Blackgepilled

Viele kennen das: daß man als Kind die eigenen Eltern enttäuscht hat – weil man gewisse (unerwünschte) Eigenschaften hatte oder (erwünschte) eben nicht. Man nennt es „Rollenkonflikt“ oder „Erwartungsdruck“. Manche laborieren daran ein Leben lang.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Ich zäh­le nicht zu denen. Aber ich weiß noch zwei­er­lei, was mei­ne Eltern beson­ders monierten:

  1. daß ich an Fasching nie wirk­lich aus­ge­las­sen war. Mei­ne Eltern waren ech­te Fas­nach­ter. Und es wurm­te sie, daß ich kein hei­te­res „Hel­au!“ rufen wollte;
  2. daß ich nicht trös­ten konnte.

Letz­te­res klingt womög­lich etwas absei­tig. Aber ich habe eine Schwes­ter und eine Cou­si­ne, die SEHR GUTE Trös­te­rin­nen waren und sind. Wenn ein Kind heul­te oder mei­ne Mut­ter betrübt war, ver­krü­mel­te ich mich eher, wäh­rend die genann­ten ande­ren auf Umar­mung setzten.

Eigent­lich ist mei­ne Reak­ti­on ein­fach zu erklä­ren: Es waren für mich pein­li­che Situa­tio­nen (ande­re im Moment der Schwä­che wahr­zu­neh­men – ich fand es ein­fach dezent, mich zurück­zu­zie­hen), und: Wenn ich selbst trau­rig, ver­zwei­felt oder vol­ler Schmer­zen (hin­ge­fal­len etc.) war, zog ich mich sehr gern zurück. Mensch­li­cher Trost war mir eher unangenehm.

Ja, es ist selt­sam, als wel­che Per­sön­lich­kei­ten wir so auf die Welt gelan­gen! (Natür­lich ist eine Mut­ter, die kei­nen Trost spen­den kann, eine ganz unan­ge­neh­me Vor­stel­lung, inso­fern hat sich die­ser mein Wesens­zug zwi­schen­zeit­lich hof­fent­lich leicht verändert.)

Jetzt kom­me ich zu dem Punkt, um den es mir geht: mei­nen Umgang mit black­ge­pill­ten Per­so­nen. Sie machen mich völ­lig rat­los. Teils machen sie mich echt fertig.

Muß ich das mit der „Pill“ erklä­ren? Die Rede von roter und blau­er Pil­le (die schwar­ze wur­de spä­ter dazu­ge­dacht) stammt aus dem Film Matrix (1999), den ich per­sön­lich furcht­bar flach, pla­ka­tiv und öde fin­de, der aber in „unse­rer Sze­ne“ hehe, als „Matrit­ze“ fungiert.

Wer zur blau­en Pil­le greift, rich­tet sich ein in der links­grü­nen Illu­si­on. Er glaubt an die Tages­schau, trug artig Mas­ke, geht stets kon­form mit dem Hauptstrom.

Wäh­rend die “Red Pill” für das Erwa­chen aus Illu­sio­nen und das Erken­nen har­ter Wahr­hei­ten steht, trägt die “Black Pill” noch wei­ter: Sie impli­ziert, daß selbst nach dem Erken­nen die­ser Wahr­hei­ten kei­ner­lei Hoff­nung auf Ver­än­de­rung oder Ver­bes­se­rung besteht.

Nun: Ich habe oft mit Black­ge­pill­ten zu tun. Und ich kann (lei­der, lei­der; mein inne­res Kind schreit!) damit rein gar nichts anfan­gen. Sprich: Ich kann nicht mit ihnen dis­ku­tie­ren und hin­ter­fra­gen, was sie den­ken, denn die­ses Den­ken in Apo­ka­lyp­sen ist mir näm­lich völ­lig fremd Und: Ich kann sie in ihrer desas­trö­sen Sicht auf die Zukunft nicht trösten.

Typisch Black­pill ist:

  • „Wo soll die­ser Wahn­sinn bit­te noch enden?“
  • „Wer­den Sie nicht auch völ­lig ver­rückt, wenn Sie die­se Nach­rich­ten hören?“
  • „Wenn wir jetzt die­se Ver­fas­sungs­rich­te­rin krie­gen, Frau Kositza – das ist doch über­haupt nicht aus­zu­den­ken! Es ist ein­fach das abso­lu­te Ende!“
  • „Wir über­le­gen nach Pana­ma aus­zu­wan­dern, weil es dort sol­che Abhör­tech­ni­ken nicht gibt.“
  • „Wie kön­nen Sie noch ruhig schla­fen? Schau­en Sie sich doch die Chem­trails an!“
  • “Seit 2015 krieg ich kei­ne Ruhe mehr. Das sind jetzt zehn Jah­re qua­si schlaf­lo­se Nächte.”
  • “Du kannst ein Kind heu­te nicht mehr auf eine Schu­le schi­cken. Und zwar nir­gend­wo. Sie infil­trie­ren alles!”

Nein, ich habe nicht mit ver­rück­ten Per­so­nen zu tun. All die­se Zita­te stam­men von Leu­ten, die aka­de­misch gebil­det sind, Fami­lie haben und über­dies (jen­seits der Black­ge­pil­led­heit) enorm sym­pa­thisch sind. Aber wie gesagt: Ich habe kei­nen Trost. Ich ticke völ­lig anders. Näm­lich sto­isch: Nimm hin, was du nicht ändern kannst. Mach was draus. Ände­re, was du ändern kannst.

Wer ist nun für Black­pill-Bot­schaf­ten emp­fäng­lich? Angeb­lich, so hat es “die Wis­sen­schaft” her­aus­ge­fun­den: a) sozi­al iso­lier­te Per­so­nen, b) jun­ge Män­ner in Online-Sub­kul­tu­ren, c) politisch/ideologisch Ent­täusch­te, d) Men­schen mit wirt­schaft­li­cher Unsi­cher­heit, e) Kon­su­men­ten von extre­mem Online-Con­tent, f) Men­schen mit psy­chi­schen Belastungen.

Gro­ßer Quatsch!, außer c) (eh ein schwam­mi­ger Punkt) kann ich alles schlicht­weg von der Hand wei­sen. Mei­ne geb­lack­pill­te Kli­en­tel ist fast aus­schließ­lich weib­lich, psy­chisch völ­lig intakt, “mit Fami­lie”, gut bis sehr gut situ­iert und jen­seits der 40 Jahre.

Was heißt es nun, daß ich “anders ticke?” Das näm­lich: Ich schaue auf mich. Und mir geht es wun­der­bar. Ich habe soviel im Griff  – und, übri­gens, jeder kann das haben. Ich bin nicht mit “einem gol­de­nen Löf­fel im Mund gebo­ren.” Alles ist hart erar­bei­tet: das Haus, der Ver­lag, die “geglück­ten” Kin­der, und so fort. Das Leben ist auf­re­gend, ja “stres­sig”, grad für unsereins.

