Wofür kämpft man?

Die Debatte um die Wiedereinführung der Wehrpflicht hat die Rechte kalt erwischt. Grundsätzlich bekennt man sich zur Wehrpflicht und hält eine Berufsarmee für ein willfähriges Werkzeug in der Hand der Globalisten. Das war lange eine bequeme Einstellung, denn daß das Thema so rasch auf die Tagesordnung zurückkehrt, damit haben viele nicht gerechnet.

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

Nun ist man, vor allem im Osten der Bun­des­re­pu­blik, auf ein­mal gegen eine Wehr­pflicht, zumin­dest zum jet­zi­gen Zeit­punkt. Hier spielt der Arg­wohn eine Rol­le, daß die­se Wehr­pflich­ti­gen in einen fal­schen Krieg in der Ukrai­ne geschickt wer­den könn­ten; ein Sze­na­rio, das nicht beson­ders nahe liegt, weil Wehr­pflich­ti­ge bis­lang nur frei­wil­lig an Aus­lands­ein­sät­zen teil­neh­men kön­nen. Mit ande­ren Wor­ten: In Sachen Wehr­pflicht wird die AfD von Leu­ten rechts über­holt, für die noch vor kur­zem alle Sol­da­ten Mör­der waren.

Ein inter­es­san­tes Bei­spiel für die­sen Vor­gang ist das Buch von Artur Weig­an­dt Für euch wür­de ich kämp­fen. Mein Bruch mit dem Pazi­fis­mus. Inter­es­sant, weil Weig­an­dt genau die­ses Milieu reprä­sen­tiert, und weil er die rich­ti­gen Fra­gen in einen heil­los fal­schen Kon­text einbettet.

Wer das Buch liest, ist zunächst abge­sto­ßen von der plum­pen Pro­pa­gan­da, die vor kei­ner Pein­lich­keit zurück­schreckt. Dabei ist Weig­an­dt ein Autor, der die Grat­wan­de­rung mit­un­ter beherrscht, die es braucht, um Pro­pa­gan­da nicht lächer­lich wir­ken zu las­sen, son­dern sie durch ein paar rhe­to­ri­sche Knif­fe als unver­fälsch­ten Aus­druck mensch­li­cher Sor­ge erschei­nen zu las­sen. Nicht ohne Grund muß­te ich bei der Lek­tü­re an Dwin­ger den­ken, dem das in man­chen Büchern ganz ähn­lich gelang.

In Dwin­gers Und Gott schweigt (1936) kehrt ein Kom­mu­nist nach einer Rei­se durch die Sowjet­uni­on geläu­tert in das Drit­te Reich zurück und ver­langt beim Grenz­über­tritt: „Ver­haf­ten Sie mich, ich war Kommunist.“

Bei Weig­an­dt ist es ähn­lich. Er muß zwar kei­ne Lan­des­gren­ze über­schrei­ten, aber eine ideo­lo­gi­sche, um öffent­lich zu beken­nen: „Gebt mir eine Waf­fe, ich war Pazi­fist.“ Der Trick ist im Grun­de der­sel­be: Die tota­le Wand­lung, voll­zo­gen im Anblick der bis­lang sträf­lich idea­li­sier­ten Wirk­lich­keit, die sich ganz anders her­aus­stell­te als ange­nom­men, ist auf die­se Wei­se viel glaub­haf­ter zu machen, als wenn sie nur theo­re­tisch begrün­det und nicht öffent­lich bekannt würde.

Hin­zu kommt bei Weig­an­dt, daß des­sen Pazi­fis­mus öffent­lich nicht wahr­nehm­bar war. Sei­ne Wand­lung könn­te man daher als Pri­vat­sa­che abtun, wenn sie nicht durch die Behaup­tung Pazi­fist gewe­sen zu sein, erst Rele­vanz erhal­ten wür­de. Aber Glaub­wür­dig­keit ist ein rares Gut in Zei­ten des Krie­ges, von Social Media und KI. Daher zieht Weig­an­dt alle Register.

Weig­an­dt wur­de 1994 in Kasach­stan als Sohn eines Ruß­land­deut­schen und einer Ukrai­ne­rin gebo­ren, kam mit einem Jahr nach Deutsch­land, hat hier sein Abitur gemacht und stu­diert. Das Buch beginnt mit einer per­sön­li­chen Erin­ne­rung an sei­ne Schul­zeit, als er gemobbt und ver­prü­gelt wur­de und sich zu weh­ren begann.

Wie­so er mit die­sem Hin­ter­grund zum Pazi­fis­ten wur­de, erklärt Weig­an­dt ganz frei­mü­tig damit, daß er sich ange­paßt habe: an das lin­ke, aka­de­mi­sche Milieu, und damit ist er offen­sicht­lich ganz gut gefah­ren. Inter­es­sant ist, daß er vor dem Hin­ter­grund sei­ner dama­li­gen Anpas­sungs­leis­tung nicht auf die Idee kommt, sei­ne heu­ti­ge, an einen Bel­li­zis­mus, der von dem­sel­ben Milieu getra­gen wird, zu hin­ter­fra­gen. Denn dann wäre die Ant­wort ein­fach: Weig­an­dt ist immer da, wo der polit­me­dia­le Kom­plex gera­de ist.

Sei­ne dama­li­gen Anpas­sungs­leis­tun­gen schil­dert er in den grells­ten Far­ben: Er sei auf jede Rus­sen­pro­pa­gan­da hereingefallen:

Ich war blind für all die Lügen, die ich geschluckt hat­te – Lügen, die Mos­kau aus­spuck­te, um den Wes­ten zu ver­wir­ren, mich in mei­ner Nai­vi­tät zu wiegen.

Weig­an­dt nahm sich offen­sicht­lich schon damals so wich­tig, daß Ruß­land ihn in Sicher­heit wie­gen muß­te (was die Bedeu­tung sei­nes Bekennt­nis­wan­dels noch ein­mal unter­streicht). Nun ist Weig­an­dt durch sei­ne Abstam­mung womög­lich tat­säch­lich emp­fäng­li­cher für rus­si­sche Pro­pa­gan­da gewe­sen, jeden­falls schil­dert er sein Eltern­haus so. Aller­dings steht das im Wider­spruch zum links­li­be­ra­len Milieu, wo man als Pazi­fist vor 2022 sicher nicht beson­ders ruß­land­freund­lich war.

Jeden­falls speist sich aus die­ser Abstam­mung die zwei­te Ebe­ne sei­ner Wand­lung, die Ver­gan­gen­heits­be­wäl­ti­gung. Putin ist näm­lich Hit­lers Wie­der­gän­ger, Ruß­land ist das Mons­ter, das es zu töten gilt. Und hier fin­det Weig­an­dts Aus­stieg aus der Geschich­te der Ruß­land­deut­schen statt, die unter den Sowjets sehr zu lei­den hatten:

Mei­ne sowje­ti­schen Urgroß­vä­ter kämpf­ten und star­ben im Krieg gegen die deut­schen Faschis­ten. Dabei blu­te­ten sie auch für die spä­te­re Frei­heit ihrer Feinde.

Um spä­ter wie­der ins Gewand des schuld­be­wuß­ten Deut­schen zu schlüpfen:

Viel­leicht haben wir in Deutsch­land nie ver­stan­den, was Ver­tei­di­gung wirk­lich bedeu­tet – weil wir selbst immer die waren, die ange­grif­fen haben.

Weig­an­dt ent­deckt also eine dop­pel­te mora­li­sche Ver­pflich­tung zum Mit­tun im Kampf gegen Ruß­land: Damit sei­ne sowje­ti­schen Vor­fah­ren nicht umsonst gestor­ben sind, und damit Deutsch­land end­lich mal auf der rich­ti­gen Sei­te steht. Denn:

Der 8. Mai ist kein Abschluss – er ist ein Prüf­stein. Nicht dafür, ob wir erin­nern kön­nen, son­dern ob wir begrif­fen haben, was Erin­ne­rung ver­langt. ‚Nie wie­der‘ hieß nie: nie wie­der kämp­fen. Es hieß: Nie wie­der darf ein Angrei­fer durch­kom­men. … Wer glaubt, daß es bei der Ukrai­ne bleibt, belügt sich selbst.

Des­we­gen mel­det sich der unge­dien­te Weig­an­dt bei der Bun­des­wehr als Sprach­mitt­ler, um die Aus­bil­dung ukrai­ni­scher Leo­pard-Besat­zun­gen zu unter­stüt­zen. Er will etwas tun, das ist zunächst mehr als den meis­ten bel­li­zis­ti­schen Grü­nen ein­fällt, immerhin.

Bei der Bun­des­wehr wird ihm dann schnell klar­ge­macht, daß er sei­nen Bei­trag an ande­rer Stel­le viel sinn­vol­ler leis­ten kann, näm­lich schrei­bend im Dienst der Pro­pa­gan­da. Und das macht er stel­len­wei­se ziem­lich über­zeu­gend. Die Bun­des­wehr und die aus­zu­bil­den­den Ukrai­ner schil­dert er als eine Ansamm­lung rau­er Gesel­len, die das Herz am rech­ten Fleck haben und den gan­zen Tag über den Krieg reden. Weig­an­dt ist fas­zi­niert von der Welt der „Stahl­ko­los­se“ und Befeh­le, die ihm sehr männ­lich vor­kommt (was sie zwei­fel­los auch ist).

Auf sei­nen Rei­sen ins Kriegs­ge­biet geht der Kitsch dann end­gül­tig mit Weig­an­dt durch, als ihm eine Kalasch­ni­kow in die Hand gedrückt wird:

Ich neh­me die Waf­fe. Vor­sich­tig. So, als könn­te sie zer­bre­chen – oder explo­die­ren. Der Kör­per der Waf­fe ist kalt. Käl­ter als ich erwar­tet hat­te, obwohl die Luft im Raum nicht beson­ders frisch ist. Die Ober­flä­che fühlt sich rau an, stel­len­wei­se glatt­po­liert vom Gebrauch, an ande­ren Stel­len kleb­rig von altem Öl. Sie liegt schwer in mei­nen Hän­den, aber nicht unhand­lich. Mehr wie ein Werk­zeug, das genau weiß, wozu es gebaut wird – und das kei­ne Skru­pel kennt. […] Ich spü­re mein Herz klop­fen, in den Hand­flä­chen, im Hals, sogar in den Schläfen.

Kann jemand, der so schreibt, einen kla­ren Gedan­ken fas­sen? Nimmt man die Dys­to­pie „Ber­lin, Jahr 2033 der Okku­pa­ti­on“, die der Autor in sein Buch ein­ge­baut hat, als Maß­stab, wird man dar­an berech­tig­te Zwei­fel haben: Die Rus­sen haben das pazi­fis­tisch-dege­ne­rier­te Deutsch­land erobert und ein Regime aus Angst, Hass und Not errich­tet. AfD und BSW regie­ren von Mos­kaus Gna­den, ange­führt „von einem ehe­ma­li­gen Euro­pa-Abge­ord­ne­ten der AfD“. Glück­li­cher­wei­se alles nur ein Alptraum…

Es ist daher leicht, sich über den Autor und sein Buch lus­tig zu machen. Aller­dings wäre es leicht­fer­tig, bei die­sem ers­ten Impuls ste­hen zu blei­ben. Denn der Autor kommt in sei­nem Wust aus Pro­pa­gan­da und Kitsch nicht umhin, eini­ge Fra­gen zu berüh­ren, die auch die Rech­te beant­wor­ten muß, wenn sie Deutsch­land wie­der zu einem sou­ve­rä­nen, wehr­haf­ten Land machen will.

Mit einem „Nein“ zum Krieg ist es nicht getan, wenn man sich nicht von jeg­li­cher Ein­sicht in die Exis­ten­tia­li­en des Men­schen ver­ab­schie­den möch­te. Weig­an­dt bricht eine Lan­ze für die Wehr­haf­tig­keit, die man haben muß, um im Ernst­fall zu bestehen. Wor­in die­ser Ernst­fall besteht, dar­über wird sich mit dem Autor kei­ne Einig­keit erzie­len las­sen, aber daß der Ernst­fall Wehr­haf­tig­keit erfor­dert, wenn man ihn bestehen will, dürf­te unab­hän­gig davon klar sein.

Wür­dest Du in den Krieg zie­hen? – Was für eine däm­li­che Fra­ge, wenn gera­de kein Krieg vor dei­ner Tür steht. Die eigent­li­che Fra­ge ist: Was bedeu­tet es für dich, wenn der Krieg kommt? Und was bist du dann bereit zu tun? Wer sich die­ser Fra­ge nicht stellt, ver­drängt, fei­ge und bequem, das Unver­meid­li­che – und macht sich damit mitschuldig.

