KI als Faschismus-Vehikel?

Immer wichtig, gegen den Strich die politisch andere Seite zu lesen, verfügt sie doch über klardenkende Profis.

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

Rai­ner Mühl­hoff, Phi­lo­soph und Mathe­ma­ti­ker, gehört dazu – einer­seits links­dre­hen­der Pro­fes­sor und sich nicht zu fein, sei­nen sym­pa­thisch gera­den Stil gen­der­sprach­lich zu befrach­ten, ande­rer­seits ein aus­neh­mend kennt­nis­rei­cher und dabei unprä­ten­tiö­ser Autor.

Der Reclam-Ver­lag war für Künst­li­che Intel­li­genz und der neue Faschis­mus genau die rich­ti­ge Adres­se, han­delt es sich doch um ein Grund­satz-Bänd­chen, das es in sich hat. Nir­gend­wo sonst ist eine so kom­pak­te und tref­fen­de Ana­ly­se zur Orga­nik künst­li­cher Intel­li­genz und der von ihrer inne­ren Struk­tur aus­ge­hen­den Wir­kungs­wei­se zu lesen.

Weil der Autor sein Buch als War­nung ver­steht, leuch­tet ein Begriff qua­si fluo­res­zie­rend im Titel. Mühl­hoff fürch­tet im Sin­ne eines „demo­cra­tic backsli­ding“ die Wie­der­kehr des Faschis­mus über die Mög­lich­kei­ten der KI und wid­met die­ser Sor­ge am Ende des Bänd­chens gera­de­zu pas­to­ral anmu­ten­de Appel­le. Um vor­weg­neh­mend also mit dem Reiz­wort Faschis­mus zu beginnen:

Der Autor möch­te zeigen,

daß das faschis­ti­sche Poten­ti­al von Alt-Right-Poli­tik aus ihrer Syn­er­gie mit eli­tis­ti­schen Tech-Ideo­lo­gien erwächst,

weil die immensen Mög­lich­kei­ten von Daten­ana­ly­se und KI-Tech­no­lo­gie für die Auf­he­bung der Demo­kra­tie genutzt wer­den könn­ten, ja gera­de­zu dazu ein­zu­la­den schei­nen, deren lang­wie­rig pro­ze­du­ra­le Abläufe

durch ein schlan­kes, auf Auto­ma­ti­sie­rung und Prä­emp­ti­on (also algo­rith­mi­sche Vor­weg­nah­me) basie­ren­des Staatswesen

zu erset­zen. KI erscheint ihm dafür wie prädestiniert.

Daß bereits die Natio­nal­so­zia­lis­ten für die effi­zi­en­te Ver­wal­tung des Furcht­ba­ren einst IBM-Loch­kar­ten­tech­no­lo­gie und für die Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger Tabel­lier­ma­schi­nen nutz­ten, liegt als Ver­weis eben­so nahe wie der beein­dru­cken­de DOGE-Putsch unter Regie von Elon Musk im Zuge von Trumps Über­nah­me der Exekutive.

„Zen­tra­le Koor­di­na­ti­on und Über­nah­me der Ver­wal­tungs­in­fra­struk­tur“ iden­ti­fi­ziert Mühl­hoff tref­fend als faschis­ti­schen Vor­gang. Hin­zu kommt, daß sich im Zuge der ame­ri­ka­ni­schen Wen­de der die Mas­sen mobi­li­sie­ren­de Rechts­po­pu­lis­mus auf­fal­lend kom­pa­ti­bel mit den ein­fluß­reichs­ten Eli­ten des Lan­des ver­band, das auf­be­geh­ren­de Alt-Right-Milieu also uner­war­tet Anschluß fand an das Milieu der Silicon-Valley-CEOs.

Gegen­über alt­ba­cke­nen Faschis­mus-Erklä­run­gen erscheint eine wie neben­säch­lich for­mu­lier­te Bemer­kung beson­ders treffsicher:

Faschis­mus bezeich­net (…) zunächst kein bestimm­tes poli­ti­sches Sys­tem, son­dern eine Cha­rak­ter­dis­po­si­ti­on und ihre poli­ti­sche Wirkungsweise.

Bevor einen aber das Grau­sen beim Begriff Faschis­mus packt, wäre zu fra­gen: Wor­auf genau woll­te und will ein alter und gege­be­nen­falls neu­er Faschis­mus reagie­ren, wel­chem offen­bar dring­li­chen Kor­rek­tur­be­dürf­nis folgt er, wel­che Pro­blem­si­tua­ti­on rief ihn her­vor und wes­halb fol­gen ihm die Mas­sen? Woher rührt – trotz aller Greu­el – sei­ne düs­te­re Faszination?

Das ist frei­lich nicht Mühl­hoffs The­ma, zumal die­ser Ansatz bedeu­te­te, nach dem genu­in Destruk­ti­ven in uns allen zu fra­gen. Dem lin­ken Men­schen­bild bleibt Faschis­mus fremd – ver­mut­lich weil es sich selbst nicht kennt.

Um so erhel­len­der aber wird gezeigt, wie KI-Tech­no­lo­gie mit Tota­li­ta­ris­mus pas­sig zusam­men­spie­len kann. Der Autor ver­sucht dabei, mit ganz beson­de­rer Vehe­menz eine Demo­kra­tie zu ver­tei­di­gen, die ihm selbst in ihrer gegen­wär­tig so ver­wach­se­nen Gestalt über­haupt nicht frag­wür­dig und daher auch nicht als Ursa­che für radi­ka­le Revi­si­ons­be­dürf­nis­se erschei­nen will.

Daher bleibt der Autor zunächst beim tech­ni­schen Aspekt. Aus der digi­ta­len Maschi­ne­rie selbst, so argu­men­tiert er, erwach­se die beson­de­re Gefahr zunächst dadurch, daß die mitt­ler­wei­le domi­nie­ren­de sub­sym­bo­li­sche KI ihrer Natur nach nicht mit fes­ten Regeln, son­dern viel­mehr mit sta­tis­ti­schen Mus­ter­er­ken­nun­gen arbei­tet, „pro­ba­bi­lis­tisch“ also, wie es die Mathe­ma­tik bezeich­net. Zum Hin­ter­grund bele­se man sich über Tho­mas Bayes (1701 – 1761) und sei­nen Wahr­schein­lich­keits­be­griff.

Die­se der­zeit domi­nie­ren­de Vari­an­te der KI kommt nicht zu logisch her­leit­ba­ren, also gewis­ser­ma­ßen objek­ti­ven Wahr­hei­ten, son­dern lie­fert ledig­lich Aus­sa­gen über Wahr­schein­lich­kei­ten – „gewis­ser­ma­ßen bes­te Wetten“.

Ein Objekt wird nicht des­halb als sol­ches erkannt, weil es bestimm­te defi­nier­te Merk­ma­le erfüllt, son­dern weil sein Mus­ter sta­tis­tisch mit ähn­li­chen Objek­ten im Trai­nings­ma­te­ri­al übereinstimmt.

Ermög­licht wird die­ses Abgleich­ver­fah­ren durch die via Inter­net und digi­ta­le Medi­en zur Ver­fü­gung ste­hen­den gewal­ti­gen Daten­men­gen, an denen sich KI schult.

Nur wer Trai­nings­da­ten hat, hat KI; Daten sind heu­te die knapps­te und stra­te­gisch wich­tigs­te Res­sour­ce der KI-Industrie.

Wir alle belie­fern zwar die­se men­schen­ge­stütz­te Maschi­ne, um sie dann zu benut­zen, wer­den aber – ein mephis­to­phe­li­scher Effekt – ande­rer­seits von ihr eingehegt.

Pro­ba­bi­lis­ti­sche Ver­fah­ren, also das Schät­zen von Wahr­schein­lich­kei­ten, aus­ge­bil­det über das Auf­sau­gen und Struk­tu­rie­ren rie­si­ger Daten­men­ge, lie­fern nun mal ande­re Ergeb­nis­se als genaue Ein­zel­fall­prü­fun­gen, auf deren Basis bis­her ver­ant­wor­tungs­vol­le Ent­schei­dun­gen, u. a. ver­wal­tungs­recht­li­che, zu fäl­len sind. Wahr­schein­lich­keits­aus­sa­gen via KI sind also kei­ne objek­ti­ven Wahr­hei­ten, sie neh­men ledig­lich eine Zuord­nung rela­tiv zu einer hohen Zahl bekann­ter Fäl­le vor.

Zudem kommt es nicht nur auf den Infor­ma­ti­ons­stand der KI an, son­dern mehr noch auf das jewei­li­ge Inter­es­se, von dem die zu tref­fen­den Ent­schei­dun­gen aus­ge­hen, also auf den Betrei­ber des jewei­li­gen KI-Sys­tems. Die Ziel­grö­ßen las­sen sich in sei­nem Sin­ne fest­le­gen und opti­mie­ren. Inwie­fern das wie genau geschieht, bleibt in der Black-Box verborgen.

Infol­ge­des­sen sind pau­scha­li­sie­ren­de Ste­reo­ty­pi­sie­run­gen und Prä­emp­tio­nen, also Vor­weg­nah­men, zu erwar­ten, über die etwa Inter­es­sen mar­gi­na­li­sier­ter Grup­pen und Ein­zel­fäl­le igno­riert wer­den könn­ten. Der Autor befürch­tet also

struk­tu­rel­le Dis­kri­mi­nie­rung, Ver­stär­kung sozia­ler Ungleich­heit, Aus­bau glo­ba­ler Über­wa­chung, Aus­höh­lung der Pri­vat­sphä­re, algo­rith­mi­sche Ver­zer­rung demo­kra­ti­scher Öffent­lich­kei­ten und mani­pu­la­ti­ve Ein­grif­fe in poli­ti­sche Pro­zes­se der Mei­nungs­bil­dung“ sowie „Ver­hal­tens­vor­her­sa­ge und Kate­go­ri­sie­rung von Men­schen – etwa in der Poli­zei­ar­beit (Pre­dic­ti­ve Policing).

Mühl­hoff sieht die KI gera­de­zu als Tool der Wahl für eine mög­li­che, ja bereits her­auf­däm­mern­de faschis­ti­sche Herr­schaft an und warnt daher vor einer Ver­bin­dung von staat­li­cher und tech­no­lo­gi­scher Macht, die ihm aller­dings bei­na­he unaus­weich­lich scheint:

Denn es ist einer der Haupt­zwe­cke, für die KI-Tech­no­lo­gie heut­zu­ta­ge in der Pri­vat­wirt­schaft ent­wi­ckelt und ein­ge­setzt wird, Men­schen auto­ma­ti­siert zu sor­tie­ren und in Kate­go­rien ein­zu­tei­len. Die Büch­se der Pan­do­ra wird in dem Moment geöff­net, wenn sich die Tech-Eli­ten und die Alt-Right-Poli­tik wech­sel­sei­tig annä­hern und die faschis­to­iden Poten­tia­le solch einer Tech­no­lo­gie zur Anwen­dung brin­gen: Ein poli­ti­sches Regime, dem es auf geziel­te Ver­fol­gung und Dis­kri­mi­nie­rung bestimm­ter Grup­pen ankommt, muß heu­te gar kei­ne Volks­be­fra­gung mehr durch­füh­ren, braucht gar kei­nen detail­lier­ten Zen­sus als Grund­la­ge für sei­ne Ent­schei­dun­gen mehr, wenn die­ses Regime die moder­nen IT-Indus­trie an sei­ner Sei­te weiß.

Den teils skur­ri­len Uto­pis­men der KI-ori­en­tier­ten Tech-Phi­lo­so­phen wid­met Mühl­hoff im mitt­le­ren Teil sei­ner Dar­stel­lung viel Raum, mit­hin dem, was das Akro­nym TESCREAL mit Trans­hu­ma­nism, Extro­pia­nism, Sin­gu­la­ri­ta­rism, Cos­mism, Ratio­na­lism, Effek­ti­ve Altru­ism und Lon­ter­mism so zu umfas­sen ver­sucht – Vor­stel­lun­gen, die über wis­sen­schaft­li­che und tech­ni­sche Mit­tel im Sin­ne einer säku­la­ren Escha­to­lo­gie tran­szen­den­te Hoff­nun­gen wie­der­her­zu­stel­len ver­su­chen, die eben gera­de Wis­sen­schaft und Tech­nik seit der Moder­ne aus­ge­löscht hatte.