Mir geht es gut, obgleich ich mit offe­nem Visier und leicht goo­g­le­ba­rer Adres­se „im Kampf ste­he“. Anbau­en, auf­zie­hen, sich ver­brei­ten – all dies. Das alles kann man haben. Kos­ten­los ist das nicht, klar. Aber man kann “offen rechts” sein, ohne unter­zu­ge­hen. Was soll ich also kla­gen, jam­mern? Hin­zu kommt, und das ist nicht unwesentlich:

Wir haben hier kei­ne blei­ben­de Stadt, son­dern die zukünf­ti­ge suchen wir (Hebr. 13, 14).

Alles, was ich hier voll­brin­ge, ist „Wind­hauch“, ver­gäng­lich. Ich tue es, weil einer es tun muß. Das ist eine Auf­ga­be für’s Leben, und jedem, der black­ge­pil­led denkt, nichts habe eine Chan­ce gegen die wah­ren Kräf­te, mag davon ler­nen: Schritt für Schritt, die Sache mit dem Apfel­bäum­chen, auch wenn mor­gen die Welt unter­geht – Sie wis­sen, was ich meine.

Astrid Lind­gren läßt einen der Brü­der Löwen­herz sagen:

Es gibt Din­ge, die man tun muß, sonst ist man kein Mensch, son­dern nur ein Häuf­chen Dreck!

So ist es, das ist die Welt, ist die Auf­ga­be. Aber Trost kann nur von oben kom­men. Das ist doch eine Aus­sicht – der Blick auf die “blei­ben­de Stadt”! Gera­de als Chris­ten­mensch muß man das doch kapie­ren! Schan­de, wer die schwar­ze Pil­le schluckt.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (52)

RMH

14. Juli 2025 12:45

Danke, "Blackpilled" kannte ich noch nicht, liest sich so, als ob das einfach nur hysterische "redpilled"-Menschen sind. Die eigentlich konsequente Haltung, bei einer Erkenntnis, dass nichts oder nicht viel zu ändern ist, ist die im Artikel genannte, stoisch- pflichtbewusste Herangehensweise. Was soll auch Aufregung noch bringen?
Den "Blackpilled"-Menschen, die offenbar viel im Internet, bei YT etc. unterwegs sind, sei die Annahme des neuesten YT-Trends anempfohlen: Die Einnahme einer täglichen Mikro-Dosis von Lithium! Das soll Gelassener machen und auch sonst sehr hilfreich sein. Viel Erfolg.

Raeuspern

14. Juli 2025 13:05

Klingt nicht so wirklich katholisch, sondern ein ganz klein wenig nach neoliberaler Selbstoptimierung. ;-) - Ich mag ja den Spruch: Der Mensch hat schon immer in der schlechtesten aller Zeiten gelebt. - Ein Buch von Ihnen: "Ent-Pilled - Praktische Lebensberatung von Rechten für Rechte" mit Ihren gesammelten Beiträgen, würde ich gerne lesen.

Le Chasseur

14. Juli 2025 13:29

@RMH
Oswald Spengler war "black-pilled":
„Die Zeit lässt sich nicht anhalten; es gibt keine weise Umkehr, keinen klugen Verzicht. Nur Träumer glauben an Auswege. Optimismus ist Feigheit. Wir sind in diese Zeit geboren und müssen tapfer den Weg zu Ende gehen, der uns bestimmt ist. Es gibt keinen andern. Auf dem verlorenen Posten ausharren ohne Hoffnung, ohne Rettung, ist Pflicht.“
--Oswald Spengler, Der Mensch und die Technik

Caroline Sommerfeld

14. Juli 2025 13:42

Mein "Verschwörungstheorienbuch" geht über weite Strecken genau diesem Phänomen nach: Was passiert mit uns, wenn wir uns darauf einlassen, daß da anonyme Hintergrundmächte wirken und wir gegen "das System" direkt nichts ausrichten können? 

Entscheidend ist das, was ich in Selbstrettung die "Entängstigung" genannt habe. Und die ist nun einmal nicht ohne Glauben zu haben. "Neoliberale Selbstoptimierung" hilft zwar zeitweise gegen die linke Illusion, daß die Gesellschaft schuld ist und der Staat uns helfen muß, trägt aber nicht sicher über die wirklich tiefen Risse, schon gar nicht diejenigen, die die Seele durchziehen, wenn jemand "blackpilled" ist. 

 

Caroline Sommerfeld

14. Juli 2025 13:43

 

Hierzu ein Stückchen vom Schlußzitat aus Verschwörungstheorien, Romano Guardini, 1940:

"Andererseits soll der Christ alles, was den Charakter des
Unklaren und Fesselnden hat, wegschaffen: alle Gefühle
der Angst, des Grauens, des Gebanntseins; die geheime
Lust am Dunkeln, Bösen, Zerstörenden, Unnatürlichen.
Nichts hat das Recht, ihn zu ängstigen – und letztlich hat
auch nichts die Macht dazu. Als Christus siegte, hat er
auch die Angst besiegt. Wo einer sich glaubend zu Christus
stellt, verschwindet sie. Die Angst des neuzeitlichen
Menschen ist ein Rückfall in den Zustand vor der Erlösung.
Ja, er ist schlimmer als dieser, weil er aus der Erlösung
herausgefallen ist, während die erste Unerlöstheit ja
die Hoffnung hatte. Die neuzeitliche Angst ist nicht nur
furchtbar, sondern in einem bösen Sinne unnötig. Der
Christ soll wissen, daß es nichts gibt, was ihm letztlich
etwas anhaben kann. Ihm ist gegeben, in Wahrheit frei
hindurchzugehen."

Valjean72

14. Juli 2025 14:35

Ich weiss nicht. Jemanden, der meint aufgewacht zu sein, weil er nicht mehr CDU/CSU, sondern AFD gewählt, ist gewiss nicht ge-red-pilled.
 
Er ist mE nur von einer Illusion in die nächste gestolpert.
 
Allerdings stimme ich Frau Kositza zu, insofern dass ich auch nichts mit demonstrativen Schwarzsehern anfangen kann: z.B. während der C-Pandemie, als Horrornachrichten über die Auswirkungen der Impfungen durch die sozialen Medien geisterten.
 
Tatstächlich glaube ich aber auch, dass Defätismus und Katastrophen-Nachrichten (Endzeit, Atomkrieg, eh alles zu spät) auch gezielt gestreut und verbreitet werden, um zu zermürben.
 
---
P.S.: ich bin ein guter Tröster, so meine ich. Allerdings habe ich durchaus auch Schwächen, denn trotz meines blendenden Aussehens und meines scharfen Intellektes, bin ich einfach viel zu bescheiden. Es ist nicht einfach.