Und der Sol­dat, ja, der muß im Zwei­fel ster­ben, damit ande­re leben kön­nen. Auch das gehört auch zur Wahr­heit, und Weig­an­dt ver­schweigt sie nicht. Die Vor­stel­lung, daß es eine Wehr­pflicht nur dann geben soll­te, wenn einem die Regie­rung oder die Ver­bün­de­ten pas­sen, ver­kennt, daß der Par­tei­en­streit nicht dar­über ent­schei­den kann, wem man Dienst schul­dig ist, weil die­se Ein­stel­lung das Ende von Staat und Nati­on bedeu­tet. Vor dem Hin­ter­grund, daß bis 1989 nur weni­ge ein Pro­blem damit hat­ten, im Zwei­fel als Deut­sche auf Deut­sche zu schie­ßen, wird die­se Ein­stel­lung noch­mal fragwürdiger.

Weig­an­dt macht es sich in die­ser Fra­ge natür­lich auch zu ein­fach, was nie­man­den über­ra­schen dürf­te, der weiß, daß Pro­pa­gan­da kei­ne Dif­fe­ren­zie­rung ver­trägt. Weig­an­dt will ein­fach die west­li­chen Wer­te ver­tei­di­gen. Damit hat er sich gewis­ser­ma­ßen vom unap­pe­tit­li­chen Teil sei­ner Nati­on zuguns­ten der über­na­tio­na­len Wer­te verabschiedet.

Wehr­haf­tig­keit setzt aber gera­de vor­aus, daß es um das Gan­ze geht und dabei kei­ne Unter­schie­de gemacht wer­den, was Weig­an­dt sogar mit Blick auf die Ukrai­ne, wo er kein Pro­blem damit hat, daß dort Rechts­ra­di­ka­le mit­kämp­fen, auch bewußt ist. Wir soll­ten es uns daher nicht so leicht machen wie Weig­an­dt, der sich trotz aller wider­spre­chen­den Ein­sich­ten für die west­li­chen Wer­te ent­schie­den hat. Der Pazi­fis­mus kann für die Rech­te kei­ne Welt­an­schau­ung sein, wenn sie rechts blei­ben will.

– –

Artur Weig­an­dt Für euch wür­de ich kämp­fen. Mein Bruch mit dem Pazi­fis­mus, Mün­chen: C.H. Beck 2025, 208 Sei­ten, 18 Euro – hier bestel­len.

Erik Lehnert

Erik Lehnert ist promovierter Philosoph.

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Kommentare (82)

t.gygax

6. Dezember 2025 12:36

Zu diesem Thema hat Björn Höcke alles Wesentliche gesagt. Der Mann ist im Moment der beste AFD-Politiker, und es ist kein Wunder, wenn seine Neider sich an ihm abarbeiten, wie dieser unsägliche Ex-Offizier Lucassen, der sich nicht entblödet, Höcke vor dem Bundestag falsch zu zitieren und damit Steilvorlagen für die Leute liefert, die nur ein Interesse haben: Deutschland zu  vernichten. Die Gloria von Thurn und Taxis hat in ihrer bayerischen Unbekümmertheit ( die kann es sich auch leisten als schwerreiche Frau....) ganz einfach gesagt: "  Jetzt wird halt der Morgenthau-Plan auf andere Weise umgesetzt". Genau so ist es.

RWDS

6. Dezember 2025 12:42

Solange ein möglicher Angreifer in Deutschland für einen Großteil der Bevölkerung eher als Befreier empfunden würde, braucht es keine Debatte über die Wehrpflicht, oder Wehrhaftigkeit. Richtig ist es diese zu führen, eingebettet in den größeren Diskurs, was Deutschland, was Volk und was verteidigenswert ist.
Die BRD, die EU und die NATO sind es jedenfalls nicht. Das sehen auch die heutigen Jugendlichen zum überwiegenden Teil genauso. Die einen, weil sie noch an die Indoktrination der Globalisten glauben, die anderen, weil sie begriffen haben, dass der Feind bereits herrscht und die Bedrohung von außen eine imaginierte ist.
Zu Weigandt, diese fleischgewordene NAFO-Meme, ist alles gesagt. Die ukrainische Propagandamaschinerie läuft halt auf Hochtouren. Wohnort immer Berlin, London, Vancouver, New York...alles die gleiche Chose.

Der Gehenkte

6. Dezember 2025 13:06

Endlich! Das war höchste Zeit! Ich war schon kurz davor, mich hier innerlich abzumelden. 

RMH

6. Dezember 2025 13:21

1. Der Artikel verknüpft eine allgemeine Frage, die aktuell die AfD sehr bewegt (Wehrdienst/-Pflicht ja oder nein) mit einer Buchrezension, wodurch die eigentliche Position durch das Abarbeiten an einer Propagandaschrift nicht sofort deutlich hervortritt. Was historisch auffällt: Immer, wenn es an das große, gegenseitige Morden, genannt Krieg geht (Soldaten töten, auch mit Mordmerkmalen wie Heimtücke etc. – aber sie morden gerechtfertigt!), gibt es die Schriftsteller, die etwas dafür oder dagegen schreiben. Kurt Eggers (Heroe alter Rechter wie auch gewisser nachkriegszeitlicher NPD Kader) hat bei seinem Buch „Vater aller Dinge“ als Frontsoldat & Kampferfahrener recht glaubwürdig geschrieben, wie man einer für Nichtpsychopathen durch seelisch unvorbereitete Kriegsteilnahme unvermeidliche(!) PTBS ggf. entgegenwirken kann. Am Ende zahlt es aber eben jeder selber mit seinem Leben ab oder, wenn er Glück hat, nur mit seiner (auch psychischen) Gesundheit. Womit man wieder bei dem Thema des „Ichs“ und des „Wir“ sind. Nur ein reifes Ich kann sich für ein „Wir“ entscheiden, daher ist „Pflicht“ ein übergriffiges Thema, welches wegen des Übergriffs klare, von Anfang an erkennbare Regeln braucht, wenn man Menschen „verpflichten“ will (was dann auch für das Recht auf „Verweigerung“ gilt, welches ich bei der Wehrpflicht befürworte).

RMH

6. Dezember 2025 13:22

2. Ich sehe bei der aktuellen AfD-Binnendebatte das Problem, dass man sich nicht abstrakt und grundsätzlich mit dem Thema beschäftigt, sondern in der Populismusfalle des „Krieges  gegen Russland“ steckt, mit der man meint, bei den anstehenden Wahlen in den neuen Ländern punkten zu können. Das ist grundfalsch. Eine nationalstaatsbejahende Partei wird die Dienstpflicht (Wehr-und/oder Ersatzdienst) bejahen, sie aber nicht nur plump einfachgesetzlich (wie aktuell) auf den konkreten Nationalstaat beschränken wollen. Ich sage daher ja zur Wehrpflicht, aber nur zu einer, die am Ende eine Volksbewaffnung (Milizsystem) sieht und den Einsatz verfassungsrechtlich (!) strikt auf das eigene Territorium beschränkt (außer, man muss als „selbst“ direkt  angegriffener zurückschlagen). Dies hat zur Folge, dass man Probleme als Bündnispartner bekommt und dafür dann eben Berufskräfte und „Freiwillige“ zusätzlich vorhalten muss. Das ist ein Standpunkt, der über das Tagesaktuelle hinausgeht, den patriotisch- nationalen Charakter einer Opposition wahrt und damit vertretbar ist. Man braucht ihn dann auch nicht mehr tagespolitisch auf munitionieren.

paterfamilias

6. Dezember 2025 13:24

Was? "... dass das Thema so rasch auf die Tagesordnung zurückkehrt, damit haben viele nicht gerechnet"?
Das Thema Wiedereinführung der Wehrpflicht existiert nun mindestens seit einem Jahr, wenn nicht länger. Wenn die Rechte, bzw. die Neue Rechte, es nicht schafft, innerhalb eines Jahres ihre Hausaufgaben dazu zu machen, dann gute Nacht. In Wahrheit war es eben viel zu bequem, sich hinter fixen Ideen, einem bräsigen "Zucht und Ertüchtigung haben noch keinem geschadet" und anderen verstaubten Stereotypen zu verschanzen. 
Insbesondere die Frage, wie eine Wehrpflicht im Dienst einer Staatsmacht legitimiert werden könnte, die ganz offensichtlich gegen die ureigensten Interessen des Staatsvolks handelt UND in jeder ihrer Akttionen aktiv auf einen Krieg gegen Russland zusteuert, kann die Rechte unmöglich ohne Verrenkungen und ohne sich lächerlich zu machen beantworten. Siehe die unsägliche Haltung der AfD zu diesem Komplex, die mich einfach nur abschreckt.
"Links" hat dieses Thema längst für sich besetzt und holt die neue Friedensbewegung (Schulstreik gestern) dort ab, wo man sie schon 1984 erfolgreich abgeholt hat.
Es ist höchste Zeit für ein kompromissloses Bekenntnis von rechts gegen die Wehrpflicht in diesem Staat. 

Laurenz

6. Dezember 2025 13:29

@EL ... mit Verlaub, die gesamte Debatte in der AfD ist schwachsinnig. Mein Freund @Franz Bettinger führt sie leider auch politisch, obwohl die Debatte nur apolitisch, sachbezogen geführt werden kann & sollte. Oberst & Kampfhubschrauber-Pilot a.D. Lucassen explizit, ist eben mehr Soldat als Politiker & führt die Debatte falsch, weil Er politisch transatlantisch (NATO-Karriere) geprägt ist. Genauso falsch liegen jene, die aus politischen Gründen gegen eine Wehrpflicht votieren, wie zB Franz oder Chrupalla. Man darf die Rüstung der eigenen Armee nur aus dem Standpunkt eines neutralen Staates betrachten. Man kann zwar, wie zu Guttenberg, eine Armee quasi in 2 Jahren zu Friedenszeiten vernichten, aber in einem reform-blockierten Staat, wie der BRD, dauert es mehr als 20 Jahre diese Armee aufzubauen. Da kann man sich nicht von den kurzfristigen politischen Erwägungen einer Legislatur tangieren lassen. Bis Deutschland kriegstüchtig ist, vergehen noch Jahrzehnte. Ich werde das nicht mehr erleben. Dann wird es mutmaßlich auch keine NATO & keine EU mehr geben, weil beides im fremden politischen Interesse zu teuer geworden sein wird.

Laurenz

6. Dezember 2025 13:41

@EL (2) ... Das hat auch viel mit der Rüstungsindustrie zu tun. Die westliche Rüstungsindustrie ist dazu designt, mit wenigen extrem teuren Waffen ein paar Arabische Terroristen vom Esel zu ballern, vor allem Aktionäre werden hier reich. Die Russische Rüstungsindustrie ist dazu designt, günstige verläßliche Waffen zu produzieren, um damit, gemäß von Clausewitz, auch einen richtigen Krieg zu gewinnen, Krieg ist die Fortsetzung von Politik mit anderen Mitteln. Hier spiegelt sich auch die politische Weitsicht wieder. Unsere Panzer wurden nach dem Zusammenbrauch des Warschauer Paktes im post-historischen Zeitalter verschrottet, während die Russen ihre alten Panzer eingemottet hatten, was eine ganz andere politische, aber auch apolitische Nachhaltigkeit bezeugt, denn es weiß ja auch in Rußland keiner, wer in 20 Jahren am politischen Ruder steuern wird. Und Ihr Weigandt ist auch nur ein lächerlicher Hanswurst. Weil ich irgendeine verstorbene Persönlichkeit beleidigt haben soll, was als Teil-Souverän ein Paradoxon darstellt, habe ich eine Strafe von 1.500 Euro oder 25 Tage Ersatzhaft oder 150 Sozialstunden zu leisten. Da machen Putin & der Lügenkanzler in der systemischen Autorität keinen Unterschied mehr. Normalerweise hätte ich die Ersatzhaft angetreten, aber aus privaten Verpflichtungen geht das aktuell nicht.

Kurativ

6. Dezember 2025 14:06

Man kann seine Überlegungen bekanntlich zeitlich in das Bisherige(causal), das Aktuelle(situativ) und das Zukünftige(final) aufschlüsseln.
Bei einer Demokratie weiß man nie wer die eigenen Entscheidungen erbt. Das kann nach hinten losgehen. Die Entscheidungen in der BRD werden üblicherweise kleinschrittig, aus einer situativen Lage heraus begründet und getroffen. Die finalen Linien werden von außen vorgegeben. Eine Änderung ist nicht in Sicht.
Wer oder was ist ein Rechter? Sicher keiner, der sich verprügeln lässt oder sich als radikaler Pazifist sieht. Aber ist er einer, der sich ins Getümmel stürzt und sich sinnlos opfert? Es reicht schon, sich in der Anfangszeit mit 30kg Marschgepäck die Bandscheiben zu ruinieren. Oder sich zu Impfstoffexperimenten zwingen zu lassen.
Es gibt auch die andere Seite. 2600Eur monatlich und ein sicherer Arbeitsplatz. Jeder kann sich entscheiden und keinen würde ich einem Vorwurf machen. Nur wenn es um Selbstlüge geht und feiges Mitläufertum geht, da würde ich mich angewiedert abwenden.
Die gestrigen Demonstranten gegen den Wehrdienst liegen mir in ihrer Einstellung fern, in ihren Zielen nah.

