Wie Wuppi “einen Journalismus macht”

„Einen Journalismus machen“ – diese absichtlich plumpe, halbseidene Formulierung ist in gewissen Social-Media-Kreisen schon beinahe seit zehn Jahren gebräuchlich. Allerdings erst neuerdings, seitdem auch Rechte „einen Journalismus machen“, brennt die Hütte!

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

Was ist das für ein Phänomen?

Begin­nen wir mit „Anony­mi­tät im Inter­net“: Ab dem spä­ten Neun­zi­gern und den fol­gen­den Nuller­jah­ren war es für nicht­lin­ke User (und fol­gend für die soge­nann­te öffent­li­che Mei­nung) gera­de­zu ein Segen, unpo­pu­lä­re Mei­nun­gen unter dem Schutz­man­tel der Anony­mi­tät „ins Netz stel­len“ zu kön­nen – vor der Eta­blie­rung Sozia­ler Medi­en auf diver­sen Foren, in Kommentarspalten.

Mit „Gesicht und Klar­na­men“ offi­zi­ös unbot­mä­ßi­ge Ansich­ten („Über­frem­dung“, „Asyl­miß­brauch“) zu äußern, konn­te den sozia­len Tod des­sen oder derer bedeu­ten, die sich der­art aus dem Mei­nungs-Main­stream aus­logg­ten. Vor Grün­dung der AfD (und noch län­ger danach) galt es als Unding und Wag­nis, offen rechts zu sein.

Die Mög­lich­keit, unter Nick­na­mes zu pos­ten, ver­schob das „Fens­ter des Sag­ba­ren“ inner­halb weni­ger Jah­ren nach rechts: Rech­te kapier­ten, daß sie kei­nes­wegs allein waren – son­dern viele.

Irgend­wann began­nen Link­ex­tre­me und Lin­ke im Ver­ein mit öffent­lich-recht­li­chen Medi­en­leu­ten das „Doxing“: Durch inves­ti­ga­ti­ve Recher­che ent­hüll­ten sie per­sön­li­che Daten von Nut­zern – indem sie ent­we­der Nick­na­mes lüf­te­ten oder Wohn­adres­sen und ande­re pri­va­te Daten von miß­li­e­bi­gen Per­so­nen ver­öf­fent­lich­ten. Beson­ders die links­extre­mis­ti­sche Platt­form „Indy­me­dia“ tat sich damit her­vor, Per­so­nen (die sich teils gar nicht unter Pseud­ony­men ver­bor­gen hat­ten) zu „ent­lar­ven“ und die Infor­ma­tio­nen sowohl im Netz als auch im pri­va­ten und Berufs­um­feld der Betrof­fe­nen zu plakatieren.

Sol­che fremd­be­stimm­ten Outings gescha­hen häu­fig unter dem Deck­man­tel des „Jour­na­lis­mus“.

Fahrt auf nahm die­ser faden­schei­ni­ge „Jour­na­lis­mus“ zu Coro­na-Zei­ten: Maß­nah­men­kri­ti­ker wur­den gebrand­markt, Wohn­adres­se und Arbeit­ge­ber in die Öffent­lich­keit durch­ge­sto­chen, nach dem Mot­to: „Wir machen trans­pa­rent, wer hier agiert!“

Legen­där war zuletzt ein „Böh­mer­mann-Jour­na­lis­mus“: Das ZDF-Maga­zin Roya­le (mit Jan Böh­mer­mann als Mode­ra­tor) hat­te im Mai 2025 auf beson­ders per­fi­de Art den Macher des reich­wei­ten­star­ken Kanals „Clowns­welt“ (seit 2021 aktiv) gedoxt. Per­fi­de war es, weil die Doxer inten­siv das pri­va­te Umfeld (Fami­lie, Uni, Arbeits­kol­le­gen) die­ses Video­pro­du­zen­ten heim­such­ten und ein­schüch­ter­ten. (Uner­wünsch­ter Neben­ef­fekt war, daß her­nach die Abo-Zah­len von „Clowns­welt“ ins Para­die­si­sche stie­gen… plus: „Clow­nie“ zeigt seit­her selbst­be­wußt Gesicht!)

Nun wird also zurück­jour­na­li­siert! Und zwar hef­tig, erfolg­reich und mit wei­ßer Weste.

„Einen Jour­na­lis­mus“ berei­ten nun Nicht­lin­ke sol­chen Leu­ten, die anonym Haß, Het­ze und Tötungs­phan­ta­sien aus­gie­ßen. Nach dem Atten­tat auf Char­lie Kirk for­mier­te sich in den USA blitz­schnell eine neue Bewegung.