Adler und Drache

14. Juli 2025 14:51

Viele unserer Volks- und Zeitgenossen haben schlicht verlernt, etwas auszuhalten, an ihre Grenzen zu gehen, etwas durchzutragen. Ich sehe dies alles als Übungsprogramm. Noch läuft ohnehin ja sehr viel nur im Kopf ab, viele Sorgen, die hauptsächlich medial vermittelt werden (die politische Positionierung spielt dabei keine Rolle, die andere Seite will keine Kinder mehr in die Welt setzen wegen "Klimer") und noch gar nicht unmittelbar auf den Pelz rücken. Die meisten von uns werden diese Phase kennen und verstehen. Sie vielleicht nicht, ich schon. Trösten wäre falsch, ein Tritt in den Allerwertesten angemessener.  

heinrichbrueck

14. Juli 2025 15:14

Er ist der Töpfer, wir sind der Ton. Der Ton darf mitarbeiten.
"Wir haben hier keine bleibende Stadt, sondern die zukünftige suchen wir (Hebr. 13, 14)."
Ihr wollt höhere Steuern? Ich meine, es wäre besser, die Steuern ganz abzuschaffen. Danach werden Erbsünde, Gnade und Erlösungsbedürftigkeit anders verhandelt. 
"Blackgepilled" ist redgepilled negativ auf der Wanderschaft durch das nihilistische Tal der Trennung von der eigenen Spiritualität. Die Seele gibt keinen Raum. 

RMH

14. Juli 2025 15:22

"... um zu zermürben."
@Valjean72, Zermürbungstaktik ist sicher auch dabei, ebenso wie die altbekannte Zersetzungstaktik.
@LeChasseur, ja, Spengler, der hatte diese stoisch-pflichterfüllende Haltung, die dann wieder ins Heroische geht. Heroischer Realismus war doch auch einmal einer der prägenden "Begriffe" innerhalb der neuen Rechten ... was ist daraus geworden? Remigration?
@Carolin Sommerfeld, wobei die "christliche" Freiheit gerade aus den Anfangsjahren dieser Religion stammt, bei der man diese Haltung eben brauchte, um auch Märtyrer zu werden (nach dem Tod gehts weiter). Wenn einmal wieder solch ein Einsatz gefordert wird, also das Leben, dann aber ernsthaft gute Nacht und Hut ab zum Gebet.
Zum Thema: Das Ganze "Schwarzsehen" hat natürlich einen immer härter werdenden Realitätskern, der immer größer und fester zu Tage tritt. Wenn man alleine betrachtet, wie es den sog. "Sozialstaat" aktuell finanziell "zerlegt", dann schaut man besser weg. Krankenversorgung, Rente, alles Dinge, die gerade am zerbrechen sind. Und da sind wir noch nicht einmal bei der Kriegsgefahr angegkommen. Aber was schreibe ich - hier sind ja alle mindestens redpilled. ;)

Umlautkombinat

14. Juli 2025 15:34

Und die ist nun einmal nicht ohne Glauben zu haben.

Im Sinn der Auffassung eines generellen im Ende gewinnbaren surplus gehe ich mit, aber sicher nicht im engeren Sinn der Notwendigkeit eines religioesen Glaubens. Ich habe ja keinen und ich gehe sogar soweit davon aus, einen wirklichen Zivilisationsbruch auch weiterhin als wahrscheinlich zu erachten. 
 
Die Frage ist eben, wie man dazu prinzipiell steht. Das ist nicht gut oder schlecht - je laenger das noch dauert, desto apokalyptischer mag sich das tatsaechlich auch auspraegen - aber es ist aus meiner Sicht zwingend und nicht vermeidbar. Dazu ist mittlerweile auf zu vielen Ebenen zuviel ausgereizt, Ende Gelaende, oder wie auch immer man das formulieren will. 

Karl

14. Juli 2025 16:30

 
Reitschuster (https://reitschuster.de/post/zermuerbt-nicht-ueberzeugt/:
"Was wir erleben, ist nicht einfach Politikverdrossenheit. Es ist eine Form von psychologischer Erosion. Ein langsamer Abbau von Vertrauen, Energie und Widerstandskraft.
Zermürbung.
Ein Begriff, den man sonst nur aus der Militärsprache kennt. Oder aus den Handbüchern der Stasi. Dort war „Zersetzung“ ein erklärtes Ziel und Zermürbung eines der Werkzeuge auf dem Weg dorthin: nicht durch Gewalt, sondern durch schleichende Demoralisierung. Nicht durch offene Repression, sondern durch subtile Zersetzung des Selbstbewusstseins."

Majestyk

14. Juli 2025 18:10

@Umlautkombinat:
Beim Skat würde man sagen, das Blatt ist überreizt. Man muß kein Schwarzseher sein, um zu erkennen, daß ein Zusammenbruch bestehender Strukturen und nachfolgende Zivilisationsbrüche unvermeidlich sind. Die Frage ist nicht mehr ob, sondern nur noch wann. Für uns als Zeitzeugen ist es mehrheitlich eine Katastrophe, für zukünftige Generationen womöglich auch eine Chance. Ohne Brüche werden sich die Knoten nicht lösen können.
Vielen Dank übrigens für den von Ihnen verlinkten Brownstone-Artikel. Den fand ich sehr interessant und teile Ihre Kritik an Staatsgläubigkeit und Ignoranz auch im "oppositionellen" Milieu. 
"Media and the deep state, including its military and intelligence sectors, developed a mutually beneficial relationship that allowed for the manipulation of the public mind."
Wenn man davon ausgeht, daß es wohl kaum jemand schafft, sämtliche erfahrene Prägung infrage zu stellen ist der Vorwurf ein anderer habe es versäumt eine Pille zu nehmen oder die falsche genommen auch nicht viel anders als dieses "du bist doof" "ne, du bist viel döfer".
Jedenfalls sehe ich bezüglich Infragestellen bestehender Strukturen noch viel Luft nach oben. 

Lukas Courtial

14. Juli 2025 18:28

Ich habe ausschließlich mit Blackpillern aus der Kategorie b) zu tun. Sie glauben, dass genetisch determiniert sei, ob man eine erfüllende Beziehung zu einer Frau führen könne oder nicht. Wenn man ihnen zufolge äußerliche Grundvoraussetzungen nicht erfülle (Körpergröße, Gesichtsform, Haare), könnte man es direkt vergessen, weil man nie von Frauen gemocht oder respektiert würde. Wozu man sich bewusst entscheidet, spiele alles keine Rolle. Man solle sich damit abfinden, für immer alleine zu sein, wenn man kein attraktiver Mann ist. Ich habe ähnlich-ermüdende Erfahrungen darin gemacht, diese Überzeugungen zu widerlegen. Es hilft nicht, die Diskussion anzugehen.
Im Kosmos eines Blackpillers gibt es nur weiche Männer wie ihn selbst, die Schwierigkeiten und Verantwortung um jeden Preis aus dem Weg gehen. In dieser Welt gewinnt natürlich nur der Hübscheste bei den Damen.
Die Lösung ist primär spirituell. In ihrer dogmatischen Weltsicht gibt es nämlich keine Gerechtigkeit. Sekundär muss man ihnen den Wert von männlicher Tugend vermitteln. Die zynische Ideologie, die sie vehement verteidigen, erfüllt sie mit Stolz, der ihnen fehlt. Sie denken, Selbstwert hänge nur von der Reaktion anderer auf sie statt von tugendhaftem Verhalten an sich ab.
Ich habe gute Erfahrungen damit gemacht, die Jungs mit auf eine Wander-Wallfahrt zu nehmen. Dort stellen sie sich zum ersten Mal einer Herausforderung und werden vom Glauben angesteckt.

