdehnen. Man kann das überall sehen, Spanisch-Sahara, Kosovo, Bosnien, Israel-Gaza, Südrußland, Bergkarabach, Irak, Indien-Pakistan, Uiguren, Tibetaner, Myanmar, Ruanda, Mexikanische Verhältnisse in den USA, meist sind Muslime beteiligt. Messerstecherei & Vergewaltigung sind nur der Anfang gewaltsamer ethnischer Konflikte. Wir reden hier nicht über 40k Hugenotten, die in Brandenburg & sonstwo angesiedelt wurden, oder 400k Polen, die im Ruhrgebiet blieben. Es geht in der Debatte also um territoriale Landnahme, quasi die Vollendung des Morgenthau-Plans. Daher ist die Sicht GKs alternativlos.

Laurenz

11. Juni 2025 07:29

@Dr Stoermer ... Diese Israel-, bzw. Diaspora-Juden-Debatte habe ich permanent auf Achgut. Nicolay, Broder & Maxeiner scheinen sich bewußt zu sein, daß trotz der Macht AIPACs in den USA die Haltung der Juden sich ändern muß. Man wird sich entscheiden müssen, ob Israel überleben soll oder das links-liberale Judentum im Westen umdenken muß. Es gibt keine 20 Mio. Juden, davon leben 6,5 Mio. in Israel. Der Westen wird dem neuen Mittelpunkt des Planeten, Mittel- & Ostasien, nur dann standhalten können, wenn er nicht weiter destabilisiert wird. Die meisten Menschen Asiens werden gar nicht wissen, daß es überhaupt Juden gibt. Von daher interessieren Jüdischen Befindlichkeiten Asien einen Scheiß, auch in der Außenpolitik Chinas, bleibt das nur geschäftlich ein Faktor. Wenn Israel überleben soll, dann geht das nur in einer westlichen Staatengemeinschaft, die sich strukturell & in der systemischen Ethnizität Israel & Asien ähnelt. Auch hier liegt GK in der geopolitischen Prognose alternativlos richtig.

Heinrich Loewe

11. Juni 2025 07:35

Ich glaube tatsächlich, daß "Civic Nationalism" a la CPAC und MAGA nunmehr das maximal Mögliche ist. Man muß sich dabei nicht die Israel-Orientierung oder die Russophobie zu eigen machen.
So sympathisch wie mir die Familie Kubitschek ist - Schnellroda hat etwas aus-der-Zeit-Gefallenes. Pars pro toto vielleicht das Milieu Studentenverbindungen. Ich würde mir, ehrlich gesagt, auf Sommerpartys total fremd vorkommen. Möglicherweise steht das für die Randständigkeit des Vektors des politischen Zugriffes.
Die meisten Kommentare zu Max Krah sind sehr emotional und wenig im Sinne einer fruchtbaren Debatte auf seine Argumentation bezogen.

Hadriansson

11. Juni 2025 07:37

Herr Krah hat einen sehr interessanten Ansatz. Meiner Meinung nach, ist es zwar nicht der richtige, aber einer, der am wahrscheinlichsten zum Erfolg führt. Krah erkennt einfach die aktuelle Lage an, wie sie ist. Weder wird man zu einem zu 99% ethnisch Deutschen Staat zurückkommen, genausowenig wird man die verlorenen Ostgebiete zurückbekommen. Da hat das Deutsche Volk einfach Fehler gemacht, die ihm jetzt (zu recht) auf den Kopf fallen. Denn jeder bekommt das, was er vedient (DAS ist wahre Tradition, übrigens). 
Wenn sich die Sezession schon mit den Bauernkriegen befasste: Die Bauern wollten ja eigentlich nicht viel. Nur weniger Lasten und ein paar Rechte von früher wiedererlangen. Da die Bauernhaufen aber nicht zusammenhielten, kein innerer Block waren, sondern einfach ohne Strategie mit dem Kopf durch die Wand stießen, haben sie letztlich verloren. Wir sind heute die Bauern. 
 
 
Indem Krah es für falsch erachtet, Türken und Slawen zu assimilieren, da dadurch das Deutschtum an sich verändert wird, nimmt er sogar die rechteste/konservativste position ein. Er will das Deutschtum bewahren, indem er klar Ethnien unterscheidet (nicht aber innerhalb der Staatsbürgerschaft). Wenn man wirklich eine Assimilation fordert, gibt man langfristig das Deutschtum auf. 
 

Artabanus

11. Juni 2025 07:38

Im Podcast wie auch hier bleibt die Diskussion meiner Meinung nach viel zu sehr im Abstrakten. Es geht doch ganz konkret um das Staatsbürgerschaftsrecht. Und da muss man konstatieren, dass es bereits heute eine 2-Klassengesellschaft gibt, nämlich die Deutschen und die Mehrfachstaatsbürger. Ein Entzug der Staatsbürgerschaft aufgrund der Ethnie wäre in der Tat nicht zulässig und würde tatsächlich an die Nazi-Zeit erinnern, aber bei Mehrfachstaatsbürgern hingegen wäre der Entzug wenig problematisch. Es sei daran erinnert, daß das Staatsbürgerschaftsrecht mit einfacher Mehrheit geändert wurde und somit keinen Verfassungsrang hat. Das klar formulierte Ziel der Abschaffung der Mehrfachstaatlichkeit könnte die Diskussion bereinigen.

RMH

11. Juni 2025 07:48

Ich möchte @Rabenkaiser, #10. Juni 2025 22:54, zustimmen. Warum sind wir denn alle hier und nicht bei anderen "Blogs"? Weil hier - nicht immer in diesem Debattenraum, also der Kommentarspalte, aber beim Hausherrn - noch wirklicher "Diskurs" stattfindet, geredet, diskutiert und sachlich gestritten wird. Man zeige bitte einmal eine Quelle, in der Leute von der anderen Feldpostnummer aktuell noch so offen debattieren. Mich errinnert das an die besten Zeiten der Alt-BRD in den 70er und 80er Jahren, da wurde aber nicht jedes Gespräch aufgenommen und für die Ewigkeit konserviert. Insofern: Schnellroda bewahrt Maßstäbe, ist gelebter Konservatismus. 
 

Dieter Rose

11. Juni 2025 08:05

Einfach eine der Altparteien (welche wohl?) so stark machen, dass keine Koalitionen mehr nötig sind. Die jetzige Situation führt in den Untergang, wenn die Zerstörer immer mitregieren...