Ein Freund von „drü­ben“ schreibt mir:

Was man frü­her Doxing nann­te und strit­tig dis­ku­tier­te, formt sich aktu­ell zu einem „Ver­fas­sungs­schutz von unten“. Das rech­te Lager nimmt nicht mehr hin, dass Lin­ke alles raus­kot­zen kön­nen, ohne für ihre State­ments Ver­ant­wor­tung zu tra­gen. Seit einer Woche hat sich eine Wel­le an Empö­rung auf­ge­baut, die wie ein Tsu­na­mi durch die sozia­len Medi­en der Ver­ei­nig­ten Staa­ten rauscht.

Es ist über­wäl­ti­gend. Wort­wört­lich im Minu­ten-Takt wer­den zum Bei­spiel auf X hass­erfüll­te, bös­ar­ti­ge und ver­ach­tens­wer­te Ver­hal­tens­wei­sen und Tex­te der „Libe­rals“ zu Char­lie Kirk auf­ge­deckt. Per Screen­shot, per Ein­bet­tung oder per Link. Dazu der Klar­na­me recher­chiert und der Arbeit­ge­ber oder ande­re Tei­le der rele­van­ten Com­mu­ni­ty infor­miert. Also im Prin­zip das, was man mit Men­schen unse­res Umfelds immer gemacht hat (sie­he „Mei­nung, Pran­ger, Kon­se­quen­zen“ u.a.). Nur jetzt eben von unse­rer Sei­te schnel­ler, kon­se­quen­ter, mit bes­se­ren Quel­len und Fak­ten belegt.

An der Spit­ze der Mar­kie­rer ste­hen pro­mi­nen­te Accounts wie Lib­sOf­Tik­Tok, Lau­ra Loo­mer oder The­Per­sis­tance. Unter­halb die­ses Levels auch eine Viel­falt an Nor­ma­los. Die Erfolgs­quo­te schät­ze ich nach mei­ner tage­lan­gen Beob­ach­tung auf min­des­tens 50%.

Einer deckt auf. Wei­te­re ergän­zen Daten. Anschlie­ßend Shit­s­torm auf den ver­link­ten Sei­ten der Arbeit­ge­ber. In Fol­ge min­des­tens gelösch­te Accounts, klein­lau­tes Zurück­ru­dern oder öffent­li­che Bestä­ti­gung der Kün­di­gung. Von Texas-Knei­pe bis Uni-Kli­nik. Von Kin­der­gar­ten bis NASDAQ. Von Best­sel­ler-Autor (Ste­phen King) bis No-Name. Jeder kann mit­ma­chen. Und wenn die Wel­le groß wird, bricht sie über dem Geg­ner. Unse­re Bubble muss das Werk­zeug bes­ser erkennen

Hier­zu­lan­de hat „Wup­pi“ die Regie über „den Jour­na­lis­mus“ über­nom­men. Wup­pi heißt in Wahr­heit Patrick Kolek und führt das #Redak­ti­ons­netz­werk­Rechts an. Tag­täg­lich ent­tar­nen sei­ne Leu­te Per­so­nen, die auf Twit­ter eine beson­ders har­te Gang­art „gegen rechts“ pfle­gen. Er tut es sehr erfolg­reich, erstaun­lich treff­si­cher („Sind Sie das, Herr Y? [Pho­to] Was sag­te wohl Ihre Kin­der­gar­ten­lei­tung dazu, daß Sie hämisch abfei­ern, daß…“) und prä­sen­tiert eine Viel­zahl der mitt­ler­wei­le scham­haft gelösch­ten Konten.

Ich woll­te von Kolek wis­sen, wie sich das anfühlt, „einen Jour­na­lis­mus zu machen.“

Kositza: Lie­ber Herr Kolek!  Sie machen durch ihren „Jour­na­lis­mus“ seit län­ge­rem von sich reden. Es geht um Ihre Akti­vi­tä­ten auf X, vor­mals Twit­ter. Das links­ra­di­ka­le Por­tal „Bell­tower News“ beschwert sich auf­ge­regt: „Hin­ter dem Hetz­ac­count „Real­Wup­pi“ steckt AfD-Mit­glied Patrick Kolek. Sei­ne Metho­de: Ruf­mord, Mob­bing, Dro­hun­gen, getarnt als ‘Jour­na­lis­mus’.“ Also: Sie doxen Leu­te, die eine ande­re Mei­nung ver­tre­ten als Sie? Ist das gerecht?