Artabanus

6. Dezember 2025 14:35

"wenn gerade kein Krieg vor deiner Tür steht" Kriege stehen nicht einfach vor der Tür, sondern werden von Politikern bewusst provoziert. Durch blinde Akzeptanz einer Wehrpflicht ermuntert man diese Politiker noch. Die Geschichte lehrt daß Deutschland niemals, unter keinen Umständen und in keiner Bündnisskonstellation jemals in irgendeiner Weise von einem Krieg profitieren könnte. Und genau das ist ein triftiger Grund für einen spezifischen Deutschen Pazifismus. Ein Staat ohne eigene Währung, mit offenen Grenzen und ohne Souveränität braucht auch keine starke Armee. Gleichzeitig ist das momentane Geschwätz von der Russischen Bedrohung nur eine weitere Fiktion die sich zu Corona- und Klimaschwindel hinzugesellt, von denselben Leuten mit denselben Zielen propagiert und leider auch von denselben Leuten geglaubt. 

Mitleser2

6. Dezember 2025 14:44

Das Problem der Rechten (und natürlich der AfD) ist, dass es durchaus berechtigte Argumente gibt, für DIESES derzeitige System nicht kämpfen zu wollen. Und das kollidiert mit der Prämisse: "Wehrhaftigkeit setzt aber gerade voraus, daß es um das Ganze geht und dabei keine Unterschiede gemacht werden".
Es gibt da keinen einfachen, geradlinigen Weg. Und deswegen tut sich die Rechte schwer.
 

Harlach

6. Dezember 2025 15:57

Um Pazifismus geht es in der aktuellen Debatte doch gar nicht, sondern darum, wann ein Soldat wirklich sein Land verteidigt und wann nur ein - ihm möglicherweise verhasstes - Regime. Wie, wenn das Regime, das ihn zum Kampf ruft, das Land weit gründlicher zerstört, als es ein äußerer Feind jemals könnte?

Franz Bettinger

6. Dezember 2025 17:34

„Gebt mir eine Waffe! Ich war Pazifist. Die Zeiten haben sich geändert. Nun werde ich gegen globale Zerstörer und Bellizisten kämpfen.“ Hört sich gut an. Schade, dass das Volk der Deutschen nicht wie die Schweiz bewaffnet ist, es gäbe weniger Geßler-Hüte. - Ich hatte im Mai 2016 beim 5. Parteitag der AfD bereits den (mit schwacher Mehrheit abgelehnten) Antrag eingebracht, auf die Wehrpflicht zu verzichten; aus 2 Gründen: „Wehrgerechtigkeit (Frauen, Plattfüßler und Berliner Drückeberger) und Wehr-Effektivität. Eine Profiarmee bewirke mehr." Nun ist die AfD-Spitze endlich so weit, den Programm-Punkt zu revidieren, wenn auch aus anderen Gründen. Nebenbei kann man damit viele junge Wähler gewinnen. 

Majestyk

6. Dezember 2025 17:46

Kriegsdienstpflicht ist eine Form von Leibeigenschaft und stammt aus Zeiten, wo Mensch noch Untertan war. Mich betrifft das Ganze zwar nicht mehr, ich habe meine "Pflicht" ja erfüllt, aber wenn es Unrecht war, daß die DDR ihren Bürgern die Ausreise verbot und über diese verfügte als wären sie Staatseigentum, ist auch die Verpflichtung zum Kriegsdienst Unrecht. Zwangsrekrutieren ist wie Schanghaien bei Seeleuten. Eine Nation die begeistert hat dies nicht nötig und eine die es nötig hat, ist es nicht wert verteidigt zu werden. Zumal man sich fragen muß, warum sollen Deutsche nun das Memelland verteidigen, wo es Deutschland gar nicht mehr gehört und einst Deutsche von dort vertrieben wurden?
Die ganze Debatte ist auf so vielen Ebenen verlogen. Die Bundeswehr weist sogar Freiwillige ab und Wehrgerechtigkeit gab es nicht einmal zu meiner Zeit. Der Ersatzdienst ist doch längst eingeplant, um ein marodes und hochkorruptes Pflegesystem zu retten. Hier auf SiN wird immer viel über Werte geredet. Hier ist ein Thema wo es um Wertefragen geht. Wem gehört der Mensch? Aber rechts kann wie links nicht vom autoritären Denken lassen. Für mich ist das ein trennender Graben und ich gebe niemandem eine Stimme, der junge Menschen, gemeint sind aber ja nur jene, die das Pech haben männlich zu sein, in den Kriegsdienst pressen will. Im Übrigen setzt "Landesverteidigung" voraus, daß jeder die Chance hat Land zu erwerben. Warum sollten Menschen ohne Land, den Besitz anderer Leute "verteidigen"?

Ulrike

6. Dezember 2025 17:52

„...ein Szenario, das nicht besonders nahe liegt, weil Wehrpflichte bislang nur freiwillig an Auslandseinsätzen teilnehmen können.“ Kann man darauf vertrauen - bei der Geschwindigkeit und Verschlagenheit, mit der die Regierung in den letzten Jahren das Grundgesetz ändert (Klima, Verschuldung etc.)?
Compact hatte hier den Wortlaut der aktuellen Rede von Björn Höcke und seine Erklärung zum Thema Wehrpflicht dokumentiert. Die aktuelle Absage an die Einführung der Wehrpflicht hat sicherlich nichts mit Pazifismus zu tun.
Vielleicht kann ich noch auf ein Lied des sympathischen Dresdner Liedermachers verlinken: 
...Ich frage mich: Gemeint ist hierbei wirklich jenes Land / das zu lieben mancher von euch stets zum Kotzen fand / und dessen Fahne man in eurer Nähe selten sieht; / ein Land in euren Augen seelenloses Staatsgebiet; / wer stolz darauf ist, den seht ihr doch nur als Idioten; / doch jetzt braucht ihr auf einmal kriegsbereite Patrioten; / sprecht bitte nicht vom Land sprecht mal von euren Interessen; / dass wir für euch den Kopf hinhalten das könnt ihr glatt vergessen...

Franz Bettinger

6. Dezember 2025 18:08

Die Wehrpflicht ist kein Selbstzweck. Sinnvoll ist sie nur in einer wirklichen Demokratie. Einem immer  totalitärer werdenden Staat, der die Opposition unterdrückt und von (Bürgermeister- und demnächst vielleicht von BT-) Wahlen ausschließt, einem solchen Unrechts-Staat gönne ich keine Wehrpflichtigen. Damit würde man nur die Falschen stärken: die Totalitären. Gegen wen werden diese Soldaten vielleicht mal marschieren müssen? Außer gegen Völker im Hindukusch und in Afrika (wo seit Gevatter Struck 'Schland' GG-widrig zu "verteidigen" ist) vielleicht gegen das eigene Volk?! Wir müssen zuerst wieder einen Staat haben, der eine Wehrpflicht verdient, und den haben wir nicht. 

Franz Bettinger

6. Dezember 2025 18:21

Wie? Sterben für ein Land, das mich abschaffen will? D hat seit Merkel der Schrecklichen offene Grenzen! Schon vergessen? Welche Grenzen wollen wir verteidigen? Was man in einem Land mit offenen Grenzen, in dem der "Staatsschmutz" gegen die eigenen Landesfarben ermittelt, verteidigen will, ist mir rätselhaft. Eine Wehrpflicht setzt einen Staat voraus, dem die Jugend freudig dienen will. Diesen Staat und diese Jugend gibt es nicht mehr. Wer wie Lucassen (AfD) partout eine Wehrpflicht fordert, bevor unser Staat rund-erneuert ist, der versucht, das Pferd von hinten aufzuzäumen. - Wie findet ihr die Vorstellung, eure Söhne zusammen mit Strack Z, Anton Hofreiter, Cem Ö, U von der Leyen's 7 ungedienten Kindern, die weder Wehr noch Ersatzdienst leisteten, & anderen Kanonen in die Schützengräben zu schicken und Russen zu töten? Oder getötet zu werden? Mit einem Wort: Utopisch! 

Majestyk

6. Dezember 2025 18:31

Ich möchte noch ergänzen, daß ich sehr wohl der Überzeugung bin, daß eine Handelsnation wie Deutschland auch Handelswege militärisch sichern muß oder den Zugang zu Rohstoffen. Wer eigene Kernkraft will oder von französischer Kernkraft profitieren, muß auch die Versorgung mit Uran notfalls militärisch sicherstellen, gleiches gilt für die Versorgung mit Öl. Auch Absatzmärkte müssen militärisch oder nachrichtendienstlich gegen Konkurrenz verteidigt werden. Ich finde es ebenfalls richtig, Militär gegen Kartelle einzusetzen oder auch militärisch sicherzustellen, daß wichtige Ölvorkommen im eigenen Einflußbereich bleiben und nicht in jenem des geopolitischen Gegners landen. Ich bin kein Pazifist und ich bin der Überzeugung, daß das Stück Kuchen, welches man nicht behauptet bei der Konkurrenz landet. Die Sicherstellung eigener Interessen (die man natürlich erst einmal definieren sollte und die Betonung liegt auf eigene) ist aber Aufgabe eines gut ausgebildeten professionellen Militärs, welches dafür auch gut entlohnt werden sollte.

Friedrich Lagerfeld

6. Dezember 2025 19:23

Die Wehrpflicht bietet die beste Gewähr dafür, dass die Truppe einem Krieg im Zeichen der Werte von ewiggestrigen Bonner Boomern skeptisch gegenüber stehen wird. Klimatische Zielzone: "bedingt einsatzbereit". Wobei "bedingt" evtl. auch noch konservativ-dialektisch zu betrachten wäre und nicht nur einfach dumpf-pazifistisch/defaitistisch, wie 1962 im Augsteinschen Sympathisanten-Sumpf rund um das bereits damals etwas irre um sich schiessende "Sturmschütz der Demokratie".
Vorher vllt. noch den Jugendjagdschein machen, wg. der street-cred. im Stuben-Stadtbild durch allgemein Prepper-zweckdienliche Vorkenntnisse von Mischwald bis Ballistik.

Monacensis

6. Dezember 2025 20:06

Zustimmung zur Ablehnung des Pazifismus. Und doch dreifacher Widerspruch:
Erstens wird Russland Deutschland nicht angreifen - es sei denn Deutschland wird faktisch Kriegspartei, um Gebiete zurückzuerobern, in denen seit 80 Jahren 80 % + x Russischsprachige leben, die in ihrer großen Mehrheit zu Russland tendieren - was für ein Wahnsinn !
Zweitens rückt mittelfristig ein Einsatz der Bundeswehr gegen Oppositionelle im Inland in Reichweite.
Drittens stellt sich in der Tat die Frage, was verteidigt werden soll. Die Regenbogenflagge, der innerstädtische Sichtbetonbau oder die Hauptmoschee ? Zwar ist eine - wie gesagt hypothetische- russische Fremdherrschaft nicht wünschenswert wegen der dann drohenden Willkürakte, Korruption und Enteignung. Aber ob ich deswegen mein Leben riskiere, würde ich mir gut überlegen- als seinerzeit überzeugter kalter Krieger, der in den Achtzigern seine 15 Monate gedient hat.
 

Umlautkombinat

6. Dezember 2025 20:18

Vielleicht waere es als Ausgangspunkt einmal sinnvoll, ein paar Fakten einfliessen zu lassen. Ich nehme hier mal eine deepseek-Befragung, die auf dem Mikrozensus abhebt (in Deutschland muss man das, obwohl mehr ginge). Die Formatierung ist furchtbar, aber dieser nutzlose Editor gibt nicht mehr her. Betrachtet werden Alterskohorten zwischen 10 und 40 Jahren. Erste Zeile Kohorte, zweite gesamt, dritte "Migrationshintergrund". Vierte ohne solchen. Fuenfte Migranten prozentual. 
 
10 bis 15 Jahre4,0 Mio.1,6 Mio.2,4 Mio.40,0%15 bis 20 Jahre4,2 Mio.1,6 Mio.2,6 Mio.38,1%20 bis 25 Jahre4,8 Mio.1,9 Mio.2,9 Mio.39,6%25 bis 30 Jahre5,3 Mio.2,2 Mio.3,1 Mio.41,5%30 bis 35 Jahre5,7 Mio.2,3 Mio.3,4 Mio.40,4%35 bis 40 Jahre5,3 Mio.2,0 Mio.3,3 Mio.37,7%
 
Einschraenkungen: Die von der AI gegebene Mikrozensusquelle existiert nicht. Waere schoen, wenn jemand den Inhalt auf festere Fuesse stellen koennte. Entspricht aber meinem Stand an "Kenntnis".
 
Die direkte Wirkung einer Wehrpflicht ganz ohne ueber Kriege spekulieren zu muessen kann sich damit jeder selbst ausmalen. Im Stall in diesem Zustand ist das nur kreuzgefaehrlich. Wenn man den nicht im Griff hat, muss man nicht hypothetische Diskussionen ueber aeussere Feinde fuehren. Eine Wehrpflicht hat Minimalgrundlagen, die in Deutschland m.E. schon aus diesem Blickwinkel heraus nicht erfuellt sind. Der Feind ist schon hier. Und das braucht anderes.
 