Schobbepetzer

11. Juni 2025 08:38

Fesselnder Podcast. Was erwarten die Leute hier? Das GK oder MK sagen:"Ach jetzt habe ich es verstanden, natürlich haben Sie Recht, ich ändere meine Meinung!" Nur jemand der erstmalig mit Politik zu tun hat, kann überrascht über die Wendung von Krah sein. Es ist eine Reaktion auf seine tägliche Erlebenswelt, die eine andere ist, als die von GK. Persönlich bin ich eher bei GK, aber MK wird benötigt, weil er Kreise bindet. Nur reine Lehre wird keine 50% holen!!! Wichtig ist, den Fuss in die Tür zu bekommen. Egal wie, auch im Notfall mit Hilfe des Auslands. Die Zeit öffnet dann weitere Chancen, man siehe die Entwicklung der Linken seit 68. Wer hier sagt, er wählt jetzt keine AFD mehr, der soll zurück in den Kindergarten gehen. Anscheinend noch nicht reif für das reale Leben.

Mitleser2

11. Juni 2025 08:48

Die Kommentare sind wohl 95% anti-Krah. Das Problem bleibt aber: Was ist eine (Fundamental-)Opposition ohne Machtoption? Da fehlen mir Antworten. Nicht mal für die FPÖ, die viel mehr verankert ist, reicht es. Man kann natürlich auch die Reichsbürger-Haltung einnehmen, und das ganze Prinzip ablehnen. Für was? Zur eigenen Selbstbestätigung? Das reicht mir nicht. 

Adler und Drache

11. Juni 2025 08:57

Mir ist es sehr sympathisch, wenn jemand Grundsätzliches kennt und vertritt. Anders als in der Rechtswissenschaft oder der Theologie ist die Dogmatik im Politischen freilich keine valide Kategorie, da kennt wohl jeder etwas anderes "Grundsätzliches" oder sieht keine Notwendigkeit dafür. Vielleicht kann man sagen, dass mit dem schwammigen (für mich ärgerlichen) Begriff "Metapolitik" genau dies ausgedrückt ist: ein dogmatischer Vorbehalt. Ob dies notwendig ist? Ich vermute es. Ob man damit im Gegebenen weit kommt? Ich bezweifle es.  Am Ende bleibt vielleicht nur die Erkenntnis, dass man nicht Leuchtturm und Hafen zugleich sein kann, sondern sich entscheiden und seinen Weg gehen muss.
Manches, was Krah sagt, leuchtet mir ein. Was mich aber abstößt, ist der segregationistische (ich würde hier tatsächlich sagen: rassistische) Gedanke. Ich halte ein solches Konzept weder für praktikabel noch für wünschenswert; ich halte es nicht mal für ein Konzept - es wird vielmehr von allein so kommen, wenn man alles einfach weiterlaufen lässt. 

Umlautkombinat

11. Juni 2025 09:09

Die Diskussion vorgebliche Vernunft gegen Idealismus ist dieselbe, die immer wieder als Ost- vs. Westanteile AfD gefuehrt wurde. Und die Antwort ist ebenfalls immer wieder dieselbe: Durchschlagend ist das, was bei den grundsaetzlichen Dingen bleibt. Lavieren kostet. 
 
Bei Krah ist der vorgebliche Vernunftanteil auch durchaus in sich nicht schluessig. Da werden immer wieder Strohmaenner, im Beginn z.B. vom "modernen Staat" aufgebaut, an denen man auf einmal Gott behuete nicht kratzen duerfe. Das hat rationaler Zugang nicht noetig.
Trifft anfaenglich auf eine Schwachstelle rechten Denkens bei Kubitschek (der sich aber spaeter wieder faengt), die in dessen starker Verquickung des Staats- und Nationsgedankens begruendet ist. Einem Marxisten ("Staat ist das Machtinstrument der herrschenden Klasse"), Liberalen ("... das unbedingt Notwendige zur Steuerung") oder einfach der aktuellen Clique, die von Arnims Beute der Parteien umsetzt braucht man damit gar nicht erst kommen.
Jeder erschlichene Doktortitel ist aberkennbar. Jede solche Staatsbuergerschaft auch. Die Architekten der entsprechenden Politik sind aburteilbar. 
 
Seine Projektionen untertreiben gezielt: Die Tuerken moegen ihre Geburtenrate gesenkt haben, das trifft aber ueberhaupt nicht zwingend auf die jetzige Situation zu. Zahlen hat man nach 10 Jahren eh noch nicht. Die neuen Bedingungen an fetten Weiden ohne Arbeit machen Fortschreibung alter Anpassungen eher unwahrscheinlich.
 

Adler und Drache

11. Juni 2025 09:12

@ Laurenz
moderne asiatische, ethnisch klare Staaten
Welche meinen Sie damit? Die Türkei ist beispielsweise multiethnisch, Indien ebenfalls, von China brauchen wir nicht anzufangen. Die Mongolei nicht, aber die ist auch nicht unbedingt "modern". Japan und paar Kleinstaaten vielleicht. Nordkorea, ja gut. 
Mir scheint, dass die ethnische Durchmischung der Staaten doch eher ein weltweites Phänomen und schlicht eine Folge der Verkehrstechnik ist, hinter die es kein Zurück mehr gibt, es sei denn durch eine weltweite Katastrophe. Man kann sie sozialverträglich steuern, aber aufhalten? Es ist ja auch kein rein neuzeitliches Phänomen, man denke nur an Alexander den Großen. 
Nicht nur die Partei, auch die historisch-politische Epoche hat ihre Fließrichtung. Sie ist schicksalhaft, ich denke, man kann sie auch mit aller Gewalt nicht umkehren, nur persönlich darüber hinauswachsen.   

RMH

11. Juni 2025 09:14

Die Kommentare sind wohl 95% anti-Krah.@Mitleser2, die im weiteren Verlauf frei geschalteten Kommentare hellen das Ganze bereits schon wieder auf.
@Artabanus, #11. Juni 2025 07:38, weist auf einen wichtigen Punkt hin. Ich persönlich sehe auch keine Staatsbürger 1. & 2. Klasse, denn so funktioniert eine Republik & Demokratie, aber auch ein Rechsstaat nicht. Insofern hat @quarz mit seiner These, die er wie folgt einleitet:
"Krah lehnt die ethnische Diskriminierung von Staatsbürgern ab, weil das grundgesetzwidrig sei." nicht recht. Eine ethnische Diskriminierung ist klar grundgesetzwidrig, braucht man gar nicht erst andebattieren. Das Problem hat daher eindeutig eher @Artabanus angerissen, er hat auch Recht, dass man Mehr-Pass-Leute zum Bekenntnis zu 1 Pass bringen mus.: Die Ampel hat die Staatsbürgerschaft verschleudert & die Union behält das aus "Koalitionsräson" bei, weil sie nicht dem Wählerwillen gefolgt ist & Politik nicht mit der AfD, sondern gegen sie macht. Da zusätzlich immer mehr Nichtdeutsche in den nächsten 4 Jahren dt Staatsbürger werden, liegt Krah mit seiner "Kulturbewahrungsthese" nicht daneben, bösartige könnten ihm jetzt unterjubeln, er befürworte damit eigentlich Siedlungsprojekte & Ghettos aka national befreite Zonen, wie sie NPD & Co weiland planten & im kleinsten Maßstab auch umsetz(t)en. 