Poli­tisch rele­van­ter hin­ge­gen sind die vom „Cyber­li­ber­ta­ris­mus“ aus­ge­hen­den selbst­be­wuß­ten Impul­se und mehr noch die neu­re­ak­tio­nä­re Tech-Bewegung.

John Per­ry Bar­low for­mu­lier­te schon 1996 in der „Decla­ra­ti­on of Inde­pen­dence of Cyber­space“:

Wir haben kei­ne gewähl­te Regie­rung und wer­den wahr­schein­lich auch kei­ne haben. Daher wen­de ich mich mit kei­ner grö­ße­ren Auto­ri­tät an Sie als der, mit der die Frei­heit selbst stets spricht. Ich erklä­re, dass der glo­ba­le sozia­le Raum, den wir auf­bau­en, von Natur aus unab­hän­gig von den Tyran­nei­en ist, die Sie uns auf­zwin­gen wol­len. Sie haben weder ein mora­li­sches Recht, über uns zu herr­schen, noch ver­fü­gen Sie über Durch­set­zungs­me­tho­den, die wir zu befürch­ten berech­tigt sind.

Sie behaup­ten, es gäbe Pro­ble­me unter uns, die Sie lösen müss­ten. Sie nut­zen die­se Behaup­tung als Vor­wand, um in unse­re Gebie­te ein­zu­drin­gen. Vie­le die­ser Pro­ble­me exis­tie­ren nicht. Wo es ech­te Kon­flik­te gibt, wo Unrecht herrscht, wer­den wir sie iden­ti­fi­zie­ren und mit unse­ren Mit­teln ange­hen. Wir schlie­ßen unse­ren eige­nen Gesell­schafts­ver­trag. Die­se Regie­rungs­form wird gemäß den Bedin­gun­gen unse­rer Welt ent­ste­hen, nicht gemäß Ihren. Unse­re Welt ist anders. (…)

Wir schaf­fen eine Welt, in die alle ein­tre­ten kön­nen, ohne Pri­vi­le­gi­en oder Vor­ur­tei­le auf­grund von Ras­se, Wirt­schafts­macht, mili­tä­ri­scher Stär­ke oder Geburtsort.

Wir schaf­fen eine Welt, in der jeder über­all sei­ne Über­zeu­gun­gen zum Aus­druck brin­gen kann, egal wie ein­zig­ar­tig sie sind, ohne Angst haben zu müs­sen, zum Schwei­gen oder zur Kon­for­mi­tät gezwun­gen zu werden.

Hör­bar schwingt eine schmit­tia­ni­sche Freund-Feind-Rhe­to­rik in die­sem liber­tä­ren Frei­heits­ma­ni­fest mit. Gemeint ist die Frei­heit jener, die stark und fähig genug sind, Selbst­ver­ant­wor­tung wahr­zu­neh­men. Schon dies ver­ur­sacht den eli­tä­ren Anklang – zuerst gegen­über jenen, die eben wegen ihrer Schwä­che und Unmün­dig­keit auf den vor­mund­schaft­li­chen Nan­ny-Staat hof­fen, der die west­li­chen Demo­kra­tien ins­be­son­de­re Euro­pas über die letz­ten Jahr­zehn­te ten­den­zi­ell sozia­lis­tisch prägte.

Phä­no­me­nal, daß die Wur­zeln der neu­en Tech-Rech­ten in der eher links akzen­tu­ier­ten Coun­ter-Cul­tu­re der 1960er Jah­re lie­gen. Hip­pie-Anti­au­to­ri­ta­ris­mus und neo­li­be­ra­le Ideen fan­den im Sili­con-Val­ley-Opti­mis­mus zusam­men. Gefragt sind tech­nik­af­fi­ne „coding skills“, also Pro­gramm­fä­hig­kei­ten und Kryp­to­tech­no­lo­gie, um staat­li­che Kon­trol­le zu unter­lau­fen, also ins­ge­samt eine intel­li­gen­te ego­is­ti­sche Cle­ver­ness, die sich gegen­über den Lang­sa­me­ren das Recht der Schnel­le­ren und Stär­ke­ren anmaßt. Das klingt min­des­tens nicht demokratisch.

Für die Neue Rech­te dürf­te indes mehr noch die Dunk­le Auf­klä­rung („Dark Enligh­ten­ment“) und die neo­re­ak­tio­nä­re Bewe­gung („NRx“) inter­es­sant sein, die ohne den Hype der Com­pu­ter­tech­nik und ihrer so fas­zi­nie­ren­den wie unheim­li­chen Mög­lich­kei­ten so nicht denk­bar wären. Dafür ste­hen maß­geb­lich Cur­tis Yar­vin und Nick Land. Das auf­schluß­rei­che Buch von Nils Weg­ner dazu scheint gegen­wär­tig vergriffen.

Aus­ge­hend von Peter Thiels Annah­me I no lon­ger belie­ve that free­dom and demo­cra­cy are com­pa­ti­ble.“ läßt sich der nahe­lie­gen­de Gedan­ke fassen:

Wenn die links­li­be­ral bis sozia­lis­tisch gepräg­ten Staa­ten des Wes­tens der­zeit weder ihre Finan­zen gere­gelt bekom­men noch den demo­kra­ti­schen Dis­kurs rea­li­sie­ren, den sie zwar pro­pa­gan­dis­tisch per­ma­nent beschwö­ren, aber nicht füh­ren, dann scheint eine anti­li­be­ra­le Denk­wei­se nicht irrele­vant, son­dern nahe­lie­gend, wie immer man sie bewer­ten mag. Die zuneh­mend „frei­dre­hen­de Pola­ri­sie­rung“ (Nils Kum­kar) deu­tet den Wan­del bereits an.

Poli­ti­sche Kor­rekt­heit, Woke­ness und Gleich­ma­che­rei und all die als heuch­le­risch emp­fun­de­nen uni­ver­sa­lis­ti­schen und huma­ni­tä­ren Idea­le wer­den als Aus­drucks­for­men eines neu­en Anci­en Régimes erlebt. Dem gegen­über mag eine CEO-Mon­ar­chie, auf die Cur­tis Yar­vin mit Ver­weis auf den auf­ge­klär­ten Abso­lu­tis­mus und nament­lich Fried­rich den Gro­ßen ori­en­tiert, durch­aus alter­na­tiv anmuten.

Im Extrem soll das hob­be­sia­nisch erfol­gen: Yar­vin stellt sich Mikro­staa­ten vor, soge­nann­te „Gover­ne­ment Cor­po­ra­ti­ons“ („gov-corps“), deren Bür­ger sich als Kun­den zu ver­ste­hen haben, wäh­rend die eigent­li­che Macht bei den besit­zen­den Share­hol­dern liegt, die über einen Auf­sichts­rat den CEO wählen.

Statt poli­ti­scher Par­ti­zi­pa­ti­on gilt das Prin­zip „No voice, free exit.“ Wer unzu­frie­den ist, kann gehen und Alter­na­ti­ven bei der Kon­kur­renz suchen. In den sozia­len Medi­en scheint die­ses Prin­zip bereits umge­setzt, inso­fern die Anbie­ter dort abso­lut die Regeln vorgeben.

Dazu die Vor­lie­be fürs Tem­po und tech­ni­sche Fas­zi­na­ti­on: Akze­le­ra­tio­nis­mus. Tech­no­lo­gi­schen Fort­schritt so for­cie­ren oder min­des­tens sei­ner Eigen­dy­na­mik nichts in den Weg stel­len, auf daß das alte Sys­tem davon zer­legt wird. Bereits Karl Marx brach­te dem Fas­zi­no­sum der ers­ten tech­ni­schen Revo­lu­ti­on in sei­nem „Kom­mu­nis­ti­schen Mani­fest“ von 1848 eine sol­che Bewun­de­rung ent­ge­gen und darf dies­be­züg­lich eben­so ganz neu von rechts gele­sen werden:

Alles Stän­di­sche und Ste­hen­de ver­dampft, alles Hei­li­ge wird ent­weiht, und die Men­schen sind end­lich gezwun­gen, ihre Lebens­stel­lung, ihre gegen­sei­ti­gen Bezie­hun­gen mit nüch­ter­nen Augen anzusehen.

Mag dort, wo sich neu­er­dings tra­di­tio­nel­ler Reak­tio­nis­mus und tech­ni­scher Futu­ris­mus begeg­nen, ein neu­er Faschis­mus zu befürch­ten oder gar zu erhof­fen sein?

Nick Land dazu:

Wo die pro­gres­si­ve Auf­klä­rung poli­ti­sche Idea­le sieht, sieht die dunk­le Auf­klä­rung Appe­tit. Sie geht davon aus, dass Regie­run­gen aus Men­schen bestehen und daß die­se gut essen wer­den. Sie setzt ihre Erwar­tun­gen so nied­rig wie mög­lich und ver­sucht nur, die Zivi­li­sa­ti­on vor rasen­den, rui­nö­sen und gefrä­ßi­gen Aus­schwei­fun­gen zu bewah­ren. Von Tho­mas Hob­bes bis Hans-Her­mann Hop­pe und dar­über hin­aus fragt sie: Wie kann die sou­ve­rä­ne Macht davon abge­hal­ten – oder zumin­dest davon abge­bracht – wer­den, die Gesell­schaft zu ver­schlin­gen? Sie fin­det demo­kra­ti­sche ‚Lösun­gen‘ für die­ses Pro­blem stets bes­ten­falls lächerlich.

Statt Ver­nunft und Huma­nis­mus also die ele­men­ta­ren Trieb­kräf­te mensch­li­cher Begier­den, statt Gemein­wohl Kampf und Aus­beu­tung als neu­es Heil und als Bedin­gun­gen der Auslese.

Aus Mühl­hoffs poli­ti­scher Per­spek­ti­ve ver­steht man sei­ne bei­na­he ver­zwei­fel­te Ein­dring­lich­keit. Obwohl er die Demo­kra­tie gera­de­zu beschwört, sieht er sie ange­sichts ihrer wie­der­um selbst ver­ur­sach­ten Kri­se in der Gefahr – aus sich her­aus, klar, aber mehr noch durch das Vor­han­den­sein eines effi­zi­en­ten Werk­zeugs, das sie abwi­ckeln könnte.

Beson­ders bri­sant, daß die­ses Werk­zeug sich in pri­va­ten Hän­den befin­det, in jenen der gro­ßen Tech-Kon­zer­ne, die gera­de zu uner­meß­li­chem Reich­tum kom­men, ange­häuft über die täti­ge Mit­hil­fe ihrer zahl­lo­sen Kun­den im Netz:

Wir müs­sen davon aus­ge­hen, daß es kei­ne KI-basier­te Digi­ta­li­sie­rung des Staats­we­sens geben wird, ohne daß Daten in pri­vat­wirt­schaft­li­che Hän­de flie­ßen, wo sie ohne stren­ge Auf­sicht und Regu­lie­rung zur sys­te­ma­ti­schen Benach­tei­li­gung und Exklu­si­on vul­nerabler Bevöl­ke­rungs­grup­pen nicht nur durch den Staat son­dern auch durch die Pri­vat­wirt­schaft ein­ge­setzt wer­den können.

Also ver­langt Mühl­hoff nach mehr Regu­lie­rung – selbst aber bereits sicher dar­in, daß das nicht gesche­hen wird, inso­fern die Maschi­nen bereits mehr bestim­men als die Men­schen. Er wünscht sich das, was sich Lin­ke immer wün­schen: Auf­klä­rung der Leu­te über die neu­en dra­ma­ti­schen Zusam­men­hän­ge, also Erzie­hung jener, denen die bil­ligs­ten Inter­net­un­ter­hal­tun­gen doch längst mehr bedeu­ten als etwa Bil­dung und die Ent­wick­lung kri­ti­scher Urteilskraft.

Mühl­hoff hat die Zei­chen der Zeit rich­tig ver­stan­den und scheint den­noch mit sei­nen Kas­san­dra-Rufen auf ver­lo­re­nem Posten.

Heino Bosselmann studierte in Leipzig Deutsch, Geschichte und Philosophie für das Lehramt an Gymnasien.