Zauberer von Oz

6. Dezember 2025 20:44

Haben wir aus der Geschichte nicht gelernt? Nie wieder (Angriffskrieg)? Verteidigen ja, angreifen nein! Ein Treppenwitz, dass ausgerechnet die Partei, die Soldaten Mörder nannte und dies gerichtlich durchsetzte, nun am lautesten nach Waffen und Krieg schreit. Das Strucksche verteidigen am Hindukusch, fällt jetzt mit eingeflogenen Neubürgern zusätzlich auf die Füße. (Und was hat es den Afghanen vor Ort gebracht?)

Andreas J

6. Dezember 2025 21:28

Ich finde, man sollte als Partei nicht zögern, jetzt den günstigen Zeitpunkt zu nutzen, die Wiedereinführung der Wehrpflicht zu forcieren. Deutschland und Europa befinden sich ja unbestreitbar im Kulturkampf und nachdem der linke Gegner sich in diesem Kampf die Institution Schule und Universität komplett einverleibt hat, dürfte es für junge Erwachsene schwer bis unmöglich sein, für sich ein eigenes, faktenbasiertes Weltbild zu entwickeln, geschweige denn diesen Mangel überhaupt zu bemerken. 
Aus konservativer Sicht stellt die allgemeine Wehrpflicht für mich das Desiderat dar, diese Strukturen aufzubrechen. Viele bis dahin linksbeschallte Wehrdienstleistende würden wahrscheinlich zu neuen, bisher Indoktriniertes relativierenden Einsichten gelangen. Auch die persönliche Erfahrung, in Uniform im öffentliche Raum angefeindet zu werden, kann dazu beitragen. 

Laurenz

6. Dezember 2025 22:29

Nachdem ich die Debatte bis Kommentar 23 gelesen habe, ist sie mir immer noch zu emotional politisch & geht auch völlig von falschen Prämissen aus. Eine Wehrpflicht ist gut & apolitisch. Was anderes ist, für wen & was man kämpft. Aber der Glaube, man könne den Feldjägern entkommen, wenn der Staat Krieg führen will, bleibt eine lächerliche Illusion. Sie können Sich jetzt aussuchen, ob junge Männer ausgebildet in den Krieg ziehen, oder mit einer Schrottausbildung von 2 Wochen verheizt werden. Niemand bei klarem Verstand will für volksfremde Interessen kämpfen müssen. Aber das ist doch eben keine Debatte über Wehrpflicht, sondern eine politische über Krieg & Frieden. Mangelnde Ausbildung schützt 0 vor einer Kriegsdienstpflicht. Alle, die jetzt die Frauen bevorteilt sehen, können ja auch eine Gebärpflicht von 3 Kindern bis ins Alter von 35 Jahren fordern, auch das ist völkisch apolitisch. Wer hier politisch argumentiert, will bescheißen. Außerdem kann jeder junge Mann, der keinen Bock auf Musterung hat, in diesem gesichert linksextremen Schrottstaat dieser entkommen. Einfach, wie Svenja Liebig, aufs Einwohnermeldeamt gehen & sich als Frau eintragen lassen & der Fisch ist geputzt. Dann heißt man eben Maria Franz Bettinger, und? Ich sehe da kein Problem, schon gar kein rechtes.

MarkusMagnus

6. Dezember 2025 22:51

Dieser Weigandt scheint nicht die hellste Kerze auf der Torte zu sein.
Es war die die deutsche Wehrmacht die zuerst sowjetische Mord- und Folterlager befreite! Etwa das NKWD-Lager in Lemberg. Das wird selbst hier immer wieder vergessen. Das gehört solchen Geschichtsfälschern wie dieser Flitzpiepen endlich mal eingebläut! Vielleicht wurde er deswegen in der Schule vermöbelt? Zu viel gelogen? Da gab es bei uns auch auf die Omme.
"Vor dem Hintergrund, daß bis 1989 nur wenige ein Problem damit hatten, im Zweifel als Deutsche auf Deutsche zu schießen, wird diese Einstellung nochmal fragwürdiger"
Rudi Dutschke hatte es erkannt:
"Ich war nicht bereit in einer Armee zu dienen, die die Pflicht haben könnte, auf eine andere deutsche Armee zu schießen, in einer Bürgerkriegsarmee, und zwar in zwei deutschen Staaten, ohne wirkliche Selbständigkeit auf beiden Seiten, das lehnte ich ab.“
Ansonsten hat Herr Höcke alles dazu gesagt was wichtig ist.
Der kalte Krieg war eine Show.

Umlautkombinat

6. Dezember 2025 23:35

@Laurenz

Eine Wehrpflicht ist gut & apolitisch

Das ist sie nicht und war sie nie. Aber selbst unter dieser oder einer anderen Annahme ist es doch sinnvoll, sich klarzumachen warum und wofuer sie gerade zu einem spezifischen Zeitpunkt vorangetrieben wird und was die konkreten schon sichtbaren Ergebnisse sind, nicht die Ertraeumten und Hypothetischen. 
 
Bei Wehrpflicht heisst das mittlerweile: Wen bekomme ich da konkret unter Waffen. Was wird wer mit diesem Zustand tun und zu welchem Zweck. Und da sieht es halt gegenwaertig nicht nur sinnlos, sondern eher gefaehrlich aus. Zu a) Wer dort hinkommt ist nicht entscheidend Malte und Tobias. Zu b) Wofuer sie verwendet werden ist aussen wie auch im Land abzusehen. Die Dinge ausserhalb sehen wie von Hoecke in seiner kuerzlichen Rede beschrieben aus, innerhalb sind sie mindestens repressiv, wenn der herrschende Apparat sie fuer seine Zwecke einspannt oder Ungeplantes oder woanders Geplantes passiert und Mohammed und Hassan melden ganz andere Ansprueche an.
 
Fuer die ganz grossen Raeder spielt eine Nichtatommacht keine Rolle, sondern viel eher die aktuellen amerikanisch geplanten Stationierungen in diesem Land. Und was Putin betrifft halte ich ihn noch fuer einen rationalen bedaechtigen Mann im Vergleich zu dem was nach ihm kommen kann. Der wird nicht ewig leben.
 
 

MarkusMagnus

7. Dezember 2025 00:28

"Hier spielt der Argwohn einer Rolle, daß diese Wehrpflichtigen in einen falschen Krieg in der Ukraine geschickt werden könnten; ein Szenario, das nicht besonders nahe liegt, weil Wehrpflichte bislang nur freiwillig an Auslandseinsätzen teilnehmen können."
Ich habe mehrere Juristen persönlich gefragt. Sehr unterschiedliche Rechtsauffassungen wurden dort vertreten. Das deutsche Soldaten in der Ukraine eingesetzt werden, war für die meisten Anwälte nicht vorstellbar. Einige wiesen aber auf die Bombardierung aus der Luft gegen Serbien hin. Aber: Beim Baltikum oder Polen -sollte ein Nato-Bündnisfall eintreten- waren fast alle Juristen der Meinung das dann Nato-Gebiet quasi als Inland gilt!! Das ist ein wichtige Frage. Und da die AFD und der Bundestag viele Juristen beherbergt, möchte jch das bitte geklärt haben:
Können bei einem Nato-Bündnisfall Wehrpflichtige im Nato-Ausland (etwa Polen oder Litauen) eingesetzt werden? 
Ja oder nein? Soll der wissenschaftliche Dienst des Bundestages mal seinen Senf dazugeben, dafür sind die schließlich da.

heinrichbrueck

7. Dezember 2025 00:52

Die Regierung braucht ein Volk, wenn das Volk sterben soll. Will das Volk leben, braucht das Volk eine andere Regierung. 
Wofür kämpft man? 
"Darin fragst du rhetorisch, ob der junge Mann für Drag Queens im Kindergarten kämpfen soll? Nein, das soll er nicht. Aber für die Kinder soll er kämpfen."
Für die Zuwanderungskinder? Oder für die Eltern der deutschen Kinder? Gegen die europäischen Russen kämpfen? Nichts ist konsistent. (Söldnergehälter sind auch besser.) 
Die USA hatten ihre militärischen Nachkriegsinterventionen. Wem hatte es etwas gebracht? Sieht so Zukunftsgestaltung aus? 
Die JF wollte einen Witz machen; kann aber auch sein, ich habe es mißverstanden. Zitat: "Eine temporäre Fundamentalverweigerung hinsichtlich der Landesverteidigung wäre nur überzeugend, wenn die derzeitige Staatsführung verbrecherische Absichten offenbaren würde." - Konstantin Fechter (Psychologiestudium) 
Welche Bedeutung hat die Wehrpflicht? Die Forderung allein reicht nicht. Schreibtischakrobatik fordert Bereitschaft zum Blutvergießen; sonst "Verrat" und "Vorhölle" ziehen nicht mehr. 

Herold

7. Dezember 2025 07:22

Zu dem Komplex lässt sich nur sagen, dass dieser Staat, unsere Demokratie, eine Lüge ist und für eine Lüge sollte man nicht kämpfen, man sollte sich vorzugsweise gar nicht an ihr beteiligen. Insbesondere als Mann, der von der Gesellschaft ausgebeutet werden soll. Aber auch als Familie, die Steuer- und Rentenzahler für den Moloch produzieren soll.
D.h. Wehrpflicht verweigern, umgehen, was auch immer.

brueckenbauer

7. Dezember 2025 09:24

Spannend wird die Frage, wenn die BRD wirklich in den Krieg zieht und ein Kanzler verkündet: Ich kenne keine Parteien mehr, ich kenne nur noch Deutsche. Dann dürfte sich die AfD ähnlich spalten wie die SPD nach 1914, aus den gleichen Gründen - aber auch mit den gleichen Mehrheitsverhältnissen? Die Geschlossenheit der Mehrheits-SPD wurde damals gerettet dadurch, dass der Krieg verlorenging und der Kaiser weichen musste. Wie würde es morgen mit der AfD ausgehen, falls der Krieg gewonnen wird?

Diogenes

7. Dezember 2025 10:24

@brueckenbauer
 
Im Gegensatz zur hist. SPD ist die AfD aber keine Verräterpartei die in Zeiten größter Not (mitten im Krieg) mit kommunistischen Umtrieben Aufstände anzettelte. Das wird ein stolzer Deutscher der sich seines Volkes bewusst ist der Marxisten-SPD niemals verzeihen können. 

Laurenz

7. Dezember 2025 11:02

@Umlautkombinat @L. ... ich muß Ihnen widersprechen. Wehrpflicht heißt einzig, eine soldatische Ausbildung zu genießen. Ich wiederhole, es ist selten dämlich zu glauben, eine Wehrdienstverweigerung würde einen vor einem Einberufungsbescheid für den Kriegsfall beschützen. Im Ernst jetzt, Umlautkombinat, wie blöd kann man sein? Und natürlich brauchen wir keine Armee gegen Rußland. Aber die historische Vergeßlichkeit auf der SiN ist erschreckend. Polen rüstet massiv auf & Polen würde lieber gestern als morgen die Grenze an die Elbe verlegen, das Baltikum liquidieren & die Ukraine einkassieren. Frankreich steht unregierbar vor dem Staatsbankrott, wer bietet sich als Geldquelle naheliegend an? Mit so einer völlig lächerlichen BuntenWehr sind wir wehrlos erpreßbar & Frankreich würde, wie gehabt, wieder Verbündete finden. Und ich weise Sie darauf hin, alle Propheten einer Post-Historie lagen falsch. Und als kleine Erinnerung, es stehen Mio. von Orientalen & Afrikaner an Rhein & Elbe. Wenn der Staat keinen bonapartistischen Tribut/Unterhalt mehr leisten kann, wird es krachen & das nicht zu knapp. 270-300k Polizisten werden da nicht reichen.

RMH

7. Dezember 2025 11:42

"Die Vorstellung, daß es eine Wehrpflicht nur dann geben sollte, wenn einem die Regierung oder die Verbündeten passen, verkennt, daß der Parteienstreit nicht darüber entscheiden kann, wem man Dienst schuldig ist, weil diese Einstellung das Ende von Staat und Nation bedeutet. Vor dem Hintergrund, daß b..., im Zweifel als Deutsche auf Deutsche zu schießen, wird diese Einstellung nochmal fragwürdiger." In dem Punkt, dass die Armee das Schwert in der Hand des Staates ist, aber nicht das die Hand führende Gehirn, hat er aber 100% recht. Das wird auch nicht fragwürdig, durch den Verweis auf die dt-dt Teilung, die seit 35 Jahren überwunden wurde. Zu jeder Zeit gab es gute Gründe zu sagen, Nein, für dieses System will ich nicht in den Krieg, selbst zu Kaiserreichs-Zeiten. Aber wenn man aus dem Organ des Staates ein Haufen machen will, bei dem dann bei jedem Einsatz erst einmal abgestimmt wird, ja, diesesmal gehen wir mit, jetzt aber nicht, dann widerspricht das jeder rechts-konservativen Auffassung von Armee & man steckt tief in dem, was ich oben als "Populismus-Falle" bezeichnet habe. Wenn dieser Staat derart scheiße, links-versifft ist, warum tritt man dann zur Wahl an, nimmt als Abgeordneter Steuergelder vom Siff-Staat an & spielt die Opposition? Cherry Picking nennt man so etwas & die Institution Armee braucht man, sollte man tatsächlich einmal Regierungsverantwortung brauchen. Vergleichbar kann man bei Schulpflicht etc. argumentieren.