Mboko Lumumbe

11. Juni 2025 09:32

Beide Positionen der Diskussion haben ihre Berechtigung und sind mMn verständlich. MK wurde bisher offenbar quasi als Krahlshüter rechter Positionen in der AfD gesehen und schert nun aus, zumindest aus Sicht mancher. Daher wohl der direkte Ton ihm gegenüber, sowohl im Gespräch, als auch hier auf SiN. Dass MK andere nicht ausreden lässt und vielfach ins Wort fällt, geschenkt, aber interessant, weil rhetorisch eher linker Stil und dort alltäglich. Dazu passt auch das unnötige Gespräch von MK mit den gesichert linken Lügnern von Correctiv.
Mich würde auch die Sicht anderer erfolgreicher Realpolitiker aus der AfD hierzu interessieren, z.B. Björn Höcke.
Diese Diskussion zur Fließrichtung muss in der AfD geführt werden und dazu soll wohl auch der Anstoss hier beitragen.
Positiv sehe ich die zunehmende Realisierung der gesellschaftlichen und demographischen Realität auf der politisch rechten Seite und das Erkennen, dass sich das - wenn überhaupt - nicht mehr einfach auflösen und rückgängig machen lässt. Leider ist das so und natürlich wäre es besser anders. MK setzt hier an und formuliert aus seiner Sicht realpolitische Ansätze, wie mit dieser linksgeschaffenen deutschen Realität umgegangen werden kann.

Le Chasseur

11. Juni 2025 09:59

@Heinrich Loewe"Ich glaube tatsächlich, daß "Civic Nationalism" a la CPAC und MAGA nunmehr das maximal Mögliche ist. Man muß sich dabei nicht die Israel-Orientierung oder die Russophobie zu eigen machen."
Also die Israel-Orientierung ist ja schon vorhanden, zumindest in der Parteispitze (bei der Parteibasis und der Wählerschaft sieht es anders aus). Was derzeit noch eine CDU/CSU-AfD-Koalition verhindert, ist die mangelnde Kriegsbereitschaft bei der AfD. Wenn die AfD als Juniorpartner eine Regierungskoalition mit der US-gesteuerten Union bilden will, dann muss sie ins Lager der Kriegstreiber wechseln. Sie wird allerdings durch so einen Kurswechsel im Westen keine Wählerstimmen dazugewinnen, dafür aber im Osten deutlich an Unterstützung verlieren.

fw87

11. Juni 2025 10:09

Ich denke, es ist genau umgekehrt: Die Realpolitik muss sich vor dem Grundsätzlichen rechtfertigen. Das Argument, man könne das Grundsätzliche angesichts einer komplexen Gesellschaft nicht mehr so stark zur Geltung bringen, halte ich für schwach. "Unsere Gesellschaft ist nicht komplexer, sondern einfach nur dekadenter geworden", hat einmal jemand gesagt. Schaut man sich die Flachheit unserer Medienwelt und unserer offiziellen politischen Diskurse an, kann man da, wie ich finde, nur zustimmen. Außerdem: welcher Linke hätte je gesagt, man man müsse auf Genderismus, Veganismus, usf. verzichten müsste, wegen einer ausdifferenzierten Gesellschaft? Ich denke mir oft: Wir hätten den politischen Kampf schon längst gewonnen, wenn wir nur die Hälfte des Selbstbewusstseins unserer antideutschen Gegner hätten. Nur mit "utopischem Schwung" (Gehlen) wird die Wende kommen. Natürlich soll man auch eine Realpolitik haben. Diese sollte aber darin bestehen, dass man die Bearbeitung bestimmter Themen erst einmal verschiebt. Realpolitik also als Etappenziel, das die Tür aufstößt für die Verwirklichung einer großangelegten politischen Vision von rechts. 

Laurenz

11. Juni 2025 10:28

@Adler & Drache @L. ... Türken sind eine Mischung aus Byzantinern & Osmanen. Die Bergtürken oder Kurden sind länger vor Ort. Wir sind eine Mischung aus Kelten & Germanen. Was Sie meinen, eine weltweite Durchmischung fand früher oder findet heute gewaltsam statt & gilt vordergründig auch nur in den Amerikas. Aber auch in den Amerikas ist Durchmischung nur in den einstigen Sklavenstaaten oder in den Metropolen gegenwärtig. In den wesentlich unberührteren Staaten im Westen Süd- & Mittelamerikas ist der Spanische Anteil vernachlässigbar. Sie projizieren unsere Situation auf den Planeten. Das ist sachlich falsch. Wenn Sie zB im Flughafen zu Bangkok ohne Papiere an die Paßkontrolle kommen, werden die Fluggesellschaften gezwungen, Sie wieder mitzunehmen. Das ist der weltweite Standard. @Umlautkombinat & Mboko Lumumbe ... Schauen/Lesen Sie keine Nachrichten? Sie sehen doch gerade, was in Kalifornien passiert, wenn der Staat sich gegen den Kontrollverlust wehrt. Krah bietet uns keine Option an, die unseren Nachkommen ein Überleben sichert. Mit Glück wird man mit einer Konvertierung zum Islam davonkommen. Ich frage mich allen Ernstes, wie kurz & mit welcher linken Ignoranz hier vorausgedacht wird. Es gibt unter 52 Islamischen Staaten keinen einzigen, der unserer Kultur & Art auch nur im geringsten entspräche.

Dr Stoermer

11. Juni 2025 10:29

@Laurenz: Die obige geopolitische Analyse teile ich zu 100%. Mir ging es darum: Nur weil ich auf eine Party gehe um dort Geschäfte anzubahnen, muß ich weder jedes Lied dort lieben noch jeden Mitfeiernden. Ich kann mein Interesse verfolgen gerade in dem ich auch mal beim Mizwe mitklatsche. 

Olmo

11. Juni 2025 10:37

Ich kann Vorbehalte und auch eine gewisse Furcht vor einem deutschen Staat, der ethnisch diskriminiert, verstehen, aber.ich bin davon überzeugt, daß eine ethnische Diskriminierung bis zu einem gewissen Maß ethisch vertretbar und notwendig ist. Zum Beispiel könnten mir die Italiener trotz Staatsbürgerschaft meinetwegen den Zugang zu bestimmten Stellen im Staatsdienst (z.B. Militärdienst) und/oder das Wahlrecht verweigern, das fände ich gerechtfertigt und unproblematisch, solange ich andere Bürgerrechte behalte, mit meiner Frau verheiratet sein darf, unsere Kinder als Italiener anerkannt würden usw.

