US-Sicherheitsstrategie: Der Weltpolizist kündigt

Die neu veröffentlichte Nationale Sicherheitsstrategie (NSS25) der USA ist ein geopolitisches Kündigungsschreiben.

Martin Sellner

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

Auf­ge­kün­digt wird dar­in die eige­ne Rol­le als Welt­po­li­zist. Mit einer Rück­kehr zur Mon­roe-Dok­trin und zum Sel­ec­ti­ve Enga­ge­ment mäßi­gen die USA den Ton­fall gegen­über Ruß­land und Chi­na. Der „Pivot to Asia“ wird deut­lich abgeschwächt.

Die USA spre­chen zunächst offen über inter­ne Pro­ble­me. Demo­gra­phie, Zen­sur und kul­tu­rel­le Spal­tung wer­den als innen­po­li­ti­sche The­men zu außen­po­li­ti­schen Risi­ken. Die USA will sich auf sich selbst kon­zen­trie­ren. Welt­po­li­tisch wird sie über „Sel­ec­ti­ve Enga­ge­ment“ dort aktiv wer­den, wo sie ihre Ein­fluß­sphä­re oder ihre finan­zi­el­len Inter­es­sen schüt­zen. Dazu gehört natür­lich nach wie vor die Ver­hin­de­rung ande­rer regio­na­ler Hege­mo­nen. Das wird aber nicht mehr mit uni­ver­sa­ler Moral à la „making the world Safe for demo­cra­cy“ garniert.

Wo das Papier auf Euro­pa zu spre­chen kommt, ist es beson­ders bemer­kens­wert. Die Regi­on wird nicht mehr als Part­ner zur Sta­bi­li­sie­rung einer libe­ra­len Welt­ord­nung betrach­tet. Die Selbst­zer­stö­rung der euro­päi­schen Völ­ker durch Mas­sen­mi­gra­ti­on wird scharf kri­ti­siert. Die Mei­nungs­ein­schrän­kun­gen der Bür­ger ebenso.

Euro­pa erscheint als Ein­fluß­zo­ne, in die die USA direkt ein­wir­ken wol­len. Nicht, um „libe­ra­le Wer­te“, oder Min­der­hei­ten­rech­te zu ver­tei­di­gen, son­dern zum Schutz der ein­hei­mi­schen Mehr­heit vor Bevöl­ke­rungs­aus­tausch und lin­ker Mei­nungs­zen­sur. Das ist eine dra­ma­ti­sche Wen­de, die noch vor weni­gen Jah­ren nie­mand, mich ein­ge­schlos­sen, für mög­lich gehal­ten hätte.

Die­ser Fokus auf Euro­pa ist zwei­schnei­dig. Bereits vor eini­gen Mona­ten prä­sen­tier­ten die USA eine „geo­po­li­ti­schen Ampel“ und tei­len die Welt in grü­ne befreun­de­te, gel­be neu­tra­le und rote feind­se­li­ge Staa­ten ein. Auch Euro­pa wird nun ent­spre­chend geglie­dert. Die USA wer­den gezielt Staa­ten suchen, um Brü­cken­köp­fe gegen die EU zu bil­den. Die alte Poli­tik Eng­lands, sich einen „Fest­lands­de­gen“ zu suchen, wird damit fort­ge­setzt. Wer dar­über empört oder über­rascht ist, ver­rät, daß er sich nicht auskennt.

Es ist ein eher­nes Gesetz der Geo­po­li­tik, daß frem­de Mäch­te die Oppo­si­ti­ons­be­we­gun­gen im geg­ne­ri­schen Groß­raum unter­stüt­zen. Eben­so, wie vie­le im Wes­ten Chi­na und Ruß­land ger­ne von­ein­an­der tren­nen wür­den, sehen frem­de Mäch­te Euro­pa am liebs­ten als bun­te „Her­de klei­ner Natio­nal­staa­ten“, die man mun­ter gegen­ein­an­der aus­spie­len kann. Das ist natür­lich gegen die Inter­es­sen des Groß­raums. Wie Deutsch­land im Drei­ßig­jäh­ri­gen Krieg, wür­de der Kon­ti­nent ein „Glas­per­len­spiel“ frem­der Mäch­te (Clau­se­witz).