Kolek: Ich glau­be, wir befin­den uns in einer nie dage­we­se­nen Situa­ti­on für die Mensch­heit, in der wir erst ler­nen müs­sen, rich­tig damit umzu­ge­hen. Noch nie war es mög­lich, anonym und ohne per­sön­li­che Haf­tung oder Repres­si­on Infor­ma­tio­nen in die­sem Aus­maß zu ver­brei­ten. Frü­her war jede Äuße­rung, die gesell­schaft­li­che Nor­men ver­ließ, mit einem per­sön­li­chen Risi­ko ver­bun­den. Es gibt gewis­se Grund­sät­ze in der Gesell­schaft, hoch ange­se­he­ne Nor­men, die defi­nie­ren, was als gut und gesit­tet gilt, was sich gehört und was als ver­werf­lich ange­se­hen wird. Zu letz­te­rem zäh­len Per­ver­sio­nen im Zusam­men­hang mit Kin­dern bis hin zur simp­len Sank­tio­nie­rung von Unfreund­lich­kei­ten gegen­über unbe­schol­te­nen, fried­li­chen Per­so­nen, beson­ders, wenn die­se als sym­pa­thisch und nah­bar wahr­ge­nom­men werden.

Kositza: Dabei sind Sie ja ein sehr eif­ri­ger Ver­fech­ter der „Frei­en Rede“ und wol­len ent­spre­chen­de Straf­tat­be­stän­de abge­schafft sehen.

Kolek: Ich sehe hier kei­nen Wider­spruch. Ich möch­te, dass der Staat mich nicht für mei­ne Mei­nungs­äu­ße­run­gen ver­folgt. Statt­des­sen soll­te eine orga­ni­sche, nor­mie­ren­de Gegen­re­de aus der Gesell­schaft selbst zur Norm wer­den. Tota­le Anony­mi­tät im Inter­net scha­det uns als Mensch­heit. Aktu­ell kann ich mit jedem Teil der Welt Infor­ma­tio­nen tei­len, ohne dass die­se der Wahr­heit ent­spre­chen müs­sen, und ohne dass man sein Anse­hen ris­kie­ren wür­de. Dies birgt ein erheb­li­ches Risi­ko, denn es senkt die Hemm­schwel­le, für das, was man bereit ist zu sagen. In der Anony­mi­tät ent­zieht man sich der Ver­ant­wor­tung für die eige­nen Aus­sa­gen, was dazu führt, dass beson­ders Men­schen, die sich im ech­ten Leben nicht trau­en wür­den, ihre wider­wär­ti­gen Ansich­ten zu äußern, dies unter dem Deck­man­tel eines Pseud­onyms hem­mungs­los tun. Sie füh­len sich sicher und glau­ben, unter ihrem Nick­na­me alles tun zu kön­nen, was sie wol­len. Selbst die nie­der­träch­tigs­ten Kom­men­ta­re über Char­lie Kirks Tod wer­den sofort panisch gelöscht, sobald wir ihre Klar­na­men offen­lie­gen und sie für ihre absto­ßen­de Gehäs­sig­keit über den Tod eines 31-jäh­ri­gen, sym­pa­thi­schen, christ­li­chen Fami­li­en­va­ters gera­de­ste­hen mussten.

Wür­den sie ihre „Freu­de“ über Kirks Tod im ech­ten Leben unter nor­ma­len Men­schen äußern, ris­kier­ten sie Prü­gel oder zumin­dest den Aus­schluß aus der Grup­pe. Des­halb wür­den sie so etwas nie­mals mit ihrem ech­ten Namen und Gesicht sagen – aber anonym schon.

Es gibt Men­schen auf die­sem Pla­ne­ten, die pri­mi­tiv ihre Zie­le errei­chen wol­len, ohne ihre Mit­tel zu hin­ter­fra­gen, denn für sie hei­ligt der Zweck die Mit­tel. Die USA und der größ­te Teil des Wes­tens sind demo­kra­tisch orga­ni­siert – ein lang­sa­mes, inef­fi­zi­en­tes, aber auf Fried­fer­tig­keit, Dis­kus­si­on und Aus­gleich der Inter­es­sen abzie­len­des Sys­tem. Wenn eine Sei­te Mit­tel ein­setzt, die außer­halb die­ses fried­fer­ti­gen Spek­trums lie­gen, und dafür nicht sank­tio­niert wird, eta­bliert sich ein Sys­tem, wie es aktu­ell in der Bun­des­re­pu­blik Deutsch­land bereits exis­tiert. Wäh­rend die einen ver­folgt wer­den, weil sie bei­läu­fig „Alles für xy“ sagen – was inhalt­lich kein Pro­blem dar­stellt –, dür­fen ande­re, wie etwa Dani­el Born (SPD) im Land­tag Stutt­gart, Haken­kreu­ze auf Wahl­zet­tel zeich­nen, ohne daß Ermitt­lun­gen auf­ge­nom­men werden.