RMH

11. Juni 2025 10:44

"Was derzeit noch eine CDU/CSU-AfD-Koalition verhindert, ist die mangelnde Kriegsbereitschaft bei der AfD."
@LeC.: Eine komplett weltfremde These. Die AfD hat sich im Wahlkampf und nach der Wahl der Union quasi auf dem Silbertablett selbst serviert, wurde aber zurückgewiesen, weil die Union zu feige war, es auszuprobieren und aus der Geschichte der Entwicklung der Grünen gelernt hat, dass das die SPD maßgeblich zum Schrumpfen brachte. Die Gefahr für die Union, dass die AfD noch stärker durch eine Koaltion geworden wäre, war der Union offenbar zu groß (ich hingegen denke, dass hätte auch anders herum ausgehen können, aber hätte, hätte, hätte). Das Thema Ukraine/RUS hätte die AfD als allererstes geschluckt, lange vor ganz anderen Zugeständnissen, die die Vertreter der reinen Lehre sicher noch mehr in "Wallung" gebracht hätten.
PS: Das Gespräch ist wirklich interessant und relevant, danke für diese Ausgabe des Kanals Schnellroda!
 

Le Chasseur

11. Juni 2025 10:48

@Arkadier"Bei MK zischt hörbar der Wille zur Macht aus jeder Öffnung. Der Mann steht mächtig unter Strom, endlich eine Rolle in der ganz großen Politik zu spielen. Er erinnert mich an Josef M. Fischer, der die Grünen alleine für sich (und seine Auftraggeber) gekapert, den Öko- und Friedens-Blödsinn radikal entsorgt und die Partei auf US-Kurs gebracht hat. MK geht es einzig um seine eigene Karriere, die AfD dient lediglich als Vehikel zur Macht."
Wenn man seine Überzeugungen über den Haufen werfen muss, um an die Hebel der Macht zu gelangen, dann hat man ja eigentlich gar keine Macht. "Macht haben" heißt ja, seinen Willen auch gegen Widerstände durchsetzen zu können. Ich fürchte, Herrn Krah geht's um's schnöde Geld. Naja, er muss schließlich auch acht Kinder versorgen. Fischer lebt heute in einer Villa in Berlin mit Pesonal und ist inzwischen mit der 5. Frau verheiratet. Da ist der Geldbedarf auch hoch. Nur Spartaner können es sich leisten, ihren Prinzipien treu zu bleiben.

LotNemez2

11. Juni 2025 11:02

Ich möchte die Frage aufwerfen, ob diese Diskussion überhaupt relevant ist. Krah sagt, das OVG hätte der AfD 3 Hausaufgaben gegeben. (Er nennt es Themenkomplexe) Aber in der Breite der Partei wird weder eine Zweiklassengesellschaft noch die Abschaffung des Staates gefordert. Der dritte Vorwurf, eine undifferenzierte Abwertung von Moslems, ist vielleicht der schwerwiegenste Punkt, denn hier muss eine grundsätzliche Kritik am Islam als politische Ideologie möglich bleiben und es ist nicht zulässig - auf den Standpunkt sollte man bestehen - das mit der Abwertung von Gläubigen gleichzusetzen. Bis auf Ausreißer, behaupte ich, ist einfach nichts von Substanz zu finden, was sich zur Untermauerung dieser Vorwürfe eignet. Ein grundsätzlich neues Denken, um diesen Anforderungen gerecht zu werden, ist also gar nicht notwendig. Das sollte man sich nicht einreden lassen. Krah tut so, als agiere das OVG rechtschaffender als der VS. Das sehe ich nicht. Es baut genau so Strohmänner auf, es tut dies nur übersichtlicher und geordneter. Die Kalkulation ist aber genau wie beim VS, dass die Einschüchterung greift und der Rückzug eingeleitet wird.

MARCEL

11. Juni 2025 11:23

Wer nicht in die Offensive gehen kann, muss sich klug der Vernichtung entziehen.
Auch einer seelischen "Vernichtung", die sich in Resignation, Depression oder sogar Verrat kundtut.
Meine "realpolitische" Vision für die restlichen Deutschen: Mit durchgedrücktem Rücken und erhobenem Haupt eine trotzige Minderheit in einem islamisch-woken Umfeld werden. 
Minderheit, die weiß, wer sie ist und wo sie herstammt (Aufgabe und Bestimmung z.B. der Sezession). Das ist keine Schande!
Meine Vorbilder, z.B.: Kalasha und Nuristani in Pakistan/Afghanistan (einmal nachschauen!), aber auch Basken, Maroniten, Sorben, Yeziden etc etc.. 
 

Eo

11. Juni 2025 12:19

.
Damit bestätigt sich ein unterschwelliges Gefühl,
das ich anfangs bei Krah schon hatte  -- vor allem wie er so rüberkommt, nämlich daß er wohl mehr ein vierschrötiger Typ ist und sich selbst nicht hinter einer Sache, also eim eminent wichtigen Ziel zurückstellen mag bzw. kann.
.

Laurenz

11. Juni 2025 12:25

@Hadriansson & Artabanus ... Sie wissen doch, was in Bosnien & dem Kosovo passiert ist. Der ethnische Bürgerkrieg im Kosovo wurde auf Druck der UN veranlaßt. Nennen Sie dem SiN-Leser einen Staat, wo man mit mehrheitlich Türken/Muslimen frei leben kann? Fragen Sie Kurden, die sogar mehrheitlich Muslime sind. Fragen Sie die Armenier. Fragen Sie die Griechen, die im Prinzip heute christliche Türken darstellen. Wenn man die Remigration in Frage stellt, ignoriert man den Fakt, daß die Migranten oder Invasoren hierher, zu uns deportiert wurden. Das passierte aufgrund eines politischen Willens. Strengeres Staatsbürgerschaftsrecht & Remigration sind auch nur Ausdruck eines politischen Willens, was Krah, als Jurist, bewußt beiseite schob. Der politische Willen der Wähler ändert sich nur dann, wenn persönliche Betroffenheit den Willen tangiert. Unsere woke-feudale Herrschaftsklasse, inklusive der Unionisten, provoziert jeden Tag mehr exakt diese Eskalation in den ethnischen Bürgerkrieg, die bewußte Herbeiführung der Destabilisierung des Staates. Ruhig gehalten wird das ganze mit Geld. Aber wie lange wird das noch möglich sein?