Neu und ent­schei­dend ist, daß die welt­an­schau­li­che Begrün­dung inter­ven­tio­nis­ti­scher Poli­tik nicht mehr auf links­li­be­ra­len Fort­schritt und Men­schen­rech­te setzt. Nein, Ruß­land und nun auch die USA begrün­den ihre Kri­tik an der EU mit der Zen­sur und dem Bevöl­ke­rungs­aus­tausch. Das ist ein Dilemma.

Man­che Freun­de aus dem Aus­land stel­len mir oft eine berech­tig­te Fra­ge: War­um neh­men ins­be­son­de­re deut­sche Rech­te in wirt­schaft­li­chen oder mili­tä­ri­schen Kon­flik­ten so oft die Sei­te frem­der Mäch­te ein? War­um sind sie gar offen für Ruß­land oder die Ver­ei­nig­ten Staa­ten statt für die BRD und die EU? Die ein­fachs­te Ant­wort dar­auf ist viel­leicht eine Gegen­fra­ge: Auf wes­sen Sei­te stand die anti­kom­mu­nis­ti­sche Oppo­si­ti­on in der DDR wäh­rend des Afgha­ni­stan-Krie­ges? Haben sie den Tali­ban oder den Sowjets „die Dau­men gedrückt“?

In extre­me­ren Fäl­len kommt es hier zu trot­zi­gen Über­re­ak­ti­on, doch die Tat­sa­che ist unum­stöß­lich: Gera­de jene Bevöl­ke­rungs­grup­pe, die im ech­ten Ernst­fall bereit wäre, für ihr Deutsch­land und Euro­pa zu kämp­fen und zu ster­ben, ver­ach­tet die eige­nen Eli­ten mehr als aus­län­di­sche Poten­ta­ten. Die­ses Gefühl ist nicht unberechtigt.

Frem­de Macht­ha­ber haben frem­de Inter­es­sen; sie mögen heu­te Geg­ner und mor­gen Ver­bün­de­te sein. Völ­ker haben kei­ne ewi­gen Fein­de, nur ewi­ge Inter­es­sen. Man kann einen Feind respek­tie­ren. Kei­ner respek­tiert aber einen Ver­rä­ter. Die deut­schen und euro­päi­schen Eli­ten ver­die­nen die­se Bezeich­nung. Sie ver­fol­gen die patrio­ti­sche Oppo­si­ti­on und erset­zen ihre Völ­ker in atem­be­rau­ben­der Geschwin­dig­keit mit Migran­ten aus der Drit­ten Welt.

Auf dem Spiel ste­hen sechs­tau­send Jah­re kul­tu­rel­ler Kon­ti­nui­tät auf euro­päi­schem Boden. Kein frem­der Poli­ti­ker, weder Putin, noch Trump, Xi Jin­ping, oder Erdoğan, bedroht der­zeit die­ses Erbe para­do­xer­wei­se mehr als unse­re herr­schen­de Klas­se. Sie hat uns ver­ra­ten. Und sie hat kei­ne Ant­wort auf die neue Welt, die die NSS25 einläutet.

Euro­pa wird aus dem Däm­mer­schlaf geweckt. Jahr­zehn­te­lang leb­te der Kon­ti­nent in der Illu­si­on, die Geschich­te sei über­wun­den und „Geo­po­li­tik Tam Tam“ (Jür­gen Haber­mas). Der Neo­con Robert Kagan wuß­te es besser:

Wir mögen kan­ti­a­nisch in unse­rem Dorf sein, doch im Dschun­gel rings­um müs­sen wir hob­be­sia­nisch handeln.

Unter dem Schutz der Pax Ame­ri­ca­na däm­mer­ten die Euro­pä­er, allen vor­an Deutsch­land, in „kan­ti­a­ni­scher“ Moral­du­se­lei. Die Ver­ei­nig­ten Staa­ten sicher­ten die Han­dels­we­ge mit ihrem Mili­tär und den „post­war con­sen­sus“ mit ihrer Propaganda.

Deutsch­land wur­de zur „post­po­li­ti­schen Insel“ (Sie­fer­le) und zum Export-Eunuch. Mili­tä­risch und geo­po­li­tisch ent­mannt, bläh­te man sich wirt­schaft­lich auf:

Die Wirt­schaft wur­de zur unpo­li­tisch-legi­ti­men Akti­vi­tät par excel­lence. Sie gestat­te­te einer­seits ein welt­wei­tes Aus­grei­fen in Form des Waren- und Kapi­tal­ex­ports. (…)  Der Uni­ver­sa­lis­mus des Waren­tauschs und die Ein­deu­tig­keit tech­ni­scher Ratio­na­li­tät schu­fen den Deut­schen eine Nische, inner­halb deren sie eine unge­ahn­te Pro­spe­ri­tät ent­fal­ten konnten.