Jan

7. Dezember 2025 11:52

"Die Vorstellung, daß es eine Wehrpflicht nur dann geben sollte, wenn einem die Regierung oder die Verbündeten passen, verkennt, daß der Parteienstreit nicht darüber entscheiden kann, wem man Dienst schuldig ist, weil diese Einstellung das Ende von Staat und Nation bedeutet."
 
Problem ist, dass dieses System auf das Ende von Staat und Nation im Sinne der Deutschen hinarbeitet, die nur noch die "länger hier Lebenden" sind. Von daher habe ich ein Problem damit, die Herrschaft von Schwarz-Rot-Grün zu verteidigen. Ein neuer Bundesgrenzschutz, der jeden Scheinasylanten und Illegalen an der Grenze zurückweist, würde mehr für die Landesverteidung tun, als eine neue Wehrpflicht für die Interessen der Globalisten.
 
Nach 15 Jahren Rekordeinwanderung und -einbürgerungen würde eine neue Wehrpflicht außerdem das Gesicht der Bundeswehr ähnlich radikal verändern wie das der Fußball-Nationalelf und der Gesellschaft insgesamt. Die Bundeswehr würde schnell eine Migrantenarmee werden, und die volle Propaganda-Dröhnung, dass "Vielfalt" jetzt auch die Freiheit Deutschlands verteidigt, wird ohrenbetäubend werden (mittlerweile haben ja angeblich die Türken Deutschland nach dem Krieg wieder aufgebaut). Auf Werbeplakate mit BW-Soldaten afrikanischer und orientalischer Herkunft kann man sich schonmal einstellen. Eins mit letzterem Typus steht z.B. schon vorm Fliegerhorst Richtung Husum. 

RMH

7. Dezember 2025 12:01

@MarkusMagnus, die jurist. Ebene habe ich versucht, in meinem Beitrag #6. Dezember 2025 13:22 zu beleuchten, aber ganz pragm & polemisch: Die meisten hier sehen RUS als friedliebend, warum sollte es dann zu einem Bündnisfall kommen, der nach NATO Statut nur bei einem Angriff, der ja nach der hiesiger Denke nie vorkommt, eintreten kann .... ah ja, ich vergass, RUS greift ja nur an, wenn zuvor die NATO es wollte & irgendwelche Fallen/Provokationen etc. gemacht hat. Noch dazu für pöhse Polen kämpfen, geht ja gar nicht (Polemik!). Ganz sachlich sehe ich vor der Erfahrung meines Wehrd. in den 80er Jahren eher folgendes: Macht man die (von mir vorgeschlagene!) Trennung in Territorial-Miliz mit Wpfl & für alles andere Koffer +Freiwilige, hat man eine 2 Klassen Armee. Belässt man es, wie bei der BW bis in die 90ern üblich, bei gem. Verbänden aus WP+Koffern, dann würden "Naive", wie ich damals, immer freiwillig mitgehen, denn ich hätte MEINE KAMERADEN NIEMALS alleine gehen lassen, egal zu welchem Einsatz. Und das ist der KERN einer ECHTEN Armee. Egal, welches System etc. Warum man hier nur wegen seines Nato-USA-Hasses auf einmal rechtes Porzellan zerdeppert, ist mir ein echtes Rätsel. Das ist undeutsch, unrechts, es ist genuin LINKS.

RMH

7. Dezember 2025 12:08

@Umlautkombinat, ihr Einwand, dass eine Wehrpflicht-Armee zu einer ethnisch kaum noch deutschen Armee wird, ist faktisch nicht von der Hand zu weisen und einer der wenigen, sachlichen Argumente mit echter, rechter Sichtweise, die in diesem Debattenstrang gekommen sind.
Hier kann man nur emotional mit dem Argument aus Kaiserreichs-Zeiten entgegnen, dass eine Armee eine Schule der Nation ist und Kameradschaft vermutlich eine bessere Integration und Assimilation hervorbringt, als jeder Deutschkurs. Die Hoffnung stirbt zu letzt, sonst bleibt als Alternative im wensetlichen black-gepilled das Maximum noch raus zu holen und  dann auszuwandern (habe es häufiger geschrieben, ich kenne mittlerweile einige, die das so gemacht haben und ganz konkret noch machen).

Jan

7. Dezember 2025 12:08

"Vor dem Hintergrund, daß bis 1989 nur wenige ein Problem damit hatten, im Zweifel als Deutsche auf Deutsche zu schießen, wird diese Einstellung nochmal fragwürdiger."
 
War in Korea und Vietnam nicht anders. Der Kalte Krieg stand von westlicher Seite aus gesehen unter dem Banner des Antikommunismus. Der Kommunismus drohte mit Enteignung und Verstaatlichung. Das zumindest gab jedem Westsoldaten handfeste persönliche Interessen materieller Natur, eine Waffe in die Hand zu nehmen. Honecker und Mielke wurden in Westdeutschland nicht sympathischer, nur weil sie deutscher Abstammung waren. Bürgerkriege sind in der Geschichte der Menschheit auch keine Seltenheit.
 
Warum die Amerikaner und Briten dem Kommunismus erst zum Vormarsch nach Mitteleuropa verhalfen, um ihn danach 45 Jahre global zu bekämpfen, ist eine andere interessante Frage, die leider zuwenig betrachtet wird.

Umlautkombinat

7. Dezember 2025 12:43

Im Ernst jetzt, Umlautkombinat, wie blöd kann man sein?

Ich sehe jetzt nicht ganz genau, wo Sie Bloedheit sehen. Bei mir kann es nicht sein, da ich zum Verhaeltnis Verweigerung/Einziehen gar nichts gesagt habe und sagen wollte.
 
Mein Punkt ist, was Wehrpflichteinfuehrung zum konkreten, dem gegenwaertigen, Zeitpunkt bedeutet und fuer Auswirkungen haben wird. Die aendert nichts zum Guten, da jeglicher gegenwaertige aeussere Feind nachrangig gegenueber den Nachteilen der Schaffung innerer Bewaffnung in dieser Form ist.
 
Sie haben mit Ihrer Polizeibemerkung wohl auch meinen Standpunkt. Wir haben ein zuerst inneres Problem. Und meine Aussage ist, dass solange das nicht geloest ist, das Land mit einer Wehrpflicht dieses weiter eskaliert. Denn die Situation ist neu. Das sind nicht die Roemer, die ein paar aeussere Staemme in ihre Armee integrieren wollten. Das ist ein neuzeitliches europaeisches Land, fuer das Dinge wie eine Wehrpflicht und ihr ganzes Umfeld immer auf einen aeusseren Feind abgestellt war. Das haben wir aber nicht als Prio Eins. Und das ergibt einen wesentlichen Unterschied im Zugang zu dieser Frage.

tearjerker

7. Dezember 2025 12:56

Die Wehrpflicht-Forderung wurde nur mit der Absicht eröffnet, einen weiteren Geldtopf zum Reingreifen zu schaffen, so wie schon Wirtschaftskrise 2008, Griechenland, Euro-Rettung, Einwanderung, Erkältungskatastrophe, Ukraine und natürlich Sondervermögen etc. Die Blauen sollten in dieser Debatte gar keine Position beziehen und nur darauf hinweisen, dass es weder jetzt noch in Zukunft eine leistungsbereite Truppe geben kann, wenn diese nicht für Deutschland kämpfen darf. Es  gibt halt Gründe, warum aktuell die Rekrutierungsziele nicht ohne Zwang erreicht werden. Dem Herrschaftskartell Brücken zu bauen sollte man sich sparen, solange in Berlin jeder Erfolg gg die Reste von Opposition gewendet wird.

Laurenz

7. Dezember 2025 12:58

@RMH @MarkusMagnus ... die juristische Frage ist völlig belanglos. Wenn die Europäer Krieg, zB durch die Beschlagnahmung Russischer Vermögenswerte bei Euroclear, provozieren, ist der Krieg schnell vorbei. Die Amis, Türken, Griechen, Bulgaren, Rumänen, Slowaken, Tschechen, Kroaten, Slowenen werden keinen einzigen Schuß auf Russen abgeben. Die Reste-NATO bekommt vielleicht, mit ein paar Fußkranken, 90k Mann Bodentruppen zusammen & 200 Jets. Die meisten NATO-Jets werden in einem Erstschlag in ihren Fliegerhorsten vernichtet werden. Die Russen werden dann das Baltikum, Moldawien & Polnisch Ostpreußen einkassieren. Das reicht schon, damit NATO-Europa kapituliert & zahlt. Die SIN-Leserschaft ist über die Stärke von NATO-Einsatzkräften extrem schlecht informiert. Auch die Finnen werden sich übrigens überlegen, ob sie schießen. Denn Ruckzuck ist Finnland wieder etwas kleiner. Wenn die Finnen nicht schießen, werden die Russen auch nicht schießen.

Laurenz

7. Dezember 2025 14:30

@Umlautkombinat ... Die Wehrpflicht/Musterung ist doch nur eine Einsicht in die Zwänge politischer Realtät unserer sozialistischen Herrscherkaste, eine Korrektur der militärpolitischen Fehler von 1990 bis 2013. An der Halbherzigkeit der Maßnahme selbst erkennt man, daß die meisten Angehörigen dieser Kaste mehr Angst davor haben, daß junge Bürger schießen lernen, als die überzeugende Einsicht in geo-politische Zwänge vornehmen zu müssen. Immer noch will man "Rechte" aus der BuntenWehr heraushalten, obwohl das wohl die einzigen sind, die sich beim nächsten Kampfeinsatz nicht krank schreiben lassen. Die BunteWehr der Einheitsfront ist immer noch reinste Symbolpolitik, weil die 190k Angehörigen der BuntenWehr & die über 80k zivilen Angestellten in keiner Weise einen Verteidigungsjob annehmen wollten. Die BunteWehr ist quasi eine GO, die Verteidigung propagandistisch simuliert.  Wir haben nicht mal Munition für eine Woche. Was soll das für ein Krieg sein, in den man diese Beamten schickt? Wir hatten in der Spitze 5k Mann in Afghanistan stehen, am Ende 1,1k. Die kamen kaum aus dem Lager raus. Was sollen jetzt 4k Schnarchnasen in Litauen? Wer zückt am schnellsten die Weiße Flagge? Die Debatte ist sowas von daneben.....

Mitleser2

7. Dezember 2025 15:34

@Laurenz: +1, alles gesagt. Pseudo-Armeen. Ohne Drohnenschutz (der nicht existiert) nach zwei Wochen platt.

RMH

7. Dezember 2025 15:42

@Laurenz, Sie machen zwar ihre Punkte, aber mit ihrem Schwadronnieren über die angeblichen Macht RUS im Vergleich zu den dekadent-Untauglichen der BW & des Restes Nato, die ja angeblich genau wissen, wann sie sich zu wehren haben oder nicht, liegen sie weitestgehend daneben. Man fragt sich, ob sie überhaupt je "gedient" haben. Das Armeen zu einem großen Teil potemkinsche Dörfer mit viel Show & einem Manöver-Gehabe sind, der den Haka Tänzen der Maori zu Ehre gereicht, ist das normalste auf der Welt, das war auch schon zu kalten Kriegszeiten so, wo die BW bei Vergleichswettbewerben mit anderen, die bereits damals schon Berufssoldaten hatten, meist sehr gut abgeschnitten hat, ebenso, wie das bei der NVA innerhalb des WP war. Entschieden wird dann immer auf dem konkreten Schlachtfeld & da haben die Russen bei ihren bisherigen Nachkriegseinsätzen, sobald ein Gegner mit Nachschub aufgreten ist, nicht besonders ruhmreich abgeschnitten (wie die meisten anderen Armeen von Industrieländern auch). Kern jeder rechten Kritik an WP/Aufrüstung muss daher sein, dass man keine potemkinschen Dörfer & Angeberzahlen will, sondern eine Armee mit Korpsgeist, Zähnen & Kampfkraft. Da aber eine solche in jedem Land eine stete Putschgefahr darstellt (auch in RUS!), wird die Masse jeder modernen Armee nur aus Karrieristen bestehen, so hier, so auch in RUS (mit nachgewiesenem, unfähigen Offizierskorps). Also Ball flach halten.