In einem ide­al-demo­kra­ti­schen Rechts­staat gel­ten die glei­chen Regeln für alle Bür­ger, und alle sind gleich vor dem Gesetz. Men­schen, die kei­ne Angst vor staat­li­cher Ver­fol­gung haben müs­sen, agie­ren völ­lig hem­mungs­los – sowohl vor dem Gesetz als auch vor mora­li­schen Wer­ten. Sie fürch­ten auf­grund ihrer Anony­mi­tät nicht ein­mal den Aus­schluss aus ihrer Grup­pe. Wenn ich in mei­nem Freun­des­kreis men­schen­ver­ach­ten­de Äuße­run­gen von mir gäbe, müss­te ich mit einem Aus­schluss rechnen.

Durch die Arbeit unse­res #Redak­ti­ons­netz­werk­Rechts stel­len wir qua­si den Urzu­stand wie­der her, sodass Mit­men­schen beur­tei­len kön­nen, ob sie sol­che Per­so­nen noch in ihrem Umfeld dul­den wol­len. Kla­re Ant­wort: Den natür­li­chen Zustand der Waf­fen­gleich­heit wie­der­her­zu­stel­len, hal­te ich für gerecht! Frie­den ent­steht, wenn bei­de Sei­ten in der Lage sind, sich gegen­sei­tig weh­zu­tun, aber es auf­grund schlech­tem Risiko/Nutzenverhältnis unter­las­sen – nur so ent­steht gegen­sei­ti­ger Respekt auf Augenhöhe.

Kositza: Im Fall des Mord­an­schlags auf Char­lie Kirk haben Sie etli­che Per­so­nen gebrand­markt, die sich über das Mord­op­fer lus­tig gemacht haben. Was hat es gebracht?

Kolek: Das ist doch klar: All die­je­ni­gen, die glaub­ten, sie kämen unge­straft mit ihren Wider­wär­tig­kei­ten davon, haben die Rech­nung ohne unser #Redak­ti­ons­netz­werk­Rechts gemacht! Sie sehen jetzt, was Anti­fa-Metho­den bedeu­ten, wenn sie gespie­gelt wer­den. Wir geben ihnen ihre eige­ne Medi­zin zu trin­ken, und die schmeckt ihnen nicht!

Im Gegen­satz zu uns sind Lin­ke sol­che gesell­schaft­li­chen Repres­sio­nen nicht gewohnt und gera­ten in Panik. 99 % der Zecken­ac­counts bestehen aus unter­ernähr­ten Gestal­ten ohne Resi­li­enz. Wir sind durch gesell­schaft­li­chen Wider­stand und die damit ein­her­ge­hen­de, poten­zi­el­le Ein­sam­keit des Sig­ma-Lebens abge­här­tet. Lin­ke ken­nen die­se Form der Repres­si­on bis­lang nicht, wes­halb 99 % sofort zurück­wei­chen, sobald sie auf die gerings­ten Unan­nehm­lich­kei­ten sto­ßen. Wir zei­gen ihnen, was Anti­fa-Metho­den – wie beim Arbeit­ge­ber anru­fen und den Ruf zer­stö­ren – wirk­lich bedeu­ten, und das wird ihnen schlaf­lo­se Näch­te berei­ten! Es wird kei­nen lin­ken Gra­tis­mut mehr geben! Alles hat sei­nen Preis, und unver­schämt links zu sein wird nicht mehr kos­ten­los sein!

Kositza: Mir fällt es schwer zu begrei­fen, wie sie aus irgend­wel­chen Nick­na­mes ech­te Klar­na­men machen. Das sind ja fast immer Voll­tref­fer. Sie ent­blö­ßen sol­che Hater, indem Sie öffent­lich auf Ihre Arbeit­ge­ber, auf ihre (pein­li­chen) Vor­lie­ben, Han­dy­num­mern etc. ver­wei­sen. Bit­te, sind Sie ein Geheimdienst?