Die ein­ge­spar­ten Ver­tei­di­gungs­aus­ga­ben flos­sen in Kon­sum, Umver­tei­lung und sozia­le Befrie­dung des begin­nen­den Viel­völ­ker­staats. Wäh­rend man den ame­ri­ka­ni­schen Patrio­tis­mus und Krie­ger­ethos ver­spot­te­te, leb­te man kom­for­ta­bel und ent­mach­tet unter dem ame­ri­ka­ni­schen Schutzschirm.

Die­ses Zeit­al­ter ist vor­bei. Die Explo­si­on der Nord Stream-Lei­tun­gen war eine Lek­ti­on in Geo­po­li­tik: Es gibt kei­ne wirt­schaft­li­che Expan­si­on ohne mili­tä­ri­sche Absicherung.

Die Ver­ei­nig­ten Staa­ten sind nicht mehr in der Lage, nicht mehr gewillt und nicht mehr dazu ver­an­laßt, die Rol­le des Welt­po­li­zis­ten zu über­neh­men. Schon mit dem Ende des Kal­ten Krie­ges ent­fiel die stra­te­gi­sche Not­wen­dig­keit dazu. Wir sind mit­ten im „hob­be­sia­ni­schen Dschun­gel“, indem sich die Staa­ten wie Gla­dia­to­ren bela­gern. Eine mul­ti­po­la­re Ord­nung samt neo­im­pe­ria­ler Poli­tik wird die kom­men­den Jah­re bestimmen.

Die Euro­päi­sche Uni­on ist für den Kampf in die­sem Dschun­gel unge­eig­net. Sie ist ein Frie­dens­pro­jekt, aber nicht in dem Sin­ne, daß sie den Frie­den schafft, son­dern inso­fern, als sie nur im ame­ri­ka­nisch gesi­cher­ten Welt­frie­den und Welt­markt über­le­ben konnte.

Beson­ders in den Ver­hand­lun­gen zum Ukrai­ne­krieg zeigt sich das deut­lich. Die EU ist struk­tu­rell indis­po­niert zur geo­po­li­ti­schen und mili­tä­ri­schen Kraft – also genau wie die USA sie damals haben woll­te. Sie war eine Ver­suchs­an­stalt für den huma­nis­ti­schen Welt­staat, nichts weiter.

Das zeigt sich vor allem beim jüngs­ten Säbel­ge­ras­sel. Das Inter­es­se der euro­päi­schen Eli­te ist nicht die Ver­tei­di­gung Euro­pas. Sie ver­tei­di­gen soge­nann­te „euro­päi­sche Wer­te“. Mora­lisch trun­ken brüs­tet sich die Kas­te in Brüs­sel nun damit, daß sie die Rol­le des Welt­po­li­zis­ten ein­neh­men wol­le, obwohl dazu natür­lich alle mili­tä­ri­schen, wirt­schaft­li­chen und vor allem geis­ti­gen Res­sour­cen feh­len. Voll im nai­ven Lebens­ge­fühl des uni­po­la­ren Moments ver­traut man auf die meta­phy­si­sche Über­macht der eige­nen Wer­te. Dabei ver­kennt man, daß sie schon damals nur  durch die Feu­er­kraft der US Army wirk­sam wurden.

Die heu­ti­ge Lage ähnelt der Pere­stroi­ka: Das ideo­lo­gi­sche Zen­trum (Washing­ton) ändert die Ideo­lo­gie, was in den Satel­li­ten­staa­ten in Euro­pa Befehls­cha­os und Panik aus­löst. Die alten Euro-Eli­ten klam­mern sich mit einer Art Car­go-Kult ver­zwei­felt an die alte Herrschaftsideologie.

Wehr­pflicht und Auf­rüs­tung betrei­ben die­se Eli­ten nicht für Euro­pa, son­dern für die uni­ver­sa­lis­ti­sche Auf­klä­rungs­mis­si­on des „Wer­te­wes­tens“,  die sie fort­set­zen wol­len.  Wir haben es nicht mit ratio­na­len Indi­vi­du­en, son­dern mit ver­bohr­ten Ideo­lo­gen zu tun, die ähn­lich wie die alte DDR-Eli­te einer toten Idee und einer ver­gan­ge­nen Zeit nachtrauern.