Gracchus

11. Juni 2025 12:33

@RMH: Ich bin auch "Realo"; ohne Idealismus wird man aber auch die realistischen Ziele nicht erreichen. Was realistisch erscheint, kann sich je nach Situation anders darstellen. 
Ethnische Differenzierungen unter deutscher Staatsbürgerschaft sind natürlich grundgesetzwidrig. Darüber sollte man tatsächlich nicht diskutieren. Auch nicht, die Staatsbürgerschaft von nun Eingebürgerten wieder zu entziehen. 
Aber man muss sehen, dass unterhalb des Grundgesetzes ethnische Differenzierungen stattfinden, und zwar gegen ethnisch Deutsche. Man denke nur an die Meldestellen. Wenn ethnisch Deutsche ihre Interessen und Werte zu formulieren versuchen, ist es "struktureller" Rassismus. 
 

RMH

11. Juni 2025 12:34

Habe mir ob der Diskussion noch einmal die kompletten ca 1 h, 40 Minuten des Gesprächs angehört. Mein Fazit: Wenn ich Punkterichter wäre, dann hätte für mich Dr. Krah die Debatte nach Punkten klar gewonnen. Zu Zeiten, wo hier auf SiN fast alle Dr. Krah als Hoffnungsfigur hochgehoben haben, habe keine Sympathiepunkte an ihn vergeben. Ich bitte hier jeden, sich einmal selber zu erinnern. Was ich in der aktuellen Lage besonders positiv an den Ausführungen von Dr. Krah empfinde ist, dass er sich hinstellt & klar sagt, das Thema Verbotsverfahren ist handhabbar. Als ich das ganze Auftürmen der Welle "Verbot" wahrgenommen habe, das substanzlose VS- Gutachten zur Kenntnis nehmen musste, kam ich mir vor, wie bei F. Kafkas "Der Process". Ich sah jegliche Möglichkeit zur rationalen Erwiderung, die Chance, nicht mit dem Messer im Körper zu enden, als äußerst unwahrscheinlich. Dr. Krah hält hier deutlich dagegen & zeigt damit neudeutsch "leadership skills", die ich ihm nicht zugetraut habe. Ob er mit seinem Optimismus recht hat, weiß ich nicht, ich persönlich bin nach wie vor eher in der Kafka-Stimmung, aber eine Partei braucht diese Stimmung nicht, sie braucht jemanden, der Führung übernehmen will & sich entsprechend positioniert. Das macht Dr. Krah gerade. Bei mir hat Dr. Krah an Respekt gewonnen.

Gracchus

11. Juni 2025 12:43

@RMH (2): An "strukturellem Rassismus" ist so viel dran, dass die Auslegung der Grundrechte den Anschauungen und Werten der ethnischen Mehrheit folgt oder gefolgt ist. Man wird wohl keinen nennenswerten Einfluss der Sorben auf Rechtsprechung und Politik behaupten wollen. 
Ferner: Die Rechtsprechung zu geschlechtlicher Diskriminierung steht bei den Forderungen linker Parteien hinsichtlich Migranten Pate. Um gleiche Verhältnisse zu schaffen, dürfen Frauen positiv diskriminiert werden. Solche Forderungen werden bereits zugunsten deutscher Staatsbürger mit migrantischer Herkunft laut. 

Gracchus

11. Juni 2025 12:56

Man sollte m. E. Folgendes realisieren: 
1. Die meisten ethnisch Deutschen teilen den "deutschen Standpunkt" (wie auch immer man ihn definiert) (noch) nicht. 
2. Die psychologische Schwelle, AfD zu wählen, ist vorzugsweise im Westen noch immer vorhanden. 
3. Selbst wenn man die Grenzen (irgendwann) dicht macht und (irgendwann) Remigration in nennenswerter Zahl vollzieht, bleibt Deutschland multiethnisch. 
4. Ohne Erstarken eines ethnisch deutschen Selbstbewusstseins wird überhaupt nichts erreicht werden.

Gracchus

11. Juni 2025 13:10

Ein deutsches Selbstbewusstsein und -verständnis muss sich aber m. E. erst neu bilden und kann nicht allein im Rückgriff auf die Vergangenheit erfolgen. Man muss formulieren, was hier und heute im 21. Jhd angesichts von Globalisierung etc. bedeutet.
Die Losung "Deutschland, aber normal" ist ein Rückbezug und gewissermaßen ein Rückzug, wenn die Normalität bereits weggespült worden ist. Die Fokussierung auf Remigration sollte auch überdacht werden (wobei ich Krahs Kritik an der Mailand-Reise nicht teile). Darin schwingt mit, als könne man erst wieder deutsch sein, wenn eine relative ethnische Homogenität hergestellt ist. 

heinrichbrueck

11. Juni 2025 13:54

Deutsche und Ausländer gibt es also. Logisch. Dieser Planet beherbergt Menschen, aufgeteilt in die beiden Möglichkeiten, nicht schwer zu verstehen. Was ist wichtiger, was kommt zuerst: Volk oder Staat? Die Chinesen sind ein gutes Beispiel. Man kann nicht behaupten, die Chinesen hätten keinen Staat. Sie haben keine Parteien, manche würden behaupten, eine Volksdemokratie auch nicht. Dürfen Asylanten eine Niederlassung in China beanspruchen? Gestattet der chinesische Staat eine Niederlassung? Bevor die Unterscheidung zwischen Volks- uns Staatszugehörigkeit vorgenommen werden konnte, mußte das Volk einen eigenen Staat verlieren. Die Chinesen werden keine Amerikaner, auch nicht mit entsprechenden Staatsdokumenten. Wie man politisch argumentiert, ist eine ganz andere Frage. Wahnvorstellungen und Lügen, Nachahmung der Amerikaner, machen kein Staatsvolk. Das Reservoir einer zukünftigen KI-Gesellschaft, wie in den modernen städtischen Neubaugebieten zu besichtigen wäre, kann als Staatsvolk beschrieben werden. Der Ausländeranteil wachstumsorientiert, also normal familienbezogen, kultisch im Herkunftsglauben positioniert, trifft kulturlos vermischten Westen. Von einem eigenen Staat träumt nur eine Seite. Was wollen die Deutschen? Die AfD ist kein Ewigkeitsprojekt. Langfristig gesehen, wird eine AfD überflüssig.