Kolek: Wie wir vor­ge­hen? Eine sehr amü­san­te Fra­ge. Unser Netz­werk hat sich als sehr dicht und leis­tungs­fä­hig erwie­sen. Wei­te­re Details wer­de ich an die­ser Stel­le nicht preis­ge­ben, aber ich kann Ihnen sagen: Sie kom­men zu uns, wenn Sie uns brauchen.

Kositza: Es ist ja ganz lus­tig, daß nun Leu­te ankom­men, die sie­ges­trun­ken aus­ru­fen, „ich weiß, wer @Real Wup­pi ist! Das ist Patrick Kolek!!“ Sie haben Ihren Klar­na­men dabei nie ver­brämt. Haben Sie gar kei­ne Angst, daß mal hef­tig zurück­ge­schos­sen wir, im ech­ten oder über­tra­ge­nen Sinn?

Kolek: Ob ich Angst habe? Ich las­se mir den Mund nicht ver­bie­ten von Leu­ten, die mich am liebs­ten tot sehen wol­len, aber zu fei­ge sind, mir das ins Gesicht zu sagen. Habe ich also Angst? Nein. Was sind das denn für Leu­te, die heu­te bei der Anti­fa sind? Dür­re, schwa­che Opfer. Die­se Leu­te leben im Irr­glau­ben, dass die aktu­el­le Anti­fa mit der Rot­front der 1920er-Jah­re ver­gleich­bar sei – das ist Unsinn. Ihr Ruf lebt von die­sem Mär­chen. Es sind Opfer und nichts ande­res. Sie trau­en sich nur, dein Haus zu beschmie­ren, wenn du schläfst, oder dich mit Brief­chen zu bedrohen.

Weil sie so schwach und fei­ge sind, zer­ste­chen sie viel­leicht dei­ne Rei­fen, aber sie wer­den nicht hand­greif­lich, denn dafür sind sie zu fei­ge, und sie haben auch kei­ne Idea­le, für die es sich zu prü­geln loh­nen wür­de. Sie glau­ben nicht ein­mal selbst, was sie schrei­ben oder uns ent­ge­gen­brül­len. Fazit: Anti­fan­ten sind fehl­ernähr­te, von Min­der­wer­tig­keits­kom­ple­xen zer­fres­se­ne Deut­sche, die nach einem höhe­ren Sinn im Leben suchen und noch an den Schuld­kult glau­ben. Angst? Nein.

Kositza: In den USA ist “Jour­na­lis­mus machen” in der letz­ten Woche zu einer Art locke­rer Volks­sport gewor­den, der nichts mehr mit einer enge­ren rech­ten Sze­ne zu tun hat. Davon sind wir hier noch weit ent­fernt. Haben Sie dazu eine Pro­gno­se? Wird das noch anrol­len bei uns?

Kolek: Ich glau­be, daß ein Pro­zeß in Gang gekom­men ist, durch den Denun­zia­ti­on auf bei­den Sei­ten des poli­ti­schen Spek­trums letzt­lich an Macht ver­lie­ren wird.

Meta­po­li­tik und die öffent­li­che Stim­mung sind star­ke Werk­zeu­ge, die­se nut­ze Ich bis­lang sehr erfolg­reich um eine Ener­gie, oder Span­nung in einer kri­ti­schen Mas­se auf­zu­bau­en. Das meta­po­li­ti­sche Ener­gie­feld ist von vie­len Akteu­ren wie mir über Jah­re berei­tet wor­den. Auf der ande­ren Sei­te ent­glei­ten unse­ren der­zei­ti­gen Macht­ha­bern zuneh­mend die Deu­tungs­ho­heit über soge­nann­ten Pseu­do-Ras­sis­mus. Von lin­ker Sei­te ver­liert die Denun­zia­ti­on als sozia­les Druck­mit­tel immer mehr an Wir­kung. Wir gewin­nen an Ener­gie und kön­nen mit mehr Wucht unse­re Wer­te durchsetzen.

Bis aber die Ener­gie ent­la­den ist und das neue Deutsch­land als ein Land frei von Denun­zia­ti­on exis­tie­ren wird, wer­den wir den Jour­na­lis­mus noch lan­ge nut­zen, bis die­ses Land wie­der vom Kopf auf die Bei­ne gestellt ist.

Ellen Kositza

Ellen Kositza ist Literatur-Redakteurin und Mutter von sieben Kindern.