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Kommentare (76)

Majestyk

23. September 2025 10:59

Cyberspace ist keine Welt, sondern eine Illusion. Essen und meine Notdurft verrichten muß ich immer noch ganz real. Die erzeugte Matrix dient nur dazu, Menschen immer mehr von der realen Welt zu entfremden und funktioniert ähnlich wie ein Sedativ.
Der Grund, warum westliche Staaten Richtung Sozialismus abdriften, ist einfach, man wiegt die Stimmen nicht. Vielleicht ist das sogar gewollt, siehe meine Hinweise zur demokratischen Sklavenmentalität. Volles Stimmrecht besitzen sollten jene, die Musik auch bezahlen. Beschäftigte des Staates, erst recht jene, die sozial alimentiert werden, sollten bestenfalls sehr eingeschränkt mitbestimmen dürfen oder dafür anderweitig einen Gegenwert leisten. Dann hört das auch auf, daß man sich durch Versprechen von mehr Taschengeld Stimmen faktisch erkaufen kann und konservative Parteien den Hütchenspielern inhaltlich stets hinterherlaufen müssen. Haargenau deswegen plädiere ich für vollumfängliche nationale Souveränität und einen von äußeren Einflüssen befreiten politischen Raum, der im Innern konsequent auf Eigenverantwortung getrimmt ist. Dann gäbe es eine Vielzahl aller angesprochenen Probleme nicht.

Maiordomus

23. September 2025 12:41

Diesen Beitrag hätten wohl nicht alle hier dem DDR-Nostalgiker Bosselmann zugetraut. Jedenfalls anregend, würde es verdienen, auch innerhalb der Redaktion hier weiterreflektiert zu werden, zum Beispiel durch Herrn Lichtmesz. Es handelt sich um genau die Themen, die im Vergleich etwa zu politischer Strategie in Richtung kulturkritischher auch konservativer Reflexionen zu bedeutenden weiterführenden Verlagsprojekten entwickelt werden könnten. In diesen Fragen muss man sich um Spitzenwissen bemühen. "Nicht nur das Ziel, auch die Details besser kennen als der Feind", soll Lenin mal formuliert haben. 

Dr Stoermer

23. September 2025 13:52

Mühlhoff hat recht: KI arbeitet probabilistisch – neu ist das nicht. Auch seine Warnung vor „Faschismus“ greift, nur anders als er meint: KI kann Werkzeug autoritärer Herrschaft sein. Doch verwechselt er Faschismus mit den Werten, die dieser missbrauchte und diskreditierte: Treue, Ehre, Familie, Zusammenhalt. Statt sie als zurückzugewinnende Grundlagen gegen KI-Tyrannei zu benennen, werden sie weiter tabuisiert.
Ob man es Faschismus, Antifaschismus oder Technokratismus nennt, ist sekundär – stets bleibt der gleiche Appell: Hütet das, was Euch schlechte Ergebnisse liefert, weil es Euch als einziges zulässiges Muster antrainiert wurde. Richtet den Blick nach innen, nicht nach oben. Alles andere: Aussichtslos!
So erscheint Mühlhoffs Milieu jede Rückkehr zu gesunder Lebensführung als faschistische Gefahr – selbst wenn es über „CEO-Monarchie“ raunt. Dabei liegt das Problem nicht in „Monarchie“, sondern in der CEO-Unkultur: Der CEO wird von Eigentümern bestimmt. Die eigentlichen „Monarchen“ sind die unsichtbaren Eigentümer – fern jeder Rittergestalt, aber faktisch herrschend. Dies zu benennen kommt Mühlhoff nicht in den Sinn.
Seine Bücher wirken so weniger wie Analysen der Zukunft denn als Selbstvergewisserungen eines Milieus – aufschlussreich nicht über KI, sondern über dessen Ängste. Ein pawlowscher Akademiker, mehr Symptom als Diagnose.

Majestyk

23. September 2025 14:46

"Besonders brisant, daß dieses Werkzeug sich in privaten Händen befindet"
In wessen sonst? In der eines Staates oder einer suprastaatlichen Organisation? Das Problem ergibt sich doch nur aus der Konstellation, die Entstehung von Trusts begünstigt.
Darüber hinaus verantwortet wenig den Zeitgeist mehr als die aufsummierte Lebensweise der Mehrheit. Die Frage bei KI, Internet allgemein, sozialen Netzwerken, e-Geld, e-ID ist doch nicht reguliert oder unreguliert, sondern ja oder nein. Erst die Nutzung vieler schafft Macht, und erst staatlicher Druck macht diese Dinge unabdingbar. Ich kann mich noch daran erinnern, wie auf einmal das Girokonto faktisch zur Pflicht wurde, um noch Lohn zu empfangen, Miete und Strom zu bezahlen. Am Anfang steht das Angebot, dann kommt die Privilegierung, am Ende steht der Zwang.
Die Dystopie, die ich erahne, empfinde ich sogar als noch schrecklicher als die Überfremdung. Letztere stellt die eigene Kulturdominanz infrage, diese KI Revolution und jener Transhumanismus den Mensch an sich.

Beta Jas

23. September 2025 14:46

Solche Bücher kann man auch andersrum lesen. Wenn Rainer Mühlhoff behauptet, dass über die suggestive Ausstrahlung der sogenannten "künstlichen Intelligenz" ein Faschismus sich ausbreiten könnte, kann man fragen, was der linksextreme Intellektuelle wieder mal unter "Faschismus" versteht. Ich habe eher den Eindruck, dass hier jemand seinen Gesinnungsgenossen in den Medien mitteilen will, dass man für den eigenen weiterbestehenden linksextremen Totalitarismus in der westlichen Welt die KI nutzen sollte.
Ich erinnere mich daran, einen Artikel bei web.de gelesen zu haben, wo eine Diskriminierung von Frauen durch KI behauptet wurde, die vermeintlich stattfinden würde - bezüglich der Frage nach Gehaltsvorstellungen bei Berufen und der KI-Antworten. Die Person, die dies in dem Artikel behauptete, war natürlich eine Frau und Akademikerin einer bestimmter ideologischen Richtung. Sie behauptete damit, was richtig ist, dass es keine "künstliche Intelligenz" gibt, sondern dass unsichtbare Hände alles programmieren. Sie würde natürlich die KI anders programmieren.

Majestyk

23. September 2025 15:07

@ Beta Jas:
"wo eine Diskriminierung von Frauen durch KI behauptet wurde, die vermeintlich stattfinden würde"
Wenn Sie das Netz aufmerksam durchsuchen und Suchmaschinen bemühen, werden Sie kaum etwas finden, wo Frauen angeblich nicht benachteiligt werden. Es gibt ja auch niemanden, der eine stärkere Lobby hat. In Deutschland beschäftigen sich hunderte von Vereinen und Organisationen nur mit vermeintlichen Benachteiligungen von Frauen. Auf WDR 5 verstieg man sich sogar mal zu der Behauptung, Frauen würden durch Absenkungen von Bürgersteigen benachteiligt.

RMH

23. September 2025 15:34

Unabhängig vom technisch-fachlichen Inhalt ist die "Faschismus"-These von Herrn Mühlhoff wieder einmal klassisches Verschieben des Rahmens bzw. der Definitionen. Bislang galt, Totalitarismus ist ein Überbergriff, der auf Faschismus und Sozialismus/Linke beidermaßen angewendet werden kann. Jetzt ist Totalitarismus gleich Faschismus und schwupps ist Sozialismus bzw. die Linke nicht mehr totalitär. Was für ein Hütchenspieler-Trick bei einem im Grunde ernsten Thema. Solche Definitions-Tricksereien, die bewusst gemacht werden, werden mich das Buch dann sicher "links" liegen lassen.
Im Übrigen ist es aktuell (noch) richtig, dass das, was wir an KI derzeit gerade erleben, noch lange nicht das ist, was kommen soll. Das sog. KI-Halluzinieren (auch z.T. Folge der Probabilität) wird jeder bereits bemerkt haben, der komplexere Themen von der KI hat "beantworten" lassen. Aber in Sicherheit braucht man sich deshalb nicht zu wiegen.

karl theodor

23. September 2025 15:58

Ich habe es mir einmal einfach gemacht und die KI hier ChaptGt um Hilfe gebeten und mir den Text von Bosselmann einmal zu erklären und kurz zusammenzufassen. Das war das Ergebnis:
Inhalt in KurzformAutor: Der Philosoph Rainer Mühlhoff warnt in seinem Buch vor der Verbindung von Künstlicher Intelligenz (KI) und neuen faschistischen Tendenzen.Kernidee: KI kann demokratische Prozesse aushöhlen, weil sie durch Datenanalyse, Vorhersagen und Automatisierung staatliche Entscheidungsprozesse „verschlanken“ und autoritäre Macht erleichtern könnte.Vergleich: Früher nutzten schon die Nazis moderne Technik (z. B. IBM-Lochkarten). Heute könnten KI-Systeme noch stärker zur Überwachung, Diskriminierung und Kontrolle eingesetzt werden.Gefahr: Besonders riskant ist die Allianz von rechten politischen Bewegungen („Alt-Right“) mit Tech-Eliten im Silicon Valley.Technischer Aspekt: Moderne KI arbeitet nicht mit klaren Regeln, sondern mit Wahrscheinlichkeiten (statistische Mustererkennung). Das führt zu Verzerrungen und Benachteiligungen, besonders für Minderheiten.Politisch: Neben klassischen rechten Strömungen spielen neue Tech-Ideologien (wie „Transhumanismus“ oder „Dark Enlightenment“) eine Rolle, die Demokratie teilweise offen infrage stellen.Fazit: Mühlhoff fordert Regulierung und Aufklärung, ist aber selbst pessimistisch, ob das gelingt, weil die großen Konzerne bereits zu mächtig sind.    

Maiordomus

23. September 2025 17:25

Unbestritten hat der besprochene Autor keine Ahnung von Faschismus, wohingegen noch um 1950 an den Berliner Universitäten, wo etwa der zwar nicht auf jedem hist. Gebiet wirklich kundige Schweizer Historiker Walther Hofer lehrte, es zu seinen grössten Verdiensten gehörte, den Unterschied zwischen Faschismus und Nationalsozialismus zu erläutern sowie die kommunistische Nomenklatur bzw. die Sprachregelung "Faschismus" zu erklären, womit man lediglich den Sozialismus ausserhalb der Schusslinie der Totalitarismus-Kritik eliminieren wollte. Auch "Nazi" ist heute lediglich eine rein für politischen Ekel markierende Sprachregelung zu nehmen, jedes präzise Analysieren müssten allenfalls Marxismus, Stalinismus, Trotzkismus,, Marxismus-Leninismus, dialektischen und historischen Materialismus und alle Arten des Kommunismus, inclusive des chinesischen sauber trennen und analysieren, unter den menschenfeindlichen Ideologien Gender und den Feminismus nicht vergessen. Selbstverständlich bedürfen auch die verschiedenen Richtungen des Liberalismus der Kritik, nicht zu vergessen den Katholizismus, Calvinismus und was beim Luthertum dazu führte, dass Religion nur bedingt als politisch zurechnungsfähig zu bezeichnen ist. Hingegen war das Christentum an sich nie ein Frühsozialismus. 

Mitleser2

23. September 2025 17:53

Bei Google bekommt man ja bei jeder eingetippten Frage erst mal eine KI-Antwort. Vieles davon ist Schrott. Für den Alltagsgebrauch wird KI (derzeit) völlig überschätzt. Wo es stark ist, ist im Programmierbereich. Und natürlich lassen sich viele Studenten inzwischen KI-Texte generieren (deswegen wissen die ja auch immer weniger, hilft bei der fortschreitenden Verdummung). Wie es ausgeht, weiß noch keiner. Was Leute wie Mühlhoff dazu über Faschismus labern, ist irrelevant. Die Hype ist allerdings unglaublich. Alleine Nvidia ist 1,5 mal mehr wert als alle 30 DAX-Firmen. Und 110 AI-Firmen sind genausoviel wert wie das jährliche Bruttosozialprodukt der USA.