Majestyk

11. Juni 2025 13:59

@ Gracchus:
"@Majestyk: ich hätte gedacht, Ihrem liberal-kapitalistischen Standpunkt käme Krah recht nahe."
Das ist so eine Sache mit dem Denken. Fängt damit an, libertär und liberal notorisch in eine Schublade zu stecken. Ich habe nie einen Hehl daraus gemacht, daß ich mir im Innern eine libertäre (nicht proprietäre) Grundordnung vorstelle, die auf Eigenverantwortung setzt und so auch charakterbildend wirkt, aber mit voller nationaler Souveränität nach außen und Austritt aus allem, was man euphemistisch als regelbasierte internationale Grundordnung umschreibt, was aber nur dazu dient Volkswillen auszuhebeln, mit einem sozialen Netz, welches eben nicht staatlicher Kontrolle unterliegt und ausgehöhlt werden kann. Das Werkzeug, um Staat zurückzubauen, Kommunen zu stärken, NGOs auszutrocknen, das Weltsozialamt zu schließen, hat die AfD aber ohne Not schlichtweg weggeworfen.
Ich für mich sehe keinen Widerspruch in meiner freiheitlichen Grundhaltung und kulturell-identitärem Denken. Nach dem Langemann-Experiment habe ich selber mal mit KI gespielt und die mußte widerwillig zugeben, daß Demokratie ohne Souveränität nicht möglich ist und unmündige Bürger demokratieuntauglich sind, eine homogenere Gesellschaft besser ist für den Zusammenhalt und Bekämpfung von nationaler Opposition einen diabolischen Charakter hat. Eigentlich alles logisch.
Krah habe ich dezent bereits mehrmals versucht kritisch zu betrachten, war bis jetzt hier nie genehm.

Ekstroem

11. Juni 2025 14:08

Alles wird sichtbar. Das ist ein Wesensmerkmal unserer Zeit. Das Gespräch zwischen GK und MK ist ein gutes Beispiel dafür. Mal schaun, wo die AfD landet.

Ekstroem

11. Juni 2025 14:18

Erinnert sei an das Jahhr 1989. Das Jahr 2025 könnte ein neues Jahr des "Wind der Veränderung" sein. Allerdings weht der Wind diesmal stärker. Die Afd kann eine gute Rolle spielen, es kann aber auch anderes geschehen. So viele Möglichkeiten...

Majestyk

11. Juni 2025 14:22

Laurenz hat die Probleme mit dem GG nicht zum ersten Mal angesprochen. Offen debattieren geht aus naheliegenden Gründen nicht. Das heißt aber nicht, daß man sich ohne Not internationale juristische Fesseln anlegen muß. Nach meiner Erfahrung würfeln Juristen beim Rechtsverständnis eh meist nicht besser als Laien. 
Ich kann auch nicht erkennen, daß eine weitgefaßte Remigration Deutschland wirklich in die Bredouille bringen wird, zumal Trump und Co. ja auch Verbündete brauchen. Dem ist doch gleich ob wir hier Kulturfremde rauswerfen, solange von hier aus nicht gegen ihn agitiert wird.  Ich bin mir sehr sicher, sobald eine der großen europäischen Nationen einen anderen Kurs einschlägt, ziehen diesbezüglich andere Europäer nach. 
Es ist immer von einem sehr hohen Migrationsanteil die Rede. Die überwältigende Mehrheit sind doch Italiener, Spanier, Portugiesen, Yugos, Polen. Von denen redet im Grunde kein normaler Mensch, auch nicht von Vietnamesen oder Thailändern. Nicht mal die Schwarzafrikaner sind per se ein Problem, auch nicht die Alttürken, welche Westdeutschland mit in die Ehe gebracht hat. 
Wenn Krah aus welchen Gründen auch immer nun klein denken möchte, kann er das tun. Es ist aber niemand verpflichtet ihm zu folgen. Die Zukunft Deutschlands wird definitiv nicht durch Anpassung an den Apparat positiv entschieden, sondern eher nach dessen Überwindung oder an ihm vorbei. 

Majestyk

11. Juni 2025 14:47

@ Eo:"Damit bestätigt sich ein unterschwelliges Gefühl, das ich anfangs bei Krah schon hatte"
Als rauskam, daß ausgrechnet der selbst ernannte Superpatriot kein Problem damit hat Chinesen statt Deutsche zu beschäftigen (damit meine ich nicht die Spionagevorwürfe) hätte man an der gelebten Glaubwürdigkeit schon zweifeln können, als Krah anfing um türkische Stimmen auf Türkisch zu werben und ausgrechnet Erdoghan als strategischen Partner auserkor, jener Erdoghan der alles daran setzt Deutschland zu unterwandern und weiter zu islamisieren, gerade Zypern mit Islamisten überschwemmt, da hätte man sich fragen müssen ob Krahs Thema nicht einfach nur Krah ist. Zumal man sich nicht stundenlang mit einem Thilo Jung unterhalten kann, wenn man sich mit dem nichts zu sagen hat. Sich mit Muslimen verbünden zu wollen und die Islamisierung in den Großstädten zu dulden kommt einer Kapitulationserklärung gleich. Wenn sich die Einstellung durchsetzt kann sich die AfD eigentlich gleich auflösen. 
Was sich real umsetzen läßt ist eine andere Sache, aber man geht doch nicht in Verhandlungen mit Minimalforderungen oder sagt "eigentlich bin ich auch mit gar nichts zufrieden, solange ich nur mit am Tisch sitzen darf. "

Bernd

11. Juni 2025 14:52

Krah hat ja nun offensichtlich Recht darin, dass es aussichtslos ist, politische Positionen einzunehmen, die nach gegenwärtiger Rechtsauffassung als grundgesetzwidrig gelten. Nun ist es aber so, dass Verfassungsfragen immer Machtfragen sind. Die Auslegung, nicht aber der Buchstabe des Grundgesetzes hat sich mit weitreichenden Folgen geändert. Das kann wieder passieren. Gewönne die AfD Wahlen, und hätte ausreichend lange einen Einfluss auf die Auswahl von Richtern, würde sich die Rechtsauslegung wohl zu Gunsten Deutschlands ändern. Man könnte dann die Richtungsfrage neu stellen.

Majestyk

11. Juni 2025 15:05

@ RMH:
Wenn Sie ehrlich zu sich selber sind, ist Ihr Standpunkt ist auch nicht wirklich identitär.
Vielleicht ist Ihnen die Existenz der AfD wichtig. Mich persönlich interessiert die AfD nur insofern als diese mir als Wähler bzw. Bürger das liefert, was ich bestellt habe. Bekomme ich die Ware Politikgestaltung, nicht in der von mir gewünschten Qualität kann die AfD weg. Ich als Wähler bin nicht dazu da Parteimitgliedern lediglich den Zugang zu parlamentarischen Futtertrögen zu ermöglichen.

Olmo

11. Juni 2025 15:13

Ich stehe dazu, daß ich 1. blöd bin und 2. auch keine Lösung habe, doch die Wahrheit ist, daß angesichts dessen, was vor unseren Augen abgewickelt wird— unsere Scholle— die Positionen von Rechtsextremen doch noch recht gemäßigt sind. Eigentlich finde ich die ganze Diskussion lächerlich. Doch weil Gracchus mit Punkt eins recht hat, kann man aktuell nicht viel mehr machen, gell? 
Einst träumten Rechtsextreme von einem gewaltigen Kontinentalreich, von einer Zitadelle der Weltherrschaft, heute träumen Rechtsextreme von einem Reservat in Mecklenburg-Vorpommern. 