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Kommentare (20)

Le Chasseur

17. September 2025 17:52

Santo subito!
https://www.tachles.ch/artikel/news/israel-ehrt-charlie-kirk-mit-strassenumbenennung-und-gedenkaktionen

Majestyk

17. September 2025 19:05

Nachrichten wurden schon immer gemacht und wohl dosiert aufbereitet. In ideologisch aufgeheizten Zeiten gibt es eh keine Berichterstattung mehr, sondern bloß Agitation, von beiden Seiten. Wenn ich manchmal sehe, wie sich auch Fans der Blauen benehmen und genau das machen, was sie dem Gegner vorwerfen, ist das zum fremdschämen. Ich persönlich würde Klarnamen im Netz begrüßen oder zumindest eine Registrierung mit vollständigen Daten. Entweder man ist fähig mit dem eigenen Namen zu seinem Wort zu stehen oder hält besser den Mund. 
Natürlich gibt es heute eine ganze Bandbreite an Informationsquellen, deren Seriosität man eher selten beurteilen kann und Medienkompetenz ist auch von rechts nicht immer ausgeprägt. Grundsätzlich hat das Internet mit seinen Kommentarmöglichkeiten eher zu Verrohung geführt und zu Unfähigkeit von Angesicht zu Angesicht miteinander zu kommunizieren. Ob Bütz wider Bütz Kommunikation verbessert, da habe ich gewisse Zweifel und als Habitat sind soziale Netzwerke weder dem eigenen Leben, noch irgendeinem "Widerstand" zuträglich. In 5 Jahren als Kommentarschreiber ist mir nie jemand begegnet, der bereit gewesen wäre zu einer analogen Gesprächsrunde. Sinnvoller als die Eroberung des digitalen Raums wären neue Strukturen analogen Miteinanders, wo alte Strukturen längst ausgrenzen statt zusammenführen. Ich bleibe dabei, hätte es das Internet 1989 in der Form schon gegeben, die Mauer stünde heute noch.

MarkusMagnus

17. September 2025 19:07

Ja, das Internet hat die Welt verändert.
Wobei bei den Linken die Investigativ-Arbeit recht einfach ist, da die auch mit Bild und Klarnamen Hass und Hetze betreiben. Klar, bisher hatten sie auch nichts zu befürchten.  Das Linke nichts aushalten bestätigt sich bei Dunja Hajali.
Erst provozieren, darauf folgt die Opferrolle rückwärts und jetzt sogar eine Auszeit ;)
Es wird Zeit das diesen Leuten ein eiskalter Wind um die Ohren fegt. Antifas sind wirklich Opfer. Z.B die Frau, die diese feigen Subjekte im Klamottenladen in Erfurt überfallen haben: Mit mehreren Personen. Anglistig, von hinten. 
Vor solchen Leuten habe ich auch keine Angst. Hoffentlich bekommt dieses Antifa-Subjekt, welches gerade in Ungarn einsitzt, die Höchststrafe von 24 Jahren. Auch hier, feige, anonym, von hinten, mit mehreren Personen. 
Ich hoffe auch das Trump mit denen in den USA jetzt Schlitten fährt.
Marla statt Maja.

Laurenz

17. September 2025 19:45

Endlich haben wir mal was zu lachen, tolles Interview. 
Das passiert mittlerweile auch öffentlich, das Format in der Öffentlichkeit bekannte Personen virtuell zu sezieren. Weil Gerhard Wisnewski die Verschwörungstheorien ausgehen, habe ich mein Abo gekündigt. Sein Sezieren von Frau Kirk ging eher mal nach hinten los. Obwohl ich kein Freund unseres Türkischen, etwas narzißtischen Gastsatirikers Serdar Somuncu bin, bleibt Somuncu, der sich recht schlau neue Reichweiten erschafft, da wesentlich unterhaltsamer. Hier Frau Reichenschreck mit dem "Nazi-Vornamen".  https://youtu.be/oNpNCgsw7UY Dabei muß einem klar sein, daß Somuncu ein Linker ist & das mit jedem macht, bei dem sich die Gelegenheit bietet.

Andreas J

17. September 2025 20:17

Interessant, dass es in den USA so blitzartig einsetzte. Für mich waren in Deutschland Böhmermann und Christian Fuchs (auch wenn ihre Identität bekannt ist) die Bumerangwerfer, bzw. Gründerväter dieser neuen, rechten Informationsoffensive.   

MarkusMagnus

17. September 2025 20:41

@ Le Chasseur
Das würde ich nicht überbewerten. In Tel Aviv gibt es auch eine Gedenkstätte für John F Kennedy...
@ Majestyk
Ich sehe das nicht ganz so wie Sie. Es gab schon einen Grund, wieso man 1993 den Volksverhetzungsparagraphen auf Geschichtsthemen ausgeweitet hat. Der Grund war natürlich das entstehende Internet. Solange man die MSM kontrolliert hat, war das kein Problem. 
Nichtlineare Systeme wie das Klima oder auch das Internet sind schwer oder fast unmöglich vorrauszusagen und noch weniger zu kontrollieren. 
 