Die lei­ten­den Ideen hei­ßen nach wie vor: Uni­ver­sa­lis­mus, kon­ver­gen­ter Mensch­heits­fort­schritt, Welt­re­pu­blik, „rule based Order“ und ega­li­tä­rer Huma­nis­mus – kurz der abge­schmack­tes­te Sud des Lin­k­li­be­ra­lis­mus. Die­se abs­trak­ten Wer­te, nicht die Völ­ker Euro­pas will man gegen Putin und nun auch Trump „ver­tei­di­gen“. Der aggres­si­ve Bevöl­ke­rungs­aus­tausch und die Ver­nich­tung der eige­nen indus­tri­el­len und demo­gra­fi­schen Sub­stanz geht dabei natür­lich unge­bro­chen weiter.

Wie soll man sich als Euro­pä­er ver­hal­ten, wenn eine raum­frem­de Macht die­se ver­rä­te­ri­sche und sui­zi­da­le Kas­te angreift? Die EU, obgleich von anti­eu­ro­päi­schen Eli­ten beherrscht, ist immer noch die größ­te poli­ti­sche Orga­ni­sa­ti­ons­form unse­res Groß­raums. Trotz aller Inkom­pe­tenz ver­tei­digt sie in sekun­dä­ren Punk­ten gele­gent­lich sei­ne wirt­schafts­po­li­ti­sche Inter­es­sen. Inter­ven­tio­nen raum­frem­der Mäch­te könn­ten auch zu einer wirt­schafts­po­li­ti­schen Schwä­chung führen.

In kom­men­den Wirt­schafts­krie­gen zwi­schen den USA und Euro­pa könn­te auch der Honey­moon zwi­schen ame­ri­ka­ni­schen und euro­päi­schen Rech­ten enden. Sol­len Patrio­ten gegen unse­re woke-mul­ti­kul­tu­rel­le Eli­te oppo­nie­ren und dabei im schlimms­ten Fall dem Kal­kül frem­der Mäch­te die­nen? Klar ist, daß man sich als Patri­ot zum Hand­lan­ger frem­der Inter­es­sen machen kann.

Wir müs­sen die­se Lage streng ana­ly­tisch und ohne jede ideo­lo­gi­sche Vor­ein­ge­nom­men­heit betrach­ten. Der ein­zi­ge Kompaß, der uns sicher durch die­ses Geflecht aus Pflicht und Loya­li­tät führt, ist die Prio­ri­tät der Remi­gra­ti­on. Geo­po­li­ti­sche Abhän­gig­kei­ten und kon­ti­nen­ta­le Unord­nung sind Pro­ble­me, die umkehr­bar und über­wind­bar sind.

Der Bevöl­ke­rungs­aus­tausch hin­ge­gen über­schrei­tet in den nächs­ten 20 Jah­ren die Linie der Unum­kehr­bar­keit. Sobald ein Drit­tel des Elek­to­rats aus nicht-assi­mi­lier­ten, ten­den­zi­ell anti-euro­päi­schen Migran­ten besteht, kann es kei­ne poli­ti­sche Mehr­heit für eine Migra­ti­ons­wen­de mehr geben.

Fern­ziel muß stets die euro­päi­sche Ein­heit und das Inter­ven­ti­ons­ver­bot raum­frem­der Mäch­te in unse­rem Groß­raum sein. Aber wenn die Völ­ker Euro­pas demo­gra­fisch ver­schwin­den, ist es voll­kom­men gleich­gül­tig, ob sich das zukünf­ti­ge isla­mi­sche Euro­pa geo­po­li­tisch eher mit Ruß­land oder mit Ame­ri­ka ver­bün­det oder sou­ve­rän sein wird.

Wahr­schein­li­cher ist es in die­sem Sze­na­rio sogar, daß der Ein­fluß ara­bi­scher und isla­mi­scher Staa­ten durch den Fak­tor Demo­gra­fie ins Uner­meß­li­che wächst. Vor die­ser Gefahr warnt auch die Sicher­heits­stra­te­gie der Ver­ei­nig­ten Staa­ten zu Recht.