Majestyk

7. Dezember 2025 15:52

"Die Debatte ist sowas von daneben....." schreibt Laurenz und trifft den Nagel auf den Kopf. 
Entweder betrachtet man das Thema grundsätzlich und fragt sich wie ich, ob der Staat das Recht hat, den Souverän zum Kriegsdienst zu verdonnern oder betrachtet es unter Gesichtspunkten der Tagespolitik. Grundsätzlich werden nur ein paar Prozent der Bürger so argumentieren wie ich, freiheitliche Überzeugungen standen in Deutschland noch nie hoch im Kurs. Tagespolitisch ändert sich alles, wenn man sich mal die Nationale Sicherheitsstrategie der USA zu Gemüte führt, mit weitreichenden Konsequenzen für die westliche Hemisphäre. EU und Deutschland werden namentlich erwähnt, explizit auch die Verhinderung eines Konflikts zwischen Europa und Rußland. 
Das ist das Thema, mit dem sich Rechts und die AfD beschäftigen müßten, wenn sie das Heft des Handelns in der Hand halten und das Momentum nutzen wollen würden.

Kurativ

7. Dezember 2025 17:09

Bei Weigandt fällt ein typischer Stil der umgedrehten Links-Grünen mit Einsteckqualitäten auf: Schön ausformulierte Gleichnisse, welche einen über den Alltag helfen und einen von den Einstellungen früherer Tage ablenken sollen.
Das kennt man auch von anderen Protagonisten dieser Sorte ("Wir haben gelernt: Nie wieder Krieg! Aber wir haben auch gelernt: Nie wieder Auschwitz").
Dazu kommt dann ein gewisser Hang zu Euphorie im Zusammenhang mit lächerlichen Übertreibungen. Man muss sich halt ablenken. Euphorie ist dabei der Beschleuniger, um möglichst schnell in die neuen Höhen (Wolkenkuckucksheim) zu gelangen.
Daß man als ausgebildeter Soldat verschont werden wird, wenn es richtig losgeht, glaube ich nicht. Die Freiwilligkeit wird dann ganz schnell abgeschafft.
Nach einer Ausbildung und etwas Erfahrung könnte man auch Quitieren und sich in Diensten anderer kommerzieller Unternehmungen begeben.

heinrichbrueck

7. Dezember 2025 19:43

Grüne mit Bomberjacke: https://nuada2.wordpress.com/2025/12/04/vaterlandslose-gesellen/ Voll cool! 
"Ob der Weg zum Ziel führt, kann man ja erst wissen - am Ziel." 

Dietrichs Bern

7. Dezember 2025 20:29

Merkwürdige Diskussion, die wesentliche Fakten außer acht lässt. Gerade heute waren wieder nachdrückliche Bilder aus der Ukraine zu sehen, auf denen Männer in bereitstehende Lieferwagen geprügelt wurden, um dem Vernehmen nach, nach kurzer Einweisung an der Front verheizt zu werden. Die Familien Melnyk und Klitschko betrifft so etwas nicht. So ist eben Krieg, wenn es Ernst wird. Die Beinprothese für den Einen, den Mercedes AMG für den anderen.
Und, wird es Ernst? Der Russe, der jetzt seit Jahren gegen eine (trotz westlicher Unterstützung) heillos unterlegene Ukraine kaum vorwärts kommt, wird dann aber gegen Polen, Littauen, Estland, Lettland, Frankreich, England, Finnland, Schweden, Rumänien, Bulgarien, Türkei usw. losschlagen um was zu erreichen? Und einige ausgeloste Jan Maltes wenden dann das Schicksal, während die Doppelstaatler die Betreuung der heimischem Damenwelt übernehmen? 
Wieso lacht man nicht einfach über diesen Schwachsinn?

Laurenz

7. Dezember 2025 20:32

@RMH @L. (2) ... die BunteWehr verfügt noch über 400 Kampfpanzer. Natürlich werden noch 3 Panzerzüge da sein (annähernd so gut, wie in den 70ern), die jeden NATO-Wettbewerb gewinnen. Es wird auch noch ein paar gute Piloten geben, aber wir kriegen nur ca. 60 Eurofighter in die Luft. Damit kann man keinen symmetrischen Krieg führen. In den 70ern, Anfang der 80er gab es noch Offiziere, die den Krieg erlebt hatten. Diese Erfahrung ist quasi unbezahlbar. Was glauben Sie, warum Kim Jong-un Soldaten in diesen Krieg schickt, weil ca. jeder 2te den Krieg überlebt & als Ausbilder quasi extrem kostbar ist. Den Russen hilft es & es ist für die Russen das kleinste Problem, Nordkorea mit billigem Weizen & Sprit Perspektive & Stabilität zu geben. Es geht einfach um das Setzen von Prioritäten. Wir setzen die völlig falschen Prios. Wäre dem anders, würden wir hier nicht debattieren.

RMH

7. Dezember 2025 21:36

@Laurenz, eine Regierung, die nationale Interesse beachtet, sollte zu allererst in eine eigene, atomare Abschreckung investieren, bevor das Thema Wehrpflicht wieder aus den Schubladen geholt wird. Auch wenn ich in diesem Debattenstrang durchaus den Part "pro Wehrpflicht" abgegeben habe, so sehe ich das wahrlich nicht eindimensional. Wenn man von einem Land dessen Söhne fordert, dann hat man im Gegenzug auch alles zu lieferen, was eine Abschreckung ernsthaft glaubwürdig macht, damit die Söhne nicht verheizt werden. Dann kann man auch gerne zusätzlich noch die Töchter zu einer Dienstpflicht fordern. Aber es ist das Wesen unserer heutigen Zeit, dass das "Wir" zu einer weitestgehenden Einbahnstraße geworden ist. Der "Gesellschaftsvertrag" ist kein Geben & Nehmen mehr, es ist ein Ausrauben der nativen Deutschen & deren erarbeitetes Vermögen & eine Versklavung der Jugend (nicht nur durch eine Dienstpflicht sondern noch mehr durch das Schuldenerbe). Zusammengefasst: Die AfD hat keinen Anlass, die Pläne des Establishments durchzuwinken, aber es hat dabei einfach die Emotion - wozu Russland/Ukraine etc. als Trigger-Begriffe zählen - raus zu lassen. Das eint nicht, das spaltet & nützt Deutschland nicht. Das Deutschland, welches die AfD bald regieren will.

Freier

8. Dezember 2025 05:43

"Und der Soldat, ja, der muß im Zweifel sterben, damit andere leben können."
 
Der Soldat muss vor allem kämpfen und töten, damit andere leben können. Von sterben ist noch nicht viel gewonnen.
Und da stellt sich die Frage, ist es moralisch gerechtfertigt, dem russischen Familienvater mit dem Gewehr die Rübe wegzublasen oder ihn mit der scharfen Kante des Klappspatens im Grabenkampf niederzumachen (so ich es denn schaffe und nicht er mich erwischt)? Für Ricarda Lang, Blackrock, Diversität und Ausländerquote? Zu töten, damit die BRD weiter mein Volk treten und demütigen kann? Diese Frage stellt sich noch vor der Frage, ob ich mein Leben dafür geben wöllte. Noch vor der Motivation steht die Moral.
 
Etwas pragmatischer könnte man auch einfach Forderungen aufstellen und die Gunst der Stunde nutzen. Deutsche Wehrkraft im Tausch für Deutschenrechte, für national gesinnte Deutsche an Schlüsselstellen in der Armee, für eine erheblich bessere Behandlung junger deutscher Männer. Vereinfachte Waffenscheine für patriotische Deutsche, Recht auf Grundstück mit Haus nach Entlassung etc. pp.
 
Man könnte ein völkisch gesinntes Offizierkorps heranziehen. Die Bundeswehr uns einfach geben, das werden sie nicht wollen. Aber man kann es ja fordern.
 
Sollen sie mal zeigen, wie wichtig ihnen das wirklich ist. Auf Twitter hieß das Meme "Tap the sign".

MARCEL

8. Dezember 2025 09:57

Wehrpflicht als Schule der Nation ist an einen Staat und an ein Staatsverständnis gebunden (es gibt dazu ja einen Unterricht). Das macht sie heute unannehmbar. Sie stellt beinahe eine Versuchung dar.
Die Frage, der man sich zu stellen hat, lautet: Kann man quasi privat (theologisch gesprochen: im forum internum) einer anderen Sache dienen (z.B. Heimat im deutschen Sinn), als der, die man offiziell, als Uniformträger zu vertreten hat?
Vergleichbar mit der Situation königlich-französischer oder zaristisch-russischer Offiziere, welche aus den unterschiedlichsten Gründen u. z.T. Illusionen in die franz. Revolutionsarmee bzw. in die Rote Armee eintraten (und in der Vendée bzw. im russischen Bürgerkrieg gegen einstige Kameraden zu kämpfen hatten).
 
 
 

Artabanus

8. Dezember 2025 12:07

@RMH
Die BRD hat gemäß 2+4 Vertrag kein Recht Atomwaffen zu besitzen. Und hier waren sich die 4 Alliierten sehr einig.(Auch Briten und Franzosen würden niemals Deutsche Atomwaffen erlauben). Abgesehen davon hat man durch den Atomausstieg ohnehin keine Möglichkeit mehr an das nötige Plutonium zu kommen. Eine konventionelle Armee wird niemals das Potenzial haben Russland oder eine andere Atommacht erfolgreich abzuschrecken oder gar zur Kapitulation zu bringen. Die ganze Aufrüstung auf Pump ist daher von vornherein für die Katz. Deutschland braucht in erster Linie wieder Diplomaten. Im Moment hat es nicht einmal schlechte Diplomaten sondern praktisch überhaupt keine. Gute Diplomatie ist wichtiger und nützlicher als jede Armee.

RMH

8. Dezember 2025 12:33

@Artabanus,
der Umstand ist mir bekannt. Und eine Armee hat noch nie gute Politik ersetzen können - das stellt man gerade im RUS/UKR Konflikt immer wieder aufs Neue fest.
Dennoch: Nichts ist fest gemeißelt auf Ewigkeit. Zumindest eine ernsthafte Disskuison über eine atomare Bewafffnung wird schon gewisse Ergebnisse zeigen.
Ich sehe die Rüstung auf Pump auch sehr kritisch, da man einfach wieder zurück in alte, kalte-kriegs-Vorstellungen fällt, dass man auf dem Papier möglichst viele Panzer, Raketen, Schiffe, zukünftig dann Drohnen, etc. haben muss, damit keiner angreift. Ob das Ganze dann am Ende nur ein sehr, sehr teures, potemkinsches Dorf wird, wie es das zu einem guten Stück bereits im kalten Krieg  war, scheint sehr wahrscheinlich. Im Moment setzt man wieder nur auf Zahl und "Abschreckung". Was deutsche Patrioten aber wollen, ist eine echte Armee und keine Ansammlung von Operetten-Figuren mit schön aussehendem Kriegsgerät. Man merkt, es überschneiden sich die Problemfelder und die Entscheidung für eine WP hat eigentlich erst am Ende von dem zu stehen, was man eine grundsätzliche, strategische und auch soldatische Ausrichtung nennt. Und daran fehlt es, daher habe ich ja geschrieben: Wehrpflicht ja, aber eben nicht als Blanko-Scheck, um irgendwie staatstragend rüber zu kommen.

MarkusMagnus

8. Dezember 2025 13:36

"Abgesehen davon hat man durch den Atomausstieg ohnehin keine Möglichkeit mehr an das nötige Plutonium zu kommen."
Sehr wahrscheinlich war das auch der wahre Grund für den Atomausstieg. 
Als ob den Politikern der Altparteien an der Gesundheit von uns Deutschen etwas liegt...also muss es einen anderen Grund gegeben haben. 
Wir haben Munition für drei Tage richtigen Krieg. Bedingt abwehrbereit wäre noch geprahlt. 
 

Laurenz

8. Dezember 2025 14:27

@Artabanus @RMH ... was im 2 + 4 - Vertrag steht, spielt keine Geige. Welchen Vertrag haben denn die Europäer jemals eingehalten? Irgendein Recht gilt nur für Schwache & Deppen. Die Amis kaufen pro Jahr für eine Milliarde US$ angereichertes Uran von den Russen. Das ist alles kein Problem. Zur Not verkaufen uns die Israelis das Zeugs. Das mit der Diplomatie ist gut & schön, bringt aber nichts ohne militärische Option. Das können Sie bestens bei/über Bismarck, den Meister der Diplomatie, langer Wehrpflicht & Aufrüstung nachlesen.

Friedrich Lagerfeld

8. Dezember 2025 15:07

Der Kreml & Kiew haben zusammen mehr als Dschinghis Khan.
Polen will Reparationen von Berlin und könnte hierzu glatt Neo-panslawistisch von einer Wieder Eingesammelten Neu-Russländischen Welt rehabilitiert werden.
Da Berlin im neuen US-Feindstaat EUSSR fast allen auf die Nerven fällt, wäre eine rein woke-liberal/migrantifantische Bw ein sicheres Unterpfand für einen Untergang, ohne witzige Memes mit "Angriff Wenck"/Heeresgruppe Partyjugend.
Allein eine Bw mit starkem Rechten Flügel könnte einen halbwegs verträglichen Ordnungsdienst für den Europäischen Subkontinent von Eurasien gewährleisten.
Btw: Bevor Gurka-Veteranen einen Britischen Bürgerkrieg entscheiden (müssten) könnte Trump dort eine friedliche Invasion zum Schutz der Briten vor sich selbst abhalten. Auch um zu verhindern, dass Putin die nukleare U-Boot-Basis Clyde bei Glasgow von den Schotten verschachert bekommt. Natürlich nicht ohne Gezeter, aber (hoffentlich doch) gut abgesprochen.
 