 

ede

17. September 2025 23:36

Funktionieren im großen Maßstab tut das freilich vorerst nur wegen unserer amerikanischen Freunde. Und die sind durchaus nicht weniger gefährdet wie man sieht.
@Mayestik: ich tät mich gern mit einigen hier zum analogen Geschwätz treffen. 

quarz

18. September 2025 08:06

@Majestyk
"Entweder man ist fähig, mit dem eigenen Namen zu seinem Wort zu stehen oder hält besser den Mund."
Dieser Grundgedanke würde in letzter Konsequenz auch die Abschaffung geheimer Wahlen einschließen und dazu führen, dass viele Leute wegen ihrer Furcht vor sozialem Gegenwind darauf verzichten, ihren legitimen Beitrag zur kollektiven Entscheidungsfindung zu leisten. Aber, kantisch gesprochen: Können wie wollen, dass Demokratie zu einem Privileg für Helden wird?

RMH

18. September 2025 08:32

Ich weiß ja nicht, was in den shit pit steigen & die Methoden der anderen "zu spiegeln" mit Metapolitik zu tun haben soll, für mich sieht es eher nach Grabenkrieg aus & da darf man schon aufpassen, dass man keinen Koller bekommt. Wer in den shit pit steigt, wird Probleme bekommen, wieder sauber zu werden. Im Grunde genommen wiedert mich dieses ganze "doxing", diese Denunziation - nun auch von rechts - uenendlich an. Habe aber ein gewisses Verständnis dafür, sie machen ja "die Drecksarbeit" für uns (hö, hö, hö ...). Währendessen sind Schmoll-Kampagnen alá Hayali stets konzertiert & werden mit Petitionen flankiert, die schwupps die wuppi gleich satt fünfstellige "Unterzeichner" finden
https://innn.it/keinhass
Bei all dem hat man sich immer eines vor Augen zu führen: Wer bestimmt, was Meinung & was Hass ist, der kontrolliert die Meinung. Wer "Hassverbrechen" geahndet haben will, der will damit Meinungen unterdrücken, denn die Grenze ist nicht ziehbar. Und am Ende jeder Meinungsverfolgung steht dann, dies hat uns der in den Wassern der Linken gebadete Orwell eindeutig gelehrt, das Gedankenverbrechen, mindcrime. All die Mimi-Petitionen zielen darauf ab, am Ende Gedanken, "Gesinnung" zu bestrafen. Den "Spieß" umdrehen darf nie in die "Spiegelung" führen, nunmehr eben andere Gedanken "bestrafen" zu wollen. Sonst bleibt man im shit pit - für immer.

Valjean72

18. September 2025 08:36

Ich kann an diesem Schnüffeln und Denunzieren von rechter Seite nichts positives finden. Man begibt sich auf Antifa-Correctiv-Böhmermann-Niveau herab.

Wuwwerboezer

18. September 2025 09:21

Die Hirnwäscher vom Schweizer #Redaktionsnetzwerk brauchen noch beim Pfeifen im Walde gegen die Angst den deutschen Beistand und die "Studie" von PwC. Kein einziger Kommentar darunter. Hat das überhaupt irgendjemand gelesen?

https://www.persoenlich.com/kategorie-werbung/echsenartige-ubernehmen-weltherrschaft

Wuwwerboezer

18. September 2025 09:21

Liebe Frau Kositza, nächstens bitte nicht voranzustellen vergessen:

"Inhaltswarnung: Rassismus, Behindertenfeindlichkeit, Menschenfeindlichkeit, Putin, 1933, Gewalt, Klimagegner, Rufmord, Desinformation, Udig, AfD, Nazis, Holocaustleugnung, Holocaust, Fake News, Rechtsruck"!

Sensible Menschen können schnell emotional überfordert sein!

Herzliche Grüße

- W.

(Udig = Unseredemokratieingefahr)

Wuwwerboezer

18. September 2025 09:22

Als Christen: bitte, immerhin innerlich, Abstand zur Schwarzen Sonne halten. Und bitte, wiederum immerhin innerlich, nicht vergessen: Der Krieg nährt den Krieg.