Eine wich­ti­ge Fra­ge ist, ob Län­der unter US-Ein­fluß eine höhe­re Chan­ce hät­ten, den Bevöl­ke­rungs­aus­tausch zu been­den, als unter dem der­zei­ti­gen Ein­fluß der EU. Län­der wie Weiß­ruß­land und Japan zei­gen, daß es durch­aus mög­lich ist, in rus­si­scher oder ame­ri­ka­ni­scher Ein­fluß­sphä­re ihre Homo­ge­nit­ätzu erhal­ten. Aber hier gibt es kei­ne Gewiß­heit. Kein frem­der Poten­tat und auch kein Unter­neh­mer hat unei­gen­nüt­zig das Wohl Euro­pas im Sinn. Alles ande­re wäre ihrer­seits Ver­rat. Sie sind ihren Völ­kern und Share­hol­dern verpflichtet.

Gegen die­se Unge­wiß­heit steht aber die Gewiß­heit, daß die der­zei­ti­gen euro­päi­schen Eli­ten und ihre natio­na­len Satra­pen den Bevöl­ke­rungs­aus­tausch und die Isla­mi­sie­rung bis zum Schluß vor­an­trei­ben und die Oppo­si­ti­on immer bru­ta­ler unter­drü­cken wer­den. Daher müs­sen wir jede Chan­ce nut­zen, die sich uns bie­tet, um den Bevöl­ke­rungs­aus­tausch aufzuhalten.

Wenn Musk und Trump patrio­ti­schen Kräf­ten in Euro­pa wirk­lich hel­fen wol­len, dann ist aus mei­ner Sicht direk­te Inter­ven­ti­on und offe­ne Unter­stüt­zung sogar eher schäd­lich. Wer sie annimmt, macht sich gege­be­nen­falls abhän­gig, und könn­te ins Faden­kreuz der Repres­si­on geraten.

Es gibt ein viel ein­fa­che­res Mit­tel, mit dem Wohl­ge­sinn­te in den USA die außer­sys­te­mi­sche Oppo­si­ti­on in Euro­pa unter­stüt­zen kön­nen. Wir brau­chen nur Mei­nungs­frei­heit. Es braucht kei­ne Inter­ven­ti­on, es braucht einen frei­en Fluß der Infor­ma­ti­on. Wenn die USA den Zen­sur­bann über Sili­con Val­ley besei­ti­gen und allen Patrio­ten in Euro­pa frei­en Zugriff auf Platt­for­men wie You­Tube, Face­book, Insta­gram und Fin­tech wie Pay­Pal und Stri­pe haben, wäre eine patrio­ti­sche Wen­de in Euro­pa nicht aufzuhalten.

Iro­ni­scher­wei­se wür­den die USA damit das­sel­be tun, was Euro­pa damals beim Ara­bi­schen Früh­ling, der soge­nann­ten „Ara­bel­li­on“ tat. Gegen den Wil­len repres­si­ver Poten­ta­ten stell­te man der Bevöl­ke­rung die digi­ta­len Werk­zeu­ge zur Ver­net­zung, Mei­nungs­äu­ße­rung und Selbst­or­ga­ni­sa­ti­on zur Verfügung.

Der Wind der Ver­än­de­rung, eine patrio­ti­sche Euro­bel­li­on wäre auch stark genug, die EU von Grund auf zu erneu­ern. Nicht als Vasall oder eine Art zer­split­ter­ter Rhein­bund, der vom Aus­land kon­trol­liert wird, son­dern als sou­ve­rä­ner und star­ker Akteur und Part­ner. Sobald wir unse­re inkom­pe­ten­ten, nai­ven Eli­ten in Ren­te schi­cken und wie­der nur rea­lis­ti­sche Erwach­se­ne im Raum sind, wer­den uns USA und Ruß­land auch eher respektieren.

Die Situa­ti­on ist so span­nend wie seit der Wen­de nicht mehr. In mei­nem Buch Regime Chan­ge von Rechts zeig­te ich, wie sich eine patrio­ti­schen Recon­quis­ta von einer west­lich-libe­ra­len Farb­re­vo­lu­ti­on unter­schei­det. Ein Fak­tor, der einer patrio­ti­schen Volks­be­we­gung im Ver­gleich zu west­li­chen Libe­ra­len Grup­pen immer fehl­te, schrieb ich 2023, ist der außen­po­li­ti­sche Druck von Groß­mäch­ten auf das eige­ne Regime.

Das hat sich im Jahr 2025 gründ­lich geän­dert. Wir sind für alles vorbereitet.

Martin Sellner

Martin Sellner ist Kopf der österreichischen Identitären Bewegung.

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