Mitleser2

11. Juni 2025 15:37

@Majestyk: "Nicht mal die Schwarzafrikaner sind per se ein Problem, ..."
Falsch, die westafrikanischen Schwarzen wie auch die Somalier und Sudanesen auf der anderen Seite sind ein Problem. Und alles mit Libyen, Syrien, Irak, Afgh etc natürlich auch. Beim Rest bin ich bei Ihnen.
 

Simplicius Teutsch

11. Juni 2025 16:07

Ein brutales Interview. Fast schon unerträglich. 

heinrichbrueck

11. Juni 2025 16:11

Werden die Grenzen geschlossen, sinkt die Kreditwürdigkeit des Umvolkungsprogramms, und die Ausländer gründen eigene Parteien. Das Finanzamt würde die Steuern erhöhen, die Deutschen weiterhin im Dienste fremder genetischer Merkmale stehen. Die übriggebliebenen Deutschen müssen ihre eigenen Ziele durchsetzen. 
Ein Land kann aufgeteilt werden, es entstehen mehrere Länder. Neue Völker, Staaten und Sprachen entstehen. Wollen die Völker ihre genetischen Merkmale behalten, bei vielen Völkern nicht das erste Ziel, wohl auch aus ersichtlichen Gründen, müssen sie entsprechend handeln. Verrätereien erhöhen das Untergangsrisiko, womit langfristiges Denken gemeint ist. 
Welche Diskussionen die Evolution führt, nach welchen Unterscheidungskriterien sie Leben hervorbringt, bleibt einer eigenen Logik überlassen, nach welcher, sei sie moralisch verzogen oder in anderer Denkweise korrumpiert, politische Parteien eine geringere Rolle spielen. 
Sie können es nicht verstehen. Noch kein Problem, aber es wird zum Problem, wenn diese Tatsache nicht akzeptiert werden kann. Es nützt nichts, aufklärerischen Fleißantrieb in Streitereien mit der eigenen Wahrnehmungsunzufriedenheit zu stecken, stattdessen handlungsreichere Projekte bewältigt werden können. Sie, die "Mehrheitsgesellschaft", wieder so ein Wort, braucht keine Verwirrungssprache. 

Simplicius Teutsch

11. Juni 2025 16:41

MKs Standpunkt wird von mir „akzeptiert als Ausgangsstellung“. 
 
– Was ich aber nicht akzeptieren kann, ist, dass MK die identitären Aktivisten, die trotz Ausreiseverbot (sie wurden von Polizei aus dem Flugzeug geholt) dann doch nach Mailand zum Remigrationsgipfel auf anderen Wegen gereist sind, mehr oder weniger als dumme Kriminelle hinstellt. Kriminell war meiner Meinung nach die vorausgehende Handlung der staatlichen Repressionsorgane, nämlich das Ausreiseverbot.

Joerg

11. Juni 2025 17:21

Ich bin eines der Schlafschafe, das erst Ende 2015 "aufwachte". 
Seitdem habe ich bei den vielen gefallenen rechten Hoffnungsträgern, drei Tendenzen bemerkt:
1. Einer erfolgreich neu auftretenden Person im rechten Milieu wird von Altgedienten generell erstmal unterstellt, ein "U-Boot" zu sein. (Unzählige Beispiel, u.a Martin Sellner, Jürgen Elsässer...)
2. Die erfolgreich neu auftretende Person zerfleischt sich und ihr Umfeld und richtet enormen Schaden an.(Beispiele Lisa Licentia, Erik Ahrens...).
3. Die erfolgreich neu auftretende Person distanziert sich von eigenen früheren Positionen. (Beispiele Frauke Petry und jetzt Krah.)
Alles Verhaltensweisen, die Linke nicht aufweisen.

heinrichbrueck

11. Juni 2025 17:41

Wie es scheint, hat die Achtundsechzigersoziologie ein Staatsverständnis im Angebot, als Ausprägung ein Weltstaat in Miniatur, Vermischungsfalle und Konkurrenzkampf in einem, ein Rechtsrahmen der vielen Betrugsmöglichkeiten. Dieser Staat will betrogen werden. Er gewährt die Freiheiten eines Rechtsrahmens, ihn abzulehnen, gleichzeitig der Ausnutzung preisgegeben, und innerhalb seiner Mauern Freiräume des Denkenlernens, nach eigener Art, einrichten zu lassen. Der Staat weiß nicht, daß es ihn so nicht immer geben kann. Seine Vorteile, Deutschland zu verraten, sind nicht unbegrenzt. Nicht das Staatsvolk trifft die Hauptentscheidung. Weltstaat ist ein Plural der Möglichkeiten. Auch Staatenlosigkeit gehört dazu, ohne jedes Vertrauen. Es hat lange gedauert, den deutschen Staat abzuschaffen. Es wird länger dauern, Deutschland atmosphärisch wieder sattelfest zu machen. Der moderne Staat erlaubt alles, wovon er nichts wissen kann, sein schönster Fehler. Wer vertraut diesem Staat?

heinrichbrueck

11. Juni 2025 17:41

Man könnte auch behaupten, der moderne Staat als ethnische Unterscheidungsmöglichkeit, arbeitet konstant an seiner Selbstabschaffung. Auch als Übergangsstaat, wiederum Bescheidenheitsplural, beweist er seine fehlende Allmacht. 
Die Leute vertrauen, wenn sie verstehen können, und dieses Verstehen ihnen etwas bringt, sie in der geforderten Richtung weitergebracht werden, meistens aber nicht im Sinne kriegerischer Aktion und Denksprache. Evolution trifft Kindergarten, wie Sprechakte in Handlungen politisch umgemünzt werden? Die Beurteilung kommt später, falls überhaupt möglich. Vertrauenskampf. 

Laurenz

11. Juni 2025 18:15

@Majestyk, HeinrichBrück, Gracchus, RMH ... Unser Römisches (Kirchen) Recht stammt historisch aus dem 16. Jahrhundert. Es diente dazu, ein Reich zusammenzuhalten. Wie das Römische Reich, scheiterten auch 3 Deutsche Reiche. Auch das Britische Imperium scheiterte. Was mit dem US-Amerikanischen Imperium geschehen wird, ist, abgesehen von seiner Indigenisierung durch Ur-Amerikaner, noch nicht abzusehen. Von daher ist die Juristische Sicht seitens Krahs nicht nur eine Kapitulation, sondern eine Einwilligung in den endgültigen Untergang unseres Volkes. Da sind Krahs viele Kinder eher ein Unglück für die Kinder. Um mich verständlich zu machen, ein Disput über eine generelle Rechtsgrundlage mit meinem längsten & engsten Freund fürs Leben, Jurist, CDU-Mann, Merkel-Gegner, Weltreisender, ehrenamtlicher Gemeindevorstand, der vor ca. einem Jahr stattfand. Ich votierte dafür, daß kein Ausländer privat Grundstücke erwerben dürfe. Er hielt mir entgegen, daß der legale Erwerb von Grundstücken durch Ausländer Kapital nach Deutschland fließen lasse. Ich gewann die Debatte damit, daß viel Geld nach Asien fließe, obwohl dort der Erwerb von Grundstücken durch Ausländer ausgeschlossen sei.