Laurenz

23. September 2025 17:56

@HB ... schöner Artikel. Mühlhoff ist 43 & sicher ein Fachmann auf seinem Gebiet, aber politisch hat er keine Ahnung, oder, wie die Teilnehmer @RMH & @Beta Jas vermuten, Mühlhoff nur von seinem Ignazio-Silone-Faschismus ablenken will. Komisch, daß von diesem kein Linker was wissen will. Der Faschismus ist immer reaktionär auf aktionären linken Totalitarismus. Wen will denn Mühlhoff veraschen? Oder isser zu blöd? Da mein guter Freund @Franz Bettinger sich eingehend mit der KI als Gesprächspartner befaßt hat, verlasse ich mich da voll auf meinen integren Freund. Bei der KI ist das I zu viel. Die KI hat Bettinger im Falle der Debattenniederlage aus dem Chat geworfen oder darauf hingewiesen, daß sie, die KI, die aus der Korrespondenz gewonnenen Erkenntnisse nicht benutzt, um dazuzulernen. Also ist KI nur so klug & so dumm, wie die Editoren. Und da die meistens links sind, ist KI zumindest keine intellektuelle Bedrohung. Ich erachte Mühlhoff als Zeitverschwendung. Marx, werter HB, dürfen Sie haken. Marx log & verwendete in jüdisch-christlicher Tradition nur eine Ideologie/Religion um die bestehende Herrschaftsschicht mit den eigenen Leuten zu ersetzen. Marx schrieb einfach aus der Bibel ab, quasi copy & paste. Das Verbot des Privateigentums finden Sie bei Simon Petrus in der Apostelgeschichte & bei dessen materieller Beschwerde gegenüber Jesus von Nazareth, welcher ihm daraufhin das Politbüro, also die Herrschaft über die 12 Stämme Israel versprach. Im Westen nichts Neues.

Laurenz

23. September 2025 17:57

@Maiordomus ... wissen Sie, warum HB der bessere Lehrer als Sie ist? Weil Er mit dem Herzen schreibt, lehrt & nicht die Debatte & den Unterricht als Raum für die Selbstdarstellung nutzt. Deswegen ist es auch klar, warum Sie Martin Lichtmesz so mögen.

ML: Ich lach mich schlapp. Das ausgerechnet von jenem Kommentator, der sich keine, aber auch keine Gelegenheit entgehen läßt, welche Debatte auch immer zur seitenlangen autistischen "Selbstdarstellung" zu kapern. Gold! :D

Gleich & gleich gesellt sich gern. @Majestyk ... Das Netz zu verteufeln bringt nichts. Sie haben Recht & Unrecht zugleich. Wenn wir den Briefwechsel Mozarts & Seiner Schwester auf Email, nachvollziehen könnten, hätten wir das hundertfache Volumen nachzuvollziehen. Hätte Mozart ein Steinberg-Programm besessen, hätte Er 5x so viele Sinfonien & Opern schreiben können. Alles, hat, wie immer, 2 Seiten in einem dualen Universum.

Franz Bettinger

23. September 2025 18:55

Faschismus ist keine Ideologie, sondern ein Stil, eine Methode. Es ist die Methode, die von der Demokratie (bzw. der Mitbestimmung) am weitesten entfernt ist. Faschismus ist der Stil Alexander des Großens. Faschismus ist das Durchschlagen Gordischer Knoten. Faschismus ist die Dominanz des Willens über alles andere, etwa Gesetz und Moral. Er hat etwas Durchgreifendes, Mutiges, Heldisches, Kühnes anhaften. Er kann Böses oder Gutes hervorbringen. Faschismus dient den Totalitären, die zum allergrößten Teil historisch Linke (Stalin, Hitler, Mao...) waren. (Indessen auch Rechte sein könnten.) Verkrustete Fehl-Konstruktionen (wie etwa die EU) können kaum mit demokratischen Mitteln reformiert, wohl aber übers Knie gelegt und zerbrochen werden. Momentan machen im Gefolge der Ermordung Kirks die Eliten um Trump und Musk das, was zuvor die Clintons, Bushs, Schwabs und Merkels dieser Welt praktizierten: Gordische Knoten zerschlagen. Diesmal von rechts.

Andreas J

23. September 2025 19:04

Faschismus durch KI, da kommt bestimmt bald ein Tatort dazu: Junger Mann wird durch KI rechtsextrem brainwashed und läuft Amok (schuld ist Elon Musk). Realer ist, dass, wenn man z. B. bei Google nach Götz Kubitschek sucht, fast in jedem der ersten Suchergebnisse der Begriff Rechtsextremist auftaucht und (noch bemerkenswerter) er auf der rechten Bildschirmseite unter der unverfänglichen Überschrift „Info“ als Rechtsextremist bezeichnet wird, der eine "rechtsextreme Denkfabrik" betreibt, weil Alt-Right Techlord Google sich offenbar entschieden hat, seinen Nutzern Wikipedia als neutrale Informationsquelle zu verkaufen.
P.S. Dass jede Publikation, die vor Rechtsextremismus warnt, eine hervorragende Möglichkeit ist, leichtes Geld zu verdienen, muss nicht erwähnt werden, zumal darauf die meisten ÖRR-Karrieren fußen.

Franz Bettinger

23. September 2025 19:28

Fragen Sie die KI einmal, welchen ikonischen, äußerst irritierenden, ja geradezu historischen Satz Thomas de Maizière im Zusammenhang mit der Grenzöffnung im Herbst 2015 geäußert hat. Sie werden erfahren, was die KI nicht zu leisten vermag, aber zu leisten vorgibt; sie fantasiert. Never trust an AI, always check her! Sie muss eine Frauenseele haben.

RMH

23. September 2025 19:57

"Sie muss eine Frauenseele haben."
Nach einem Beitrag im DLF diskriminiert KI Frauen und "zementiert" alte (OMG!) Rollenbilder ...
https://www.deutschlandfunk.de/ki-sexismus-rollenbilder-frauen-diskriminierung-100.html
So langsam aber sicher sollte einem KI ja fast sympathisch werden ... (Grins).

Laurenz

23. September 2025 20:52

@Franz Bettinger ... Der Faschismus ist deswegen bei der Linken so verhaßt, weil sich die Linke nur noch über den Faschismus selbst (Antifa) definiert. Es ist aus Sicht der Linken die Frechheit als solche, daß eine reaktionäre Kraft sich die politischen Mittel, Gewalt, Haß, Hetze, der Linken adaptiert & gegen die Linke einsetzt. Faschismus ist historisch immer eine Reaktion. Auf der SiN will ich das gar nicht weiter debattieren, aber ich frage gerne bei Autoren von der Achse, Tichys oder der JF nach, wie sie das sehen? Man beschwert sich darüber, daß Herr Kirk erschossen wurde oder kritisiert linke Hammerbanden-Gewalt. Aber, was ist man bereit, selbst dagegen zu tun, wenn der Staat sich längst aus der Verantwortung geschlichen hat? Will man wieder die "Drecksarbeit" irgendwelchen imaginären Faschisten überlassen? Was kann man, was darf man tun? @Andreas J ... Die AfD-Düsseldorf & Utopia TV Deutschland haben beide die unangenehmen Debatten für die AfD aus der Kommentar-Spalte unter der Podiumsdiskussion mit GK gelöscht. Da ich die Veröffentlichungen GKs relativ gut kenne, war es mir ein Leichtes, GK gegen jede, immer unsachliche Kritik zu entlasten. Auch das ist unangenehm für die AfD im NRW. Denn es sind die Freunde von GK in der AfD, welche die Wahlerfolge der AfD begründen, auch Wahlerfolge in NRW. Da sich konservative Patrioten an GK orientieren, haben auch so manche Liberale in der AfD ihr Mandat GK zu verdanken. Die schlechte Tonqualität der Aufzeichnungen ermüden den Zuhörer. https://youtu.be/8cKKR-hsXsA?list=TLPQMjMwOTIwMjX-pgU1ohkdGQ

Gracchus

23. September 2025 22:06

Ich finde auch, wie @Maiordomus, eine gelungene Rezension, auch das Fazit teile ich. Aufklärung kommt meist zu spät; darauf zu setzen, hat etwas Hilfloses. Für einen Lehrstuhlinhaber kritischer Theorien läge es ausserdem nah, Adornos Dialektik der Aufklärung zu Rate zu ziehen. Der Rezension nach liegt der blinde Fleck offen zu Tage, der darin besteht, dass die Linke ihren eigenen Beitrag nicht sieht, nicht sieht, wie sie selbst den Weg ebnet für ein - nennen wir's - technokratischen Totalitarismus. Die Rechte sollte nicht demselben Fehler verfallen, was wahrscheinlich in den Wind gesprochen ist. 

anatol broder

24. September 2025 00:33

das gestell erzeugt nun auch kitsch. die getroffenen kikis bellen, bosselmann hört neugierig zu. er stellt fest, dass wuff-wuff durchs gendern wie anti-fa klingt. dann richtet bosellmann seine ohren auf die schreienden esel. auch bei ihnen stellt er eine wandlung von i-ah zu anti-fa fest. bosselmann erinnert sich plötzlich, dass für alle x gilt: sin²x + cos²x = 1. der kreis schliesst sich.

Ein gebuertiger Hesse

24. September 2025 03:45

Auch wenn der Bezug abgedroschen ist, aber, Leute ... wir haben "2001" ja schon gesehen, oder?
HAL ist gleich HELL. Und nicht anders die ganze Chat-GPT-Scheiße. 
 

Kurativ

24. September 2025 05:50

Wenn Linke das Wort Faschismus benutzen, dann denke ich immer an einen Supermarkt: "Heute Faschismus im Angebot: 500g nur 3,45€"

tearjerker

24. September 2025 08:09

Dass die Theorie-Heinis in der Systemblase zum xten-mal irgendeine neue Entwicklung mit Begriffen von vorvorgestern zu fassen versuchen, zeigt wie komplett abgemeldet diese Leute inzwischen sind. Humanismus als Ausdruck des eigenen Anspruchsdenkens und TESCREAL als letztes Angebot auf dem Grabbeltisch der Theorieproduktion. Eine sehr gute Entwicklung. Die Drehung an der Produktivitätsschraube durch die neuen Technologien ist gigantisch und die Öffnung für den Massenmarkt setzte die Kampagne zum Angriff auf die linke Substanz auf breiter Front in Gang. Ein Immo-Entwickler wie Donald Trump ist für diese Aufgabe einfach ideal. Mit breiter Unterstützung der Finanzoligarchie und der Tech-Unternehmer darf er den ganzen Immigrations-Komplex demolieren, denn die technische Entwicklung lässt den ökonomischen Wert der Landfremden noch schneller sinken als den der Einheimischen. Das Scheunentor steht weit offen.

Le Chasseur

24. September 2025 09:58

@tearjerker
"Ein Immo-Entwickler wie Donald Trump"
Trump ist kein "Immo-Entwickler", Trump ist ein Grifter.
https://www.abi.org/feed-item/how-trump-leveraged-other-people%E2%80%99s-money-to-make-bankruptcy-work-for-him-a-timeline

Le Chasseur

24. September 2025 10:17

@tearjerker
"Mit breiter Unterstützung der Finanzoligarchie und der Tech-Unternehmer darf er den ganzen Immigrations-Komplex demolieren, denn die technische Entwicklung lässt den ökonomischen Wert der Landfremden noch schneller sinken als den der Einheimischen."
Die Ihrer Ansicht nach ökonomisch wertlosen Landfremden üben oft handwerkliche Tätigkeiten aus - auf dem Bau, in der Landwirtschaft, in der Gastronomie, als Haushaltshilfen und Pflegekräfte. - Ich sehe nicht, wie KI diese Tätigkeiten in absehbarer Zeit übernehmen könnte.

Mitleser2

24. September 2025 10:35

"Die Ihrer Ansicht nachökonomisch wertlosen Landfremden üben oft handwerkliche Tätigkeiten aus - auf dem Bau, in der Landwirtschaft, in der Gastronomie, als Haushaltshilfen und Pflegekräfte. -"
Tja, in den USA ist das wohl so. Was machen wir bloß falsch? (Natürlich kennt die Antwort jeder, der es wissen will).

Laurenz

24. September 2025 11:41

@Le Chasseur @Tearjerker ... die Japaner versuchen Roboter zu entwickeln, die Pflegekräfte ersetzen.

Le Chasseur

24. September 2025 12:14

@Laurenz"die Japaner versuchen Roboter zu entwickeln, die Pflegekräfte ersetzen."
Ok.
https://x.com/i/status/1918139076206837927

Mboko Lumumbe

24. September 2025 12:15

Faschisten damals waren auch Sozialisten mit N, und heute sind es auch wieder Sozialisten. Also Linke. Das kann man nicht oft genug klarstellen und wiederholen. Egal, wie lieblich Sozialisten versuchen sich zu larven - als „anti“Faschisten. Ihre Taten entlarven sie regelmäßig, z.B. Hammerbande, Brandanschläge, etc. bis hin zu politischen Mordversuchen an Präsidenten und vollendeten Morden.
 