MarkusMagnus

8. Dezember 2025 15:44

"Zur Not verkaufen uns die Israelis das Zeugs".
@ Laurenz
Ich glaube ich eher daran das nächstes Jahr Adolf Hitler persönlich in einer Reichsflugscheibe auf dem Tempelhof landet ;)
Wenn dann sollte man sich Gedanken machen wie man Atomwaffen abwehren kann. Etwa ein Laser-Schutzschirm. Balistische Abwehrraketen kommen schnell an ihre Grenzen. Siehe den 12-Tage Krieg Israel - Iran. Nur durch Laser ist es möglich Zielerfassung und Zielzerstörung so gut wie zeitgleich durchzuführen. Ansonsten ist es fast unmöglich hyperschnell fliegende Raketen im Zick-Zack-Kurs abzufangen, da die Reaktionszeit der folgenden Rakete bei diesen Geschwindigkeiten nicht mehr ausreicht um die Bewegungen mitzumachen.

Artabanus

8. Dezember 2025 15:52

@Laurenz
Sie haben Recht, daß Verträge in der Regel nur Papier sind, sobald jemand mächtig genug ist sie zu ignorieren. Deutschland, bzw. die BRD ist aber nicht so mächtig. Sämtliche sog. Verbündete würden jede BRD-Regierung notfalls gewaltsam stürzen die ernsthaft nach Atomwaffen strebt. Das ginge ganz schnell und niemand würde den Deutschen beistehen. Bismarck war ein guter Diplomat aber er wusste, dass sein künstlich geschaffener Staat immer am Rande der Katastrophe stehen würde(Albtraum der Koalitionen).  Er ist 1871 klar über's Ziel hinausgeschossen. Seine Schwiegertochter nahm sich 1945 beim Anrücken der roten Armee das Leben. Das Problem war immer, dass man zu groß für eine Mittelmacht aber zu klein für eine Großmacht war bzw. Ist. Jedesmal wenn man Großmacht spielen wollte gab's eine Katastrophe. 

Plus Ultra

8. Dezember 2025 15:55

Die Bejahung einer Wehrpflicht wäre erst dann überhaupt erwägbar, wenn deutsche Staatlichkeit wieder auf dem festen Grund der Verteidigung des Eigenen stünde, was im Falle einer Pflicht zur Wehr nur das grundlegende Existenzrecht des deutschen Volkes (des Souveräns des Gemeinwesens) sein kann. Die Bundeswehr als Ganzes hat darüber hinaus die Wahrung deutscher Souveränität (und Interessen) zur Aufgabe, was ohne ein kampffähiges Militär nicht möglich ist. Wer militärisches Eintreten für irgendwelche abstrakten "Werte" (wie Demokratie) fordert, steht hingegen auf sumpfigem Grund, bzw. verschleiert damit faktisch den Dienst an fremden Interessen. Das Diktum: "Nie wieder‘ hieß nie: nie wieder kämpfen. Es hieß: Nie wieder darf ein Angreifer durchkommen" ist eine intellektuelle Zumutung, und verkennt natürlich vollständig das Wesen des Politischen (Krieg ist Fortsetzung der Politik mit anderen Mitteln). Das ist erkennbar eine Sklavenmoral, und Teil des Paradigmas, Deutschland nieder zu halten. Für einen Staat zu kämpfen, der deutsches Eigeninteresse nicht als primären außenpolitischen Zweck anerkennt, teilweise sogar ganz im Gegenteil, und zudem noch im Innern dem deutschen Volk absichtlichen und massiven Schaden zufügt, ist völlig ausgeschlossen. Daher müsste für jeden patriotisch gesinnten Deutschen im (nach Lage der Dinge sehr unwahrscheinlichen) Konfliktfall gelten: stell dir vor es ist Krieg, und keiner geht hin. Dass die Linke es nicht mehr so sieht, ist sehr bezeichnend.

Diogenes

8. Dezember 2025 17:07

Im Zusammenhang mit der Frage "Wofür kämpft man?" möchte ich gerne @Gracchus Frage hier beantworten, da drüben die werte Dame bereits abgeschlossen hat.
 
"Worin liegt denn der alles überragende Standortvorteil des deutschen Standorts?"
 
Der Frage nach zu urteilen interessieren Sie sich nicht oder nicht sehr (oder können sich nicht begeistern) für die die Wurzeln der Farben, Formen und Klänge von Volk, Heimat, Nation des Deutschtums – oder irre ich in meinem Eindruck von Ihnen? Jedenfalls ist das, was Fallersleben mit Deutscher Treue, Deutsche Frauen, Deutschem Wein und Deutschem Sang in seinen ersten Liedausführungen uns Nachkommen zum Nachsingen hinterlassen hat. Ich hatte aber glaube ich auf ausgeführt, daß der deutsche Standort mehrere Ebenen hat. Wohlstand baut auf gesundem Volkstum auf und nicht umgedreht.

Alex Schleyer

8. Dezember 2025 17:59

Ich war sehr gerne Soldat und schaue auf die Jahre bei der Marine als die beste Zeit meines Lebens zurück. Manche Freundschaften bestehen noch heute. Aber diesem Staat noch dienen? Nein. Wohl bin ich das, was Kubitschek als "libertäre Brühe" beschimpft hat, längst ausgewandert und in Frieden lebend, denn einmal sozioökonomisch vernichtet, fängt einen in der Rechten auch niemand mehr auf. Die BW ist längst ideologisch in Form gepresst, viele alte Kameraden mussten mich auf Facebook löschen, ein aberwitziger Bürokratiewahnsinn obendrein. Wohl stimmt die Behauptung der "Schule der Nation" und ich kann sie vollumfänglich bestätigen - aber eine Armee ist auch Ausdruck eines Selbstverständnisses und die BW verkörpert inzwischen nichts weiter als eine von vielen bleiernen Behörden. Sonst nichts. Diesem (!) Staat noch zu dienen wäre für mich wie die eigene Scheiße fressen zu müssen. 

Alex Schleyer

8. Dezember 2025 18:06

Herold schreibt: "Zu dem Komplex lässt sich nur sagen, dass dieser Staat, unsere Demokratie, eine Lüge ist und für eine Lüge sollte man nicht kämpfen, man sollte sich vorzugsweise gar nicht an ihr beteiligen. Insbesondere als Mann, der von der Gesellschaft ausgebeutet werden soll. Aber auch als Familie, die Steuer- und Rentenzahler für den Moloch produzieren soll."
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen. Dieser Staat kann "uns" überhaupt nichts bieten und ich möchte ihm auch gar nichts bieten. Lieber in einer deutschen Siedlung irgendwo in den Appalachen oder West-Texas, als diesem Zirkus aus Rentnern, Beamten und Asylanten. 

Diogenes

8. Dezember 2025 18:17

@MarkusMagnus
 
Aber nicht durch reines Kopieren/Ergänzen ausländischer Technik sondern Selbstentwickeln (im hist. Anschluss an die Errungenschaften des deutschen Geistes) über Dogmen hinaus und hinüber. Materialismus war nicht Antrieb des Geistes der im Gros hinter dem Mechanismus des Großdeutschen Reich stand. Wäre es so, warum wurde dann Technik und Techniker und Wissen und Wissenschaftler nach der plutokratischen Übersee und ins bolschewistische Sowjetrussland verbracht? Wenn wir so unendlich schlecht waren, wir Deutsche, unser Geist so übel war, warum baut dann die Grundlagenwissenschaft der Feinde (ehemaligen Feinde, wer so will) unseres Volkserbes eben auf diesem auf?  Elektronische Kriegsführung oder Lichtbündelstrahlung ("Laser")? Es gibt noch mehr Möglichkeiten zur Störung von feindlichen Raketensystemen. Aber da muss man hinter die Wissenschaft vor 1945 zurückgehen und nicht nach Mai 1945 ansetzen, wo die materialistische Wissenschaft eines Einsteins gerade zu zum Dogma erhoben wurde! Wer widerspricht Einsteins abstrakten Zahlensalat öffentlich? Wer stehlt den "Urknalltheorie" in Frage? Ja, wer? Kommt nicht zu Wort. Wird z.B., wie die AfD-Politik, geächtet. So. Da müssen wir aber ran, wenn wir wieder Weltführer in Wissenschaft und Wissenschaftssprache werden wollen! 

Majestyk

8. Dezember 2025 19:32

Vom woken Desaster der letzten Jahre abgesehen, sind Australien, Großbritannien, Japan, Kanada oder die USA nicht wehrhaft, deren Streitkräfte mangels Wehrpflicht nicht brauchbar?
Wieso wird eigentlich ignoriert, daß die Bewerberzahlen für die BW längst nach oben gehen? Die aktuellen Zahlen aber schwerlich ihren Weg in die Öffentlichkeit finden?
@ MarkusMagnus:
"Sehr wahrscheinlich war das auch der wahre Grund für den Atomausstieg."
Hören Sie auf mit Ihrer Legendenbildung. Der wahre Grund ist die Technologiefeindlichkeit und Realitätsverweigerung eines Großteils der Bevölkerung, die jeden Castortransport zu einem neuen Woodstock gemacht hat. Kaum ein Laden in meinem Ort ohne "Stop Tihange" Plakat, als hätten Deutsche den Belgiern vorzuschreiben, wie diese ihre Energie erzeugen.
"Gerade als jemand, der seine Heimat liebt, will ich keine AKWs in Deutschland." - MarkusMagnus am 8. Oktober 2025 08:38.
Wenn Sie nach Ursachen suchen, vergessen Sie Ihre eigene Einstellung nicht.

Speng

8. Dezember 2025 19:44

@MarkusMagnus
"Sehr wahrscheinlich war das auch der wahre Grund für den Atomausstieg... "
Genau diese Vermutung hatte ein Mitforist (Meyer?) hier schon vor etlichen Jahren.
Wem es intereressiert, wie die Anti-Atomkraftstimmung damals (1970er) herbeigeschrieben wurde, dem sei auf Hans Mathias Kepplingers "Realitätskonstruktionen" aus dem Jahre 2011 verwiesen. Wird dort in einem schönen Unterkapitel behandelt.
 
@Thema
Auch ich kann nur hoffen, dass der Höcke-Kompromiss jetzt endlich mal hält.
Manche Rechte wollen scheinbar wirklich unter dem Motto " Süß und Edel ist es, für die Schwulendisco zu sterben" untergehen.
 

FraAimerich

8. Dezember 2025 20:27

Die entscheidende Frage ist irgendwie offen geblieben: Wofür kämpft man, besser - sollen wir kämpfen. Wenn jetzt von führenden rechten Köpfen dasselbe Narrativ bedient wird, das schon seit längerem von öffentlich-rechtlichen Meinungslenkern "unserer Demokratie" im Sinne von "wieder kriegstüchtig werden" gepflegt wird, erzeugt das bei mir Nackenverspannungen. Als ob es bei der neuen Wehrpflicht darum gehen würde, Staat und Nation zu verteidigen. - Als ob man das Konkrete mit Rücksicht auf Theoretisches/Grundsätzliches nach Geschmack ausblenden könnte. Daß das nicht so ist, war bei der Impfpflichtdebatte hier noch klar, obwohl "Volksgesundheit" an sich auch eine wichtige, schützenswerte Sache ist. Aber darum ging es damals so wenig, wie heute ums Vaterland. Merke ich einfach mal an, als älterer Mann mittleren Alters.

RMH

8. Dezember 2025 22:33

@FraAimerich, der Vergleich mit der Impfpflicht ist zulässig, da gerade Soldaten darunter gezwungen wurden (& bei anderen Impfstoffen nach wie vor noch werden). Für mich ein Grund, heute zu verweigern (also die MRNA Impfstoffe, den Rest habe ich mir als WP damals auch spritzen lassen). Aber im großen Basta- Wort des Hausherrn ging es nicht um diese Details. Es ging um die Erhaltung einer aus rechter Staatssicht wesentlichen Institution, um Kernkompetenzen, die einem Volk verloren gehen, so, wie wenn man auf einmal Analphabeten heranzieht. Ob die aktuelle BW tatsächlich noch die Kompetenzen von Dienen, Kameradschaft, Opfer- & Kampffähigkeit, des sich auch einmal Unterordnens & all die anderen, weniger "großen", aber genauso für einen Staat wichtigen "Sekundärtugenden" vermittelt oder ob es der Haufen ist, wie ihn Alex Schleyer schildert, weiß ich nicht. Die Sorge des staatstragenden Anspruchs, den GK & EL zum Ausdruck bringen, ist eben das rechte Porzellan, von dem ich weiter oben schrieb. Um ehrlich zu sein, eine derart klare Haltung, wie G.K., habe ich nicht. Zumal ich Skrupel habe, etwas zu befürworten, wovon ich nicht mehr betroffen bin. Im Nachgang war bei Positiven, was ich erlebt habe, damals bereits auch sehr viel Schatten - & das war nicht der Drill, sinnlose Befehle oder mal an Grenzen geführt zu werden. Das war damals bereits systemisch.