FraAimerich

14. Juli 2025 18:50

@ Majestyk: "Jedenfalls sehe ich bezüglich Infragestellen bestehender Strukturen noch viel Luft nach oben."
 
Zweifellos, übrigens nicht zuletzt bei den Anhängern der kapitalistischen Produktionsweise und ihrer Geschäftsmittel.

ChristianB

14. Juli 2025 19:13

schöner Kommentar. Finde es auch schwierig, mit derartig gepillten Menschen umzugehen -und es ist ja nicht so als könne man diese Gedanken nicht nachvollziehen. Der literarische Prototyp geblackpillter Zeitgenosse ist Denethor, der Truchsess von Gondor, der so tief versunken ist in seinem Schwarz, dass er die Realität nicht mehr wahrnehmen kann und will- und dann zurecht von Gandalf zurechtgeprügelt wird.  

Bernd

14. Juli 2025 19:31

Nun, Schwarzsehen ist nicht gleich Aufgeben. Das Kämpfen auf verlorenem Posten wird doch erst romantisch, wenn der Posten wirklich hoffnungslos verloren ist. Eine Variante des von EK Beschriebenen facht noch immer meinen Zorn an: "Man kann doch in diese schreckliche Welt heute keine Kinder mehr setzen!" Was soll man darauf noch sagen?

Rabenkaiser

14. Juli 2025 19:46

@heinrichbrueck: Ich würde dem nicht zustimmen. Um mich an Cioran zu vergreifen: „Wir brauchen nicht den Mann zu beklagen, der seinen Abgrund stets an seiner Seite fühlte: ganz gewiß schöpfte er Wonnen daraus, während er, um das Gesicht zu wahren, Entsetzen simulierte.“
Zwischen dem philosophisch desillusionierten Melancholiker und dem hysterischen, Ereignis-getriebenen Pessimisten gibt es einen qualitativen Unterschied. Ich verstehe 'redpilled' so, dass das erst einmal nichts darüber aussagt, wie mit Erkenntnis umgegangen wird. Typus 'blackpilled' scheint mir aber fern von eigentlicher Erkenntnis, denn selbst wenn er begreift, dass 2015 schlimm war, verharrt er doch dabei, richtet sein Leben an dieser "Geschichte" aus und wird schlaflos. Aber: "Wer in Geschichte denkt, denkt nicht in Geschichten. (...) Man kann nur subjektiv-ahistorisch oder objektiv-historisch denken." - und da ich schon dreist Fr. Sommerfelds Satz aus seinem eig. Kontext reiße, möchte ich ebenfalls auf Guardini (Schwermut) zurückgreifen: "Diese Schwermut, die gute, ist zu tragen, auszutragen. Aus ihr steigt Werk und Werden hervor, und alles ist dann verwandelt." Und so wird die Pillenzuordnung des Satzes “Seit 2015 krieg ich keine Ruhe mehr.” ganz unabhängig von der Wertigkeit, die der Sprecher meint. Was er damit bewirken will, ist entscheidend.

Kositza: Exakt.

Zauberer von Oz

14. Juli 2025 20:03

Die Geschichte zeigt ja, dass Kulturen/ Völker untergehen, insofern haben blackpilled Personen recht. Aber der Mensch ist ein zähes Biest und er hat bisher alle menschlichen und menschengemachten Katastrophen überlebt (blue- und redpilled). Realismus und Resilienz spielen für die eigene Sichtweise eine wichtige Rolle. Dorfkinder dürften mehr blackpilled sein als Stadtkinder...

Eo

14. Juli 2025 20:05

@Majestyk
.
Wenn die Probleme
zu groß werden, braucht es schon Katastrophen, um sie zu lösen ...
.

Gelddrucker

14. Juli 2025 20:07

Schwarzgepillte "Patrioten" sind eines der größten Probleme des Widerstandes.
Sie haben teilweise völlig abstruse Vorstellungen von den demographischen Verhältnissen und denken, Westeuropa wird in 10 Jahren islamisch.
Sie stecken andere mit ihrer Schwarzseherei an. Sie treiben andere, deutsche Leute in die Flucht nach Ostdeutschland oder ins Ausland, wofür es zum jetzigen Zeitpunkt nicht den geringsten Anlass gibt.
Sie behindern den Widerstand mit ihren Klagen. Würden sie die Zeit in sinnvolle Arbeit stecken anstatt zu klagen, wäre der Bevölkerungstausch vielleicht schon gestoppt.
Sie verstehen nicht, dass sie die Mehrheit sind. Die allermeisten Europäer wollen weder ein muslimisches noch ein von anderen Völkern dominiertes Europa. Das ist Tatsache, die auf Umfragergebnissen beruht.
Sie lassen sich kirre machen von den ständigen Messerstechereien und haben ein völlig verzerrtes Bild der Wirklichkeit ("Man kann ja kaum mehr Abends auf die Straße")
Die Schwarzgepillten aufzuklären kostet leider zuviel Zeit, in der man nicht-rotgepillte aufklären könnte. Es muss etwas gegen die Schwarzpillung getan werden.

Gelddrucker

14. Juli 2025 20:09

Nachtrag: Leider haben sich auch einige dieser Kandidaten in die Kommentarspalte verirrt. Siehe Vorposter. Ich bin der festen Überzeugung, dass da einige dabei sind, die "geschickt" sind, vom wem auch immer. Wäre ich Antifa, würde ich genau das tun: den Widerstand von innen heraus mit Pessimismus deprimieren.

Speng

14. Juli 2025 21:57

Nun gut, ich habe meine Internet-Mememythologie ein bisschen anders in Erinnerung, mindestens hat sich da im letzten Jahrzehnt eine leichte Akentverschiebung ergeben.
"Schwarzgepillt"  bedeutet nun nicht einfach nur, hoffnungslos resignativ zu sein, sondern vor allem, die Lage schonungslos zu erkennen und sich keiner falschen Illusionen hinzugeben. Das Flehen es möge schon nicht so schlimm kommen, oder es gäbe leichtere Wege und Mittel, um zum Ziel zu kommen. Eigentlich nicht so weit von Kositzas Einstellung weg.
 
"Wer ist nun für Blackpill-Botschaften empfänglich? Angeblich, so hat es “die Wissenschaft” herausgefunden: a) sozial isolierte Personen, b) junge Männer in Online-Subkulturen, c) politisch/ideologisch Enttäuschte, d) Menschen mit wirtschaftlicher Unsicherheit, e) Konsumenten von extremem Online-Content, f) Menschen mit psychischen Belastungen."
Man könnte es freundlicher auch die feinfühlige "Wahrnehmungsavantgarde" nennen. (Rechte), soziale Frühwarnsysteme, auf die einfach nicht gehört wird. Ein altes Problem.
 

Ingelore

14. Juli 2025 21:59

@karl
dazu kann ich nur die Vorträge von Tomas Schuman,(Yuri Bezmenov )empfehlen , der für den russischen Geheimdienst gearbeitet hatte , und sich dann in die USA absetzte.Er ist dann auch am Herzinfarkt mit 53 Jahren gestorben worden.