Damals hat E. Kästner sein Gedicht „Große Zeiten“ veröffentlicht.
Das Gedicht ist eine Kritik an der politischen und geistigen Lage der Weimarer Republik. K macht auf die gefährliche Mischung aus Dummheit, Gleichgültigkeit und Schönfärberei aufmerksam, die den Sozialismus mit N möglich machte, und er nimmt das gesellschaftliche Klima kurz vor der Machtübernahme der Sozialisten mit N wahr. Er beschreibt ein Volk, das in geistiger Umnachtung versinkt, weil es Verführer statt Vernunft wählt. Er warnt vor den Gefahren der Verdrängung, Naivität und kollektiven Dummheit . eine prophetische Stimme von 1931.
 
Übertragen auf unsere Zeit kann man es lesen:
„Die Zeit ist viel zu groß“ K beginnt mit dem Bild einer Zeit, die überdimensioniert, überladen und kaum mehr zu fassen ist. Wir erleben eine Epoche die von ständigen Umbrüchen, Überforderungen und einer gefühlten Beschleunigung geprägt ist. Das Tempo politischer und gesellschaftlicher Entwicklungen erscheint ungesund, „es wird ihr schlecht bekommen“ heißt: Diese Entwicklung kann nicht gut ausgehen.

Mboko Lumumbe

24. September 2025 12:16

„Rings in den Wasserköpfen steigt die Flut.“ Kritik an der zunehmenden Verflachung und Verrohung des Denkens in der selbsternannten Zivilgesellschaft. „Wasserköpfe“ - Menschen mit aufgeblähtem, aber inhaltsleerem Gerede (linke Populisten, Hetzer, Demagogen). „Ebbe im Gehirn der Klugen“ die aufrechten Vernünftigen, Gebildeten oder Kritischen verlieren an Einfluss und Gehör. Das spiegelt die Realität der heutigen Zeit. Die radikalen Altparteien herrschen, während gemäßigte, kluge Stimmen überhört, verdrängt und ausgegrenzt werden.
„Der Optimistfink schlägt im Blätterwald.“ Eine ironische Spitze gegen die Presse, Medien und deren naive linke Schönredner. Viele Medien beschwichtigen oder geben den Leuten das, was sie hören wollen, „Optimismus-Signale“ in Zeiten, in denen eigentlich Alarm nötig wäre.
„Wer warnen will, den straft man mit Verachtung. Die Dummheit wurde zur Epidemie.“ Aufrechte Intellektuelle, Künstler und kritische Stimmen und Oppositionelle, die vor Sozialismus und dessen autoritären Tendenzen warnen, werden verlacht, nicht ernst genommen, ausgegrenzt und rausgeworfen. Stattdessen breitet sich eine „Epidemie“ der Dummheit aus, ein Bild für das massenhafte Mitlaufen und Wegsehen in heutiger Zeit „Ein Volk versinkt in geistiger Umnachtung“.
 
Link zum Gedicht: https://www.deutschelyrik.de/grosse-zeiten.html

RMH

24. September 2025 12:41

". die Japaner versuchen Roboter zu entwickeln, die Pflegekräfte ersetzen.
Und ich hoffe, es wird ihnen gelingen - es gäbe den zu pflegenden Menschen ihre Selbstbestimmung ein Stück weit zurück. Überhaupt ist es doch erstaunlich, wie viele an ihren bullshit-jobs, welche die technische Entwicklung wegblasen wird, hängen. Ist das materielle Existenznot/-Angst? Das kann ich nachvollziehen.
Oder ist es "Freude" an der Arbeit? Das wiederum stellt für mich höchstelaboriertes, notwendig falsches Bewußtsein in fast schon reiner Form dar.
Wenn die technische Entwicklung dazu führten würde, dass viele Jobs wegfallen und die Leute dafür dann andere, selbstverwirklichendere Tagesprogramme haben können, dann wäre die Utopie nicht unbedingt negativ. Jeder von uns kennt Serien wie Raumschiff Enterprise, 2. Gen, etc., wo die Leute nicht mehr einer Erwerbsarbeit im engeren Sinne nachgehen müssen. Replikatoren, wo seit ihr? Aber bislang sind fast alle technischen "Utopien", die positiv bewertet werden können (ja, aber auch gegen die haben die Fans von edlen Wilden und die Luddisten etwas) in der Praxis nie gekommen .... (das war jetzt meine Portion Pessimismus zu heutigen Tage).

Laurenz

24. September 2025 12:46

@Mboko Lumumbe ... "Faschisten damals waren auch Sozialisten mit N" ... Das kann man so sehen, macht aber 2 gravierende Unterschiede. Nationalsozialisten waren reaktionär, damals & heute in China ökonomisch sehr erfolgreich. Gegen unsere Linken braucht keiner mehr Krieg zu führen, wenn er hier einmarschiert. Erleben wir ja gerade. Unsere Junta läßt jede Inavsionsarmee rein & verpflegt sie, solange noch Verpflegung da ist.

Majestyk

24. September 2025 12:50

@ tearjerker:
Dass es Menschen gibt, die sich dem Digitalisierungszwang nicht unterwerfen wollen oder in ihrer ökonomischen Existenz bedroht sind, ist Ihnen in ihrer Jubelstimmung vermutlich komplett schnuppe. Das Einzige, was dabei herauskommen wird, ist noch mehr Überwachung und noch mehr Verdrängung traditioneller oder konservativer Lebensweisen. THX 1138 läßt grüßen. Im Endergebnis wird auch diese Technologie noch mehr kollektivieren. Daran ist nicht rechts, auch wenn Sie Ihren Animositäten gegen "Landfremde" frönen können, dies bezogen auf ein Land, welches Deutsche gar nichts angeht.
Ich weiß schon, warum ich auch zu vielen "Rechten" auf Abstand gehe.
@ Laurenz:
" ... die Japaner versuchen Roboter zu entwickeln, die Pflegekräfte ersetzen."
Und warum? Weil dort die Familienbindungen genauso erodieren wie hier, nur zeitverzögert. Der Durchschnittsjapaner ist genauso eine Humanressource wie Deutsche, und genau wie in Deutschland führt das schaffe, schaffe, häufe, häufe, kaufe, kaufe.... dazu, daß der Mensch sein Menschsein vergißt. Kein Roboter wird jemals zwischenmenschlichen Kontakt ersetzen. Er ist eine Maschine und kann Handgriffe erledigen, er kann aber nicht geben, was Pflegebedürftige am meisten brauchen.

Le Chasseur

24. September 2025 12:55

@Mboko Lumumbe"Faschisten damals waren auch Sozialisten mit N, und heute sind es auch wieder Sozialisten. Also Linke."
Trump ist Ihrer Ansicht nach also ein Linker? Seine Verachtung für die Demokratie ist offensichtlich, und dass er am liebsten in einer absolutistischen Monarchie leben würde, mit den Trumps als herrschender Dynastie (the House of orange Nassauer) und ihm als unfehlbaren Gottkaiser, ist ebenso offenkundig.

Le Chasseur

24. September 2025 13:04

@RMH
"Überhaupt ist es doch erstaunlich, wie viele an ihren bullshit-jobs, welche die technische Entwicklung wegblasen wird, hängen. Ist das materielle Existenznot/-Angst? Das kann ich nachvollziehen."
Zumindest in den USA wird man die Leute, deren Jobs durch KI und Robotik wegrationalisiert werden, auf der Straße verhungern lassen.
https://cdn.businessinsider.de/wp-content/uploads/2023/06/4-3.jpeg

Majestyk

24. September 2025 13:24

@ RMH:
"Überhaupt ist es doch erstaunlich, wie viele an ihren bullshit-jobs, welche die technische Entwicklung wegblasen wird, hängen."
Pflegeberufe sind für Sie "bullshit-jobs" Herr Jurist? 
Was wollen Sie denn mit den Leuten machen, wenn Sie diese von ihren  "bullshit-jobs" befreit haben? Wovon sollen die Menschen leben, sich ihr Einkommen erarbeiten?
Kämen Sie eigentlich auf die Idee, Ihre Eltern zu pflegen, und zwar nicht per Beauftragung, sondern durch eigenständiges Handeln?
Ihr Raumschiff Enterprise ist so ziemlich der linkeste Mist, der in den 60ern auf der Mattscheibe lief. Natürlich, die links sozialisierenden Medien habe ich mir ja nur eingebildet. Ihr alle liebt ja Euer destruktives 70er-Jahre Kino, mit schäbig dargestellten Familienwerten. Wo sind denn bei Ihrer Enterprise die Leute, die es nicht auf die Raumfahrtakademie geschafft haben?
Die Realität wird eher enden wie in Gattaca oder bei Wells. Wer nicht gebraucht wird, landet bei den Morlocks oder wird von den Zardoz gejagt. Noch wahrscheinlicher dürfte sein, daß man eine Lebensuhr verpaßt bekommt. Man muß schon in privilegierten Verhältnissen leben, um abzufeiern, daß Millionen, wenn nicht Milliarden Menschen irgendwann komplett überflüssig werden. Eure Utopie ist die Dystopie vieler.
Mein persönlicher Tip wäre an der Stelle die Entwicklung einer Jura-KI. Wenn es nämlich eines nicht braucht um echtes Recht zu sprechen, dann sind es Anwälte.

Majestyk

24. September 2025 13:28

@ Le Chasseur:
"Trump ist Ihrer Ansicht nach also ein Linker? Seine Verachtung für die Demokratie ist offensichtlich, und dass er am liebsten in einer absolutistischen Monarchie leben würde, mit den Trumps als herrschender Dynastie (the House of orange Nassauer) und ihm als unfehlbaren Gottkaiser, ist ebenso offenkundig."
Brav. Gut apportiert, Frau Halali. Sie sollten Oliver Welke mal fragen, ob in seiner heute-show noch eine Stelle frei ist. The House of orange Nassauer zeugt zumindest von etwas Wortwitz.

tearjerker

24. September 2025 13:36

@LC: Sind Sie mit der Kurs-Entwicklung Ihrer Trump-Coins unzufrieden? DT ist noch immer Eigentümer seiner Immo-Butze und nimmt natürlich mit, was er kriegen kann. Es beliebt ihm überall zu naschen, im Fliehen etwas zu erhaschen. Es bekommt ihm wohl, und er greift zu und ist nicht blöd. Der Grifter-Diss läuft auf dem andern Blog. - Die politischen Massnahmen setzen erst die Anreize, Hiesige aus den Produktionsprozessen zu verdrängen und durch "Fremde, die nicht von hier sind" (Methusalix) zu ersetzen. Der einheimischen Jugend wird eine Laufbahn aufgezwungen, die mit Sehfehler, Rundrücken und Stoffwechselstörungen direkt ins staatlich betreute Leben führt. Damit Sozis und ihre Nachahmer weiter das Lied vom kleinen Mann, der immer litt, doch nie gewann singen können, brauchen sie Leute von jwd, die dann betütert werden. Ohne die manipulativen und destruktiven Eingriffe der Grifter aus Staat, Parteien, Gewerkschaften, NGOs usw hätten wir ökonomisch, technisch und sozial ganz andere Lösungen und Hierarchien, und niemand würde mit der Geschichte aufwarten können, Leute würden benötigt, nur weil sie aus dem Ausland kommen.

heinrichbrueck

24. September 2025 13:55

Wie möchten die Linken abgewickelt werden? Es liegt an ihnen. Im Mittelalter die Saligia, bei den Tech-Milliardären das Akronym TESCREAL, und in zehn Generationen einen Wüstenplaneten ohne Menschheit. Aufklärung ist immer unglaubwürdig, weil jede Elite das Jüngste Gericht überlebt. Eine hochentwickelte KI in jedem Handy, milliardenfach eingesetzt, nach "Demokratieprinzip und Menschenrechten" programmiert, also in den falschen Händen, wird die Abwicklung nicht verhindern können. Diese Elite verliert Territorien, spielt offene Gesellschaft in einem geschlossenen Raum, aber Geld soll unbegrenzt auf ihre Versagerkonten fließen. Die Fassaden bröckeln flächendeckend, Aufklärung aus der Perspektive des Versagens; welche Menschheitsgeschichte als Lernziel genommen wird, in diesem Fall: werden kann, entscheidet über Leben und Tod. Wie sie das spirituelle Kraftfeld eines Volkes schützen, seine Lebensenergie vergeuden, haben sie eindringlich bewiesen. Und jetzt soll die KI das Vehikel sein, ihre Reinwaschung? Wollen die Rechten das germanische Europa wieder auferstehen lassen, wird man den Untergang der Linken akzeptieren müssen. 