Wuwwerboezer

18. September 2025 09:22

Laurenz

"Frau Reichenschreck" - herzlich gelacht, "You Made My Day", aber es muß doch heißen "Reich*:_Innenschreck"!

fw87

18. September 2025 10:48

Ich bin hier klar für Meinungsfreiheit. Die Linken sind derzeit auf dem besten Weg, sich für immer moralisch zu diskreditieren und man sollte sie dabei nicht aufhalten. Es sollte schon offenbar werden, von wem der Hass tatsächlich ausgeht. Die Linken haben lange vom Nimbus positv klingender Schlagworte wie "Solidarität", "Vielfalt" usw. leben können. Nun fällt die Maske ihrer Pseudo-Humanität und man sieht immer mehr die hässliche Fratze des Marxismus, der die Menschen seit jeher zu Zwietracht Hass und Selbsthass aufgestachelt hat.
Zum Thema Kommentarspalten und social media: Tatsächlich sollte man sich als Rechter bewusst sein, dass "anonyme" Kommentare im Internet durchaus etwas bewirken können. Der VS und die Linken haben das längst gerochen, sonst würden sie da nicht so kräftig infiltrieren.
 

MarkusMagnus

18. September 2025 15:27

@ Valjean72
"Ich kann an diesem Schnüffeln und Denunzieren von rechter Seite nichts positives finden. Man begibt sich auf Antifa-Correctiv-Böhmermann-Niveau herab."
Im Normalfall würde ich Ihnen recht geben.
Aber wir würden ein Mittel aus der Hand geben, das wirkt und unserer Gegner auch ständig anwenden.
Nach der Spieltheorie wären wir dumm wenn wir es nicht tun würden. Wir haben es hier mit einem Gegner zu tun, der solche moralischen Vorbehalte eben nicht kennt. 
Und deswegen: Immer feste druff. 

Mitleser2

18. September 2025 15:41

@RMH, Valjean72: bzgl. "shit pit": was sind denn Ihre Lösungen? Die Linksgrünwoken einfach weitermachen lassen? An deren Selbstzerstörung glaube ich nicht. Und das Gejammere der Libkons über den ÖRR wird genau NICHTS bringen.

RWDS

18. September 2025 17:01

Ein Kommentar zu diesem Thema den ich sehr gut fand, war in etwa "Manche Rechte sind so an's Verlieren gewöhnt, dass sie sich dann zieren, wenn sie mal gewinnen können."
Nein, es ist keine "Cancel Culture von rechts". Es ist die eigene Medizin der Woken und anstatt jetzt die andere Wange hinzuhalten, muss "Journalismus gemacht" werden, wo es nur geht.

Le Chasseur

18. September 2025 17:08

@MarkusMagnus"Das würde ich nicht überbewerten. In Tel Aviv gibt es auch eine Gedenkstätte für John F Kennedy..."
Eben. 

Laurenz

18. September 2025 20:05

@FW87 ... Meinungsfreiheit ist nur der Aufhänger. Was die Linke mit Dunja Hallodri & Co. verhindern will, ist, daß Bürgerrechtler, wie Charlie Kirk, jetzt auch noch als Märtyrer erschossen, ganze Bürgerrechtsbewegungen gegen die Internationale Linke auslösen. Hallodri zieht sich nur deswegen aus den asozialen Medien zur Pause zurück, weil man hofft, daß dieses Päuschen linken Hasses & Hetze, konservative Volksbewegungen, wie die in Britannien (hoist the coloures), wieder einschlafen lassen. @Wuwwerboezer @L. ... Reichenschreck ist nicht von mir, hatte ich in Kommentaren gelesen. Und wenn schon, Herr Wuwwerboezer, muß es heißen arschlochende Reichenschreck*innen. Wen meinen Sie mit der "Schwarzen Sonne"? Sind das die Sünder in den Kirchen, die sich an schöne "Ministranten & Knaben" ranmachen? @Quarz & Majestyk ... bei der Achse schreibe ich jetzt schon längere Zeit mit meinem Klarnamen. Bin 60 Jahre alt, kinderlos & habe ein schönes Leben gelebt. Wenn mich das Vaterland im politischen Kampf zur Großen Armee abberuft, muß niemand deswegen leiden. Da ist es leichter, mutig zu sein. Aber Eltern/Großeltern noch junger Kinder geht es da ganz anders. Insofern hat der Teilnehmer @Quarz schlicht Recht. Hier, auf der SiN, kann ich mir keine Namensänderung erlauben. Laurenz hat sich seinen schlechten Ruf in vielen Jahren hart erarbeitet.

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