Franz Bettinger

14. Juli 2025 22:02

Mir geht das Herz auf bei Kositza's Zeilen. Solche Menschen möchte ich umarmen. Offen rechts sein. Sich für nichts schämen. Das ist es! 

Ingelore

14. Juli 2025 22:13

@Adler und Drache, die Tugende werden uns nicht geschenkt oder mitgegeben ,sie müssen erlernt und geübt werden durch Opfer, Verzicht und Wiederholung!

Gracchus

14. Juli 2025 22:31

Sehr schön geschrieben, tröstlich, herzerwärmend.
"Der (Psycho-)Analytiker hatte alles missverstanden: nicht die Aussicht des Weltuntergangs bedrückte ihn, sondern eher die Aussicht, einen üblichen Mittwochmorgen vor sich zu haben." Walker Percy, Der Idiot des Südens - übrigens als Motto ein Zitat aus Guardinis Ende der Neuzeit: 
"(...) Die Einsamkeit im Glauben wird furchtbar sein. Die Liebe wird aus der allgemeinen Welthaltung verschwunden sein ... Umso kostbarer wird sie sein, wenn sie vom Einsamen zum Einsamen geht ... in der kommenden Zeit wird die Luft klar sein. Voll Feindschaft und Gefahr, aber sauber und offen."

Sandstein

14. Juli 2025 23:19

Das Zitat aus den Brüder Löwenherz hat mich besonders berührt. Das Lieblingsbuch meiner Kindheit, ich hatte es damals in der Grundschule zur Buchvorstellung ausgewählt. Ich werde es meinem Sohn wenn er groß genug ist vorlesen. Was die Blackpill angeht..nunja ich habe Verständnis für Fatalismus. Es sieht objektiv schon ziemlich düster aus. Aber düster, das war es schon immer und wir leben in Zyklen. da müssen wir alle durch, ob wir wollen oder nicht.
Wer von Panama, Abhörtechnik und Chemtrails faselt bekäme von mir aber sicher nicht das Prädikat "psychisch einwandfrei". Ich kenne auch diese Sorte Mensch und sie betrüben mich nicht sondern gehen mir in erster Linie auf die Nerven. Habe bei solchen Leuten oft das Gefühl, dass es auch gar nicht darum geht, konkret was zu bewegen (oder zu verändern), sondern sich in Kaffeeklatschmanier aufzuregen. Das zieht nur unnötig Lebenskraft und Zeit..nee danke. 

Andreas J

14. Juli 2025 23:52

Ich finde es ziemlich nervig, dass ständig auf diesen US-Streifen rekurriert wird, als gehöre er zur Allgemeinbildung.

ofeliaa

15. Juli 2025 00:15

Ist doch gut wenn man manchen Sachen entgeht. Ich konnte meine Eltern nicht enttäuschen, da sie sich nie dafür interessiert haben, wer ich bin oder zu sein hätte. Also nicht in diesem klassischen Sinne. Sie haben nie wirklich mit mir gesprochen. Sich eigtl nie mit mir unterhalten. Natürlich, es war alles da. Von Geld bis Lebensmittel und saubere Betten. Mit mir hat nur nie jemand gesprochen. Das ist noch heute so. Und da sie nicht wissen, was ich tue oder wer ich bin, kann ich sie auch nicht enttäuschen. Ich bin 34, meine Mutter hat mich noch nie im Leben umarmt, gesagt dass sie mich liebt oder je eine Unterhaltung mit mir geführt. Bei meinem Vater sehr ähnlich. Aber man soll Vater und Mutter ehren und eigtl möchte ich nichts Schlechtes über sie sagen. Bildung war immer reichlich zur Verfügung, genauso wie gesunde Ernährung, usw. Es fällt einem erst viel später auf dass man völlig isloiert und lieblos aufwuchs. 

Florian Sander

15. Juli 2025 01:28

Sie sprechen mir aus der Seele. Mit dem kleinen Unterschied, dass ich dergleichen auch von älteren Männern (oft: die berühmten Boomer) wahrnehme. Häufigste Floskeln in diesem Zusammenhang: "Unfassbar!" und "Unglaublich!". Hilflosigkeitssemantik. Und dann kommen immer die gleichen Klagelieder, oft von denselben Leuten, immer wieder. Die vermutlich vergessen haben, dass sie einem all das schon mal genau so erzählt haben. Es gibt sogar Kandidaten, die einen samstags abends 23 Uhr anrufen, um das dann ein bis zwei Stunden am Stück zu bringen. Übrigens nehme ich diese Redundanz auch öfters in Bosselmann-Artikeln wahr, nur etwas intellektueller verpackt. Manches könnte ich inzwischen ohne zu lesen mitsprechen...

dojon86

15. Juli 2025 08:26

@Rabenkaiser @Gelddrucker Ich bin eher Pessimist und auf der Seite von @Rabenkaiser. Das Cioran Zitat ist großartig, trotzdem gebe ich aber @Gelddrucker recht. Die meisten Menschen neigen nicht dazu, auf verlorenem Posten noch zu kämpfen. 8000 Griechen wurden von Leonidas entlassen, 300 kämpften an den Thermopylen weiter. Ich kenne einige "Rechte", die nicht einmal mehr zum Minimal Aufwand, zur Wahl zu gehen, bereit sind. Gerade unter älteren alleinstehenden rechten Benzinbrüdern ist diese Haltung weit verbreitet. Da  wird die Harley gepflegt und bei Wochenendausfahrten Eskapismus betrieben. Die linke Propaganda nützt diese menschliche Eigenschaft, in der Niederlage zu verzagen, natürlich aus. Möglicherweise auch durch U-Boote, wie Rabenkaiser richtig vermutet. Darum ist eine grundsätzlich optimistische Haltung natürlich die Bessere.

RMH

15. Juli 2025 08:46

Thema "Nöl-Tölen", die einem mit Weltuntergangs-Gelabere "belästigen":
Zum einen kann eine offene Ansprache durchaus wohltuend sein und bedarf daher erst einmal keiner Kritik. Kritisch wird es, wenn man beginnt, sich im Elend zu wälzen, zu suhlen, Das kann nicht gut auf Dauer sein, da wer sich nur im Dreck wälzt, nicht sauber wird. Auf der anderen Seite zeigt ein komplettes Abblocken derartigen Vortrages durch den Zuhörer/Empfänger, dass er da offenbar auch ein paar wunde Punkte hat, die er verdrängt, mit Aktivismus kompensiert bis sublimiert. Auch das kann in übersteigerter Form nicht der Weg sein. Mich nervt zur Schau getragener Aktivismus komplett. Schon das das Kommunisten-Wort des "Aktivisten" eingang in die rechte Szene/Bewegung gefunden hat, ist mir ein schlimmerer Graus, als jeder Migrant, der mit mir im Bus sitzt, denn es zeigt mir noch viel mehr als der Migrant, dass die Linke alles durchdrungen hat. Aber Gemach:  Die us-pop-rock Lyrik lehrt uns aus dem Lied eines Nordstaatlers:  "life goes on, long after the thrill of livin' is gone", eine neuere Variante des von @Gracchus zitierten Satzes von Percy ( Südstaatler). Besser aufgeweckt blackpilled mit stoisch-heroischer Konsequenz als redpilled on speed. 