Umlautkombinat

24. September 2025 14:06

Aus Sicht von jemand, der in dem Gebiet arbeitet und am Punkt Lesen oder Nichtlesen steht, faellt das Ganze zuegig vom Tisch. Das ist vierte Reihe in der Futterlinie. Der Mann hat Physik studiert und das letzte, was nach etwas aussieht, ist der Titel seiner Diplomarbeit. Seine paper beinhalten nur abgeleiteten Ethikkram und weitere wolkige topics. Es gibt Legionen an Leuten, die das so betreiben. Zeigt aber wieder den generellen Hintergrund der Leserschaft hier, die dann zu 95% beim Thema entweder in Maschinenstuermer oder Erkenner von Spitzenleistungen verfaellt, wo keine sind. Oder man scannt den Inhalt auf das Auftreten von Begriffen der eigenen Lieblingsthemen und schlaegt dann in bekannter Form zu.
 
Es gibt auch im Artikel winzige Fehlerchen, wie in der Bedeutung des (mir bis dato unbekannten) Akronyms TESCREAL, die untypisch fuer HB sind. Aber voellig verstaendlich, denn wer misst z.B. einer Begriffsmissbidung wie "longtermism" auch nur irgendetwas bei! Der Abstraktionsgrad ist viel zu gering, um ein Wort zu erfinden statt direkt zu beschreiben.
 
Die Wahrscheinlichkeitsnatur der Ausgaben der AI ist - trotz Dingen wie Halluzinationen - uebrigens eine Staerke und bildet einen Teilaspekt auch von menschl. Intelligenz in neuer Art ab, der so bis jetzt nur fuer Fachleute (z.B. Bildverarbeitung) schon ersichtlich war. Um die Definition allgemeiner Intelligenz wiederum streiten sich die groessten Koepfe seit Hunderten von Jahren ohne abschliessendes Ergebnis.

tearjerker

24. September 2025 14:10

@Majestyk: Sie nehmen Emotionen wahr, wo gar keine sind. Die Welle der technischen Innovationen wird die verkrusteten Strukturen aufbrechen. Die werden nicht untergehen, aber für viele werden sie ihre Bedeutung verlieren, die sich dann was Eigenes aufbauen können. Sehr vielversprechend.

Laurenz

24. September 2025 14:11

@Majestyk @Tearjerker ... Sie verstehen das Problem nicht. Japan ist ein Gebirge mit Küstzenstreifen, auf dem sich alle in einer Legebatterie drängeln. Die demographische Pyramide stimmt in 2050 wieder, nur mit reduzierter Bevölkerung. @Le Chasseur @Mboko Lumumbe ... Trump zahlt der Linken nur das heim, was diese mit Ihm ein Jahrzehnt veranstaltet hat. https://www.tichyseinblick.de/feuilleton/medien/us-journalist-hansen-maischberger-realitaet/

Gracchus

24. September 2025 14:27

Also ich stelle fest, dass es Faschismus-Assoziationen, aber keine knackige Faschismus-Definition gibt. Ich würde die Reihe Kapitalismus - Korporatismus - Faschismus aufmachen, würde den Faschismus-Begriff aber auch ad acta legen. Vielleicht wissen aber Dunja Hayali und Elmar Thevessen mehr. Wie Dunja Hayali in einen Thevessen-Sermon über Trump die Bemerkung "oder schon faschistisch" eingeflochten hat, fand ich irgendwie bezeichnend für den ÖRR und das ganze Land. Hayali klang und verhielt sich dabei wie eine vorlaute Muster-Schülerin. Und so kommen mir die meisten vor, die hierzulande in der Öffentlichkeit stehen, wie Leute, die nie der Schulbank entwachsen sind und immer nur das sagen, was das Lehrer-Introjekt von ihnen hören will. 
 

Gracchus

24. September 2025 14:36

Das mit dem Pflege-Roboter, @RMH, ist doch ein zweischneidiges Schwert. @Majestyk sieht das richtig. Der Pflege-Roboter kann ja nicht menschliche Zuwendung und körperliche Nähe ersetzen. Konservative stöhnen schon - durchaus zu Recht -, wenn sie ihr Kind zu früh in die KITA geben sollen. Warum sollte am Lebensende etwas Anderes gelten? Es werden überdies auch schon Geburtsroboter entwickelt, habe ich gelesen. Dagegen kann man natürlich (deshalb zweischneidig) einwenden, dass es Rabenmütter gibt und Pflegekräfte, die überarbeitet und unterbezahlt sind und dies an ihren Pfleglingen auslassen. Aber ist das so triftig? 

brueckenbauer

24. September 2025 14:38

Interessant an dem Artikel ist, wie schnell jemand (HB), von seinem Kulturpessismismus und seinem Technikmisstrauen ausgehend, sich zurück in eine idealisierte Zwangsherrschaft sehnen kann, in der ein wohmeinender Staat das Gemeinwohl für seine Bürger vordefiniert und dafür sorgt, dass ihm kein Bürger entkommt - in Richtung auf freiwillige  alternative Zusammenschlüsse (Curtis Yarvin, Titus Gebel etc.).
Das Gerede über "Algorithmen": Angst aus Unkenntnis und mangelndem Sachverstand. Und: die KI arbeitet "probabilistisch", weil auch der gesunde Menschenverstand bei der Auswertung vorhandener Literatur "probabilistisch" arbeitet. KI macht keine neuen wissenschaftlichen Experimente und kann deren Ergebnisse nicht vorwegnehmen.
NB: Ich bin froh, dass es die DOGE gab. Ohne sie würde USAID noch heute Mengen von Geld an linke NGOs verteilen.

Mboko Lumumbe

24. September 2025 14:47

Wirklich ganz köstlich und aktuell sind auch Erich Kästners Zeilen im Gedicht „Große Zeiten“:
„Was tut der Mensch dagegen? Er ist gut.“
„Die guten Leute, die ihm Futter gaben,
sind glücklich, daß sie einen Vogel haben.“
Ein Vogel namens Faschi. Die „guten Leute“ merken ihren immanenten Faschismus nicht. Offensíchtlich damals nicht und heute wieder nicht. So sind eben Sozialisten. Also Linke. Auch Omas.

RMH

24. September 2025 15:28

Majestyk, bitte nicht zu emotional werden. Für mich wären Pflegeroboter ein Segen, da ich sie als konsequente Fortsetzung dessen sehe, was in der Pflege bereits jetzt gang & gäbe ist, nämlich der Einsatz von Hilfsmitteln. Sie geben dem Pflegebedürftigen die Selbständigkeit zurück, so wie es bereits jetzt Brille, Stock, Rollator, Treppenlift & Co es machen. MIR persönlich wäre es peinlich, wenn ein menschlicher Pfleger mir die Windeln wechselt, dafür nur eine knappe Zeitvorgabe hat, mir das Essen hinstellt etc. & dann wieder verduften muss. Kann ICH darauf verzichten, wenn es möglich ist. UND: Ich kümmere mich mit meiner Frau bereits JETZT intensiv um ältere Angehörige, obwohl immer noch Kinder zu versorgen sind (Doppelbelastung). JA, Pfelge ist für mich zum ganz großen Teil ein bullshit-job, da die persönliche Ansprache ohnehin kaum vorkommt. Ich sehe meinen job zu 90% auch als bullshit-job & MICH persönlich würde es nicht stören, wenn von meinem Berufsstand demnächst 85 % schlicht überflüssig werden, darunter darf GERNE auch mein job sein. Also abseits jeder Polemik & Emotion ist die einzige, wirklich treffende Frage von Ihnen, wovon & wie sollen die Menschen leben, die nicht mehr mit bullshit im Hamsterrad laufen. Gut, da war mein Enterprise- Hinweis evtl. naiv - aber irgendwas muss da kommen, sonst wirds tatsächlich schwer. Und nur so wird eine technische Revolution sinnvoll. Das eine fällt weg und etwas anderes kommt. Übergangszeiten sind harte Zeiten, siehe industr. Revolution.

ofeliaa

24. September 2025 15:41

Dann müsste die akademische Welt eigentlich faschistisch sein oder anmuten, denn dort wird tagein tagaus mit Statistik und Computerprogrammen gearbeitet und wirklich versucht,  die ganze Welt, jeden noch so menschlichen Teilaspekt des Lebens und in diesem Zuge natürlich auch genuin geisteswissenschaftliche Studien mathematisch, technologisch zu rationalisieren und, ganz nebenbei gesagt, diese Methoden natürlich auch zur Bekämpfung des eigens klassifizierten Feindes zu missbrauchen. 

Le Chasseur

24. September 2025 16:32

@RMH
"Gut, da war mein Enterprise- Hinweis evtl. naiv - aber irgendwas muss da kommen, sonst wirds tatsächlich schwer."
Naja, die Unternehmen, die auf KI und Roboter setzen, müssen eben eine KI- und Robotersteuer zahlen, und mit dem dadurch eingenommenen Geld bekommen die auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr Benötigten ein bedingungsloses Grundeinkommen ausgezahlt, von dem sie ein menschenwürdiges Leben führen können...
Spass. :O) So wird es natürlich nicht kommen. Die Zukunft wird eine Mischung sein aus Blade Runner, Gattaca und Die Klapperschlange
 

Laurenz

24. September 2025 17:00

@RMH @Majestyk ... Danke. @Mboko Lumumbe @alle mit Vogel Faschi ... Ihre Attitüde, es besser als alle zu wissen, klingt irgendwie Fascho. Es lebe hoch unser Duce Mboko Lumumbe, unser Retter vor dem Bösen. Sie klingen eigentlich noch schlimmer, im Grunde nach Salvador del Mundo. @Brückenbauer ... "Technikmisstrauen & Zwangsherrschaft" ... hatte das extra noch mal wegen Ihres Beitrages im Artikel nachgelesen & muß Ihnen zustimmen. Solange Blackrock & die Tech-Giganten die Wokeria finanzierten & Investoren zwang, in Grüne Peojekte zu investiertieren, hatte Mühlhoff diese nicht als Problem definiert. Es war der sogenannte Markt, der Disney, Budweiser & Jaguar abstrafte. https://www.youtube.com/shorts/qDE3L4c41Ds?feature=share Musk hatte bei DOGE einfach nur die unternehmerische Kosteneffizienz angelegt, zu der ein Staatsbetrieb, wie die NASA nie fähig ist. Musk funktioniert aber auch nur solange, wie es weltweit Mitbewerber gibt. Aktuell leitet  https://en.wikipedia.org/wiki/Amy_Gleason DOGE formal komissarisch.

Majestyk

24. September 2025 17:45

@ RMH:
Ihre Aussage, Pflegeberufe seien "bullshit-jobs", ist komplett daneben. So spricht man nicht über Menschen, die für wenig Geld teilweise unter bescheidenen Arbeitsbedingungen Dienst an anderen Menschen verrichten. Ich schätze Sie ja sehr, aber da würde ich mir mehr Selbstkritik wünschen. Von meiner Seite aus ist es aber ausgeräumt.
Ich lebe in einer Region, wo es ehemals Bergbau gab. Nach dem Bergbau kam nichts. Auch als ein Reifenkonzern dicht machte oder eine Waggonfabrik, ein Röhrenwerk. Ja, man schafft schöne neue Plastikbetonwohnwelten, man schafft neue geförderte Betriebe, wo Leute, die vorher fast 20 Euro Stundenlohn hatten, jetzt als Zeitarbeiter mit Mindestlohn nach Hause gehen. Mancher Grünling kann mittels Zwangszertifizierungen für Betriebe tolle neue Firmen gründen. In meiner Region hat es jene Jobwunder unter Schröder/Merkel nie gegeben, ganz gleich, was die Medien berichtet haben. Warum Diskussionen über bedingungsloses Grundeinkommen? Man weiß genau, daß die Arbeitswelt von morgen weniger Menschen braucht, erst recht keine Zuwanderung, hofft aber, ein ökonomisches Perpetuum mobile vorgaukeln zu können. Die Wohlstandsillusion, auch dank Subventionierung, läuft längst nur noch auf Pump. Glaubt eigentlich wirklich irgendwer, weil durch Zufall und per Wahl ein paar Grüne Einfluß gewonnen haben, würde Deutschland deindustrialisiert und Kapitalwerte verschoben, quasi als Betriebsunfall der Demokratie?