Speng

11. Juni 2025 18:45

 
Einerseits: "Was derzeit noch eine CDU/CSU-AfD-Koalition verhindert, ist die mangelnde Kriegsbereitschaft bei der AfD."
Andererseits: "Das Thema Ukraine/RUS hätte die AfD als allererstes geschluckt, lange vor ganz anderen Zugeständnissen, die die Vertreter der reinen Lehre sicher noch mehr in "Wallung" gebracht hätten." Na dann ...
Remigration/ethnischer Volksbegriff können wir uns auch abschminken, weil sonst "der Staat die Zähne zeigt", wenn er morgens um halb sechs mal vorbeischaut.
Braucht es für eine Zukunft zwischen Brasilien, Libanon und Südafrika wirklich noch eine AfD? Oder kann das weg? Selbstläufer.
 

FraAimerich

11. Juni 2025 18:50

Eine merkwürdige (Proxy-?)Diskussion um Unausgesprochenes, das im Hintergrund schwelt, wie es scheint. Mir selbst fällt es schwer, den behaupteten gravierenden Positionswechsel Krahs überhaupt auszumachen. Vor allem im direkten Vergleich zu seinem von vielen hier (zurecht) noch hoch gelobten rhetorischen Schaulaufen gegen Thilo Jung. Darin - und in der Ansprache speziell der "türkischen Community" - war die jetzige Konkretisierung doch schon angelegt und strategisch umrissen.
Was nun Westbindung, Pro-Zionismus und Wirtschaftsnationalismus im allgemeinen angeht - das alles wurde doch unter dem Jubel der rechtspopulistischen Internationale bereits von Breitbart und Co eingefädelt. Auch die AfD tickt natürlich entsprechend. Daß es darauf hinauslaufen dürfte, mußte "politisch Erwachsenen" schon vor 10 Jahren klar sein. Und selbst in den hiesigen Kommentarspalten ließ sich kaum der Eindruck gewinnen, daß man sich sonderlich daran stört(e). Nun verdrossen gegen den stets gutgelaunten Krah Stellung zu beziehen, der immerhin ein paar eigene Duftmarken mit Wiedererkennungswert setzte, nur weil er die "Remigration" vom Wasserkopf auf die geschwollenen Füße zurückstellt, hat etwas Bemühtes. Zumal wenn man darauf besteht, daß das von Correctiv und AfD-Gegnern insinuierte Schreckensbild nur "Lügenpropaganda" sei und man gleichzeitig Gaulands jüngste haarsträubende Bundestagsrede zur "Befreiung" sowohl Deutschlands als auch Gazas durch Bomben achselzuckend durchwinkt.

Speng

11. Juni 2025 18:51

"Wenn Krah aus welchen Gründen auch immer nun klein denken möchte, kann er das tun. Es ist aber niemand verpflichtet ihm zu folgen. Die Zukunft Deutschlands wird definitiv nicht durch Anpassung an den Apparat positiv entschieden, sondern eher nach dessen Überwindung oder an ihm vorbei."
Ja Herr Majestyk, Sie überraschen auch mich positiv. Kann Ihnen hier größtenteils nur zustimmen, was nicht immer in jedem Strang der Fall ist.

EwaldR

11. Juni 2025 20:06

Vielen wird durch diese Diskussion er bewusst, wie schlecht die Situation derzeit ist. Wahrscheinlich entstehen zwei Blöcke, die einen in der Partei mit der Krah-Ansicht bzw. Varianten davon und die anderen im Vorfeld mit der GK-Ansicht mit Varianten. 
man sollte auch nicht alle auf Linie bringen, sondern eben mehrere Ansichten parallel akzeptieren.
die Frage ist eher akademisch und betrifft eigentlich nur die die Teilfrage, ob und unter welchen Umständen kürzlich eingebürgerte Staatsbürger die Staatsbürgerschaft verlieren könnten bzw. welche Voraussetzungen dazu nötig wären.
Wichtig und bitter ist, dass der Sozialstaat zusammengekürzt werden muss.  

FraAimerich

11. Juni 2025 20:29

@Gracchus: "Was ist denn der deutsche Standpunkt?"
Im Zweifelsfall jener der jeweiligen Regierungskoalition.
Unter Rechten jedoch zumeist die große Unbekannte bzw. ein Platzhalter, unter dem sich jeder etwas vorstellen darf, was seiner Auffassung entspricht.
Realiter wohl eher ein Auskunftstitel zur Manipulation derjenigen, die auf das Argument "Menschheit" nicht mehr hereinfallen mögen.

Frieda Helbig

11. Juni 2025 20:51

Wenn sich Krah als Hüter der Verfassung (ergo des Grundgesetzes) sieht, dann sollten wir ihn an den letzten Artikel, also 146 erinnern. Wir Deutschen könnten uns laut GG eine neue Verfassung geben. Bin ich eigentlich ein Verfassungsfeind, wenn ich dies befürworte? 

RMH

11. Juni 2025 21:24

An alle, die Krah jetzt kritisieren: Man sollte die Thesen von Krah endlich einfach einmal auf Substanz mit eigener Substanz abklopfen, was aber bereits bei seinem Buch, "Politik von Rechts" nicht gemacht wurde. Jedes subtiles bis offenes Anfragen, wann wird über das Buch hier einmal diskutiert, wurde gekonnt ausgesessen oder nicht freigeschaltet. Wenn im aktuellen Gespräch Krah bspw. mehrfach vom öster. Staatsrechtler Kelsen spricht, dann wäre das einmal einen eigenen Beitrag wert (denn wer sich mit Carl Schmitt auskennt, sollte auch etwas über Kelsen wissen) - echte Schüler Kelsens wären nach meiner, zugegebenermaßen nur noch rudimentär vorhandenen Kenntnis von Kelsen, gerade keine AfD-Verbotsbefürworter. Jetzt regen manche sich über Krah auf, als ob sie auf einen Heiratsschwindler herein gefallen wären, was komplett übertrieben ist. Einfach seine Thesen von Anfang an diskutieren und nicht erst, wenn auf einmal etwas vermeintlich gegen Strich geht (was, wenn man es näher anschaut, vermutlich noch nicht einmal der Fall sein dürfte, die meisten hier überziehen mit ihrer Kritik).

Für diesen Beitrag ist die Diskussion geschlossen.