Le Chasseur

15. Juli 2025 08:52

@Speng
"Schwarzgepillt"  bedeutet nun nicht einfach nur, hoffnungslos resignativ zu sein, sondern vor allem, die Lage schonungslos zu erkennen und sich keiner falschen Illusionen hinzugeben. Das Flehen es möge schon nicht so schlimm kommen, oder es gäbe leichtere Wege und Mittel, um zum Ziel zu kommen."
Korrekt. Nach Spengler ist ein Optimist jemand, der zu feige ist, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. Daneben gibt es noch den aus Unwissenheit Optimistischen, dem der Ernst der Lage nicht bewusst ist ("Optimismus ist Mangel an Information").
Im Zusammenhang zu blackpilled muss man auch noch den "Doomer" erwähnen: "Even before the pandemic, the Doomer was self-isolating, lonely, and hopeless about his future—and the future of the world. He’s bored. He’s disenchanted with the culture around him. He sees corruption, failure, and evil at every turn. He’s given up. He feels like a loser and doesn’t feel that anything he does can change his lot in life. Basically, society and recent history have beaten him down to the point where he’s simply stopped even trying." Quelle

Laurenz

15. Juli 2025 09:33

@Florian Sander ... Alles eine Frage der Perspektive. Da ich nur humoresk auf den Artikel antworten konnte, hat meinen Kommentar nur einer gelesen, der Richtige. Als wäre es nicht rot- & ein bisserl schwarzpillig von @EK sich bei Krah über die Gottlosigkeit in den ehemals Neuen Ländern & die mangelende Konsequenz Höckes in dieser Frage zu beschweren. Christen & Muslime haben Rotpillen tonnenweise gefressen. @Ofeliaa ... Wenn Ihre Eltern ein Defizit als Eltern haben, können Sie davon ausgehen, daß deren junges Schicksal ähnlich gelagert ist, wie Ihres. Da Sie das zumindest in Worte fassen können, haben Sie die Wahl, das Erbe zu durchbrechen. Suchen Sie Sich in Ihrer Region einen Aufsteller nach Bert Hellinger, dann bekommen Sie besser spät als nie das von Ihren Eltern, was Ihnen fehlt. https://www.systemischefamilienaufstellung.de/

Maiordomus

15. Juli 2025 09:59

Eine anregende, potenziell auf das Ziel der Differenzierung hinstrebende Debatte, deren Hauptverdienst aber die geistige  Auslegeordnung ist, wie sie Frau Kositza präsentiert. Die Blackpill-Mentalität, die im Einzelfall und manchmal sogar in der Strukturanalyse einiges, ja vieles, richtig sehen mag, führt nicht zu lösungsorientiertem Handeln. Nicht zuletzt geht es auch um Selbstkritik der berechtigten Kritik an bestehenden Zuständen. Hier liegt eine der stärksten Seiten von SiN vor, nicht zuletzt dem praktischen Sinn von Frau K. zu verdanken. Unglaublich, dass heutzutage Kritik an Höcke mit seinen besseren und kritisierbaren Seiten hauptsächlich an den Beziehungen zu Schnellroda  aufgemacht, weil das, was h i e r  vorgeht und gedacht wird, angeblich wirklich "gesichert rechtsextrem" sei. Noch gut an Kositza ihre Beobachtung des Kultur-Alltags. Frage; Was halten Sie von den Conni-Kindergeschichten und der entsprechenden Figur? Unterdessen wird dieselbe, wohl allenfalls fake, ideologisch verfremdet in "Conni ärgert die AfD", und "Conni spricht nicht mit Faschos", was indes vom Verlag zurückgewiesen wurde, nicht jedoch im Gegensatz zu rassistischen Memes nicht ausdrücklich abgelehnt.  

Umlautkombinat

15. Juli 2025 10:14

@Speng
 
Habe mal gegugld: Gibt offensichtlich mindestens fuenf Varianten, teilweise auch beschraenkt auf engere Themengebiete. Wieder einmal ein unscharfer Begriff, mit dem man 1a aneinander vorbeireden kann. Betrifft jetzt nicht die Autorin, die ja ihre Variante sofort klargestellt hat. Aber im Kurzsprech a'la Twitter entfaltet sich das schnell als Kommunikationsverzerrung. 
Der wesentliche Unterschied ist wohl Erkennen -> Nihilismus vs. Erkennen -> damit umgehen. Ich gehoere zu Letzteren, staune aber immer wieder, wie ich ersteres bei anderen ausloese. Gibt dann unmittelbar ein "Schwarzseher" an meine Addresse als Abwehrreflex. Obwohl der Gegenueber selbst der ist, der zumindest kurzzeitig untergeht. Ist halt so, wenn man nicht gewohnt ist, eigene Illusionen auch aus eigenem Antrieb zu entfernen. Es braucht dann ziemliche Geduld, wenn man trotzdem Reflektion erreichen will. Aber manche sind es zum Glueck auch wert.
 
Wie schon oben gesagt, halte ich das Erkennen von Unvermeidbarkeit selbst fuer keinen Beinbruch, sondern im Gegenteil eine hilfreiche Sache. Und hilfreich ist immer ein fuer etwas.

Waldgaenger aus Schwaben

15. Juli 2025 11:08

Als ich noch glaubte, mit blackpilled Menschen sei eine Diskussion möglich, antwortete ich: "Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren."
Damit konnte ich leider nie jemand überzeugen. Heute beende ich die Sache gerne schnell mit einem Zitat, dass von Karl Valentin stammen. soll:
"Früher war alles besser. Sogar die Zukunft!"

Mboko Lumumbe

15. Juli 2025 12:38

Genüßlich den Text gelesen – klug, pointiert, selbstironisch. Doch nicht alle, die in die schwarze Pille gebissen haben, sind untröstliche Apokalyptiker mit Aluhutneigung. Und nicht jeder, der sich von der Welt bedrückt fühlt, hat autom. das Menschsein aufgegeben.
Stoiz. hat was, aber das ist auch nur eine Haltung von vielen. Wer eine Nacht um die Ohren geschlagen hat, weil die Welt sich bedrückend anfühlte, der muss nicht gleich den Weltuntergang abonn. Vll war es einfach nur zu viel schlechte Nachricht, dazu gibt es wirklich Grund genug und jeden Tag aufs Neue.
Sie können mit dem Denken in Apokalypsen nichts anfangen – da geht’s Ihnen wie mir. Und das sollte man von linksgrünen Apokalyp. und Dystopikern unterscheiden. Vll sind Blackgepillte keine Dystop., sondern Realisten mit melanchol. Neigung. Und das ist doch grundsätzl. sympathisch – Nietzsche nannte es Philosophieren mit dem Hammer, andere eben WA-Nachr. mit Weltuntergang.
Wer einen Art. lang über das Trostbedürfnis anderer nachdenkt und schreibt – respektvoll, aufmerksam und ohne zu patholog. – tröstet doch längst. Vll nicht mit Umarmung, aber mit Klarheit. Und ja, vll auch mit einer Art geistigem Schulterklopfen: Mach was draus.
Daher Rehab der Blackgep. Vll brauchen sie keinen Trost, sondern Erdung – und jemanden, der sagt: Ich hör dich, aber schau mal, da hinten blüht schon was.
In diesem Sinne: Helau – oder wie wir Tröster zweiter Ordnung sagen würden: Alles wird vll nicht gut, aber doch ein bisschen besser.