Umlautkombinat

8. Dezember 2025 23:23

Es ging um die Erhaltung einer aus rechter Staatssicht wesentlichen Institution, um Kernkompetenzen, die einem Volk verloren gehen

 
Ja, aber man muss auch lesen, was nicht dasteht. Wenn Kubitschek von "Konsequenzen fundamentaler Verweigerung" schreibt ist das eine Sache. Wenn er Hoecke mit hineinnimmt ("ist der letzte, der darum nicht wüßte"), dann ist das die zweite Seite aktuellen Situation. Und dessen kurze Rede ist dahingehend ganz eindeutig bzgl. einer aktuellen Beantwortung der Frage.
 
Ehrlich gesagt ist das ein No-Brainer und die AfD und welcher Befuerworter immer kann das genauso aufspleissen. Auch wenn er 150% fuer eine Wehrpflicht ist, koennen parallel Voraussetzungen gefordert werden. Das widerspricht sich in keiner Form. Was er eben nicht tun sollte, sich gerade fuer die Erfuellung solcher selbst als fundamental gesehenen Vorstellung von Gegnern einen Zeitpunkt oder andere unguenstige Randbedingungen aufdraengen zu lassen, die diese bevorteilen. 

FraAimerich

9. Dezember 2025 00:33

@RMH  -  Es ehrt mich natürlich, wenn gerade Sie meinem Einwand die Zulässigkeit bescheinigen. Um "Details" ging es dabei allerdings durchaus nicht. Er wurde auch nicht formuliert, weil ich dem "staatstragenden" Ansatz mit Unverständnis gegenüberstehe. Aber wenn Grundsätzliches "aus aktuellem Anlaß" mit tagespolitischen Debatten verquickt statt in einer Denkschrift abgehandelt und begründet wird, weil man z.B. meint, "den Tiger reiten" und bald "(mit-)regieren" zu können, läuft man stets auch Gefahr, Wasser auf "falschen Mühlen" zu gießen, das man diesen vielleicht besser erst mal abgraben sollte.

heinrichbrueck

9. Dezember 2025 02:03

Wehrpflicht ja oder Wehrpflicht nein ist nicht die Frage gewesen, war sie noch nie. Es geht immer darum, zu wissen, auf welcher Seite man kämpft. Gibt es mehr als zwei Seiten? Es gibt eine Seite, für die man kämpft, weil man denkt, diese Seite soll die Zukunft sein. Gilt für die meisten. Es wird immer Kriege geben. Es wird immer Blut fließen. Die Vergangenheit zeigt uns, was Tradition war, ob gut oder weniger gut. Aber sie zeigt uns auch eine Wahrheit: Lucassen und Höcke haben keinen Dissens, der nach Blutvergießen verlangt. Lucassen war lange Soldat. Seine Perspektive will keine ehrlose Rechtfertigung eines ganzen Berufslebens sein, soll sie auch nicht. Der Soldat hat sich nichts vorzuwerfen. Aber dieser Staat ist ein Zuwanderungsstaat. Einen Eid auf den Zuwanderungs„deutschen“? Die ganze Truppe mit Ausländern vollgestopft, ähnlich russischer Truppen (mit Söldnern und Asiaten)? Es gibt sichtbare Konfliktlinien, und dazu müssen sich die Politiker positionieren. Soldaten befolgen Befehle (kein Gequatsche, keine demokratischen Abstimmungen). Das Endergebnis spielt eine Rolle. Jeder weiß es, keiner sagt es: Es geht um die Ausbreitung der eigenen Art. Es gibt immer nur eine Seite, langfristig gesehen. Wer entscheidet? 

RMH

9. Dezember 2025 10:07

@FraAimerich, ich hätte auch "ist richtig" schreiben können bzw. sollen (gemeint habe ich das gleiche), dann wäre es vermutlich mal wieder nicht ihr Näßchen hochgegangen. Im Übrigen ehrt es Sie (und nicht mich), wenn Sie zur Abwechslung mal ganz konkret auf einem zutreffenden Punkt hinweisen und nicht immer nur wertend an der Seitenlinie von Debatten stehend irgendwelche Hinweise oder Anstöße auf irgendwelche Dinge geben, die selbstredend nur Sie und ein Kreis der erlauchten Eingeweihten, zu denen Sie sich zählen, erkennen. Je konkreter und direkter Sie Argumente bringen, um so besser sind die Debattenbeiträge. Das süffisante Abbarbeiten an vermeintlichen BRD-Libs, die naturgemäß rein gar nichts begreifen, bringt Debatten nicht weiter, kommt nur regelmäßig überheblich rüber.

Dietrichs Bern

9. Dezember 2025 10:50

Mir fällt gerade auf, dass sich die Diskussion zumindest für AFD-Mitglieder erledigt zu haben scheint. Wie sollte jemand, der von der Kandidatur zu Bürgermeisterwahlen ausgeschlossen werden kann, weil ihm pauschal fehlende Verfassungstreue attestiert wird, denn in den Streitkräften des Landes zum Einsatz kommen? 

Laurenz

9. Dezember 2025 11:45

Glaubt hier tatsächlich irgendwer, daß Afrikaner & Orientalen für Deutschland in einen Krieg ziehen werden? Das ist quasi der Glaube an den Mondflug & den Klapperstorch zugleich.

RMH

9. Dezember 2025 12:38

"Mir fällt gerade auf, dass sich die Diskussion zumindest für AFD-Mitglieder erledigt zu haben scheint. Wie sollte jemand, der von der Kandidatur zu Bürgermeisterwahlen ausgeschlossen werden kann, weil ihm pauschal fehlende Verfassungstreue attestiert wird, denn in den Streitkräften des Landes zum Einsatz kommen? "
@Deitrichs Bern,
guter Hinweis. Evtl. bekommt die "Generation Deuschland" jetzt ein paar Mitglieder mehr, damit diese dann die Mitgliedschaft bei der Wehrerfassung/Musterung nennen und das Thema WP für sich abhaken können. Wer das nicht machen will, der kann ja auch einfach seinen Geschlechtseintrag ändern und ist raus. Je länger die Diskussion läuft, um so abstrakter wird das staatstragende Ideal des Dienens und umso mehr rückt der Einschlag auf den Boden der Realität näher.

Rheinlaender

9. Dezember 2025 12:48

@Dietrichs Bern
Die Vorstellung, dass man einem Gemeinwesen nur dann dienen solle, wenn man zugleich den Entscheidungen seiner aktuellen Regierung zustimmt, entspricht transaktionalem, liberalem, die Interessen der eigenen Person in den Vordergrund stellendem Denken. Aus einer konservativen Sicht hingegen ist entscheidend, dass es sich eben um das eigene Gemeinwesen handelt, gegenüber dem man auch und gerade dann Pflichten hat, wenn einem sein Zustand nicht gefällt.
Davon abgesehen sind die Streitkräfte immer ein guter Ausgangspunkt für die innere Erneuerung eines Gemeinwesens gewesen. Wer darauf verweisen kann, mit Leib und Leben für dessen Schutz einzutreten, ist in Krisenzeiten stets glaubwürdiger als derjenige, der sich vor der Verantwortung drückt.

FraAimerich

9. Dezember 2025 14:09

@RMH  -  Auf dem "Eingeweihten" reiten Sie nun schon länger herum. Aber es ist nun mal so, daß sich manches nur andeuten bzw. auf einer erarbeiteten Grundlage nachvollziehen läßt, wo nicht gemeinsame Prämissen geteilt werden. Was Sie für gelungene Debatte halten, habe ich hier bereits erfahren und reizt mich nicht wirklich. Insbesondere zu Abwieglungs-, Einebnungs- und Umlenkungsversuchen will ich gar nichts beitragen. Wundere mich zudem darüber, daß einem, der mit großer Selbstverständlichkeit alles nach Gusto einordnen, für zulässig oder unstatthaft erklären zu dürfen meint, sich an der Überheblichkeit anderer stört. 
Aber haben wir uns und anderen jetzt nicht häufig genug klar gemacht, was wir voneinander halten?

Alex Schleyer

9. Dezember 2025 15:32

Zweifelsohne kann angenommen werden, daß eine Armee jene von RMH genannten "für einen Staat wichtigen 'Sekundärtugenden' vermittelt", aber machen wir uns doch nicht vor: Die BW ist strukturell und gefühlt eine weitere Behörde. Natürlich gibt es hier und da noch einen gewissen Corpsgeist, lustige wie feierliche Rituale und auch mal schmutzige Saufgelage, aber die vorherrschende Mentalität ist die von Schreibtischbeamten. Alles andere ist auch gar nicht gewollt (denn das Militär zieht eigentlich eher den Typus Mensch an, der auch Studentenverbindungen attraktiv findet oder harte Handwerksberufe, aber dieser Typus wird kleingehalten). Die von Kubitschek und vielen anderen immer herausgestellten Tugenden kann eine solche "Behörde" gar nicht vermitteln -  so schade ich das auch persönlich finde. Angemerkt sei aber auch, daß es mir mehr als verständlich ist, wenn jemand für "unsere Demokratie" und die Mehrheit dieses Restvolkes auch gar nicht mehr kämpfen will. Immerhin halte ich meinen Arsch nicht für Goethe, Schiller und innovativen Erfindergeist hin, sondern für Fahrradspuren, lesbische Regenbögen und eine verhärmte "das-ist-eben-so-Mentalität". Unter anderen Bedingungen - und noch vor wenigen Jahren - wäre ich auch vehementer Verfechter der Wehrpflicht gewesen.

Majestyk

9. Dezember 2025 17:49

@ Rheinländer:
Normalerweise lese ich Sie ja gern, aber diesmal liegen Sie komplett daneben. Keine Pflicht ohne Recht. Betrifft ja nicht nur AfD-Mitglieder, aber wer zu Druckposten im öffentlichen Dienst nicht geeignet ist, wer keine Ämter übernehmen soll, wer Angst haben muß um Arbeit, Altersversorgung, Recht am eigenen Körper (schon vergessen?), Konto, Führerschein oder Waffenbesitzkarte, wer grundsätzlich hintenan zu stehen hat und den Mund halten soll, der hat auch keine Pflicht.Was Sie hier vortragen ist die Pflicht des Untertans zum Gehorsam gegenüber der Obrigkeit und die hat ein freier Bürger in einem freien Land nie. Aber ich sage ja immer, einige kommen zu gut durch den Winter. 
Der beste Schreiber in diesem Faden ist für mich eindeutig Alex Schleyer. Er dürfte auch den besten und aktuellsten Einblick haben. Wobei ich diesen Behördeneindruck damals schon wahrgenommen habe. Kameradschaft ist ja schön, aber man verteidigt ja keine Konstruktion, sondern Land und Volk. Dunkel kann ich mich an Recht und Freiheit des deutschen Volkes erinnern. Ein Staatsgebilde, welches eindeutig auf allen Ebenen gegen das eigene Volk regiert, ist nicht verteidigungswert. 

RMH

9. Dezember 2025 18:39

@FraA., jetzt reiten Sie aber ganz schön auf dem "zulässig" herum, obwohl ich das schon klar gestellt habe.
"Aber haben wir uns und anderen jetzt nicht häufig genug klar gemacht, was wir voneinander halten?"
Ich von Ihnen offenbar deutlich mehr, als Sie von mir. Und bei dieser Aussage ist kein verstecktes Gift enthalten.

Dietrichs Bern

9. Dezember 2025 19:04

@Rheinländer: Aktuell sollen AFD-Mitglieder von der Wahl zum Bürgermeister ausgeschlossen werden, der Fall in Ludwigshafen ist ja länger bekannt. Das ist erst einmal die Faktenlage. Vor diesem Hintergrund erscheint mir die Frage, ob der Dienst für das Gemeinwesen auch den Wehrdienst umfasst, eher akademischer Natur, denn - wie gesagt - wenn der Staat AFD-Mitgliedern pauschal Verfassungsfeindlichkeit unterstellt, wie sollten diese nicht Bürgermeister aber Soldat werden können?
@RMH: Wenn ich das richtig verstanden habe, schützt ein Wechsel des Geschlechtseintrages nicht vor dem Kriegsdienst, wodurch eindrucksvoll bewiesen ist, dass der Staat selbst LGBT-Dingens für Unsinn hält.

Laurenz

9. Dezember 2025 19:42

@Dietrichs Bern @RMH ... Wenn ich das richtig verstanden habe, schützt ein Wechsel des Geschlechtseintrages nicht vor dem Kriegsdienst, wodurch eindrucksvoll bewiesen ist, dass der Staat selbst LGBT-Dingens für Unsinn hält. ... Aktuell schützt der Geschlechtseintrag als Frau vor der Musterung & der Wehrpflicht. Erst im Kriegsfall werden Geschlechtseinträge aufgehoben. Aber das ist doch was ich die ganze Zeit versuche den Debattanten zu vermitteln. Nicht gedient zu haben, schützt nicht vor einem Einsatz in einem echten Krieg. Deswegen ist gedient zu haben immer besser.

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