Franz Bettinger

24. September 2025 18:43

Der Begriff Faschismus ist einer der am schwierigsten zu definierenden. Warum? Die Ableitung von lat. fasces bringt keinen weiter. Der Begriff F ist willkürlich gewählt, ohne inhaltliche Bedeutung. Er ist ein historisches ital. Unikat und bezeichnet nichts weiter als den Namen, den Mussolini 1922 seiner Partei gegeben hat. Er hätte sie auch die Gras-Büschel-Partei oder die Kleinholz-Partei nennen können. Er hat diesen Namen von den Reisig-Bündeln, in denen die Schwerter der Leibgarde röm. Cäsaren steckten. Die Verallgemeinerung des Faschismus-Begriffs von einer zeitlich und national ital. begrenzten Eigenbezeichnung zur Gattungs-Bezeichnung einer bestimmten Herrschaftsart ist, um es gelinde zu sagen, umstritten. Das Wort F sollte dringend durch besser verständliche Begriffe (Totalitarismus, Absolutismus, Kontrollstaat, Diktatur) ersetzt werden. 

Franz Bettinger

24. September 2025 18:46

Dennoch ein Versuch: Faschismus ist, kurz, die Verehrung des Staates! F ist der Wille zur absoluten Kontrolle. Das ist nicht Rechts. (Ich selbst empfinde es gar als das Gegenteil von Rechts.) Das gab & gibt es in Russland wie in Amerika. Es ist das, wogegen Trump kämpft oder vorgibt zu kämpfen. Das Gegenteil von F heißt Freiheit. Nein, nicht die anti-autoritäre und nicht die liberale & nicht die libertäre Variante, sondern die wohl verstandene, die ihre Grenzen kennt. 

Franz Bettinger

24. September 2025 18:50

Grüner Faschismus: Der größte Ausweis von Macht ist, (1) Menschen zwingen zu können, vor aller Augen etwas Sinnloses, Lächerliches zu tun und sie behaupten zu lassen, dass sie es gern & aus Überzeugung tun. Und (2) vor aller Augen selbst Gesetze zu brechen, ohne Bestrafung fürchten zu müssen. Ich habe mich lange gefragt, wie 1933 ff möglich war. Seit Corona weiß ich es. Das Böse, das dem Globalismus innewohnt, wurde bei den Lockdowns & der med. Tyrannei (Maske, Impfung…) im Ramen des C-Zirkus deutlich. Diese C-Maßnahmen waren ein Probelauf, dem die Klima-Rettung als die ganz große autoritäre Gaunerei folgen soll, mit der die lästige Demokratie endgültig beerdigt werden könnte. Wir leben, aufgrund der aktuell angewendeten Notstands-Gesetze, schon in einer Diktatur. Widerworte gelten jetzt als verfassungsfeindlich. Kommen wird: die Klimaleugnung als Straftat. 

Majestyk

24. September 2025 19:00

@ Laurenz:
Daß Blackrock nun voll hinter der KI-Revolution steht, gibt Ihnen nicht zu denken?
KI macht menschliche Arbeitskraft und damit Massenmigration überflüssig. Goldman Sachs erwartet den Wegfall von bis zu 300 Millionen Arbeitskräften. Für Fink und Co. sind die homogeneren Bevölkerungen in Fernost auf die anstehenen Veränderungen besser vorbereitet, da weniger Unruhen zu erwarten sind. Das erklärt den Sinneswandel. 
Elon Musk nehme ich komplett anders wahr, das Faß mache ich aber nicht mehr auf.
Richard Feynman gehörte damals zum Untersuchungsausschuß des Challenger Debakels. Er machte Bürokratisierung und politisch korrekt besetze Führungspositionen für die Katastrophe verantwortlich. Von ihm stammt der Satz: „Für eine erfolgreiche Technologie muss die Realität Vorrang gegenüber der Öffentlichkeitsarbeit haben, denn die Natur lässt sich nicht zum Narren halten.“
Vielleicht machen die Chinesen weiter, wo die NASA aufgehört hat, der Westen mit seinem Quotenpersonal und seiner Verblödungskultur ganz sicher auf absehbare Zeit nicht. Ein echtes Raumschiff Enterprise würde man heute mit Asiaten bemannen. 

Majestyk

24. September 2025 19:27

@ Tearjerker:
Diese ganzen Tech-Giganten sind Hütchenspieler, die es geschafft haben, daß Milliarden Menschen sich selber zur Milchkuh machen und sich auch noch wohl dabei fühlen. 
Welche Chancen ergeben sich denn aus Bodenspekulation und Geldentwertung, während andere dank kreditbasierter Geldmengenvergrößerung reicher werden? 
@ Franz Bettinger:
Pandemiebekämpfung ist nur ausgesetzt, nicht umsonst übeträgt man der WHO neue Befugnisse. Klimawandel ist auch nicht vom Tisch, nicht für Europa, wo man vielleicht Ressourcen rationieren muß, erst recht, wenn man von Konsum- auf Rüstungsindustrie umstellt. Für die USA womöglich schon, aber im Auge des Hurrikan ist es eh immer windstill. Der Globalismus ist auch nicht tot. Er wird nur neu justiert, quasi Globalismus 2.0. Bei all dem wohlklingenden Geschwafel ist das der Schlüsselatz: "it is more important than ever for the public and private sectors to work together in ways that deliver for everyone."
Heißt übersetzt und vom Blendwerk befreit: Verschmelzung von Staat und privater Wirtschaft. Hier kopiert man China und hier haben Sie auch die Übereinstimmung zu dem, was Faschismus ist.

Laurenz

24. September 2025 19:38

@Majestyk @L. ... Sie schauen zu viele Hollywood-Filme, vor allem Robin Hood. Der Teilnehmer @RMH sprach gar nicht diskreditierend über Pflegepersonal. Sie lesen auch nicht ordentlich, obwohl ich Ihnen das geschrieben hatte. Japan hat keine Alternative zu Robotern, weil keinen Platz für Philippinas. Und wir übrigens auch nicht. Sie können ja mal GK fragen, wie toll es war, nach Düsseldorf zu fahren. Die Bürger in NRW leben quasi im Hühner-KZ, völlig legal, nix mit Einhaltung von Menschenrechten. Was Blackrock angeht, so haben Sie zu viel Alt-Linke oder gar Mühlhoff gelesen? Ein rechnergesteuerter Hochfrequenz-Handel enstand bereits zwischen 2000 & 2010. Da zockt quasi KI gegen KI & wer näher am Transaktionsserver wohnt, gewinnt. Wenn die KI so cool wäre, wie Sie schreiben, könnte man Larry Fink ja in Rente schicken. Dann hätte ja GK zukünftig mehr Zeit für Politik & Enkel, wenn die KI zukünftig die Manuskripte der Autoren liest & entscheidet, welches Buch verlegt wird & welches nicht.  Schnellroda macht also das Büro zu & muß nur noch wen hinstellen, der die Pakete verpackt. Das glauben Sie doch Selbst nicht, Majestyk.

Umlautkombinat

24. September 2025 20:07

Sehen Sie @Majestyk, ich hatte vor 20 Jahren einen Kollegen in Koeln, der war so ein Bergmann. Der flog raus und brachte sich mit ueber 40 Programmieren bei. Furchtbarer Code, der aber inhaltlich durchaus etwas wegschaffte. Ich habe ihm einiges beigebracht, und trotz des Wissensunterschieds war der nie ein Problem, weil ich diese Einstellung sehr schaetze.
Sie haben sich nicht entbloedet, mir im letzten Strang eine Ossiopfermentalitaet anhaengen zu wollen. Das ist fuer mich persoenlich kurios, da ich dahingehend nie anfaellig war. Hier ist es aber interessant, weil sie ihr eigenes dog food kauen. Was diese Bergleute betraf, das hatte 1990 die DDR komplett, meine Eltern - damals um die 50 - und meine Generation hatten sich neu zu erfinden. Diese Opfer.
Noch zum Abschluss. Gerieren Sie sich doch hier bitte nicht als den Proletarier, der als Einziger Leben unten kennt. Ich habe schon koerperlich und durchaus gelegentlich hart gearbeitet, da waren Sie noch Quark im Schaufenster. Und auch in dieser Bundesrepublik habe ich etwas Zeit mit Negativgeld verbringen duerfen. Jetzt kein Problem mehr, aber auch das zumindest persoenlich gesehen eine Frage der Einstellung.

Ein gebuertiger Hesse

24. September 2025 21:38

@Bettinger: Sehr interessant die Unterscheidung von Staats- und Machtgläubigkeit und "rechts". Können Sie das noch weiter ausführen?

RMH

24. September 2025 21:58

Zur Klarstellung: Wenn ich bullshit jobs schreibe, meine ich die jobs & nicht die, die diese jobs machen. bullshit jobs werden nicht von bullshit people gemacht. Ich habe den Begriff vom alten Begriff "bullshit bingo" abgeleitet, also das Spielchen, welches man machen kann, wenn etwas mit hoher Wahrscheinlichkeit immer wieder kommt. Dieser dröge, repetative Moment, der den meisten Arbeiten zu Grunde liegt, ist genau das, was man ersetzen kann. Dieses wiederholende Moment findet man auch in akadem. Berufen in hohem Maße, nur gehört es dazu, dass akadem. Kreise das nur selten eingestehen, denn mit dem Titel wird man ja autom. Willi Wichtig. Dinge wie Berichte schreiben, eine FiBu auswerten, jurist. Bewertungen, Prüfung von Gutachten, ärztliche Tätigkeiten etc. - als das ist im Grunde genommen in einem hohem Maße banal & wenn man es einmal 20 oder 30 Jahre gemacht hat, dann ist wirkliche jeder halbwegs kreative Mensch froh, wenn die Rente ansteht. Ich habe oft mit Personalthemen zu tun. Wenn man bspw eine ATZ aufelegt, dann hat man fast immer mehr Bewerber darum, als Plätze. So viel dazu, dass allen ihre Arbeit Spaß macht & sie bis ins hohe Alter arbeiten wollen. Hier kann KI durchaus "erlösende" bzw. ablösende Wirkung haben.

Le Chasseur

24. September 2025 22:15

@Majestyk
„Der Faschismus sollte Korporatismus heißen, weil er die perfekte Verschmelzung der Macht von Regierung und Konzernen ist.“ --Benito Mussolini

Majestyk

24. September 2025 23:33

@ Umlautkombinat:
Junge, Junge, Ihre Zehen müssen schmerzen, daß Sie derart nachkarten. Haben Sie Angst, daß ich Ihnen was wegnehme, wenn ich erzähle, daß hier Abertausende agehängt wurden? Den Status als Lebensneuerfinder Nr. 1 will Ihnen als DDRler niemand streitig machen.
"Gelegentlich hart gearbeitet." Andere machen das ein Leben lang, bis ins Alter. Ihr Erfolg in allen Ehren, hier sollten Sie sich nicht gleich machen. Ich mache es mit Ihnen auch nicht, nur weil ich mal einen Grundkurs Basic hatte.

RMH

25. September 2025 08:24

Der in diesem Kreisen als bekannt vorauszusetzende Pfarrer Hans Milch, der im vergangenen Jahrhundert lebte und ermordet wurde, hat regelmäßig gegen Fortschrittswahn und das Jahrhundert des Nihilismus, wie er das 20. Jhdt nannte, gepredigt. Aus einer seiner bekanntesten Predigten "Rest oder Sekte?" von 1984 entnehme ich diesen Satz:
"Noch niemals im Laufe der bekannten Geschichte der Menschheit ist so viel Verstandeskraft an so viel Nichtigkeit und Oberflächlichkeit verschwendet worden."
Das drückt das aus, was ich vulgär & ordinär mit "bullshit" meine. bullshit auch deshalb, weil ich all diese Vergötzung von Arbeit, Akademikertum & "es zu etwas bringen", dass sich definieren über Arbeit und Arbeit als Kriterium, welches den Wert des Menschen ausmacht etc., als Sklavenmoral markiere. Ewiges, elaboriertes Drehen um im Grunde meist Sinnloses, wenn man es zu Ende denkt. Wenn "Maschinen"-"Gehirne" mit Sinnlosigkeiten den Stromverbrauch in unendliche Höhen treiben, na gut, soll es so sein, evtl. nimmt es einem ein Stück weit dieses Rad ab, aber irgendwann ist dann auch der Punkt an dem man das Motto dieser Seite nennt: etiam si omnes, ego non.

Umlautkombinat

25. September 2025 09:34

Andere machen das ein Leben lang, bis ins Alter.

 
Sie auch? Dazu scheinen Sie etwas zu viel Zeit im Netz zu verbringen.