Arvid

15. Juli 2025 13:41

Diese Art von hysterischen Schwarzsehern kann man wohl nicht trösten. Es wäre ja nicht damit geholfen, irgendwelche Hoffnungen zu schüren, dass der Wendepunkt diesmal ganz sicher bald erreicht sei, wegen Protestwelle X oder außenpolitischem Ereignis Y oder weil Partei Z in Umfragen durch die Decke geht. Das sind Hoffnungen, die dann leicht wieder platzen oder vom nächsten negativen politischen Ereignis übertrumpft werden können. Das wird dann nur ein ständiges, manisch-depressives Auf und Ab, sehr schön zu beobachten bei gewissen professionellen Aufreger-Kanälen auf YT.
Mir fallen nur zwei wirksame Gegengifte ein, die unbedingt trösten werden und dank denen man sogar der Überzeugung sein kann, dass alles unausweichlich auf Katastrophe und Untergang zusteuern wird, aber trotzdem nicht in Resignation und Depression versinken wird: einmal der Glaube, das Vertrauen auf einen göttlichen Plan. Oder aber die schön beschriebene, wiederum auf Glauben oder anderen tiefen Grundüberzeugungen fußende, stoische Grundhaltung und Eigenverantwortung, "auch wenn morgen die Welt untergeht": man tut, was man tun muss, weil es das Richtige ist und deswegen getan werden muss. Eine "Etiam si omnes"-Grundhaltung. Da kann an Verfassungsrichterinnen, Chemtrails und schulischer Indoktrination kommen, was da wolle.
Nur wie kann man Menschen dazu bringen, so eine Grundhaltung zu entwickeln, wenn jemand nicht schon dafür empfänglich, irgendwie schon so gestrickt ist? Geht das überhaupt?

Majestyk

15. Juli 2025 14:45

Perspektiven ergeben sich aus Lebensumständen, diesbezüglich nimmt Sein sehr wohl Einfluß aufs Bewußtsein. Manch Einer bekommt nicht mit, wenn Mitmenschen sich nicht einmal mehr die Butter auf dem Brot leisten können oder falls doch, findet er es nicht so interessant. ,Sind nur "die da unten" und so weit geht die Liebe zum Volk nicht, daß die Jemands sich mit verzichtbaren Niemands identifizieren. Über jene Deutsche redet man, wenn man sie zur Argumentation benörtigt, man redet nicht mit Ihnen, erst recht nicht auf Augenhöhe. Weitet sich realer Existenzkampf nach oben aus, wird die Tonlage in Debatten vielleicht ehrlicher, mit weniger Verbalnarzissmus. Noch steht der Wunsch nach Erhalt der Komfortzone jeglichem echten Widerstand im Weg. Aus Sicht von unten ist es egal wer oben links ist oder rechts, es sind alles "Rich Men North of Richmond", die den Kuchen aus Niemands kontrollieren wollen. Verschärfen sich die Krisen lernen die Niemands vielleicht, daß sie die Jemands gar nicht benötigen und nur die Teilnahme an der Systemstruktur entscheidet wer zum Jemand wird und wer ein Niemand bleibt. Nach einem Systembruch könnten womöglich andere Fertigkeiten zählen und sich Chancen neu verteilen. Darum geht es übrigens auch in The Matrix, das System sprengen, nicht es modifizieren. 

heinrichbrueck

15. Juli 2025 14:50

"die Sache mit dem Apfelbäumchen, auch wenn morgen die Welt untergeht"
Ich glaube es nicht. Wer sagt, er würde „noch ein Apfelbäumchen pflanzen“, obwohl die Welt morgen untergeht, sagt nicht, was ist – sondern, was er hoffen möchte zu sein. 
Die Menschen sollen mit ihrer Freiheit verantwortungsbewußt umgehen. Machen sie aber nicht. Symbolik, so stark sie auch sein mag, bleibt geistig unbefriedigend, klingt sogar etwas ver-rückt. Es bleiben Widersprüche, keine metaphysische Ruhe, und die Gewißheit wird verschoben. Was wird aus den Handlungen der Leute, wenn sie nicht mehr an die Zukunft glauben können? Das eigene Urteil mag falsch sein, wird es als Wahrheit gesehen bzw. mit ihr verwechselt, will es keinen Trost empfangen. Aus einer Lüge resultiert keine Selbstverpflichtung, die die gewünschte Haltung haben kann. Die Freiheit kann weggenommen werden. 

Majestyk

15. Juli 2025 17:40

@ Gelddrucker:
Besser wäre es, das "rechte Lager" würde aufhören jeden der andere Sichtweisen vertritt als Verräter oder Ketzer zu brandmarken. Verhaltensdogmen haben nämlich was zutiefst ideologisches. Und es beißt sich etwas, sich darüber zu beschweren, daß man seine Meinung nicht mehr frei sagen kann und anderen dann umgekehrt vorschreiben wollen welche Ansichten diese zu äußern haben. 
Die jungen Wegzügler dürften aber auch kaum vor dem Islam fliehen, sondern eher vor Fiskus und Nannystaat. Wer als Fachkraft nämlich was kann, der kann auch rechnen. Platz 2 als Hochsteuerland ist nämlich die einzige Spitzenplatzierung die Deutschland verteidigen kann. Übrigens haben Umfragen eher selten was mit Fakten zu tun, sondern dienen zunächst mal der Meinungssteuerung. Man erfragt nicht was die Leute denken, sondern teilt ihnen per Umfrage mit, was sie denken sollen. 

RMH

15. Juli 2025 18:51

Wie man einem recht neuen Gespräch mit Dr. Krah entnehmen kann, ist er ganz klar nicht "blackpilled".
https://www.youtube.com/watch?v=RQin2Xb7shk

Rabenkaiser

15. Juli 2025 20:55

@dojon86: Schön Sie auf 'meiner Seite' zu haben, aber weshalb eigentlich? Ihr Kommentar scheint meinem eher zu widersprechen, oder zumindest irgend etwas anderes ausdrücken zu wollen - noch dazu U-Boote? Bitte? Ich kann nicht folgen und glaube, das Missverständnis beginnt bereits bei unserer unterschiedlichen Deutung des Cioran-Zitats..... Passiert!