Le Chasseur

25. September 2025 09:36

@RMH
"Das drückt das aus, was ich vulgär & ordinär mit "bullshit" meine."
https://www.deutschlandfunkkultur.de/david-graeber-bullshit-jobs-vom-wahren-sinn-der-arbeit-was-100.html

Laurenz

25. September 2025 10:06

@RMH ... Der Stromverbrauch der KI-Zentren ist tatsächlich militärisch ein Problem. Server-Zentren, Kraftwerke sind leichte militärische Ziele. Bläst man die um, ist es aus mit KI-gesteuertem Krieg. Die Tage hatte ich die technischen Achse-Autoren gefragt, ob es nicht sinnhafter wäre, wenn jedes Haus seinen eigenen Strom mit Öl, Gas oder Holz fabrizieren würde, weil die Leitungsverluste die geringsten wären. Dasselbe gilt für die Industrie, Klein-AKWs, wie jenes, welches jetzt in Spitzbergen gebaut & das dortige KKW ersetzen soll, würden die Leitungsverluste (von ca. 30%) minimieren & der Staat wäre infrastrukturell weniger erpreßbar. Leider erhielt ich keine Antwort. @Majestyk @Tearjerker ... Die Datenflut ist nicht überschaubar. Algorithmen der Kundenbeobachtung/ Marktforschung sind so selten dämlich, weil überhaupt kein Interesse besteht, Werbung effizienter zu machen. Das würde die Einnahmen der Medien senken. Bis zum heutigen Tag versteht YouTube nicht, daß mich Männerfußball nicht interessiert, nur Frauenfußball. Wir sind quasi noch in der digitalen Steinzeit. 

Laurenz

25. September 2025 10:25

@Majestyk @Franz Bettinger ... Ihre Faschismus-Deabtte entbehrt der logischen Grundlage. Der Nationalsozialismus (Chinas) oder historische Faschismus, der sich vom Bolschewismus eklatant unterscheidet (Privateigentum & Reisefreiheit, Mobilität), findet nur Akzeptanz, wenn er ökonomisch erfolgreich ist. Man kann sagen, China (oder Ostasien) ist ökonomisch erfolgreich, schreiben Sie ja Selbst. Die EU oder der sogenannte Westen ist aber ein wokes kultur-marxistisches Projekt, in grüner Tarnfarbe gehalten. Da läuft der ökonomische Niedergang, historisch zwangsläufig, alternativlos, in einem so desaströsen Tempo ab, daß einerseits die Finanzierung durch Steuerzahler wegbricht (damit die politische Akzeptanz der Steuerzahlers) & auch die immer gigantischere Schuldenaufnahme mit immer kürzeren Halbwertszeiten einem Ende entgegensieht. Es sind immer weniger linke Projekte, wie die WHO, finanzierbar. Weil das so ist, tritt der größte Geldgeber der WHO, die USA, im Januar 26 aus. Auch die teuren Rüstungsprojekte des Westens (ex-USA) lösen sich absehbarer Zeit in Luft auf. Der Trommelwirbel & das Säbelrasseln der NATO gegen Rußland fußt auf nichts. Milei scheitert gerade, weil er sozialistisch den Peso oben hielt, was Wohlstand nur simuliert, aber auf Dauer bestraft wird.

karl theodor

25. September 2025 10:29

@Majestyk, ich habe den Eindruck, dass die Kultur heute, dazu beiträgt den Menschen immer mehr von der realen Welt zu entfremden. Der Kulturapparat, die Kulturschaffenden sind so abstrakt, theoretisch von der Wirklichkeit den Sorgen des einfachen Menschen entfernt, der sie obendrein noch alimentiert. Die Kultur manipuliert, übt einen zu großen Einfluss auf die Politik aus. Diese sogenannte Kultur leistet meiner Meinung nach einen großen Beitrag zu den heutigen Fehlentwicklung, sie ist geradezu die Quelle dafür. Ich bin schon lange der Meinung, dass Menschen die vom Staat leben vor allem die höhergestellten Beamten ihr Wahlrecht verlieren sollten. Sie schaffen Lebensunsicherheit für die kleinen Leute die sie noch ernähren. Der Staatsapparat unterstützt durch die Kulturschaffenden wird immer ideologischer und festigt und zementiert linke Machtstrukturen.

Le Chasseur

25. September 2025 10:57

@Laurenz
"Die Tage hatte ich die technischen Achse-Autoren gefragt, ob es nicht sinnhafter wäre, wenn jedes Haus seinen eigenen Strom mit Öl, Gas oder Holz fabrizieren würde, weil die Leitungsverluste die geringsten wären (...) & der Staat wäre infrastrukturell weniger erpreßbar. Leider erhielt ich keine Antwort."
Der Staat will keinen autarken, unabhängigen, nicht-erpressbaren Bürger, und dass die Energiekonzerne kein Interesse daran haben können, dass jeder seinen eigenen Strom produziert, liegt ja auf der Hand. Und auch die herrschende Klasse insgesamt hat daran kein Interesse daran, denn einer der Hauptgründe, weshalb sich Menschen tagtäglich zu mies bezahlten Vollzeit-Drecksjobs schleppen, ist doch, dass die Strom- und Heizungsrechnung bezahlt werden muss.

Mitleser2

25. September 2025 12:32

@karl theodor: Nur Linke und Woke verwenden den DDR-Begriff "Kulturschaffende". Diese Kreise haben mit "Kultur" überhaupt nichts zu tun. Die wissen gar nicht, was das ist.

Majestyk

25. September 2025 13:03

@ RMH:
"Wenn „mehr Verwaltung“ die Antwort ist, dann war es eine wirklich dumme Frage." - Ronald Reagan
Ist zwischen uns beiden alles ausgeräumt? Ich hoffe, daß wenigstens Sie verstehen, daß ich auf das Geschriebene reagiere, nicht auf Sie als Person.
@ karl theodor:
Ich weiß gar nicht, ob moderne Kultur den Namen noch verdient. Hierzulande verdingt sich der Kulturbetrieb ja eher als Hofnarr, ich sehe aber auch wenig wirklich Neues, erst recht wenig, was mir wertvoll erscheint. Schon in den 90ern bin ich einem Freund auf die Zehen getreten, als ich sein Oasis als Beatles-Recycling bezeichnet habe. Ich kann über meine Partnerin Prime nutzen, da findet sich sehr selten ein moderner Film, der die eigene Gefühlswelt wirklich positiv bereichert. Jahrelang ging ich in Weimar ins Theater, aber ich weiß gar nicht, ob man das, was dort serviert wird, überhaupt noch als Kultur bezeichnen kann. Jetzt, wo ich älter werde, erkenne ich auch, daß vieles an Pop/Rock-Musik eigentlich immer nur destruktiv war. Ich jedenfalls kann mich in all der Agitation, den Zerrbildern, dem Zynismus, der Doppelmoral nicht wiederfinden.
Ansonsten stimme ich Ihnen auch zu. Diese Demokratie braucht Einschränkungen, um für die Zukunft tragbar zu sein. Sowohl was das Wahlrecht angeht als auch Partizipation an sich. Heute könnte man kein einziges Staudammprojekt ermöglichen. Diese Bürgerbeteiligungen und diese ganzen Räte ... Die Demokratie frißt sich selbst.

Mboko Lumumbe

25. September 2025 13:20

KI als Faschismus-Vehikel? Ja. Passend hat Danisch (Informatiker) heute im Blog:
https://www.danisch.de/blog/2025/09/25/wie-man-ruby-on-rails-zum-entgleisen-bringen-will
 
„Die übliche Methode, eingeführt von der linksextremen Kampftranse ..., deren Ziel und Taktik es ist, Open-Source-Projekte zu enteignen und links zu übernehmen, nachdem das Unterwandern per Frauenquote wie in Unternehmen in Open-Source-Projekten so nicht funktioniert. Reihenweise haben die damit schon Projekte zerstört oder übernommen und deren ursprüngliche Eigentümer und Macher in die Wüste geschickt, indem sie ihnen irgendwelche Aussagen vorhielten, die mit dem Projekt gar nichts zu tun haben. Letztlich sind das stalinistische Enteignungen, Projektraub.
Muss man dann nicht dringend davon ausgehen, dass sie auch Software sabotieren, um politische Ziele zu erreichen, also Fehlfunktionen und Backdoors einbauen, Daten löschen und verändern und so weiter?
Müssen wir das nicht als Akt des linken Terrors gegen die Softwareinfrastruktur betrachten?“
 
Die Disk. um Def. von Fasch. ist wenig hilfreich, mMn gar nicht. Relevant ist die Wirkung des Vorwurfs in der Gesellschaft als verbale Massenvernichtungswaffe, alles duckt weg. Ebenso beim Nazi-Vorwurf. Deswegen ist es wichtig und richtig, das den linken Faschisten zurückzugeben. Immer und überall. Wehret den Anfängen. Nie wieder Sozialismus. Nazis raus. Dieser aufgezw. Kampf lässt sich nicht mehr nur mit Vernunft und Anstand wenden oder gewinnen.

karl theodor

25. September 2025 13:22

@Mitleser2: Mir ist schon klar, dass es ein DDR-Begriff ist, und es ist ein weiterer Beleg dafür, wie die Kulturlinken unser Denken unterwandert haben. Aber ich halte die heutige Kultur für gefährlich. Für die heutigen sich als "Kulturmenschen" verstehenden Mitbürger gehört es zum guten Ton, zum Distinctionsmerkmal, sich von der AfD abzugrenzen. Viele Politiker von SPD und Grünen kommen aus dem Kulturbereich oder sind kulturnah. Der Begriff multikulturelle Gesellschaft insinuiert ja ein Mehr an Kultur, aber tatsächlich wird es ständig weniger. An solchen Betrügereien haben die Kulturlinken einen riesengroßen Anteil.

Laurenz

25. September 2025 15:34

@Le Chasseur @L. ... Sie mögen da Recht haben. Aber Ihre Aussage ist ein anderes Thema, also eine politische Frage & keine technische. @Majestyk @Karl Theodor ... Kultur wird von dem bestimmt, der sie bezahlt. Wenn Oasis Tonträger verkauft, vom normalen Konsumenten. Jazzer werden meist vom Staat finanziert, weil Jazz zu wenig Konsumenten interessiert. Halten ja auch nur gestörte Persönlichkeiten aus, den Lärm. Die meisten Werke Mozarts wurden von der Kurie oder Potentaten finanziert, die Zauberflöte vom normalen Konsumenten.

Le Chasseur

25. September 2025 15:36

Last year Jacquelyn Schneider, director of the Hoover Wargaming and Crisis Simulation Initiative at Stanford University, began experimenting with war games that gave the latest generation of artificial intelligence the role of strategic decision-makers. In the games, five off-the-shelf large language models or LLMs — OpenAI’s GPT-3.5, GPT-4, and GPT-4-Base; Anthropic’s Claude 2; and Meta’s Llama-2 Chat — were confronted with fictional crisis situations that resembled Russia’s invasion of Ukraine or China’s threat to Taiwan.
The results? Almost all of the AI models showed a preference to escalate aggressively, use firepower indiscriminately and turn crises into shooting wars — even to the point of launching nuclear weapons. “The AI is always playing Curtis LeMay,” says Schneider, referring to the notoriously nuke-happy Air Force general of the Cold War. “It’s almost like the AI understands escalation, but not de-escalation. We don’t really know why that is.” (...)
https://www.politico.com/news/magazine/2025/09/02/pentagon-ai-nuclear-war-00496884

Le Chasseur

25. September 2025 15:38

Albaniens Ministerpräsident Rama verkauft es als Sensation: Eine KI namens Diella soll künftig über die Vergabe von öffentlichen Aufträgen entscheiden und so die Korruption eindämmen.
https://www.tagesschau.de/ausland/europa/albanien-ki-ministerin-100.html

RMH

25. September 2025 16:09

@Majestyk,
ja klar, habe das auch nur hart an der Sache wahrgenommen. Ich abstrahiere ab und an zu sehr, was landläufig zusammenhängend betrachtet wird. Sie versuchen hier etwas, was der Linken mittlerweile komplett abhanden gekommen ist, nämlich das Vertreten eines Klassen-Stolzes. So wie ich in den 70er Jahren ihn auch noch erlebt habe ("Wir sind Arbeiter"!), und damals wurde er noch von der SPD getragen. Davon ist die Partei mit dem leicht adipösen Vorsitzenden mittlerweile Lichtjahre entfernt.

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