Speng

15. Juli 2025 22:00

@le chasseur
Danke, dass Sie mich wieder an diesen Archetypen erinnern. Ja, in die Doomer-Sackgasse/Falle dürfen wir uns nicht begeben, nicht nur aus Gründen eigener Seelenhygiene und -gesundheit, sondern auch weil man dann wirklich Wachs in den Händen der Mächtigen wird und die oben schon von Anderen beschriebenen Zermürbungs- und Zersetungstaktiken maximal durchschlagen. Dafür hätte man nicht "aufwachen" müssen. Ignorance is bliss. Aber nur für "Normies" zu empfehlen.
@Umlautkombinat:
Lohnt sich in der Regel oft, da die davon betroffenen Leute eher überdurchschnittlich intelligent, aber auch sensibel sind. Sollte man nicht abschreiben.
@Majestyk
Die jungen Wegzügler dürften aber auch kaum vor dem Islam fliehen, sondern eher vor Fiskus und Nannystaat.
Warum eigentlich? Steuervermeidungsstrategien und Gated Communities gibt's in der BRD doch auch schon und der ganze (weiße) Westen ist gerade dabei, sich in eine Ansammlung Ghetto-/Favela-Shitholes zu verwandeln. Also auf nach Asien?
 
PS: Dachte bei der Artikelüberschrift zuerst, Frau Kositza hätte die exzellenten Streams/Videos von Devon Stack a.k.a. "Blackpilled" für sich entdeckt. Diese seien hier dem Kommentariat in Bezug auf den richtigen Umgang mit der schwarzen Pille tunlichst ans Herz gelegt. (Zu finden auf den gängigen alternativen Videoplattformen). Ein direkter Verweis meinerseits erfolgt nicht, weil wir ja im "freisten Deutschland aller Zeiten" leben.
 

anatol broder

16. Juli 2025 00:25

eine der drei schwestern von anton tschechov:
«(nervös) ach wie grässlich, wie grässlich, wie grässlich. (weint) ich kann nicht, ich kann es nicht länger ertragen. ich kann nicht, ich kann nicht. (laut schluchzend) werft mich hinaus, werft mich hinaus, ich kann einfach nicht mehr. […] (schluchzend) wohin? wohin ist denn alles verschwunden? wo ist es nur? o mein gott, mein gott. […] es hat sich alles in meinem kopf verwirrt. ich erinnere mich nicht mehr, wie fenster auf italienisch heisst, oder zimmerdecke. […] (sich zwingend) o ich unglückliche. ich kann nicht arbeiten, ich mag nicht arbeiten. genug damit, genug. ich war eine telegraphistin, jetzt arbeite ich in der stadtverwaltung und hasse und verachte einfach alles, was man mir zu tun gibt. ich bin vierundzwanzig jahre alt, ich arbeite schon lange, und mein gehirn ist augetrocknet, ich bin mager, hässlich und alt geworden, und nichts, nichts ist mehr da, nicht die geringste genugtuung, und die zeit läuft, und mir ist ständig, als entferne man sich immer mehr vom wirklichen schönen leben, als entferne man sich von ihm immer weiter und weiter und gerate in eine schlucht hinein. ich bin ganz vezweifelt, und ich begreife nicht, dass ich überhaupt noch lebe und dass ich mich nicht schon längst getötet habe. […] (weint) ich wartete immer, dass wir nach moskau übersiedeln, dass mir dort mein erkorener begegnen würde, von dem ich träumte und den ich liebte. doch nun stellt sich heraus, dass alles nur unsinn war, nichts als unsinn.»

ede

16. Juli 2025 01:02

@Mayestik "Und es beißt sich etwas, sich darüber zu beschweren, daß man seine Meinung nicht mehr frei sagen kann und anderen dann umgekehrt vorschreiben wollen welche Ansichten diese zu äußern haben."
Sie sind blackgepillt. 
Oder aber das Gegenteil, eine Frohnatur, was ich doch hoffe. 
Es nervt doch nichts mehr als das ewige, natürlich mit tagesaktuellen Beispielen angereicherte, Repitieren des "Unfassbaren". Die Beispiele kennt aber jeder, es ist schon abends. 
Beste Medizin ist Bewegung an frischer Luft und entschieden mehr Spaß.
Und, @Valajean, das gefällt mir, in den Spiegel gucken und sich selbst gefallen. 
 
 

fw87

16. Juli 2025 09:31

@RMH:
Zum Thema "Aktivismus". Aktivismus hat doch etwas zu tun mit Nervenkitzel, Mut und Risikobereitschaft. Aktivismus ist eine Kraft, die selbstbewusst und stark nach vorn geht. Ob das links ist? Der Begriff vielleicht, aber nicht die Sache, denn es geht ja um eine Haltung, aus der heraus man Politik betreibt. Gerade die Rechte hat doch in den letzten Jahrzehnten im Ganzen Rückzugsgefechte geführt. Das mag ein Grund sein, warum man in unserem Lager zur Depression neigt. Würde da nicht ein Haltungswechsel gut tun nach dem Motto "Angriff ist die beste Verteidigung"? Endlich raus aus der Defensive und damit aus der Depression, das wäre doch der Weg.
Ich glaube, heute sind viele depressiv, weil sie den Eindruck haben, in ihrem Leben einfach nichts zu bewirken. Und in der Tat wird in der heutigen Arbeitswelt Arbeit von Wirkung getrennt. Man hat das Gefühl buchstäblich "für nichts" zu arbeiten und das erzeugt Sinnlosigkeitsgefühle. Der Aktivismus hingegen gibt das Gefühl, endlich einmal etwas sinnvolles zu tun, etwas zu bewirken. Das können schon kleine Sachen wie z.B. Plakate aufhängen sein. Damit meine ich schon, dass auch der Ativismus ein Weg aus der Depression sein kann, den man nutzen sollte.

Gustav

16. Juli 2025 09:38

„Der Bürgerliche übergibt die Macht, um das Geld zu retten; danach übergibt er das Geld, um seine Haut zu retten; schließlich hängen sie ihn.”Nicolás Gómez Dávila
Immer diese Pessimisten. Alles wird gut.....Niemand will eine Mauer bauen....

Ein Fremder aus Elea

16. Juli 2025 09:40

Nicht geblackpilled, sondern:

entrüstet,
senil,
behütet,
werbend,
hysterisch,
unentschlossen und
träge.

"weiblich, jenseits der 40" Ja, 2. sagt jede Großmutter, die ich kenne. Deshalb ja auch Rosamunde Pilcher am Nachmittag. Deshalb ja auch mein Impuls, Alex Jones mit "Tante Alexandras Spökerstunde" zu persiflieren. (Wozu es aber nicht kommen wird, Plattdeutsch in Richtung Hexe wäre aber gut.)
"Schande" - wie gesagt, das ist nicht die schwarze Pille.

Oberlausitz

16. Juli 2025 13:28

"Oft die Empfindung, daß die einzige Zukunft, die möglich ist, wirklich bei den Verzweifelten liegt; aber es fragt sich dann immer, wieweit der Selbstekel, der zum Anhören ebenso erschütternd wie peinlich ist, fruchtbar werden kann, wieweit er ein Vorbote wirklicher Erkenntnis ist, die wir als Verzweifelte eigentlich schon haben, aber noch nicht annehmen; sondern wir übertreiben sie ins Maßlose: damit sie uns selbst unglaubhaft wird. Das aber wäre wieder die Ausflucht in einen Überschwang, der uns nie verändert."
(Max Frisch, Tagebuch 1946)

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